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Themen zur Vergabe für Bachelorarbeiten in den Gesundheitswissenschaften im Sommersemester 2018 Liebe Studierende, im Folgenden werden die vorgeschlagenen Bachelorarbeitsthemen vorgestellt. Einzelne Themenkomplexe ermöglichen mehrere Unterthemen und Forschungsfragen. Bitte tragt Euch bei Interesse in die folgende Tabelle ein: Thema: Interessenten Ressourcen in der Altenpflege (Betreuung Laura Bischoff) Feasibility study: Ausdauer Intervention zur Reduktion der Stressreaktion bei Pflegekräften (Betreuung Laura Bischoff) Entwicklung einer Familien und Gesundheits-App (Betreuung Vertr. Prof. Dr. Bettina Wollesen und Annika Fenger) Mobilitätsförderung und Sturzprävention bei Morbus Parkinson (Betreuung Vertr. Prof. Dr. Bettina Wollesen) Mobilitätsförderung und Sturzprävention mobile und immobiler PflegeheimbewohnerInnen Bachelorthema 1 (Betreuung Tomas Cordes) Mobilitätsförderung und Sturzprävention mobile und immobiler PflegeheimbewohnerInnen Bachelorthema 2 (Betreuung Tomas Cordes) Interventionsmaßnahmen in der betrieblichen Gesundheitsförderung Bachelorthema 1 (Betreuung Ann-Kathrin Otto)

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Themen zur Vergabe für Bachelorarbeiten in den Gesundheitswissenschaften im Sommersemester 2018

Liebe Studierende, im Folgenden werden die vorgeschlagenen Bachelorarbeitsthemen vorgestellt. Einzelne Themenkomplexe ermöglichen mehrere Unterthemen und Forschungsfragen. Bitte tragt Euch bei Interesse in die folgende Tabelle ein: Thema: Interessenten Ressourcen in der Altenpflege (Betreuung Laura Bischoff)

Feasibility study: Ausdauer Intervention zur Reduktion der Stressreaktion bei Pflegekräften (Betreuung Laura Bischoff)

Entwicklung einer Familien und Gesundheits-App (Betreuung Vertr. Prof. Dr. Bettina Wollesen und Annika Fenger)

Mobilitätsförderung und Sturzprävention bei Morbus Parkinson (Betreuung Vertr. Prof. Dr. Bettina Wollesen)

Mobilitätsförderung und Sturzprävention mobile und immobiler PflegeheimbewohnerInnen Bachelorthema 1 (Betreuung Tomas Cordes)

Mobilitätsförderung und Sturzprävention mobile und immobiler PflegeheimbewohnerInnen Bachelorthema 2 (Betreuung Tomas Cordes)

Interventionsmaßnahmen in der betrieblichen Gesundheitsförderung Bachelorthema 1 (Betreuung Ann-Kathrin Otto)

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Interventionsmaßnahmen in der betrieblichen Gesundheitsförderung Bachelorthema 2 (Betreuung Ann-Kathrin Otto)

Interventionsmaßnahmen in der betrieblichen Gesundheitsförderung Bachelorthema 3 (Betreuung Ann-Kathrin Otto)

Projekt „Unterstützung bei einer Lebensstilmodifikation mit Beauty Project (Schwerpunkt Gewichtsreduktion)“ (Betreuung Vertr. Prof. Dr. Bettina Wollesen)

Stürze und Gangverhalten im Alter (Betreuung Matthias Wanstrath)

Verständnis von Arbeitsfähigkeit in verschiedenen Qualifikationsebenen in der stationären Altenpflege Bachelorthema 1 (Betreuung Carolin Hold)

Verständnis von Arbeitsfähigkeit in verschiedenen Qualifikationsebenen in der stationären Altenpflege Bachelorthema 2 (Betreuung Carolin Hold)

Verständnis von Arbeitsfähigkeit in verschiedenen Qualifikationsebenen in der stationären Altenpflege Bachelorthema 3 (Betreuung Carolin Hold)

Klinische Ganganalyse: Welchen Einfluss spielt die Verminderung der Sehfähigkeit? (Betreuung Matthias Wanstrath)

Klinische Ganganalyse: Wie können wir neue Technologien nutzen, um Stürze zu vermeiden? (Betreuung Matthias Wanstrath)

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Validierung eines Fragebogens zur Bedarfsanalyse in der Altenpflege (Betreuung Carolin Hold)

Psychische Belastung von jugendlichen Fußballspielern in Bundesliga-NLZ (Betreuung Christian Sprekels)

Gesundheitsförderung für Studierende (Betreuung Vertr. Prof. Dr. Bettina Wollesen und Christian Sprekels)

Betriebliche Gesundheitsförderung: ergonomische Optimierung von Schnellspannern (Betreuung Matthias Wanstrath)

Psychische Belastung von jugendlichen Fußballspielern in einem Bundesliga-NLZ (Betreuung Christian Sprekels)

Persönlichkeit und Stressempfinden – gibt es einen Zusammenhang? (Betreuung Christian Sprekels)

Verletzung und Krankheit als Ausweg. (Betreuung Christian Sprekels)

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Ressourcen in der Altenpflege Hintergrund: ArbeitnehmerInnen im Gesundheitswesen weisen im Vergleich zu anderen Versuchsgruppen immer wieder besonders hohe psychische Belastungen im Beruf auf (Michie & Williams, 2003; Pélissier et al., 2015). So waren die AltenpflegerInnen laut des von der BGW und der DAK durchgeführten Stress-Monitorings unter rund 20 Berufsgruppen die am höchsten belastete Gruppe in Deutschland (Nolting et al., 2001). Als häufige Stressoren werden u.a. Zeitmangel, vermehrte administrative Aufgaben, der Umgang mit psychosozial eingeschränkten Patienten sowie die Anforderung, die eigenen Gefühle zu verbergen genannt (McVicar, 2003; Ruotsalainen et al., 2008). Ressourcen stellen „Schutzfaktoren“ dar, die Menschen dazu befähigen, trotz vorhandener Stressoren, die negativen Effekte von Stress abzumildern. Studien weisen darauf hin, dass soziale Unterstützung durch Kollegen, der Führungsstil aber auch die Realisierbarkeit der eigenen Arbeitsethik solche Ressourcen darstellen (Mauno et al., 2016). Es fehlt jedoch ein aktuelles systematisches Review, das die vorhandene Studienlage in Bezug auf das Arbeitsumfeld der Altenpflege darlegt und qualitativ bewertet. Forschungsfrage: Im Rahmen eines systematischen Reviews sollen vorhandene Ressourcen für AltenpflegerInnen untersucht werden.

Literatur Mauno, S., Ruokolainen, M., Kinnunen, U., & De Bloom, J. (2016). Emotional labour and work engagement among

nurses: examining perceived compassion, leadership and work ethic as stress buffers. Journal of advanced nursing, 72(5), 1169-1181.

McVicar, A. (2003). Workplace stress in nursing: a literature review. Journal of advanced nursing, 44(6), 633-642. Michie, S. & Williams, S. (2003) Reducing work related psychological ill health and sickness absence: a systematic

literature review. Occup Environ Med, 60, 3–9. Nolting, H.D., Berger, J., Niemann, D., Schiffhorst, G., Genz, H.O. & Kordt, M. (2001). BGW-DAK Stress-Monitoring.

Zugriff am 26.Juni 2017 unter http://people.f3.htw-berlin.de/Professoren/Pruemper/instrumente/KFZA-BGW-DAK-StressMonitoring_UEBERBLICK.pdf

Pélissier, C., Vohito, M., Fort, E., Sellier, B., Agard, J. P., Fontana, L., & Charbotel, B. (2015). Risk factors for work-related stress and subjective hardship in health-care staff in nursing homes for the elderly: A cross-sectional study. Journal of occupational health, 57(3), 285-296.

Ruotsalainen, J., Serra, C., Marine, A., & Verbeek, J. (2008). Systematic review of interventions for reducing occupational stress in health care workers. Scandinavian journal of work, environment & health, 169-178.

Weinberg, A. & Creed, F. (2000) Stress and psychiatric disorder in health- care professionals and hospital staff. Lancet, 355, 533–7.

Betreuung durch: Laura Bischoff

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Feasibility study: Ausdauer Intervention zur Reduktion der Stressreaktion bei Pflegekräften Hintergrund: ArbeitnehmerInnen im Gesundheitswesen weisen im Vergleich zu anderen Versuchsgruppen immer wieder besonders hohe psychische Belastungen im Beruf auf (McVicar, 2003; Michie & Williams, 2003; Pélissier et al., 2015). Studien zeigen, dass regelmäßiges Ausdauertraining zu einer Reduktion der physiologischen Stressreaktion führen kann (cross-stressor adaptation hypothesis) (Klaperski et al., 2014; Gerber & Pühse, 2009). Dem liegt die Feststellung zugrunde, dass körperliche Betätigung und akute psychische Stressoren ähnliche Charakteristika aufweisen, indem beide eine hämodynamische, endokrinologisch sowie metabolische Adaptation des Körpers erfordern, um dessen Homöostase zu erhalten (Hackney, 2006). Es wurde jedoch noch nicht untersucht, inwiefern ein Ausdauertraining die Stressreaktion im spezifischen Arbeitsalltag von Pflegekräften absenken kann, noch wie ein solches Training aufgebaut werden sollte, um eine Durchführbarkeit im Pflegealltag sowie Akzeptanz durch die MitarbeiterInnen zu gewährleisten. Forschungsfrage: Wie muss ein 12-wöchiges körperliches Training konzipiert werden, um eine Durchführbarkeit in Pflegeeinrichtungen zu ermöglichen?

Literatur Gerber, M., & Pühse, U. (2009). Do exercise and fitness protect against stress-induced health complaints? A review of

the literature. Scandinavian journal of public health, 37(8), 801-819. Hackney A. C. (2006). Stress and the neuroendocrine system: the role of exercise as a stressor and modifier of stress.

Expert Rev. Endocrinol. Metab. 1, 783–792 Klaperski, S., von Dawans, B., Heinrichs, M., & Fuchs, R. (2014). Effects of a 12-week endurance training program on

the physiological response to psychosocial stress in men: a randomized controlled trial. Journal of behavioral medicine, 37(6), 1118-1133.

McVicar, A. (2003). Workplace stress in nursing: a literature review. Journal of advanced nursing, 44(6), 633-642. Michie, S. & Williams, S. (2003) Reducing work related psychological ill health and sickness absence: a systematic

literature review. Occup Environ Med, 60, 3–9. Nolting, H.D., Berger, J., Niemann, D., Schiffhorst, G., Genz, H.O. & Kordt, M. (2001). BGW-DAK Stress-Monitoring.

Zugriff am 26.Juni 2017 unter http://people.f3.htw-berlin.de/Professoren/Pruemper/instrumente/KFZA-BGW-DAK-StressMonitoring_UEBERBLICK.pdf

Pélissier, C., Vohito, M., Fort, E., Sellier, B., Agard, J. P., Fontana, L., & Charbotel, B. (2015). Risk factors for work-related stress and subjective hardship in health-care staff in nursing homes for the elderly: A cross-sectional study. Journal of occupational health, 57(3), 285-296.

Ruotsalainen, J., Serra, C., Marine, A., & Verbeek, J. (2008). Systematic review of interventions for reducing occupational stress in health care workers. Scandinavian journal of work, environment & health, 169-178.

Betreuung durch: Laura Bischoff

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Entwicklung einer Familien- und Gesundheits-App Hintergrund: Smartphones, Tablets, Wearables oder Datenbrillen – die Möglichkeiten der technischen Geräte, die immer stärker zum täglichen Begleiter von Menschen werden, sind seit Jahren immens gestiegen. Die kommerziellen Anbieter von Apps und Programmen, die sich mit der Gesundheit des Nutzers beschäftigen, entwickeln laufend neue Programme. Ein großer Wirtschaftsmarkt ist hier entstanden – sei es für einfache Fitness- und Lifestyleanwendungen, Gesundheitstagebücher oder auch komplexe Programme zur Diagnostik und Therapie. als Potenzial für Apps in der Medizin ist da – für jede bislang bekannte Anwendung fehlt allerdings die wissenschaftliche Evidenz. Die Zielstellung des geplanten Projektes besteht darin, unter wissenschaftlicher Begleitung ein innovatives lebensweltbezogenes Präventions- und Gesundheitsförderungsangebot orientiert an der sozialen Primärgruppe Familie, da diese verschiedene Personengruppen von Kindern bis älteren Erwachsenen umfasst, zu entwickeln, das gemäß §20a SGB V sowohl der Verhinderung und Verminderung von Krankheitsrisiken als auch der Stärkung des selbstbestimmten gesundheitsorientierten Handelns der Versicherten dient.

Die Familie als primärer Sozialisationsort stellt im Idealfall ein unterstützendes System dar, das in verschiedenen Situationen Beistand leisten kann. Auch ist die besondere Bedeutung der Familie für die Gesundheit von Kindern vielfach belegt worden (Geene et al. 2016). Aktuelle Forschungsarbeiten belegen, dass familiäre Gesundheitsförderung bisher zu wenig Aufmerksamkeit erlangte und als eigenes Handlungsfeld etabliert werden sollte. Krankenkassen sind dazu angehalten, im Rahmen ihres Handlungsauftrages für die individuelle Prävention und die Gesundheitsförderung in Lebenswelten das Thema der familiären Gesundheitsförderung im Rahmen von Modellprojekten aufzugreifen (ebd.). Das digitale Gesundheitscoaching, nachfolgend CAsPAR genannt, richtet sich an Familien, die gewillt sind, ihr Gesundheitsverhalten zu verbessern. Laut Setting-Approach der WHO wird die Familie nicht als eigenständige Lebenswelt der Gesundheitsförderung genannt (ebd.). Um die gesundheitsbezogenen Einstellungen und Verhaltensweisen der Familienmitglieder nachhaltig zu verändern, soll die soziale Primärgruppe Familie über die Institutionen Schule oder Kommune erreicht werden, in der sie fest verankert ist.

Das zu entwickelnde digitale Messinstrument soll dazu dienen, Gesundheitspotenziale und -risiken zu ermitteln und einen Veränderungsprozess im Gesundheitsverhalten zu initiieren. Konkrete handlungsleitende Ziele von CAsPAR sind:

die Entwicklung oder Verbesserung der Gesundheitskompetenz die langfristige Motivation der Zielgruppe zu gesundheitsförderlichem Verhalten

sowie die Vernetzung aller Beteiligten im Gesundheitsförderungsprozess.

Literatur

Beerheide, Rebecca (2016). Gesundheits-Apps: Viele Chancen, wenig Evidenz. Dtsch Arztebl 2016; 113(26): A-1242 / B-1040 / C-1024

Betreuung durch: Bettina Wollesen und Annika Fenger

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Mobilitätsförderung und Sturzprävention bei Morbus Parkinson

Hintergrund: Besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels stellen der intellektuelle Abbau, Instabilität, Immobilität, Isolation, Multimorbilität, Inkontinenz sowie Fehl- und Mangelernährung im Alter aktuelle gerontologische und geriatrische Herausforderungen dar. Zudem sind Stürze und ihre Folgen ein wichtiges Gesundheitsproblem, das jedes Jahr mindestens ein Drittel aller über 65-Jährigen betrifft. Gezieltes Training, wie z.B. das Doppelaufgabentraining, kann hierbei die motorischen und kognitiven Fähigkeiten verbessern und Funktionseinbußen im Alter reduzieren (Giné-Garriga et al., 2014; Kelly et al., 2014; Wollesen & Voelcker-Rehage, 2013). Zudem wurde mit dem Präventionsgesetz 2015 ein Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention erlassen, dass auch die Implementierung eines Präventionsprogramms nach §5 SGB XI im Setting Pflege vorschreibt. Ein bedürfnisorientiertes Programm für die Bewohner/innen soll dabei unter Einbezug der Teilziele Ernährung, körperliche Aktivität, Kognition, psychosoziale Gesundheit und/oder Gewaltprävention berücksichtigt werden (GKV-Spitzenverband, 2015).

Forschungsfragen: Welche Wirkung zeigt ein Doppelaufgabentraining bei der Mobilitätsförderung bei Morbus Parkinson?? Welche Wirkung zeigt eine Kombination aus kognitivem und behavioralem Training bei der Patienten mit und ohne Freezing? Welche Wirkung hat Bewegung auf das psychosoziale Wohlbefinden von Pflegebedürftigen? Kooperation mit UKE läuft Betreuung durch: Bettina Wollesen

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Mobilitätsförderung und Sturzprävention mobile und immobiler PflegeheimbewohnerInnen

Hintergrund: Das Präventionsgesetz 2015 schreibt die Implementierung eines Präventionsprogramms nach §5 SGB XI im Setting Pflege vor. Unter anderem soll hierbei ein bedürfnisorientiertes Programm für die Bewohner/innen zur Förderung der körperlichen Aktivität, Kognition und psychosozialen Gesundheit berücksichtigt werden (GKV-Spitzenverband, 2015). Ein gezieltes Multikomponententraining kann hierbei die körperliche sowie kognitive Leistungsfähigkeit der BewohnerInnen fördern, um Funktionseinbußen und Stürze im Alter zu verhindern (Giné-Garriga et al., 2014; Wollesen & Voelcker-Rehage, 2013). Bis dato können für gesunde, alleinlebende Ältere evidenzbasierte Bewegungsleitlinien identifiziert werden. Für sehr alte, multimorbide und institutionalisierte Menschen lassen sich jedoch aufgrund unterschiedlicher Studienergebnisse und einer daraus resultierenden widersprüchlichen Studienlage lediglich Empfehlungen ableiten (De Souto Barreto et al., 2016; WHO, 2010). Forschungsfragen:

Bachelorarbeitsthema 1: Wie gestaltet sich eine bedarfsgerechte Multikomponenten- Bewegungsintervention für BewohnerInnen stationärer Pflegeeinrichtungen? (Übersichtsarbeit) Bachelorarbeitsthema 2: Wie muss ein Bewegungsprogramm gestaltet werden, um mobile (gehfähige, Rollator) und immobile (Rollstuhl) BewohnerInnen gleichermaßen zu fördern? Bachelorarbeitsthema 3: Welche Wirkung zeigt eine Multikomponenten- Bewegungsintervention auf mobile und immobile BewohnerInnen stationärer Pflegeeinrichtungen? (Prä-Post-Design) Bachelorarbeitsthema 4: Welchen Bedarf haben BewohnerInnen stationärer Pflegeeinrichtungen hinsichtlich Aktivität und Lebensqualität? (Qualitative Interviews)

Literatur

De Souto Barreto, P., Morley, J. E., Chodzko-Zajko, W., Pitkala, K. H., Weening-Djiksterhuis, E.,

Rodriguez-Mañas, L. ... & Izquierdo, M. (2016). Recommendations on physical activity and exercise for older adults living in long-term care facilities: A taskforce report. Journal of the American Medical Directors Association, 17(5), 381-392.

Giné-Garriga, M., Roqué-Fíguls, M., Coll-Planas, L., Sitjà-Rabert, M. & Salvà, A. (2014). Physical exercise interventions for improving performance-based measures of physical function in community-dwelling, frail older adults: a systematic review and meta-analysis. Archives of physical medicine and rehabilitation, 95(4), 753-769.

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GKV-Spitzenverband (2015). Leitfaden Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen nach § 5 SGB XI. Berlin.

WHO (2010). Global recommendations on physical activity for health. Switzerland: World Health Organization.

Wollesen, B. & Voelcker-Rehage, C. (2013). Training effects on motor–cognitive dual-task performance in older adults. European Review of Aging and Physical Activity, 1-20.

Betreuung durch: Thomas Cordes

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Interventionsmaßnahmen in der betrieblichen Gesundheitsförderung

Hintergrund: Für die Altenpflege wurden 2015 27,5 Arbeitsunfähigkeitstage dokumentiert (Badura et al., 2016). Ursache für den hohen Krankheitsstand sind die alltagsbedingten Arbeitsbelastungen der Pflegekräfte. Dazu zählen neben den Belastungen durch Heben und Tragen sowie ungünstigen Körperhaltungen (Jenull-Schiefer et al., 2007), vor allem die psychosozialen Belastungsfaktoren, wie z.B. der Umgang mit verwirrten, aggressiven Menschen (Demir et al., 2011), Tod (Zimber, 2011) und eingeschränkte Rehabilitationserfolge (Jenull-Schiefer et al., 2007) der Patienten. Resultierende psychische und physische Belastungen führen zu hohen Krankenständen und Burnout-Raten (Brause & Horn, 2011). Für die erfolgreiche Umsetzung von Interventionsmaßnahmen in der betrieblichen Gesundheitsförderung hat sich das von der Universität Hamburg und einer Baugenossenschaft entwickelte BASE-Konzept bewährt. BASE beschränkt sich in der Bedarfsbestimmung nicht nur auf die Erfassung täglicher Arbeitsbelastungen, sondern berücksichtigt Handlungsansätze, die für eine erfolgreiche Umsetzung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements wichtig sind. Das Ziel ist es langfristige Verhaltensänderungen im Arbeitsalltag zu initiieren und eine Motivationsgrundlage für die weitere persönliche Gesundheitsförderung zu schaffen. Im BASE Programm steht B für die Bedarfsbestimmung, A für Austausch, Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Arbeitsorganisation, S für Schulung/Intervention, sportliche Aktivität und Stressmanagement und das E steht für Empowerment, Eigenverantwortung, Evaluation und Erfolgsüberprüfung (Wollesen, Lex & Mattes, 2012). Forschungsfragen:

Bachelorarbeitsthema 1: Welche Interventionen sind geeignet, um alltagsbedingte Arbeitsbelastungen bei Pflegekräften zu reduzieren? Eine Übersichtarbeit Bachelorarbeitsthema 2: Welche Wirkung zeigt Intervention Rückenfitness auf die Arbeitsbelastung bei Pflegekräften? (Prä-Post Design) Bachelorarbeitsthema 3: Wie können durch Bewegungs- und Ergonomieschulungen ungünstige Körperhaltungen bei Pflegekräften reduziert werden? (Prä-Post-Design)

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Literatur Badura, B., Ducki, A., Schröder, H., Klose, J., & Meyer, M. (Eds.). (2016). Fehlzeiten-Report 2016:

Unternehmenskultur und Gesundheit-Herausforderungen und Chancen. Springer-Verlag. Brause, M. & Horn, A. (2011). Fit am Arbeitsplatz. Betriebliche Gesundheitsförderung in der Altenhilfe. Die

Schwester Der Pfleger, 50, 1180-1184. Demir, A., Ulusoy, M., & Ulusoy, M. F. (2003). Investigation of factors influencing burnout levels in the

professional and private lives of nurses. International journal of nursing studies, 40(8), 807-827. Jenull-Schiefer, B., Brunner, E., Ofner, M., & Mayring, P. (2007). Stressbelastung von Wiener

Altenpflegerinnen aus Österreich, Osteuropa und Asien. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 15(2), 78-82.

Wollesen, B. Lex, H., & Mattes, K. (2012) BASE als Konzept zur Veränderung des Bewegungsverhaltens bei Hebe- und Tragevorgängen in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Gruppendynamik & Organisationsberatung, 43 (4), 389-411 )

Zimber, A., Rudolf, A., & Teufel, S. (2001). Arbeitsbelastungen in der Altenpflege reduzieren: Ein Trainingsprogramm für Mitarbeiter und Leitungskräfte. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 34(5), 401-407.

Betreuung durch: Ann-Kathrin Otto

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Projekt „Unterstützung bei einer Lebensstilmodifikation mit Beauty Project (Schwerpunkt Gewichtsreduktion)“ Hintergrund: Viele Menschen sind von Fehl- oder Überernährung betroffen. In Deutschland sind nach Schienkiewitz et al. (2017) 23,9% der Frauen und 23,3 % der Männer von Übergewicht betroffen. In der Folge steigt das Risiko für Diabetes Mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie bestimmter Krebsformen. Insbesondere sozio-kulturelle Faktoren, wie sitzenden Tätigkeiten, passive Freizeit, Fastfood und JoJo-Effekte, begünstigen die Entstehung von Adipositas und machen deutlich, dass die Prävention von Adipositas eine Lebensstilmodifikation auf mehreren Ebenen benötigt. Eine nachhaltige Prävention von Übergewicht umfasst somit die Kombination von bedarfsgerechter, gesunder Ernährung und eines aktiven Lebensstils. Um den Einstieg in eine entsprechende Verhaltensänderung, z.B. über die Ernährung zu finden, gibt es viele Produkte auf dem Markt, die eine Diät unterstützen sollen (Appetitzügler, Medikamente, die bestimmte Nahrungsinhaltsstoffe wie Fette oder Kohlenhydrate zersetzen, Diätnahrung uvm.). Neben der Frage, ob diese Produkte ggf. gesundheitsschädlich sein können (z.B. Kreislaufprobleme bei Appetitzüglern), sind die Adressaten bei der Nutzung dieser Produkte auf sich selbst gestellt und erhalten keine Unterstützung bei ihrer Verhaltensänderung. Es fehlen Konzepte, die die notwendigen Ebenen der Verhaltensänderung (Motivation/ Volition, Ernährung, Bewegung) integrieren und somit den Prozess der Lebensstilmodifikation unterstützen. Das neue drei-Phasen Konzept (Vorbereitung-Kur-Stabilisierung) integriert die Nutzung der Maca-Wurzel zur Unterstützung der Ernährungsumstellung. Mahlzeiten werden mit einem Shake kombiniert, der Pulver der Maca-Wurzel enthält. Zur Evaluation und zur Beschreibung von Effekten auf (1) Gewichtsreduktion, (2) Körperzusammensetzung, (3) körperliches und psychisches Wohlbefinden, (4) nachhaltige Verhaltensänderung in Bezug auf einen aktiven Lebensstil und (5) nachhaltige Verhaltensänderung in Bezug auf eine gesunde Ernährung sollen über das Projekt verschiedene Fragestellungen beantwortet werden. Zur Evaluation des Konzepts (qualitative und quantitative Interviews):

1. Welche Motive, sozio-kulturelle Faktoren und Hürden bringen Personen mit

Adipositas mit, die eine Lebensstilmodifikation beeinflussen? Welche Ebene der

Verhaltensänderung fällt den Personen am schwersten?

2. Welche negativen Erfahrungen wurden bei früheren Versuchen einer

Lebensstilmodifikation gemacht (in Bezug auf Zusatzprodukte,

Ernährungsumstellung, körperliche Aktivität)?

3. Welche Begleitung/ Unterstützung wünscht sich die Zielgruppe für Ihren Prozess

der Verhaltensänderung?

Zur Wirkung des Produkts: Randomisierte Studie (prä-post und Nachhaltigkeit) Die Wirkungsanalyse beinhaltet: (1) Gewichtsreduktion (2) Körperzusammensetzung (3) körperliches und psychisches Wohlbefinden (SF 12)

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(4) nachhaltige Verhaltensänderung in Bezug auf einen aktiven Lebensstil (nach WHO-Kriterien) (5) nachhaltige Verhaltensänderung in Bezug auf eine gesunde Ernährung (nach DGE-Leitlinien) Zur Überprüfung des Produkts müssen die Wirkungen gegen die Wirkung anderer Einflussgrößen abgegrenzt werden. Diese sind hauptsächlich: Ernährungsumstellung allein, Bewegung allein, Ernährung in Kombination mit Bewegung Somit ergeben sich für die Studie fünf Gruppen

1. Produkt allein

2. Produkt im Gesamtprozess

3. Ernährung allein

4. Bewegung allein

5. Bewegung und Ernährung

Die Studienteilnehmer sollen in die entsprechenden Gruppen randomisiert werden und folgen einem Cross-over Design. Das Design beinhaltet jeweils 3 Wochen die jeweilige Gruppenbedingung und in der Folge 3 Wochen das Produkt im Gesamtprozess. Dieses Design wird gewählt, um die Teilnahmebereitschaft zu sichern. Alle Studienteilnehmer nehmen an einem Eingangstest teil, werden dann ihrer Gruppe zugeordnet und werden dann nach drei und nach sechs Wochen erneut getestet. Nach 9 Monaten erfolgt ein Nachhaltigkeitstest. Eine Stichprobenkalkulation mittels g*power (Effektstärke 0,25, Alpha-Fehler 0,05; Beta Fehler 0,95) ergab 186 Probanden. Unter Annahme einer drop-out-Quote von 20% werden somit 223 Personen benötigt. Dies entspricht 44-45 Personen pro Gruppe. Im Nachhaltigkeitstest wird neben den eingangs erfassten Wirkungsanalysen die Evaluation der Erfolgs- und Negativfaktoren für die nachhaltige Verhaltensänderung erfasst. Literatur Schienkiewitz, A., Mensink, G. B., Kuhnert, R., & Lange, C. (2017). Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland.

Betreuung durch: Bettina Wollesen

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Stürze und Gangverhalten im Alter

Hintergrund: Zu den am häufigsten verwendeten Doppelaufgabenparadigmen in der Sturzpräventionsforschung gehören arithmetische Zusatzaufgaben (z.B. Rückwärtszählen von 100 in 7er Schritten) (Beauchet et al. 2010). Bei einigen Probanden führen arithmetische Zusatzaufgaben zu einer Besserung des Gangverhaltens, während andere Probanden Verschlechterungen aufweisen. Hierbei profitieren Probanden mit einer höheren Variabilität in ihrem Gangparametern stärker von arithmetischen Zusatzaufgaben als Probanden mit einer geringen Variabilität in ihren Gangparametern (Beauchet et al. 2010). Lokomotion und arithmetische Zusatzaufgaben sind beides rhythmischen Aufgaben. Möglicherweise fungieren die Zusatzaufgaben als natürlicher Oszillator und führen somit zu einer Verbesserung des Gangbildes. Forschungsfragen: Im Rahmen einer klinischen Studie sollen folgende Forschungsfragen geklärt werden Warum führen arithmetische Zusatzaufgaben zu unterschiedlichen Gangveränderungen? Welche Rolle spielen mathematische Vorkenntnisse der Probanden? Welche Rolle spielt das Schwierigkeitsniveau der Zusatzaufgabe?

Literatur

Beauchet, O.; Allali, G.; Poujol, L.; Barthelemy, J. C.; Roche, F.; Annweiler, C. (2010): Decrease in gait variability while counting backward: a marker of "magnet effect"? In: Journal of neural transmission (Vienna, Austria : 1996) 117 (10), S. 1171–1176. DOI: 10.1007/s00702-010-0463-y.

Betreuung durch: Matthias Wanstrath

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Verständnis von Arbeitsfähigkeit in verschiedenen Qualifikationsebenen in der stationären Altenpflege

Hintergrund: Beschäftigte in der Altenpflege sind täglich enormen Arbeitsbelastungen ausgesetzt (Faller & Reinboth, 2011). Insbesondere Stress, Zeit- und Termindruck wirken sich negativ auf die Arbeitsfähigkeit der Pflegenden aus, was sich folglich in hohen Krankenständen der Berufsgruppe niederschlägt (Cichocki, Quehenberger, Zeiler, & Krajic, 2015). Laut dem BKK Gesundheitsatlas (Kliner, Rennert, & Richter, 2017) liegen Erwerbstätige in der Altenpflege mit 24,1 Arbeitsunfähigkeitstagen (AU-Tage) im Jahr weit über dem Bundesdurchschnitt von 16,1 AU-Tagen. Weniger qualifiziertes Pflegepersonal (z. B. Pflegehelfer/innen) weist zudem höhere AU-Tage auf als qualifizierteres Personal (z. B. Pflegefachkräfte). Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen schätzen Beschäftigte in der Altenpflege ihre aktuelle Arbeitsfähigkeit wesentlich niedriger ein (Kliner et al., 2017). 70% der in der stationären Altenpflege Tätigen sind sich nicht sicher, ob sie noch bis zum Renteneintritt in der Altenpflege arbeiten können (Cichocki et al., 2015). Bereits heute gibt es einen enormen Mangel an Fachkräften im Pflegebereich (Hasselhorn, Tackenberg, & Müller, 2003). Forschungsfragen: Bachelorarbeitsthema 1: Im Rahmen von qualitativen Interviews soll ermittelt werden:

a) Welches Verständnis haben Pflegehelfer/innen bzw. Pflegeassistenten/innen von Arbeitsfähigkeit?

b) Welche Faktoren beeinflussen ihrer Ansicht nach die eigene Arbeitsfähigkeit? c) Was braucht es ihrer Ansicht nach, um die eigene Arbeitsfähigkeit zu verbessern?

Bachelorarbeitsthema 2: Im Rahmen von qualitativen Interviews soll ermittelt werden:

a) Welches Verständnis haben examinierte Altenpflegefachkräfte von Arbeitsfähigkeit?

b) Welche Faktoren beeinflussen ihrer Ansicht nach die eigene Arbeitsfähigkeit? c) Was braucht es ihrer Ansicht nach, um die eigene Arbeitsfähigkeit zu verbessern?

Bachelorarbeitsthema 3: Im Rahmen von qualitativen Interviews soll ermittelt werden:

a) Welches Verständnis haben Pflegedienstleitungen von Arbeitsfähigkeit? b) Welche Faktoren beeinflussen ihrer Ansicht nach die eigene Arbeitsfähigkeit? c) Was braucht es ihrer Ansicht nach, um die eigene Arbeitsfähigkeit zu verbessern?

Literatur: Cichocki, M., Quehenberger, V., Zeiler, M., & Krajic, K. (2015). Gesundheit am Arbeitsplatz in der

stationären Altenbetreuung. Prävention und Gesundheitsförderung, 10(3), 206–211. https://doi.org/10.1007/s11553-015-0498-x

Faller, G., & Reinboth, C. (2011). Bedarfslagen und Interventionsnotwendigkeiten für die betriebliche Gesundheitsförderung in der stationären Altenpflege [Necessities and needs of intervention for

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workplace health promotion in residential elderly care?]. Pflege, 24(4), 239–250. https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000131

Hasselhorn, H.-M., Tackenberg, P., & Müller, B. H. (2003). Vorzeitiger Berufsausstieg aus der Pflege in Deutschland als zunehmendes Problem für den Gesundheitsdienst - eine Übersicht. Gesundheitswesen, 65, 40–46.

Kliner, K., Rennert, D., & Richter, M. (Eds.). (2017). Gesundheit und Arbeit - Blickpunkt Gesundheitswesen: BKK Gesundheitsatlas 2017 (1. Auflage). BKK Gesundheitsreport. Berlin: MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.

Betreuung durch: Carolin Hold

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Klinische Ganganalyse: Welchen Einfluss spielt die Verminderung der Sehfähigkeit?

Hintergrund: Beim Gehen durch die Umwelt verlassen wir uns viel auf unseren die Informationen, die wir von unserem Augen erhalten. In der Fortbewegung können so Hindernisse früh identifiziert werden und Feed-Forward Mechanismen ermöglichen es uns exekutive Funktionen rechtzeitig zu planen und auszuführen. Im Alter kommt es bekannter Weise zu einer Verminderung unserer Sehfähigkeit. Die Einschränkung der Sehfähigkeit im Alter ist ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Stürzen. Stürze im Alter sind einer der Hauptgründe für Verletzung und Mortalität bei Menschen, die älter sind als 65 Jahre. Alle 13 Sekunden muss ein älterer Mensch in die Notaufnahme aufgrund eines vorangegangen Sturzes. Die negativen Folgen von Stürzen, sowohl für die Personen als auch für die Wirtschaft, zeigen die Notwendigkeit Faktoren zu identifizieren, die ein sicheres Gangverhalten ermöglichen und neuartige Trainingsinterventionen zu entwickeln. Häufig kommt es zu Stürzen wenn Menschen Hindernisse übersehen oder falsch einschätzen. Beim Überschreiten von Hindernissen benutzen jungen Menschen anderen Blickstrategien als ältere Menschen (Ellmers, Cocks, Doumas, Williams, & Young, 2016). Forschungsfragen Im Rahmen eines Systematischen Reviews sollen folgende Fragen beantwortet werden? a) Wie unterscheidet sich das Blickverhalten von jungen Menschen und älteren Menschen in der Fortbewegung und beim Überschreiten von Hindernissen? b) Gibt es einen Unterschied zwischen dem Blickverhalten von sturzgefährdeten und nicht-sturzgefährdeten Menschen? c) Können aus den unterschiedlichen Blickverhalten der einzelnen Subgruppen Trainingsprogramme entwickelt werden, die das Sturzrisiko minimieren? Literatur Ellmers, T. J., Cocks, A. J., Doumas, M., Williams, A. M., & Young, W. R. (2016). Gazing into Thin Air: The

Dual-Task Costs of Movement Planning and Execution during Adaptive Gait. PloS one, 11(11), e0166063. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0166063*

Betreuung durch: Matthias Wanstrath

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Klinische Ganganalyse Wie können wir neue Technologien nutzen, um Stürze zu vermeiden

Figure 1: Stokes, Thompson et al. 2017 - The Neuromuscular Origins of Kinematic.jpg (Stokes et al., 2017)

Die Sturzgefahr ist im Alter deutlich erhöht. Dementsprechend gibt es viele Maßnahmen und Forschungen, die sich mit der Identifikation von Risikofaktoren von Stürzen beschäftigen. Neue Technologien bieten hier auch immer neue Möglichkeiten. Eine noch relative neue Technologie ist der Einsatz der Virtuellen Realität in den Therapie-wissenschaften. Es gibt bereits erste Studien, die Trainingsprogramme (Mirelman et al., 2013), mit Übungen in der VR, entwickeln zur Sturzprävention. Bisher sind die Mechanismen der Wirksamkeit der der virtuellen Trainingsprogramme noch nicht geklärt. Zudem gibt es bisher wenige Studien, die versuchen mit Hilfe der VR Auskünfte über die Ursache von Stürzen zu identifizieren (Stokes, Thompson, & Franz, 2017). Forschungsfragen Im Rahmen eines Systematischen Reviews sollen folgende Fragen beantwortet werden

a) Welche Vorteile bieten Trainingsprogramme in der VR gegenüber klassischen Trainingsprogrammen?

b) Welche Mechanismen liegen der Wirksamkeit der virtuellen Trainingsprogramme zu Grunde?

c) Wie verändert die virtuelle Realität unser Gangverhalten? d) Welche Rückschlüsse können mit Hilfe der VR auf die Ursache von Stürzen

gezogen werden? Literatur Ellmers, T. J., Cocks, A. J., Doumas, M., Williams, A. M., & Young, W. R. (2016). Gazing into Thin Air: The

Dual-Task Costs of Movement Planning and Execution during Adaptive Gait. PloS one, 11(11), e0166063. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0166063*

Mirelman, A., Rochester, L., Reelick, M., Nieuwhof, F., Pelosin, E., Abbruzzese, G.,. . . Hausdorff, J. M. (2013). V-TIME: a treadmill training program augmented by virtual reality to decrease fall risk in older adults: study design of a randomized controlled trial. BMC neurology, 13, 15. https://doi.org/10.1186/1471-2377-13-15*

Stokes, H. E., Thompson, J. D., & Franz, J. R. (2017). The Neuromuscular Origins of Kinematic Variability during Perturbed Walking. Scientific reports, 7(1), 808. https://doi.org/10.1038/s41598-017-00942-x*

Betreuung durch: Matthias Wanstrath

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Validierung eines Fragebogens zur Bedarfsanalyse in der Altenpflege Hintergrund: Im Rahmen des Projekts Netzwerk Pflege 4.0 – Pflegen und Lernen im digitalen Wandel werden Bildungs- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen für Beschäftigte in der stationären und ambulanten Altenpflege entwickelt und implementiert. Um vorweg die Bedarfe in den einzelnen Einrichtungen zu erfassen, wurde eine ausführliche Bedarfsanalyse durchgeführt. Neben Arbeitsplatz-beobachtungen wurde in allen Einrichtungen eine Fragebogenerhebung durchgeführt. Der eingesetzte Fragebogen umfasst mehrere Teile und besteht zum einen aus standardisierten Testinstrumenten und zum anderen aus selbst zusammengestellten Fragen. Letztere sollen im Rahmen einer Bachelorthesis validiert werden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Fragen zu betrieblichen Aspekten, wie beispielsweise Betriebsklima, Vorgesetzte sowie Information und Mitsprache. Im Fragebogen wurden jeweils Aussagen genannt und die Beschäftigten konnten auf einer sechsstufigen Skala der Aussage zustimmen bzw. diese ablehnen. Am Ende jeder Kategorie wurde die Zufriedenheit mit dem betrieblichen Aspekt auf einer fünfstufigen Skala (mittels Smileys) und die Wichtigkeit auf einer sechsstufigen Skala (sehr wichtig bis nicht wichtig) erfasst. Im Rahmen der Bachelorthesis sollen folgende Punkte überprüft werden:

a) Retest-Reliabilität: Ähnlichkeit der Messergebnisse bei zwei unterschiedlichen Messzeitpunkten (prä-post design – Zeitintervall: ca. eine Woche)

b) Verständlichkeit: Sind alle Fragen eindeutig gestellt und für die Zielgruppe verständlich?

Betreuung durch: Carolin Hold

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Gesundheitsförderung für Studierende Die Universität ist für viele Studentinnen und Studenten ein zentraler

Lebensmittelpunkt. Eine Befragung von Jantowski (2008) untersuchte die Belastung von

Lehramtsstudiereden (N= 241, männlich 37,5%, weiblich 67,5%) im ersten

Fachsemester. Im Ergebnis stuften die Studierenden ihren individuellen

Gesundheitszustand vorwiegend als befriedigend bis gut ein. Allerdings gaben 70,6%

bereits Belastungen durch das Studium an. Studien unter Medizinstudierenden zeigten

ebenfalls auf, dass ein Großteil der Studierenden (60%) extrem hohen

Arbeitsbelastungen ausgesetzt ist und in Folge unter psychischen Symptomen wie:

Reizbarkeit (41%), Ängsten (28%) und Depressionen (15%) leidet (Kurth et al. 2007:

355-361). Weitere Untersuchungen ergaben, dass mit zunehmender Studiendauer das

Gesundheitsverhalten sinkt und Burn-Out Tendenzen zunehmen(Aster-Schenk et al.

2010: 1-11). Bei Römer et al. (2012) wurden Lehramtsstudierende und Jura-

Studentinnen und -Studenten verglichen. Die Studie wies nach, dass beide Gruppen

gleichermaßen psychisch belastet sind, jedoch Lehramtsstudierende häufiger

ungünstigere Verhaltens-und Erlebensmuster im Umgang mit Belastungen aufweisen

und weniger Freude am Studium benennen.

Im Rahmen der Bachelorthesis sollen folgende Punkte überprüft werden:

Ziel der Arbeit ist es bei einer aktuellen Bedarfserhebung zur Identifikation von

Belastungen und Bedürfnissen Studierender der UHH mitzuwirken.

Betreuung durch: Bettina Wollesen und Christian Sprekels

Literatur Jantowski, A. (2008): Darstellung und Auswertung der empirischen Befunde einer

Fragebogenstudie im Dezember 2007 im Auftrag des Zentrums für Lehrerbildung

und Didaktikforschung der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Kurzbericht), 1-20.

Römer, J. / Appel, J. / Drews, F. / Rauin, U. (2012): Bournout-Risiko von Lehramts-

und Jurastudierenden der Anfangssemester. In: Prävention und Gesundheitsförderung

2012/7, 203-208.

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Betriebliche Gesundheitsförderung: ergonomische Optimierung von

Schnellspannern

Zu den Risikofaktoren für das Entstehen des CTS

(Karpaltunnelsyndrom) gehören repetitive Finger-

und Handbewegungen, aber auch Dysfunktionen im

Bereich der Halswirbelsäule. Schnellspanner sind im

Arbeitsalltag in der Produktionsindustrie häufig

genutzte Hilfsmittel, um Werkstücke zu befestigen. In

Abhängigkeit der Arbeitstätigkeit werden diese

Hilfsmittel bis zu mehrere hundert Mal pro

Arbeitsschicht genutzt. Hierbei wird in der

momentanen Ausführung im Spannvorgang über das

manuelle Handling der Arbeitnehmer ein Widerstand

in Abhängigkeit der Voreinstellung des Spanners überwunden, bevor die Vorrichtung

am Arbeitsmittel arretiert wird. Häufig werden diese Arbeiten mehrmals am Tag und in

ungünstigen Körperhaltungen (Zwangshaltungen) durchgeführt. Zudem müssen bei der

Bedienung der Schnellspanner teilweise hohe Kräfte aufgebracht werden, die ebenfalls

zu erhöhten Belastungen des Handgelenks führen können.

Im Rahmen eines Drittmittelprojektes mit einem der führenden Hersteller für

Schnellspanner ergeben sich Möglichkeiten für das Verfassen einer Bachelorarbeit.

Theoretische Hintergründe u./o. klinische Messungen können Bestandteil einer

Abschlussarbeit sein.

Betreuung durch: Matthias Wanstrath

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Psychische Belastung von jugendlichen Fußballspielern in Bundesliga-NLZ Per Mertesacker hat es gerade spektakulär geäußert: Leistungssportler stehen zum Teil massiv unter Druck. Erfahrungsgemäß diejenigen, die erst noch Profi werden wollen es aber noch nicht sind, umso mehr. Dieses Themengebiet systematisch zu erforschen soll Gegenstand dieser Arbeit sein. Die Forschungsfrage lautet entsprechend: Ist das wirklich so? und gibt es vielleicht individuelle Unterschiede. Die Schlussfolgerung könnte in einer Empfehlung an die Verantwortlichen in den NLZs sein. Literatur: - Kaluza, G (2011): Stressbewältigung. Heidelberg: Springer. - Weitere Literatur wird gemeinsam ausgewählt. Betreuung durch: Christian Spreckels Persönlichkeit und Stressempfinden – gibt es einen Zusammenhang? Nicht jeder Mensch empfindet Stress gleich. Das hat Lazarus in seiner transaktionalen Stresstheorie deutlich dargestellt: Stress ist das, was ich als Stress empfinde. Die im Umgang damit entscheidende Frage könnte sein, ob dieses nicht generiert wird durch persönlichkeitsspezifische Dispositionen wie „Angst vor Fehlern“ oder „Perfektionismus“, die wiederum in spezifischen Persönlichkeitstypen vermehrt vorkommen. Literatur: - Kaluza, G (2011): Stressbewältigung. Heidelberg: Springer. - Kuhl, J (2001): Motivation und Persönlichkeit. Göttingen: Hogreve. - Weitere Literatur wird gemeinsam ausgewählt. Betreuung durch: Christian Spreckels Verletzung und Krankheit als Ausweg. Das Thema spricht für sich und lässt Möglichkeiten offen. Im Leistungssport ist die Häufung von Verletzungen in belastenden Wettkampfsituation zu beobachten. Woran liegt das? Das gilt es theoretisch und ggf. empirisch zu hinterfragen. Literatur: - Storch, M, Cantien, B, Hüther, G & Tschacher, W.(2010): Embodiementd. Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen. (2. Aufl.). Bern: Hans Huber. - Weitere Literatur wird gemeinsam ausgewählt.