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Seite 1/20 Femern A/S Ref. Dok. Fehmarnbelt-Tunnel: Leitfaden für Zulieferer zu den Hauptbauverträgen Dieser Leitfaden beschreibt die im Rahmen des Fehmarnbelt-Tunnels durchzuführenden Bauarbeiten, die für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) interessant sein könnten. Darüber hinaus enthält er Hinweise für eine Qualifizierung als Subunternehmer. Für die vier Hauptbauverträge des Fehmarnbelt-Tunnels wurden Baukonsortien mit Unter- nehmen aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Belgien und den Niederlanden ausge- wählt. Eine Übersicht über die Baukonsortien finden Sie auf der Webseite von Femern A/S. Die an den Konsortien beteiligten Unternehmen sind bis zu einem gewissen Grad in der Lage, eigene Arbeitskräfte, Maschinen und Material für das Bauvorhaben zu stellen. Sie müssen jedoch zusätzlich Material und Dienstleistungen beschaffen, die sie von lokalen und regionalen Unternehmen auf beiden Seiten des Fehmarnbelts beziehen können. Sowohl auf deutscher als auch auf dänischer Seite wird voraussichtlich ein Bedarf an Zulie- ferern, Subunternehmern und Fachleuten aus beiden Ländern bestehen. Die Konsortien haben diesen Zukauf von Waren und Dienstleistungen in ihren Ausschreibungsangeboten an Femern A/S bereits berücksichtigt. In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Unternehmen auf den Bau des Fehmarnbelt- Tunnels vorbereitet. Einige haben sich bereits in Netzwerken organisiert, um ihre Position im Wettbewerb um eine Beteiligung an den verschiedenen Aufgaben und Arbeiten für das Bauprojekt zu stärken. 13. Mai 2014, aktualisiert am 15. April 2016

Fehmarnbelt-Tunnel: Leitfaden für Zulieferer zu den

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Page 1: Fehmarnbelt-Tunnel: Leitfaden für Zulieferer zu den

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Femern A/S Ref.

Dok.

Fehmarnbelt-Tunnel: Leitfaden für Zulieferer zu den Hauptbauverträgen

Dieser Leitfaden beschreibt die im Rahmen des Fehmarnbelt-Tunnels durchzuführenden

Bauarbeiten, die für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) interessant sein könnten.

Darüber hinaus enthält er Hinweise für eine Qualifizierung als Subunternehmer.

Für die vier Hauptbauverträge des Fehmarnbelt-Tunnels wurden Baukonsortien mit Unter-

nehmen aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Belgien und den Niederlanden ausge-

wählt. Eine Übersicht über die Baukonsortien finden Sie auf der Webseite von Femern A/S.

Die an den Konsortien beteiligten Unternehmen sind bis zu einem gewissen Grad in der

Lage, eigene Arbeitskräfte, Maschinen und Material für das Bauvorhaben zu stellen. Sie

müssen jedoch zusätzlich Material und Dienstleistungen beschaffen, die sie von lokalen

und regionalen Unternehmen auf beiden Seiten des Fehmarnbelts beziehen können.

Sowohl auf deutscher als auch auf dänischer Seite wird voraussichtlich ein Bedarf an Zulie-

ferern, Subunternehmern und Fachleuten aus beiden Ländern bestehen. Die Konsortien

haben diesen Zukauf von Waren und Dienstleistungen in ihren Ausschreibungsangeboten

an Femern A/S bereits berücksichtigt.

In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Unternehmen auf den Bau des Fehmarnbelt-

Tunnels vorbereitet. Einige haben sich bereits in Netzwerken organisiert, um ihre Position

im Wettbewerb um eine Beteiligung an den verschiedenen Aufgaben und Arbeiten für das

Bauprojekt zu stärken.

13. Mai 2014, aktualisiert am

15. April 2016

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Femern A/S

KMU mit mindestens zehn Mitarbeitern wird empfohlen, sich mit gleichgesinnten Unterneh-

men zusammenzutun, da die großen Baukonsortien nach Lösungen für verschiedene Ge-

werke suchen werden, wie sie in der Baubranche typischerweise von Generalunterneh-

mern erbracht werden.

Mittelständische Unternehmen ab einer gewissen Größe werden eher in der Lage sein, ei-

genständige Verträge mit den großen Baukonsortien zu vereinbaren. Auch für sie können

jedoch Partnerschaften – z. B. zwischen einem deutschen und einem dänischen Unterneh-

men – von Vorteil sein. Die Möglichkeiten und Herausforderungen der Zusammenarbeit in

der Grenzregion gestalten sich einfacher, wenn man als Subunternehmer oder Zulieferer

ein gemeinschaftliches deutsch-dänisches Verständnis dafür entwickelt, wie eine Aufgabe

am besten gelöst werden kann.

Der Fehmarnbelt-Tunnel ist ein grenzüberschreitendes Bauprojekt und erfordert deshalb

eine gute Kenntnis der jeweils in Deutschland und Dänemark geltenden Bedingungen für

den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft. Auf der internationalen Baustelle werden sich Unter-

nehmen aus aller Welt beteiligen. Die tägliche Arbeitssprache wird Englisch sein; dies gilt

in gewissem Umfang auch für die laufende geschäftliche und administrative Kommunika-

tion zwischen Haupt- und Subunternehmern. Darüber hinaus können die obligatorischen

Einweisungen in Sicherheit und Arbeitsschutz auf der Baustelle auf Englisch erfolgen.

Die Baukonsortien werden großen Wert darauf legen, dass ihre Subunternehmer und Zulie-

ferer gute und verlässliche Arbeitskräfte stellen, die über ausgezeichnete Qualifikationen in

ihrem Tätigkeitsbereich verfügen. Für Subunternehmer kann es erforderlich werden, ihre

Erfahrung in bestimmten Bereichen nachzuweisen, wie beispielsweise:

Unternehmensführung und Qualitätsmanagement

Beschäftigung von Mitarbeitern, darunter auch Auszubildende und Praktikanten

Arbeitsschutzvorschriften

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Femern A/S

Kommunikation

Referenzen, z. B. aus internationalen Projekten

Zertifizierungen, z. B. nach ISO-Normen

Einsatzbereitschaft und Flexibilität

Versorgungssicherheit und Lieferzuverlässigkeit

Ausbildungsstand der Mitarbeiter, darunter gültige Befähigungen und Zertifizierungen

Die konkreten Anforderungen hängen vom Inhalt und Umfang der einzelnen Aufgaben ab.

Die Beschäftigung von Auszubildenden im Rahmen der eingesetzten Arbeitskräfte kann für

Subunternehmer eine wichtige Rolle spielen. In den Bauverträgen mit Femern A/S müssen

sich die Baukonsortien dazu verpflichten, eine bestimmte Anzahl von Lehrstellen und Prak-

tikumsplätzen für das Bauvorhaben einzurichten. Deshalb sollten größere Subunternehmer

darauf vorbereitet sein, Auszubildende zu beschäftigen, wo dies vom Hauptunternehmer

verlangt wird. Während des achteinhalb Jahre dauernden Baus des Fehmarnbelt-Tunnels

werden Auszubildende voraussichtlich in einem Umfang eingesetzt werden können, der

insgesamt etwa 500 Mannjahren entspricht.

Im Rahmen der Verträge mit den Baukonsortien wird Femern A/S weitere Anforderungen

an die Bedingungen am Arbeitsplatz stellen, die von den ausführenden Bauunternehmen

erfüllt werden müssen. So werden beispielsweise angemessene Lohn- und Arbeitsbedin-

gungen sowie geordnete Verhältnisse hinsichtlich der Sicherheit und Gesundheit am Ar-

beitsplatz vorgeschrieben. Auch für gute Wohnverhältnisse und gesunde Lebensbedingun-

gen für die Mitarbeiter in den an die Baustelle angeschlossenen Unterkünften muss gesorgt

werden. Diese Anforderungen werden die Hauptunternehmer an ihre Subunternehmer und

Zulieferer weitergeben, die sich somit ebenfalls zu deren Einhaltung verpflichten müssen.

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Femern A/S

Lieferungen und Leistungen für den Bau des Absenktunnels

Die künftige Tunnelfabrik im dänischen Rødbyhavn wird den weitaus größten Teil der Bau-

stelle mit mehreren Tausend Beschäftigten ausmachen. Das Anlegen der dafür benötigen

Flächen wird die allererste Aufgabe des Konsortiums Femern Link Contractors sein, das

die Aufträge für den Bau des nördlichen und südlichen Teil des Tunnels erhalten hat und

damit auch die Tunnelelemente produzieren wird. Bereits hier wird es eine Reihe von Son-

deraufgaben geben, die vorzugsweise von gut vorbereiteten Subunternehmern ausgeführt

werden können, wie beispielsweise:

Herstellung von Schiebetoren (engl. sliding gates), die voraussichtlich für die Docks im

Arbeitshafen benötigt werden, in denen die vorgegossenen Tunnelelemente für das

Schleppen per Schiff an ihre Absenkposition im Fehmarnbelt vorbereitet werden. Bei ei-

nem solchen Schiebetor kann es sich beispielsweise um eine etwa 120 Meter lange und

10 Meter hohe, auf Schienen errichtete Stahlkonstruktion handeln, die bei der Flutung

des Trockendocks mit Wasser geschlossen wird. Für die Dockanlagen werden voraus-

sichtlich zwei Schiebetore benötigt.

Herstellung von Schwimmtoren (engl. floating gates) zwischen dem Arbeitshafen und

dem Fehmarnbelt. Hierbei handelt es sich um Stahl- oder Betonkonstruktionen, die je

etwa 45 Meter lang und 20 Meter hoch sind.

Stahlschotten werden an den offenen Enden jedes Tunnelelements montiert, um das

Element zu verschließen und schwimmfähig zu machen, damit es auf seine Position ge-

schleppt werden kann. Es wird eine größere Anzahl Schotten benötigt, um ca. 200 Ver-

schlüsse an den Elementenden anzubringen. Die größten Schotten messen ca. 11 Me-

ter x 8 Meter.

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Femern A/S

Stahlrahmen werden an den Enden der einzelnen Elemente montiert, sofern der Tunnel-

bauunternehmer eine Lösung mit Gummidichtung an den Verbindungsstellen der Ele-

mente wählt. In diesem Fall sind etwa 160 großformatige Rahmen herzustellen, deren

Umfang sich auf ca. 40 Meter Breite und 9 Meter Höhe erstreckt.

Pontons für das Schleppen und Absenken der Tunnelelemente. Die 217 Meter langen,

42 Meter breiten und 9 Meter hohen Tunnelelemente werden von den Docks im Arbeits-

hafen der Tunnelfabrik auf Ihre Position entlang der Linienführung geschleppt. Bevor die

Schleppboote mit dem Transport eines der 70.000 Tonnen schweren Elemente begin-

nen können, werden an diesem voraussichtlich zwei Schwimmpontons befestigt, einer

an jedem Ende. Vermutlich bedarf es der Produktion von ein bis zwei Sätzen Pontons,

die jeweils etwa 50 Meter lang und 15 bis 20 Meter breit sein müssen. Als Alternative

kommt der Bau von ein bis zwei Spezialschiffen in Frage.

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Femern A/S

Aushubarbeiten an Land werden zum Bau der Tunnelfabrik benötigt. Der Bauplatz, auf

dem die Tunnelfabrik liegen wird, erstreckt sich ca. 1,7 Kilometer entlang der Küste und

von dort etwa einen Kilometer ins Landesinnere. Der Aushub aus dem Dockareal soll

als Deichwall rund um den gesamten Bauplatz aufgeschüttet werden.

Unterkünfte für mehrere Tausend Beschäftigte sollen gebaut werden. Ein Großteil der in

der Tunnelfabrik tätigen Mitarbeiter soll nach aktueller Planung die Möglichkeit haben, in

einer eigens dafür errichteten Siedlung zu wohnen, die an die Baustelle angrenzt. Bis zu

3.000 Wohneinheiten mit gutem Standard können gebaut werden – in diesem Fall wird

ein erfahrener Lieferant benötigt, der die Beschaffung und Montage seriengefertigter

Module übernehmen kann.

Spezialelemente machen einen Teil des Tunnels aus. Neben den 79 Standardelemen-

ten, die in der Tunnelfabrik in Rødbyhavn gefertigt werden sollen, müssen 10 Spezialel-

ementen hergestellt werden, in denen u. a. technische Anlagen untergebracht werden

können. Die Spezialelemente sind große und komplexe Konstruktionen und etwa 40

Meter lang, 45 Meter breit und 13 Meter hoch.

Lieferungen und Leistungen für Aushubarbeiten

Zu den ersten Maßnahmen, mit denen begonnen werden soll, zählen Nassbaggerarbeiten

zur Vertiefung des Meeresbodens. Zwischen Puttgarden und Rødbyhavn soll ein Graben

ausgehoben werden, in den die Tunnelelemente abgesenkt werden sollen. An der Tunnel-

fabrik, in der die Tunnelelemente hergestellt werden, sollen Docks und ein Arbeitshafen an-

gelegt werden, wofür Aushubarbeiten erforderlich sind. Im seeseitigen Anschluss an Docks

und Arbeitshafen muss eine Fahrrinne für Schiffe angelegt werden, die bis zur Linienfüh-

rung des Tunnels reicht.

Das Baukonsortium Femern Link Contractors, das den Zuschlag für dieses Baulos erhalten

hat, wird relativ schnell einen vorhandenen Hafen in der Region beanspruchen müssen.

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Femern A/S

Bereits jetzt steht fest, dass der Industriehafen von Rødbyhavn für diesen Zweck zu klein

ist.

Das Baukonsortium Femern Link Contractors wird mehrere große Baggerschiffe und etwa

25 große Kähne und Schuten mit einer Länge von bis zu 100 Metern sowie eine Reihe von

Schleppbooten einsetzen. Schlepper, Kähne und Schuten sollen das ausgehobene Mee-

resbodenmaterial – insgesamt rund 19 Mio. Kubikmeter – an die Küste verbringen, wo es

zum Aufspülen künstlicher Halbinseln verwendet wird. Schon die Größe und Zahl der ein-

gesetzten Wasserfahrzeuge bedeutet, dass längst nicht alle Häfen groß genug sind. Außer

nach der Größe wird das Konsortium seinen Hafen danach auswählen, wo die Bedingun-

gen u. a. in folgenden Bereichen besonders günstig ausfallen:

Nähe zum Fehmarnbelt

Hafenanlagen und -einrichtungen

Tiefe der Hafenrinne

Zufahrtswege zum Hafen

Zugang zu qualifiziertem Personal (insbesondere Schweißer)

Hafengebühren und Steuern

Allgemeines Kostenniveau

Vorgezogene Arbeiten

Bereits vor den Bauarbeiten an den Hauptbauverträgen sind einige kleinere Baumaßnah-

men auf Lolland durchgeführt worden, die zu den vorgezogenen Bauarbeiten in Dänemark

zählen.

Zweck der vorgezogenen Baumaßnahmen ist der Ausbau der Infrastruktur vor Ort in Vor-

bereitung auf die künftige Tunnelelementfabrik. So können sich die Unternehmen, die den

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Femern A/S

Tunnel bauen werden, nach Unterzeichnung der Verträge schneller ihrer eigentlichen Auf-

gabe widmen.

Dabei handelt es sich u. a. um folgende Maßnahmen:

Bau von Straßen und Radwegen

Bau von Wasserleitungen und Kanalisation

Abrissarbeiten

Aushubarbeiten

Errichtung einer neuen Pumpstation

Der überwiegende Teil der vorgezogenen Arbeiten wurde Anfang 2016 abgeschlossen.

Allgemeine Dienstleistungen

Auf den Baustellen werden Subunternehmer benötigt, die eine ganze Reihe von Ad-hoc-

Arbeiten übernehmen und alltägliche Routineaufgaben erledigen. Dies gilt sowohl für das

Areal der künftigen Tunnelelementfabrik als auch für die Baustellen an den Tunnelportalen

in Puttgarden und Rødbyhavn. Hier einige Beispiele für solche Dienstleistungen:

Catering

Wachdienst

Warentransporte

Bootsservice

Verwaltungsaufgaben, z. B. Einrichtung und Betrieb eines Zugangssystems zu den Bau-

stellen, wozu beispielsweise Ausweiskarten, Schlagbäume, Personal, Computersysteme

usw. gehören können

Hausmeisterei

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Femern A/S

Sicherheits- und Rettungskräfte zu Wasser und an Land

Taucherdienst

Abfallentsorgung (ggf. als erweiterter Recyclinghof)

Straßeninstandhaltung vor Ort

Zimmervermietung

Mobilfunkbetrieb

Fahrzeugwartung (Pkw, Lkw, Spezialfahrzeuge)

Fahrradverleih

Die allgemeinen Dienstleistungsaufgaben werden die Baukonsortien erst in den ersten Mo-

naten nach der Vergabe der Hauptbauverträge und deren Unterzeichnung mit Femern A/S

ausschreiben.

Im Frühjahr 2014 hat Femern A/S eine spezielle Internetseite freigeschaltet, die als Markt-

platz fungiert. Auf dieser Internetseite erhalten potenzielle Subunternehmer und Zulieferer

die Möglichkeit, ihre Leistungsangebote zu beschreiben. Dadurch können die teilnehmen-

den Unternehmen schnell und effizient Kontakt aufnehmen, wenn bei den Baukonsortien

konkreter Bedarf entsteht.

Überblick über die Hauptbauverträge

Im Herbst 2013 hat Femern A/S die wichtigsten Bauarbeiten in vier Hauptbauverträgen

ausgeschrieben und im März 2016 die bevorzugten Bieter bekanntgegeben.

Vertiefung des Meeresbodens und Landgewinnung

Das Konsortium Fehmarn Belt Contractors soll einen ca. 18 Kilometer langen, 80 Meter

breiten und 12 Meter tiefen Graben im Fehmarnbelt ausheben, in dem der Tunnel plat-

ziert werden kann. Das Aushubmaterial vom Meeresboden wird zur Landgewinnung ver-

wendet, primär vor der Küste Lollands und in geringerem Umfang auch an der Küste

Fehmarns. Der Vertrag umfasst auch andere größere Aushubarbeiten, z. B. das Hafen-

becken für die Produktionsstätte für Tunnelelemente in Rødbyhavn.

Bau des nördlichen Teils des Tunnels

Das Konsortium Femern Link Contractors soll die Hälfte des eigentlichen Tunnelbau-

werks und somit auch die Hälfte der Produktionsstätte für Tunnelelemente in

Rødbyhavn errichten. Darüber hinaus soll das Konsortium die Hälfte der Tunnelele-

mente herstellen, transportieren und an Ort und Stelle absenken, also ca. 40 Standarde-

lemente und ca. 5 Spezialelemente, was etwa 9 Kilometern und somit der Hälfte des ge-

samten Tunnels entspricht.

Bau des südlichen Teils des Tunnels

Der Vertrag umfasst die gleichen Aufgaben wie für den nördlichen Teil des Tunnels.

Bau von Portalen und Rampen

Das Konsortium Femern Link Contractors soll die beiden Tunnelportale sowie diejenigen

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Femern A/S

Tunnelabschnitte bauen, die in offener Bauweise an Land in Deutschland und Däne-

mark errichtet werden. Das Baulos umfasst auch die Ab- und Zufahrtsrampen und die

Anbindung an die vorhandenen Verkehrsanlagen an Land, kleinere Gebäude und Brü-

cken sowie die gesamte Fertigstellung, wie z. B. das Asphaltieren aller Straßen und das

Verkleiden der Wände im gesamten Tunnel.

2014 hat Femern A/S zwei weitere große Aufträge ausgeschrieben:

Die elektrischen und mechanischen Anlagen im Tunnel, u. a. Beleuchtung, Entwässe-

rung, Lüftung, Stromversorgung, Brandbekämpfungsanlagen, Sicherheitssysteme, Ver-

kehrsmanagement, Melde- und Kommunikationseinrichtungen sowie Software zur Über-

wachung und Steuerung des Verkehrs innerhalb und außerhalb des Tunnels.

Errichtung eines neuen großen Umspannwerks östlich von Rødbyhavn, das Strom für

den Zugbetrieb und für die elektrischen Anlagen im Tunnel liefern soll.

Für diese beiden Aufträge ist ebenfalls ein Leitfaden für Zulieferer ausgearbeitet worden,

den Sie unter www.femern.de finden können.

Kontakt zu den ausgewählten Baukonsortien

Femern A/S vermittelt keine Kontakte zwischen Generalunternehmern und Subunterneh-

mern. Aufträge, Werkverträge etc. zwischen den Generalunternehmen/Konsortien einer-

seits und Subunternehmern/Zulieferern andererseits sind gewerbliche Vereinbarungen, die

zu Marktbedingungen geschlossen werden.

Femern A/S hat die ausgewählten Baukonsortien darum gebeten, einen oder mehrere An-

sprechpartner zu benennen, an die sich interessierte Subunternehmer wenden können. Die

ausgewählten Konsortien werden auf den folgenden Seiten mit Kontaktadressen genannt.

Page 11: Fehmarnbelt-Tunnel: Leitfaden für Zulieferer zu den

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Femern A/S

Das Femern A/S Online-Portal für Zulieferer

Unternehmen, die sich als Zulieferer an dem Tunnelbau im Fehmarnbelt beteiligen möch-

ten, können zeigen, was sie zu bieten haben. Möglich wird dies durch den Marktplatz, den

Femern A/S im Internet unter der Adresse www.markedsportal.femern.com eröffnet hat.

Hier können sich Unternehmen selbst und ihre Produkte bzw. Leistungen vorstellen.

Die bevorzugten Bieter auf die Hauptbauverträge

Vertrag Konsortium Unternehmen Land

Bau des nördli-

chen und südli-

chen Teils des

Tunnels

Femern Link

Contractors

(FLC)

VINCI Construction Grands Projets

S.A.S.

Per Aarsleff A/S

Wayss & Freytag Ingenieurbau AG

Max Bögl Stiftung & Co. KG

CFE SA

Soletanche Bachy International S.A.S.

BAM Infra B.V.

BAM International B.V.

Subunternehmer:

Dredging International N.V.

Berater:

COWI A/S

Frankreich

Dänemark

Deutschland

Deutschland

Belgien

Frankreich

Niederlande

Niederlande

Belgien

Dänemark

Portale und

Rampen

Femern Link

Contractors

(FLC)

Per Aarsleff A/S

VINCI Construction Grands Projets

S.A.S.

Wayss & Freytag Ingenieurbau AG

Max Bögl Stiftung & Co. KG

CFE SA

Soletance Bachy International S.A.S.

BAM Infra B.V.

BAM International B.V.

Berater:

COWI A/S

Dänemark

Frankreich

Deutschland

Deutschland

Belgien

Frankreich

Niederlande

Niederlande

Dänemark

Vertiefung des

Meeresbodens

und Landge-

winnung

Fehmarn Belt

Contractors

(FBC)

Boskalis International B.V.

HOCHTIEF Solutions AG*

Ed. Züblin AG*

Van Oord Dredging and Marine Con-

tractors BV

Berater:

SWECO Danmark A/S

Niederlande

Deutschland

Deutschland

Niederlande

Dänemark

*nominated subcontractors

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Femern A/S

Baukonsortium

Femern Link Contractors

Bevorzugter Bieter für die Hauptbauverträge

Bau des nördlichen Teils des Tunnels

Bau des südlichen Teils des Tunnels

Bau von Portalen und Rampen

Ansprechpartner

Vagn Rahbek, Procurement Manager

[email protected]

Kurzporträt

Das Konsortium FLC – Femern Link Contractors – ist ein integriertes Joint-Venture mehre-

rer Unternehmen:

1. VINCI CONSTRUCTION GRANDS PROJETS S.A.S., ein französisches Unterneh-men mit Sitz 5, cours Ferdinand de Lesseps, 92500 Rueil-Malmaison, Frankreich, www.vinci-construction-projects.com

2. Per Aarsleff A/S, ein dänisches Unternehmen mit Sitz Lokesvej 15, DK-8230 Åbyhøj, Dänemark, Registernr. 24 25 77 97 www.aarsleff.com

3. CFE SA, ein belgisches Unternehmen mit Sitz 42, Avenue Herrmann-Debroux -

1160 Brüssel, Belgien, Registernr. BE 0400.464.795 www.cfe.be

4. Solétanche-Bachy International S.A.S., ein französisches Unternehmen mit Sitz 133, Boulevard National, F-92500 Rueil-Malmaison, Registernr. 517 958 658 www.soletanche-bachy.com

5. BAM Civiel BV, ein niederländisches Unternehmen mit Sitz H.J. Nederhorststraat 1, 2801 SC Gouda, Niederlande, Registernr. 24347782 www.bamciviel.nl

6. BAM International BV, ein niederländisches Unternehmen mit Sitz H.J. Nederhorst-

straat 1, 2801 SC Gouda, Niederlande, Registernr. 27068392 www.baminternatio-nal.com

7. Wayss und Freytag Ingenieurbau AG, ein deutsches Unternehmen mit Sitz Esch-

borner Landstraße 130-132, 60489 Frankfurt am Main, Deutschland, Registernr. HRB 49323 www.wf-ingbau.de

8. Max Bögl Bauunternehmung GmbH und Co. KG, ein deutsches Unternehmen mit Sitz Max-Bögl Straße 1, D-92369 Sengenthal, Deutschland, Registernr. HRA 3536 www.max-boegl.de

Die obengenannten acht Unternehmen agieren gemeinschaftlich unter dem Namen Fe-mern Link Contractors und werden für die Ausschreibung vertreten durch Vagn Rahbek als Procurement Manager. Die Büroadresse des Joint-Venture lautet: Hedegaardsvej 88, 2770 Kastrup, Dänemark

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Femern A/S

Baukonsortium

Fehmarn Belt Contractors

Bevorzugter Bieter für die Hauptbauverträge

Vertiefung des Meeresbodens und Landgewinnung

Ansprechpartner

Das Baukonsortium Fehmarn Belt Contractors ist über folgende E-Mail-Adresse zu errei-

chen: [email protected]

Beschreibung

Fehmarn Belt Contractors ist ein Baukonsortium mit den vier Hauptpartnern Boskalis, Van

Oord, HOCHTIEF und Züblin.