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Green for Life

Green for Life Boutenko

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Green for Life Boutenko

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  • Green for L ife

  • Grne Smoothies nach der Boutenko-Methode

    Aus dem Amerikanischen von Astrid Ogbeiwi

    Green

    LifeforVictoria Boutenko

    HANS-NIETSCH-VERLAG

  • WidmungDieses Buch widme ich Dr. Ann Wigmore und anderen,

    die den Mut haben, selbststndig zu denken.

    Titel der originalausgabe: Green for Life,

    erschienen bei Raw Family Publishing, Ashland/USA

    Translation right arranged with Raw Family Publishing, Ashland/USA

    Hans-nietsch-Verlag 2009

    Alle rechte vorbehalten.

    nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrcklicher Genehmigung des Verlages gestattet.

    Lektorat und redaktion: Martina Klose

    redaktionelle Beratung: Bernhard Kaspereit ; Burkhard Hickisch

    Korrektorat: Sylvia Schaible

    Umschlaggestaltung: nicolai Dehnhard

    innenlayout und Satz: nicolai Dehnhard

    Hans-nietsch-Verlag

    Am Himmelreich 7

    D-79312 emmendingen

    www.nietsch.de

    [email protected]

    iSBn 978-3-939570-43-1

  • InhaltVorwort 7Dank 9Einfhrende Worte der Autorin 10

    1 Mut zum Beobachten ! 132 Was fehlte in unserer Rohkosternhrung ? 193 Wie sich Schimpansen ernhren 234 Grne Smoothies eine Revolution 325 Warum mgen wir grne Bltter nicht ? 406 Grne Bltter eine neue Nahrungsmittelgruppe 467 Grne Bltter sind reich an Proteinen 508 Ballaststoffe eine Art Zauberschwamm 579 Grne Bltter fr die Homostase 6410 Die Bedeutung der Magensure 6811 Die Roseburg-Studie 7412 Grne Bltter machen den Krper basisch 8313 Ein gesunder Boden ist Gold wert 9014 Die heilenden Krfte des Chlorophylls 9715 Die Weisheit der Pflanzen 10316 Fitness-Training fr den Kiefer 10917 Dr. Ann Wigmore eine Ehrung 113

    Erfahrungsberichte 117Erfahrungen der Teilnehmer an der Roseburg-Studie 139 Rezepte fr grne Smoothies 167Se grne Smoothies 167Herzhafte grne Smoothies 172

    Anmerkungen 177Literaturverzeichnis 185

  • Vorwort

    In meiner ber fnfunddreiigjhrigen Praxis als Psychiater und Dozent an der Harvard Medical School habe ich eines gelernt: Das Verhalten des Menschen ist nur sehr schwer zu verndern. Jetzt berzeugt mich Victoria Boutenko vom Gegenteil. Diese bemer-kenswerte Frau hat eine Methode entwickelt, mit der ganz normale Amerikaner (die Eiscreme, Steaks, Pommes frites und Pizza lieben) grne lebendige Nahrung die so gut schmeckt, dass er sie gern weiter genieen mchte in ihren Speiseplan aufnehmen knnen. Es geht in ihrem Buch Green for Life darum, dass unser Krper die Fhigkeit hat, wieder selbststndig zu einem guten Gesundheits-zustand zurckzufinden, wenn er die richtigen Nhrstoffe dazu er-hlt. Nichts, was sie sagt, ist, fr sich gesehen, wirklich etwas Neu-es. Und doch ist Green for Life eine bahnbrechende Leistung, denn Mrs Boutenko hat verstanden, dass man seine Leserinnen und Le-ser nicht dazu bringt, ihre natrlichen Mechanismen zum Abbau von Cholesterin, Fetten und Giften in ihrem Krper anzukurbeln (damit sich zunchst ihr physisches und dann auch ihr psychisches und spirituelles Leben verbessert), indem man sie belehrt, dass es notwendig ist, mehr lebendige pflanzliche Nahrung zu verzehren, sondern indem man es ihnen so leicht und angenehm wie mglich macht, das zu tun.

    Der grne Smoothie oder genauer gesagt ein Liter grner Smoothie, womit wir nach Mrs Boutenkos Empfehlung in diesem Buch unseren Tag beginnen sollten bedeutet schon fr sich ge-nommen eine immense Bereicherung der amerikanischen Durch-schnittskost um Chlorophyll, Vitamine, Mineralien, Enzyme und

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  • Antioxidanzien. Auerdem sorgt ein Liter grner Smoothie am Tag dafr, dass man weniger denaturierte und fette Nahrung zu sich nimmt. Und das schon allein deshalb, weil es schwer fllt, nach ei-ner so leckeren und Energie spendenden Mischung noch raffinier-te Strke und Zucker in sich hineinzustopfen. (Probieren Sie ein-mal eines der verlockenden Rezepte fr se grne Smoothies am Ende des Buches aus !) Und wenn ein weiterer verfhrerischer gr-ner Smoothie im Khlschrank auf Sie wartet, wenn Sie von der Ar-beit nach Hause kommen, wird das Abendessen, das Sie zuberei-ten, nachdem Sie ihn getrunken haben, ganz bestimmt kleiner und wahrscheinlich auch gesnder ausfallen.

    Wenn Sie dreiig Tage lang grne Smoothies getrunken haben, werden Sie sich anders fhlen und Ihr Selbstbild wird sich vern-dert haben. Keine geringe Leistung fr ein kleines Buch !

    Meine Glckwnsche an Mrs Boutenko. Und Ihnen empfehle ich, dieses Buch ernst zu nehmen.

    Ich bin wirklich davon berzeugt, dass es Ihnen helfen kann, Ihr Leben zu verndern.

    A. William MenzinHarvard Medical SchoolEhemaliger Berater der Weltgesundheitsorganisation WHO

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  • Dank

    D anken mchte ich meinem geliebten Mann Igor dafr, dass er mir bei allem, was ich tue, immer zur Seite steht, dass er sich meine zahllosen neuen Konzepte anhrt und mit mir darber spricht und vor allem dafr, dass er sich der Wahrheit so verpflich-tet fhlt. Mein Dank gilt auerdem meiner Tochter Valya fr ih-re charmante Geduld und ihre Hingabe bei der berarbeitung der Formulierungen in diesem Buch. Meinem Sohn Sergei danke ich fr seine enthusiastische Untersttzung und seine Kritik; meinen Sohn Stephan danke ich fr seine wertvollen Anregungen und die inspirierenden Telefongesprche.

    Dr. Paul Fieber und seiner Frau Susie gilt mein Dank fr ihre aktive Untersttzung bei der Organisation und Durchfhrung der Roseburg-Studie. Auerdem danke ich allen, die an der Roseburg-Studie teilgenommen haben, fr die Zeit, die sie investiert haben, und fr ihr Engagement. Vanessa Nowitzky sei gedankt fr ihre flinken Finger, ihre unfehlbare Kenntnis der Grammatik und ihren erfrischenden Sinn fr Humor. Laura Hamilton, Shawna Huggins und Kendall Olson Cassidy danke ich fr die vielen Stunden, die sie mit dem Bearbeiten meines Manuskripts verbracht haben. Und Elizabeth Bechtold, Phyllis Linn, Offek Ohn-bar, Graham W. Boyes, Penny Budinsky sowie Daniel und Judy Sapon-Borson danke ich dafr, dass sie meine Nachforschungen und die Verffentlichung dieses Buches so grozgig finanziell untersttzt haben. Darber hinaus gilt mein Dank allen, die mir ihre begeisterten Kommenta-re zugeschickt haben: Dankeschn. Mgen euch allen die grnen Smoothies guttun.

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  • Einfhrende Worte der Autorin

    L iebe Leserin, lieber Leser, ich freue mich, dieses Buch in Ihre Hnde legen zu knnen. In den folgenden Kapiteln werden Sie erstaunliche Fakten ber grnes Blattgemse erfahren und ich wer-de Ihnen erklren, warum gerade sie der wichtigste Bestandteil der menschlichen Ernhrung sind. Seit mir klar wurde, dass der Schls-sel zu strahlender Gesundheit direkt vor meiner Nase liegt, habe ich jedes Buch ber grne Bltter und grnes Blattgemse gelesen, das ich mir beschaffen konnte.

    Ursprnglich wollte ich lediglich die klassische Rohkosternh-rung verbessern. Zu meiner berraschung entdeckte ich im Zuge meiner Recherchen, dass der Genuss prierter grner Bltter eine so deutliche Verbesserung des Gesundheitszustands bewirkt und zwar unabhngig davon, wie man sich sonst ernhrt und dass er sogar die Vorteile der klassischen Rohkosternhrung (mit einem relativ geringen Anteil an grnem Blattgemse) noch bertreffen kann. Auerdem ist es bei Weitem leichter, grne Smoothies zu trinken, als die Ernhrung von einem Tag auf den anderen auf rei-ne Rohkost umzustellen. Zugleich stellte ich fest, dass Menschen, die priertes grnes Blattgemse in ihre tglichen Mahlzeiten auf-nehmen, ganz von selbst nach und nach immer mehr lebendige Nahrung essen.

    Mit grnen Smoothies knnen Sie sich die gesundheitsfrdern-den Eigenschaften des grnen Blattgemses auf einfache und kst-liche Art verfgbar machen. Und dabei ist es unwesentlich, ob Sie

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  • sich nun rohkstlich, vegan, vegetarisch oder ganz konventionell ernhren: Regelmig getrunkene grne Smoothies knnen Ihre Gesundheit in jedem Fall deutlich verbessern. Diesen Wundertrank kann sich jedermann berall auf der Welt schnell zubereiten. Ent-decken Sie nun mit mir, warum grne Bltter die ideale Nahrung fr den Menschen sind. Ich hoffe, Sie finden diese Informationen so erfrischend wie ich.

    Victoria Boutenko

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  • K A p i T e L 1

    Mut zum Beobachten !

    Die Neugier steht immer an erster Stelle eines Problems, das gelst werden will.

    GALILEO GALILEI

    B eobachtung ist die Grundlage jeder Wissenschaft. Sie und ich haben wie alle anderen Menschen auf diesem Planeten das Recht, die Dinge zu beobachten und eigene Schlsse aus dem zu ziehen, was wir erfahren, ganz gleich, ob wir nun Wissenschaftler sind oder nicht. Wenn wir selbst experimentieren, trgt das dazu bei, dass wir unser Leben in der Hand behalten. Wissenschaftliche Daten knnen unsere persnlichen Erfahrungen niemals ersetzen.

    Sagt man einem Kind, es soll nicht auf die Herdplatte fassen, weil diese hei ist, dann bedeutet das so lange fr das Kind nicht viel, bis es tatschlich einmal versucht, auf die Herdplatte zu fassen und sich dabei wehtut. Nur durch eigene Erfahrung knnen wir ler-nen, Wirkungen mit Ursachen in Verbindung zu bringen, und erst dann wissen wir, was wir zu erwarten haben. Wenn wir zum Bei-spiel spt abends noch zu viel essen, knnen wir nicht davon ausge-hen, dass wir uns am nchsten Morgen frisch und ausgeruht fhlen.

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  • Wissen wir, was geschehen wird, dann knnen wir im Alltag ber-legt handeln und durch bewusstes Handeln die Ziele erreichen, die wir erreichen wollen. Das ist besser, als wenn wir dem Rat ei-nes anderen, der es wohl besser wei, blind folgen.

    Ich wuchs in der Sowjetunion auf, wo wir alle von den staat-lichen Einrichtungen kontrolliert wurden. Von Kindheit an erteilte man mir strenge Anweisungen, was ich zu tun, zu denken und zu sagen htte. Ich frchtete mich davor, Neues auszuprobieren. Aber ich hatte das groe Glck, in meinem Leben vielen Menschen zu begegnen, die mich gelehrt haben, mutig zu sein und alles auszu-probieren, was ich wollte.

    Ich muss Ihnen unbedingt von Alexander Suvorov erzhlen, dem ich mehrfach begegnet bin und der viele Jahre lang mein Held und meine Inspiration war. Im Alter von drei Jahren erblindete Ale-xander und verlor sein Gehr. Dennoch wollte er das Leben voll auskosten. Er lernte zu sprechen und er lernte zu verstehen, was an-dere sagen, indem er ihre Hnde hielt. Er machte einen ausgezeich-neten Schulabschluss und verlie die Universitt Moskau mit einem Doktortitel; er schrieb eine Reihe brillanter wissenschaftlicher Arti-kel darber, welche Mglichkeiten es gibt, tauben und blinden Kin-dern zu helfen; er verffentlichte mehrere Bcher und drehte einen vierzigmintigen Dokumentarfilm darber, wie er die Welt wahr-nahm. In den 1970er-Jahren begeisterte dieser Film in Moskau die Massen. Alexanders Aufrichtigkeit und seine Leidenschaft beein-druckten die Menschen tief. Ich erinnere mich, dass lange Zeit nie-mand das Kino verlie, nachdem der Film zu Ende war. Wir blieben einfach sitzen, verwirrt, schluchzend und voller Scham ber unser feiges Leben und unsere dummen ngste. Alexander Suvorov, der sein Leben in vlliger Dunkelheit und ununterbrochener Stille ver-brachte, trumte davon, in andere Lnder zu reisen. Er erlernte zwei Fremdsprachen und bereiste mehrere Lnder allein. Wurde er ge-fragt, warum er das tue, so antwortete er, er wolle die Welt mit ei-genen Augen sehen. Wundervolle Menschen wie Alexander, die es wagen, mit eigenen Augen zu sehen, inspirieren mich dazu, das

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  • Leben um mich herum genauer zu erforschen und herauszufinden, bis wohin sich meine Grenzen erweitern lassen.

    Wenn wir in unserem Leben immer wieder Neues ausprobieren und nach wahren Antworten suchen, werden wir sehr viel eigene Erfahrung sammeln und unser Wissen wird solide und lebensprak-tisch werden. Wir werden uns selbst in allen Lebenslagen vertrau-en, auch dann, wenn wir schnelle Entscheidungen treffen mssen. Richten wir uns aber im Gegensatz dazu nach dem, was andere sa-gen, dann knnen wir bestenfalls hoffen und beten, dass diejeni-gen, nach deren Richtlinien wir leben, ihr Wissen grndlich und sorgfltig erworben haben und aufrichtig sind. Mit anderen Wor-ten: Wir hoffen, dass ein anderer sich besser um uns kmmert als wir selbst.

    Wenn wir uns auf die Beobachtungen anderer Menschen und die Schlsse, die sie daraus ziehen, verlassen, entscheiden wir uns bewusst dafr, blind und taub zu bleiben. Wir fhlen uns dazu ge-zwungen, uns wieder und wieder nach dem zu richten, was sie leh-ren, und tun Dinge, deren Hintergrund wir selbst nicht verstehen. Wir ordnen uns der Autoritt der anderen unter. Wir geben unse-re Macht fort.

    Aufmerksam zu beobachten, das ist unser ureigenes Recht. Wenn wir unsere Beobachtungsgabe nutzen, knnen wir uns aus dem Labyrinth der Verwirrungen befreien. Ich bin der Ansicht, dass das, was wir selbst bewusst beobachten, tausendmal wichtiger ist als jede streng wissenschaftliche Behauptung.

    Warum wurden in letzter Zeit so viele Bcher ber Ernhrung verffentlicht ? Ganz offensichtlich hat die ffentlichkeit viele Fragen zum Thema Gesundheit, die von der weltweiten wissenschaftlichen Gemeinschaft noch nicht zufriedenstellend beantwortet werden konn-ten. Fr die meisten Menschen sind Forscher weit von ihrem Lebens-alltag entfernt und die Wissenschaftler haben gleichzeitig die Verbin-dung zum normalen Menschen verloren. Ich frage mich, warum das so gekommen ist, wo doch das eigentliche Ziel der Wissenschaft im Wohlergehen des Menschen liegt.

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  • Die meisten Ergebnisse der Wissenschaft sind fr gewhnliche Menschen unzugnglich und unerschwinglich. So musste ich zum Beispiel fr fast alle medizinischen Berichte (fr eine zwei- oder dreiseitige Zusammenfassung) eine Unsumme bezahlen, manch-mal sogar einige Hundert Dollar. Die Forschungsberichte sind au-erdem meist in einer wissenschaftlichen Sprache geschrieben, die sie fr Menschen unverstndlich macht, die nicht dieser speziellen wissenschaftlichen Richtung angehren. Nach meinen Beobachtun-gen gibt es zunehmend mehr unterschiedliche Wissenschaftszweige und mit ihnen auch Fachbegriffe. Ich habe mit Dutzenden Wissen-schaftlern der verschiedensten Bereiche in den unterschiedlichs-ten Teilen der Erde gesprochen, und nie ist mir ein Wissenschaftler begegnet, der Studien aller Richtungen htte verstehen und erkl-ren knnen. Je mehr Wissenschaftler zu einem Thema wissen, des-to eher sagen sie sogar, wenn es um andere Themen geht: Das ist nicht mein Gebiet.

    Diese Tendenz lsst darauf schlieen, dass die Wissenschaft sich ber das hinausbewegt, was ein gewhnlicher Mensch noch verstehen kann, und zu einer reinen Wissenschaft um der Wissenschaft willen wird. Whrend die ffentlichkeit etwas ber die neuesten Ergebnisse erfahren mchte, entfernt die wissenschaft-liche Welt sich zunehmend von den wirklich brennenden Fragen. Das Informationsvakuum wchst, besonders auf den Gebieten Ge-sundheit und Ernhrung.

    Als Ersatz fr diese fehlenden und eigentlich so notwendigen Informationen entwickelt die ffentlichkeit ihre eigene Wissen-schaft. Sie ist vielleicht nicht vllig exakt, aber doch fr die Mehr-heit der Menschen verstndlich. Und so kommt es, dass Hun derte, wenn nicht sogar Tausende von Bchern ber Ernhrung von ganz normalen Menschen geschrieben werden, die verschiedene Stu dien durchfhren, zuweilen sogar ohne den notwendigen finan ziellen Hintergrund. Bei ihrer verzweifelten Suche nach Antworten auf ih-re Fragen saugen die Menschen diese Flle an Informationen auf und sind am Ende oft noch verwirrter als zuvor.

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  • Ich stelle fest, dass viele Menschen dem geschriebenen Wort mehr trauen als dem gesprochenen. Aus Mangel an eigener Beob-achtung und aufgrund einer Neigung, an Theorien festzuhalten, als wren sie in Stein gemeielt, bernehmen Gesundheitsbewusste gern ein bestimmtes Konzept. Nach welchem Konzept sie nun leben, das richtet sich hufig einfach danach, welches Buch ihnen zuerst in die Hnde fllt. Und weil es viele Bcher zum Thema Ernhrung gibt, widersprechen die Konzepte einander auch. Daher kann man heute Hunderten von Menschen begegnen, die einem vllig unter-schiedliche Ratschlge geben, wie man sich ernhren sollte. Und al-le haben Hunderte von unterschiedlichen Begrndungen dafr, die sich wiederum gegenseitig ausschlieen.

    Als ich begann, rund um das Thema grnes Blattgemse zu recherchieren, versank ich sofort in einem Meer an Informationen. Ich wollte allerdings unbedingt die richtige Antwort finden, alles andere htte ich nicht akzeptieren knnen. Ich fhlte mich nicht nur fr meinen Mann und meine Kinder verantwortlich, die ich mit in die Rohkosternhrung hineingezogen hatte, sondern auch fr Tausende von Menschen in der ganzen Welt, die auf meine An-regung hin dazu bergegangen waren, sich rein rohkstlich zu er-nhren. Schlielich beschloss ich, das Ganze ein paar Monate lang ruhen zu lassen und in dieser Zeit so viele Forschungsberichte zum Thema Ernhrung zu lesen, wie ich nur bekommen konnte. Ich beschloss, die vielen verschiedenen Meinungen, die es zu den Be-richten gibt, einmal ganz auer Acht zu lassen und mich ausschlie-lich auf die zugrunde liegenden Original-Daten zu konzentrieren. Denn der menschliche Verstand ist fhig, logische Gedankenketten zu konstruieren, die den Leser elegant zu vllig falschen Schluss-folgerungen fhren und das mit verheerenden Folgen. (Ich wer-de spter noch auf solche Denkfehler eingehen, auf die ich selbst hereingefallen bin.)

    Ich entdeckte, dass es entscheidende Lcken, was die Daten anbelangt, sowie zahlreiche wichtige Nahrungsmittel gibt, deren Eigenschaften bislang noch nie untersucht worden sind. Mir wur-

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  • de klar, dass ich, wenn ich die richtigen Schlsse ziehen wollte, selbst einige Teststudien wrde machen mssen. Schlielich war mein Leben sowieso schon ein Experiment und ich selbst war das Versuchskaninchen.

    Mehr denn je bin ich jetzt davon berzeugt, dass es besser ist, sich zwei Wochen lang ausschlielich von Rohkost zu ernhren und dann selbst zu beobachten, wie man sich fhlt, als zehn Bcher zu lesen und sich an die in ihnen gegebenen Ratschlge zu halten, ohne auch nur im Geringsten zu wissen, warum. Wir alle knnen selbst erkennen, welche Folgen unser Handeln hat, wenn wir auf-merksam beobachten.

    Liebe Leserin und lieber Leser, mit diesem Buch mchte ich Sie dazu inspirieren, selbst zu beobachten, wann Sie sich am ge-sndesten fhlen und gesund aussehen, und danach Ihr ganz per-snliches Konzept zu entwerfen, so wie es fr Sie richtig ist. Denn Sie allein sind die Fachfrau bzw. der Fachmann, wenn es um Ihre Belange geht.

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  • K A p i T e L 2

    Was fehlte in unserer Rohkosternhrung ?

    M ein Mann, unsere beiden jngsten Kinder und ich hatten uns seit Januar 1994 also bis zum damaligen Zeitpunkt ber elf Jahre lang ausschlielich rohkstlich ernhrt. Wir hatten uns aus Verzweiflung zu dieser radikalen Ernhrungsform entschlos-sen, denn die rzte hatten uns keinerlei Hoffnung gemacht, dass wir je wieder von unseren schrecklichen Erkrankungen genesen knnten.

    Mein Mann Igor war seit seiner Kindheit immer wieder krank gewesen. Schon im zarten Alter von siebzehn Jahren hatte er neun Operationen hinter sich. Durch seine progressive Hyperthyreose (fortschreitende Schilddrsenberfunktion) und seine chronische rheumatische Arthritis war er bereits mit achtunddreiig ein ge-sundheitliches Wrack. An Regentagen musste ich ihm die Schuhe binden, weil er seine arthritische Wirbelsule nicht beugen konn-te. Sein Puls lag meist ber 140, an Sonnentagen trnten ihm die Augen und seine Hnde zitterten. Igor fhlte sich unentwegt mde und hatte fast immer Schmerzen. Igors Schilddrsenarzt sagte, wenn er einer operativen Entfernung der Schilddrse nicht zustim-me, wrde er in weniger als zwei Monaten sterben. Sein Arthritis-

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  • arzt war der Ansicht, dass er den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbringen wrde.

    Bei mir wurde Arrhythmie, eine unregelmige Herzttigkeit, festgestellt. An dieser Krankheit war bereits mein Vater gestorben. Meine Beine waren durch deme stndig geschwollen; ich wog 126 Kilogramm und nahm immer weiter zu. Mein linker Arm wurde nachts oft taub und ich hatte Angst, ich msste sterben und meine Kinder wrden Waisen. Ich war unentwegt mde und fhlte mich depressiv.

    Unsere Tochter Valya hatte von Geburt an Asthma und Aller-gien; sie hustete oft die ganze Nacht ber heftig. Bei unserem Sohn wurde Jugenddiabetes mellitus Typ I festgestellt.

    Nachdem ich wieder einmal eine ganze Nacht geweint hatte, kam ich zu dem Schluss: Wenn wir etwas anders haben wollten, mussten wir auch anders handeln. Von nun an probierten wir ver-schiedene Heilmethoden aus und beschlossen schlielich, Rohkst-ler zu werden. Damals wussten wir nicht das Geringste ber lecke-re Rohkostgerichte und darber, wie man Leinsamen-Krcker im Drrgert herstellt. Und dennoch konnten wir, allein indem wir den Gashahn am Herd zudrehten und nie wieder etwas kochten, all un-sere unheilbaren, lebensbedrohlichen Krankheiten heilen. Wir wur-den so schnell immer gesnder, dass wir alle vier bereits nach drei-einhalb Monaten gemeinsam mit 40.000 anderen Lufern am Bolder Boulder-Rennen ber zehn Kilometer teilnehmen konnten.

    Durch die neue Ernhrung und regelmiges Joggen stabi-lisier te sich sogar Sergeis Blutzuckerspiegel. Seit er sich ausschlie-lich rohkstlich ernhrt, hat er nie wieder Diabetes-Symptome ge-zeigt. Wir waren unglaublich berrascht, nicht nur darber, wie schnell wir wieder einen normalen Gesundheitszustand erreicht hatten, sondern auch darber, dass wir uns so viel gesnder fhl-ten als jemals zuvor. Die Geschichte unserer Heilung haben wir in allen Einzelheiten in unserem Buch Raw Family: A True Story of Awakening beschrieben.

    Doch nach mehreren Jahren als Rohkstler beschlich uns ir

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  • gendwann das Gefhl, dass wir einen Punkt erreicht hatten, an dem sich unser Gesundheitszustand nicht weiter verbesserte, ja, sogar eher wieder ein wenig verschlechterte. Nach etwa sieben Jahren reiner Rohkost waren wir immer hufiger unzufrieden mit unserer Ernhrung. Egal welche Art von Rohkost ich gegessen hatte, ich entwickelte ein Vllegefhl, besonders aber, wenn ich Salat mit Dressing zu mir genommen hatte. Deshalb verzehrte ich nun mehr Frchte und Nsse und nahm zu. Mein Mann bekam viele graue Haare. Wir alle waren uns nicht mehr sicher, ob das die richtige Art der Ernhrung fr uns war. Und wir fragten uns oft: Was sol-len wir nur essen? Hin und wieder hatten wir sogar Hunger, aber keinerlei Lust auf das, was zu einer klassischen Rohkost ernhrung gehrt: Frchte, Nsse, Samen, Krner und Trockenfrchte. Salate (mit Dressing) waren zwar kstlich, sie machten uns aber schlfrig und mde. Wir saen also in der Klemme. Ich erinnere mich, dass Igor eines Tages einen Blick in den Khlschrank warf und immer wieder sagte: Ich wnschte, ich htte Lust auf irgendwas von die-sem Zeug Solche Phasen dauerten nie lange und wir schoben es jedes Mal darauf, dass wir uns wahrscheinlich ber essen hat-ten, und wir konnten unseren Appetit durch Fasten, Fitnesstrai-ning, Wandern oder einfach durch mehr Arbeit wieder anregen. Meine Familie und ich sind felsenfest davon berzeugt, dass Roh-kost fr uns das einzig Richtige ist. Deshalb machten wir einander immer wieder Mut, bei Rohkost zu bleiben, komme, was da wolle. Und so lieen wir uns stndig neue Tricks einfallen. Viele Freunde haben mir von hnlichen Erfahrungen berichtet. Sie hatten an die-sem Punkt meist die reine Rohkosternhrung aufgegeben und wie-der etwas gekochte Kost in ihren Speiseplan aufgenommen. Doch wir bestrkten uns immer wieder gegenseitig und blieben bei einer rohkstlichen Ernhrung.

    Aber mir stellte sich tglich aufs Neue die bohrende Frage: Fehlt etwas in unserer Ernhrung ? Und die Antwort kam stets auf der Stelle: Nein ! Nichts ist besser als reine Rohkost.

    Doch so klein sie auch waren, die unerwnschten Anzeichen

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  • dafr, dass wir nicht ganz gesund waren, huften sich. Sie zeigten sich in geringfgigen, aber sprbaren Symptomen wie etwa einer Warze an der Hand oder grauem Haar und lieen Fragen und Zwei-fel daran aufkommen, dass die Rohkosternhrung in ihrer momen-tanen Form vollstndig war. Und als meine Kinder schlielich dar-ber klagten, dass ihre Zhne schmerzempfindlicher geworden seien, konnte ich an nichts anderes mehr denken als daran, was uns wohl fehlte, um wirklich gesund zu sein. Ich redete stndig darber und machte alle um mich herum damit verrckt.

    Auf meiner eifrigen Suche begann ich, Daten ber jedes ein-zelne Nahrungsmittel zu sammeln, das fr den menschlichen Ver-zehr geeignet war. Wie meine Gromutter zu sagen pflegte: Suchet und ihr werdet finden. Nach vielen Irrtmern fand ich schlie-lich die Antwort. Ich entdeckte eine Nahrungsmittelgruppe, die den GESAMTEN Nhrstoffbedarf des Menschen decken konnte: grnes Blattgemse ! Die Wahrheit war also: Meine Familie und ich, wir aen nicht ausreichend grnes Blattgemse. Und es war noch schlimmer: Wir mochten es nicht einmal. Wir wussten, dass grnes Blattgemse wichtig ist, aber niemand hatte uns je sagen knnen, wie viel wir in unserer Nahrung wirklich brauchten. Wir kannten nur die ungenaue Empfehlung, dass man so viel wie mglich da-von essen solle. Um herauszufinden, wie viel grnes Blattgemse wir brauchten, wollte ich die Ernhrungsgewohnheiten der Schim-pansen studieren, da sie zu den Lebewesen gehren, die dem Men-schen am hnlichsten sind.

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  • K A p i T e L 3

    Wie sich Schimpansen ernhren

    Schimpansen sind uns Menschen sehr hnlich. Die Wissenschaft-ler am Chimpanzee & Human Communication Institute an der Washington Central University sind der berzeugung, dass Schim-pansen als Menschen klassifiziert werden sollten. Nachdem sie das Verhalten dieser intelligenten Wesen eingehend studiert hat-ten, waren die Forscher der WCU davon berzeugt, dass Schim-pansen wesentlich schlauer sind, als die meisten Menschen denken. Nach Angaben der Wissenschaftler der WCU verfgen Schimpan-sen ber eine eigene Sprache und eine eigene Kultur. Das htten wir Menschen ihnen nie zugetraut. Sie verwenden eine eigene Zei-chensprache, die die Wissenschaftler mehr als drei Jahrzehnte lang eingehend untersucht haben. Die Forscher der WCU stellen fest: Neueste Indizien lassen darauf schlieen, dass Technik und Kom-munikation, der sich die Schimpansen bedienen, der Definition von Kultur gengen. Wir wissen auch, dass die kognitiven Fhigkeiten der Schimpansen den unseren sehr hnlich sind, und zwar sowohl intellektuell als auch emotional. Nach jeder vernnftigen Definition sollten Schimpansen als Menschen klassifiziert werden.1

    Die meisten medizinischen Forschungsinstitute sind sich dar-

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  • Victoria BoutenkoGreen for Life

    Grne Smoothies nach der Boutenko-Methode

    Green for Life ist ein Bericht von Victoria Boutenko ber ihre Recherchen zu einerGruppe von Lebensmitteln, deren Bedeutung bislang dramatisch unterschtzt wurde,obwohl sie den Nhrstoffbedarf des Menschen optimal abzudecken vermag: grnesBlattgemse.Gleichzeitig fand die Autorin heraus, dass wir Menschen heute zu wenig Gebisskraftund Magensure haben, um die in ihm enthaltene Flle an Vitalstoffen verwerten zuknnen. Und so kam Victoria auf die Idee, grnes Blattgemse mit dem Mixer zuSmoothies zu verarbeiten und durch die Zugabe von Frchten zu verfeinern: Dienhrstoff reichen und wohlschmeckenden grnen Smoothies waren erfunden!

    220 Seiten, Broschur ISBN: 978-3-939570-43-1

    HANS-NIETSCH-VERLAGL E S E P R O B E

    www.nietsch.de