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lustigen, spannenden und überraschenden Facetten erleben Sie nur, wenn Sie auf Ent- deckung gehen. Inspiration finden Sie auch in den Annon- cen dieser 1864-Zeitung, obwohl nicht alles darin enthalten ist. In der 1864-Zeitung können Sie auch kleine Artikel lesen, die im historischen Kontext mehr darüber erzählen was Sie sehen und erleben. Viel Vergnügen. Willkommen zum historischen 1864-Markt in Sønderborgs Zentrum Das 19. Jahrhundert war das Jahr- hundert der Veränderungen. Neue Ideen und Gedanken entstanden zusammen mit Kriegen und Revo- lutionen in ganz Europa. Gleich- zeitig veränderten technologische und industrielle Errungenschaften für immer unser Leben und unser- en Alltag. W enn Sie sich auf dem Markt von Sønderborg im 19. Jahrhundert bewegen und das Soldatenlager in Kær Vestermark etwas außer- halb der Stadt besuchen, reisen Sie zurück in eine verschwundene Zeit – in eine Zeit, wo die Nachttöpfe aus dem Fenster geleert wurden, eine Gefängnisstrafe tatsächlich Wasser und Brot bedeutete, Kinder Bier zum Abendbrot tranken, die Frauen kein Wahlrecht hatten, die Arbeitswoche 6 Tage betrug und ein normaler Arbeitstag ca. 12 Std. dauerte. Mehrere der großen Ereignisse und Ver- anstaltungen am Wochenende haben ein festes Programm, aber den Alltag des 19. Jahrhunderts und das Marktleben mit allen Drehen Sie die Zeitung um und sehen Sie was in Kær Vestermark passiert Sønderborg 24.-26. Juni 2016 SCHMIEDEN SIE IHR EIGENES HUFEISEN Helfen Sie dem Schmied bei der Arbeit und versuchen Sie sich in einem steinalten Handwerk. Historischer 1864-Markt

1864-Tage Programm-zeitung 2016 TYSK

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1864-Tage im Sønderborg 24.-26. juni 2016 Drei Tage und eine Nacht mit historischem Markt, Soldatenlager und dem ”Kampf um Als” Lesen Sie die Programm-Zeitung hier

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Page 1: 1864-Tage Programm-zeitung 2016 TYSK

lustigen, spannenden und überraschenden Facetten erleben Sie nur, wenn Sie auf Ent-deckung gehen. Inspiration finden Sie auch in den Annon-cen dieser 1864-Zeitung, obwohl nicht alles darin enthalten ist. In der 1864-Zeitung können Sie auch kleine Artikel lesen, die im historischen Kontext mehr darüber erzählen was Sie sehen und erleben.

Viel Vergnügen.

Willkommen zum historischen 1864-Markt in Sønderborgs ZentrumDas 19. Jahrhundert war das Jahr-hundert der Veränderungen. Neue Ideen und Gedanken entstanden zusammen mit Kriegen und Revo-lutionen in ganz Europa. Gleich-zeitig veränderten technologische und industrielle Errungenschaften für immer unser Leben und unser- en Alltag.

Wenn Sie sich auf dem Markt von Sønderborg im 19. Jahrhundert bewegen und das Soldatenlager in Kær Vestermark etwas außer-

halb der Stadt besuchen, reisen Sie zurück in eine verschwundene Zeit – in eine Zeit, wo die Nachttöpfe aus dem Fenster geleert wurden, eine Gefängnisstrafe tatsächlich Wasser und Brot bedeutete, Kinder Bier zum Abendbrot tranken, die Frauen kein Wahlrecht hatten, die Arbeitswoche 6 Tage betrug und ein normaler Arbeitstag ca. 12 Std. dauerte.

Mehrere der großen Ereignisse und Ver-anstaltungen am Wochenende haben ein festes Programm, aber den Alltag des 19. Jahrhunderts und das Marktleben mit allen

Drehen Sie die Zeitung um und sehen Sie was in Kær Vestermark passiert

Sønderborg 24.-26. Juni 2016

S C H M I E D E N S I E I H R E I G E N E S

H U F E I S E NHelfen Sie dem Schmied bei der Arbeit und versuchen Sie sich in

einem steinalten Handwerk.

Historischer 1864-Markt

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Bauern und Knechte waren mit Hemd, Westen, Kniehosen und langen Strümpfen bekleidet. Normalerweise war die Beklei-dung grau, während die Festkleidung aus blauem Wollstoff bestand. Unter der Weste trugen sie ein Bauernhemd, das auch als Unterhemd genutzt wurde. Im Alltag hatten sie eine rote Strickmütze auf dem Kopf, aber zu festlichen und feierlichen Anlässen trugen die Bauern einen hohen Hut. Jüngere und modernere Bauern hatten jedoch damit begonnen die Kniehosen und den Hut mit langen Hosen und einer Schirmmütze zu ersetzten. Man sagt, dass die alsischen Männer kurze Haare trugen. Ansonsten war es bis weit ins 19. Jh. üblich, dass Bauern lange Haare hatten, sowie glatt rasiert waren.

Für das städtische Bürgertum war die Kleidung nicht so stark von der Gegend geprägt wie für die Landbevölkerung und man folgte schneller der sich ändernden Mode. Das Frauenideal der Zeit diktierte eine schmale Taille, die man durch das Einschnüren in ein Korsett erhielt. Die schmale Taille wurde durch Unterröcke oder von einem sogenannten Reifrock aus Stahl weiter hervorgehoben. Zudem war der untere Rand mit Rüschen verziert. Die Männer gingen in Jacke, Hemd, Weste und langen Hosen. Die Bekleidung war in Schwarz gehalten mit Ausnahme der Weste und vielleicht den Hosen, die farbenfroher sein konnten. Ein Bürger trug Bart und we-der er noch seine Frau wären je ohne Hut auf die Straße gegangen.

”Hot or not” in Sønderborgs 19. Jahrhundert Der östliche Teil von Südjütland war traditionell fruchtbares Ackerland. Deshalb konnten es sich hier die Menschen leisten sich besser zu kleiden als in den meisten anderen Teilen des Land-es. Die „Alsinger“ hatten z.B. schöne geschnitzte Holzschuhe mit Messingband und die Frauen aus Sundeved hatten den Ruf „mehr als anderorts herausge-putzt zu sein“.

Die tägliche Kleidung der Land-frauen bestand aus einer Bluse und einem Rock oder einem Kleid. War eine Frau verhei-ratet, gehörte es sich, eine

Kopfbekleidung zu tragen, sowohl drinnen als auch draußen. Dies konnte ein Hut, eine Haube oder bloß ein Kopftuch sein, dass um den Kopf gebunden war. Alle Frauen auf dem Land trugen eine Schürze – sowohl aus praktischen Gründen als auch auf Grund von Aberglauben. Eine Frau ohne Schürze galt als gefährlich und unrein. Die Schür-ze bedeckte ihren Schoß und somit ihre Sexualität.

E S K R A T Z T G R A U S A M

– aber auf der anderen Seite hält es ein Leben lang

BESUCHEN SIE DEN MANUFAKTURHÄNDLER

und lassen Sie sich von einer Friese und anderen Textilien in guter Qualität verführen.

Markttage auf der Perlegade am Ende des 19. Jh.

Dies passiert in der Innenstadt

Kleidung und Mode

rasiert einfach besser Lehnen Sie sich sicher im Stuhl zurück, wenn

sich der Barbier mit Schere, Rasiermesser, Seife, Seifenhalter und Barbierbecken fertig macht.

Sind Sie aus dem besseren Bürgertum, kürzen wir Ihren prächtigen Bart. Sind Sie ein Bauer, erleben

Sie die bisher beste Glattrasur.

DER BARBIER

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Wenn Sie auf dem 1864-Markt auf Entdeckungsreise gehen,

entdecken Sie gleichzeitig eine der besterhaltenen

regionalen Gastronomien in Dänemark.

Hierfür gibt es einen besonderen Grund. Als Dänemark den Krieg 1864 verlor, wurde Südjütland eine kleine und entfernte Provinz im Deutschen Reich. Dies führte dazu, dass die dänischen Einwohner ihre Essenstraditionen besonders gut bewahrt haben. Gleichzeitig konnte man aber nicht vermeiden, dass die deutsche Küche neue Inspirationen gab. Es siedelten sich z.B. deutsche Schlachter in Sønderborg und Südjütland an, die die stolzen Traditionen für Würstchen und Räucherwaren mit sich brachten. Heutzutage spielen beide Teile eine gleich große Rolle in der südjütländischen Küche.

Auch die berühmte

südjütländische Kaffeetafel stammt aus der Zeit unter deutscher Herr-schaft. Die dänischen Versammlungshäuser erhielten keine Alkoholbewilligung von den deutschen Behörden. Deshalb ersetzte die Kaffeetafel den traditionellen Kaf-feepunsch, den man zum Abschluss eines Treffens zu trinken pflegte. Nach und nach gewann die Kaffeetafel auch Einzug in das eigene Zuhause. Eine echte südjütländische Kaffeetafel musste mindestens aus 7 ver-schiedenen weichen und 7 verschiedenen harten Kuchen bestehen – und es wurde als sehr unhöflich angesehen, wenn man nicht jeden probierte.

Bier und Schnaps in Hülle und Fülle – jeden Tag Im 19. Jahrhundert waren Bier und Schnaps ein ganz normaler Teil des Alltags. Bier war sowohl ein Getränk für Kinder als auch für Erwachsene – und oft war es gesünder Bier als Wasser zu trinken. Das Wasser der Stadtbrunnen war verschmutzt und voller Bakterien.

Schnaps war den Erwachsenen vorbe-halten, die wiederum große Mengen der klaren Flüssigkeit tranken. Musste man manuell arbeiten, war es nicht unnormal eine halbe Flasche Brandwein am Vormit-tag zu trinken und eine halbe am Nachmit-tag. Hierzu kam das normale Bier. Nicht überraschend erhielt die Abstinenzbewe-gung Ende des 19. Jahrhunderts ein festes Standbein in Dänemark.

DIES GESCHIEHT AUF SCHLOSS SØNDERBORG - MUSEUM SØNDERJYLLAND

D I N E S E N – Z W E I G E N E R AT I O N E N I M K R I E G

Begleiten Sie uns auf die Führung durch die neue Ausstellung.

Anschließend ist es Zeit um mit einem kalten Fassbier zu entspannen und Ihr Wissen über 1864 mit dem

Pub Quiz zu testen (Dänisch).

Schloss Sønderborg · Sønderbro nr. 1

Markttage auf der Perlegade am Ende des 19. Jh.

Probieren Sie den SchnapsLassen Sie sich von Als und Sunde-

veds Schnapsverein die Stimmbänder schmieren. Außer Kräutern, guten Ge-schichten und eigenen Rezepten haben

wir natürlich auch Geschmacksproben mit.

Dies passiert in der Innenstadt

DER BARBIER

Essen & Trinken

Page 4: 1864-Tage Programm-zeitung 2016 TYSK

Auf der Schulbank

1814 wurde die Schulplicht für alle Kinder ab 7 Jahren und bis zur Konfirmation eingeführt. Auf dem Land war die Schulplicht jedoch der Arbeit in der Landwirtschaft von Mai

bis November untergeordnet. Damals war es wichtiger sich um den Hof zu kümmern als eine Schulausbildung zu erhalten. In den Wintermonaten hatte die Schule erste Priorität, aber dies bedeutete nicht, dass die Kinder ihre täglichen Pflichten vernach-lässigen konnten.

Die Stadtkinder gingen auch in die Schule. Aber da viele der Kinder gleichzeitig arbei-teten, war es für sie schwer zu lernen, da sie müde und erschöpft waren.In der Schule wurden die Schüler in Mini-mum 4 Fächern unterrichtet: Religion, Lesen, Mathematik und Schreiben. Es konn-ten bis zu 50 Schüler in einer Klasse sein und in der zeitgenössischen Schule war es natürlich erlaubt die unartigen Kinder zu schlagen. Erst um die Jahrhundertwende erhielten die Schulen Lehrer, die zum Un-terrichten ausgebildet waren. Bis dahin war in der Regel der Gemeindeküster für den Unterricht zuständig.

Kind zu sein war nichts für KinderÜberall auf dem 1864-Markt finden Sie Spaß, Spiel und Unterhaltung für Kinder. Im 19. Jahrhundert war es jedoch kein Spaß Kind zu sein. Bereits im Alter von 6-7 Jahren brauchte die Familie die Arbeits-kraft der Kinder. Auf dem Land wur-den sie für die Landarbeit geschult. In der Stadt arbeiteten die Kinder als Boten und Kindermädchen oder wurden in Werkstätten und Fabriken angestellt. Zum Spielen blieb daher nur selten Zeit, z.B. am Abend oder am Sonntag.

H eute kann man kein Kinder-zimmer besuchen ohne zu sehen, dass die Regale mit aller Art von Spielzeug gefüllt sind. Im 19. Jahrhundert war

feineres Spielzeug den Kindern von reichen Bürgern vorbehalten. Die Jungen hatten z.B. Zinnsoldaten und Trommeln, während die Mädchen Puppen und Puppenzubehör hatten. Damals waren die Geschlechterrol-len weit mehr ausgeprägt und es war un-denkbar ein Mädchen mit Jungenspielzeug spielen zu lassen oder umgekehrt.

Die überwiegende Mehrheit der Kinder des 19. Jahrhunderts musste ihre Phan-tasie nutzen und mit Stöcken und Steinen spielen oder ihr Spielzeug selbst herstellen. Sie konnten z.B. eine Flöte oder einen Flitz-bogen schnitzen oder einen Ball oder eine Puppe aus alten Lumpen herstellen. Auch die Erwachsenen konnten Spielzeug für die Kinder herstellen, wie z.B. Steckenpferde, Holzgewehre oder Stelzen.

Lust auf etwas Süßes?

Dann besuchen Sie die große Auswahl an Bonbons und süßen

Sachen im Bonbon-Zelt.

E R H A L T E E I N E S C H Ö N E

1 8 6 4 - M E D A I L L E NUR FÜR KINDER

Erkunde die spannenden Zelte des Marktes und finde die richtigen Antworten auf alle Fragen der

„Schnitzeljagd“. Dann erhältst du deine eigene 1864-Medaille.

Die Karte für die ”Schnitzeljagd” kannst du im 1864 Souvenirzelt abholen.

Dies passiert in der Innenstadt

Für Kinder

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ADVERTISSEMENTERAnzeigen

W u r d e I h r e E h r e g e k r ä n k t ?

D A N N L E R N E N S I E Z U F E C H T E N

W I E E I N E C H T E R O F F I Z I E R

Hat jemand Sie oder Ihre junge Braut brüskiert? Und sind die

Beleidigungen so ernst, dass Sie jetzt den Kampf aufnehmen

müssen? Erfahren Sie mehr über die Ehrbegriffe des Adels und des

Offizierskorps. Sehen Sie Professionelle Ehren-

duelle auskämpfen und probieren Sie selbst Ihre Kräfte bei einem

Ehrenduell unter der fachkundigen Anleitung des Fechters.

Samstag 13.30, 15.00 und 16.30 Uhr

WENN DU LAUT RUFEN KANNST, DANN KANNST

DU IHN VIELLEICHT HERVORLOCKEN….

Das berühmte Kasperle treibt sein Spiel. Kannst du es und alle seine Freunde

hervorrufen, sodass das Abenteuer im PUPPENTHE ATER

beginnen kann?

WETTBEWERBWie sahen Sie

im Jahr 1864 aus? ZIEHEN SIE DIE HISTORISCHEN GEWÄNDER AN UND MACHEN SIE EIN BILD MIT IHREM

SMARTPHONE.Teilen Sie das Bild sofort mit uns anderen

auf der 1864 Dage Facebook Seite. Auf diese Weise können Sie der/ die glückli-che Gewinner(in) einer Olympus TG-870

Digitalkamera oder von Kombi-Tickets für Universe, das Geschichtszentrum Dybbøl Banke und Schloss Sønderborg werden.

Finden Sie uns auf Facebook 1864 Dage.

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Neu·Neu·Neu Ihr Profil kann jetzt mit Hilfe einer sogenannten

Fotografie

Die Wilhelmine Schule in Sønderborg wurde auch „das lange graue Elend“ genannt.

S P I E L E N S I E D I E A LT E N S P I E L E

Besuchen Sie das Spielzelt und spielen Sie mit. Sie können z.B. Stelzen

ausprobieren oder versuchen das Plumpsklo zu treffen, indem Sie

auf das Ziel schießen.

Dies passiert in der Innenstadt

Haben Sie keine ordentliche Bekleidung, leihen wir Ihnen gerne Hut, Haube und Kleid.

verewigt werden.

Besuchen Sie den Fotografen und seine magische

Camera Obscura.

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Dies passiert in der Innenstadt

Marktzelte, Rønhaveplads

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Historischer 1864-Markt im Zentrum von SønderborgRønhaveplads:14. Bonbon-Zelt: Schauen und probieren Sie wenn Bonbons hergestellt werden

15. Madam Mangor: Probieren Sie ihre Grütze mit Äpfeln

16. 1864-Souvenirs: Hier können Sie die Karten für die Schnitzeljagd der Kinder abgeholt und ab-geliefert werden.

17. Essens-Zelt: Spanferkel und 1864-Bier

18. Freitag - Brandweinzelt: Geschmacksproben, Kräuter und Rezepte

18. Samstag - Barbier: Erhalten Sie eine altmo-dische Rasur

19. Einmachen/Einkochen

“Apotekerhaven” 1. Die bärtige Dame: Hören Sie ihre Erzählung über z.B. den Elefantenmann und den Hummerjungen.

2. Manufakturhandel: Textilien, Keramik und vieles mehr

3. Frauenarbeiten: Es wird Wolle gekämmt, während das Spinnrad dreht. Wäsche waschen wie in alten Tagen.

4. Spielzelt: Spielen Sie die alten Spiele aus dem 19. Jh.

5. Krämer: Verschiedene Würstchen-sorten nach alten südjütlän-dischen Rezepten.

6. Puppentheater: Treffen Sie Meister Jakob

Rådhustorvet:7. Das Gewächshaus: Flechten von Weiden

8. Holzdrechsler

9. Egernsund-Maler: Künstler aus der verges-senen Künstlerkolonie zu Besuch

10. Schmiede-Zelt: Schmieden Sie Ihr eigenes Hufeisen

11. + 12. Fotograf: Lassen Sie Ihr Portrait im echten Stil und schönen Kostümen des 19. Jh. machen.

13. Gebrannte Mandeln

X Nehmen Sie den Pferde-wagen zwischen dem Soldatenlager und dem 1864 Markt

Außerhalb der KarteSchloss Sønderborg, Sønderbro 1: Exerzieren im Schlossplatz und Beginn der historischen Parade Samstag um 11.00 Uhr. Neue Ausstellung: Die Schleswigschen Kriege und Dinesen – zwei Generationen im Krieg.

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Borgen

Marktzelte, Rådhustorvet

“Apotekerhaven” beim Shoppingcenter “Borgen”

Dies passiert in der Innenstadt

Besuchen Sie sowohl Kær Vestermark als auch die Innenstadt

für ein Gesamterlebnis

Marktzelte, Rønhaveplads

Historischer 1864-Markt im Zentrum von Sønderborg

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ProgrammHISTORISCHER 1864-MARKTIM ZENTRUM VON SØNDERBORG 10.00-17.00 Uhr Gratis Eintritt

Die 20 Handels- und Aktivitätszelte sind geöffnet. Besuchen Sie u.a.:• den Barbier• das Spielzelt • die Schmiede• den Fotograf • den Manufakturhändler• die Frauenarbeiten • das Brandweinzelt • das Bonbonzelt• die bärtige Dame

10.30 + 13.00 + 15.00 UhrStellen Sie Ihr eigenes Hufeisen im Schmiedezelt her.

11.00 + 14.00 + 16.00 UhrPuppentheater (Dänisch).

11.00 Uhr Führung in Schloss Sønderborg durch die Ausstellungen ”Die Schleswigschen Kriege” und ”Dinesen” (Dänisch).

11.00-12.45 UhrHistorische Parade: Exerzieren im Schlosshof, Empfang beim Rathaus durch den Bürgermeister und Marsch durch die Fußgängerzone.

12.00 -17.00 UhrDie Volksmusikanten Horn, Wind & Okkels spielen in den Straßen.

13.00 + 15.30 UhrVolkstanz auf dem Rønhaveplads.

13.00 + 14.30 + 16.00 Uhr”Die Schlacht bei Dybbøl – Hoffnung, Träume und Schlachtbank” Musik und Erzählung durch Corde di Gioia im Apotekterhaven (Dänisch).

13.00 – 15.30 Uhr Hören und sehen Sie den Drehorgelspieler

13.30 + 15.00 + 16.30 UhrHistorische Fechtshow und Ehrenduelle. Probieren Sie die Fechtkunst im Apotekterhaven.

13.30 + 16.30 UhrHören Sie wie die bärtige Dame über u.a. den Elefantenmann oder den Hummerjungen erzählt (Dänisch).

14.00 Uhr Pub Quiz in Schloss Sønderborg. Testen Sie Ihr Wissen über 1864 und kaufen Sie ein Fassbier (Dänisch).

14.00 UhrSønderborg 1864: Eine Stadt in Ruinen. Eine geführte Tour ab dem Rådhustorvet. Dauer 2 Stunden. Gratis (Deutsch und Dänisch). 17.00 Uhr Der 1864-Markt schließt im Zentrum von Sønderborg.

FREITAG DEN 24. JUNI

HISTORISCHER 1864-MARKTIM ZENTRUM VON SØNDERBORG 12.00-18.00 Uhr Gratis Eintritt

Die 20 Handels- und Aktivitätszelte sind geöffnet. Besuchen Sie u.a.:• den Barbier• das Spielzelt • die Schmiede• den Fotograf • den Manufakturhändler• die Frauenarbeiten • das Brandweinzelt • das Bonbonzelt• die bärtige Dame

11.00 Uhr Führung in Schloss Sønderborg durch die Ausstellungen ”Die Schleswigschen Kriege” und ”Dinesen” (nur auf Dänisch).

13.00 + 15.00 + 16.30 UhrStellen Sie Ihr eigenes Hufeisen im Schmiedezelt her.

13.30-17.30 UhrDie Volksmusikanten Horn, Wind & Okkels spielen in den Straßen.

14.00 + 15.30 + 17.00 UhrPuppentheater (Dänisch)

14.00 – 16.30 Uhr Hören und sehen Sie den Drehorgel-spieler im Straßenbild.

14.00 Uhr Pub Quiz in Schloss Sønderborg. Testen Sie Ihr Wissen über 1864 und kaufen Sie ein Fassbier (Dänisch).

14.30 + 16.00 Uhr Hören Sie wie die bärtige Dame über u.a. den Elefantenmann oder den Hummerjungen erzählt (Dänisch).

15.00 Uhr Sønderborg 1864: Eine Stadt in Ruinen. Eine geführte Tour ab dem Rådhustorvet. Dauer 2 Stunden. Gratis (Deutsch und Dänisch).

18.00 Uhr Der 1864-Markt schließt im Zentrum von Sønderborg.

SAMSTAG DEN 25. JUNI

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Programm Nehmen S ie den P ferdewagenFreitag 14.00-17.00 Uhr – kleine Stadtrundfahrt.

Samstag 13.30-17.00 Uhr vom „Rådhustorvet“ können Sie den Pferdewagen zum Soldatenlager in Kær Vestermark nehmen.

EINTRITT Gratis zum historischen Markt und Eintritt den Aktivitäten in der Innenstadt. Eintritt zur ”Schlacht um Als” und dem kr. 60 Soldatenlager. Tickets können *) am Eingang gekauft werden sowie auf visitsonderjylland.dk und gelten für das ganze Wochenende inklusive der „Schlacht um Als“ in der Nacht zwischen Samstag und Sonntag. Kinder unter 4 Jahren gratis.

Eintritt in das Schloss Sønderborg, diekr. 70 Ausstellung über die Schleswig- schen Kriege und Dinesen – zwei Generationen im Krieg. Kinder sind gratis, genauso wie die Führungen, wenn der Eintritt bezahlt ist. Eintritt in das Geschichtszentrum Dybbøl kr. 120 Banke mit lebendiger Vermittlung in der rekonstruierten Schanze über den Sturm auf Dybbøl am 18. April 1864.

Eintritt in die Dybbøl Mølle (Mühle) mit kr. 45 der Ausstellung als dänisches Symbol nach 1864.

DAS SOLDATENLAGERKÆR VESTERMARKNÖRDLICH VON SØNDERBORG14.00-19.00 Uhr Eintritt kr. 60*

Das Soldatenlager ist geöffnet. Erleben Sie u.a.: • Das Lazarett mit Schilderungen und

Demonstrationen • Das Kugelgießen • Kommen Sie zum Eignungstest und in

die Rekrutenschule• Wer lädt am schnellsten? Wettbewerb

zwischen Vorder- und Hinterlader • Die Demonstration bei der

pferdegezogenen 12 Pfund Feldkanone (nur um 14.45 Uhr)

• Eine Kampfdemonstration (nur um 16.30 Uhr)

• Die Heimatfront – Frauenrolle und Kleidung

• Die Augenzeugenschilderungen aus dem Krieg von 1864

• Werden Sie als Soldat fotografiert • Der Marketender verkauft alles.

Probieren Sie u.a. Madam Mangors leckere Pfannkuchen.

DIE NACHT ZWISCHEN SAMSTAG UND SONNTAG

DIE SCHLACHT UM ALS IN KÆR VESTERMARK Eintritt kr. 60*

Hunderte von Schauspielern und Sta-tisten stellen die “Schlacht um Als” nach.

02.00 Uhr Authentische Bilder, Augenzeugenschil-derungen und Einführung in die Schlacht.

02.55 Uhr Das Publikum sammelt sich und schaut über den Sund.

03.00 Uhr Die Boote mit den preußischen Soldaten legen von der Dybbøl Seite ab.

03.05 Uhr Der dänische Wachtposten entdeckt die ersten Boote. Der erste Schusswechsel.

03.10 Uhr Die Boote treffen auf das Ufer und die preußischen Soldaten stürmen an Land. Anschließend die entscheidenen Kämpfe.

03.45 Uhr Das Panzerschiff Rolf Krake taucht auf und beschießt die Boote mit den preußischen Soldaten.

04.00 Uhr Der Kamp ist vorüber. Kaffee und Tee können gekauft werden

SONNTAG DEN 26. JUNI

DAS SOLDATENLAGER KÆR VESTERMARKNÖRDLICH VON SØNDERBORG10.00-15.00 UhrEintritt kr. 60*

Das Soldatenlager ist geöffnet. Erleben Sie u.a.: • Das Lazarett mit Schilderungen und

Demonstrationen • Das Kugelgießen • Kommen Sie zum Eignungstest und in

die Rekrutenschule• Wer lädt am schnellsten? Wettbewerb

zwischen Vorder- und Hinterlader. • Die Demonstration bei der

pferdegezogenen 12 Pfund Feldkanone (nur um 11.30 Uhr)

• Eine Kampfdemonstration (nur um 13.15 Uhr)

• Die Heimatfront – Frauenrolle und Kleidung

• Die Augenzeugenschilderungen aus dem Krieg von 1864.

• Werden Sie als Soldat fotografiert • Der Marketender verkauft alles, was

das Herz begehrt. Probieren Sie u.a. Madam Mangors leckere Pfannkuchen hergestellt über dem Feuer.

SAMSTAG DEN 25. JUNI

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Lagerübersicht1. Information

2. Heimatfront

3. Marketender

4. Fotograf

5. Lazarett

6. Offiziersmarketender

7. Kugeln gießen

8. Erzähler-Zelt

9. Pferch für die Pferde

10. Soldatenlager

11. Exerzierplatz

12. Kampfgebiet

13. Rekrutenschule

14. Pferdewagen-Taxi zum Markt in der Innenstadt (Samstag)

Dies passiert in Kær Vestermark

Das Soldatenlager in Kær Vestermark

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Hier finden Sie das Soldatenlager:

Kær Vestermark, Skydebanevej 3,6400 Sønderborg

Breitengrad: 54.92809Längengrad: 9.776012

Sie können auch den Pferdewagenvom Rådhustorvet in Sønderborgnehmen:Samstag 13.30-17.00 Uhr

Dies passiert in Kær Vestermark

Das Soldatenlager in Kær Vestermark

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Leben der Soldaten im Krieg zu erleichtern. Tausende Ausgaben des kleinen Buches wurden an das Heer ausgeteilt. Das Buch half den Soldaten viel, denn es enthielt sogar Rat für die einfachsten Fertigkeiten, wie z.B. das Kochen von Eiern. Dies setzte natürlich voraus, dass die Soldaten es schafften ein Feuer zu errichten, und deswegen verbrannten die Soldaten alles, was sie finden konnten. Im Frühjahr 1864 landete so auch z.B. ein Boot aus der Eisenzeit, welches 1863 zusammen mit zwei weiteren Booten bei Sundeved gefunden wurde, in einem preußischen Feuer.

Die Feldration konnte man beim Marketend-er aufstocken. Beim Marketender wurde – trotz Krieg – gehandelt. Marketender waren Feldkaufmänner, die den Einheiten folgten. Einige waren privat, andere hatten einen besonderen Vertrag mit dem Heer. Beim Marketender konnte man alles kaufen – nicht zuletzt Genussmittel wie Bier, Wein-brand, Tabak für die Pfeife, Zigarren und sogar Austern.

Neues von der Heimatfront Obwohl die Soldaten viele Pflichten hatten, hatten sie auch reichlich Zeit, die sie

sich vertreiben mussten. Diese Zeit nutzen sie z.B. um Briefe zu schreiben, Karten zu spielen, zu singen oder Punsch zu trinken. Viele ließen sich auch in kompletter Uniform beim Fotografen ablichten und vor dem Bombardement Sønderborgs, konnten sich die Soldaten auch im lokalen Theater vergnügen. Der absolute Höhepunkt war jedoch, wenn die Soldaten liebevolle Briefe und Pakete von zuhause erhielten. Diese umfassten nicht nur herzliche Worte sondern auch warme Kleidung und Leckereien.

An der Heimatfront gab es viel Rückhalt für die Soldaten an der Front. Es wurden viele Komitees gegründet, die den Soldaten das Leben leichter machen sollten, wie z.B. das Komitee zur Anschaffung von Gegenständen, die für Nützlichkeit, Bequemlichkeit und Aufmunterung der Soldaten im Feld sorgen sollten. Alleine das Damenkomitee in Køben-havn konnte für die Soldaten zu Lande und auf See am 7. März 1864 11.600 Strümpfe, 2.564 Handschuhe, 3.911 Pullover, 411 Unterhosen, 2.384 Muffs und vieles mehr einsammeln.

Harte Arbeit, Langeweile und ZeitvertreibDen Krieg 1864 verbindet man vor allem mit den grausamen und blutigen Ereignissen bei Düppel. Tatsächlich war das Soldatenleben jedoch für viele Soldaten lange von Friedlichkeit und unendlich viel Zeit geprägt. Ein Teil dieser Zeit wurde für den Bau der Baracken und die schweren Grab- und Ausbauarbeit-en der dänischen Stellung genutzt. Hinzu kamen tägliche Routine wie das Exerzieren, die Wachpatrouille, das Auswechseln des Bettstrohs und die Wäsche.

Mit leerem Magen geht nichts Zu den täglichen Beschäfti-gungen gehörte auch die Zubereitung des Essens. Eine

typische Feldration in 1864 bestand aus Schnaps, gesalzenem Speck, Kocherbsen, Rindfleisch, Gerstengraupe, Salz, Reisflocken, Stockfisch, Roggenbrot und Butter. Die Zubereitung der Rationen war die Aufgabe der Soldaten. Dies stellte eine große Herausforderung dar, da die meisten Soldaten nicht viel Erfahrung in der Zubereitung von Essen hatten. Jedoch nahte Hilfe: Während des Krieges 1864 gab Frau Mangor nämlich das Kochbuch für Soldaten im Feld heraus um das harte

Soldaten-leben

Dies passiert in Kær Vestermark

DER MARKETENDER

BETRÜGEN SIE SICH NICHT SELBER:

Der Marketender steht mit allen Genüsslichkeiten, die das Herz be-

gehrt, für die Truppen bereit.

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Kommen Sie zum Eignungstest und in die neue Rekrutenschule, wo Sie das Training der Soldaten am eigenen Körper erfahren können. Sie müssen mit den anderen Soldaten Exerzieren üben und das Vaterland unter Leitung des sauren Kommandantsergeanten verteidigen.

Wenn Sie das Training abschließen, erhalten Sie ein Diplom als Beweis.

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und erfahren Sie mehr über das Leben der Frau und das Leben an der Heimatfront

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Mehl IM JAHR 1864

- gut zu können, wenn die Düppeler Mühle und der größte

Teil von Sønderborg in Schutt und Asche liegt...

GIB ACHT!Können Sie Soldat im Jahr 1864 sein?

und bereiten Sie in echter Soldaten-manier Ihr Essen über dem offenen Feuer zu.

Wer läd t schne l l e r – Vorder-oder H in ter lader?Erleben Sie einen Wettkampf zwischen

den dänischen und den preußischen Soldaten: Wer kann schneller laden?

Das Resultat wird nicht wirklich überraschend sein…

Samstag 16.00 UhrSonntag 10.30 Uhr

Dies passiert in Kær Vestermark

Als ich damals auszog!Die dänischen und preußischen

Truppen sind auf dem Vormarsch.

Erleben Sie die imponierende Parade, von sowohl Offizieren, Soldaten, Dia-konissen als auch zivilen Bürgern in

authentischen 1864-Kostümen, durch die Innenstadt von Sønderborg.

Die Parade beginnt mit dem Exerzieren im Schlosshof von

Schloss Sønderborg am

Samstag um 11.00 Uhr

Page 14: 1864-Tage Programm-zeitung 2016 TYSK

ßischen Versuch an Land zu kommen verhin-dern könne. Dies sollte sich jedoch als folgen-schwerer Fehler erweisen.

Im Schutz der DunkelheitDie Nacht vom 28. auf den 29. Juni war mild, bewölkt und ungewöhnlich dunkel. Es wehte ein leichter Wind aus Nordwest. Im Schutz der Dunkelheit und der entscheidenden Ruhe und Stille setzte um 2 Uhr die erste Einheit, bestehend aus 2.500 preußischen Soldaten, 163 Boote ins Wasser. Sie brauchten nur 10 Minuten um über den Als Sund zu rudern, wo der Angriff auf die nichtsahnenden Dänen begann. Erst eine Stunde später tauchte das Panzerschiff Rolf Krake auf. Es begann die vielen Boote zu beschießen; allerdings hatten es bereits 5.000 preußische Soldaten auf die Halbinsel Kær geschafft. Der Kapitän des Panzerschiffes bewertete daraufhin die Schlacht als verloren. Eine halbe Stunde später begann das Schiff daher mit der Evakuierung der dänischen Einheiten von Alsen, während die preußischen Soldaten eilig die Übersetzung fortsetzten.

Südjütland ist verlorenIn wenigen Stunden wurden 3.148 dänische Soldaten getötet, verletzt oder gefangen genommen. Die Preußen verloren 372 Mann. Das restliche dänische Heer zog sich nach Südalsen zurück und wurde von dort per Schiff in Sicherheit nach Fünen gebracht. Somit verlor Dänemark auch den letzten Halt in Schleswig und alle Hoffnungen auf einen akzeptablen Frieden verschwanden. Mit der Schlacht verringerte sich Dänemark um zweifünftel seiner Größe und die Einwohner-zahl schrumpfte von 2,6 Millionen auf 1,6 Mil-lionen. Dänemark verlor Südjütland, welches in den darauffolgenden 56 Jahren ein ferner Teil des Großdeutschen Reiches wurde.

Nachdem die Preußen am 18. April 1864 Düppel gestürmt hatten, zog sich das dänische Heer nach Alsen zurück, so dass nur der schmale Als Sund die Truppen voneinander trennte. In dieser Zeit wartete man auf die Ergebnisse der Londoner Friedens-konferenz, die kurz nach dem Sturm begonnen hatte. Hier versuchte u.a. England den preußisch-dänischen Konflikt zu schlichten. Die Engländer schlugen u.a. eine Grenze vor, die der heutigen sehr ähnelt. Dieser Vor-schlag wurde jedoch von den däni-schen Vertretern, die ein „Dänemark bis zur Eider“ verlangten, abgelehnt. Somit endete die Friedenskonferenz ergebnislos und am 26. Juni lief die Waffenruhe zwischen den Preußen und Dänen aus. In naher Zukunft sollte jedoch die entscheidende Schlacht des Krieges 1864 folgen: Die Schlacht um Alsen.

Ein folgenschwerer Fehler 12.000 Soldaten des 36.000 Mann starken dänischen Heeres befanden sich auf Alsen. Sie erhielten den Befehl, die Insel so lange wie möglich zu halten. Der Großteil des Heeres war ein wenig nördlich von Sønderborg versammelt, während ca. 400 Soldaten sich auf dem nördlichen Teil der Halbinsel Kær befanden. Obwohl der Als Sund zwischen den preußischen Batterien auf der Jütlands Seite und dem dänischen Heer auf der Halbinsel Kær sehr schmal war, dachten die Dänen, dass sie noch einen Trumpf im Ärmel hätten: Rolf Krake, das modernste Panzerschiff, lag näm-lich in der näheren Umgebung bereit. Man war sich sicher, dass dieses jeden preu-

Sie halten Ausschau über den ruhigen Sund in der Nacht. Alles ist ruhig, aber plötzlich...

E R L E B E N S I E A L L E S , – ALS OB SIE SELBST DABEI

GEWESEN WÄRENVergessen Sie einmal Ihre Nachtruhe

und kommen Sie mit nach Kær Vestermark, wo in der Nacht von

Samstag auf Sonntag die dramatische Schlacht um Alsen

aufgeführt wird und erleben Sie, wie die Soldaten unter Kanonendonner kämpfen.

Dies passiert in Kær Vestermark

Die Schlacht um Alsen

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Mit oder ohne Betäubung

Z u dieser Zeit wusste man, dass man Hygiene eine Bedeutung zuzu-schreiben hatte, jedoch kannte man weder Bakterien noch Penicillin. Im Krieg selber hatte man zudem

keinerlei Zeit sich um die Sauberkeit zu kümmern. Der Feldarzt benutzte Stunde um Stunde das gleiche Messer für Amputationen. Ein tüchtiger Arzt konnte ein Bein in weniger als fünf Minuten amputieren. Jedoch über-lebte ungefähr die Hälfte der Verletzten das Treffen mit dem Chirurgen und seinen Werk-zeugen nicht: Sie starben an Infektionen, da das beste Mittel gegen diese ohne Penicillin nur kalte Umschläge waren!

Opium, Äther und Chloroform gehörten be-reits damals zu der Ausstattung eines Feld-lazaretts. Trotzdem wurden bei Weitem nicht alle Amputationen mit Betäubung vorgenom-men. Damals steckte die Anästhesie näm-lich noch in den Kinderschuhen und es war unglaublich schwer, die richtige Dosierung zu finden: Zu wenig zeigte keine Wirkung und zu viel führte zum Tod. Gleichzeitig meinten viele dänische Ärzte, dass die Betäubung die Widerstandsfähigkeit der Soldaten schwä-chen würde und deswegen mehr Schaden als Gutes anrichten würde.

Auf der preußischen Seite war man den Dänen dagegen schon voraus: Die Kranken-pflege war in den religiösen Orden besser organisiert und somit war auch die Hygi-ene besser. Die preußischen Ärzte waren gut ausgebildet und erfahren, wie z.B. der berühmte Militärchirurg Friedrich von Esmarch, der während des Krieges 1864 in einem preußischen Feldlazarett arbeitete. Esmarch war für seine progressiven Metho-den bekannt und sein Buch, das „Handbuch der kriegschirurgischen Technik”, diente als Lehrbuch für Generationen von Feldärzten und Chirurgen bis zum Ersten Weltkrieg. Er entwickelte u.a. die federnden Lazarett-wagen, neue Verbandstechniken und nicht zuletzt die genaue Dosierung von Betäu-bungsmitteln mit Hilfe einer Maske.

Feldlazarett und die Chirurgie des KriegesAls der Krieg 1864 ausbrach, steck-ten sowohl die Chirurgie als auch das Wissen über die Krankenpflege noch in den Kinderschuhen. Trotzdem war die Entwicklung von der Jahr-hundertwende bis zum Ausbruch des Krieges enorm: Das Heer heuerte nicht mehr Barbaren als Chirurgen an – wenn man diese denn Chirurgen nennen konnte. Stattdessen über-wiegten nun ausgebildete Ärzte sowie Krankenschwestern, die z.B. Nonnen des deutschen Johanniterordens oder protestantische Diakonisse waren. Außerdem meldeten sich viele uner-fahrene Freiwillige um die Verletzten zu pflegen.

Auf beiden Seiten der Front wurden Schule, Kirchen, Schlösser, Pfarr-häuser und große Privathäuser in Feldlazarette umgewandelt. Hier arbeiteten Ärzte, Kranken-

schwestern und Freiwillige rund um die Uhr, während die Granaten auf die dänischen Stellungen und Sønderborg hagelten. Ihre Arbeit war nichts für zarte Seelen, da die Granaten furchtbare Schäden anrichteten. Ein norwegischer Arzt beschrieb in einem Brief das Grauen des Feldlazarettes:

”Ich habe Menschen gesehen, von denen fast nichts menschliches mehr übrig war! Welch‘ Qualen! Du kannst mir glauben, dass es ein sehr eigener Anblick ist, wenn abends Licht auf das Lazarett scheint und dieses nach einem ganzen Tag Arbeit eher einem Schlachthaus als einem Operationsraum ähnelt. Wenn man all diese verstümmelten Menschen sieht, die Schmerzensschreie hört. Und dann sieht man uns mit unseren hochgekrempelten, blutigen Ärmeln während draußen das Gefecht zu hören ist. Und dann wird diese Szene durch brennende Bauern-höfe erleuchtet…“

Felt-Lazarettet

Besuchen Sie das Feldlazarett

Glücklicherweise müssen Sie kein Pa-tient sein! Stattdessen können Sie dem Feldarzt und den Diakonissen zuhören, wenn sie von ihren Erlebnissen auf der

Schlachtbank Düppel erzählen.

Dies passiert in Kær Vestermark

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Der Krieg 1864 bestand natürlich nicht nur aus Warteperioden und sonstigem Zeit-vertreib für die Soldaten. Er war auch ein blutiges Ereignis in dem tausende junge Männer ihr Leben verloren, verletzt oder gefangen genommen wurden. Im Lazarett des Soldatenlagers erfahren Sie mehr über das Grauen des Krieges und hören Schick-salsgeschichten von 1864. In der Nacht von Samstag auf Sonntag können Sie zudem selbst Augenzeuge werden, wenn Sie die entscheidende Schlacht des Krieges, die Schlacht um Alsen, beobachten. Erleben Sie hautnah, wie die preußischen Soldaten das Ufer erreichen und die nichtsahnenden Dänen angreifen. Die Wiederaufführung der Schlacht erfolgt durch die „Historische Brigade Alsen“ zusammen mit geschichtsinteressierten Statisten – und natürlich haben wir für Sie einen Platz in der ersten Reihe reserviert!

Wir wünschen Ihnen viel Spaß!

Willkommen im Soldatenlager und zur Wiederaufführung der „Schlacht um Alsen“Der Krieg im Jahre 1864 änderte Dä-nemark für immer. Mit der Nieder-lage war es mit Dänemarks bedeu-tender Stellung in Europa endgültig vorbei. Kein anderer Krieg hatte eine so große Auswirkung auf das dänische Selbstverständnis und die nationale Identität der Dänen.

Sie haben nun die Möglichkeit dem Krieg 1864 ganz nah zu kommen: Besuchen Sie das historische Soldatenlager in Kær Vestermark außerhalb

von Sønderborg. Hier können Sie sowohl zum Eignungstest und in die Rekrutenschu-le kommen als auch einen spannenden Ein-blick in den Alltag eines Soldaten erhalten – von dem Essen, was gegessen wurde, über Briefe, die geschrieben wurden bis zum Rückhalt von Zuhause und dem Zeitver-treib in den langen Perioden zwischen den Kampfhandlungen.

Com

mocean

Besuchen Sie sowohl Kær Vestermark als auch die Innenstadt

für ein Gesamterlebnis

Soldaten-lager und Schlacht um Alsen

Sønderborg 24.-26. juni 2016

Dies passiert in Kær Vestermark

Schloss Sønderborg

Rådhustorvet

Rønhaveplads

v. Borgen

KærVester-mark

Alssund

Autobahn

Geschichtszentrum Dybbøl Banke

Dybbøl Mølle (Mühle)