28
Bezirksamt Harburg Bezirksamt Harburg Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016

Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

Bezi rksamt Harburg Bezi rksamt Harburg

Jahresrückblick 2015 –

Jahresausblick 2016

Page 2: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

1

Inhaltsverzeichnis

1 Wohnen in Hamburg ........................................................................................................... 3

1.1 Vertrag für Hamburg .................................................................................................... 3

1.2 Naturverbunden Wohnen - Neue Wohnquartiere in Neugraben-Fischbek .................... 4

1.3 Flüchtlingsunterbringung .............................................................................................. 5

Bestehende Standorte: ................................................................................................... 5

Geplante Standorte ........................................................................................................ 6

2 Innenstadtentwicklung ........................................................................................................ 6

2.1 Allgemeines, Wohnen in der Innenstadt ....................................................................... 6

2.2 Aufwertung der Seevepassage .................................................................................... 7

3 Rahmenprogramm Integrierte Stadtteil entwicklung (RISE) ................................................ 8

3.1 Phoenix-Viertel: Sanierung in der Regellaufzeit beendet .............................................. 8

3.2 Umgestaltung des Marktplatzes Neugraben ................................................................. 9

3.3 Fördergebiet Harburger Innenstadt/ Eißendorf- Ost ....................................................10

4 Harburger Binnenhafen .....................................................................................................11

4.1 Allgemeines, Sachstand aktueller Projekte .................................................................11

4.2 Studentisches Wohnen Schellerdamm ........................................................................11

5 Bildung und Soziales .........................................................................................................13

5.1 Integrationsrat .............................................................................................................13

5.2 Lokale Partnerschaften Harburg .................................................................................14

5.3 Willkommensfest .........................................................................................................15

5.4 Harburger Stadtteilspaziergänge .................................................................................16

5.5 Kita-Broschüre ............................................................................................................17

5.6 Har-Bürger-Kochbuch .................................................................................................18

6 Stadtgrün ...........................................................................................................................18

6.1 Eröffnung der Skateranlage Rehrstieg ........................................................................19

6.2 Harburger Stadtpark | Wasserspielplatz | Schulgarten ................................................20

7 Wirtschaft und Verkehr ......................................................................................................20

7.1 Straßenbauprogramm .................................................................................................21

7.2 StadtRad seit 2015 auch im Bezirk Harburg ................................................................21

7.3 Drehbrücke Lotsekanal ...............................................................................................22

8 Kultur .................................................................................................................................22

8.1 Binnenhafen-App ........................................................................................................23

Page 3: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

2

8.2 400 Jahre Harburger Wochenmarkt ............................................................................23

9 Sport .................................................................................................................................24

9.1 Eröffnung der Laufstrecke „Am Talweg“ ......................................................................24

10 Moderne Verwaltung .......................................................................................................24

10.1 Grundsteinlegung KUZ ..............................................................................................25

11 Harburg in Zahlen ............................................................................................................25

Page 4: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

3

1 Wohnen in Hamburg

Hamburg entwickelt sich sehr dynamisch. Diese Entwicklung bietet der Stadt und Harburg

bereits jetzt und auch zukünftig große Chancen. Viele Menschen erkennen dies und ziehen

in unseren Bezirk. Während am 31. Dezember 2013 insgesamt 154.631 Menschen im

Bezirksamtsbereich wohnten, waren es am 31.12.2014 bereits 156.569 Einwohnerinnen und

Einwohner. Dies bedeutet einen Zuwachs von fast 2.000 Menschen. Damit verbunden ist

auch der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum.

1.1 Vertrag für Hamburg

Im Juli 2011 wurde zwischen dem Senat und den Bezirksämtern eine Vereinbarung getroffen,

um den Wohnungsbau zu intensivieren und die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.

Das Ziel ist die Schaffung von ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum. In dem Vertrag

verpflichten sich der Senat und die Bezirksämter, die strukturellen Voraussetzungen für den

Bau von jährlich 6.000 Wohneinheiten zu schaffen. Davon entfallen pro Jahr 700

Wohnungen auf den Bezirk Harburg. Für Haushalte mit mittlerem und geringem Einkommen

soll in Projekten mit Mietwohnungsneubau ein Anteil von 30 % öffentlich geförderter

Wohnungen erreicht werden.

Der Bezirk Harburg hat ein Wohnungsbauprogramm beschlossen, um die entsprechende

Zielzahl erreichen zu können. Im Jahr 2015 wurden im Bezirk Harburg 722 Wohneinheiten

genehmigt. Im Vorjahr sogar 922 und in 2013 waren es 759. Die Planungen für die drei

Teilräume Harburger Innenstadt und Binnenhafen, Harburg-Kern-Süd und –Ost sowie

Süderelbe zeigen bereits jetzt, dass auch in den nächsten Jahren mehr als 700

Wohneinheiten genehmigt werden können und das Ziel aus dem Vertrag für Hamburg

erreicht wird.

Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt, 293 befinden sich im Bau. 2014

wurden 462 Wohneinheiten fertiggestellt und in den Jahren 2011 bis 2013 insgesamt 518.

Die dritte Wohnungsbaukonferenz fand im Dezember 2015 statt. Im Rahmen der Konferenz

wurde die jährliche Fortschreibung des Wohnungsbauprogramms im Bezirk Harburg

festgelegt.

Page 5: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

4

Zitat aus dem Wohnungsbauprogramm 2015:

"Insgesamt listet das Wohnungsbauprogramm Harburg 5.950 Wohneinheiten für die Jahre

2015 – 2019ff. Die projektbezogenen Potenziale verteilen sich auf drei räumlich und

siedlungsstrukturell unterscheidbare Teilräume:

1.051 Wohneinheiten im Teilraum 1 (Innenstadt und Binnenhafen),

1.220 Wohneinheiten im Teilraum 2 (Kern-Süd / Ost), sowie

2.774 Wohneinheiten im Teilraum 3 (Süderelbe).

Zusätzlich werden im Durchschnitt pro Jahr ca. 100 Wohneinheiten in Klein- und

Einzelmaßnahmen (ganz Harburg) errichtet….

Im Teilraum Süderelbe besteht darüber hinaus noch ein nicht näher spezifiziertes Potenzial

nach § 34 BauGB von bis zu 130 Wohneinheiten in Streulagen. Der angestrebte

Jahresdurchschnitt von 700 genehmigten Wohneinheiten ist somit grundsätzlich erreichbar.

Bereits für die Jahre 2015 – 2016 kann eine Genehmigungsreife für rund 2.979

Wohneinheiten unterstellt werden."

1.2 Naturverbunden Wohnen - Neue Wohnquartiere in Neugraben-Fischbek

Die IBA Hamburg GmbH realisiert in Neugraben-Fischbek zwei neue familienfreundliche

Wohnquartiere mit insgesamt über 2.000 Wohneinheiten. Ob Einfamilien-, Doppel-, Reihen-

oder kleinteiliges Mehrfamilienhaus, die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Quartiere

selbst. Bis 2019 entstehen in Neugraben-Fischbek neue Lebensräume.

Auf dem ehemaligen Kasernenstandort der Röttiger Kaserne entsteht ein

familienfreundliches Wohnquartier in unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet Fischbeker

Heide. Für eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) sind vier

Bushaltestellen im Fischbeker Heidbrook geplant. Auf Flächen direkt angrenzend an die B 73

sind zudem Dienstleistungsgewerbe, Wohnen und Einzelhandel vorgesehen. Ende März

2015 begann die Vermarktung für das Neubaugebiet. Nach aktuellen Planungen werden die

ersten Grundstücke Ende 2016 hochbaureif sein.

Das Baugebiet Vogelkamp Neugraben hat mit seiner Stadtrandlage in der direkten

Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet „Moorgürtel“ eine einmalige Lage. Gleichzeitig besteht

eine hervorragende Anbindung an den ÖPNV (S-Bahn Neugraben) und das Neugrabener

Zentrum mit verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten. Das Bildungs- und

Gemeinschaftszentrum (BGZ) Süderelbe bietet schon heute ein vielseitiges Bildungs- und

Freizeitangebot direkt vor Ort. Die Grundstücksvermarktung ist bereits weit vorangeschritten:

25% der von der IBA Hamburg zu vermarktenden Grundstücke sind verkauft, weitere 25%

verbindlich reserviert. 2016 wird die IBA Hamburg GmbH verschiedene Wettbewerbe zur

Page 6: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

5

städtebaulichen und architektonischen Gestaltung des südlichen, barrierefreien

Quartierseingangs oder für den Geschosswohnungsbau am Quartierspark durchführen.

Zudem wird der Quartierspark mit einem Spielband kinder- und familienfreundlich ausgebaut,

da dann viele Spielmöglichkeiten entlang eines längeren Weges vorhanden sind. Und auch

für die tägliche Betreuung der Kleinen wird gesorgt: Im Vogelkamp Neugraben wird das

Deutsche Rote Kreuz bis 2017 eine weitere KiTa bauen, die Kindern Platz für gemeinsames

Spielen, Bewegen und Lernen bieten wird.

1.3 Flüchtlingsunterbringung

Der Unterbringungsbedarf liegt nach wie vor auf hohem Niveau. Im Jahr 2015 hat die Freie

und Hansestadt Hamburg insgesamt 22.299 Menschen aufgenommen. Davon waren

insgesamt 20.987 Menschen auf eine öffentliche Unterkunft angewiesen.

Im Bezirk Harburg bieten die Einrichtungen für die Unterbringung von Flüchtlingen

gegenwärtig Platz für rund 5.145 Menschen.

Bestehende Standorte:

Stadtteil Straße / Standort Plätze Wohnart

Harburg Wetternstraße 206 Pavillons, Festes Gebäude (Gemeinschaftsunterkünfte)

Harburg Harburger Binnenhafen 216 Wohnschiff

Harburg Neuland I, Zentrale

Erstaufnahme (ZEA) 504 ehemaliger Großmarkt

Harburg Neuland (ZEA) 1.176 Erstaufnahme / Gemeinschaftsunterbringung

Harburg Harburger Poststraße (ZEA) 570 Erstaufnahme / Gemeinschaftsunterbringung

Harburg Schwarzenberg (ZEA) 750 Erstaufnahme / Gemeinschaftsunterbringung

Heimfeld Stader Straße 30 Haus mit abgeschlossenen Wohnungen

Heimfeld HELIOS Mariahilf Klinik, Stader

Straße (ZEA) 41

Ehemalige chirurgische Station - Einrichtung für

besonders schutzbedürftige Flüchtlinge

Heimfeld Asklepios Klinik Harburg,

Eißendorfer Pferdeweg (ZEA) 90

Festes Gebäude, das nicht mehr für den

Krankenhausbetrieb benötigt wird

Heimfeld Am Radeland 168 Pavillons

Neugraben-

Fischbek Geutensweg (ZEA) 358

Halle und Wohncontainer; Kapazität aufwachsend bis

740

Neugraben-Am Aschenland I 458 Modulbauten

Page 7: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

6

Fischbek

Neuland Lewenwerder I 110 Modulbauten

Neuland Lewenwerder II 198 Modulbauten

Sinstorf Sinstorfer Weg 26 Haus mit abgeschlossenen Wohnungen

Sinstorf Winsener Straße 271 Wohnanlage mit abgeschlossenen Wohnungen

Wilstorf Osterbaum 12 Haus mit abgeschlossenen Wohnungen

Geplante Standorte

Stadtteil Straße Plätze Bemerkungen Plan

Marmstorf Leuchtkäferweg ca. 400 Info-Veranstaltung am 21.1.2016

Neuenfelde Neuenfelder Fährdeich 462 Wohncontainer auf einem

Betriebsparkplatz 2016

Neugraben-Fischbek Cuxhavener Straße 196 Modulhäuser 2016

Neugraben-Fischbek Am Aschenland II bis 3.000 Pavillonhäuser

2016

Sinstorf Sinstorfer Kirchweg ca. 400 Info-Veranstaltung am 21. Januar 2016

2 Innenstadtentwicklung

Die im Jahr 2015 fortgeführte Entwicklung der Harburger Innenstadt soll auch 2016

vorangetrieben werden. Zusammen mit Teilen Eißendorfs wurde die Innenstadt für das

Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) angemeldet.

Ziel ist die Schaffung eines attraktiven, urbanen Zentrums mit hoher Aufenthaltsqualität, das

dazu beiträgt, die Einwohnerzahl in der Innenstadt zu erhöhen und gerade in den

Abendstunden belebter ist.

2.1 Allgemeines, Wohnen in der Innenstadt

Der im Süden des Hamburger Stadtgebiets gelegene Bezirk Harburg hat rund 156.000

Einwohner. Die Harburger Innenstadt nimmt im System Zentraler Standorte neben ihrer

Rolle als Bezirkszentrum auch oberzentrale Versorgungsfunktionen für das angrenzende

Umland in Niedersachsen wahr.

Page 8: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

7

Die Harburger Innenstadt konnte in den vergangenen Jahren einen deutlichen

Einwohnerzuwachs verzeichnen. Vor allem junge Bevölkerungsschichten (18 bis 30 Jahre)

sind in den vergangenen Jahren als Nachfrager nach Wohnraum aufgetreten. Darüber

hinaus bilden Best-Ager und Senioren vor allem im Bereich des Harburger Binnenhafens

wichtige Nachfragegruppen. Die Wohnungsnachfrage ist vor allem auf kleine und mittlere

Wohnungen ausgerichtet.

2.2 Aufwertung der Seevepassage

Am 27. September 2015 fand der Auftakt des geplanten Aufwertungsprozesses der

Seevepassage statt. An einem Informationsstand des Bezirksamtes Harburg wurden die

Harburgerinnen und Harburger über das weitere Verfahren informiert. Es wurde auf

Potenziale und auch Probleme hingewiesen sowie eigene Ideen für die Seevepassage

geäußert.

Alle Bürgerinnen und Bürger sowie sonstige Betroffene, die zu den Veranstaltungen im

Rahmen des geplanten Gutachterverfahrens zur Seevepassage informiert und unverbindlich

eingeladen werden wollten, konnten ihr Interesse bei der zuständigen Projektleiterin Kornelia

Ott anmelden. Sie hatten außerdem die Gelegenheit sich am Informationsstand in eine

Interessentenliste einzutragen.

Am 10. November 2015 wurde zwischen dem Bezirksamt Harburg und dem Büro claussen-

seggelke stadtplaner ein Vertrag über die Unterstützung beim zweistufigen konkurrierenden

Gutachterverfahren geschlossen.

Ziel des Gutachterverfahrens ist es, zunächst eine Vision aufzuzeigen, wo die

Entwicklungschancen der Seevepassage gesehen werden. Auf einer konkreteren Ebene

sollen Entwürfe für Interventionen im öffentlichen Raum entstehen, die Passanten,

Fußgänger und Käufer dazu bewegen aus dem Phoenix-Center in die Fußgängerzone

hinaus zu treten und die Seevepassage als Schnittstelle zwischen Moorstraße und

Lüneburger Straße neu zu erleben.

Die durch das Bezirksamt Harburg gegenwärtig erarbeiteten Auslobungsunterlagen werden

durch das Büro claussen-seggelke stadtplaner final zusammengestellt werden. Darüber

hinaus wird das Präqualifikationsverfahren für die Auswahl der teilnehmenden fünf Büros

und die „Begleitgruppe Seevepassage“ organisiert, die ebenfalls in den Erarbeitungsprozess

der Auslobungsunterlagen einbezogen werden soll.

Page 9: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

8

Die Verschickung der Auslobungsunterlagen ist für Frühjahr 2016 geplant. Daran schließt

sich der Bearbeitungsprozess der Planungsbüros an.

Hintergrund dieses Aufwertungsprozesses ist, dass die Seevepassage trotz ihrer zentralen

Lage und der guten Erreichbarkeit von vielen Harburgerinnen und Harburgern als unattraktiv

und mit einer trennenden Wirkung gegenüber den übrigen Einzelhandelslagen der City

Harburg empfunden wird.

Das Bezirksamt Harburg wird Mittel aus den Kompensationszahlungen zur Erweiterung des

Phoenix-Centers für die Optimierung der Anbindung des Phoenix-Centers über die

Seevepassage an die Lüneburger Straße sowie zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität und

Nutzung der vorhandenen Potenziale im Quartier einsetzen. Die Bezirksverwaltung hat der

Harburger Kommunalpolitik ein Verfahren zur weiteren Verwendung der Mittel

vorgeschlagenen. Diesem wurde in der Sitzung des Hauptausschusses am 14. Juni 2015

zugestimmt.

3 Rahmenprogramm Integrierte Stadtteil entwicklung (RISE)

Leben Menschen mit gleichen Merkmalen (z.B. Einkommen, Herkunft, Religion) in großer

Anzahl in bestimmten Regionen einer Stadt, handelt es sich um Segregation. Als Folge kann

es zu Polarisierungen kommen, die zu einem sozialen Ungleichgewicht zwischen einzelnen

Bevölkerungsgruppen führen können.

Aufgabe der Integrierten Stadtteilentwicklung ist es, Quartiere, in denen solche Prozesse

gravierende Ausmaße annehmen, zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. Ziel ist eine

gerechte und lebenswerte Stadt. In der Stadterneuerung als Förderinstrument einer

nachhaltigen Stadtteilentwicklung ist ein integriertes und abgestimmtes Vorgehen

erforderlich, um die Politik verschiedener Fachrichtungen noch gezielter auf die

benachteiligten Quartiere auszurichten.

Dabei kann auf die Fördermittel des Rahmenprogramms der Integrierten Stadtteilentwicklung

zurückgegriffen werden.

3.1 Phoenix-Viertel: Sanierung in der Regellaufzeit beendet

Im Jahr 2005 ist das Viertel als Sanierungsgebiet festgelegt worden und wurde seit 2006

umfassend durch die Quartiersentwicklung betreut. Die Ziele waren zahlreich und vielfältig,

Page 10: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

9

da das Viertel einen grundlegenden Wandel und neue Impulse nötig hatte. Das gilt für die

Bereiche Wohnen und Wohnumfeld ebenso wie für die Bereiche Bildung und Freizeit oder

auch Familie, Kultur und Integration.

Nach rund zehn Jahren ist die Sanierungsträgerschaft im Phoenix-Viertel im Jahr 2015

innerhalb der Regellaufzeit erfolgreich beendet worden. Dazu beigetragen haben bauliche

Maßnahmen an rund 120 der gut 350 Wohngebäude, die Konzeption und der Bau des

„Feuervogel - Bürgerzentrum Phoenix“ sowie die Neugestaltungen von Spiel- und

Quartiersplätzen. Das Viertel ist lebendiger und attraktiver geworden, bewahrt sich aber

weiterhin seine Ecken und Kanten.

Da sich eine Stadt und ihre Quartiere ständig im Wandel und in Bewegung befinden, sind sie

nie fertig. So auch das Phoenix-Viertel. Es wurden hier aber gemeinsam stabile Grundlagen

für die Zukunft geschaffen und das Phoenix-Viertel wurde in die Lage versetzt, aus eigener

Kraft wünschenswerte Veränderungen zu gestalten. Das Stadtteilgremium, das sich aus dem

Beirat heraus entwickelt hat, gibt dem Viertel auch in Zukunft eine Stimme.

3.2 Umgestaltung des Marktplatzes Neugraben

Nach vielen Entwürfen, Gesprächen im Stadtteilbeirat und der Harburger Politik ist der Start

der Bauarbeiten für die Umgestaltung des Neugrabener Marktplatzes, der Straße

„Neugrabener Markt“ und des südlichen Teils der Marktpassage - je nach Wetterlage - für

das Frühjahr 2016 vorgesehen.

Der rund 3.500 Quadratmeter große Marktplatz wird aus seiner „schiefen Ebene“ weitgehend

in die Waagerechte gebracht und erhält neues Pflaster, das auf die unterschiedlichen Arten

der Nutzung abgestimmt ist. Es soll einladend wirken, das Gewicht der Sattelschlepper

tragen, darf beim Rangieren nicht verrutschen, muss das Regenwasser schnell ableiten und

bei Eis und Schnee ausreichend rutschfest sein.

An der Süd-Westecke des Platzes entsteht zum Ausgleich des Höhenunterschiedes eine

zweistufige Treppenanlage. Diese wird mit Betonquadern aufgelockert, die zugleich als

Sitzmöbel fungieren und Anfang und Ende der Treppe wahrnehmbar gestalten.

Darüber hinaus bietet der Platz in Zukunft eine technische Infrastruktur, die die Durchführung

von Konzerten, Märkten, Ausstellungen oder Sportveranstaltungen vereinfacht. Hiermit wird

dem Wunsch und Anspruch nach einer lebendigen Fläche für viel buntes Leben gerecht. Die

Planung sieht selbstverständlich auch taktile Elemente und Leitstreifen für Sehbehinderte vor.

Page 11: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

10

Mit einem zweiten Wasseranschluss im nordöstlichen Teil des Platzes wird den Bedarfen

der Marktbeschicker in diesem Teil des Marktes Rechnung getragen und die Reinigung an

dieser Stelle vereinfacht.

Mehrere neue Spielgeräte sollen die kleinen Gäste des Stadtteils erfreuen wobei ein

Basketballkorb Jugendliche zum spontanen Spiel einlädt. Darüber hinaus sind Sitzbänke und

Fahrradständer in den Randbereichen des Marktes geplant.

An der Nordkante des Platzes sind die vorhandenen Bäume den Pflanztrögen entwachsen

und werden durch neue ersetzt.

Von den Gesamtkosten in Höhe von 1,8 Mio. Euro stammen 700.000 Euro aus Bezirksmittel

und 1,1 Mio. Euro Fördermittel aus dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung.

3.3 Fördergebiet Harburger Innenstadt/ Eißendorf- Ost

Die Senatskommission für Stadtentwicklung und Wohnungsbau hat heute die Festlegung

des Fördergebiets Harburger Innenstadt/ Eißendorf-Ost als Gebiet der Sozialen Stadt gemäß

§ 171 e Baugesetzbuch (BauGB) für eine 216 ha große vorab definierte Fläche beschlossen.

Die Anpassung an veränderte städtebauliche Anforderungen sowie Stabilisierung und

Aufwertung des Gebiets wird nun ein neuer Schwerpunkt der bezirklichen Arbeit bis 2023

werden. Die Harburger Innenstadt soll sich wieder zu einem attraktiven, belebten urbanen

Zentrum mit hoher Aufenthaltsqualität und stark nachgefragten Angeboten und Wohnen

entwickeln.

Eine Auftaktveranstaltung zur Information und Planung der nächsten Aktivitäten wird gerade

vorbereitet. Dieser erste Baustein hat das Ziel, die Mitwirkungsmöglichkeiten der

Bewohnerinnen und Bewohner sowie aller Akteure zu stärken und ein gemeinsames

Handeln zu befördern. Ein erstes sichtbares Projekt wird die Umgestaltung des Stadtraums

Sand aus Mitteln des Bezirksamtes, der Bezirksversammlung, der Städtebauförderung und

des BID in Gründung sein.

Page 12: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

11

4 Harburger Binnenhafen

Seit Beginn der 1990er-Jahre befindet sich der Harburger Binnenhafen im strukturellen

Wandel. Grundlage für die Entwicklung ist der von der Senatskommission für

Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr vorgelegte Orientierungsrahmen. Ziel ist die

Entwicklung eines „Mischgebiets neuen Typs“ mit attraktiven Wohnquartieren und

hochwertigem Gewerbe. Im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE)

wurden der Harburger Binnenhafen als Fördergebiet des Städtebaulichen Denkmalschutzes

und die Harburger Schloßinsel als Stadtumbaugebiet festgelegt.

4.1 Allgemeines, Sachstand aktueller Projekte

Das Gebiet des Harburger Binnenhafens wandelt sich immer mehr zum urbanen Quartier mit

einer lebendigen Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit. Diesen Wandel hat auch die

IBA mit vielen Projekten (Maritimes Wohnen am Kaufhauskanal, Marina auf der Schloßinsel,

Inselleben, Boathouse) in Harburg unterstützt.

Mit den PHOENIX HÖFEN entstehen an der Theodor-Yorck-Straße bis Sommer 2016 neue

und attraktive Wohnmöglichkeiten nach den Plänen des Hamburger Architekturbüros MPP

MEDING PLAN + PROJEKT GmbH. Auf rund 11.000 m² Wohnfläche umfassen die

PHOENIX HÖFE 140 Mietwohnungen mit großzügigen Balkonen und Terrassen. Eine

Vielfalt an Wohnungsgrößen ermöglicht ebenso vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Das

fünfgeschossige Ensemble mit Staffelgeschoss verfügt neben einer Tiefgarage über

zahlreiche Fahrrad-Stellplätze. Dächer und Außenanlagen bieten einen geschützten

naturbezogenen Raum. Zugleich eröffnen die frei nutzbaren Innenhöfe einen lebendigen

Begegnungs- und Verweilraum.

4.2 Studentisches Wohnen Schellerdamm

Mit der Grundsteinlegung im Mai 2014 wurde ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des

Harburger Binnenhafens zu einem modernen Stadtteil mit Wohnraum und Arbeitsplätzen

gelegt.

An der Ecke Schellerdamm-Veritaskai, in direkter Nachbarschaft zum historischen Harburger

Fleethaus, wird das Gebäude nach dem Entwurf des Hamburger Büros limbrock ∙ tubbesing

realisiert. Auf dem ca. 1.970 m² großen Grundstück werden in Zukunft nicht nur 197

Studierende ein zu Hause finden, sondern auch Läden und Restaurants das Straßenbild

prägen.

Page 13: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

12

Wichtiges Gestaltungsmerkmal ist der Höhenversprung in der Fassade. Das Gebäude

gliedert sich in fünf unterschiedlich hohe Abschnitte, die zwischen fünf und acht Geschosse

umfassen. Verglaste Treppenhäuser trennen die Abschnitte optisch voneinander und

ermöglichen einen freien Blick durch das Gebäude. Hinter den Treppenhäusern befinden

sich vier Innenhöfe, die auf den Dachflächen des Erdgeschosses angelegt sind. Um diese

Höfe gruppieren sich die Wohnungen der Studenten und geben dem Gebäudekomplex so

seine charakteristische Kammstruktur.

Der Haupteingang der fünf- bis achtgeschossigen Gebäude liegt im nördlichen Teil des

Schellerdamms. Um diesen Eingangshof gruppieren sich ein Waschsalon, Räume für die

Hausmeisterei sowie studentische Clubräume. Hier befindet sich auch ein freier Durchgang

vom Schellerdamm zur Quartiersgarage im Inneren des Baublocks. Die 49 Stellplätze für die

Studierenden und deren Besucher sind hier untergebracht. Zur Straßenseite bietet das

Erdgeschoss Raum für Ladengeschäfte und eine gastronomischen Nutzung. Die

eigentlichen Wohnungen mit 61 Wohneinheiten befinden sich nicht im Erdgeschoss, sondern

im oberen Gebäudeteil. In den Obergeschossen sind die Studentenzimmer zu 4-er

Wohngemeinschaften mit eigener Wohnküche und zwei Sanitärbereichen, entlang eines

kommunikativen Flurbereichs gruppiert. Außerdem gibt es 2-er Wohngemeinschaften und

Einzelapartments. Drei rollstuhlgerechte Zimmer mit barrierefreien Bädern sind jeweils in der

Nähe der vier Aufzüge zu finden. Sie sind in den 4-er Wohngemeinschaften integriert.

Die Grundrisse der Wohnungen sind innerhalb der Wohngemeinschaften flexibel und können

durch kleinere Veränderungen den Bedürfnissen der Bewohner angepasst werden. So kann

das Gebäude im Fall einer Nachnutzung mit wenig Aufwand in ein Mehrfamilienwohnhaus

mit 4-Zimmer-Wohnungen umgebaut werden.

Zu den privaten Wohnbereichen verfügt das Gebäude auch über zahlreiche

Gemeinschaftsflächen. Clubräume und Terrassen sind in den obersten Geschossen der

einzelnen Gebäude vorgesehen. Auf dem Dach zum Veritaskai und über den Ladenzonen

werden Grünflächen angelegt, die den Studierenden frei zur Verfügung stehen. Auch die

Freiflächen auf den Dachflächen der Gebäude und die Innenhöfe werden zu Treffpunkten

und Plätzen zum Entspannen.

Das Energiekonzept des Gebäudesystems richtet sich nach neuesten Standards und basiert

auf einem Energiemanagementsystem (Eisspeicher), mit dem die vorhandene freie Energie

des Gebäudes ganzjährig genutzt werden kann. Das Gebäude ist Kollektor. Die vorhandene

Page 14: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

13

Wärme durch Sonne und Nutzung kommt dem Gebäude wieder zugute. Im Winter wird die

überschüssige Wärme des Sommers wieder genutzt.

5 Bildung und Soziales

Den Themen Bildung und Soziales wird ein besonderer Stellenwert eingeräumt. Der

Schwerpunkt liegt auf einer ausreichend vorhandenen Kindertagesbetreuung mit der

Möglichkeit, zwischen zahlreichen öffentlich-kirchlichen und privat-gewerblichen Trägern

wählen zu können.

71 Einrichtungen im Kita-Gutscheinsystem

3749 Kinder von 3 bis unter 6 Jahren am 01.03.2015 betreut in Kitas im Kita-

Gutscheinsystem

Im Bezirk Harburg sind alle Schultypen vorhanden bis hin zu Förderschulen, Berufsbildender

Schulen, das Elbcampus Ausbildungszentrum, die Jugendberufsagentur sowie der

Nachwuchscampus.

Hervorzuheben ist die Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH), die als erste

deutsche Hochschule 1994 den Bachelor-Abschluss eingeführt hat und durch das

umfangreiche englischsprachige Studienprogramm Studierende als aller Welt anzieht.

Im sozialen Bereich bieten vor allem kirchliche Einrichtungen, aber auch viele Vereine,

Verbände sowie städtische Institutionen ein umfangreiches Hilfsangebot an. Mit den beiden

Projekten „MigraNet“ und „Lokale Partnerschaften“ konzentriert sich die Bezirksverwaltung

auf Integrations- und Partizipationsarbeit im Bezirk Harburg.

5.1 Integrationsrat

Der Bezirk Harburg ist bunt! Hier leben ca. 156.000 Menschen mit unterschiedlichen

kulturellen Wurzeln. Jeder Dritte im Bezirk Harburg ist ausländischer Abstammung. Umso

wichtiger ist eine inklusive Gesellschaft, in der alle mitmachen, mitreden und mitgestalten

können.

Als Stimme für alle Harburgerinnen und Harburger mit und ohne ausländische Wurzeln

wurde daher am 5. Dezember 2014 der 1. Harburger Integrationsrat von 275 Harburgerinnen

und Harburgern gewählt. Der Vorstand Theodoros Bozoudis sowie die Stellvertreter Lena

Ҫoban und Prof. Dr. Wolfgang Stein erhielten ihre Stimmen am 17. März 2015 von den 18

Mitgliedern des 1. Harburger Integrationsrates.

Page 15: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

14

Unter dem Motto „Harburg im Herzen, die Welt als Freund – Vielfalt in Harburg –

Interkulturelle Begegnungen –“ hat der 1. Harburger Integrationsrat das Ziel, sich für den

Bezirk Harburg zum Thema Integration einzusetzen. Dabei stehen ein stärkerer

Zusammenhalt und eine aktive und gemeinsame Mitgestaltung des Bezirks Harburg im

Vordergrund.

Der 1. Harburger Integrationsrat ist Ansprechpartner für alle Harburgerinnen und Harburger.

Er versteht sich als Sprachrohr derjenigen, die zum Thema Integration und Interkultur Gehör

finden möchten und will die Anliegen der Einwohnerinnen und Einwohner in Politik und

Gesellschaft einbringen.

Hierfür bieten Mariola Scharfenberg und Waldemar Heffel, beide Mitglieder im Integrationsrat,

seit Januar 2016 an jedem 1. und 3. Dienstag im Monat eine Sprechstunde im Stadtteilbüro

Neugraben, Neugrabener Bahnhofstr. 20, 21149 Hamburg an. Rund um das Thema

Integration nehmen sie sich der Sorgen der Bürgerinnen und Bürger an, geben Anregungen

und vermitteln bei Bedarf an die zuständigen bezirklichen Stellen. Darüber hinaus können

Interessierte sich über geeignete Hilfs- und Beratungsangebote informieren.

Ein respektvoller Umgang mit der Vielfalt aller Bewohnerinnen und Bewohner ist ihm ebenso

wichtig wie eine Kultur der Anerkennung von Unterschieden, in der Vielfalt willkommen und

erwünscht ist. Um das Miteinander und die Annäherung der Kulturen zu stärken, finden

zweimal jährlich die Harburger Integrationskonferenzen statt. Dort können die

Harburgerinnen und Harburger in Austausch mit dem Integrationsrat treten.

Durch seine Zusammenarbeit mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen,

Migrantenorganisationen, Parteien, bezirklichen Ausschüssen, Bildungsträgern, Sozialen

Einrichtungen und Unternehmen sollen Möglichkeiten der Begegnung geschaffen und

Räume geöffnet werden, in denen alle Harburgerinnen und Harburger sich kennenlernen und

austauschen können.

Der Harburger Integrationsrat wird im Rahmen des Bundesprojektes MigraNet vom

Bundesministerium des Innern gefördert.

5.2 Lokale Partnerschaften Harburg

Im Januar 2015 startete das Projekt Lokale Partnerschaften Harburg ins erste Jahr der

fünfjährigen Projektlaufzeit.

Page 16: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

15

Ziel war und ist, bereits bestehende und im Aufbau befindliche ehrenamtliche Initiativen zur

Unterstützung Geflüchteter im Bezirk Harburg, rund um Unterkünfte, zu unterstützen. Sowohl

finanziell als auch personell. Der Aufbau aktiver Netzwerke, der Wissenstransfer zwischen

verschiedenen Akteuren und der Aufbau eines Jugendforums waren weitere Zielvorgaben.

Durch die eingebundenen Unterstützungsmittel für das ehrenamtliche Engagement in der

Flüchtlingshilfe der Stadt Hamburg, standen für das Jahr 2015 insgesamt Mittel in Höhe von

rund 100.000 Euro zur Verfügung.

Viele kleine und größere Angebote von Ehrenamtlichen für Geflüchtete in Wohnunterkünften,

in der Nachbarschaft, in Gemeinden und Vereinen konnten durch finanzielle Förderung

unterstützt oder gar erst realisiert werden. Veranstaltungen, Arbeitsgruppen und

Fortbildungen wurden durch Lokale Partnerschaften Harburg geplant, vorbereitet und - in

zahlreichen Kooperationen - umgesetzt.

Aktionen, die 2015 durchgeführt wurden, waren zum Beispiel das Willkommensfest am 26.

September 2015, das in Zusammenarbeit mit dem Harburger Integrationsrat, mit der

Sicherheitskonferenz Harburg und vielen Initiativen der Flüchtlingshilfe sowie rund 2.000

Neuharburgerinnen und – Harburgern auf dem Harburger Rathausplatz gefeiert wurde.

Ehrenamtliche ermöglichten Holzarbeiten für junge Männer, Ausflüge und Wanderungen zur

Stadterkundung, ein Gartenprojekt im Stadtteil Moorburg, Bastel-, Spiel- und Sportangebote

in und um Wohnunterkünfte, Sprachlernangebote und Begleitungen zu Ämtern, Ärzten und

vieles mehr.. Mit Jugendlichen wurde im Herbst ein Jugendforum eingerichtet und für die

vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gab es Informationsabende, Fortbildungen und

Treffen, um sich austauschen oder vernetzen zu können.

Mehr zu Lokale Partnerschaften Harburg unter:

www.hamburg.de/harburg/soziales-lokale-partnerschaften/

5.3 Willkommensfest

Am 26. September 2015 fand erstmalig auf dem Harburger Rathausplatz ein

Willkommensfest von Harburgern für Neu-Harburger statt.

Das Fest wurde im Rahmen des Projektes „Lokale Partnerschaften Harburg“ initiiert und mit

der Sicherheitskonferenz Harburg und dem Harburger Integrationsrat umgesetzt. Unter dem

Motto des Harburger Integrationsrates „Harburg im Herzen – die Welt als Freund“ kamen

viele Harburger auf dem Rathausplatz zusammen.

Page 17: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

16

Es gab die Möglichkeit, Harburger Initiativen, Vereine und Institutionen, die in der

Unterstützung der geflüchteten Menschen aktiv sind, an Informationsständen

kennenzulernen. Ehrenamtliche Initiativen, Gemeinden und Studentengruppen sorgten

während des Festes kostenlos für das leibliche Wohl.

Mit einem internationalen Musik- und Bühnenprogramm, verschiedenen kostenlosen

Aktionsständen, auch für Kinder, Kunst und Informationen, war das Programm

gleichermaßen vielfältig, interessant und informativ.

Hintergrundinformationen:

Seit Februar 2015 fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

im Rahmen des Programms Demokratie Leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt

und Menschenfeindlichkeit das Projekt „Lokale Partnerschaften Harburg“. In das Projekt

eingebunden sind auch die von der Stadt Hamburg zur Verfügung gestellten Landesmittel

zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements in der Flüchtlingsarbeit.

5.4 Harburger Stadtteilspaziergänge

Um sich an einem neuen Ort zurechtzufinden, benötigt man Orientierung in seinem Umfeld.

Wer könnte Neuangekommene in Harburg diese Orientierung besser geben, als Menschen,

die vor Jahren selbst hierhergezogen sind und dazu noch die Herkunftssprache der

neuangekommen Harburgerinnen und Harburger sprechen?

Deshalb werden Guides für Stadtteilspaziergänge gesucht, die neben Deutsch zum Beispiel

Arabisch, Persisch, Tigrinisch, Russisch oder Türkisch sprechen.

Bei dem etwa einstündigen Rundgang sollen den Neuangekommenen Freizeitmöglichkeiten,

einzelne Behörden und auch eigene Erfahrungen vermittelt werden.

Wer Lust hat, sein Wissen zu teilen und einen Spaziergang zu leiten, ist herzlich eingeladen

sich bei [email protected] zu melden. Wir freuen uns auf Sie!

Möchten Sie an einem Spaziergang teilnehmen? Dann können Sie sich über die Termine

und Zeiten unter www.hamburg.de/harburg/soziales-lokale-partnerschaften/soziales-

stadtteilspaziergaenge informieren. Führungen werden ab drei Anmeldungen durchgeführt.

Treffpunkt ist jeweils vor dem Harburger Rathaus.

Page 18: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

17

Die Harburger Stadtteilspaziergänge finden im Rahmen des Projektes Lokale

Partnerschaften Harburg statt und werden durch das Bundesprojekt Demokratie Leben

gefördert.

5.5 Kita-Broschüre

Im Bezirk Harburg gibt es 16.111 Haushalte mit Kindern und in den meisten Stadtteilen

Harburgs wird das Angebot von Kindertagesstätten oder Tagespflegeeinrichtungen noch

nicht genügend genutzt. Die Betreuungsquote der unter 3-Jährigen lag 2014 im Bezirk bei

36 %. Im Vergleich zu den anderen Bezirken hat Harburg nach Hamburg-Mitte in diesem

Bereich somit die niedrigste Betreuungsquote in der Stadt. Hamburg weit liegt die Quote bei

43 %.

Des Weiteren steigt die Sprachenvielfalt in unserem Bezirk. Im Schuljahr 2014/15 lag der

Anteil der Kinder in Klassenstufe 1 mit nicht-deutscher Familiensprache im Bezirk bei 54 %.

Der Hamburger Durchschnitt beträgt 37 %. Diese mehrsprachige Kompetenz ist ein großer

Schatz, gleichzeitig wird für diese Kinder die Kita zum wichtigsten Bildungsort um Deutsch

als Zweitsprache auf muttersprachlichem Niveau zu erlernen.

Für Eltern mit keinen oder nur geringen Deutschkenntnissen stellt die Bewerbung um einen

Kita-Platz eine besondere Herausforderung dar. Deshalb erstellte das Bezirksamt Harburg,

in Kooperation mit der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, 2014 die Kita-

Broschüre „Ein Kita-Platz für unser Kind“, um eine Hilfe rund um das Thema Kita zur

Verfügung zu stellen. Sie ist in leichter Sprache verfasst und inzwischen in der 3. Auflage

erschienen. Darüber hinaus ist die Broschüre mittlerweile um zwei weitere Fremdsprachen

ergänzt worden, sodass sie neben der deutschen Fassung insgesamt sieben

Fremdsprachen (englisch, russisch, polnisch, türkisch, französisch, persisch und arabisch)

umfasst. Dadurch soll eine möglichst große Bandbreite an Eltern erreicht werden.

In dem Informationsmaterial werden folgende Fragen zur Kita-Betreuung beantwortet:

Warum ist die Kita gut für mein Kind?

Welche Rechte habe ich?

Was kostet die Kita?

Wie bekomme ich einen Kita-Platz?

Erhältlich ist das Informationsmaterial kostenlos beim Broschürenservice der Sozialbehörde

oder als pdf-Datei auf der Internetseite http://www.hamburg.de/kita/4362936/ein-kitaplatz-

Page 19: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

18

fuer-unser-kind/. Dort sind ebenfalls Filmclips in den verschiedenen Sprachen zu finden.

Fachkräfte haben die Möglichkeit, die Broschüre auch inklusive DVD zu bestellen. Ebenso

dürfen Hamburger (Beratungs-)Institutionen die Broschüre und die Filmclips kostenfrei

verwenden.

5.6 Har-Bürger-Kochbuch

Im September 2015 wurde das erste Har-Bürger-Kochbuch vorgestellt. Es ist ein

vegetarisches Kochbuch von Harburgern für Harburger.

Im Jahr 2014 wurden alle Interessierten, Schulen, Kitas, Migrantenorganisationen, Vereine,

soziale Einrichtungen und Krankenkassen aufgerufen, ihre vegetarischen Lieblings-, alten

Familien- oder traditionellen Rezepte einzusenden. Ergänzt wurden die Rezepte mit

Informationen über das Ursprungsland, die Besonderheiten des Gerichts aus ihrem

Kulturkreis und ernährungs-physiologischen Aspekten.

Entstanden ist eine bunte Mischung aus Vor-, Haupt- und Nachspeisen mit vielen Bildern

und Tipps für eine gesunde Ernährung, die dank der Unterstützung des Gesundheitsamtes

Harburg und der Techniker Krankenkasse gedruckt werden konnte.

Insgesamt wurden hierfür 2.000 Euro aus bezirklichen Mitteln sowie 1.000 Euro von der

Techniker Krankenkasse zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus hat die Techniker

Krankenkasse die gesamten Druckkosten für die Auflage der ersten 500 Exemplare

übernommen und für weitere 500 Exemplare bereits eine Kostenübernahme zugesagt.

Am 25. September 2015 wurde das „Har-Bürger Kochbuch“ im Rahmen von „Phoenix in

motion“ auf dem Kalischer Platz, vor dem Kennedy-Haus, 21073 Hamburg vorgestellt und

gegen eine Schutzgebühr in Höhe von 2 Euro an interessierte Nachkocher abgegeben. Der

Erlös wurde und wird dem Kennedy-Haus für das Projekt „Kinderrestaurant“ gespendet.

Das „Har-Bürger Kochbuch“ ist ebenfalls erhältlich beim Bezirksamt Harburg, Fachamt

Gesundheit, Wilhelmstr. 33, 21073 Hamburg.

6 Stadtgrün

Mit 1,8 Millionen Einwohnern gilt Hamburg nicht nur als Metropole, sondern zählt mit seinen

zahlreichen Parks, Grünflächen, Bäumen und öffentlichen Plätzen auch zu den grünsten

Städten Europas. Von naturbelassenen Gebieten bis hin zu den großen Volksparkanlagen

sowie den angelegten Parks bietet Hamburg seinen Bürgerinnen und Bürgern vielseitige

Erholungsmöglichkeiten.

Page 20: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

19

Im Bezirk Harburg gibt es die beiden Naturschutzgebiete Fischbeker Heider und Moorgürtel.

Dazu kommen die Forstreviere Eißendorfer Forst und Forst Hausbruch. Zu den Parkanlagen

in Harburg zählen unter anderem der Harburger Stadtpark, der Schwarzenbergpark, Alter

Friedhof und Meyers Park. Zusammen belegen diese vier Parkanlagen nahezu ein Viertel

der Fläche Harburgs. Nicht unerwähnt bleiben soll der „Gebrüder-Cohen-Park“ im Harburger

Binnenhafen.

6.1 Eröffnung der Skateranlage Rehrstieg

Nach viermonatiger Bauzeit wurde am 30. Juni 2015 die Streetskateanlage sowie die

Ballsportanlage an die Neuwiedenthalerinnen und Neuwiedenthaler feierlich übergeben.

Damit wurde ein Traum der Jugendlichen aus Neuwiedenthal wahr.

Seit 2011 haben sich Jugendliche aus Neuwiedenthal für den Neubau „ihrer“ Skateranlage

eingesetzt. Die alte Skateranlage – zuletzt 1999 umgebaut – war baufällig und lud schon

lange nicht mehr zum Skaten ein.

Zusammen mit weiteren jungen Skatern aus Neuwiedenthal gründete Maurice Büttgenbach

die Initiative „Skate Island“ und entwickelte ein - über die Grenzen einer reinen Skateranlage

hinausgehendes – Konzept. Von der Idee, den Sport mit einer ausgeprägten Naherholung zu

verbinden, waren nicht nur Kommunalpolitik und die Harburger Verwaltung sondern auch

Quartiersentwickler und Sponsoren begeistert.

Und so konnten auf einer Fläche von ca. 2.500 qm rund um das mittige Sitzpodest

Hindernisse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und vielfältigen Höhenniveaus

angelegt werden. Hierzu gehören Doubly Pyra, Speed Bump, London Gap, Wavekicker und

Wallride.

Auf besonderen Wunsch der Jugendlichen wurde im Zuge dieser Baumaßnahme auch die

angrenzende Ballsportanlage mit einem Ballfangzaun sowie einer kleinen Sitztribüne

aufgewertet.

Die Umsetzung der gesamten Maßnahme als 1. Bauabschnitt erfolgte unter Federführung

des Bezirksamtes Harburg, Abteilung Stadtgrün in enger Abstimmung mit den Jugendlichen

vor Ort, zu denen auch die Skater-Initiative Skate Island mit ca. 40 Mitgliedern gehört. Die

Kosten beliefen sich auf ca. 450.000 Euro und wurden mit Fördermitteln des

Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) sowie Mitteln des Bezirksamtes

Harburg und der gemeinnützigen SAGA GWG Stiftung Nachbarschaft finanziert.

Page 21: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

20

Im Februar 2016 hat die Abteilung Stadtgrün mit dem Umbau und der Aufwertung der

weiteren Grünfläche als 2. Bauabschnitt begonnen.

6.2 Harburger Stadtpark | Wasserspielplatz | Schulgarten

Der Harburger Stadtpark ist bedeutendster Teil des Grünzuges, der die Harburger Innenstadt

über den Alten Friedhof und die Langenbeker Wiesen mit der freien Landschaft verbindet.

Ein gut ausgebautes Wegenetz von insgesamt mehr als 16 km Länge erschließt den Park

auf vielfältige Weise. Besonders hervorzuheben ist der 3 km lange Rundweg um den

Außenmühlenteich.

Der etwa 9000 m² große Spielplatz am Marmstorfer Weg wurde bereits 1958 auf dem

Gelände einer ehemaligen Zündschnurfabrik angelegt und im Jahr 1993 grundüberholt. Er

verfügt über ein ausgeklügeltes Pumpensystem und bietet die verschiedensten

Wasserspielgeräte. Ein großes Kinderplanschbecken, das erst vor einigen Jahren erneuert

wurde, wird ständig mit frischem Wasser gespeist und hat sogar eine kleine Wasserrutsche.

Nebenan gibt es mehrere Hüpfgeräte, die Wasser verspritzen, wenn man darauf

herumspringt. Und auch auf der angrenzenden Sandspielfläche behält wohl Niemand

trockene Füße. Die Wassermatschanlage aus Holz wird durch Pumpen mit Wasser versorgt

und gibt den Kindern viele Anregungen zum Experimentieren und Planschen.

Die Tradition des „Lehrens und Lernens“ wird in der Gartenanlage Schulgarten, Hohe Straße,

bereits seit vielen Jahren umgesetzt. Durch Öffnung der bestehenden Lärmschutzwand im

westlichen Teil des Stadtparks ist nun ein Sichtfenster zur bisher optisch verborgenen

Gartenanlage entstanden. Aber auch die Existenz des Stadtparks, als wichtigen Ort für die

Naherholung, wird dadurch in die öffentliche Wahrnehmung zurückgebracht.

Im Zuge der Öffnung der Lärm- und Sichtschutzwand um mehrere Meter wurde nicht nur die

umgebende Strauchschicht gerodet. Auch zwei alte Bestandsbäume sowie bestehende

Heckenstrukturen des angrenzenden „Gartenzimmers“ wurden in die Umgestaltung integriert.

Wassergebundene Wegedecke, neue seitlich begleitende Staudenstreifen und eine

großzügige, leicht erhöhte Baumscheibe mit blühenden Bodendeckern und Stauden bilden

den Auftakt in den Schulgarten und die angrenzenden intensiv gestalteten Gartenräume.

7 Wirtschaft und Verkehr

Harburg war und ist ein wichtiger Industriestandort innerhalb Hamburgs und nimmt in der

wachsenden Stadt Hamburg eine entscheidende Rolle ein. Der Bezirk Harburg ist einer der

Page 22: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

21

flächenmäßig größten Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg und verfügt über große

unbebaute Flächenreserven für den Gewerbe- und Wohnungsbau in verkehrsgünstiger Lage

mit ausgezeichneter Infrastruktur.

7.1 Straßenbauprogramm

Schlechte Witterungsverhältnisse, aber auch die zahlreichen Fahrzeuge, die täglich

Harburgs Straßen befahren, wirken sich auf den Zustand der Straßen aus. Sanierungen oder

Grundinstandsetzungen werden nötig. Aber auch durch sich änderndes Verkehrsverhalten

sowie die Verkehrszunahme ist der Neu-, Um- oder Ausbau von Straßen notwendig. Zur

Koordinierung der Maßnahmen wird jährlich ein Straßenbauprogramm erstellt und von der

Bezirksversammlung Harburg beschlossen.

7.2 StadtRad seit 2015 auch im Bezirk Harburg

Am 9. April 2015 wurde die erste StadtRad-Station auf dem Harburger Rathausplatz von

Frank Horch, Verkehrssenator, und Thomas Völsch, Bezirksamtsleiter Harburg, eröffnet.

Dass viele Harburgerinnen und Harburger das Angebot nutzen und ihr Auto stehen lassen,

zeigen die Ausleihzahlen. Bis Ende des Jahres 2015 sind an den beiden Stationen

Denickestraße/Technische Universität Hamburg-Harburg und Bahnhof Harburg/Moorstraße

jeweils rund 10.000 Ausleihvorgänge erfolgt. Das belegt, dass die Stationen im Bezirk

Harburg sehr gut genutzt werden.

Insgesamt können die roten Fahrräder im Bezirk Harburg an elf Stationen ausgeliehen

werden. Weitere Standorte sind:

Harburger Ring/ Neue Straße

Maretstraße/ Baererstraße

Herbert-Wehner-Platz/ Großer Schippsee

Eißendorfer Pferdeweg/ Asklepios-Klinik

S-Bahn Heimfeld/ Alter Postweg

Außenmühlenteich/ Gotthelfweg

Anzengruberstraße/ Reeseberg

Kanalplatz/ Harburger Schloßstraße

Schellerdamm/ Haus Nr. 22

Page 23: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

22

7.3 Drehbrücke Lotsekanal

Im Rahmen des Gesamtprojektes „Sprung über die Elbe“ der Freien und Hansestadt

Hamburg wurde der Harburger Binnenhafen umgestaltet und einer neuen Nutzung

zugewiesen. Das ehemalige Hafengebiet dient zukünftig als Wohn- und Arbeitsquartier.

Neben dem Neubau der Parkanlage „Harburger Schlossinsel“, der Instandsetzung der

Kaimaueranlagen am Kanalplatz und dem Lotsekai sowie der Freiraumgestaltung der

Uferpromenaden erfolgte mit dem „Brückenschlag zur Harburger Schlossinsel“ der Neubau

einer Drehbrücke über den Lotsekanal.

Das Einheben der Brückenüberbauten ist am 3. Oktober 2015 erfolgt. Damit Setzungen der

Unterbauten abklingen, musste die Drehbrücke für sieben Tage in „geschlossener

Stellung“ und anschließend für weitere sieben Tage in „geöffneter Stellung“ verbleiben. Erst

danach sollten der Verguss der Lagerfuge sowie das endgültige Befestigen der Drehbrücke

auf den Unterbauten erfolgen.

Für den Fußgänger- und Radfahrverkehr sollte die Brücke im November 2015 freigegeben

werden.

Obwohl die Brücke im Probebetrieb einwandfrei lief und es keinerlei Veränderung an den

Fundamenten und dem Sockel des Drehlagers gab, konnte die Festsetzung in endgültiger

Position bisher nicht erfolgen. Das ab Drehlager etwas kürzere hintere Brückenteil passte

nicht mit dem südlichen Zugang am Kanalplatz zusammen, so dass der Überbau zum

Ausgleich des Höhenversatzes am Ufer Süd angehoben werden musste. Nach dem

zwischenzeitlich durchgeführten Verguss der Lagerfuge und der vorgesehenen

Erhärtungszeit erfolgt die Betonage der Betonoberflächen am Kanalplatz. Um die Betonage

der Uferbefestigung nicht zu gefährden, sind die Restarbeiten und die elektrotechnische

Ausstattung erst für 2016 vorgesehen. Ohne Verschub der Betonage, starkem Frost oder viel

Schnee kann eine Verkehrsfreigabe der Brücke frühestens im März 2016 erfolgen.

8 Kultur

Seit vielen Jahren werden Stadtteilkulturprojekte in Harburg und Süderelbe vom Bezirksamt

Harburg gefördert. Nach dem Motto "Kultur für alle" und "Kultur von allen" sind insbesondere

Bürgerinnen und Bürger die Initiatoren und Akteure der Stadtteilkulturarbeit.

Page 24: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

23

Die Förderung von Kultur im Stadtteil soll die Eigeninitiative und die Bereitschaft der

Bürgerinnen und Bürger unterstützen, am kulturellen Leben aktiv teilzunehmen.

8.1 Binnenhafen-App

Gemeinsam mit dem Stadtmuseum Harburg / Helms-Museum hat das Bezirksamt Harburg

die kostenlose App „Binnenhafen Harburg“ entwickelt. Mit diesem innovativen Service ist

auch ein multimedialer Rundgang möglich. Einen Vergleich zwischen dem heutigen Stadtbild

und seinen Ursprüngen ermöglichen historische Aufnahmen mit dazugehörigen informativen

Texten über die Geschichte des ehemaligen Industriehafens.

Die kostenlose Anwendung ist auf mobilen Geräten mit den Betriebssystemen Android und

iOS nutzbar.

8.2 400 Jahre Harburger Wochenmarkt

Seit über 400 Jahren wird der traditionsreiche Harburger Wochenmarkt auf der Fläche am

Sand abgehalten. Damit ist der Harburger Wochenmarkt der älteste Wochenmarkt

Hamburgs. An sechs Tagen in der Woche präsentieren die Marktbeschicker hier ihre Waren.

Um das besondere Jubiläum zu feiern, hat das Bezirksamt Harburg als Veranstalter des

Harburger Wochenmarktes mit tatkräftiger Unterstützung der Wochenmarkthändler und des

Citymanagements Harburg ein historisches Marktfest organisiert.

Am 10. Oktober 2015 wurden an dekorierten Ständen zum Teil besondere

„Verköstigungen“ von den Marktbeschickern angeboten. Einige Händlerinnen und Händler

waren in Trachten gekleidet und stellten historisches Bildmaterial aus. Für den historischen

Teil des Marktfestes sorgte die Wikingergesellschaft Altes Land. Am Eingangsbereich des

Marktes boten drei Marktstände mittelalterliche Handwerkskunst und Waren an, mutige

Krieger konnten in voller Rüstung bewundert werden und für die Kinder gab es einen

„Wikinger Workshop“. Hier konnten Rüstzeug anprobiert und historische Schwerter

kennengelernt werden. Geschichtliche Erzählungen und musikalische Inspirationen rundeten

das Marktfest ab.

Das Marktfest hat bei den Kunden des Wochenmarktes einen sehr großen Anklang

gefunden und den Harburger Wochenmarkt bei der Harburger Bevölkerung noch ein wenig

bekannter gemacht.

Page 25: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

24

9 Sport

Alles um das Thema Sport im Bezirk Harburg wird im Fachamt Sozialraummanagement

bearbeitet. Dazu gehören u.a.

Förderung der gemeinnützigen Sportvereine und –verbände, insbesondere deren

Beratung, Betreuung und Unterstützung bei Sportveranstaltungen

Verwaltung, Bewirtschaftung und Vergabe der staatlichen Sportstätten

Beratung bei Zuwendungsanträgen an Sportvereine aus Sondermitteln der

Bezirksversammlung Harburg

Verwaltung der bezirkseigenen Sportrahmenvertragsflächen

Vergabe von Turn- und Sporthallen der Schulen für den Verbands- und Vereinssport

9.1 Eröffnung der Laufstrecke „Am Talweg“

Am 21. Mai 2015 wurde die Laufstrecke „Am Talweg“ wieder eröffnet. Die Laufstrecke hat

der ehemalige Ortsamtsleiter Gerd Tholen vor ca. 35 Jahren als sogenannte

„Finnenbahn“ anlegen lassen.

Die ca. 1.000 m lange Laufstrecke wurde in der bestehenden Trassenführung mit einer

Breite von drei Metern angelegt. Durch die neue sogenannte wassergebundene Decke ist es

möglich, dass sie auch als Wirtschaftsweg für den Forstbetrieb genutzt werden kann.

Da die Überlandleitung regelmäßig zu Problemen führte und die vorhandenen Holzmasten

nicht mehr zeitgemäß waren, installierte die beauftragte Firma insgesamt 38 neue Leuchten

mit LED-Technik auf Stahlmasten.

Der Anschluss der Leuchten erfolgte über ein Erdkabel, das so verlegt wurde, dass der

Eingriff in den Wurzelbereich der Bäume so gering wie möglich war.

Die Kosten für die Maßnahmen in Höhe von etwa 160.000 Euro wurden aus dem

„Sanierungsfonds 2020“ finanziert.

10 Moderne Verwaltung

Effizienz und Bürgernähe zählen zu den wichtigsten Merkmale einer modernen Verwaltung.

Neben fachlich qualifiziertem Personal und moderner IT-Technik sind gut erreichbare

Page 26: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

25

Kundenzentren erforderlich, um den Kundinnen und Kunden möglichst viele Leistungen

gebündelt an einer Stelle und ohne unnötige Wege anbieten zu können.

10.1 Grundsteinlegung KUZ

Mit dem Bau des neuen Kundenzentrums wird das Harburger Rathausforum komplettiert.

Am 29. September 2015 wurde der Grundstein für das neue Kundenzentrum des

Bezirksamtes Harburg gelegt. Das Richtfest ist für Frühjahr 2016, die Fertigstellung des

Gebäudes sowie der Umzug und die Eröffnung des KUZ für den Sommer 2017 geplant. Das

Neubauprojekt ist durch einen zwischen der Sprinkenhof GmbH und dem Bezirksamt

Harburg geschlossenen Mietvertrag gesichert.

In dem neuen Kundenzentrum werden die Bereiche aus dem Dezernat Bürgerservice wie

das Einwohnerwesen inklusive der Zentralen Meldeangelegenheiten, das Einwohnerregister,

die Abteilung Ausländerangelegenheiten und das Standesamt untergebracht. Die geplante

Mietfläche soll 3.063 qm betragen und es werden ca. 100 Arbeitsplätze eingerichtet.

Die Baukosten belaufen sich auf ca. 10,5 Millionen Euro. Auf Seiten des Bezirksamtes

Harburg werden die einmaligen Kosten für Ausstattung und Sicherheitseinrichtungen, Foyer-

und Wartebereiche, umgestaltete Arbeitsplätze, platzeffiziente Rollregalanlagen,

Gebäudeausstattungsgegenstände sowie für Umbaumaßnahmen und

Rückbauverpflichtungen an den Bestandsgebäuden insgesamt auf ca. 1,3 Millionen Euro

geschätzt.

Mit dem Neubau des Rathausforums kann die vom Hamburger Senat beschlossene

umfangreiche Umstrukturierung der Bezirksverwaltung in Harburg optimal räumlich

umgesetzt werden: Statt in vielen einzelnen Standorten werden zukünftig alle bürgernahen

Dienste an einer Stelle rathausnah im Harburger Zentrum konzentriert. Mittels dieser

Bündelung aller Behördenstandorte mit Publikumsverkehr können den Bürgerinnen und

Bürgern kurze Wege und eine Zeitersparnis bei der Antragstellung ermöglicht werden.

Neben der Bearbeitung von Anliegen an einem zentral gelegenen, leicht zugänglichen

Verwaltungsstandort werden kundenfreundliche Öffnungszeiten und gebündelten Leistungen

angeboten.

11 Harburg in Zahlen

Daten zum Bezirk Harburg

Page 27: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

26

Fläche in Quadratkilometern 125,2

Arbeitssuchend 6.960

Geburten (Stand: November 2015) 1.616

Eheschließungen 560

Lebenspartnerschaften 16

Todesfälle (Stand: November 2015) 1.545

Sportplätze 15

Sportvereine 91

Spielplätze 70

Grundschulen 19

Weiterführende Schulen 15

Sonderschulen 3

Berufsbildende Schulen 2

Hochschule 1

Bevölkerungsdaten

Bevölkerung absolut 156.569

Über 65-jährige 19,3 % (30.246 absolut)

Unter 18-jährige 17 % (26.671 absolut)

Personen mit Migrationshintergrund 40,3 % (63.098 absolut)

Ausländerinnen und Ausländer 17,8 % (27.866 absolut)

Quellen: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig Holstein, Standesamt Harburg

Sofern nicht anders angegeben, ist der Stand der 31. Dezember 2015

Die Daten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind ohne Gewähr!

Page 28: Jahresrückblick 2015 Jahresausblick 2016 - Hamburg · Jahresrückblick 2015 – Jahresausblick 2016 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Im Jahr 2015 wurden 554 Wohneinheiten fertiggestellt,

27

Herausgeber

Freie und Hansestadt Hamburg

Bezirksamt Harburg

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Harburger Rathausplatz 1, 21073 Hamburg

Bettina Maak

Tel.: +49 40 428 71 – 40 10

E-Mail: [email protected]

Internet: www.hamburg.de/harburg

Folgen Sie uns auf Twitter:@BAHarburg

Fotos: Harburger Rathaus © Beatrice Göhring

Fachwerkhaus Süderelbe © Achim Gerdts

Fischbeker Heide © Peter Bobeck

Alte Süderelbebrücke © Hamburg Marketing GmbH

Stand: 02.03.2016