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P.b.b. 02Z031105M, Verlagspostamt: 3002 Purkersdorf, Erscheinungsort: 3003 Gablitz Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/Scopus www.kup.at/kardiologie Member of the ESC-Editors’ Club Member of the Offizielles Organ des Österreichischen Herzfonds Homepage: www .kup.at/kardiolog ie Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Medikamentöse Therapie der Perikarditis - Bedeutung von Colchicin Pölzl G, Lorsbach-Köhler Mussner-Seeber C, Gunschl M Frick M Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2011; 18 (1-2), 30-34

KArdiologi

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Medikamentöse Therapie der

Perikarditis - Bedeutung von

Colchicin

Pölzl G, Lorsbach-Köhler

Mussner-Seeber C, Gunschl M

Frick M

Journal für Kardiologie - Austrian

Journal of Cardiology 2011; 18

(1-2), 30-34

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Colchicin bei Perikarditis

Medikamentöse Therapie der Perikarditis –Bedeutung von Colchicin

G. Pölzl, A. Lorsbach-Köhler, C. Mussner-Seeber, M. Gunschl, M. Frick

Kurzfassung: Management und Therapie derPerikarditis sind abhängig vom Schweregradund von der Ursache der Erkrankung. Währendin vielen Fällen eine ambulante Betreuung ver-tretbar ist, erfordern Einzelfälle eine intensiveDiagnostik und Therapie. Aspirin und nicht-ste-roidale Antirheumatika (NSAR) stellen nach wievor die Basistherapie dar, während die systemi-sche Kortisontherapie deutlich an Bedeutungverloren hat. Colchicin hat sich als ausgezeich-nete Alternative bei rezidivierender Perikarditiserwiesen. Der uneingeschränkte Einsatz beiakuter Perikarditis kann erst nach positivem Ab-schluss einer derzeit noch laufenden Studieempfohlen werden. Bei größeren Ergüssen, spe-ziell bei Rezidiven oder bei malignen Ergüssen,

bewährt sich die intraperikardiale Therapie mitTetrazyklin/Gentamycin, Kortison oder Cisplatin/Thiothepa. Schließlich wird in dieser Übersichtnoch auf die spezifische Therapie bei speziellenIndikationen eingegangen.

Schlüsselwörter: Perikarditis, Therapie

Abstract: Medical Treatment for Pericardi-tis – The Role of Colchicine. Management ofpericarditis is largely dependent on disease se-verity and aetiology. After careful initial evalua-tion, most of the patients can be managed in anoutpatient setting. In some patients, however,intensified diagnosis and therapy are essential.Aspirin and NSAID are the first-line approach

Einleitung

Die entzündliche Perikarditis ist durch das Zusammentreffenvon typischen Symptomen und klinischen Zeichen gekenn-zeichnet und wird diagnostisch unterstützt durch entsprechen-de Untersuchungsergebnisse von Labor, EKG und Bildge-bung (Echokardiographie, CT, MRI). Bislang wurden ver-schiedenste Ursachen identifiziert, allerdings bleibt im Ein-zelfall die definitive Ätiologie häufig unklar. In den meistenFällen manifestiert sich die Perikarditis als akutes Krankheits-bild, ein Übergang in eine chronische Erkrankung bzw. rezi-divierende Attacken sind möglich. Therapeutisch stehen dieBehandlung der akuten Symptomatik und die Vermeidungvon Rezidiven im Vordergrund. In den vergangenen Jahrenhat sich Colchicin als vielversprechende Substanz undbrauchbare Alternative zu den bislang breit eingesetzten, abermit Nebenwirkungen und z. T. unzureichendem Therapie-erfolg behafteten Kortikosteroiden erwiesen.

In dieser Übersicht werden die derzeit verfügbaren therapeuti-schen Optionen unter besonderer Berücksichtigung von Col-chicin besprochen.

Akute Perikarditis

Die Perikarditis ist die mit Abstand häufigste Perikarderkran-kung und stellt eine Entzündung des Epikards dar. Die Häu-figkeit wird auf ca. 2,7 Fälle pro 100.000 Einwohner undca. 0,1 % aller Krankenhausaufnahmen geschätzt [1]. Mankann allerdings davon ausgehen, dass etwa 5 % aller Patien-ten, die mit akutem Thoraxschmerz an der Notfallstation vor-stellig werden, an einer akuten Perikarditis leiden [2]. Das be-

deutet, dass in den meisten Fällen die Entscheidung über Aus-maß und Art von Diagnostik und Therapie und damit auchüber die Notwendigkeit einer stationären Aufnahme auf derNotfallstation getroffen wird.

Prognose und Therapie werden entscheidend von der zugrun-deliegenden Ätiologie bestimmt. Bei herkömmlicher Diag-nostik werden 80–85 % der akuten Perikarditisfälle als idio-pathisch eingestuft, wobei in den meisten Fällen tatsächlicheine virale Entzündung ursächlich ist [3]. Für die restlichen15–20 % werden in Europa und den USA hauptsächlich Auto-immunerkrankungen – dazu ist auch das Postkardiotomie-syndrom zu zählen – aber auch Neoplasien und nach wie vordie Tuberkulose verantwortlich gemacht. Bakterielle Erkran-kungen über die Tuberkulose hinaus spielen nur eine margi-nale Rolle [3].

70 % der erkrankten Patienten sprechen auf die initiale Thera-pie gut an, während bei ca. 30 % mit einem kompliziertenVerlauf zu rechnen ist. Die am meisten gefürchteten Kompli-kationen sind der Übergang in eine chronische Erkrankung(> 3 Monate) bzw. rezidivierende Attacken, die Entwicklungeiner Perikardtamponade oder – in seltenen Fällen – eine kon-striktive Perikarditis. Fieber > 38 °C (Hazard Ratio [HR]3,56), ein subakuter Verlauf mit Entwicklung der Symptomeüber Wochen bis Monate (HR 3,97), der Nachweis eines aus-gedehnten Perikardergusses (> 20 mm) oder einer Perikard-tamponade (HR 2,15) und das fehlende Ansprechen auf einebereits laufende Therapie mit Aspirin oder NSAR (HR 2,5)konnten als relevante Prädiktoren für eine spezifische Ätio-logie identifiziert werden [3]. Diese Faktoren sowie eine lau-fende Immunsuppression oder Antikoagulation und einemyokardiale Mitbeteiligung im Sinne einer Myoperikarditissind auch mit einem komplizierten Verlauf assoziiert.

Das bedeutet für den klinischen Alltag, dass die akute Perikar-ditis in den meisten Fällen komplikationslos abheilt und eineambulante Behandlung gerechtfertigt ist. Dies setzt jedoch eine

and mainstay of treatment. Corticosteroids havebeen associated with higher recurrence ratesand relevant side effects and are therefore re-stricted to special indications. Growing evi-dence from clinical trials has established colchi-cine as an effective alternative for recurrentpericarditis. Additional studies are still neededbefore routine use of colchicine can also be rec-ommended for acute pericarditis. Intrapericar-dial treatment with various drugs is effectiveparticularly in patients with recurrent or malig-nant pericardial effusions. The paper also re-views specific treatments in special indications.J Kardiol 2011; 18: 30–4.

Key words: pericarditis, therapy

Eingelangt am 1. April 2010; angenommen am 15. April 2010.Aus der Universitätsklinik für Innere Medizin III, Kardiologie, InnsbruckKorrespondenzadresse: Univ.-Doz. Dr. Gerhard Pölzl, Universitätsklinik für InnereMedizin III, Kardiologie, Medizinische Universität Innsbruck, A-6020 Innsbruck,Anichstraße 35; E-Mail: [email protected]

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Colchicin bei Perikarditis

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eingehende Diagnostik einschließlich Labor, EKG und Echo-kardiographie zur Einschätzung der Prognose und Beurteilungder zugrundeliegenden Ursache voraus. Bei Verdacht auf einespezifische Ursache oder myokardiale Beteiligung im Sinneeiner Myoperikarditis sind die stationäre Aufnahme und dieDurchführung weiterführender Untersuchungen erforderlich.

Die Basistherapie nach Diagnosesicherung erfolgt mit Aspi-rin oder NSAR (Tab. 1). Dabei ist auf eine ausreichendeDosierung über die Schmerzfreiheit hinaus zu achten. Eineschrittweise Dosisreduktion ist üblicherweise nach 7–14 Ta-gen bzw. nach Normalisierung der Entzündungsparametermöglich. Von den NSAR weist Ibuprofen das günstigsteNebenwirkungsprofil auf; es erhöht den koronaren Blutflussund kann daher bei Patienten mit koronarer Herzerkrankungeingesetzt werden.

Der Einsatz von Kortikosteroiden ist mit einem erhöhtenRezidivrisiko verbunden [4–7]. Dies ist unter anderem aufeine verminderte Virusclearance, bei immunologischen Er-krankungen nicht selten auf eine unzureichende Dauer derTherapie zurückzuführen. Eine klare Indikation für Kortiko-steroide besteht daher nur bei Autoimmunerkrankungen oderbei therapierefraktären Rezidiven bzw. chronischen Verlaufs-formen (siehe unten) [8].

Colchicin stellt eine sinnvolle Ergänzung zur Basistherapiedar. Damit ist eine raschere Beschwerdefreiheit und eineReduktion der Rezidivrate (10,7 % für Colchicin plus Aspirinvs. 32,3 % für Aspirin-Monotherapie) möglich [6]. Nach einerInitialtherapie von 1–2 mg/Tag über 1–2 Tage ist eine körper-gewichtsangepasste Dosierung (Tab. 2) erforderlich. DieTherapiedauer beträgt üblicherweise 3–6 Monate.

Colchicin ist bei Dialysepatienten kontraindiziert, bei einge-schränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min) ist die Dosiszu halbieren.

In Abbildung 1 ist ein Algorithmus zum Vorgehen in der Not-fallstation bei Verdacht auf akute Perikarditis dargestellt. So-fern aus den durchgeführten Untersuchungen keine eindeuti-ge Diagnose bzw. Prognoseeinschätzung abgeleitet werdenkann, empfiehlt sich auf jeden Fall die stationäre Aufnahmezur Durchführung weiterer Untersuchungen.

Rezidivierende Perikarditis

Die häufigste Komplikation der akuten Perikarditis ist das Re-zidiv. Die Rezidivrate nach dem Erstereignis beträgt ca. 30 %[9–11] und erhöht sich nach dem ersten Rezidiv auf ca. 50 %[7]. Es wird vermutet, dass die Mehrheit der Rezidive aufeinem Autoimmunprozess beruht, daneben spielen auch vira-le und neoplastische Ursachen, aber auch eine unzureichendeTherapiedauer von NSAR und/oder Colchicin eine Rolle [9,12]. Die symptomatische Therapie des Rezidivs ist identischmit der des Erstereignisses. Für die Rezidivprophylaxe sindjedoch eine kausale Therapie bzw. Kombinationstherapienerforderlich. Dies setzt eine intensive Exploration der Ursa-che einschließlich eventuell notwendiger invasiver Untersu-chungen des Perikards voraus.

Die Basistherapie bilden Aspirin oder NSAR in Kombinationmit Colchicin. In klinischen Studien ergab sich für die adju-vante Therapie mit Colchicin eine raschere Symptomfreiheitund eine 50%ige Reduktion der Rezidivrate im Vergleich zueiner Monotherapie mit Aspirin oder Kortikosteroiden [7]. ImGegensatz zum Erstereignis ist die Colchicintherapie beimRezidiv jedoch über einen Zeitraum von zumindest 6 Mona-ten erforderlich. Da auch nach einer zunächst erfolgreichenColchicintherapie noch Spätrezidive auftreten können, ist inEinzelfällen eine Therapiedauer über 12–24 Monate nachdem letzten Rezidiv mit schrittweiser Dosisreduktion sinnvoll[11, 13]. Um die Nebenwirkungsrate gering zu halten, emp-fiehlt sich auch in diesen Fällen eine körpergewichtsan-gepasste Dosierung (Tab. 2).

Tabelle 1: Therapieempfehlungen für die medikamentöse Behandlung der akuten und rezidivierenden Perikarditis mit Aspirinund NSAR. Mod. nach [8].

Medikament Initialdosis Erhaltungsdosis Behandlungsdauer Überwachung Tapering

Aspirin 2–4 g/Tag aufgeteilt wie Initialdosis, ev. wöchent- 2–4 Wochen (ev. länger Blutbild, CRP Alle 1–2 Wochen nachin 3 Gaben liche Reduktion nach Norma- bei komplexen Problemen) CRP-Normalisierung

lisierung von CRPIbuprofen 400–600 mg 3×/tgl. wie Initialdosis, ev. wöchent- 2–4 Wochen (ev. länger Blutbild, CRP Alle 1–2 Wochen nach

liche Reduktion nach Norma- bei komplexen Problemen) CRP-Normalisierunglisierung von CRP

Indomethacin 25–50 mg 3×/tgl. wie Initialdosis, ev. wöchent- 2–4 Wochen (ev. länger Blutbild, CRP Alle 1–2 Wochen nachliche Reduktion nach Norma- bei komplexen Problemen) CRP-Normalisierunglisierung von CRP

Tabelle 2: Empfehlungen zu Dosis und Dauer der medikamentösen Therapie mit Colchicin bei akuter und rezidivierenderPerikarditis. Mod. nach [14].

Erkrankung Initialdosis Erhaltungsdosis Als Zusatz zu Überwachung Therapiedauer

Akute 1,0–2,0 mg über 1–2 Tage 0,5 mg 2× tgl.* Aspirin, NSAR oder Blutbild, CRP, Leberfunktions- 3 MonatePerikarditis (nicht unbedingt erforderlich) Prednisolon parameterRezidivierende 1,0–2,0 mg über 1–2 Tage 0,5 mg 2× tgl.* Aspirin, NSAR oder Blutbild, CRP, Leberfunktions- 6–12 MonatePerikarditis (nicht unbedingt erforderlich) Prednisolon parameter

* Für Patienten mit < 70 kg: Intitialdosis 1 mg, Erhaltungsdosis 0,5 mg/Tag

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Colchicin bei Perikarditis

Colchicin ist eine alkaloide Substanz, deren antiinflammatori-sche Wirkung auf einer Hemmung der Tubulinpolymerisationberuht. Das hat eine Reduktion von Leukozytenmobilität undPhagozytose und damit der Entzündungsreaktion zur Folge[14]. Ein ausreichender Therapieeffekt ist bei etwa 2/3 der Pa-tienten zu erwarten [8]. Für Therapieversager werden haupt-sächlich interindividuelle Unterschiede in der Bioverfügbar-keit der Substanz verantwortlich gemacht. Über Jahrhundertewurde Colchicin erfolgreich bei akuten Gichtanfällen, in denvergangenen Jahrzehnten auch bei familiärem Mittelmeerfie-ber und Morbus Behçet eingesetzt. Die Perikarditis als mögli-che Therapieindikation wurde erstmals 1987 vorgeschlagen[15]. Seither wurden eine Reihe retrospektiver, zuletzt auchprospektiver, randomisierter, allerdings unverblindeter Stu-dien durchgeführt, von denen COPE [6] bei akuter und CORE[16] bei rezidivierender Perikarditis besonders hervorzuhebensind.

Bei immunologisch/autoreaktiver Genese der Perikarditis istein anhaltender antiinflammatorischer Effekt von Colchicinmit großer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Andererseits istein ungünstiger Effekt auf die Virusclearance – trotz gegen-teiliger Information von der COPE-Studie – noch nicht sicherauszuschließen. Für eine uneingeschränkte Empfehlung vonColchicin bei akuter Perikarditis müssen daher die Ergebnissenoch laufender Studien abgewartet werden [17].

Gastrointestinale Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen,Diarrhö, Bauchschmerzen) treten bei 10–15 % der Patientenauf, sistieren jedoch in der Regel mit Dosisreduktion. Nur inEinzelfällen ist ein Therapieabbruch erforderlich. Dies giltebenso für den Anstieg von Transaminasen oder dem Auf-treten von Alopezie (1–10 %). Andere Nebenwirkungen wieAgranulozytose, aplastische Anämie, Knochenmarksuppres-sion, Hepatotoxizität oder Myotoxizität wurden bislang inweniger als 1 % der Fälle beobachtet.

Bei therapierefraktären, hochsymptomatischen Patienten istder Einsatz einer oralen Kortikoidtherapie gerechtfertigt. DieEuropean Society of Cardiology empfiehlt in ihren Guide-lines Prednisolon in einer Dosierung von 1–1,5 mg/KG/d p. o.über mindestens 1 Monat mit nachfolgender Dosisreduktionüber 3 Monate [18]. Zudem wird ein überlappender Einsatz

von NSAR oder Colchicin kurz vor Beendigung der Therapieempfohlen, was im Idealfall einen niedrigeren Steroidbedarfzur Folge hat.

In einer rezent publizierten retrospektiven Analyse konnte je-doch klar gezeigt werden, dass hohe Kortisondosen mit mehrNebenwirkungen sowie häufigeren Rezidiven und Kranken-hausaufnahmen verbunden ist. Umgekehrt ist der therapeuti-sche Effekt einer niedrigen Dosis (0,2–0,5 mg/KG/d) durch-aus mit der einer hohen Dosis vergleichbar [16].

Grundsätzlich gilt für die akute Perikarditis wie auch für dierezidivierende Perikarditis, dass der unkritische Einsatz vonKortikosteroiden bei ätiologisch unklarem Perikardergusseine deutlich höhere Rezidivrate mit sich bringt [19].

Intraperikardiale Therapie

Bei großen, rezidivierenden oder malignen Perikardergüssenist die intraperikardiale Therapie eine interessante Option, dasie eine Reihe von Vorteilen bietet [20]. Erstens kann die Peri-karditis direkt „vor Ort“ behandelt werden, zweitens könnenhohe Konzentrationen des jeweiligen Medikaments in dasPerikard instilliert werden, drittens gibt es keine systemischenNebenwirkungen dieser Therapie. Voraussetzung für eineintraperikardiale Therapie ist naturgemäß die Perikardiozen-tese mit Platzierung eines Pigtailkatheters, über den die Thera-pie appliziert werden kann. Neben Tetrazyklinen, Triamcino-lon und Chemotherapeutika wurde auch der intraperikardialeEinsatz von Streptokinase berichtet.

Gentamycin 80 mg wird üblicherweise bei jeder Perikardio-zentese instilliert, obwohl Studien zu deren Effektivitäthauptsächlich für die maligne Perikarditis vorliegen [21].Rationale für die Verwendung von Tetrazyklinen ist derenSklerosierungsreiz, weshalb diese Substanz gelegentlich auchbei Pleuradrainagen Verwendung findet.

Besonders interessant ist die intraperikardiale Applikationvon Triamcinolon. Im Gegensatz zur oralen Kortisontherapiekonnte für die intraperikardiale Gabe von Triamcinolon einedeutliche Reduktion der Rezidivrate bei autoreaktiver Peri-karditis gezeigt werden [22]. Weiters konnte nachgewiesen

Abbildung 1: Algorithmus zum diagnostischenund therapeutischen Vorgehen bei Verdacht aufakute Perikarditis. Anhand von Klinik, Labor,EKG und bildgebenden Verfahren (in erster LinieEchokardiographie) kann bereits auf der Notfall-station der Schweregrad und die Prognose derErkrankung eingeschätzt und damit das weitereVorgehen festgelegt werden. Im Zweifelsfall istimmer die stationäre Aufnahme und weitereAbklärung angezeigt. Mod. nach [8] mit Geneh-migung von McMillan Publishers Ltd: NatureReviews Cardiology, © 2009.* Fieber > 38 °C, subakuter Verlauf, ausgedehn-ter Perikarderguss, fehlendes Ansprechen aufbereits laufende Therapie mit Aspirin/NSAR,Immunsuppression/Antikoagulation, Myoperi-karditis

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werden, dass Triamcinolon in einer Dosis von 300 mg/m2

über 24 h zur Senkung der Rezidivrate ausreicht und keinesystemischen Nebenwirkungen zur Folge hat [22]. Allerdingsmuss bei der intraperikardialen Applikation von Triamcino-lon beachtet werden, dass diese schmerzhaft sein kann unddeshalb eine entsprechende Analgesie vor Gabe sinnvoll ist.

Die intraperikardiale Chemotherapie hat sich in den vergan-genen Jahren als Therapieoption bei maligner Perikarditis mitgroßen Ergüssen oder Tamponade durchgesetzt. An Thera-peutika sind vor allem Cisplatin (30 mg/m2 für 24 h) undThiothepa (insgesamt 45 mg über 3 Tage) in Verwendung.Für beide Substanzen konnte eine gute Effektivität im Sinneeiner Rezidivfreiheit von relevanten Perikardergüssen in einerGrößenordnung von 85–93 % gezeigt werden [23–25]. Inter-mittierendes Vorhofflimmern war die häufigste Nebenwir-kung, während der Übergang in eine konstriktive Perikarditiseine Rarität darstellt.

Bei eitriger Perikarditis ist neben der zwingend erforderlichenSpülsaugdrainage mit körperwarmer isotoner Kochsalzlö-sung optional die intraperikardiale Verabreichung von Strep-tokinase (15.000–18.000 U/kg) möglich [26]. Die Wirksam-keit dieser Therapie liegt in der Auflösung von intraperikar-dialen Fibrinschichten und Septen. Dadurch kann eine effekti-vere Drainage erreicht und der Übergang in eine konstriktivePerikarditis verhindert werden. Aus diesem Grund sollte dieseTherapie so früh wie möglich begonnen werden.

Spezifische Therapie [18, 27]

Virale PerikarditisDie definitive Diagnose ist nur mittels PCR aus Perikard-punktat oder -biopsie bzw. im Einzelfall aus der Endomyo-kardbiopsie möglich. Die symptomatische antiinflammatori-sche Behandlung erfolgt mit NSAR und eventuell Colchicin.Kortikosteroide begünstigen die Virusreplikation und sinddeshalb nicht indiziert. Bei großem oder tamponierendem Er-guss ist eine Perikardiozentese mit intraperikardialer Instilla-tion von Gentamycin als Sklerosierungsreiz erforderlich. Beichronischen oder rezidivierenden Verlaufsformen kann eineViruseradikation mit Hyperimmunglobulinen angewandtwerden.

Bakterielle Perikarditis

Die bakterielle Perikarditis tritt seit dem breiten Einsatz vonAntibiotika selten auf, ist jedoch mit einer Mortalitätsrate vonbis zu 40 % behaftet [28]. Staphylokokken, Streptokokkenund Pneumokokken sind die häufigsten Erreger. Die purulen-te Perikarditis stellt eine absolute Indikation für eine Peri-kardiozentese dar [18]. Damit sind eine testgerechte antibioti-sche Therapie basierend auf der Erregerdiagnostik und eineunbedingt erforderliche Saugspüldrainage möglich. Bei zäh-flüssigem purulentem Exsudat kann intraperikardial Strepto-kinase oder Urokinase appliziert werden. Alternativ ist einerasche chirurgische Drainage anzustreben.

Tuberkulöse Perikarditis

Die Sicherung der Diagnose ist über den direkten Nachweisvon Mykobakterien und/oder Granulomen mit zentralerVerkäsung in der Perikardbiopsie oder mittels PCR aus der

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Colchicin bei Perikarditis

Perikardflüssigkeit möglich, wohingegen die Isolation vonMykobakterien aus dem Punktat nur selten gelingt. Auch beigesicherter extrakardialer Tuberkulose ist diese Ursache füreine gleichzeitige Perikarditis mit großer Wahrscheinlichkeitanzunehmen.

Die Behandlung erfolgt mit einer 3-fachen (besser 4-fachen)tuberkulostatischen Therapie über 9–12 Monate. Die Effekti-vität einer zusätzlichen Therapie mit Kortikosteroiden ist der-zeit noch nicht endgültig nachgewiesen. Eine Metaanalyse der„Cochrane Database“ ergab eine Reduktion von Mortalitätund die Notwendigkeit von Perikardiozentesen oder Perikard-ektomien.

Autoreaktive Perikarditis und Perikarditis bei

systemischen AutoimmunerkrankungenDie Diagnose gilt bei Nachweis von > 5000/mm3 Lympho-zyten und Monozyten oder Antikörper gegen Herzmuskel-gewebe in der Perikardflüssigkeit sowie Ausschluss einerspezifischen Ursache einschließlich Neoplasie oder Urämieals gesichert. Beweisend sind auch die Sicherung einer auto-reaktiven Entzündung in der Endomyokard- oder Perikard-biopsie bei gleichzeitigem Ausschluss anderer Ursachen.

Neben der Behandlung der Grunderkrankung erfolgt die oraleTherapie mit NSAR und Colchicin. Gegebenenfalls ist dieZugabe von Kortikosteroiden erforderlich. Als wirksam hatsich die zusätzliche einmalige intraperikardiale Verabrei-chung von Triamcinolon erwiesen, die eine hohe lokale Do-sisapplikation ohne relevante Nebenwirkungen ermöglicht[22].

Postkardiotomiesyndrom

Ein Postkardiotomiesyndrom (Perikarditis nach operativerEröffnung des Perikards) entwickelt sich bei ca. 25 % derPatienten 10 Tage bis Monate nach dem herzchirurgischenEingriff [18, 19]. Die Basistherapie erfolgt mit Colchicin u/oNSAR, wobei bei letzteren Ibuprofen aufgrund der günstigenBeeinflussung des Koronarblutflusses zu bevorzugen ist. Diesgilt ebenso für das Dressler-Syndrom (Perikarditis eine Wo-che bis mehrere Monate nach Myokardinfarkt). Bei refraktä-ren Ergüssen ist eine perorale Kortisontherapie, besser jedochdie intraperikardiale Verabreichung von Triamcinolon sinn-voll.

Perikarditis bei Niereninsuffizienz

Sowohl bei der urämischen Perikarditis bei Patienten mitESRD oder am Beginn der Hämodialyse als auch bei dialyse-assoziierter Perikarditis sind NSAR u/o Colchicin in der Re-gel ungeeignet, Schmerz und Ergussmenge zu beseitigen. Beibeiden Formen ist die intensive Hämodialyse Therapie derWahl. Bei therapierefraktären Ergüssen ist die intraperikar-diale Verabreichung von Triamcinolon (4 × 50 mg/Tag über2–3 Tage) in Erwägung zu ziehen.

Neoplastische Perikarditis

Primäre Tumoren des Perikards sind selten. Häufiger führenmetastasierende Tumore oder direkte Tumorinfiltration zuPerikarderguss oder Tamponade. Die Therapie richtet sichnach der Prognose vonseiten der Grunderkrankung und derhämodynamischen Wirksamkeit des Ergusses.

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Bei Perikardergüssen ohne symptomatische Beeinträchtigungsteht die Therapie der Grunderkrankung im Vordergrund. Beigroßen Ergüssen ist die Perikardiozentese indiziert. Zur Ver-meidung von Rezidiven kann palliativ intraperikardial einChemotherapeutikum (Cisplatin oder Thiotepa) instilliertwerden [23, 25].

Interessenkonflikt

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

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