10
Zusammenfassung Prüfung Geografie vom 25.10.10 Die im Buch und in der Arbeitsplättern vorkommende Fachbegriffe erklären können, sowie Abkürzungen ausschreiben und erklären könne. United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO): Organisation der UN für Bildung, Wissenschaft und Kultur; sie wurde 1945 gegründet und hat ihren Sitz in Paris. Weltbank (Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung): 1944 gegründete Sonderorganisation der UNO; Hauptaufgabenfeld: Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Mitgliedsländer, Finanzierung von Projekten in Entwicklungsländern. Disparität: Ungleichheit zwischen Ländern bzw. Regionen, die sich vor allem in unterschiedlichen Lebensbedingungen und wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten äussert. Human Development Index (HDI, Index der menschlichen Entwicklung): seit 1990 von der UNO benutzter Indikator zur Angabe des Entwicklungsstandes eines Landes; der HDI setzt sich zusammen aus der Lebenserwartung, dem Alphabetisierungsgrad und der realen Kaufkraft pro Kopf. Hoch 0.8 <, Mittel 0.5-0.799, Niedrig < 0.5 Bruttonationalprodukt (BNP) = Bruttonationaleinkommen (BNE) (auch Bruttosozialprodukt, BSP): Gesamtwert aller produzierten Güter (Waren und Dienstleistungen) innerhalb eines Landes (Gebietes) während eines Zeitraumes (meist einem Jahr), einschliesslich der Einkommen, die aus dem Ausland bezogen werden, aber ohne die Einkommen, die an Ausländergehen (Inländerkonzept). United Nations Development Programme (UNDP): Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen. Organization of Petroleum Exporting Countries (OPEC): Zusammenschluss der Erdöl exportierenden Länder; 1960 mit dem Ziel gegründet, sich gegen Preisverfall und Verminderung ihrer Einnahmen aus den Erdölexporten abzusichern. Mitglieder sind Algerien, Angola, Libyen, Nigeria, Irak, Iran, Katar, Kuwait, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Ecuador, Venezuela. Diese Länder verfügen über 40% der weltweiten Erdölproduktion und drei Viertel der weltweiten Erdölreserven. Dritte Welt: ursprünglich die Gruppe der „Blockfreien Staaten“ in Unterscheidung zur „Ersten Welt“, d.h. den westlichen Industrieländern mit Marktwirtschaft, und der „Zweiten Welt“, d.h. den ehemals kommunistischen Ländern mit Planwirtschaft; heute wird der Begriff synonym für „Entwicklungsländer“ genutzt. Planwirtschaft (Zentralverwaltungswirtschaft): Wirtschaftsordnung der (ehemals) sozialistischen Länder, in der der Staat bzw. dessen Planungsorgane die wirtschaftlichen Aktivitäten regelt. Least Developed Countries (LDC): von den Vereinten Nationen geführte Liste der Gruppe der „am wenigsten entwickelten Länder“, die besondere Konditionen, z.B. bei der Vergabe von Hilfeleistungen, erhalten. Newly Industrializing Countries (NCI) = Schwellenländer: Schwellenländer, Länder auf dem Weg zur Industrialisierung. Infrastruktur: Gesamtheit der Einrichtungen eines Raumes, die die Grundlage für die wirtschaftlichen Tätigkeiten in diesem Raum darstellen, z.B. Verkehrseinrichtungen, Einrichtungen des Bildungswesen, Ver- und Entsorgungseinrichtungen.

Zusammenfassung Prüfung Geografie vom 25.10class-4b.weebly.com/uploads/6/9/6/9/6969827/indikatoren_eine... · Die Definition von Entwicklung nach BOSS/WEBER kennen. ... (Wasser,

Embed Size (px)

Citation preview

Zusammenfassung Prüfung Geografie vom 25.10.10

Die im Buch und in der Arbeitsplättern vorkommende Fachbegriffe erklären können, sowie Abkürzungen ausschreiben und erklären könne. United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO): Organisation der UN für Bildung, Wissenschaft und Kultur; sie wurde 1945 gegründet und hat ihren Sitz in Paris. Weltbank (Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung): 1944 gegründete Sonderorganisation der UNO; Hauptaufgabenfeld: Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Mitgliedsländer, Finanzierung von Projekten in Entwicklungsländern. Disparität: Ungleichheit zwischen Ländern bzw. Regionen, die sich vor allem in unterschiedlichen Lebensbedingungen und wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten äussert. Human Development Index (HDI, Index der menschlichen Entwicklung): seit 1990 von der UNO benutzter Indikator zur Angabe des Entwicklungsstandes eines Landes; der HDI setzt sich zusammen aus der Lebenserwartung, dem Alphabetisierungsgrad und der realen Kaufkraft pro Kopf. Hoch 0.8 <, Mittel 0.5-0.799, Niedrig < 0.5 Bruttonationalprodukt (BNP) = Bruttonationaleinkommen (BNE) (auch Bruttosozialprodukt, BSP): Gesamtwert aller produzierten Güter (Waren und Dienstleistungen) innerhalb eines Landes (Gebietes) während eines Zeitraumes (meist einem Jahr), einschliesslich der Einkommen, die aus dem Ausland bezogen werden, aber ohne die Einkommen, die an Ausländergehen (Inländerkonzept). United Nations Development Programme (UNDP): Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen. Organization of Petroleum Exporting Countries (OPEC): Zusammenschluss der Erdöl exportierenden Länder; 1960 mit dem Ziel gegründet, sich gegen Preisverfall und Verminderung ihrer Einnahmen aus den Erdölexporten abzusichern. Mitglieder sind Algerien, Angola, Libyen, Nigeria, Irak, Iran, Katar, Kuwait, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Ecuador, Venezuela. Diese Länder verfügen über 40% der weltweiten Erdölproduktion und drei Viertel der weltweiten Erdölreserven. Dritte Welt: ursprünglich die Gruppe der „Blockfreien Staaten“ in Unterscheidung zur „Ersten Welt“, d.h. den westlichen Industrieländern mit Marktwirtschaft, und der „Zweiten Welt“, d.h. den ehemals kommunistischen Ländern mit Planwirtschaft; heute wird der Begriff synonym für „Entwicklungsländer“ genutzt. Planwirtschaft (Zentralverwaltungswirtschaft): Wirtschaftsordnung der (ehemals) sozialistischen Länder, in der der Staat bzw. dessen Planungsorgane die wirtschaftlichen Aktivitäten regelt.

Least Developed Countries (LDC): von den Vereinten Nationen geführte Liste der Gruppe der „am wenigsten entwickelten Länder“, die besondere Konditionen, z.B. bei der Vergabe von Hilfeleistungen, erhalten. Newly Industrializing Countries (NCI) = Schwellenländer: Schwellenländer, Länder auf dem Weg zur Industrialisierung. Infrastruktur: Gesamtheit der Einrichtungen eines Raumes, die die Grundlage für die wirtschaftlichen Tätigkeiten in diesem Raum darstellen, z.B. Verkehrseinrichtungen, Einrichtungen des Bildungswesen, Ver- und Entsorgungseinrichtungen.

Dennis Feusi 24.10.10 ©

Entwicklungsstrategie: Strategie zu Umsetzung entwicklungspolitischer Zielsetzungen, z.B. Modernisierung, Nachholende Industrialisierung, Grundbedürfnisstrategie, Nachhaltige Entwicklung. Global players (Multinationaler Konzern, Multi): Unternehmen mit Standorten in mehreren Ländern. Vier kleine Tiger: Südkorea, Singapur, Hongkong, Taiwan Internationaler Währungsfonds (IWF) = International Monetary Fund (IMF): Sonderorganisation der Vereinten Nationen; vordringliche Aufgaben: Erleichterung eines ausgewogenen Wachstums des Welthandels, Förderung der internationalen Zusammenarbeit, Gewährleistung der Stabilität von Währungen und Finanzmärkten, Vergabe kurzfristiger Kredite von Zahlungsbilanzungleichgewichten. Bruttoinlandsprodukt (BIP): Gesamtwert aller produzierten Güter (Waren und Dienstleistungen) innerhalb eines Landes (Gebietes) während eines Zeitraumes (meist einem Jahr), einschliesslich der von Ausländern erbrachten Leistungen (Inlandskonzept). Heavily Indebted Poor Countries (HIPC) = Länder mit hoher Auslandsverschludung: hochverschuldete Entwicklungsländer (2006 insgesamt 48 Länder); Ländern, die einen Schuldenstand von mehr als 150% der Exporterlöse oder mehr als 250% der Staatseinnahmen aufweisen, sollen aufgrund der 1999 auf dem Kölner Gipfel von den Industrieländern verabschiedeten Entschuldungsinitiativen alle Schulden über den oben genannten Grenzen erlassen werden. Wirtschaftliche Entwicklung kann nicht Selbstzweck sein, sondern muss dem Ziel dienen, die Lebensverhältnisse aller Menschen zu verbessern. Alphabetisierungsrate: Anteil der Erwachsenen über 15 Jahren, die einen kurzen, einfachen Text ihres alltäglichen Lebens schreiben, lesen und verstehen können. Pro-Kopf-Einkommen (PKE): häufig benutzter statistischer Mittelwert zur Kennzeichnung des Entwicklungsstandes eines Landes, der sich aus der Division des BIP durch die Bevölkerungszahl ergibt.

Globalisierung: seit Ende des 20. Jh. besonders dynamisch ablaufender Prozess, in dem Produktion, Handel mit Gütern und Dienstleistungen, Kapital, Kommunikation und Technologie über nationale Grenzen hinweg zu einem „Weltbinnenmarkt“ zusammenwachsen.

Development Assistance Committee (DAC): Entwicklungshilfeausschuss der

OECD. Als Forum zum strategischen Austausch der bilateralen Gebergemeinschaft

verfolgt er das Ziel, die Entwicklungszusammenarbeit seiner Mitglieder quantitativ

und qualitativ zu verbessern. DAC-Liste: Auflistung aller Entwicklungsländer durch das DAC. Transformationsländer: Ehemals sozialistische Länder des Ostblocks mit zentral gelenkter Planwirtschaft, die sich im Übergang (Transformation) zu einem marktwirtschaftlichen System befinden. Verwundbarkeitsindex (Economic Vulnerability Index): Mit dem Begriff Verwundbarkeit wird die Anfälligkeit bzw. Gefährdung eines Landes durch soziale und natürliche Ereignisse (z.B. Epidemien, Erntekrisen, Naturkatastrophen) zum Ausdruck gebracht. Jede Gesellschaft kann aufgrund der unterschiedlichen wirtschaftlichen und technischen Fähigkeiten auf

Dennis Feusi 24.10.10 ©

Katastrophen unterschiedlich reagieren. Der unterschiedliche Grad der Verwundbarkeit kann also entwicklungspolitisch relevant sein. Organization for Economic Cooperation and Development (OECD): Zusammenschluss von Industrieländern und teilindustrialisierten Ländern zur Verbesserung und Koordination der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und zur Unterstützung der Entwicklungsländer. AKP-Staaten: Afrikanische, karibische und pazifische Vertragsstaaten der EU; sie erhalten einen Präferenzzugang zum EU-Markt sowie technische und finanzielle Hilfe. Lomé-Abkommen: Regelwerk der EU mit den AKP-Staaten, benannt nach dem ersten Verhandlungsort, der togoischen Hauptstadt Lomé. Cotonou-Abkommen: Abkommen zwischen der EU und den AKP- Staaten aus dem Jahre 2000 (in Cotonou, Benin, unterzeichnet); es löste das Lomé-Abkommen nach 25-jähriger Laufzeit ab. Auslandsschulden: Bezeichnung für alle finanziellen Verpflichtungen eines Staates gegenüber dem Ausland; Auslandsschulden ergeben sich aus dem Handels- und Kapitalverkehr sowie aus politischen Verpflichtungen, z.B. Reparationen. Nachhaltige Entwicklung (Sustainable development): Entwicklungsstrategie, mit der die Lebenschancen der heutigen Generation verbessert werden sollen, ohne die Chancen künftiger Generationen einzuschränken. Terms of Trade: Verhältnis des Preisindexes für Importgüter zum Preisindex für Exportgüter; ein Rückgang dieser Massgrösse infolge steigender Preise für Importgüter und sinkender bzw. stagnierender Preise für Exportgüter hat eine Verschlechterung der Terms of Trade zur Folge. Subsistenzwirtschaft: Selbstversorgungswirtschaft auf agrarischer Basis ohne Teilnahme am Marktgeschehen und mit nur geringem Tauschhandel, in den Entwicklungsländern teilweise weit verbreitet. Präferenz: bezeichnet den Vorzug oder die Begünstigung einer Alternative oder einer Ware, oder die Vorliebe, die ein Marktteilnehmer oder jemand für etwas hat. Im rechtlichen Sinne bedeutet eine Präferenz eine handelspolitische Maßnahme in Form einer Vergünstigung und geht in der Regel mit einem sog. Präferenzzollsatz einher.

WWF: Der WWF, der World Wide Fund for Nature, ist eine der größten internationalen Naturschutzorganisationen der Welt. Er wurde 1961 als World Wildlife Fund in der Schweiz gegründet. Human Development Report: Ein vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen publizierter Report, der die jährliche Erhebung des Human Development Index (HDI) beinhaltet. Vereinte Nationen (UN=UNO=VN): Die Vereinten Nationen (VN) (engl. United Nations (UN), häufig auch UNO für United Nations Organization, dt. Organisation der Vereinten Nationen) sind ein zwischenstaatlicher Zusammenschluss von 192 Staaten und als globale Internationale Organisation uneingeschränkt anerkanntes Völkerrechtssubjekt. Die wichtigsten Aufgaben der Organisation sind die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit.

Dennis Feusi 24.10.10 ©

Europäische Union (EU): Die EU ist ein aus 27 europäischen Staaten bestehender Staatenverbund. Seine Bevölkerung umfasst derzeit rund 500 Millionen Einwohner. Der von den EU-Mitgliedstaaten gebildete Europäische Binnenmarkt ist der am Bruttoinlandsprodukt gemessen größte gemeinsame Markt der Welt.

Ferilitätsrate: Die zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer ist ein in der Demografie verwendetes Maß, das angibt, wie viele Kinder eine Frau durchschnittlich im Laufe des Lebens hätte, wenn die zu einem einheitlichen Zeitpunkt ermittelten altersspezifischen Fruchtbarkeitsziffern für den gesamten Zeitraum ihrer fruchtbaren Lebensphase gelten würden. Sie wird ermittelt, indem die altersspezifischen Fruchtbarkeitsziffern summiert und durch 1000 geteilt werden. Indikator = Anzeiger, weist auf etwas hin. Merkmal: quantifizierbar. ÖE = Öleinheiten müssig = nutzlos suggerieren = den Anschein geben Konglomerat = Zusammenballung Schwache Regierung = Bad governance Binnenökonomie = Handel im Inland rückständig = backward unterentwickelt = underdeveloped nicht entwickelte Länder = nondeveloped countries weniger entwickelte Länder = less developed countries normativ = normgehend, Normen/Regeln aufstellend, Sollen vorschreibend Validität = Gültigkeit Signifikanz = Bedeutsamkeit Blockfreie Staaten = eine internationale Organisation von Staaten, die keinem Militärblock angehören und sich im Ost-West-Konflikt neutral verhielten. Paradigma = Annerkanntes zeitgenössische Denkmuster bilateral = zweiseitig postindustriell = nachindustriell Primat = von Primus, der Erste; Vorrang

Folgende Fragen im Buch als Prüfungsvorbereitung grundsätzlich beantworten können S. 17: 1, 2, 3, 4; S. 19: 1, 2, 3, 4; S. 22: 1; S. 23: 3; S. 27: 2, 3

Die im Buch vorkommenden Abbildungen, Karten und Diagramme lesen und interpretieren können. (Diagramm „Smartspider“ zusätzlich politischen Parteien tendenziell zuordnen können.)

Dennis Feusi 24.10.10 ©

Dennis Feusi 24.10.10 ©

Die eigene Weltanschauung und politische Einstellung (vgl. Fachbegriffe) systematisch analysieren können. Weltanschauung: Die auf Wissen, Erfahrung und Empfinden basierende Gesamtheit persönlicher Wertungen, Vorstellungen und Sichtweisen, die die Deutung der Welt, die Rolle des Einzelnen in ihre und die Sicht auf die Gesellschaft betreffen. Begriffe aus Spidercard: - Aussenpolitische Öffnung - Wirtschaftliche Liberalisierung - Restriktive Finanzpolitik (begrenzte Finanzpolitik) - Law & Order - Restriktive Migrationspolitik (begrenzte Migrationspolitik) - Mehr Umweltschutz - Ausgebauter Sozialstaat - Gesellschaftliche Liberalisierung

Die Problematik des Entwicklungsbegriffes analysieren und bewerten können. Der Entwicklungsbegriff ist weder allgemeingültig definierbar, noch wertneutral, sondern von Raum und Zeit, insbesondere aber auch von kollektiven und individuellen Wertvorstellungen abhängig.

Die Definition von Entwicklung nach BOSS/WEBER kennen.

„Entwicklung ist die Gesamtheit der Prozesse der Annäherung an ein Gesellschaftsideal, das allen Menschen als ebenbürtige Gesellschaftsmitglieder in Gegenwart und Zukunft die freie, individuelle Entfaltung ihrer Persönlichkeit in Verantwortung ermöglicht. Als unabdingbare Grundnormen sind dabei das Recht auf Leben, Menschenwürde und Freiheit zu garantieren. Aus den Grundnormen lassen sich als wichtigstes Ziel von Entwicklung Wachstum, Arbeit, Sicherheit (auch medizinische), Gleichheit, Partizipation (Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben) und Unabhängigkeit ableiten. Sowohl Grundnormen wie Ziele sind mit in der Reihenfolge ihrer Nennung rangierter Priorität anzustreben.“

Merkmale und Kennzeichen von Entwicklung/Unterentwicklung aufzeigen und kritisch bewerten können, sowie diesen Bereichen sinnvolle Indikatoren zuordnen können. Indikator: Anzeiger, weist auf etwas hin. Merkmal: quantifizierbar. Kennzeichen von Unterentwicklung: - Armut - Starkes Bevölkerungswachstum und Verjüngung des Bevölkerungsaufbaus - Hunger und Unterernährung - Mangelnde Grundversorgung (Wasser, Nahrung, Energie, Wohnmöglichkeiten, …) - Unzureichende Infrastruktur - Hohe Arbeitslosenquote (bzw. Unterbeschäftigung) - Wirtschaftlich, sozial und rechtlich benachteiligte Stellung der Frauen - Fehlen gesetzlich geregelter sozialer Netze

Dennis Feusi 24.10.10 ©

- Viele Beschäftigte in der Landwirtschaft, wenige Industriebeschäftigte, aber überbesetzter Tertiärer Sektor

- Schwache Binnenökonomie - Mangelnde Partizipation an politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen - Stark ausgeprägte regionale, wirtschaftliche und soziale Disparitäten (Verschiedenheiten) - Geringe Produktivität - Geringe Konkurrenzfähigkeit auf Weltmarkt - Geringe Einbindung in die Weltwirtschaft - Einseitige Abhängigkeit der Wirtschaft - Hohe Auslandsverschuldung - Unkontrollierter Verstädterungsprozess und Slumbildung - Vielfältige ökologische Probleme - Politische Instabilität

Entwicklungsindikatoren:

Ökonomische Indikatoren: - Niedriges Wirtschaftswachstum - Hohe Arbeitslosigkeit - Subsistenzwirtschaft (Selbstversorgung) - Aussenhandelsstruktur – Terms of Trade - Kapitalausstattung - Hoher Schuldenstand - Geringe Qualifizierung der Arbeitskräfte - Geringe Produktivität - Weniger technische Innovation

Ökologische Indikatoren: - Gravierende Umweltschäden - Starke Nutzung des verfügbaren Bodens

Demographische Indikatoren: - Geringe Lebenserwartung - Hohe Fertilitätsrate (Fruchtbarkeitsrate) - Hohe Kindersterblichkeit - Hohe Migration

Gesundheitliche Indikatoren: - Krankheit - Unterernährung - Schlechte Hygiene - Schlechte Versorgung mit Ärzten

Soziokulturelle Indikatoren: - Arbeitslosigkeit - Unterentwickeltes Bildungssystem - Hohe Analphabetenquote - Hohe Obdachlosigkeit - Geringe Sicherheit - Soziale Disparitäten - Ungesicherte Rechtsstellung der Frau - Ethnische Probleme

Dennis Feusi 24.10.10 ©

Politische Indikatoren: - Häufig nicht demokratische Staatssysteme - Korruption - Hohe Zahl an Bürgerkriegen - Politische Verfolgung - Hohe Investition in Militär

Unzureichende Faktorausstattung (Geodeterminismus): - Geringe Bodenschätze - Ungünstiges Klima - Bedrohung durch Naturgewalten

Sonstige Indikatoren: - Unzureichende Infrastruktur (Verkehr, Wasser-/Stromversorgung, Telekommunikation) - Niedriges Entwicklungspotenzial

Wichtige Indikatoren von Entwicklung (z. B. BIP/Kopf, HDI etc.) kennen, anwenden und bewerten (kritisieren) können.

- Pro-Kopf-Einkommen - BNP/Kopf - Energieverbrauch (pro Kopf in kg) - Städtische Bevölkerung - Lebenserwartung bei der Geburt - Geburtenrate - Kindersterblichkeit - Ärzte (pro 1000 Einwohner) - HDI-Rang - …

Typen von Entwicklungsindikatoren: - Prozent-Typ: erstrebenswerter Zustand 100% - Pro-Kopf-Typ: arithmetisches Mittel - Struktur Typ: versch. Gruppen, meist keine normative Zielgrösse Allgemeingültige Kriterien für eine Indikatorwahl: - Vergleichbarkeit - Verfügbarkeit, Verlässlichkeit - Validität (=Gültigkeit) - Begriffliche Signifikanz (=Bedeutsamkeit) - Unterscheidungskraft - Vermeidung von Doppelzählungen

HDI

Komponente Indikator Einfluss am HDI

Gesundheit Lebenserwartung (Grenzwerte 25 – 85 Jahre 33%

Bildung - Alphabetisierungsrate d. Erw. (Grenzwerte 0% 100%) - Einschulungsrate (Grenzwerte 0% - 100%)

- 22% - 11%

Lebensstandard Pro-Kopf-Einkommen in realer Kaufkraft (Grenzwerte 100 – 40‘000 US-$)

33%

Dennis Feusi 24.10.10 ©

Hohe menschl. Entwicklung: HDI > 0.8 Mittlere menschl. Entwicklung: HDI < 0.8 und > 0.5 Tiefe menschl. Entwicklung: HDI < 0.5 Probleme des HDI:

- Durchschnittswert Problem der Verteilung - Willkürliche Setzung der Grenzwerte und Gewichtung - Deckt viele Bereiche nicht ab

Die „Eine Welt“ nach entwicklungstheoretischen Gesichtspunkten in Ländergruppen

unterteilen können, die Kriterien der Unterteilung kennen (LDC im Detail!) und kritisch bewerten können, sowie die Institutionen und ihre Aufgaben kennen, welche die jeweiligen Ländergruppen verwenden. (d. h. IWF, Weltbank, OECD: Im Glossar nachschlagen!) DAC-Liste von der OECD: -alle 3 Jahre überarbeitet - Massstab: Pro-Kopf-Einkommen unter 3‘256 US-$ pro Jahr LDC (Least Developed Countries): - die ärmsten Entwicklungsländer - lange als „die 4. Welt“ bezeichnet - 1971 von den Vereinten Nationen eingeführt - Länder in dieser Gruppe erhalten on der Zusammenarbeit mit der Weltbank und dem IWF wesentlich günstigere Bedingungen als die übrigen Entwicklungsländer Kriterien: - BIP pro Kopf im Durchschnitt von 3 Jahren von unter 900 US-$

- Index berechnet aus Lebenserwartung, Kalorienversorgung, Einschulungs- und Alphabetisierungsrate - Index der „wirtschaftlichen Verwundbarkeit“ (Economic Vulnerability Index) zusammengesetzt aus u.a. Anteil der indust. Produktion und Dienstleistungen am BIP, Exportierung der Wirtschaft sowies dem Anteil der von Naturkatastrophen betroffenen Bevölkerung - Einwohnerzahl von max. 75 Mio.

Diese Obergrenzen dürfen nicht überschritten werden, um in die LDC Liste aufgenommen zu werden. AKP-Statten: - Entwicklungspolitische Zusammenarbeit dieser Länder (geregelt durch

Partnerschaftsabkommen) Diese gilt für 78 AKP-Statten und 25 EU-Mitgliedsländer

- Es umfasst Handelsfragen, Zusammenarbeit im Bereich des Rohstoffhandels, Finanzierung von Entwicklungsleistungen durch die EU, Armutsbekämpfung mit dem Ziel einer Nachhaltigen Entwicklung, Regelung von Migrationsfragen , Bekämpfung des Terrorismus sowie Stärkung des politischen Dialogs

Hoch verschuldete Länder HIPC (Heavily Indebted Poor Countries) Von der Weltbank zusammengefasste Liste Kriterien: - Verhältnis der Auslandsschulden zum BNE - Verhältnis der Schulden und des Schuldendienstes zu den Exporterlösen Bei Massnahmen zur Entschuldung erfahren diese Länder Vorzugsbedingungen durch die IWF und die Weltbank.

Dennis Feusi 24.10.10 ©

Aufgaben des IWF: - Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik - Ausweitung des Welthandels - Stabilisierung von Wechselkursen - Kreditvergabe - Überwachung der Geldpolitik - Technische Hilfe

Aufgaben der OECD: - zu einer optimalen Wirtschaftsentwicklung, hoher Beschäftigung und einem steigenden

Lebensstandard in ihren Mitgliedstaaten beizutragen - in ihren Mitgliedstaaten und den Entwicklungsländern das Wirtschaftswachstum zu

fördern - zu einer Ausweitung des Welthandels auf multilateraler Basis beizutragen.

Aufgaben der Weltbank: - die wirtschaftliche Entwicklung von weniger entwickelten Mitgliedstaaten durch

finanzielle Hilfen, Beratung sowie technische Hilfe zu fördern und so zur Umsetzung der internationalen Entwicklungsziele beizutragen

Länder anhand vorgegebener Kriterien den verschiedenen Ländergruppen zuordnen können.

Die Mitglieder der OPEC und der „Vier kleinen Tiger“ kennen.

OPEC: - Algerien - Angola - Ecuador - Iran - Irak - Kuwait - Libyen - Katar - Nigeria - Saudi Arabien - Vereinigte Arabische Emirate - Venezuela

Vier kleine Tiger: - Taiwan - Hong Kong - Singapur - Südkorea

Bonusfrage zum aktuellen weltpolitischen Gesehen