DRVENI MOSTOVI

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  • 7/28/2019 DRVENI MOSTOVI

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    Brcken aus HolzEin Projekt der HAMASIL Stiftung Zrichin Zusammenarbeit mit der Sekundarschule Mettmenstetten

    Fachstelle Architektur und Schule

    Pilotprojekt Mettmenstetten: Themenwoche 2007

    BSA Bund Schweizer Architekten

    FAS Fdration des Architectes Suisses

    FAS Federazione Architetti Svizzeri

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    Lehrmittel entwickeln

    Wahrnehmungs- und Gestaltungsaufgaben ermglicheneinen Zugang zur gebauten Umwelt. Schritt fr Schritt er-schliessen sich kulturelle, wirtschaftliche, gestalterische undgeschichtliche Zusammenhnge. Fr alle Stufen der Primar-schule bis zum Gymnasium werden im Rahmen von Pilotpro-

    jekten bungsanleitungen erarbeitet.Der Zeitaufwand bewegt sich von zwei Stunden fr eine ein-zelne Kurzbung bis zu 30 Lektionen fr ein ganzes Semester-programm. Ein modularer Aufbau erlaubt individuelle Kombi-nationen und Kurse.

    Interessierte beraten

    Lehrende und Architekturschaffende erarbeiten miteinanderneue Lektionen und Kurse, die sich spter breit anwendenlassen. Die Fachstelle Architektur und Schule bert und un-tersttzt sie dabei. Aus den besten bungen und Lektionenwerden mit Hilfe von Didaktikfachleuten modular aufgebau-te Lehrmittel erarbeitet und publiziert. Fr Lehrende wird einAus- und Weiterbildungsangebot erarbeitet.

    Fr Architektur sensibilisieren

    Kinder und Jugendliche wachsen in einer gebauten Umge-bung auf, die sie oft kaum bewusst wahrnehmen. Sie neugie-rig zu machen und fr Architektur und Umweltgestaltung zusensibilisieren, ist das Ziel von Architektur und Schule.

    Architektur und Schule

    Das Pilotprojekt Brcken aus Holz wurde im Sommer 2007

    im Rahmen der Veranstaltungen der Bildungsdirektion desKantons Zrich zum Jubilum 175 Jahre Volksschule mit Un-tersttzung der HAMASIL Stiftung Zrich durchgefhrt.

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    Brcken aus Holz

    Pilotprojekt in Mettmenstetten 2007

    Wanderungen zu neuen Holzbrcken

    Wanderung zu einer traditionellen Holzbrcke

    Besuch im Ingenieurbro fr Brckenbau

    Ein eigenes Brckenmodell entwerfen und bauen

    Brckenmodelle aus Holz bauen Vorbung

    Besuch in der Sgerei

    Exkursion in den Wald

    Projektportrait

    Kontakt

    Impressum

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    Organisatorischer Rahmen und Mitwirkende

    Das Pilotprojekt Brcken aus Holz wurde im Sommer 2007vom 25.-29. Juni im Rahmen der Veranstaltungen der Bil-dungsdirektion des Kantons Zrich zum Jubilum 175 JahreVolksschule durchgefhrt.Lehrerinnen und Lehrer konnten sich im Internet im Pro-grammteil Hallo Rohstoff! um ein Ausbildungsangebot frihre Klasse bewerben. Die HAMASIL Stiftung Zrich hat dieVorbereitung und die Durchfhrung der Thementage zumRohstoff Holz nanziell untersttzt.Das Konzept fr die Themenwoche stammt von den Architek-ten Alexander Henz und Susanne Rock. Das Programm habensie zusammen mit Peter Siklossy vorbereitet. Die teilnehmen-den Schlerinnen und Schler brachten Vorkenntnisse von ei-nem Jahr Werkunterricht mit.Die Durchfhrung wurde von Alexander Henz geleitet undvon Susanne Rock und Peter Siklossy, Sekundarlehrer Mett-menstetten begleitet.Punktuelle Fachbeitrge steuerten bei:Jrg Conzett, Bauingenieur SIA, ChurFlurin Farrr, Frster von Mettmenstetten und vier weiterenGemeindenRuedi Kehrli, Sgerei Kehrli + Co., Rifferswil

    Projektportrait

    Sekundarstufe I

    Themenwoche (5 Tage, davon einen halben Tag frei und einZwei-Tages-Ausug mit einer bernachtung)

    21 Schlerinnen und Schler der Abschlussklasse der Sekundar-schule Mettmenstetten (9. Schuljahr), Niveau B

    Eine Lehrkraft, eine Architektin und ein Architekt

    Schulstufe

    Gefss

    Teilnehmer

    Betreuung

    4

    Inhalt und ZielsetzungZiel der Themenwoche war einerseits die vielseitige Ausein-andersetzung mit den Inhalten Wald und seinen Funktionen,Holzkreislauf und Brckenbau aus Holz. Andrerseits konntendie Jugendlichen Einblicke gewinnen in die beruichen Auf-gaben und Arbeitsweisen von Frster, Sgereifachleuten undBauingenieur.Die Exkursionen am ersten Tag fhrten in den Wald der Schul-gemeinde und in eine regionale Sgerei. Anschliessend bau-ten die Schlerinnen und Schler Brckenmodelle und lern-ten Gesetzmssigkeiten der Tragkonstruktion kennen. DerBesuch in einem Ingenieurbro und Wanderungen zu altenund neuen Brcken im Graubnden bildeten den Abschlussder Woche.

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    Didaktische Struktur

    Der handlungs- und erlebnisreiche Unterricht erfolgte in dreiAbschnitten und an drei Orten. Er orientierte sich an den The-men entlang dem Holzkreislauf mit den fnf Phasen Wald,Holz, Konstruktion, Nutzung und Recycling:

    Literatur:

    Lunin Serge et al.:

    Werkfelder 1+2.

    Ein Fundus fr das

    konstruktive und

    plastische Gestalten.

    Lehrmittelverlag des

    Kantons Zrich, Z-

    rich, 2002

    Bezug zum Holzkreislauf

    mit fnf Phasen

    W: WaldH: HolzK: KonstruktionN: NutzungR: Recycling

    1. Abschnitt 1 Tag

    Ort: Am Morgen im GemeindewaldThemen: Waldfunktionen, Waldpege, Gewinnung des Roh-

    stoffs HolzForm: Exkursion mit ArbeitsauftrgenOrt: Am Nachmittag in einer SgereiThemen: Verarbeitung von Bumen zu verschiedenen Holz-Werkstoffen, Holzeigenschaften und ProduktepaletteForm: Betriebsbesichtigung und Workshop

    2. Abschnitt 1 1/2 Tage

    Ort: Schulhaus, zwei Rume fr WerkunterrichtThemen: Typen und Gesetzmssigkeiten der Tragkonstruktionvon BrckenForm: Entwerfen und bauen von Brckenmodellen in Teams,Besprechungen im Plenum

    3. Abschnitt 2 Tage

    Ort: GraubndenThemen: Arbeitsweise eines Ingenieurs und Holzbrcken inder RealittForm: Besuch eines Ingenieurbros fr Brckenbau und Wan-derung zu einer alten und zu neuen Holzbrcken

    Die Unterrichtseinheiten knnen wie im Pilotprojekt wh-

    rend einer Woche oder in Teilen whrend eines Semesters durch-

    gefhrt werden.

    Betreuung und Begleitung

    Der frhzeitige Kontakt mit den Fachpersonen und die stufen-

    gerechte, inhaltliche und methodische Vorbereitung sind wich-

    tige Schritte fr den Erfolg der Exkursionen und Besichtigungen.

    Bereichernd wre die phasenweise Begleitung durch Lehrkrfte

    der Fcher Biologie, Physik (Realien), geometrisches Zeichnen

    und Werken.

    Die Vermittlung von themenspezischen Aspekten durch dieFachpersonen wurde von den Jugendlichen sehr geschtzt.Die Instruktion und die Begleitung beim Entwerfen und Bau-en der Brckenmodelle erfolgten durch die Architekten undden Lehrer. Die Mitwirkung eines Bauingenieurs war sinnvoll.Die fachspezischen Diskussionen zu den Ideen und Fragenwaren besonders konzentrierte Momente: Die Schlerinnenund Schler sprten, dass sie ernst genommen wurden.

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    Der Frster Flurin Farrr erklrt den Schlerinnen und Sch-

    lern im Gemeindewald die Funktionen des Waldes. Er gibt Ein-blick in die Pege des Waldes und zeigt den Jugendlichen, wieder Rohstoff Holz gewonnen wird.

    Die Schlerinnen und Schler und die Begleitpersonen stellensich einander vor. Sie erzhlen von einem Erlebnis im Wald, anwelches sie sich besonders gut erinnern knnen.

    In verschiedenen Waldabschnitten erstellen die Schlerinnenund Schler in Teams je ein Baumportrait: Sie kleben Bltter,Nadeln und Rindenstcke auf ein grosses Blatt Papier. An-schliessend stellen sie ihren Baum der Klasse vor. Weitere

    Der Frster Flurin Farrr erarbeitet zusammen mit den Sch-lerinnen und Schlern die Funktionen des Waldes.Schutzfunktion: Schutz vor Lawinen, Steinschlag, Erosion undHochwasser, Wasserregulator und -reservoir, Reinigung vonLuft und Wasser, Temperaturausgleich (Schatten, Khlung),Naturschutz: Lebensraum fr freilebende Panzen und Tiere.Nutzfunktion: Herkunftsort von Holz fr diverse Zwecke(Haus- und Mbelbau, Brennholz, Zellulose), Wild, Pilze, Bee-ren und Kruter, Honig, frische Luft: Sauerstoffquelle (grne

    Lunge).Wohlfahrtsfunktion: Vielfalt von Lebensformen: Flora undFauna, Erholungsraum fr Menschen: wandern, joggen, spa-zieren, geniessen, Hunde ausfhren, reiten, Velo fahren, Skiund Schlitten fahren, Pfadnder, Orientierungslauf etc.Sonderfunktion: Bume und Wlder prgen das Landschafts-bild.

    Ein Spiel bringt die Jugendlichen in Bewegung: In Form voneiner Pantomime spielen sie die verschiedenen Waldnutzerin-nen und -nutzer, ihre Kolleginnen und Kollegen erraten, wensie darstellen.

    Exkursion in den Wald

    Lernziele

    Material

    Zeitbedarf

    Einstieg

    Funktionen desWaldes

    Baumkenntnis

    Inhalt

    Erkennen, dass der Wald eine spezielle Form der gestaltetenKulturlandschaft ist und auf vielfltige Art zu den Qualittenunseres Lebensraumes beitrgt.Erleben, wie Holz als eines von zahlreichen Waldprodukten ge-wonnen wird (1. Phase im Holzkreislauf: Rohstoffgewinnung).

    Geeignete Kleider und Schuhe, evtl. Regenschutz, kleines No-

    tizbchlein und Schreibzeug, grosse Papierbgen und Leim.

    ca. 4 Lektionen

    6

    Die Exkursion muss frhzeitig, 6-8 Wochen im Voraus mit einem

    in der Region ttigen Frster vorbereitet werden (Ort, Zeitpunkt,

    Dauer, Inhalte und Ablauf, Unterrichtsmethoden, Zustndigkei-

    ten).

    Ein Baum spendet

    Sauerstoff fr drei

    Personen.

    Mit dem in der

    Schweiz nachwach-

    senden Holz knnte

    1/4 der Huser in

    der Schweiz geheizt

    werden.

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    mitgebrachte Bltter, Nadeln und Rinden werden fr ein Ra-tespiel verwendet.

    Nach einem kurzen Spaziergang zu einem weiteren Wald-stck lernen die Jugendlichen die wichtigsten Faktoren frdie Entwicklung der Jungpanzen und Aspekte der Waldpe-ge kennen. Der Frster zeigt ihnen, worauf er achtet, wenn er

    entscheidet, welche Bume gefllt werden sollen. Anschlies-send beurteilen die Schlerinnen und Schler zu zweit denumliegenden Baumbestand und erlutern dem Frster undder Klasse, welchen Baum sie hier fllen wrden.

    Waldpege

    Nach kurzer Zeit liegt der Baum am Boden: Bald ist die Baumlnge bekannt. Wer hat die

    Lnge richtig geschtzt? Wer das Alter?

    Vor dem Fllen des Baumes informiert der Frster, worauf beim Holzschlag geachtet wer-

    den muss. Die Sicherheitsvorkehrungen schtzen sowohl Arbeiter als auch Passanten. Zwei

    Schler helfen den Fllbereich weitrumig zu markieren und Wache zu stehen.

    Holzgewinnung

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    Der Unternehmer Ruedi Kehrli erklrt den Jugendlichen, wie

    der Rohstoff Holz vom Wald in die Sgerei kommt, wie dieverschiedenen Teile der Baumstmme genutzt werden undwie aus dem Rohstoff Holz verschiedene Werkstoffe und Zwi-schenprodukte entstehen.

    Besuch in der Sgerei

    Vertraut werden mit einer wichtigen Phase der Wertschp-fungskette Holz (2. Phase im Holzkreislauf: Holzverarbeitungund -eigenschaften).Einblicke gewinnen in die Arbeitsweise eines gewerblich-in-dustriellen Betriebes.

    Lernziele

    Material

    Zeitbedarf

    Inhalt

    Geeignete Kleider und Schuhe, evtl. Regenschutz, kleines No-tizbchlein und Schreibzeug, Textkarten und Plastikscke frProduktemuster.

    Mindestens 2 Lektionen in der Sgerei, zustzlich Hin- undRckweg.

    Es gibt in der Schweiz immer weniger Sgereien, die Baumstm-

    me verarbeiten. Aus diesem Grund muss sehr frh abgeklrt

    werden, wo mglichst in der Region eine Betriebsbesichti-

    gung stattfnden kann. Der Besuch muss mit dem Betrieb vor-

    bereitet werden (Zeitpunkt, Dauer, Inhalte und Ablauf, Unter-

    richtsmethoden, Zustndigkeiten).

    Schler knnen sich auf den Besuch vorbereiten, zum Beispiel

    mit einer Aufgabe, die mit Hilfe der Webseite des Betriebes ge-

    lst werden kann.

    Falls eine Betriebsbesichtigung in der Region nicht mglich ist,

    kann diese Phase z.B. mit einer Filmsequenz thematisiert wer-

    den: www.holz-bois.ch.

    Die Schlerinnen und Schler erhalten eine Fhrung durchden Betrieb und lernen die Arbeitsschritte und die dort herge-stellten Produkte nher kennen und zu bezeichnen. Die Erkl-

    rungen und die persnliche Begegnung mit einer erfahrenenHolzfachperson sind besonders wertvoll.

    8

    Holzverarbeitung:

    Die 2. Phase im Holzkreislauf.

    Das angelieferte Rundholz wird als erstes

    entrindet und dann gesgt.

    Bretterstapel entlang der Strasse: Das Holz

    trocknet langsam und auf natrliche Weise

    an der Luft.

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    Am ersten Rundgang kann nur die Hlfte der Klasse teilneh-men (Gefahren und Lrm). Unterdessen bereitet sich die an-dere Hlfte vor, in dem sie das Holzlager kennen lernt und Pro-duktemuster beschriftet. Whrend des zweiten Rundgangswertet die erste Gruppe das im Betrieb Erlebte und Gesehe-ne aus. Sie berlegt sich, welche Produkte aus den einzelnenWerkstoffen und Zwischenprodukten hergestellt werden kn-

    nen und ordnet ihnen die beschrifteten Karten zu. Abschlie-ssend stellen die Schlerinnen und Schler gemeinsam aufdem Hallenboden die Produktekette analog den Arbeitsablu-fen im Werk und den mglichen Weiterverarbeitungen dar.

    Beim Rundgang durch den Betrieb wird der Prozess Anlie-ferung der Baumstmme und Verarbeitung zu Produktensichtbar gemacht. An jeder Arbeitsstation fallen maschinen-spezische Produkte an. Abfallstoffe gibt es keine: Jedes StckHolz, die Rinde oder das Sgemehl knnen verwertet werden.So entstehen Endprodukte wie Bretter, Balken und Latten frden Einsatz im Bau oder Zwischenprodukte zur Weiterverar-beitung z.B. Bretter zum Verleimen von Brettschichttrgernoder Kanteln zur Produktion von Fenstern sowie Nebenpro-dukte kein Abfall wie Hackschnitzel zur Energiegewinnung,Grundstoff zur Herstellung von Papier oder als Streu im Gar-ten und in Tiergehegen, Sgemehl zur Herstellung von Span-platten.Holz als Werkstoff und Energietrger ndet zahlreiche Ver-wendungen.

    Die Schlerinnen und Schler zeichnen einen Querschnitt eines Baumstamms und die

    Nutzungsmglichkeiten der einzelnen Teile.

    Zeichnung von einem Schreinerlehrling im Abschlussjahr (Bild rechts).

    Produktemuster im Holzkreislauf, ausgelegt und beschriftet von Schlerinnen und Schlern.

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    Brckenmodelle aus Holzbauen

    In den Werkrumen der Schule bauen die Schlerinnen und

    Schler in Teams als Vorbung je ein Brckenmodell aus Bal-saholz nach einer Vorlage und dem dazugehrigen Plan.

    Lernziele

    Material

    Zeitbedarf

    Inhalt

    Vertraut werden mit Plan- und Schnittdarstellungen und demrumlichen Modell als anschauliche Darstellungsformen frBauwerke.ben von handwerklichen Fhigkeiten wie messen, schnei-den und kleben von Balsaholz.Bauprinzipien von Brcken wahrnehmen und Gesetzmssig-keiten der Tragkonstruktion kennenlernen (3. Phase im Holz-kreislauf: Konstruktion).

    Brcken-Widerlager (Gelndeausschnitt) fr Brckenmodellemit einer Spannweite von 80 cm. Diese Brcken-Widerlagermssen vorgngig, z.B. im Werkunterricht, hergestellt wer-den.Plne und Mustermodelle fr verschiede Brckenarten mit 80cm Spannweite. Diese Brckenmodelle muss der begleitendeIngenieur, Architekt oder Lehrer vorgngig aus Balsaholz bau-en.Balsaholz 2 mm dick, 8 cm breit, 100 cm lang, Leim (z.B. Zemen-tit), Massstbe und Geodreiecke aus Metall, Kartonschneid-messer, Schreibzeug, Papier.

    Jedes Team baut eine Kopie des vorgegebenen Modells miteiner Spannweite von 80 cm und einer Fahrbahnbreite von 8cm. Grundlage fr die Arbeit bilden Plne mit Massangaben.

    Die fertigen Brcken werden auf die im Voraus hergestelltenBrcken-Widerlager aufgesetzt. Der Bau von kleinen Brcken-modellen nach Vorlagen erwies sich als eine gute Vorbung,da die Jugendlichen zuvor noch sehr wenig Werkunterrichtbesucht hatten.

    ca. 4 Lektionen

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    Beispiel eines Plans fr den Modellbau.

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    Prinzip der Versteifung von Rechtecken mit einer Diagonalen (Kartonstreifen und Rundkopfklammern).

    Einstieg in die Phase Konstruktion: Bauen der Brckenmodelle nach Vorlage.

    Alle Arbeiten werden gemeinsam besprochen und einige Bauprinzipien von Brcken sowie Gesetzmssigkeiten der Tragkonstruktion erlutert.

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    Ein eigenes Brckenmodellentwerfen und bauen

    In den Werkrumen der Schule plant und baut jedes Team je

    ein grsseres Brckenmodell aus Holz nach eigenen Vorstel-lungen.

    Lernziele

    Material

    Zeitbedarf

    Inhalt

    Ein eigenes Konzept fr eine Brcke entwickeln und im Teamrumlich umsetzen (3. Phase im Holzkreislauf: Konstruktion,Produktion).Gestalterische Aspekte Aussehen und Konstruktion be-rcksichtigen.Form und Funktion als gegenseitig abhngige Faktoren erken-nen.Durch das selber Konstruieren Erkenntnisse gewinnen.

    Brcken-Widerlager (Gelndeausschnitt) fr Brckenmodellemit einer Spannweite von 160 cm. Diese Brcken-Widerlagermssen vorgngig, z.B. im Werkunterricht, hergestellt wer-den.Fahrbahnplatte aus Pappelsperrholz 3mm, 16 cm breit, 2mlang.Leisten aus Tannenholz, gehobelt, z.B. 10x10 mm, 5x10 mm,4x15 mm, 4x25 mm.Holzleim, Massstbe und Geodreiecke aus Metall, Karton-schneidemesser, Sge, dnner Draht, Schrauben, Schreibzeug,Papier.

    Jedes Team skizzierte zwei Mglichkeiten fr den Bau derBrcke. Als Inspiration dienten Bcher mit Abbildungen vonBrcken aus aller Welt und die Brckenmodelle aus der Vor-bung.

    Gemeinsam mit einer Betreuungsperson wird eine Skizze alsGrundlage fr die Planung und den Bau des Modells ausge-

    lesen. Die Schlerinnen und Schler zeichnen einen Plan frihre Brcke und stellen zusammen, welches Material sie dafrbrauchen. Dann bauen sie ihre Brcke.

    Das Sgen, Ausprobieren und Konstruieren regt an: Whrenddem Tun und den Besprechungen entwickeln sich weitere Ideen.

    Am Schluss stellt jedes Team seine Brcke der Klasse vor, Belas-tungsversuche werden durchgefhrt und die Durchbiegungder Brcke gemessen. In der Besprechung wird der Bezug her-gestellt zu den gewhlten Brckentypen und Gesetzmssig-keiten der Tragkonstruktion.

    ca. 8 Lektionen

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    Sieben verschiedene von Schlerinnen und Schlern entworfene und gebaute Brcken mit 1.6 Meter Spannweite.

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    Besuch beim Ingenieur frBrckenbau

    Die Klasse besucht das Ingenieurbro Conzett, Bronzini, Gart-

    mann in Chur. Jrg Conzett, Ingenieur SIA erklrt den Schle-rinnen und Schlern worauf bei der Planung einer Holzbrckegeachtet werden muss und wie im Ingenieurbro und spter inder Holzbaurma und beim Bau der Brcken gearbeitet wird.

    Lernziele

    Material

    Zeitbedarf

    Inhalt

    Die Komplexitt von Aufgabenformulierungen, Entwurf, Aus-fhrungsplanung und Bau von Brcken erahnen.Feststellen, wo es Analogien gibt, zwischen den selber bear-beiteten Brckenaufgaben und der Realitt.

    Notizbuch und Schreibzeug.

    ca. 2 Lektionen im Ingenieurbro, plus Weg von der Schulezum Bro.

    Fr den Entwurf des Zweiten Traversinerstegs diente JrgConzett eine Holzbrcke von Anfang des 20. Jahrhunderts(das Silserbrggli ber den Hinterrhein) als Vorbild. Auch siewird auf der Wanderung berquert werden. Das Interesse desIngenieurs ist unter anderem, die Tradition des Holzbrcken-baus weiterzufhren.14

    An ausserordentlich schnen Brckenmodellen, die seine Fraufr das Bro baut, erklrt Jrg Conzett verschiedene Lsungs-mglichkeiten fr kleinere und grssere Brckenaufgaben.

    Die Plne und das Modell des Zweiten Tra-

    versinerstegs das Wanderziel der Klasse

    am nchsten Tag - erlutert der Ingenieur

    ausfhrlich.

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    Die Klasse wandert zu einer traditionellen Holzbrcke, wo die

    Schlerinnen und Schler die Brcke aus verschiedenen Blick-winkeln zeichnen.

    Wanderung zu einer tra-ditionellen Holzbrcke

    Lernziele

    Material

    Zeitbedarf

    Inhalt

    Persnliches Erleben einer traditionellen Holzbrcke in ihrerUmgebung, als Gebude und als Meisterwerk der alten, hand-werklichen Holzkonstruktionen (4. Phase im Holzkreislauf:Nutzung, Gebrauch).Erkennen, wie vielfltig und sinnvoll Holz bei traditionellenBrcken eingesetzt wurde.

    Kleidung und Schuhwerk fr den Aufenthalt im Freien ent-

    sprechend der Witterung, Wanderkarte, Zeichenunterlagen,Zeichnungsbltter, Schreib- und Zeichenzeug, Meter, evtl. Fo-toapparat.

    ca. 1/2 Tag, je nach Erreichbarkeit der Brcke.

    15

    An vielen Orten in der Schweiz stehen traditionelle Holzbr-cken, die besichtigt werden knnen (Auskunft: Kantonale Tief-baumter, kantonale Denkmalpege).Die Wanderung der Klasse fhrt zu der 1839/40 gebauten Eg-ga-Tobel-Brcke, die neben der Kantonsstrasse Chur-Churwal-den steht (ca. 3 km vor Churwalden).

    Zeichnend entdecken die Jugendlichen die traditionelle Konstruktionsweise mit Holz.

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    Die Wanderung von Thusis nach Sils im Domleschg und zur

    Viamala-Schlucht fhrt die Klasse zu zwei neuen Holzbr-cken: Die erste ber den Hinterrhein und die zweite ber dasTraversiner Tobel.

    Wanderung zu neuenHolzbrcken

    Lernziele

    Material

    Zeitbedarf

    Inhalt

    Zwei hervorragende Holz-Stahl-Brcken aus verschiedenenEpochen und in unterschiedlichen Flusslandschaften erleben.(4. Phase im Holzkreislauf: Nutzung, Gebrauch).Die Projektvorstellung von Jrg Conzett im Bro mit der poeti-schen Kraft der gebauten Hngebrcke vergleichen.

    Kleidung und Schuhwerk fr den Aufenthalt im Freien ent-

    sprechend der Witterung, Wanderkarte, Essen und Getrnke,evtl. Fotoapparat.

    An vielen Orten in der Schweiz stehen neuere, kleinere undgrssere Holzbrcken oder Holz-Stahl-Brcken, die allgemeinzugnglich sind (Auskunft: Kantonale Tiefbaumter).Auf der Wanderung von Thusis nach Sils im Domleschg aufder linken Seite des Hinterrheins ca. zwei km ussabwrtsberspannt eine einfache, zweckmssige Fussgngerbrckeaus Holz und Stahlkabeln den Fluss. Diese Brcke wurde inden 1920er Jahren vom Bndner Gerstbauer Richard Coraygebaut. Sie war fr Jrg Conzett Vorbild fr die Gestaltung derBrcke ber das Traversiner Tobel.

    ber diese Brcke geht die ca. dreistndige Wanderung uss-aufwrts weiter auf dem alten, rechtsrheinischen Wander-weg bis zum Traversiner Tobel in der Viamala. Dort wird der2005 erbaute Zweite Traversinersteg besucht. Nach derberquerung der Brcke fhrt eine ca. halbstndige Wande-rung zur Postautohaltestelle Zillis, Viamala-Schlucht, direktgegenber des Eingangs in die Viamala-Schlucht.

    1 Tag

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    Das Silserbrggli aus den 1920er Jahren sowie der Zweite Traversinersteg sind so konstru-

    iert, dass Teile ersetzt werden knnen ohne ihre Stabilitt zu gefhrden.

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    Begehen und Erleben der Brcke Zweiter Traversinersteg, erbaut im Jahr 2005. Bautrgerschaft: Verein Kulturraum Viamala, Ingenieure: Con-

    zett, Bronzini, Gartmann, Chur. Im Jahr 2006 wurde diese Holz-Stahl-Brcke von einer Jury des Schweizer Fernsehen und der Zeitschrift Hochpar-

    terre als beste Architektur des Jahres ausgezeichnet (vgl. Hochparterre 12/2006). 17

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    Fachstelle Architektur und Schule

    Pet Zimmermann

    Hansjrg Gadient

    Judith Gross

    Gerhard Weber

    ETH Hnggerberg

    Postfach

    CH-8093 Zrich

    +41 44 633 27 24

    [email protected]

    Fachstelle Architektur und Schule

    Eine Initiative des Bundes Schweizer Architekten BSA, unter-sttzt vom Departement fr Architektur an der ETH Zrich.

    Die Fachstelle untersttzt Lehrpersonen, Architekturschaf-fende und weitere an Schulprojekten Interessierte mit Bera-tung und Unterrichtsmaterialien.Aktuelle Informationen nden sich auf der Homepage desBundes Schweizer Architekten: www.architekten-bsa.ch

    Kontakt

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    Herausgegeben von der

    Fachstelle fr Architektur und Schule

    Bilder: Susanne Rock und Peter SiklossyText: Alexander Henz und Susanne Rock

    Gestaltung: Philip Gebhardt

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