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www.suedwesttextil.de SÜDWEST TEXT Zeitung für die Textil- und Bekleidungsindustrie Nr. 51 Dezember 2011 „Es war ganz ordentlich“, antwortete kürzlich ein Textilunternehmer von der Alb auf die Frage nach dem Geschäftsverlauf im zu Ende gehenden Jahr. Nicht ohne zu ergänzen, dass er im „schwäbischen Superlativ“ gesprochen habe. Ähnlich zufrieden wie der zitierte Herstel- ler von Maschenwaren äußern sich die meisten Mitgliedsunternehmen von Südwesttextil und Ge- samtmasche. Die Branche hat das Jahr unerwartet gut hinter sich gebracht. Mit dem Jahreswech- sel aber konzentrieren sich die Blicke auf die Zukunft. Und die ist – je- denfalls darin sind sich die Ökonomen einig – nur schwer vorherzusa- gen. Die Prognosen über den Konjunkturverlauf in den nächsten 12 Monaten erinnern dabei stark an den berühmten Blick in die Glaskugel: Es kann so kommen, muss aber nicht. In ihrer Gemein- schaftsdiagnose für die Bundesregierung haben führende Wirtschaftsfor- schungsinstitute schon im Herbst tapfer vorher- gesagt: In Deutschland kommt es nicht zur Re- zession. Vielmehr dürfte die Konjunktur im zwei- ten Quartal 2012 wieder an Fahrt aufnehmen. An- ders die Ratingagentur Standard & Poor’s: Fortsetzung Seite 2 Ochs und Maus in Maulburg Verband + Industrie, Seite 5 Des Bäckers neue Kleider Bildung + Soziales, Seite 7 Fruchtbarer Gedan- kenaustausch Recht + Steuern, Seite 8 Auf der Suche nach neuen Biomaterialien Technik + Umwelt, Seite 11 THEMEN Ökonomen sehen in die Glaskugel Es könnte auch viel besser kommen – Wider die Verunsicherung Aktuell Die gemeinsame Jahresversammlung von Südwesttextil und Gesamtmasche findet am 24. April 2012 statt. Hierzu treffen sich die Unternehmerinnen und Unternehmer sowie zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik dieses Mal im Meilenwerk in Böblin- gen – das Zentrum für Oldtimer und Liebhaber- fahrzeuge. Südwesttextil wird wie gewohnt für einen interessanten Festredner sorgen. „Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance.“ Victor Hugo. Foto: © pixarno – Fotolia.com „Hey, what’s going on?“ Mit dieser lässig-lasziv von hübschen Boys und Girls dahingehauchten Frage werden die Kunden bei Abercrombie & Fitch am Eingang eines jeden Stores begrüßt. Das ame- rikanische Modelabel mit dem Vintage-Look schafft Einkaufsatmosphäre – cool, discogleich und duf- tend. Das zieht vor allem die junge Kundschaft in die Läden. So auch im jüngsten Shop auf der Kö in Düsseldorf. Während alle Welt vom Online- Handel spricht, steht die Kundschaft auf der Straße Schlange. Die Frage drängt sich auf: Ist E-Commerce eine Beraterblase? Wollen clevere Marketing- und Computerexperten die Textilhersteller nur zu neuen Internet-Investiti- onen verführen, ohne dass der Abverkauf an Fahrt ge- winnt? Ein Vortragsabend beim Gesamtverband textil+mode Ende No- vember in Berlin brachte hierzu manch Erhellendes. Auch wenn die spröde Sprache von Experten erst übersetzt werden muss: „Die Zukunft im Handel wird durch Kanalintegrati- on und die Dynamisierung der Kundeninteraktion geprägt.“ Will sagen: ver- binde beides, stationären mit dem Online-Handel. Denn die Kunden wech- seln beim Einkauf heute flexibel zwischen den Ka- nälen. Der Filialkauf, so die Beobachtung, wird zu 70 Prozent durch Online- Recherche vorbereitet. Und umgekehrt steigen die Umsätze, bei denen zuerst im Laden geguckt wird, um dann online zu bestellen. Also heißt die Devise neudeutsch: Inno- vatives Multi-Channeling. Innovativ deshalb, weil auch die sozialen Netz- werke in die Markenkom- munikation einbezogen werden müssen. Denn – ob man will oder nicht – hier spricht der Kunde über meine Ware. Und da sollte der Hersteller am besten selbst mitreden. Doch damit nicht ge- nug: Als nächstes geht es um die Schaffung eines „integrierten Kundener- lebnisses“. Fortsetzung Seite 4 Stationär oder online? Kaufanreize durch „Kanalintegration“ – Ein Vortragsabend bei t+m Service Recht + Steuern, Seite 9 Aktuelle Steuer-Nachrichten Die Devise heißt: Innovatives Multi- Channeling

Südwesttextil Dezember 2011

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Die Monatszeitung von Südwesttextil

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Page 1: Südwesttextil Dezember 2011

www.suedwesttextil.de

SÜDWESTTEXTZeitung für die Textil- und BekleidungsindustrieNr. 51 Dezember 2011

„Es war ganz ordentlich“, antwortete kürzlich ein Textilunternehmer von der Alb auf die Frage nach dem Geschäftsverlauf im zu Ende gehenden Jahr. Nicht ohne zu ergänzen, dass er im „schwäbischen Superlativ“ gesprochen habe. Ähnlich zufrieden wie der zitierte Herstel-ler von Maschenwaren äußern sich die meisten Mitgliedsunternehmen von Südwesttextil und Ge-samtmasche. Die Branche hat das Jahr unerwartet gut hinter sich gebracht.

Mit dem Jahreswech-sel aber konzentrieren sich die Blicke auf die Zukunft. Und die ist – je-denfalls darin sind sich die Ökonomen einig – nur schwer vorherzusa-gen. Die Prognosen über den Konjunkturverlauf in

den nächsten 12 Monaten erinnern dabei stark an den berühmten Blick in die Glaskugel: Es kann so kommen, muss aber nicht.

In ihrer Gemein-schaftsdiagnose für die

Bundesregierung haben führende Wirtschaftsfor-schungsinstitute schon im Herbst tapfer vorher-gesagt: In Deutschland kommt es nicht zur Re-zession. Vielmehr dürfte

die Konjunktur im zwei-ten Quartal 2012 wieder an Fahrt aufnehmen. An-ders die Ratingagentur Standard & Poor’s:

Fortsetzung Seite 2

Ochs und Maus in MaulburgVerband + Industrie, Seite 5

Des Bäckers neue Kleider Bildung + Soziales, Seite 7

Fruchtbarer Gedan-kenaustauschRecht + Steuern, Seite 8

Auf der Suche nach neuen BiomaterialienTechnik + Umwelt, Seite 11

THEMEN Ökonomen sehen in die Glaskugel Es könnte auch viel besser kommen – Wider die Verunsicherung

AktuellDie gemeinsame Jahresversammlung von Südwesttextil und Gesamtmasche findet am 24. April 2012 statt. Hierzu treffen sich die Unternehmerinnen und Unternehmer sowie zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik dieses Mal im Meilenwerk in Böblin-gen – das Zentrum für Oldtimer und Liebhaber-fahrzeuge. Südwesttextil wird wie gewohnt für einen interessanten Festredner sorgen.

„Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance.“ Victor Hugo. Foto: © pixarno – Fotolia.com

„Hey, what’s going on?“ Mit dieser lässig-lasziv von hübschen Boys und Girls dahingehauchten Frage werden die Kunden bei Abercrombie & Fitch am Eingang eines jeden Stores begrüßt. Das ame-rikanische Modelabel mit dem Vintage-Look schafft Einkaufsatmosphäre – cool, discogleich und duf-tend. Das zieht vor allem die junge Kundschaft in die Läden. So auch im jüngsten Shop auf der Kö in Düsseldorf. Während alle Welt vom Online-Handel spricht, steht die Kundschaft auf der Straße Schlange. Die Frage drängt

sich auf: Ist E-Commerce eine Beraterblase? Wollen clevere Marketing- und Computerexperten die Textilhersteller nur zu neuen Internet-Investiti-onen verführen, ohne dass der Abverkauf an Fahrt ge-winnt?

Ein Vortragsabend beim Gesamtverband textil+mode Ende No-vember in Berlin brachte

hierzu manch Erhellendes. Auch wenn die spröde Sprache von Experten erst übersetzt werden muss: „Die Zukunft im Handel wird durch Kanalintegrati-on und die Dynamisierung der Kundeninteraktion geprägt.“ Will sagen: ver-binde beides, stationären mit dem Online-Handel. Denn die Kunden wech-seln beim Einkauf heute flexibel zwischen den Ka-nälen. Der Filialkauf, so die Beobachtung, wird zu 70 Prozent durch Online-Recherche vorbereitet. Und umgekehrt steigen die Umsätze, bei denen zuerst im Laden geguckt

wird, um dann online zu bestellen. Also heißt die Devise neudeutsch: Inno-vatives Multi-Channeling. Innovativ deshalb, weil auch die sozialen Netz-werke in die Markenkom-munikation einbezogen werden müssen. Denn – ob man will oder nicht – hier spricht der Kunde über meine Ware. Und da sollte der Hersteller am besten selbst mitreden.

Doch damit nicht ge-nug: Als nächstes geht es um die Schaffung eines „integrierten Kundener-lebnisses“.

Fortsetzung Seite 4

Stationär oder online?Kaufanreize durch „Kanalintegration“ – Ein Vortragsabend bei t+m

Service

Recht + Steuern, Seite 9

Aktuelle Steuer-Nachrichten

Die Devise heißt: Innovatives Multi-Channeling

Page 2: Südwesttextil Dezember 2011

2 Dezember 2011 SüdwesttextVerband + Industrie

In Kürze

Seit 1. Dezember gehört die 1832 gegründete Ar-len Spinnerei zur Nexis Natural Fibres GmbH mit Firmensitz in Mainleus. Dr. Candida ten Brink und Angela Krieg sind aus der Geschäftsleitung ausge-schieden. Die beiden neuen Geschäftsführer, Dr. Mar-co Marchetti und Jürgen Knecht, sehen in diesem Zusammenschluss große Synergieeffekte. Das ope-rative Geschäft der Arlen Spinnerei wird unverändert weitergeführt.

Der Gesamtverband textil+mode bleibt Mitglied bei Euratex. Dazu hat sich der deutsche Spitzen-verband Mitte Dezember entschieden, nachdem sei-ner Forderung nach einem Reformprozess in Brüssel nachgegeben wurde. Seine Kündigung vom Frühjahr hält t+m damit nicht mehr aufrecht. In den nächsten fünf Monaten sollen in sieben Arbeitsgruppen Vorschläge für eine Orga-nisations- und Struktur-reform erdacht werden, um dem europäischen Dachverband wieder zu einer vernehmbaren und einflussreichen Stimme in-nerhalb der Europapolitik zu verhelfen. Franz-Peter Falke, Klaus Huneke und Peter Schwartze sollen für den Gesamtverband im Eu-ratex Board vertreten sein.

Das Jahrbuch des Ge-samtverbands textil und mode „textil+modewelt 2011+12“ ist erschienen und kann im Archiv der Verbandsinternetseite un-ter www.textil-mode.de heruntergeladen werden.

Fortsetzung von Seite 1

Ökonomen sehen in die Glaskugel

Ihre Drohung mit der Bonitätsabwertung Deutschlands begründete sie am Nikolaustag auch damit, dass die Rezessi-onsrisiken „relevant und erheblich“ sind. Doch kei-ne Prognose ohne Vorbe-halt: Die führenden Wirt-schaftsinstitute treffen ihre optimistische Aussa-ge ausdrücklich unter der Annahme, dass die Un-sicherheit im Euroraum wieder zurückgeht. Des-halb rechnen sie für 2012 mit einer Zunahme des Bruttoinlandsproduktes um 0,8 Prozent. Kaum größeren prognostischen Mut wagt der Sachver-ständigenrat zur Begut-achtung der gesamtwirt-

schaftlichen Entwicklung. In seinem Anfang Novem-ber vorgelegten Gutachten geht er für 2012 von einem Anstieg der Wirtschaftslei-stung um 0,9 Prozent aus. Aber: es könne auch ganz anders kommen. Im un-günstigsten Fall werde die Wirtschafsleistung sogar leicht rückläufig sein. In diese Richtung tendieren bereits die Analysten der Bayern LB. Sie rechnen nur noch mit 0,5 Prozent und korrigieren ihre eige-ne Prognose des Vormo-nats bereits nach unten.

Solch unsichere Aussagen sind für die Planungen der Unter-nehmen wenig hilfreich. Aber vielleicht landet

die Ökonomenzunft ja bei der prognostizierten Inflation einen Treffer: Per Saldo wird in der Ge-meinschaftsdiagnose ein Anstieg der Verbraucher-preise um 1,8 Prozent für 2012 prognostiziert. Die Bayern LB erwartet 1,6 Prozent. Nur die Deut-sche Bank bleibt vage und rechnet mit „unter 2,5 Prozent“. Ein genügend großes Landefeld, mit dem sie wohl nicht gänz-lich falsch liegen kann.

Was aber, wenn die Realität der Vorhersage enteilt? Auch hier wissen sich Ökonomen zu be-helfen und greifen zum „Prognose-Update“: die flinke Anpassung der

Voraus-Kenntnis an die Wirklichkeit.

So tut man gut daran, sich durch all die Glasku-gelgucker, Kaffeesatzleser und Bleigießer nicht ver-unsichern zu lassen. Und sucht sich nur die schöns-ten Sätze der Ökonomen heraus. Etwa diesen aus der Gemeinschaftsdi-agnose der führenden deutschen Wirtschafts-institute: „Es bestehen allerdings auch Chancen, dass sich die Konjunktur in den kommenden Mo-naten besser entwickelt.“ In diesem Sinne wünscht Südwesttextil viel Glück für 2012!

Markus H. Ostrop

Am 30. November wählte die Mitgliederversammlung des Gesamtverbandes textil+mode Peter Schwartze zum neuen Präsidenten. Er übernimmt das Amt von Heinz Horn, der sich nicht mehr zur Wahl stellte, dem Verband als Präsidiumsmitglied aber weiterhin zur Verfügung steht. Außerdem wurden aus dem Südwesttextilpräsidium Donata Apelt-Ihling, Hans Digel sowie Armin Knauer für drei weitere Jahre in ihrem Amt im Präsidium von t+m bestätigt, ebenso Südwesttextil-Vorstandsmitglied Ger-org Saint-Denis.

Bei der Mitgliederversammlung wurde auch die Spitze des Arbeitgeberverbundes (AGV) gewählt. Wolfgang Brinkmann, Geschäftsführender Gesellschafter der bugatti Holding Brinkmann Group und Vizepräsident t+m, wurde für drei weitere Jahre als Vorsitzender bestätigt. Ebenso wiedergewählt wurden die beiden Vorstands-mitglieder Klaus Huneke, Geschäftsführer der Heimbach GmbH und Co. KG sowie Vizepräsident t+m, und Stephan Schulz, CFO der Paul Hartmann AG und Südwesttextil-Schatzmeister.

Kopflose EnergiewendeIndustrie fordert klare und bezahlbare Konzepte

In mehreren Stellungnah-men haben die Spitzen-verbände der deutschen Wirtschaft die Bundes-regierung aufgefordert, sich bei der deutschen Energiewende kritisch den Erkenntnissen der Gegenwart zu stellen.

So weist der Bundes-verband der Industrie (BDI) die Politik auf ihr Versprechen hin, bei der Energiewende für wettbe-werbsfähige Preise zu sor-gen. Das aber gerate an-gesichts des Kostendrucks durch den Verzicht auf die Kernenergie in Ver-gessenheit. So beträgt die

Förderumlage zur Finan-zierung der erneuerbaren Energien derzeit 3,53 Cent pro Kilowattstunde. Eigentlich, so BDI-Haupt-geschäftsführer Markus Kerber, solle die Umlage 3,5 Cent nicht überschrei-ten. Doch bereits für 2013 sähen die Netzbetreiber die Umlage auf bis zu 4,74 Cent pro Kilowattstunde steigen – 35 Prozent über der definierten Deckelung. „Zeigt dies nicht, dass die Förderkosten aus dem Ru-der laufen?“ fragt Kerber. Wolle die Bundesregie-rung ihre Zusage einhal-ten, müssten diese Kosten

sehr schnell begrenzt wer-den. Der Deutsche Indus-trie- und Handelskam-mertag (DIHK) pflichtet dem bei und mahnt, die Regierung müsse an-gesichts der erwarteten Steigerung der Abgaben für Ökoenergie mehr tun, „um preistreibende staat-liche Abgaben zu senken.“ Er denkt dabei nicht nur an die Förderabgaben für Kraft-Wärme-Koppelung und regenerativen Strom, sondern auch an die Stromsteuer und Konzes-sionsabgaben.

Die Energiewende, so der BDI, müsse als

ein großes und langfri-stig angelegtes Gesell-schaftsprojekt begriffen werden. Hierzu sei eine klare, in die Zukunft wir-kende Projektsteuerung mit eindeutigen Verant-wortlichkeiten notwen-dig. Die Spitzenverbände kritisieren in diesem Zu-sammenhang die Rangelei zwischen den Bundesmi-nistern Rösler und Rött-gen um ihre Zuständig-keiten und fordern eine klare Kompetenzvertei-lung.

Markus H. Ostrop

Peter Schwartze

Page 3: Südwesttextil Dezember 2011

3Südwesttext Dezember 2011Jahresrückblick 2011

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Umweltaussprache

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Neuregelung der betriebsärztlichen und

sicherheitstechnischen Betreuung

3. Mai 2011 - Filharmonie Filderstadt

Jahresversamm

lungPersonalleiterkreise

Zukunftskonferenz

EinladungWirtschaft, Wissenschaft und Politik im Dialog

Unternehmen 2020Zukunftskonferenz Textil 30. Juni und 1. Juli 2011 in Stuttgart

Personalleiterkreis

29. März 2011, Liebherr-Werk Ehingen

Personalleiterkreis

Entgelt in der betrieblichen Praxis

Mitgliederbereich

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Textilland Türkei25. Oktober 2011, Haus der Wirtschaft Stuttgart

Page 4: Südwesttextil Dezember 2011

4 Dezember 2011 SüdwesttextVerband + Industrie

Einkaufen im Netz soll Freude machen, und neue „Functions und Features“ helfen dabei. Visuelle Produktsuche, assoziati-ves Online-Stöbern, vir-tuelles Anprobieren am personalisierten Avatar – der Fortschritt ist gewaltig. Und auch auf den Rat der Freundin muss beim Ein-kauf ohne Ladenschluss nicht mehr verzichtet werden. Denn mit „So-cial Shopping-Tools“ gibt es die Möglichkeit, dass Freundinnen sich online treffen und beraten kön-nen. Bleibt nur noch of-fen, wer beim Eintritt in den Online-Store die Ein-gangsfrage stellt. Die digi-tale Welt wird auch dafür kaufanreizende Lösungen liefern

Markus H. Ostrop

Fortsetzung von Seite 1

Stationär oder online?

Virtuelle Anprobe: OTTO startet Augmented Reality-Shop auf Facebook

Mit der Einbindung eines Augmented Reality-Shops auf seiner Facebook-Fanpage testet OTTO die virtuelle Anprobe. Ab sofort können Nutzer ausgewählte Styles online anziehen, kombinieren und Freunde in Kauf-entscheidungen mit einbeziehen.

Mit der neuen App „Virtuelle Anprobe“ auf Facebook bie-tet der Onlinehändler OTTO seinen Fans ein neues Feature und einen besonderen Mehrwert: Vor der eigenen Web-cam können Nutzer ausgewählte Kleidungsstücke aus dem OTTO-Sortiment interaktiv anprobieren, sich dabei fotogra-fieren und die Styles mit ihren Facebook-Freunden teilen. „Mit der Augmented Reality-Technologie auf Facebook bieten wir unseren Fans ein spielerisches und emotionales Shoppingerlebnis“, erklärt Dirk Ploss, Bereichsleiter Mar-kenführung und Kommunikation bei OTTO. „Durch regel-mäßige Updates und das Hinzufügen neuer Trends werden wir den AR-Shop fortlaufend weiterentwickeln“, so Ploss weiter. Ein Feedback-Bereich im Shop lädt die Nutzer ein, Fragen und Kommentare zur neuen App zu veröffentli-chen. Bei entsprechender Resonanz will OTTO prüfen, ob sich die Anwendung weiter ausbauen lässt.

www.otto.com

Talk im Turm26. Januar 2012, Fernsehturm Stuttgart

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Anmeldung unter www.suedwesttextil.de/veranstaltungen oder unter +49 711 21050 - 11

Termin vormerken!

Zum Jahresauftakt möchte die Clusterinitiative Allianz Faserbasierte WerkstoffeBaden-Württemberg (AFBW) gemeinsam mit Südwesttextil die wichtigsten wirt-schaftspolitischen Herausforderungen der nächsten Monate näher beleuchten. Für die Wirtschaft ist dabei die Zukunft des Euro essentiell. Mit welchen Auswirkungender Finanzmarktkrise und der Euro-Rettungsversuche müssen Unternehmenrechnen? Auch die künftige Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen, ins-besondere in den Feldern Wissenschaft und Forschung in Baden-Württemberg, beeinflusst die unternehmerischen Entscheidungen in hohem Maße. Was dürfen die technologiegetriebenen Unternehmen und Forschungseinrichtungen von der Landesregierung erwarten? Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich der erste Talk im Turm der Clusterinitiative mit herausragenden kompetenten Referenten.

Hierzu laden wir Sie, gerne auch mit weiteren Interessenten aus Ihrem Umfeld, herzlich ein!

BegrüßungTheresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

Zukunft des Euro-RaumsDr. h. c. Rudolf Böhmler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank

Page 5: Südwesttextil Dezember 2011

5Südwesttext Dezember 2011Verband + IndustrieVerband + Industrie

Ochs und Maus in MaulburgFreundliche Übernahme des Airbag-Herstellers GST

Arbeiten wie ein Ochse und essen wie eine Maus – das ist das koreanische Motto für den Weg zum Wohlstand. Wenn auch die neuen Eigentümer der Südwesttextil-Mitglieds-firma GST in Maulburg das beherzigen, dürfte dem Airbag-Hersteller vom Hochrhein weiter-hin eine prosperierende Zukunft bevorstehen.

Ende November ver-kündete das 1836 ge-gründete Unternehmen die Übernahme durch die südkoreanische Hyosung-Gruppe. Und die Freude war groß. „Eine ideale Gelegenheit,“ so Georg Saint-Denis, Chief Execu-tive Officer von GST und Mitglied im Südwesttex-til-Vorstand. Der ostasia-tische Mischkonzern mit einem Jahresumsatz von rund 10 Milliarden Dollar ist bereits im Textilgewer-be mit der Produktion von Garnen tätig. So wird aus der Verbindung mit den Deutschen eine ideale Symbiose: Hyosung er-weitert seine Sparte „Car

Industrial Material“ um deutsche Airbags und GST bekommt direkten Zugriff auf das Garn für seine Luftkissen. Und obendrein erleichterten Zugang zum asiatischen Markt.

Zwölf Millionen Euro sollen nach der Akquisi-tion nun in den Standort am Hochrhein investiert werden, so Saint-Denis. Er selbst wird – mit zu-sätzlichen internatio-nalen Aufgaben betraut – auch weiterhin für das Unternehmen im Süd-schwarzwald Verantwor-tung tragen. Wachstum und Nachhaltigkeit sind die Hoffnung gebenden Begriffe, die beide Part-ner bei der Bekanntgabe der Übernahme vor der

Belegschaft und der Pres-se besonders betonten. Selbst die örtliche IG Me-tall ist von der Strategie des koreanischen Unter-nehmens überzeugt: „Die Beschäftigten sind ihnen wichtig. Das kann eine tol-

le Sache werden“, wird ein Gewerkschaftsvertreter in der Lokalpresse zitiert.

Global Safety Textiles, für das die drei Buchstaben GST stehen, soll seinen Na-men voraussichtlich behal-ten. Denn zu häufig schon wechselte dieser in den zurückliegenden Jahren und sorgte für Verwirrung (siehe Kasten). Die Firma unterhält neben Maulburg weitere deutsche Stand-orte in Bad Säckingen und Murg mit insgesamt 370 Mitarbeitern. Dazu kom-

men europäische Produkti-onsstätten in Polen, Tsche-chien und Rumänien sowie in den USA, Mexiko, China und Südafrika. In 2011 er-wirtschaftete das Unter-nehmen einen Umsatz von rund 265 Millionen Dollar.

Besonders engagiert ist GST in der Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter und gehört dabei zu den größten Kunden der Gatex, die das Schulungsangebot in der Gemeinschaftsausbil-dungsstätte Textil in Bad

Säckingen in Anspruch nehmen. „Deutschland ist Heimathafen für In-novation, Knowhow und Impulse“, sagt Georg Saint-Denis, weshalb ihm die Qualifizierung der Beschäftigten gerade in Zeiten der Globalisierung besonders wichtig ist. Sein persönliches Mot-to dabei lautet: „Immer hungrig bleiben.“ Klingt durchaus kompatibel mit dem koreanischen Weg zum Wohlstand.Markus H. Ostrop

Dritte industrielle RevolutionRede des Ministerpräsidenten auf der Mitgliederversammlung des LVI

Politik sollte nicht auf Kosten der Ressourcen gemacht werden, sagte Ministerpräsident Win-fried Kretschmann zu Beginn seiner Rede auf der Mitgliederversamm-lung des Landesverbands der Baden-Württember-gischen Industrie Anfang Dezember in Ehningen bei Stuttgart. Für ihn sei Poli-tik nur mit den Unterneh-men und mit den Bürgern zu verwirklichen. Jedoch müsse die Wirtschaft zur Kenntnis nehmen, dass er dem mündigen Bürger für sein Tun und Handeln Rechenschaft abzulegen habe, ebenso wie die Poli-

tik. Diese Rechenschafts-pflicht sei aber als Chance zu begreifen.

So habe man aus Stuttgart 21 gelernt, dass Großprojekte in Zukunft neue Formate der Beteili-gung erforderlich machen, um so das Vertrauen der Bürger zu gewinnen. Ge-rade Infrastrukturpro-jekte bedürften in einem so dicht besiedelten Land wie Baden-Württemberg einer guten Begründung. Die schnelle Umsetzung sei allerdings ebenso eine Aufgabe, die sich der Grü-ne Politiker notiert habe.

Der Ministerpräsi-dent bescheinigte der

Wirtschaft in den letzten 60 Jahren einen großen Innovationsgeist. Er sehe bei den Unternehmen in Baden-Württemberg eine „gesunde Unternehmens-philosophie“. Diese er-folgreiche Symbiose, der wirtschaftlichen und sozi-alen Prosperität möchte er um die ökologische Kom-ponente erweitern und fortsetzen. „Green Tec“ in Baden-Württemberg, nachhaltiges Wirtschaf-ten und Entwickeln – so das Leitbild des Landes-vaters. Diese dritte indus-trielle Revolution sei auch für die Unternehmen eine wichtige Grundlage, denn

Energie- und Ressourcen-schonung stellten schon heute wichtige Kosten-einsparmöglichkeiten dar.

Seine Idee verdeut-lichte er am Beispiel der energieeffizienten Mo-bilität. Hier denke die Landesregierung „tech-nologieoffen“. Sie möchte nicht nur Fördermittel in die Entwicklung der An-triebstechnologie leiten. Man müsse grundsätzlich über neue Mobilitätskon-zepte nachdenken, wie z.B. das Projekt „Car´s to go“ oder intelligente Software für die Verkehrssteuerung.

Noch seien die Rah-menbedingungen teilwei-

se unklar. Kretschmann habe deshalb hohen Re-spekt vor Unternehmens-entscheidungen in dieser Phase. Prinzipiell möchte die Landesregierung aber die Rahmenbedingungen so gestalten, dass sie die Unternehmen stimulieren und nicht strangulieren.

Konsolidieren und In-vestieren sei das Ziel. Dies würde man 2011 erreichen ohne neue Schulden zu machen. Das sei auch der Plan für 2012. Rigides Sparen zu Lasten der be-stehenden Infrastruktur sei dabei allerdings zu überdenken.Christine Schneider

Vor 175 Jahren, im Jahr 1836, liefen in Bad Säckin-gen die ersten Webmaschinen des Unternehmens Bally und Söhne an. Produziert wurden hochwer-tige Seidenbänder, die die Schwarzwälder Trachten schmückten. Fünf Jahre später erweiterte das Unter-nehmen sein Sortiment um elastische Hosenträger und Strumpfbänder. Eine Namensänderung gab es 1933 in Seiba. Ab 1952 wurden dann Stoffe für Blusen und Damenkleider gewebt. Die Entwicklung des ersten Airbags begann 1987, nach dem sich der neue Name Berger Safety Textiles (BST) richte-te. 2007 übernahm das US-Unternehmen ITG das Unternehmen, ging allerdings 2009 Pleite. Seit 2010 wurde GST unter Georg Saint-Denis reorganisiert, ein Bankkonsortium stellte das nötige Eigenkapital zur Verfügung. (Quelle: Südkurier vom 18.11.2011)

Georg Saint-Denis

Page 6: Südwesttextil Dezember 2011

6 Dezember 2011 SüdwesttextBildung + Soziales

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JAHRESRÜCKBLICK 2011

Umsetzung prozessorientierter AusbildungAbschlussbericht des BiBB liegt vor

Wie kann das Leitprinzip der Prozessorientierung in der Ausbildung und in Prüfungen umgesetzt wer-den? Und kann durch die prozessorientierte Berufs-ausbildung die Selbstlern-fähigkeit und berufliche Handlungskompetenz der Auszubildenden auf nachhaltig Weise geför-dert werden?

Eine Antwort auf diese Fragen suchte eine Studie am Beispiel prozessorien-

tierte Ausbildungsberufe in der Textilwirtschaft. Um die an der Ausbil-dung Beteiligten bei der Umsetzung der prozess-orientierten Berufsaus-bildung zu unterstützen, wurden Konzepte und Instrumente entwickelt und erprobt: Zum einen wurden beispielhafte Aus-bildungseinheiten bzw. Lernaufgaben für die be-triebliche Ausbildung und den Berufsschulunterricht

und zum anderen ent-sprechende Prüfungsauf-gaben für die Zwischen- und Abschlussprüfung erstellt. Zusätzlich wur-den Mustervorlagen und Handreichungen für ihre Anwendung sowie zwei Qualifikationsbausteine für Ausbilder und Prüfer entwickelt.

Die vorliegende Stu-die erläutert die Basis-theorien, die Annahmen und die Methoden, die

bei der Erstellung der Ausbildungseinheiten und Prüfungsaufgaben zum Tragen kamen. Die entwickelten Konzepte und Instrumente sind auf alle Branchen anwendbar und stellen eine wertvolle Unterstüzung für die Ar-beit von Ausbildern, aus-bildenden betrieblichen Fachkräften, Berufsschul-lehrern und Prüfern dar.

Das wissenschaft-liche Diskussionspapier,

welches auf den Ergebnis-sen des Abschlussberichts basiert, ist ein Projekt des Bundesinstiuts für Berufs-bildung in Zusammenar-beit mit der TU Kaisers-lautern.

Der Bericht kann in elektronischer Form un-ter www.suedwesttextil.de eingesehen werden.

Christine Schneider

Zahl der Lehrverträge steigtFinanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid zieht Zwischenbilanz des Ausbildungsbündnisses

„2011 konnte die Zahl der neuen Ausbildungsverträ-ge gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden und hat damit den Stand von vor der Krise fast wieder er-reicht“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid Anfang Dezember in Stuttgart im Anschluss an das Spitzengespräch zur Ausbildungssituation in Baden-Württemberg. „Die Lage auf dem Aus-bildungsmarkt hat sich zwar entspannt, ist aber noch nicht ausgeglichen“, so Schmid. „Wir haben auf der einen Seite über 4 000 unbesetzte Ausbildungs-plätze. Auf der anderen Seite gibt es noch mehr als 9 000 Bewerber, die zwar in schulischen oder an-

deren Maßnahmen sind, aber ihren Wunsch nach einem Ausbildungsplatz aufrecht erhalten.“

In Industrie, Handel, Handwerk und den Frei-en Berufen wurden zum 30. September in Baden-Württemberg mit 72 142 knapp 4 700 neue Aus-

bildungsverträge mehr abgeschlossen als im Vor-jahr (plus 6,9 Prozent). Damit steht das Ergebnis

für rund 95 Prozent aller Ausbildungsverträge fest.

Der Anteil der so-genannten Altbewerber ist um 9 Prozent weiter deutlich zurückgegangen.

Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze ist von 2 639 im Jahr 2010 auf 4 626 gestiegen.

Im Rahmen des Spit-zengesprächs wurde die Zwischenbilanz 2011 des „Bündnisses zur Stärkung der beruflichen Ausbil-dung und des Fachkräf-tenachwuchs in Baden-Württemberg 2010 – 2014“ vorgelegt. Partner des Bündnisses sind das Land, die Regionaldirek-tion der Bundesagentur für Arbeit, Kammern und Verbände der Wirtschaft, die Gewerkschaften sowie die kommunalen Landes-verbände.

„Die von der Wirt-schaft zugesagte Zahl von jährlich 7 600 neuen

Ausbildungsplätzen wur-de ebenso übertroffen wie das Ziel von 3 800 neuen Ausbildungsbetrieben. So sind es in diesem Jahr 10 743 neue Lehrstellen und 4 602 neue Ausbil-dungsbetriebe“, erklärte Schmid.

„Grund für die er-freuliche Entwicklung ist neben der guten Konjunk-tur auch das Ausbildungs-bündnis. In Zukunft wird es noch stärker darum gehen, schwächeren Ju-gendlichen eine Chance auf Ausbildung zu ge-ben“, konstatierte Eva Strobel, die Vorsitzende der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit.Christine Schneider

2011: 10 743 neue Lehrstellen und 4 602 neue Ausbildungsbetriebe Foto: © Doc RaBe - Fotolia.com

Page 7: Südwesttextil Dezember 2011

7Südwesttext Dezember 2011Bildung + Soziales

Seminare Bildungswerk

Seminarangebot der Akademie für Personal- und Organisationsentwicklung im Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft in Kooperation mit Südwesttextil

Assistenz im internationalen BusinessTermin:5. bis 6. März 2012Ort: Haus Bleibach

Pfändung von ArbeitseinkommenTermin:19. März 2012Ort: Haus Reutlingen

BWL für Nicht-KaufleuteTermin:26. bis 27. März 2012Ort: Haus Reutlingen

Weitere Informationen unter www.biwe.de

Girls´Day 2012

Am 26. April findet der zwölfte bundesweite Girls´Day statt. Ziel des Mädchen-Zukunftstags ist es Schülerinnen für mädchenuntypische, insbesondere tech-nische, handwerkliche und naturwissenschaftliche Bereiche zu begeistern. Im Verlauf der vergangenen 11 Jahre haben sich am Girls´Day insgesamt über eine Million Mädchen bei mehr als 60 000 Veranstaltungen informiert. Das Projekt „Girls´Day – Mädchen-Zukunftstag“ wird gefördert vom Bundesmi-nisterium für Bildung und Forschung und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Einen Aktionsleitfaden für Unternehmen und Organisationen – insbesondere für kleine und mittlere Betriebe – sowie weitere Informationen gibt es im Down-loadcenter unter www.girls-day.de.

Pfiffige Berufsbekleidung für Ernährungsberufe von Schülern der Textilklassen selbst entworfen, produziert und präsentiert. Fotos: Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd

Des Bäckers neue KleiderLindenfarb prämiert Berufsbekleidung der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd

Am Anfang stand die Idee: Die Textilklassen der Ge-werblichen Schule Schwä-bisch Gmünd wollten zum Tag der offenen Tür pfif-fige Berufsbekleidung für Ernährungsberufe in einer professionell gestalteten Modenschau präsentie-ren. Aus dieser Idee wur-de ein Projekt – und das Ergebnis mit dem 2. Preis der Team Spirit Trophy der Firma Lindenfarb be-lohnt: 250 Euro bekamen die Schüler für ihr Enga-gement, und auch die be-treuenden Lehrer freuten sich über den Erfolg.

Das Ziel der Schüler war es, eine moderne, mo-

dische und von den Aus-zubildenden akzeptierte Bekleidung zu kreieren, die das Erscheinungsbild der Ernährungsberufe auffrischen sollte. Dazu analysierten sie zuerst den „Ist“-Zustand: Fra-gebögen wurden erstellt und in den Klassen für Bäckereifachverkäufer sowie Fleischereifachver-käufer verteilt. Danach wurden das umfangreiche Datenmaterial ausgewer-tet, erste Entwurfszeich-nungen erstellt, Favoriten ausgewählt und gemein-sam optimiert.

In weiteren Schritten wurden diese Modelle den

Lehrern, den Schülern der Fachklassen und der Schulleitung vorgestellt. Am Ende stand je ein Mo-dell für die Berufsgruppen Bäckereifachverkäufer, Fleischereifachverkäufer und Catering fest. Diese wurden von der Vorstu-fe (Schnittentwicklung) bis zum Kleidungsstück, unterstützt durch die

Ausbildungsbetriebe der einzelnen Textilklassen, produziert.

Der Höhepunkt des Projekts war die Moden-schau vor großem Pu-blikum. Umfangreiche Vorbereitungen waren dazu notwendig: Ein-üben der Moderation, Lauftraining, Choreogra-phie, Musikauswahl und

Abstimmung des flash-animierten Bühnenbilds.

Ausschlaggebend für den Erfolg und die hohe Motivation war das Mit-einander von Schülern, Betrieben und Lehrern. Mit der Entwicklung eines Produktions- und Vertriebskonzepts wird das Projekt fortgesetzt.Christine Schneider

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8 Dezember 2011 SüdwesttextRecht + Steuern

„Eine Veranstaltung, die einen angenehmen und interessanten Rahmen bietet und aus der man tatsächlich umsetzbare Anregungen für die täg-liche Praxis mitnimmt.“ Mit diesen Worten kom-mentierte eine Teilneh-merin die im November abgehaltenen Personal-leiterkreise für die Mit-gliedsunternehmen von Südwesttextil.

Auch in diesem Jahr hat sich der Trend fort-gesetzt, wonach kleine-re Gesprächskreise zu engeren Kontakten und damit zu fruchtbarerem Austausch zwischen den Teilnehmern führt. Für den inspirierenden Rahmen sorgten auch in diesem Jahr wieder drei Mitgliedsunternehmen, die mit bewunderns-werter Offenheit und Gastfreundschaft die Per-sonalleiter in ihrem Be-trieb willkommen hießen. Spannende Einblicke in die hochmoderne Garn-produktion bei der Firma Gütermann in Gutach-Breisgau, beeindruckende Dimensionen von freitra-genden Großzelten der Firma Losberger in Bad Rappenau oder das ar-chitektonische Schman-kerl eines vollständig in Unterwäschespitze ge-wandeten, hochtechni-sierten Lagers der Firma Susa in Heubach – bereits die Besichtigung der gast-gebenden Unternehmen war für alle Teilnehmer die Reise wert und stell-te das interessante Rah-menprogramm zur inhalt-lichen Arbeit dar.

Nachdem im letzten Jahr das Thema Arbeits-zeit von allen Seiten be-leuchtet worden war, stand in diesem Jahr die Flexibilisierung von Ver-gütungsmodellen unter dem Stichwort der Mit-arbeitermotivation im Fokus der Personalleiter-

kreise. Angeregt wurde die Diskussion zunächst durch erfrischend offene und mit wertvollen Pra-xiserfahrungen verse-hene Einblicke, die die jeweiligen gastgebenden Unternehmen in die bei

ihnen gelebte Praxis mit flexiblen Entgeltsyste-men gewährten. Daraus entwickelte sich ein von Südwesttextil mit recht-lichen Hintergrundinfor-mationen angereicherter

Gedankenaustausch über Flexibilisierungsmöglich-keiten, wie Zielvereinba-rungen, Bonussysteme oder Anwesenheitsprä-mien. Insbesondere auch im Tarifvertrag der Tex-tilindustrie vorgesehenen

Bewertungssystem zur zehnprozentigen Leis-tungszulage für gewerb-liche Arbeitnehmer schieden sich die Geister. Einzelne Teilnehmer schilderten Probleme in

der Umsetzung. Insbe-sondere zeigte sich, dass die Durchführung der Be-wertung im Rahmen von Beurteilungsgesprächen für einige direkte Vorge-setzte im gewerblichen Bereich ein hohes Maß an

Verantwortung darstellt. Es gab jedoch auch einige Stimmen unter den Teil-nehmern, die seit vielen Jahren sehr gute Erfolge mit der flexiblen Leis-tungszulage erreichen.

Auch in Bezug auf Anwe-senheitsprämien stellten sich die Erfahrungen der Personalverantwortlichen durchaus unterschiedlich dar. Die Palette reichte hier von einer deutlichen Reduzierung der Krank-heitsquote bis zu Befürch-tungen in Bezug auf regel-rechte Ansteckungswellen durch Arbeitnehmer, die sich aufgrund der Zulage trotz Krankheit zur Ar-beitsstelle begeben.

Abgerundet wur-de das diesjährige Pro-gramm durch Praxisinfor-mationen zur Abgrenzung von selbstständiger Tä-tigkeit und sozialversi-cherungspflichtiger ab-hängiger Beschäftigung. Die Einschätzung der Referenten von Südwest-textil, wonach dieses The-ma momentan von den Aufsichtsbehörden als „willkommenes Spielfeld“ angesehen wird, spiegel-te sich in den praktischen Erfahrungen, die Teilneh-mer mit unangekündigten Überprüfungen durch die Zollbehörde gemacht haben, wieder. Die vom Verband entwickelte Checkliste zur möglichst frühzeitigen Identifika-tion von Risikofaktoren für Scheinselbstständig-keit und illegale Arbeit-nehmerüberlassung fand deshalb allseits guten Anklang.

Tradi t ionsgemäß wurden die Personal-leiterkreise mit einem Überblick über ausge-suchte Urteile der aktu-ellen Rechtsprechung geschlossen. Am Ende freuten sich alle Beteili-gten über gelungene und informative Veranstal-tungen. Sehr herzlich fiel deshalb auch der Dank an die gastgebenden Unter-nehmen aus, die mit ih-rem Einsatz das Gelingen der Veranstaltungen erst ermöglicht haben. Boris Behringer

Fruchtbarer GedankenaustauschDie fokussierten Personalleiterkreise von Südwesttextil haben sich etabliert

Thomas Diels, CFO Gütermann Group, gibt den Teilnehmern einen Einblick in die Gütermann-Praxis.

Susa-Geschäftsführer Andreas Höschele (v. r.) erklärt den interessierten Teilnehmern die Logistik von Wäsche.

Fruchtbarer Gedankenaustausch: Ulrich Dahlhues, Personalleiter des Gastgebers Losberger (v. l.)

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9Südwesttext Dezember 2011Recht + Steuern

Die Dezemberausgabe der Steuernachrichten geht auf die geplante Beseitigung der kalten Progression durch die Bundesregierung ein. Laut einem Positi-onspapier der Bundesministerien für Finanzen und für Wirtschaft und Technologie ist eine Einkommen-steuertarifkorrektur zum 1. Januar 2013 geplant. Dabei sollen zum einen der Grundfreibetrag und zum anderen die Tarifeckwerte im Einkommensteuertarif nach Maßgabe des Anstiegs der Verbraucherpreise zwischen 2010 bis 2012 angehoben werden. Die Tarifanpassung soll zu Steuermindereinnahmen von max. sechs bis sieben Mrd. Euro führen. Ein weiterer Beitrag befasst sich mit der Höhe der Abzugsfähigkeit von Kosten für einen Laptop. Wird ein für die Erle-digung dienstlicher Aufgaben angeschaffter Laptop zu mehr als 10 Prozent auch privat genutzt, sind die Kosten nach Auffassung des Finanzgerichts Baden-Württemberg jedenfalls dann hälftig aufzuteilen, wenn das Verhältnis der Nutzungsanteile nicht nach-gewiesen wird.

Die aktuelle Ausgabe befindet sich im geschlossenen Mitgliederbereich der Internetseite von Südwesttextil. Außerdem kann dort auch die Kontrolltabelle für 2012 als pdf-Datei heruntergeladen werden.

Aktuelle Steuer-Nachrichten

Zum 1. Januar 2012 tritt das neue Familienpflege-zeitgesetz in Kraft. Durch dieses Gesetz soll es Be-rufstätigen erleichtert werden, ihre Familienan-gehörige langfristig selbst zu pflegen und gleichzei-tig weiterhin zu arbeiten. Diese Regelung ergänzt somit das am 1. Juli 2008 in Kraft getretene Pflege-zeitgesetz, welches den kurzfristigeren Pflegebe-darf bis zu einem halben Jahr abdeckt.

Das Familienpflege-zeitgesetz sieht konkret vor, dass der Beschäftigte bei einem Pflegefall seine Arbeitszeit über einen Zeitraum von maximal zwei Jahren auf bis zu 15 Stunden reduzieren kann. Während dieser Familienpflegezeit be-

zahlt der Arbeitgeber als Vorleistung einen Aufsto-ckungsbetrag. Wird also zum Beispiel die Arbeits-zeit in der Pflegephase auf 50 Prozent reduziert, erhält der Mitarbeiter weiterhin 75 Prozent des letzten Bruttoeinkom-

mens. Im Gegenzug muss der Arbeitnehmer später wieder voll arbeiten, und bekommt trotzdem nur 75 Prozent des Brutto-einkommens. Es wurde also eine Lösung gewählt, die der Altersteilzeit sehr ähnlich ist.

Zur Finanzierung der unternehmensseitigen Vorleistung gewährt das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben dem Arbeitge-ber auf Antrag ein zins-loses Darlehen.

Wichtiger als die Mo-dalitäten der konkreten Ausführung der Familien-pflegezeit dürfte aber sein, dass ein Anspruch auf Fa-milienpflegezeit nicht be-steht. Im Gesetzgebungs-verfahren hat sich nämlich die Vereinbarungslösung durchgesetzt. Ohne die Zustimmung des Arbeitge-bers kann der Mitarbeiter also nicht auf der Famili-enpflegezeit beharren. Es wurde also zumindest bei diesem Gesetz eine arbeit-geberfreundliche Lösung gefunden.

Ob ein Arbeitgeber al-lerdings ein allzu großes Interesse an dieser frei-willigen Gestaltungs-möglichkeit haben dürfte, kann bezweifelt werden. Zunächst entsteht ein Verwaltungsaufwand für die betroffenen Unterneh-men. Vor allem aber darf dem Mitarbeiter während der Inanspruchnahme der Familienpflegezeit und auch in der so genannten Nachpflegephase, also der Zeit bis die Darlehens-schuld bei dem Arbeit-geber abgetragen worden ist, grundsätzlich nicht gekündigt werden. Somit dürfte davon auszugehen sein, dass es sich bei dem Familienpflegezeitgesetz um einen zahnlosen Pa-piertiger handelt.Nathan Binkowski

Das neue FamilienpflegezeitgesetzVariable Modalitäten, aber kein Anspruch

Duale StudiengängeSozialversicherungspflicht wird vereinheitlicht

Die Tage der Versiche-rungsfreiheit der Teilneh-mer an praxisintegrierten dualen Studiengängen sind gezählt. Erst im Jahr 2010 hatten die So-zialversicherungsträger aufgrund eines Urteils des Bundessozialgerichts aus dem Jahr 2009 die Teilnehmer an praxisinte-grierten dualen Studien-gängen als versicherungs-frei eingestuft. Dies führte in der Praxis dazu, dass nach ausbildungsinte-grierten, berufsintegrier-ten und praxisintegrierten dualen Studiengängen zu unterscheiden war, um je-weils die Versicherungs-pflicht bzw. -freiheit in

der Sozialversicherung festzustellen.

Nachdem die Arbeit-geber sich in die Abgren-zungen eingearbeitet und die Abrechnungen entsprechend umgestellt hatten, hat der Gesetz-geber doch noch einen Handlungsbedarf erkannt. Im Rahmen des 4. SGB IV-Änderungsgesetzes wer-den – wie zuvor – auch die Teilnehmer an praxis-integrierten dualen Studi-engängen wieder als ver-sicherungspflichtig in der Kranken-, Pflege-, Ren-ten- und Arbeitslosenver-sicherung eingestuft. Das Gesetz wurde bereits vom Bundestag verabschiedet.

Am 16. Dezember wird es aller Voraussicht nach auch den Bundesrat pas-sieren. Die Änderung der sozialversicherungsrecht-lichen Beurteilung wird dann schon zum 1. Januar 2012 in Kraft treten.

Verlautbarungen der Sozialversicherungsträger zum Thema werden vor dem Umstellungszeitpunkt wohl nicht mehr erfolgen. Es ist aber davon auszu-gehen, dass auch Teil-nehmer von zum Umstel-lungszeitpunkt laufenden praxisintegrierten dualen Studiengängen ab diesem Zeitpunkt wieder versiche-rungspflichtig sind.Kai-Uwe Götz

Foto: © Torbz - Fotolia.com

Seminarprogramm 2012 für Betriebsräte und JAV-Vertreter

Die Akademie im Bildungswerk der baden-württembergischen Wirtschaft veranstaltet seit Jahren Seminare für Betriebsräte und JAV-Mitglieder. Sie informieren über rechtliche Grundlagen im Unternehmen und vermitteln Kenntnisse über wirtschaftliche Zusammenhänge. Besonders hingewiesen sei auf das Seminar „Heute schon an morgen denken – Mitgestaltungsmöglichkeiten des demografischen Wandels durch den Betriebsrat“. Das Seminarprogramm kann unter www.biwe-akademie.de heruntergeladen werden.

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10 Dezember 2011 SüdwesttextTechnik + Umwelt

Termine

Infotag der Mode-schule StuttgartDie Staatliche Mode-schule Stuttgart öffnet am 2. März von 10 bis 19 Uhr ihre Türen und gibt Einblicke in die Studien-inhalte des Produktent-wicklers (Mode). Dabei stellen Studierende ihre aktuellen Arbeiten vor und zeigen Arbeitsabläufe und Prozesse. Außerdem präsentieren junge Mode-Labels ihre Kollektionen. Vorträge aus der Praxis runden das Programm ab. Weitere Einzelheiten finden sich unter www.modeschule-stuttgart.de.

Fiber SocietyDie Frühjahrstagung der „Fiber Society“ findet 2012 zum zweiten Mal nach 2005 in der Empa, St. Gallen, Schweiz statt. Vom 23. bis 25. Mai bie-tet die Konferenz mit dem Titel „Fiber Research for Tomorrow´s Applications“ einen Überblick über die neusten wissenschaftli-chen Entwicklungen im Bereich der Fasern und Polymere. Ziel der For-scher und Wissenschaft-ler aus der ganzen Welt ist der Austausch mit der Industrie um Forschungs-projekte umzusetzen und neue anzustoßen. Wei-tere Informationen unter http://fs2012.empa.ch/.

GatexAm 26. März findet in der Gatex, Bad Säckingen, das Seminar „Textiles Grundwissen für Kauf-leute“ statt. Der fünftä-gige Grundlagen-Kurs richtet sich an die kauf-männischen Mitarbeiter der Textil- und Beklei-dungsindustrie, des Tex-tilmaschinenbaus sowie an die Zulieferindustrie. Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die Entstehung von Textili-en und können so deren Qualität besser bewerten. Mehr unter www.die-gatex.de.

InnoWater – Wassertechnologie in der Textilindustrie27. Januar 2012, ITV Denkendorf

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Hinweis

Anmeldung: www.suedwesttextil.de/veranstaltungen

AFBW plant Gemeinschaftsstand-Leichtbau zur Hannover Messe 2012

Leichtbau zählt zu den nachgefragtesten Technologien der Hannover Messe. Da im kommenden Jahr zum Messetermin − 23. bis 27. April − der Leichtbau ein Themen-schwerpunkt innerhalb der Leitmesse Industrial Supply sein wird, plant die AFBW ge-meinsam mit der Koordinierungsstelle Leichtbau und Baden-Württemberg Internatio-nal (bw-i) für diesen Bereich einen Landes-Gemeinschaftsstand. Ein gemeinsames Auftreten bietet attraktive Ausstellungspreise, koordinierte Marke-ting-Aktivitäten sowie eine gemeinschaftliche Öffentlichkeitsarbeit und führt zu einer größeren Sichtbarkeit bei einem breit gefächerten, internationalen Publikum. Geplant ist ein Besuch von MD Daniel Rousta, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, sowie die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen vor Ort.

Bei Interesse an einer Beteiligung und weiteren Informationen bitte Kontakt mit:Anja Walter, Koordinierungsstelle Leichtbau, e-mobil BW GmbH Tel.: +49 711 892385 18, E-Mail: [email protected]

Exzellente Energie Umweltpreis für Unternehmen

Neue Ideen und Ansätze für die nachhaltige wirt-schaftliche Entwicklung eines Unternehmens will das Ministerium für Umwelt, Klima und En-ergiewirtschaft in Baden-Württemberg prämieren. Hierzu hat es zum 15. Mal den Umweltpreis für Un-ternehmen ausgeschrie-ben, der in 2012 wieder verliehen werden soll.

Der in zweijährigem Turnus stattfindende Wettbewerb ist mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 50 000 Euro dotiert. Die Preisgelder müssen für betriebliche

Umweltschutzmaßnah-men eingesetzt werden. Über 150 Unternehmen, darunter auch Mitglieds-unternehmen von Süd-westtextil, wurden seither

mit einem Preis oder ei-ner Anerkennung ausge-zeichnet.

Erstmals wird ein Ju-rypreis „Energieexzellenz“ verliehen. Dieser ist für ein

Unternehmen vorgesehen, das durch regenerative Energiegewinnung, konse-quente Energiesparmaß-nahmen und innovative Ideen zur Steigerung der Energieeffizienz beson-ders vorbildlich ist.

Die Bewerbungsun-terlagen sowie weitere Informationen zum Wett-bewerb sind im Internet unter www.umweltpreis.baden-wuerttemberg.de verfügbar.

Die Berwebungsfrist endet am 30. März 2012.

Simone Diebold

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11Südwesttext Dezember 2011

Die „textile bio-based ma-terials design challenge (tbdc)“ ist am 13. Dezem-ber erfolgreich gestartet. Mehr als 90 Forscher, De-signer, Produzenten und Anwender mit Bezug zu Faser- und Textilindustrie kamen zum Kick-off-Mee-ting nach Stuttgart. Ziel der einjährigen Challenge ist, nachhaltige Textilpro-dukte zu entwickeln sowie biobasierte Materialien an neue Einsatzgebiete anzu-passen.

Die Auftaktveranstal-tung bot allen Teilneh-mern einen Überblick über biobasierte Materi-alien, die bereits im Textil-bereich eingesetzt werden oder aber zukünftig Einzug in die Textilbranche halten könnten. Dr. Ralf Kinder-vater, Geschäftsführer der BIOPRO Baden-Württ-emberg definierte in sei-ner Einführungsrede drei Ziele: Den Zugang zu In-formationen vereinfachen, neue Produkte aus bioba-sierten Materialien entwi-ckeln und das Bewusstsein für biobasierte Materialien stärken.

Das vielseitige Vor-tragsprogramm beleuch-tete das Thema „bioba-sierte Materialien in der

Textilbranche“ aus un-terschiedlichen Blickwin-keln. So gab Dr. André Lehmann vom Fraunhofer Institut für Angewandte

Polymerforschung (IAP) einen Überblick über bi-obasierte Materialien in textilen Einsatzgebieten

und Dr. Martin Dauner vom ITV Denkendorf lenkte den Blick auf tradi-tionelle und zukünftige bio-basierte Faserwerkstoffe.

Weitere Referenten gaben interessante Ein-blicke in ihre Arbeit, wie beispielsweise Prof. Tho-

mas Scheibel vom Lehr-stuhl Biomaterialien der Universität Bayreuth, der die Charakterisierung, Herstellung und Funkti-

onalisierung von Biopoly-meren wie Spinnenseide oder Muschelfasern er-läuterte.

Neben dem vielsei-tigen Vortragsprogramm gab es auch eine Ausstel-lung und eine Tischmesse. Hier wurden verschiedene biobasierte Materialien und Produkte vorgestellt.

Allen Teilnehmern steht ab Januar eine Online-Partnering-Platt-form zur Verfügung, auf der neue Projektideen eingestellt werden kön-nen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich in themenoffenen und the-menspezifischen Partne-ring-Workshops direkt auszutauschen. Interes-sierte können sich jeder-zeit zur Teilnahme an der Challenge registrieren.

Südwesttextil ist ne-ben den Forschungsinsti-tuten Hohenstein und ITV sowie der IHK Reutlingen strategischer Partner der tbdc. Weitere Informati-onen unter: http://www.bio-pro.de/tbdc/

Simone Diebold

Technik + Umwelt

Auf der Suche nach neuen BiomaterialienKick-off-Meeting der „tbdc“ findet große Resonanz

Erfolgreich: Die Veranstalter, die Landesagentur Biopro Baden-Württemberg, der Cluster Biopolymere / Biowerk-stoffe und die AFBW – Allianz Faserbasierte Werkstoffe freuten sich über das große Interesse. Fotos: Biopro

Groz-Beckert präsentiert App

Fundiertes Wissen entlang der textilen Wertschöpfungskette, jederzeit und mobil abrufbar: Pünktlich zur ITMA Barcelona stellte Groz-Beckert die App „myGrozBeckert“ für das iPad zur Verfügung. Die kostenlose Basis-App kann durch eine kostenpflichtige Erweiterung um zahlreiche praktische Hilfsmittel ergänzt werden.

Die Basis-App ist im Wesentlichen eine mobile Version der Internetseite des Unternehmens. Interessant wird das Programm mit der kostenpflichtigen Er-weiterung „Toolbox“. Nutzer erhalten damit diverse Werkzeuge und Berech-nungshilfen, die den Arbeitsalltag spürbar erleichtern. Beispielsweise lässt sich berechnen, mit wie vielen Nadeln eine Strickmaschine bestückt ist. Garnstärken können umgerechnet sowie prozentuale Garnanteile ermittelt werden. Auch Zylinderdurchmesser, Feinheiten und Teilungen können anforderungsgerecht bestimmt werden. Im Bereich Weben besteht etwa die Möglichkeit, die höchste Reihdichten der Lamellen anzufragen. Beim Nähen erhalten die Anwender Empfehlungen in Bezug auf die passende Nadeldicke.

Derzeit steht die App nur iOS zur Verfügung, jedoch noch nicht für Android. Eine Version für das iPhone ist in Planung.

„myGrozBeckert“ kann im App Store heruntergeladen werden, die Toolbox ist für 2,39 Euro erhältlich.

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12 Dezember 2011 Südwesttext

Sudwesttextil wunscht allen Leserinnen und Lesernein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr

2012

Zu guter Letzt

Impressum© Alle Rechte vorbehalten. Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers.

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie – Südwesttextil e.V.Kernerstraße 5970182 Stuttgart

Postfach 10 50 2270044 Stuttgart

Telefon: +49 711 21050-0Telefax: +49 711 233718Internet: www.suedwesttextil.de

PräsidentDr. Axel Nickel

HauptgeschäftsführerDr. Markus H. Ostrop

Verantwortlich für Inhalt und Layout:Simone Diebold

Gestaltung:www.die-wegmeister.comDruck: Gress-Druck GmbH, FellbachAuflage: 900

Zitat„Die Freunde von der CDU waren fast 60 Jahre an der Regierung, also wir können die Staus auf den Straßen nicht verursacht haben.“

Winfried Kretsch-mann in seiner Rede zur Mitgliederver-sammlung des LVI auf die Forderung der Wirtschaft, den Straßenbau nicht zu vernachlässigen.