8
Tal Når der fortælles om byggeriet af den faste forbindelse, bliver der altid nævnt tal. Tal om prisen, tal om størrelsen, tal om trafikprogno- serne. Store tal, der har en tendens til at vokse. Tallene her på forsiden fortæller, hvor langt væk en fast forbindelse mellem Danmark og Tyskland over Femern Bælt er målt i tid. Dét tal bliver mindre. Hele tiden. Zahlen Wenn es um den Bau der festen Verbindung geht, werden immer Zahlen genannt. Zahlen über Preise, Zahlen über Größen und Maße, Zahlen über Verkehrsaufkommens. Große Zah- len mit der Tendenz zu wachsen. Die Zahlen auf unserem Titel erzählen, wie weit eine feste Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark über den Fehmarnbelt zeit- mäßig entfernt ist. Und diese Zahl wird kleiner. Ständig. Numbers Whenever the construction of the fixed link is mentioned, so are the numbers. Numbers about the price, numbers about the size and scope, numbers about the traffic. Big numbers that have the tendency to grow. The numbers on this page represent the time before the tunnel connection between Den- mark and Germany across the Fehmarnbelt is realized. That number is shrinking. All the time. 483 weeks 3383 days 81.192 hours 4.871.520 minutes 292.291.200 seconds RECONNECTION

Fehmarnbelt Weekly Reconnection DEUTSCH

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Fehmarnbelt Weekly Reconnection DEUTSCH

Citation preview

Page 1: Fehmarnbelt Weekly Reconnection DEUTSCH

Tal

Når der fortælles om byggeriet af den faste forbindelse, bliver der altid nævnt tal. Tal om prisen, tal om størrelsen, tal om trafikprogno-serne. Store tal, der har en tendens til at vokse.

Tallene her på forsiden fortæller, hvor langt væk en fast forbindelse mellem Danmark og Tyskland over Femern Bælt er målt i tid. Dét tal bliver mindre. Hele tiden.

Zahlen

Wenn es um den Bau der festen Verbindung geht, werden immer Zahlen genannt. Zahlen über Preise, Zahlen über Größen und Maße, Zahlen über Verkehrsaufkommens. Große Zah-len mit der Tendenz zu wachsen.

Die Zahlen auf unserem Titel erzählen, wie weit eine feste Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark über den Fehmarnbelt zeit-mäßig entfernt ist. Und diese Zahl wird kleiner. Ständig.

Numbers

Whenever the construction of the fixed link is mentioned, so are the numbers. Numbers about the price, numbers about the size and scope, numbers about the traffic. Big numbers that have the tendency to grow.

The numbers on this page represent the time before the tunnel connection between Den-mark and Germany across the Fehmarnbelt is realized. That number is shrinking. All the time.

483 weeks 3383 days81.192 hours4.871.520 minutes292.291.200 seconds

RECONNEC TION

Page 2: Fehmarnbelt Weekly Reconnection DEUTSCH

Man scheint das eine oder andere richtig gemacht zu haben, wenn man Leute dazu bringt, einein-halb Stunden mit dem Auto von Kopenhagen nach Stokkemarke auf Lolland zu fahren, nur um einen Briekäse zu kaufen. Dieser Käse wird auf Knuthenlund Gods hergestellt, das jährlich von 30.000 Menschen besucht wird. Sie kommen entweder, um Ökoprodukte im Hofladen einzu-kaufen oder um an einer Führung auf Dänemarks größtem ökologischem Bauernhof mit eigener Molkerei teilzunehmen.

Deutsche auf Radtour”Wir bekommen auch Besuch aus Deutschland. Gelegentlich kommen sie mit dem Rad. Sie ne-hmen die Fähre nach Rødby und radeln die 30 Kilometer hierhin nach Stokkemarke”, berich-tet Jesper Hovmand-Simonsen, der zusammen mit seiner Frau Susanne Hovmand-Simonsen den Hof bewirtschaftet. 2006 übernahm Susan-

ne das Familienanwesen. Seither hat das Paar an alte Verbindungen angeknüpft. Zur Natur. Zum Handwerk. An den Glanz alter Zeiten. Die land-wirtschaftliche Produktion des Gutshofes wurde ökologisch umgestellt. Die Molkerei produziert handgemachten Käse und Joghurt aus eigener Schafs- und Ziegenmilch. Die Zahl der Angestell-ten wuchs von sechs auf knapp 25 Personen – wie in den alten Glanzzeiten wimmelt es wieder von Leuten auf dem Gut. Man hofft, damit weiter öko-logisches Wachstum in der Region zu schaffen.

Ideale LageManche würden die Lage als „abseits” und pro-blematisch empfinden. Doch nicht so das Paar auf Knuthenlund. Denn Lolland gilt als eines der be-sten Landwirtschaftsgebiete Dänemarks und seine geographische Lage ist gar nicht schlecht. Insbeson-dere, wenn der Weg über den Fehmarnbelt einmal unter dem Meer durch den neuen Tunnel führt.

„Wir liefern unsere Lebensmittel nach Kopenhagen, aber auch nach Norddeutschland, und zweifel-los bedeutet eine schnellere Verbindung z.B. nach Hamburg ein sehr interessantes Potenzial für uns“, meint Jesper Hovmand-Simonsen.Für ein Produkt, das besonders kaufstarke und qualitätsbewusste Verbraucher anspricht, ist die Lage direkt zwischen Hamburg und Kopenhagen äußerst günstig.

Blick zurück schafft FortschrittDer Erfolg von Knuthenlund beruht auf echten, konkreten Werten, die sowohl historisch als auch sozial und ökologisch tief verwurzelt sind. Die alten Tage kommen nicht zurück, aber eine Ver-bindung zu vielen der früheren Werte wurde neu geschaffen. Das verspricht Gutes für die Zukunft.

Historische Werte schaffen neues Wachstum

Susanne und Jesper Hovmand-Simonsen revolutionierten ihren Landwirtschaftsbetrieb, als sie ab 2007

zu ökologischer Führung übergingen.

Man scheint das eine oder andere richtig gemacht zu haben,

wenn man Leute dazu bringt, eineinhalb Stunden mit dem Auto

von Kopenhagen nach Stokkemarke auf Lolland zu fahren,

nur um einen Briekäse zu kaufen.

Knuthenlund hat eine Reihe von internationalen Aus-zeichnungen für seine Käseherstellung erhalten.

Beim World Cheese Awards 2011 erhielt der Gutshof Gold, Silber und Bronze für seinen ökologisch handgefertigten Käse.

Der Hofladen auf Knuthenlund verkauft Fleisch und Molkereiprodukte aus

eigener Produktion sowie Produkte von anderen regionalen Ökoproduzenten.

Die ökologischen Schafs- und Ziegenmilchkäse von Knuthen-lund weckten die Begeisterung der Experten beim welt-größten Käsewettbewerb. Beim World Champion Cheese 2010 gab es zwei Goldmedaillen und eine Bronzemedaille sowie 2011 einmal Gold.

Außerdem erhielt der Gutshof 2010 den Preis für den be-sten Käse des Nordens sowie Auszeichnungen für den be-sten Schafskäse sowie den besten internationalen Käse bei Premio Roma in den Jahren 2010 und 2011.

Der Landbesitz von Knuthenlund erstreckt sich über 730 Hektar.Der Viehbestand umfasst zirka

500 Schafe und zirka 500 Ziegen.

2

Page 3: Fehmarnbelt Weekly Reconnection DEUTSCH

3

Peter Bode bringt es auf den Punkt: „Alle Politiker reden über die Fehmarnbeltregion. Wir schaffen sie.“

Die Initiative zu einem Lehrlingsaustausch zwis-chen Firmen in der Region Lübeck und Lol-land-Falster kam von Peter Bode selbst, der zu-sammen mit seinem Partner Peter Hartmann vor zirka zehn Jahren die Firma Habotech gründete. Anfang 2012 nahm er Kontakt zu seinen Projekt-partnern im Interreg-Projekt „VET Qualification System“ auf, weil er an einer Teilnahme interes-siert war und hören wollte, ob die Projektpartner an einer Zusammenarbeit für einen Lehrlingsau-stausch unter Elektrikern interessiert waren.

„Wir waren alle dafür“, so Svend Erik Jessen, CELF-Projektchef. Seiner Meinung nach hat die Berufsschule nach mehreren Jahren EU-Projek-tarbeit eine große Erfahrung bei der grenzüber-schreitenden Kontaktanbahnung mit verschiede-nen Schulen und Organisationen gesammelt.Die Unternehmen von beiden Seiten des Belts wurden zu einem Informationstreffen eingeladen und lernten die Idee von Habotec kennen. Zwis-chen einer Handvoll Unternehmen von beiden Seiten kam schließlich ein Abkommen zustande.

Jugend schafft Kontakte

Im Frühling waren fünf Lehrlinge aus der Region Lübeck in Dänemark, wo sie einen einwöchigen Schulaufenthalt mit einer Einführung ins Dänis-che und in die dänische Arbeitswelt erhielten, an den sich ein zweiwöchiges Praktikum in einer Fir-ma vor Ort anschloss.

Der 21-jährige Kevin Neuenfels war einer von ih-nen, der „ja“ sagte, als sein Chef Peter Bode ihm den Praktikumsaufenthalt in Dänemark anbot.

„Ich habe viel dabei gelernt“, meint er. „In Däne-mark war ich mit bei Privatkunden und konnte auch Arbeiten am Guldborgsundtunnel ausführen. Das hatte ich vorher noch nie getan und ich habe dadurch ganz neue Erfahrungen gemacht“, berich-tet Kevin Neuenfels, der sich vorstellen könnte, später auch einen Job in Dänemark zu suchen.Im Oktober steht der nächste Austausch an. Dann bekommen Habotec und eine Reihe anderer Be-triebe in und um Lübeck Besuch von einigen dä-nischen Lehrlingen. Die Firmenchefs haben sich zwischenzeitlich bereits mehrfach getroffen.

„Wir haben Möglichkeiten zur Zusammenarbeit entworfen und in diesem Zusammenhang ist es vor-teilhaft, wenn einige unserer Auszubildenden ihre Kollegen im Nachbarland schon kennen“, sagt Peter Bode. „Wir haben eine Gemeinschaft geschaffen. Das ist ein guter Ausgangspunkt, um zu Ergebnissen zu kommen.“

Hier ist das Rezept, wie man als Unternehmen Kontakte auf der

anderen Seite des Fehmarnbelts schaffen kann: Schickt die Lehrlinge über die Grenze.

Mit seiner Initiative zum Austausch der Elektri-kerlehrlinge qualifizierte sich Peter Bodes Un-ternehmen für das Finale von “The Integration Award 2012”. Der Preis wird vom Fehmarnbelt Business Council gestiftet.

Durch die Zusammenarbeit mit den Ausbildungs-institutionen CELF und der Emil-Possehl-Schule ist der Austausch der Lehrlinge Bestandteil mehrerer EU-Projekte, wodurch verschiedene Aktivitäten eine finanzielle Förderung erfahren können.

Habotec hat 86 Mitarbeiter und bietet unterschiedlichste Installationsleistungen im Elektro-, Heizungs- und Sanitärbereich.

www.habotec.de

Der Austausch von Elektriker-Lehrlingen hat in Lolland-Falster darauf aufmerksam ge-macht, dass es in norddeutschen Firmen einen Mangel an Elektrikern gibt. Dadurch eröffnete sich die Möglichkeit, dänische Arbeitslose südlich des Fehmarnbelts zu ver-mitteln. Nun untersuchen die Jobzentren auf Lolland-Falster zusammen mit der Agentur für Arbeit in Lübeck, für welche Branchen sie sich mit Bewerbern für suchende Firmen und Jobs für Arbeitssuchende gegenseitig helfen können.

Page 4: Fehmarnbelt Weekly Reconnection DEUTSCH

1864-65 arbeitete ein Mann namens Gustav Kröhnke intensiv an einem Plan, der Kopenha-gen und Hamburg näher zueinander bringen sol-lte. Sein Hauptargument war zwar der finanzielle Gewinn, den die beiden Großstädte sich von einer direkten Eisenbahnverbindung mit Fährtransport über den Fehmarnbelt erhoffen konnten. Aber die wahre Triebkraft hinter seiner Arbeit lag eher 190 Kilometer von Kopenhagen und 140 Kilometer von Hamburg entfernt. Auf der Insel Fehmarn.

Der Traum vom TouristenboomHier war seine Frau geboren. Sie wuchs im kleinen Gammendorf drei Kilometer von der Nordküste der Insel entfernt auf. Als Kind hatte sie sicher vi-ele Male den Sandstrand und den Blick über die 19 km breit wogende Ostsee zwischen ihrer Ge-burtsinsel und der nächsten Küste der nördlichen Inselgruppe genießen können, die von den Dänen gern „Südseeinseln“ genannt werden.

Gustav Kröhnke und seine Frau träumten davon, einen Gasthof auf Fehmarn zu betreiben. Und was wäre für einen solchen Betrieb mehr förderlich als Verkehr? Ein Zug und eine Fähre mit Massen von Reisenden. Doch Kröhnke und seine Frau beka-men ihre Hochgeschwindigkeitsverbindung zwis-chen den Metropolen jedoch nicht.

Die Zugehörigkeit wechselte Die Geschichte der Region, deren geographische Drehscheibe der Fehmarnbelt bildet, ist die Ge-schichte über die Nachbarschaft dreier Länder im Guten wie im Bösen. Schweden, Dänemark und Deutschland. Oder besser gesagt die Geschichte der Nachbarschaft dreier Gebiete, die im Laufe der Geschichte einst einem Staat unterlagen, heu-te aber zu ihrem jeweiligen Heimatland gehören.

Geld und LebenEine Wachstumsregion mit reichen historischen Verbindungen

Ein Mann namens Gustav Kröhnke arbeitete zwischen 1864 und 1865

intensiv an einem Plan, der Kopenhagen und Hamburg näher zueinander bringen sollte.

GESCHICHTE – ein RiesenprojektDie historischen Fakten über die Fehmarnbeltregion sind sehr umfassend. Ein Teil von ihnen wurde in verschiedenen Interreg-Projekten von Projektpartnern in Dänemark und Deutschland aufgearbeitet, wie zuletzt im Projekt „Nicht nur Sau-

erkraut und Smørrebrød“. Informationen und Illustrationen, die in diesem Maga-zin benutzt wurden, stellte uns das Museum Lolland-Falster unter der kundigen Führung der stellvertretenden Leiterin Anna-Elisabeth Jensen mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung. www.museumlollandfalster.dk

Schnellverbindung seit 1963Die Vogelfluglinie mit der Fährverbindung Rød-by-Puttgarden wurde 1963 eröffnet. Bereits 1824 hatten Lübeck und Hamburg angeboten, die Verbindung Hamburg-Kopenhagen mit ei-ner Hauptstraße zwischen den beiden Städten erweitern, aber der dänische König, damals Her-rscher über die beiden Städte, lehnte ab. Es gab keinen Grund, dass Städte außerhalb des alten dänischen Reiches zu stark wachsen sollten.

4

Page 5: Fehmarnbelt Weekly Reconnection DEUTSCH

Dänische Zugpremiere in DeutschlandDie erste Eisenbahnstrecke im Königreich Däne-mark wurde 1844 auf heute deutschem Boden eingeweiht: die sogenannte Ostseebahn zwis-chen Altona und Kiel.

Dänischer König in Deutschem Bund1864 bestand Deutschland aus 39 kleinen und großen Königreichen, Fürstentümern und freien Städten, dem sogenannten Deutschen Bund. Hol-stein und Lauenburg zählten auch zum Bund, und weil der dänische König als ihr Herzog den Rang eines deutschen Fürsten einnahm, war er ein Mit-glied des Deutschen Bundes.

Der dänische König verlor die Heringsmärkte in Skåne an die deutsche Hanse. Als Reaktion bauten die Dänen einen neuen Heringsmarkt auf „Albuen“ in Lolland.

Heutzutage ist das Gebiet geprägt von den vielen Erhöhungen entlang der Küste, die die einfachen Buden davor bewahren sollen, bei Regenwetter im Schlamm zu versinken.

DIE GRÖSSTEN STÄDTE DÄNEMARKSWährend der Wikingerzeit (800-900) war Hedeby im Herzogtum Schleswig

die größte Stadt Dänemarks. Im 12. Jahrhundert war Lund in Skåne

die größte dänische Stadt. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts

war Lübeck die größte Stadt in Dänemark.

WIKINGERSCHATZ von VålseDie Abbildung oben ist ein Beispiel für den Reichtum, der früher kennzeich-nend für die Gegend war. 1835 stieß ein Bauer auf einen, wie sich später her-ausstellte, unermesslichen Silberschatz, als er seine Felder in Vålse auf Falster pflügte. Sieben Kilo Silber in Barren, Schmuck und Münzen, von denen einige bis auf die Zeit vor dem Jahr 1.000 datiert werden konnten. Die Münzsammlung zeugt von einem reichen Handel, da sich darunter Münzen aus vielen Teilen der Welt befinden, unter anderen aus Arabien, der Normandie und England.

Foto mit freundlicher Genehmigung des dänischen Nationalmuseums.

SCHWEDISCHE RübenmädchenVielleicht haben Sie von den Rübenmädchen aus Po-len gehört, die nach Lolland kamen und Arbeit auf den Rübenfeldern erhielten. Lolland-Falster hatte aber auch Rübenschweden. Ende des 19. Jahrhun-derts, zur Zeit der großen Auswanderungswel-len nach Amerika, kamen sogar ziemliche viele schwedische Rübenmädchen nach Lolland. Aber die schwedischen Mädchen fielen nicht so auf. Sie unterschieden sich nicht so wie die dunkelhaarigen Polinnen, die zudem auch katholisch waren, von der dänischen Bevölkerung.

Ein integrierter ArbeitsmarktDer wohl bekannteste Heringsmarkt war „Falster-bo”, dessen Name direkt auf die vielen Fischer von Falster verweist, die ihre Fänge auf dem schonis-chen Heringsmarkt anlandeten. Eine Abrechnung von 1494 hält fest, dass 97 der 434 Verkaufsstände in Falsterbo von Leuten der Orte Stubbekøbing und Nykøbing auf Falster betrieben wurden. Mit einem Jahresverkauf von 300.000 Tonnen Hering war es ein gigantischer Handelsplatz. Und eine vorbildliche Zusammenarbeit zwischen den Leu-

ten der zwischen Schweden, Dänen und Deuts-chen aufgeteilten Fehmarnbeltregion. Jeder

von ihnen trug seine Spezialitäten dazu bei, und zusammen erzielten sie einen Riesenerfolg.

Eine besondere Periode in der Geschichte der Region, an die sich sicher viele noch von ihrem Geschichtsunterricht erinnern, ist der deutsche Hansebund. Sein umfangreicher Heringshandel, nahm internationale Dimensionen ein.

Der große HeringsmarktDie „Erfindung” des Heringsmarktes selbst muss dem dänischen König zugeschrieben werden, der im unter dänischer Herrschaft stehenden Skåne ein Gebiet für internen Handel vom Zoll befreite. Seine einzige Bedingung war, dass der Handel mit königlich dänis-chen Münzen erfolgte.Die Ostseefischer, von de-nen viele von Lolland, Falster und Møn kamen, lieferten den Hering, die Deutschen kamen mit Salz und die Lokalbevöl-kerung in Skåne stellte Ton-nen her. So entstanden enor-me Mengen Salzhering, die von Händlern aus ganz Europa aufge-kauft wurden. Der Salzhering wurde in großem Stil ins katholische Europa weiterver-kauft, denn er war eine erlaubte Speise während der fleischlosen Fastentage.

5

Page 6: Fehmarnbelt Weekly Reconnection DEUTSCH

Kære læser

Femern Bælt regionen er ikke ny. Vi, der bor her, har bare været adskilt i mange år. Krige, konjunkturer, fastgroede rutiner og fordomme har skilt os ad. Men i disse år genskaber vi forbindelsen. Vi “reconnecter”.

Den enorme erhvervsaktivitet, som byggeriet af den faste forbindelse bidrager med, giver virksomheder anledning til og mulighed for at finde sammen på tværs af grænserne og påtage sig opgaver og tilegne sig kompetencer, der tidligere forekom uopnåelige.

Men vi får langt mere end det. Tunnelens indvirkning på transportmulighederne skaber nye muligheder for samarbejde omkring uddannelse, forskning, arbejds-marked, kultur og turisme.

Vores folk kommer i langt højere grad til at arbejde, studere, opleve og stifte familie i hinandens lande. Vores fælles historie dokumenterer, at dette ikke er noget nyt. I disse år “reconnecter” vi blot.

Europa kigger på os. Ikke kun fordi kontinentets største byggeprojekt finder sted her. Men fordi vi har potentialet til at vise det øvrige Europa - og verden - hvilke muligheder, der åbner sig, når folk “reconnecter” på tværs af kulturelle, sproglige og nationale grænser.

Du har sikkert spurgt dig selv: Hvad får jeg ud af at in-volvere mig i denne regions udvikling? Vores svar er: Det er der ingen, der har fantasi til at forestille sig.

Fehmarnbelt Weekly

Liebe Leserin, lieber Leser

Die Fehmarnbeltregion ist nicht neu. Nur waren wir, die wir hier leben, über viele Jahre getrennt. Durch Kriege und unterschiedliche Konjunkturverläufe, durch eingefahrene Routinen und Vorurteile. Aber in diesen Jahren knüpfen wir die Verbindung neu. Wir arbeiten an einer “Reconnection”. Die enormen Wirtschaftsaktivitäten in Folge des Baus der festen Verbindung bieten Unternehmen den Anlass und die Möglichkeit, grenzübergreifend zu-sammenzufinden, neue Aufgaben anzunehmen und sich Kompetenzen anzueignen, die bisher unerreich-bar schienen. Doch das ist noch längst nicht alles. Die Bedeutung des Tunnels für jede Form von Transport bringt auch neue Kooperationsmöglichkeiten in den Bereichen Bildung und Forschung, für Kultur und Tourismus und nicht zuletzt für den Arbeitsmarkt mit sich.

Wir werden weit mehr als bisher in den “anderen” Ländern studieren, arbeiten und auch Familien grün-den. Unsere gemeinsame Geschichte hat gezeigt, dass dies nicht neu ist. Reconnection eben. Europa schaut auf uns. Nicht nur, weil hier das größte Bauprojekt des Kontinents kurz bevor steht, sondern weil wir Perspektiven aufzeigen können, die sich daraus ergeben, dass sich Menschen über kul-turelle, sprachliche und nationale Grenzen hinweg wieder verbinden.

Sie haben sich sicherlich schon gefragt, welchen Nut-zen Sie davon haben, sich an der Entwicklung der Region zu beteiligen. Wir wissen, dass Ihnen darauf zurzeit niemand eine Antwort geben kann. Aber das Feld wird jetzt bestellt. Dann folgt die Ernte.

Fehmarnbelt Weekly

Dear reader

The Fehmarnbelt Region is not new. Those of us who live here have been separated for many years. Wars, economic conditions, and rooted practices and preju-dices, have set us apart. However, in recent years we are recreating this connection. We are reconnecting.

The enormous economic activity surrounding the construction of the tunnel is giving businesses the occasion and opportunity to come together across borders, undertake tasks, and acquire skills, that previously seemed unattainable.

But there is much more than just economics at play. The tunnel’s effect on rapid transit are creating new possibilities for cooperation surrounding education, research, labor, culture, and tourism.

Our peoples will to a much greater extent begin wor-king, studying, experiencing, and raising a family in each other’s countries. Our common history docu-ments that this is not historically unprecedented. We are merely reconnecting.

Europe is looking at us. Not only because the con-tinent’s biggest construction project is happening here. But because we have the potential to show the rest of Europe - and the world - the possibilities that exist when people reconnect across cultural, lingui-stic, and national boundaries.

You have probably asked yourself, what can I get out of involving myself in this region’s development? Our answer is: Nobody has the imagination to envi-sage what the future brings.

Fehmarnbelt Weekly

„Was bekomme ich heraus, wenn ich mich in der Entwicklung dieser Region engagiere?”

ImpressumFehmarnbelt Weekly ReconnectionRedaktion: Henrik Kragelund, First Link KommunikationLayout: Mette Glyholt

Reconnection

6

Page 7: Fehmarnbelt Weekly Reconnection DEUTSCH

Enge Verbindungen machen stark

Es gibt einige Ressorts, in denen die Zusamme-narbeit zwischen den grenznahen Gebieten in Dänemark und Deutschland unmittelbar bessere Chancen hat als in anderen. Das bilanziert Chri-stian Wichmann Matthiessen, der als Professor der Universität Kopenhagen hinter einer umfas-senden Untersuchung der Entwicklungsmögli-chkeiten in der Fehmarnbeltregion steht.

Stärken können Synergien schaffen „Tourismus, Lebensmittelproduktion, Gesund-heitswesen/Medizin, Umwelttechnologie und teil-weise auch die maritime Wirtschaft sind recht stark auf beiden Seiten“, so Matthiessen. Bislang gibt es innerhalb dieser Ressorts sehr wenig Zusammen-arbeit über die Grenze hinweg, aber alles ist klar, um die Zusammenarbeit zu starten. „Kiel und Lübeck mit ihren Universitätskliniken sind beispiel-sweise recht stark im Bereich der Medizin und man ist bereit, eine Zusammenarbeit zwischen ihnen und den Krankenhäusern in Næstved und Nykø-bing F. einzurichten“, berichtet er.

Bei der Zusammenarbeit über die Grenze hinweg werden in diesen ausgewählten Bereichen Kräfte freigesetzt, durch die sich sogenannte Synergien entwickeln können. Die Konzentration von Un-ternehmen, Ausbildungsstätten u.a.m., die alle auf die selbe Branche oder Technologie ausgerichtet sind und zusammen einen selbstverstärkenden Effekt haben, ziehen andere Unternehmen und Institutionen mit gleicher Ausrichtung an.

Gemeinsam lohnt es sichDer Tunnelbau nimmt die sogenannte „Land-Sea”-Barriere, eine enorm starke Barrie-re nach Ansicht von Christian Wichmann Mat-thiessen. Wenn sie verschwindet, entsteht die Möglichkeit, eine eigentliche Grenzregion zu entwickeln. Die Menschen auf beiden Seiten des Belts kreuzen hin und her, ohne länger an Ab-fahrtspläne zu denken oder sich um Wartezeiten zu kümmern. Und die Kosten der Überfahrt wird man sich auch leisten können: „Wir haben beim Øresund gesehen, dass die Pendler sich zusam-

menschließen und gemeinsam Auto fahren“, stellt Christian Wichmann Matthiessen fest. Auf diese Weise wird die Überfahrt selbst sehr preiswert und bei einer steuerermäßigten Fahrtkostenpaus-chale kann das gemeinsame Fahren sogar zu einer Einnahme werden.

EU und Großstädte im FokusEin hohes Maß an gemeinsamer Zusammenar-beit quer über die Grenze hinweg kann auch für Behörden und Unternehmen wirtschaftlich vor-teilhaft sein, denn für Grenzregionen, die aktiv zusammenarbeiten, bietet sich eine Vielzahl von Möglichkeiten, EU-Fördermittel für unterschie-dliche Zwecke zu erhalten. Außerdem wirkt sich eine Zusammenarbeit immer positiv auf die Auf-merksamkeit der Großstädte aus. „Es erfordert eine gewisse Stärke, um an den Aktivitäten der Großstädte teilhaben zu können. Und man stärkt sich in jedem Fall durch eine Zusammenarbeit“, so das Fazit von Christian Wichmann Matthiessen.

Für die Gebiete, die an den Fehmarnbelt grenzen, gibt es alle Gründe über die Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Darin liegt nämlich der Schlüssel, um mehr Verbindungen zu etablieren – für Unternehmen, Forschungsinstitutionen und die großen Städte der Region.

Christian Wichmann Matthiessen ist Autor der Untersuchung „Feste Fehmarnbeltquerung. Re-gionale Entwicklungsperspektiven“ von 2011. Die Untersuchung ist in Buchform auf Dänisch, Deutsch und Englisch erschienen und enthält zahlreiche Informationen, die sowohl für Politiker, Unternehmer, Organisationen und alle anderen, die an den Entwicklungsmöglichkeiten der Regi-on interessiert sind. Das Buch ist online erhältlich bei: www.universitypress.dk

Die Grafik zeigt die starken Wirtschaftsressorts in den Gebieten um den Fehmarnbelt. Für die Zusammenarbeit über die Grenze hinweg ist für diese Bereiche alles vorbereitet,

weil die Region dort sozusagen bereits einen Vorsprung hat.

FoodGreen technology

FoodGreen technology

Tourism

HealthLogisticsMaritime economy

Tourism

HealthLogisticsMaritime economy

7

Page 8: Fehmarnbelt Weekly Reconnection DEUTSCH

Unternehmen online verbinden

Das Portal präsentiert die Unternehmen mit sachlichen Fakten über ihre Leistungen und Erfahrungen und bietet einzigartige Suchmöglichkeiten. Wenn Sie einen Firmenpartner im Großraum Kopenhagen suchen, der mit rostfreiem Stahl konstruiert und Polnisch spricht, dann finden Sie ihn hier. Und wenn Sie auf der Suche nach einem Rechtsanwalt sind, der deutsche Sprach- und Jurakenntnisse hat, dann suchen Sie hier nicht vergeblich.

Bislang haben knapp 70 Unternehmen ihr Profil auf Fehmarnbelt Resources hinterlegt.Auf dieser Seite sehen Sie einige von ihnen.

www.fehmarnbeltresources.com

Bang + Regnarsen Advokater Store Kongensgade 49, 1264 København K, DKwww.br-law.com

Die Kanzlei Bang + Regnarsen Advokater – Rechtsanwälte hat auf dem Gebiet der deutsch-dä-nischen Geschäftsbeziehungen ein hohes Maß an Spezialkompetenz aufgrund ihrer jahrelan-gen Erfahrung aufgebaut. Unsere dänisch- und deutschsprachigen Mitarbeiter beraten Unterneh-men bei Bauabkommen, Lieferverträgen und Ab-kommen zur Zusammenarbeit, bei der Bildung von Korsortien und bieten verschiedenste Beratungen auf dem Gebiet des Baurechts...Weitere Informationen: www.fehmarnbeltresources.com

Femern Service Partners (FESPA)Østre Kaj 5, 4970 Rødby, Danmarkwww.fespa.dk

Femern Service Partners (FESPA) ist ein ’One-Stop-Shop’ Servicezentrum. Unser Netzwerk setzt sich aus kleineren und mittleren Unternehmen zusam-men, die Bauunternehmer, Bauherren und andere Kunden mit Produkten, Handwerkstätigkeiten und allen anfallenden Serviceleistungen versorgen. Zu den Tätigkeitsbereichen des Netzwerks zählen Ge-bäudemanagement, Wach- und Sicherheitsdienste, Transport und Logistik, Kantine und Catering, Rei-nigung, IT und Büroartikel, Kommunikation u.a.m., Reparaturen und Instandhaltung sowie Hafenadmi-nistration und Hafensicherung...Weitere Informationen: www.fehmarnbeltresources.com

HauCon Lejerstoftevej 1, 4660 Store Heddinge, Danmarkwww.freitag.dk

HauCon hat sich auf Gußteile zu Betonelementen sowie auf Wasserabdichtung und Feuchtigkeits-isolierung spezialisiert. Für die Storebælt- und die Øresundverbindung haben wir Spezialelemente zum Einbau der Fluttore sowie eine Reihe anderer Komponenten geliefert. Darüber hinaus waren wir an weiteren Großprojekten beteiligt, unter ande-rem am Bau der Kopenhagener Metro, der neuen Oper und der Autobahnerweiterung Motorring 3. HauCon A/S ist führend in der Lagerhaltung für eine Vielzahl von Standard- und Spezialartikel. Wir versuchen, möglichst alle Standardartikel auf Lager zu haben und somit ein minimales Backorder-Pro-zent zu halten...Weitere Informationen: www.fehmarnbeltresources.com

Baltic Facility Solutions Dorfstraße 7, 23730 Beusloe, Tysklandwww.balticfs.com

Baltic Facility Solutions ist der Zusammenschluss von vier Unternehmen, die in Kooperation mit ei-ner Reihe von Partnerfirmen Leistungen für Groß-bauprojekte wie den Tunnelbau unter dem Feh-marnbelt anbieten. Unser Spezialgebiet ist es, Ihr Bauvorhaben sicher zu realisieren: mit einer effek-tiven Einrichtung der Baustelle, Energieversorgung, Transport und Logistik, Sicherung, Sicherheit und Bereitschaft, Reinigung, Abfallversorgung, Projekt-leitung sowie Lieferung von Baumaterial, Werkzeug und Baugeräte...Weitere Informationen: www.fehmarnbeltresources.com

Næstved Sprog- og Integrationscenter, NSIKasernevej 20, 4700 Næstved, Danmarkwww.nsi-center.dk

Das Næstved Sprachen- und Integrationszentrum, NSI, unterrichtet seit 1985 ausländische Schüler und Erwachsene in dänischer Sprache und Kultur. Der Unterricht erfolgt teils in Klassen mit festem Stundenplan, teils in maßgeschneiderten Kursen für Unternehmen, bei denen beispielsweise spe-zielle Fachausdrücke und Arbeitsvorschriften, die für ausländische Firmenmitarbeiter relevant sind, in den Unterricht einfließen. Der Dänischunterricht folgt dem Gemeinsamen Europäischen Referen-zrahmen für Sprachen, der eine gleiche Bewertung und Anerkennung der Sprachqualifikationen in al-len europäischen Ländern gewährleistet...Weitere Informationen: www.fehmarnbeltresources.com

IbkaSpirevej 2, 4760 Vordingborg, Danmarkwww.ibka.dk

Als Servicepartner aus dem Technikbereich ist Ibka das führende dänische Unternehmen für In-dustriereinigung. Wir bieten alle Arten von Hoch- druckreinigung, Betonreinigung, Trockensauger, Industrieschlamm-Sauger sowie Dekantieren von Schlammprodukten. Unser Hauptbüro liegt in Vor-dingborg, weitere Niederlassungen befinden sich in Kjellerup auf Jütland sowie in Kungsälv bei Göte-borg. Unser Einsatzgebiet erstreckt sich über ganz Nordeuropa...Weitere Informationen: www.fehmarnbeltresources.com

JannerupØstergade 28, 4700 Næstved, Danmark www.jannerup.dk

Jannerup ist ein Fullservice-Grafikunternehmen, das Offsetdruck, Digitalprint und -copy, Grafik-design, DTP, Weblösungen, transportable Ausstel-lungssysteme, Großdrucke und vieles mehr bietet, natürlich zertifiziert mit dem Umweltsiegel „Svane-mærket“. Darüber hinaus hat Jannerup eine eigene Werbeagentur, die in Zusammenarbeit mit großen Bauunternehmen die interne und externe Kommu-nikation regelt. Wir liefern alles für eine reibungs-lose Kommunikation,von der Visitenkarte bis zu In-formationsbannern, Foldern, Magazinen, Büchern, Internetseiten und sozialen Medien...Weitere Informationen: www.fehmarnbeltresources.com

www.fehmarnbeltresources.com

Fehmarnbelt Resources ist ein Internetportal über die vielen Unternehmen und Firmennetzwerke, die ihre Kompetenz für die großen Bauprojekte in der Fehmarnbeltregion zur Verfügung stellen.