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Messbarkeit des Nutzens von Afamelanotid (Scenesse)
Jahrestreffen Selbsthilfe EPPNürnberg 24. und 25. September 2016
Dr. Jasmin Barman-AksözenWissenschaftlicher Beirat Selbsthilfe EPP e.V. und Schweizerische Gesellschaft für Porphyrie (SGP)
Behandlungsmöglichkeiten bei EPP • Da des sichtbare Licht die Verbrennungen auslöst, ist UV
Schutz wie Sonnencremes ungenügend/ nutzlos• Seit den 1970ern Versuche mit Beta‐Caroten zu behandlen,
leider nutzlos (Minder et al. 2009) • UV‐B Bestrahlung: Regt die Hautbräunung an und bietet
dadurch einen (sehr begrenzten) Schutz: – Risiko für Hautkrebs (lebenslange Behandlung, von Kindheit
an?)– Verbrennungen möglich, da auch blaues Licht vorhanden
• EPP‐Schmerzen entstehen direkt an den Nerven und gehören zu den schlimmsten möglichen‐ sprechen aber auf keine Schmerzmittel an
> Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit bei EPP
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Afamelanotide in EPP: • Wirkt genau wie das
körpereigene Hormon alpha‐MSH:
• Könnte die zusätzliche Hautbräunung helfen, das schädliche sichtbare Licht abzublocken? – Vorschlag von Dr. Rocco Falchetto, Präsident der Schweizerischen Patientenorganisation an Prof. Dr. Elisabeth Minder, Porphyriespezialistin in Zürich
– Erste kleine Studie mit 5 EPP‐Patienten im selben Jahr in Zürich
• Es regt die Pigmentbildenden Zellen dazu an, das braune Pigment Eu‐Melanin zu bilden.
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Manche durchgehend seit 2006!
Seit 2006 sind in mehreren Studien in PorphyriezentrenEuropas und der USA über 500 Patienten behandelt
worden
Seit 2006 sind in mehreren Studien in
PorphyriezentrenEuropas und der USA über 500 Patienten behandlet worden
Manche durchgehend seit 2006!
“As the adverse effects identified so far are not severe and are reversible, even any modest benefit
may be sufficient outweigh the risks.” EPAR S. 104
Wirkt es auch?
«Das erste Mal im Leben spüre ich dass Sonne
warm und angenehm ist!»
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Warum Urlaubsbilder? Nur im Urlaub haben wir
a) Überhaupt die Zeit stundenlang im Freien zu sein und können
b) Das Risiko eingehen – Wir wissen nicht ob eine Behandlung wirkt, aber dass wir tagelang krank und arbeitsunfähig sind wenn sie versagt.
Das Erlebnis, dass man stundenlang in die Sonne kann, hat einen enormen Einfluss auf den Alltag – dort, wo es darauf ankommen!
Nutzen von Afamalnotid
Messung des Nutzens …in der Theorie Sogenannte «Primäre Endpunkte» vorher vereinbarte Indikatoren für die Wirksamkeit, wie: 1. Zeit an der Sonne2. Grad des Schmerzes3. Lebensqualität
EPP wurde erst 1961 beschrieben Viele Aspekte nicht bekannt Keine Erfahrung mit Messung des Effektes Keine Vergleichstherapien
… und bei einer ultra‐seltenen Krankheiten
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1. Messung der Zeit in der Sonne • Welche Farbe? Blau Hauptauslöser, aber Rot dringt viel tiefer in die Haut ein
• Wie soll man messen? • Könnte man UV messen stattdessen? Nein, Verteilung im Sonnenlicht ist anders als sichtbares
• Symptome hinter Fenstern und durch künstliche Lichtquellen
• Mit dem Rücken zur Sonne und den Händen in den Hosentaschen … Ränder der Ohren verbrannt
• Wetter ist mehr als Sonne an/ Sonne aus • Wind, Kälte, Reflektionen verstärken die Sonne…
2. Messung von Schmerz
• Schmerz ist subjektiv • 14‐facher Unterschied im Protoporphyrin‐Spiegel zwischen den Patienten
• Hautfärbung
• Warnzeichen: Patienten vermeiden Verschlechterung • «Priming Effekt»: Wenn schon Schmerzen, jeder
weitere Reiz viel schlimmer • Seit der Kindheit tief sitzende Angst vor Licht, die nicht
einfach überwunden werden kann.
3. Messung der Lebensqualität
• SF‐36: « Waren Sie in der Lage Treppen zu steigen?»
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• Existierende, allegemein verwendete Fragebögen– Sind für anderen Krankheiten entwickelt worden, nicht für EPP!
• DLQI: «Sie Sie arbeiten gegangen»– EPP Patienten schränken sich im Alltag massiv ein um in der Gesellschaft funktionieren zu können. EPP istchronisch
EPP spezifischer Fragenbogen zur Lebensqualität
• Von Experten und Patienten zusammen entwickelt• EPP‐spezifische Fragen, z.B. nach Sitzplatzwahl in öffentlichen Verkehrsmittel”– Von Fragebögen‐Experten evaluiert und für gut befunden
• Acht Jahre Beobachtung (Biolcati et al. 2015:
• Lebensqualität ist schlecht vorBehandlung, steigt mit Behandlung und bleibt üüber den gesamtenBeobachtungszeitraum von 8 Jahrensehr gut
• Patienten bleiben bei der Behandlung(Anreise aus Hamburg und den USA alle2 Monate nach Zürich!)
• 55 Stunden zusätzliche Zeit an der Sonne in 180 Tagen (Durchschnitt/ Person; Behandlung 115.6 h (SD 140.6 h, n=46), Placebo 60.6 h (SD 60.6, n=43); Langendonk et al. 2015, NEJM)
• Alle anderen Studien zeigen den selben Effekt, wurden von der EMA aber nicht akzeptiert.
Messung der Wirksamkeit: Zeit in direktem Sonnenlicht (an Tagen ohne Schmerzen):
Waren Sie an der Sonne heute?
Zeit an der Sonne und im Schatten zwischen 10.00 und 18.00 Uhr in 15 Min –Blocks
Patiente bei der European Medicines Agency (EMA)
• April 2014: Scientific Advisory Group (SAG) Treffen: Sechs Patienten mit Experten – Erste Hand Erfahrung mit der Behandlung – Einstimmig: Enormer Nutzen!
• September 2014: das erste Mal in der Geschichte der EMA dürfen Patienten vor dem Gesamtplenum sprechen direkt vor der Abstimmung:– Präsentation über den Nutzen – 27 von 34 haben psoitiv abgestimmt!
• Zulassung, aber unter aussergewöhnlichen Umständen
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