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Bild: MEIKO Gewerbliche Spülanlagen sind keine Produkte von der Stange, sondern müssen in aller Regel an die Anforderungen des Kunden und seine bauliche Situation angepasst werden. Um den Aufwand dafür zu minimieren und den Auftrags- durchlauf zu beschleunigen, bildet MEIKO bestimmte Anlagenkomponenten mit Hilfe des NX Product Template Studios in wieder verwendba- ren Konstruktionsvorlagen ab. BCT Technology hat die Soft- ware von Siemens PLM in die bestehende Systemlandschaft integriert. PERFEKTE MIT VORLAGEN SPÜLTECHNIK

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Bild: MEIKO

Gewerbliche Spülanlagen sind keine Produkte von der Stange, sondern müssen in aller Regel an die Anforderungen des Kunden und seine bauliche Situation angepasst werden.

Um den Aufwand dafür zu minimieren und den Auftrags-durchlauf zu beschleunigen, bildet MEIKO bestimmte Anlagenkomponenten mit Hilfe des NX Product Template

Studios in wieder verwendba-ren Konstruktionsvorlagen ab. BCT Technology hat die Soft-ware von Siemens PLM in die bestehende Systemlandschaft integriert.

perfekte

mit vorlagen

spültechnik

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Die Welt mit innovativer Tech-nik zum Spülen, Reinigen und Desinfizieren sauberer und hy-gienischer zu machen, ist die Mission der MEIKO Maschinen-bau GmbH & Co. KG. Das 90 Jah-re alte Unternehmen ist einer der führenden Hersteller von professioneller Spültechnik für Gastronomie, Gemeinschafts-küchen, Krankenhäuser, Kreuz-fahrtschiffe, Unternehmen der Lebensmittelindustrie, Bäcke-reien und Fleischereien sowie anderer gewerblicher Kunden. Ihren Hauptsitz hat die global tätige MEIKO Gruppe im badi-schen Offenburg, wo 1.200 der weltweit 2.300 Mitarbeiter ar-beiten. In den letzten Jahren ist sie sehr dynamisch gewachsen und erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von 321 Millionen Euro.

Quelle des Unternehmenser-folges ist neben der Innovati-onsfreude der Mitarbeiter ihre Fähigkeit, flexibel auf die Kun-denanforderungen einzugehen und sehr große Projekte abzu-wickeln. Während es bei den relativ standardisierten Unter-tischmaschinen für die Gastro-nomie viel Konkurrenz gibt, ist MEIKO bei großen Spülanlagen die Nummer eins. „Unsere größ-te Herausforderung ist die hohe Varianz und die Vielzahl mög-licher Konfigurationen“, sagt Konrad May, der sich bei MEI-KO um die CAD-Anwendungen kümmert. „Unsere Außendienst-mitarbeiter und Händler müs-sen sehr gut geschult sein, um die Anlagen so konfigurieren zu können, dass sie ihren Dienst so verrichten wie sich der Kunde das vorstellt.“ Im ERP-System steht ihnen dafür ein Vertriebs-konfigurator zur Verfügung.

Kundenprojekte haben norma-lerweise relativ lange Laufzei-ten, da sie oft an Bauvorhaben mit einer längeren Planungs-phase gebunden sind. Gerade in Märkten wie den USA steigt je-doch die Tendenz zu Schnellläu-fern, weshalb MEIKO dort über ein Portal auch vorkonfigurierte Maschinen anbietet. Das Unter-nehmen unterhält in Tennessee einen Produktionsstandort mit einem kleinen Team von Kons-trukteuren, das die Maschinen für den amerikanischen Markt überarbeitet. Außerdem gibt es ein großes Werk in China, das stark standardisierte Produkte für die asiatischen Märkte pro-duziert.

immer mehr elektronik- komponenten

Entwickelt werden die Spül-maschinen und -anlagen am Hauptsitz in Offenburg. Die Produktentwicklung ist in ver-schiedenen Produktgruppen aufgestellt, die sich sowohl um Neuentwicklungen, als auch um die Betreuung der beste-henden Produktlinien und ihren Rollout in den verschiedenen Märkten kümmern. Unterstützt werden sie bei der Entwicklung komplett neuer Technologien durch die Basisentwickler. „Die Fachabteilungen sind jedoch relativ früh in den Innovations-prozess involviert, weil sie die

Anforderungen der Kunden am besten kennen“, sagt May.

Die Maschinen und Anlagen be-stehen zu 90 Prozent aus selbst konstruierten Fertigungsteilen, was aber nicht notwendigerwei-se heißt, dass alle im eigenen Haus gefertigt werden. Sowohl die Einbauteile aus Kunststoff, als auch komplexe Blechum-formteile werden z.B. an Fremd-fertiger vergeben. Das Gleiche gilt für die Elektronik, die einen immer höheren Stellenwert ein-nimmt. „Ein Drittel der Fremd-bezugsteile, die wir im Materi-alstamm pflegen, sind bereits Elektronik-Komponenten“, sagt May. In den Maschinen stecke sehr viel Sensorik, die einen sicheren Betrieb gewährleis-tet. MEIKO bietet den Kunden aber (noch) keine zusätzlichen Dienstleistungen auf Basis der Sensordaten, die in der Maschi-nensteuerung zusammenlauf-en.

In der Mechanik-Entwicklung setzt MEIKO schon seit Ende der 90er Jahre das 3D-CAD-Sys-tem NX ein, allerdings ohne das 2D-System ME10 komplett abgelöst zu haben. Ziel des 3D-Umstiegs war es sicher-zustellen, dass die Teile beim Zusammenbau perfekt zusam-menpassen, ohne vorher viele Extrarunden in der Entwicklung drehen zu müssen, wie May sagt:

Prozessdurchgängige

Nutzung

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Meiko-Spülanlage im Hotel Bell Rock im Europapark in Rust. Bild: Meiko

„Die Systemauswahl war nicht einfach, weil keines der in Frage kommenden Systeme damals eine gute Unterstützung für die fertigungsgerechte Blechab-wicklung bot. NX überzeugte uns vor allem durch das For-melemente-orientierte Konstru-ieren, denn es sollte unbedingt ein parametrisches System sein. „Ein wichtiges Kriterium war au-ßerdem, dass man in BCT einen kompetenten Partner für die Implementierung direkt vor der Haustür fand.“

hochparametrische maschinenmodelle

Rund 40 Anwender arbeiten in Offenburg täglich mit dem 3D-System. Sie haben die Ma-schinen und Anlagen sehr kon-sequent parametrisiert, um ausgehend von den paramet-rischen Modellen der Baugrup-pen schnell verschiedene Bau-größen und Derivate ableiten zu können. Es gibt über 1.000 Tei-lefamilien mit bis zu 150 Einzel-teilen, die über Familientabel-len gesteuert werden, wie May betont. „Wir reden über 9.000 bis 10.000 Teile, die durch die Eingabe von Parametern entste-hen. Die Modelle müssen hoch-parametrisch sein, damit die Tei-le hinterher zusammenpassen.“

Die 3D-Modelle der Maschinen enthalten neben den mechani-schen Bauteilen und Baugrup-pen auch die Verrohrung und Verkabelung sowie STEP-Model-le der Elektronik-Baugruppen für die Steuerungen, die mit dem ECAD-System EPLAN Pro Panel ausgelegt werden. Allerdings werden nicht alle kundenspezi-fischen Ausprägungen komplett in 3D aufgebaut und im laufen-

den Betrieb gepflegt. In punkto Digital Twin und Model Based Definition sei man noch nicht so weit, räumt May ein. „JT-Modelle erfreuen sich in Arbeitsvorberei-tung und Fertigung einer wach-senden Beliebtheit, sind aber noch kein vollwertiger Ersatz für die 2D-Zeichnung.“ Dies umso mehr als bei MEIKO ja auch noch in 2D konstruiert bzw. konfigu-riert wird.

Für bestimmte Problemstellun-gen in der Fördertechnik, bei denen die Erfahrung aus frühe-ren Projekten wichtiger ist als die Abbildung in 3D, oder für die kundenspezifische Auslegung von Möbeln und Transportbän-dern nutzen die Anwender teil-weise noch das alte 2D-System. Hintergrund ist der, dass sie den gesamten Prozess von der An-

passungskonstruktion über die Zeichnungsableitung und die Erzeugung der DXF-Dateien für die Programmierung der Laser-schneidmaschinen bis zur Aus-lösung des Fertigungsauftrags mit Hilfe der ME10-Makrotech-nik weitgehend automatisiert haben. „Die Herausforderung besteht jetzt darin, diese Arbeit mit NX Product Template Studio genauso schnell zu machen, um die Anlagen durchgängig in 3D modellieren zu können“, sagt May.

Wieder verwendbare konstruktionsvorlagen

Product Template Studio (PTS) ist ein NX-Zusatzmodul für die vorlagenbasierte Konstruktion, das es ermöglicht, das Produkt- und Prozesswissen eines Unter-

Wiederverwendbare

Konstruktionsvorlagen

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Meiko- und BCT-Mitarbeiter arbeiten im Projekt zusammen. Bild: BCT

nehmens in wieder verwend-baren Vorlagen abzubilden. Vorhandene parametrische Mo-delle lassen sich weiter nutzen, sofern die Zwangsbedingungen und Beziehungen so definiert werden, dass sich das Modell über die Parametereingabe wie gewünscht steuern lässt. Für die Eingabe dieser Parame-ter können mit PTS per Drag & Drop-Operation sehr einfach Dialogmenüs definiert werden, die nur die Informationen bie-ten, die der Anwender für seine Aufgabe benötigt.

In der NX-Version, die bei MEI-KO eingesetzt wird, ist PTS noch eine eigenständige Anwendung mit eigener Benutzerführung, die eine gewisse Einarbeitung erfordert, wie CAD-Anwender Marcel Gmeiner sagt. In NX 12 seien die Funktionen hingegen vollständig integriert und da-durch wesentlich intuitiver zu bedienen. Die Experten von BCT haben PTS bei MEIKO imple-mentiert und ausgewählten An-wendern gezeigt, wie man mit den Funktionen umgeht und vor allem wie man damit seine parametrischen Modelle korrekt aufbaut. Die richtige Methodik sei Voraussetzung für die effizi-ente Nutzung der Anwendung, sagt Christian Strauß, Senior PLM-Anwendungsberater bei BCT:

„Schwierig ist nicht das Tem-

plate zu erzeugen, sondern das Konstruktionswissen im Grund-modell abzubilden. Wenn das erst einmal steht, ist der Dialog schnell erzeugt“, sagt Gmeiner, der mit PTS verschiedene Vor-lagen für die kundenspezifische Konstruktion von Beistelltischen für den Sanitärbereich angelegt hat. Die Tische sind mit Rollen ausgestattet, auf denen Körbe laufen, und haben Schrägen für den Wasserablauf. Wenn die Länge des Tisches über die Ein-gabe des entsprechenden Pa-rameters verändert wird, passt sich die Schräge an, so dass ein gleichmäßiger Neigungswinkels gewährleistet ist. Außerdem werden in Abhängigkeit von der Länge und unter Berücksich-tigung der hinterlegten Min-dest- und Maximalabstände die

Bohrungen für die Aufnahme der Rollen eingefügt. „Das Tolle ist, dass ich den Tisch nach der Konfiguration noch manuell ver-ändern kann, so dass man nicht alle Variantenoptionen in der Vorlage abbilden muss“, sagt Gmeiner.

steuerung der auftrags- abwicklung aus pts

Der Konstrukteur findet die pas-sende Vorlage für seine Aufgabe nach Produktgruppen geordnet in einer Wiederverwendungsbi-bliothek. Im Dialogfenster defi-niert er auf Baugruppenebene alle erforderlichen Attribute für die Auslegung seiner Konstruk-tion. Die Vorlagen der Einzelteile sind untereinander verlinkt, wer-den aber alle aus der Baugruppe gesteuert. Über Techniken wie

Parametergesteuerte

Auftragsabwicklung

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Beispiel eines PTS Dialoges für eine Tischabdeckung mit 2 unterschiedlichen Beckenausschnitten und einer mittigen Wascharmaturanordnung . Bild: Meiko

Wave oder Interpart Expression kommunizieren die Teile mitein-ander, reichen Parameter weiter und steuern die Geometrie ei-nes anderen Teils. Mit Hilfe eines Visual Basic-Programms schuf MEIKO außerdem die Möglich-keit, Attribute von der Baugrup-pe an die Teile zu vererben, was für die prozessdurchgängige Nutzung der erstellten Unterla-gen ungemein wichtig ist.

Von dem Modell werden nicht nur 2D-Zeichnungen mit den Abwicklungen automatisch ge-neriert, was den Aufwand für die Zeichnungserstellung signi-fikant reduziert. MEIKO hat PTS dahingehend erweitert, dass es auch die Auftragsabwicklung unterstützt. Der Anwender kann im Dialogfenster gleich die Auf-tragsnummer aus dem ERP-Sys-tem eingeben und den Auftrag für die Produktion freigeben. Auf dem Weg dorthin wird zum einen eine DXF-Datei für die Pro-grammierung der Laserschneid-maschinen abgeleitet und an einen Pool geschickt, zum an-deren erzeugt das System eine kleine HTML-Dokumentation mit dem Fertigungsauftrag und leitet sie per Mail an die zustän-dige Person.

Im Prinzip hat MEIKO den Ablauf wie er schon in ME10 angelegt war in PTS nachgebildet, um den Umstieg ohne festen End-termin machen zu können, wie May sagt. Die Anwender können nun in aller Ruhe ihre Vorlagen mit den 3D-Modellen aufbau-en und für die Auslegung von Baugruppen, für die es noch keine Vorlage gibt, noch die ME10-Zeichnungen verwen-den. In den Produktbereichen wie der Fördertechnik steckt

MEIKO z.B. noch ganz in den Anfängen, aber mit jeder neuen Vorlage wird man schneller, weil die Templates für ähnliche Bau-gruppen einfach kopiert und angepasst werden können. „Wir werden aber noch ein paar Jah-re damit beschäftigt sein, alle ME10-Zeichnungen durch Tem-plates abzulösen“, sagt May.

Wenn es für den entsprechen-den Auftrag schon eine Vorlage gibt, dann ist die Zeitersparnis enorm - selbst wenn man sie mit dem ME10-Prozess vergleicht. Die Eingabe der Parameter und die Erzeugung der Fertigungs-dokumentation dauern keine 15 Minuten. Wollte der Konst-rukteur das mit einem norma-len parametrischen NX-Modell

machen, wäre er mit der An-passung seiner Konstruktion mehrere Stunden lang beschäf-tigt. „Es gibt Fälle, in denen wir bestimmt um den Faktor zehn schneller sind“, sagt May. Weite-re Nutzeneffekte verspricht sich der Leiter der CAD-Abteilung von einer engeren Integration zwischen PTS und abas, um In-formationen über die aus PTS angestoßenen Fertigungsauf-träge an das ERP-System über-geben zu können: „Das würde die Möglichkeiten der Nachkal-kulation wesentlich verbessern,“ sagt May abschließend. Zurzeit läuft bereit ein vielversprechen-des Pilotprojekt, das aber nicht einfach auf alle Produktsparten übertragen werden kann.

Mit jeder Vorlage

wird man schneller

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