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.29 Integrierte Mobilität: Hamburg steigt um 40 Bio-ABC: Buchstabieren von Acker bis Zukunft 46 Rezept im Bild: Artischocken à la »Vegan Oriental« 64 HOLZ Der Schatz aus dem Wald AUSGABE 29 — MÄRZ / APRIL 2014. WWW.BIORAMA.EU KOSTENLOS — ABER ABONNIERBAR P.B.B. — 11Z038861 M — 1040 WIEN —— WWW.FACEBOOK.COM/BIORAMA

BIORAMA #29

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Schwerpunkt HOLZ: Der Schatz aus dem Wald. Außerdem: Integrierte Mobililität – Hamburg steigt um. Bio-Abc – Buchstabieren von Acker bis Zukunft. Das Rezept im Bild – Artischocken à la„Vegan Oriental“.

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Page 1: BIORAMA #29

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Integrierte Mobilität: Hamburg steigt um — 40Bio-ABC: Buchstabieren von Acker bis Zukunft — 46Rezept im Bild: Artischocken à la »Vegan Oriental« — 64

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DER

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N A C H D E M W E L T B E S T S E L L E R V O N J O N A S J O N A S S O N

AB 21.3. IM KINO!

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/DERHUNDERTJAEHRIGE.FILM

DER

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N A C H D E M W E L T B E S T S E L L E R V O N J O N A S J O N A S S O N

AB 21.3. IM KINO!

6 Ausgaben biorama + Kochbuch »Because You Are Hungry«um Euro 23,—*Antonia Kögl und Benedikt Steinle haben 2013 den ama Foodblog Award in der Kategorie Newcomer gewon-nen – und nun mit »Because You Are Hungry« ihr er-stes Kochbuch veröffentlicht. Das Motto: eine ehrliche, einfache Küche mit schnellen Gerichten, die ohne teure Zutaten und Foodstyling abends nach der Arbeit in der heimischen Küche gezaubert werden. Viele frische Zutaten, Pasta, Fleisch und Fisch, aber auch die süßen Sachen finden sich in den praxisnah und übersichtlich gegliederten Kapiteln und laden zum Nachkochen ein.Das Buch »Because You Are Hungry« erhalten Sie im Buchhandel und versandkostenfrei auf www.styriabooks.at

Exklusiv beziehbar über monomarkt.at *

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07 Editorial08 Global Village

Die Welt im Großen & Kleinen

Schwerpunkt: Holz18 Auf dem Holzweg

Von welchem Holz man besser die Finger lassen sollte

22 Shop aus Holz Waku Waku in Hamburg

26 Zirbenzauber Warum fühlt sich Holz so gut an?

28 I Wear Wood Durchblick mit Holzbrillen32 Im Design-Labor Flüssiges und gebogenes Holz 35 Knorrige Kollegen Holz als Beruf(ung)

Magazin40 Hamburg steigt um

Die Mobilitätsplattform Switchh46 Können Sie das buchstabieren? Das biorama Bio-ABC48 Kreise ziehen Fahrradreisen in Europa58 Wirkung und Nebenwirkung Geld anlegen abseits von Banken und Börsen

Marktplatz62 Löffelweise fu(e)ttern Vielfältiges für Babys und Kids64 DIY-Rezept

Geschmorte Artischocken68 Im Handumdrehen

Pflegendes für Hände und Nägel

Kolumnen38 Die Welt, die wir uns wünschen Der Wille zum Wandel45 Glasgeflüster Reifeprüfung im Holz56 Elternalltag Vom Aufeinandertreffen67 Speis & Trank Unpackbar verpackt70 Und hinter mir die Sintflut Wir sollten uns trennen

inhalt

Biorama Nº. 29 auftakt

18

wir klopfen auf holzWährend die Erdölvorräte und somit die Grundsubstanz vieler Kunststoffe schwinden, erlebt der Werkstoff Holz eine Renaissance. Möbel- und Bau- industrie, Fahrzeug- und Fahrradbau, aber auch die Modebranche nutzen seine vielseitigen Verarbeitungsmöglichkeiten. Unser Schwerpunkt zum Thema verschafft Durchblick – unsere Holzbrillen-Models haben ihn schon!

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Page 5: BIORAMA #29

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hamburg steigt umStädte müssen Mobilität neu denken. Hamburg macht mit einer neuen App den Anfang: Switchh kombiniert die unterschiedlichen Mobilitätsdienste der Hansestadt.

special: bio in österreichWeltmeister in Sachen Bio-Land-wirtschaft – dieser Ruf eilt Österreich voraus. Wir werfen u.a. einen Blick auf das Bio-Know-how des Landes und besuchen Modellregionen.

40

46

von a wie acker bis z wie zukunft»Können Sie das buchstabieren?« Wie oft hört man diesen Satz, wenn man in der Kundenhotline am Telefon hängt oder am Schalter bei der Post steht. Anton, Berta und Cäsar haben jedenfalls ausgedient. Das Abc gibt’s nämlich jetzt auch in bio! A wie Acker, B wie Boden, C wie CO2 … Startet mit uns eine kleine Buchstabier-Revolution.

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www.nationalparksaustria.at

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Entgeltliche Einschaltung

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Die neue Mariahilfer Straße bringt mehr Platz und Ruhe für FußgängerInnen. Es entsteht eine Fußgängerzone mit über 100 neuen Bänken zum Ausruhen und neuen Spiel- und Aufenthaltsräumen. Schanigärten rutschen weiter in die Mitte. Das bringt mehr Platz vor den Ge- schäften. Und auf der ganzen Straße gilt: Vorrang für FußgängerInnen!

Wien. Die Stadt fürs Leben.

Die neue Freiheit: Spazieren, Sitzen und Spielen.

UnSeRe StRaSSe.

MeIn Platz.

Die neue Mariahilfer Straße

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Mehr Infos: www.dialog-mariahilferstrasse.at facebook.com/MehrMariahilferstrasseInfo-Line Verkehr, Telefon: +43 1 955 59, Auskünfte täglich von 7 bis 18 Uhr

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Biorama Nº. 29 editorial, impressum

Der »Trend 2014«, den die Biofach auf ihrer Websi-te ankündigt, ist keine große Überraschung. Den-noch wird auf der Weltleitmesse für Bioprodukte heuer erstmals ein »Best New Product Award« in der Kategorie »vegan« vergeben. Das ist begrü-

ßenswert, denn wer sich einmal mit veganer Lebenswei-se – also dem Verzicht auf tierische Produkte – beschäf-tigt hat, dem wird schnell auffallen: Es ist ein Vorurteil, dass Veganer besonders bewusst, naturnah, gut und umweltschonend essen. Nicht wenige der vom Handel angebotenen Soja- und Fleischersatzprodukte (Vleisch) sind übelst produziert und verarbeiten zumindest frag-würdige Zutaten. Stichwort: Gen-Soja. Das mag zwar unterm Strich ökologisch immer noch besser sein als ge-dankenlos täglich Steak, Schweinebraten und Schnitzel zu essen. Bio ist aber in jedem Fall besser. Will heißen: Biologisch produzierte Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs sind solche aus konventionellem landwirt-schaftlichem Intensivraubbau vorzuziehen. Neuigkeiten von der Biofach präsentieren wir euch jedenfalls auch auf www.biorama.eu – Eier, Milch, Honig und Fleisch werden wir dabei sicherlich nicht totschweigen, das sei hiermit versprochen.

Auch dass im veganen Lebensstil zusehends der Ge-nussaspekt an Bedeutung gewinnt, ist deutlich zu begrü-ßen. Umso mehr freut uns, dass noch im Frühjahr das erste Kochbuch unserer Food-Bloggerin Parvin Razavi erscheint: »Vegan Oriental«. Es bereichert eine tradi-tionell deftige, fleischlastige Küche aus dem Mittleren Osten um bekömmliche, vegane Impulse und inspiriert alltagstauglich zum Experimentieren.

Auch eine andere Premiere darf ich hier ankündi-gen: Erstmals präsentieren wir hier – in der Heftmitte herausragend – und in Nürnberg auf der Biofach eine Sonderbeilage zum Thema »Bio in Österreich«. Diese erscheint in Kooperation mit der ama. Worum es darin geht, ist klar: Wir liefern Bio-Fakten, porträtieren Pro-duzenten, interviewen Vermarkter, Pioniere und Weg-bereiter des »Bio-Musterlands« Österreich. Wie üblich braten wir auch darin nicht im eigenen Saft. In seinem Kommentar über den Bio-Fachhandel in Deutschland zeigt Branchenkenner Hassaan Hakim etwa auch, was sich deutsche Betriebe von österreichischen Initiativen und den Bio-Eigenmarken der Supermarktketten ab-schauen können.

Erfreuliche Interna zum Schluss: Mit Thomas Wieflingseder und Annemarie Sauerbier begrüßen wir zwei neue Grafiker fix im biorama-Team. Ebenfalls erstmals in dieser Ausgabe zu sehen sind die Illustrationen der jungen Dänin Sarah Egbert Eiersholt. Und unserem Art Director Sig Ganhoer wünschen wir hiermit eine inspirierende Bildungskarenz. Ein Prost auf die Kunstgeschichte!

Herausragend: Bio in und aus ÖsterreicH

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Thomas Weber, [email protected]@th_weber

impressumHERAUSGEBER Thomas Weber CHEFREDAKTEURIN Johanna Stögmüller

AUTOREN Mirjam Bromundt, Anne Erwand, Juliane Fischer, Doris Fröhlich, Miriam Frühstück,

Yannick Gotthardt, Katharina Grabner, Christa Grünberg, Robin Hauenstein, Nina Daniela

Jaksch, Micky Klemsch, Franz Knipp, Sarah Krobath, Astrid Kuffner, Paola Malaspina, Martin

Mühl, Ursel Nendzig, Yasmin Nowag, Karin Pointner, Sebastian Rahs, Theres Rathmanner,

Parvin Razavi, Werner Reiter, Teresa Reiter, Martin Rohla, Jürgen Schmücking, Wolfgang

Smejkal, Sarah Stamatiou, Thomas Stollenwerk, Werner Sturmberger, Daniel Tarmann,

Katharina Wiesler, Jörg Wipplinger PRAKTIKUM Lisa Feitsch, Iwona Lamaszewska

COVERBILD Michèle Pauty FOTOGRAFIE Elisabeth Els, Michèle Pauty ILLUSTRATIONEN

Sarah Egbert Eiersholt ART DIRECTOR Sig Ganhoer GESTALTUNG Elisabeth Els, Sig

Ganhoer, Annemarie Sauerbier, Thomas Wieflingseder LEKTORAT Wolfgang Smejkal, Adalbert

Gratzer ANZEIGENVERKAUF Herwig Bauer, Wolfgang Hoffer, Nina Daniela Jaksch, Micky

Klemsch (Leitung), Thomas Weber WEB Super-Fi, m-otion DRUCK Druckerei Janetschek,

Gußhausstraße 24–26, 1040 Wien PRODUKTION & MEDIENINHABER Monopol GmbH,

Favoritenstraße 4–6 / III, 1040 Wien GESCHÄFTSFÜHRUNG Martin Mühl KONTAKT

Biorama c/o Monopol GmbH, Favoritenstraße 4–6 / III, 1040 Wien; Tel. +43 1 9076766;

www.biorama.eu, www.monopol.at, [email protected] BANKVERBINDUNG Monopol

GmbH, easybank, Kontonummer 20010710457, BLZ 14200 ABONNEMENT siehe Website:

www.biorama.eu ERSCHEINUNGSWEISE 6 Ausgaben pro Jahr ERSCHEINUNGSORT Wien

VERLAGSPOSTAMT 1040 Wien

BLATTLINIE Biorama ist ein unabhängiges, kritisches Magazin, das sich einem

nachhaltigen Lebensstil verschreibt. Die Reportagen, Interviews, Essays und

Kolumnen sind in Deutschland, Österreich und der ganzen Welt angesiedelt. Sie

zeigen Möglichkeiten für ein Leben mit Qualität für Mensch und den Planeten Erde.

Ohne dabei den Zeigefinger zu erheben. Biorama erscheint sechsmal im Jahr.

Biorama wird nach den Vorgaben des Österreichischen

Umweltzeichens in der Druckerei Janetschek auf Lenza

Top Recycling gedruckt. 100 % Recycling-Papier. Eh klar.

Die neue Mariahilfer Straße bringt mehr Platz und Ruhe für FußgängerInnen. Es entsteht eine Fußgängerzone mit über 100 neuen Bänken zum Ausruhen und neuen Spiel- und Aufenthaltsräumen. Schanigärten rutschen weiter in die Mitte. Das bringt mehr Platz vor den Ge- schäften. Und auf der ganzen Straße gilt: Vorrang für FußgängerInnen!

Wien. Die Stadt fürs Leben.

Die neue Freiheit: Spazieren, Sitzen und Spielen.

UnSeRe StRaSSe.

MeIn Platz.

Die neue Mariahilfer Straße

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Mehr Infos: www.dialog-mariahilferstrasse.at facebook.com/MehrMariahilferstrasseInfo-Line Verkehr, Telefon: +43 1 955 59, Auskünfte täglich von 7 bis 18 Uhr

Urban & unpackaged: Wir waren auf biorama Leser-Safari bei Andrea Lunzers Maß-Greißlerei in Wien, ein Laden, der auf unverpackte Lebensmittel setzt. Vorgemacht hat das bereits Unpackaged in London, in Berlin läuft mit Original unverpackt gerade ein ganz ähnliches Projekt an.

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Biorama Nº. 29 bild der ausgabe

Letzten Frühling sind Andreas Jaritz und Mario Hainzl, die Gründer von Nomad Earth, einem Reise-magazin für nachhaltigen Tourismus und Abenteuersport, mit ihrem Team im französischen Aquitaine gestartet. Entlang des European Leg – der europäischen Surf-Route an der Atlantikküste vom süd-westlichen Frankreich über Nordspanien bis nach Lissabon – haben sie ihren Traum von der ersten europäischen Surf-Dokumentation realisiert: »The Old, The Young And The Sea«. Getroffen haben sie passionierte Wellenreiter genauso wie leidenschaftliche Umweltschützer und gastfreundliche Ein-heimische. Dieses Bild entstand während dem Dreh auf einem traditionellen galizischen Fischerboot. Die Korbfangvariante schont das Tier und das Ökosystem Meer. Der Fisch – oder in diesem Fall: der Oktopus – wird direkt in lokalen Fischmärkten verkauft bzw. versteigert. Ab Februar ist das Team mit seiner Doku in der Schweiz, Deutschland und Österreich auf Kino-Tour. Alle Termine gibt’s auf www.oldyoungsea.com

Behind the SceneS

Alle in einem Boot

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Biorama Nº. 29 global village

Ursprünglich träumten die zwei Orfafa-Gründerinnen Aline Wendscheck und Martina Jordan von einem eige-nen Modelabel. Doch nach ausgiebiger Recherche war ihnen klar: So viele Konkurrenten da draußen! »Dann eben anders«, dachten sie, »bündeln wir das bereits be-stehende Angebot« – und gründeten die Online-Mode-Community Orfafa mit dem Ziel, das sehr vielseitige An-gebot an ökologisch und sozial nachhaltiger Kleidung für Konsumenten sichtbar und somit schmackhaft zu machen. Gut so, denn laut der »The Better Consumer«-Studie (2013) möchten 61 Prozent der Verbraucher ger-ne ethisch bessere Kaufentscheidungen treffen, fühlen sich in der Praxis jedoch überfordert. Orfafa hat nun nach transparenten Kriterien mehr als 7.000 Damen-, Herren- und Kinderartikel von über 100 Labels gepoolt. Mehr noch: Es gibt auch ein Forum, um sich auszutau-schen und so Fehlkäufe zu vermeiden, und ein Magazin mit informativen Hintergrundberichten.

www.orfafa.com

Das Angebot an ökologisch und fair produzierter Mode ist groß, aber zerstreut. Mit der Mode- Community Orfafa soll sich das jetzt ändern.

FAir FAShion

richtig gut Angezogen

Jetzt bestellen oder downloaden

www.boell.de/fleischatlasHeinrich-Böll-StiftungSchumannstr. 8, 10117 Berlin T 030.285 34-0

FLEISCHATLASDaten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel 2014

NEUE THEMEN

Der Verbraucher erfährt viel zu wenig über das Fleisch, das er kauft.

aus: GUTE LEBENSMITTEL GESUCHT, Seite 43

Die weltweit hohe Nachfrage nach Hühnern liegt am Anstieg der Kaufkraft, nicht am Bevölkerungszuwachs.

aus: WELTWEITER STEILFLUG IN DIE FABRIK, Seite 32

Das Transatlantische Handelsabkommen könnte zu mehr Antibiotika im Fleisch und zu weniger Tierschutz führen.

aus: FREIHÄNDLER WITTERN MORGENLUFT, Seite 14

Um mehrfach im Jahr säen zu können, macht Glyphosat die Böden immer wieder pflanzenfrei.

aus: ARGENTINIEN, DAS SOJA-REICH, Seite 31

3 244 000 Rinder

25 460 000 Enten

530 000 Gänse

37 700 000 Puten

58 350 000 Schweine 627 941 000 Hühner

2006 2009 2010 2011 201270

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353

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6

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FLEISCHATLASDaten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel 2013

FLEISCHPLAKATE

FLEISCHATLAS 2013 Download: www.boell.de/fleischatlas

Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel

Vegetarier – relativ und absolut

Gal

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USA

Deutschland

Indien

15

4 7

2 1

2,20,1

31

Millionen Vegetarier

375

MännerFrauenMänner und FrauenVeganer (Männer und Frauen)

Selbst- oder Fremdbezeichnung als Vegetarier oder Veganer, in Prozent der Bevölkerung

InDIVIDUelle AlternAtIVen Die Biobauern kommen

Kaum eine Kantine oder Uni-Mensa verzichtet heute noch auf fleischlose Gerichte. In den Industrieländern ist es für jüngere Leute nicht mehr ungewöhnlich, vegetarisch oder vegan zu leben. Produkte und Rezepte stehen reichlich zur Verfügung.

Für den Verzicht auf jede Nutzung tierischer Produkte nennt der Veganismus ethische, ökologische und politische Gründe: Tiere dürfen nicht genutzt, ausgebeutet und getötet werden.

Wer weder auf Fleisch verzichten noch die Massentierhaltung fördern und die Umwelt belasten will, findet Angebote aus

regionaler, ökologischer Haltung. Im städtischen Umkreis sind Erzeuger-/Käufergemeinschaften für Fleisch eine Alternative.

April 2009 April 2010 April 2011 April 2012 April 20130

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19.00016.000

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26.000

Zertifizierte Ökolandwirtschaft, Anteil an der Gesamtanbaufläche

neugier: „Vegetarismus“ und „Veganismus“ in der Wikipedia

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Seitenaufrufe pro Monat

„Vegetarismus“ „Veganismus“

8,5* * 2012, lt. Vegetarierbund

FAO

31.000

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35

über 10 Prozent5 – 101 – 50,5 – 1weniger als 0,5

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FLEISCHATLAS 2013 Download: www.boell.de/fleischatlas

Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel

SpeiSeplan der MittelSchichtauf den tellern der Welt

Fleischverbrauch pro Kopf 2012, Schätzung, in kg,Karkassengewicht (nach Ausweidung)

Verbrauch

Welt, Prognose 2012, kg pro Kopf

eigenverbrauch und handel

Welt, Prognose 2012, in Millionen Tonnen

handel

Welt, Prognose 2012, in Prozent

produktion

Welt, Prognose 2012, in Millionen Tonnen

IndustrieländerWelt (gewichteter Durchschnitt)

104,5

110,8

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Verbrauch Export

10

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FAO

42,5301,8 29,4

Schweinefleisch GeflügelfleischRindfleisch Schaffleisch andere

Schweinefleisch GeflügelfleischRindfleisch Schaffleisch andere

100

Entwicklungs- und Schwellenländer

Wo in den Schwellen- und Entwicklungsländern der Wohlstand wächst, entstehen neue Mittelschichten. Sie orientieren sich an den reichen Ländern. Fleisch gilt als Proteinlieferant und Kraftspender, aber auch als Symbol für Aufstieg und Luxus. Daher steigt der weltweite Verbrauch. Anders ist die Lage in den Industrieländern. Hier stagniert die Nachfrage, allerdings auf viel zu hohem Niveau.

Das Schwein gilt in weiten Teilen Nordafrikas und Asiens als unrein. Dennoch dominiert es die Teller der Welt. Bald wird es vom Huhn überflügelt, dem billigsten aller Fleischlieferanten.

Kleine tiere in großen Massen – Geflügel boomt

Erzeugung, Trends und Prognosen, in Mio. Tonnen

RindfleischSchweinefleischGeflügelfleischSchaffleisch

OEC

D/FA

O

1995 1999 2003 2007 2011 2015 20190

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2021

FAO

FAO

FAO

Geflügel

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23,0

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australien

31,0

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Mexiko

27,6

36,8

50,1

USa

36,530,7

28,3

Kanada

argentinien

38,6

59,7

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38,5

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13,3

Brasilien

37,8

18,6

6,9

Südafrika

41,3

15,5 23,6

eU-27

17,9

24,1

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russland

38,8

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china

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Japan

7,37,8

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indonesien

32,7

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Südkorea

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DSW

, FAO

FLEISCHATLAS 2013 Download: www.boell.de/fleischatlas

Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel

EinE FragE dEr Haltungder lange Weg zu mehr Bewegung

Zentren der Massenhaltung von Schweinen

immer resistenter, immer gefährlicher

Häufige Erreger und die Anzahl der Anti-biotika-Klassen, gegen die sie resistent sind: über 4 3 2 1

Erreger sind noch nicht resistent: sensibel

Proben in Prozent

BVL

Je enger, desto profitabler: Die industrielle Tierhaltung nimmt zu, wenn Betriebe weniger für Boden, Arbeit und Heizung aufwenden wollen. Auch Tierschutz gilt als Kostenfaktor. Und das lebensgefährliche Geschäft mit den Antibiotika boomt.

Vorschriften über die Bedingungen in den Ställen der Fleisch-industrie müssen nicht nur vorhanden sein, sondern auch eingehalten und kontrolliert werden. Selbst dann kann von artgerechter Haltung oft nicht die Rede sein. Hilfreich wäre, Fleisch so zu etikettieren, dass die Haltungsbedingungen des Tieres daraus ersehen werden können.

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Putenfleisch Mastpute (Halshaut)

Mastpute (gesamt)

Masthähnchen Putenfleisch Mastpute (Halshaut)

Putenfleisch Mastpute (gesamt)

Masthähnchen Mastkalb

Salmonellen Campylobacter jejuni Escherichia coli

FAO

Entwicklung der Haltungsflächen von Hühnern in der EU, in cm2 pro Tier

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Bodenhaltung

Käfighaltung (bis 2009)

Käfighaltung (bis 2003)

1.111

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a4-Blatt (21,0 x 29,7 cm)

Ökohaltung

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und 4 m2 auslauf im Freien

Ökohaltung

Freilandhaltung

Bodenhaltung

Käfighaltung

Eierstempelcodes

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und 4 m2 auslauf im Freien

Freilandhaltung

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Käfighaltung

800

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100.000 Tiere10 Millionen Tiere

Viele Erreger dieser Bakteriengruppen können bei Menschen zu schweren, auch tödlichen Durchfallerkrankungen führen

FLEISCHATLAS 2013 Download: www.boell.de/fleischatlas

Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel

Gentechnikprodukte und ihre Kritiker

Anbauflächen mit gentechnisch veränderten Pflanzen, in Millionen Hektar

Futtermittel Für milliarden

Verbot

Kennzeichnungspflicht

für die meisten Produkte, bis 1 Prozent einer Zutat ungekennzeichnet; in der EU bis 0,9 Prozent, wenn gentechnische Verunreinigung zufällig oder technisch unvermeidbar; die absichtliche Zufügung ist verboten für viele Produkte, bis 1 Prozent des Gesamt produkts ungekennzeichnet für wenige Produkte, mit vielen Ausnahmen

Regelungen für genmanipulierte Nahrungsmittel

FAO,

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Millionen Tonnen, 2010

ProduktionExportImport

argentinien

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Brasilien

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China

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indien

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uSa

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Kanada

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16

Sojabohnen – Produktion und Welthandel Vieh ist hungrig. In Deutschland frisst es mehr als die Hälfte der Ernte. Aber das reicht nicht: Zusätzliches Kraftfutter soll die Mast beschleunigen. Es wird aus Übersee importiert.

In Lateinamerika wächst der Eiweißlieferant Soja für die EU-Tierproduktion auf 17 Millionen Hektar – so viel wie alle

Agrarflächen Deutschlands. Das Soja ist meist gentechnisch verändert. Aus Flugzeugen werden die Felder mit Pestiziden besprüht, die auch die Anwohner vergiften.

Der Soja-Anbau fördert das Abholzen: Auch der Verlust von Weiden treibt Brasiliens Rinderzüchter in den Regenwald.

rinder drängen an den amazonas

Rinder pro km2

01 – 300> 300historische Grenze des Regenwaldes

FAO,

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FAO

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FLEISCHATLAS 2013 Download: www.boell.de/fleischatlas

Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel

Massentierhaltungverschwendetdas Regen-undTrinkwasser,überdüngtdie GewässerundemittiertTreibhausgase. AusWeiden,wichtigenCO2-Speichern, werdenÄckerfürdenFutteranbau.

RinderstoßendenKlimakillerMethanaus.StimmenFuttermix,DüngungundBestandsdichteaufderWeide,kanndieÖkobilanzneutralwerden.Undpositiv,fallsdieWeidefrühereinAckerwar.

Wasser, Klima, artenvielfalt

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niedrigmittelhochsehrhoch

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Belgien

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Dänemark

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Deutschland

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Großbritannien

Produktionin100.000Tonnen,2011

RindfleischSchweinefleisch

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fleischerzeugung und stickstoffbelastung in europa

emissionen durch tierische nahrungsmittel in Deutschland

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virtuelles Wasser

ZurHerstellungvon1kgoder1LwirdanWasserbenötigt:

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3.400 l

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1.300 l

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15.455 l

5.000 l

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435 kg

260 kg

82 kg

149 kg

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schweinefleisch

rind- und Kalbfleisch

Geflügelfleisch

26 kgeier

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pflanzlich

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eier, eierwaren

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2.003 kg

FLEISCHATLAS 2013 Download: www.boell.de/fleischatlas

Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel

HüHner, DAS KAPITAL AfrIKAnIScHer frAuen Zwischen rechtlosigkeit und Marktbeherrschung

InEntwicklungsländernstammtvielGeflügelfleischausHinterhof-oderkleinbäuerlicherHaltung,oftnurfürdenEigenbedarf.

InvielenGesellschaftenAfrikasistdieHühnerzuchtFrauensache.EinnahmendurchEierhandel,SchlachtungundVerkaufsenkendieAbhängigkeitvomEhemann.Als„lebendigeSparkasse“dienensiederSicherheitinNotzeiten.

BrustfiletsvonHühnernundPutenboomen.AndereHühnerteilesindinderEUkaumnochverkäuflichundwerdenzuBilligpreisennachAfrikaexportiert.MitschlimmenFolgen:WodieTiefkühlschiffeanlegen,löschensiedieeinheimischeProduktionaus.

Welt-fleischpreise im Vergleich

Indices,2002–2004=100

2006 2009 2010 2011 201270

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Rindfleisch

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eigentum an Hühnern

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Verkauf von eiern

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Arbeitsteilige Hühnerwirtschaft

DörflicheHaushalteinDodoma,Tansania

159

76

Kauf und Verkauf von Hühnern

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DörflicheHaushalteinderWesternDivision,Gambia

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Größte afrikanische Importländer für Geflügel

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alleGeflügelimportenachAfrikaAngolaBeninD.R.KongoGhanaSüdafrikaalleGeflügel-importenachAfrika

FLEISCHATLAS 2013 Download: www.boell.de/fleischatlas

Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel

HüHner, DAS KAPITAL AfrIKAnIScHer frAuen Zwischen rechtlosigkeit und Marktbeherrschung

In Entwicklungsländern stammt vielGeflügelfleisch aus Hinterhof- oderkleinbäuerlicher Haltung, oft nur fürden Eigenbedarf.

In vielen Gesellschaften Afrikas ist dieHühnerzucht Frauensache. Einnahmendurch Eierhandel, Schlachtung undVerkauf senken die Abhängigkeit vomEhemann. Als „lebendige Sparkasse“dienen sie der Sicherheit in Notzeiten.

Brustfilets von Hühnern und Putenboomen. Andere Hühnerteile sind inder EU kaum noch verkäuflich undwerden zu Billigpreisen nach Afrikaexportiert. Mit schlimmen Folgen: Wodie Tiefkühlschiffe anlegen, löschensie die einheimische Produktion aus.

Welt-fleischpreise im Vergleich

Indices, 2002–2004 = 100

2006 2009 2010 2011 201270

100

130

160

190

220

2008

RindfleischRindfleisch

GeflügelfleischSchweinefleisch

SchaffleischSchaffleisch

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5327

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818

74

eigentum an Hühnern

eigentum an Hühnern

Verkauf von Verkauf von eiern Verzehr von Verzehr von Verzehr von eiern0

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StallbauStallbau Misten fütternüttern Tränken Verkauf von Verkauf von Verkauf von HühnernHühnernHühnern

Verkauf von Verkauf von eiern

Pflege bei Pflege bei Pflege bei KrankheitKrankheitKrankheit

Arbeitsteilige Hühnerwirtschaft

Dörfliche Haushalte in Dodoma, Tansania

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76

Kauf und Verkauf von Hühnern

VerteilungVerteilungVerteilungVerteilungVerteilung vonvon Arbeit,Arbeit, EntscheidungenEntscheidungenEntscheidungenEntscheidungenEntscheidungen undEigentumsrechtenEigentumsrechtenEigentumsrechtenEigentumsrechtenEigentumsrechtenEigentumsrechten an HühnernHühnernHühnernHühnern in Afrika, nachGeschlechtGeschlechtGeschlecht und Familienbeziehungen,Familienbeziehungen,Familienbeziehungen,Familienbeziehungen,Familienbeziehungen, in %

Dörfliche Haushalte in derWestern Division, Gambia

FrauenMännerKinderFamilieFrauen und KinderFrauen und Männer

Größte afrikanische Importländer für Geflügel

in 1.000 Tonnen, 2011 Schätzung, 2012 Prognose

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AngolaBeninD. R. KongoGhanaSüdafrikaalle Geflügel-importe nachAfrika

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Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel

Fleischkonsum in deutschland1094 tiere auf dem teller essverhalten nach Bundesländern

Wort und tat – eine systematik

NVS

Fleisch- und Wurstverzehr in Gramm/Tag

VEBU

Deutscher Durchschnittsverbrauch im Laufe des Lebens

46 schweine

46 Puten

37 enten

12 Gänse4 schafe4 Rinder

945 hühner

Früher galt Fleisch in Deutschland als gesund und lebenswichtig. Heute ist dieses Vertrauen verschwunden. Nach den vielen Skandalen haben die Fleischkonzerne ein schlechteres Image als die Chemische Industrie.

Dennoch: Der Verzehr sinkt kaum. Die meisten Deutschen essen täglich oder fast täglich Fleisch und Wurst, Männer

mehr als Frauen, Jüngere mehr als Alte und Ostler mehr als Westler. Übrigens sind inzwischen rund zwei Drittel aller Fleischeinkäufe in Plastik abgepackt.

Traditionelle Supermärkte bieten noch wenig Alternativen. Ob dort, beim Öko-Metzger oder im Bioladen: Wer Fleisch aus Massentierhaltung meidet, fördert nachhaltige Landwirtschaft.

Fleischverzehr und -skandale

Frauen

40 – 4546 – 50

51 – 55über 55

45

60

männer

90 – 9596 – 100

101 – 105über 105

117

92

Verzehr in Deutschland pro Kopf, in Kilogramm

DPA,

BVD

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2013

• Die Vogelgrippe mit Massenkeulungen in ganz Deutschland flaut ab

• Schweinefleisch aus Irland ist mit Dioxin vergiftet

• Eine neuer Schweinegrippe- Virus ängstigt die Welt, ist dann aber harmlos

2009

• Dioxin in „Bio-Mais“ erschüttert die Glaubwür-digkeit der Bio-Höfe

• TV-Berichte über „Klebe-fleisch“ aus Schinkenteilen

2010

• Hygienemängel beim Geflügel-Marktführer Wiesenhof

• Gammelfleischskandal von 2006 vor Gericht

• Pferdefleischskandal mit europäischen Ausmaßen

2008 2011

• Ekelfleischskandal von 2007 vor Gericht

• Dioxin in konventionel-lem Tierfutter von bis zu 5.000 Höfen

2012

60,7 60,7 61,3 61 59,5

Rind, KalbSchweinGeflügelSonstiges

0

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20

30

40

Gesamtkonsum/ Verbrauch

Verzehr

aufgenommene nahrung

Schlachtung

Zubereitung

• minus Knochen, Schwarten, Fett und untaugliches Fleisch

• minus Futter, Tierfertignahrung, industrielle Weiterverarbeitung

• insgesamt ca. minus 20 Prozent

• minus Abfälle bei der Zubereitung und Speisereste

• minus Haustier-Frischfutter• insgesamt ca. minus 5 Prozent

• Deutschland ist Netto-Exporteur von Fleisch und Fleischwaren. Auch Zu- und Abnahmen von Lagermengen werden bilanziert.

• insgesamt ca. minus 10 Prozent

Produktion/ erzeugung globaler Handel

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Wie viele Tiere werden in Deutschland und der Welt geschlachtet? Wer profitiert vom billigen Fleisch? Welche Hormone landen ungewollt auf unserem Teller?Der FLEISCHATLAS 2014 bringt Licht ins Dunkel des Big Business Fleisch – von Europa, über die USA bis hin zu China und Indien. kostenlos

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Biorama Nº. 29 global village

Renatepensionierte Biologin Auf jeden Fall, ich möchte doch wissen, was in meiner Nahrung drinnen ist! Wenn ich nicht weiß, was drin ist, kann ich es ja nicht kaufen.

Alexander26, Student In der Früh, wenn mir fad ist, lese ich während dem Frühstück die Rückseite der Müslipackung.

Brandon19, Missionar aus UtahIt depends on whether I want to eat healthy or not. When I want to be healthy, I read all informations about my food. When I don’t care, I do not.

street talk Wir fragen, fünf leser antWorten.

Valeska23, StudentinJa, schon. Ich möchte ja wissen, welche Inhaltsstoffe in meinem Es-sen sind. Das ist mir schon wichtig!

Timna22, StudentinManchmal. Ich bin Vegetarierin und da will ich natürlich wissen, ob irgendwo tierische Inhaltsstoffe drinnen sind, wie in Gelatine zum Beispiel. Außerdem kontrolliere ich, ob Lebensmittel verdächtige E-Nummern enthalten.

E-Nummern, die Poesie aus dem Labor.Stimme aus dem Off

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» liest du leBens- mittel- etiketten?«

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Page 12: BIORAMA #29

Biorama Nº. 29 global village

Zwei Studentinnen haben eine Idee: Ein Fußball, der Energie erzeugt, um damit ausreichend Elektrizität zu gewinnen, um eine led-Lampe mehrere Stunden zu betreiben. Einsatzort sind vor allem Gebiete, die über keine Elektrizitätsversorgung verfügen. So wurden die Bälle beispielsweise in Mexiko verteilt, wo noch Kerzen zur Beleuchtung verwendet werden. Inzwischen sind knapp 10.000 Bälle produziert, verkauft und verteilt worden.

Das neueste Produkt des New Yorker Start-ups mit dem Namen Uncharted Play ist eine Springschnur, in de-ren Handgriffen Generatoren und Akkus enthalten sind. 15 Minuten Sport reichen, und schon gibt es mehrere Stunden Licht, aber auch ein Mobiltelefon kann damit geladen werden. Die auf 100 Stück begrenzte erste Ver-sion ist inzwischen ausverkauft, sodass sie im Frühjahr 2014 in die Serienproduktion geht. Die innovativen Ar-tikel werden jedoch nicht nur im Rahmen von Projekten verteilt, sondern können auch im Online-Shop bestellt werden. Ein Teil des Verkaufserlöses fließt in einen Fonds, um weitere Fußbälle in Entwicklungsländer zu liefern.

www.unchartedplay.com

Die Erzeugung von elektrischer Energie kann mit dem richtigen Spielzeug Spaß machen – und hilft dort, wo Strom sonst Mangelware ist.

green it

Spielend Strom erzeugen

www.twentytwenty.at | www.facebook.com / exploring2020 | www.twitter.com / exploring2020

Mo., 24.02.2014– Empfang 18:30 Uhr – Start 19:00 Uhr

The Hub Vienna, vienna.the-hub.netWien 7., Lindengasse 56 / Top 18 –19

#18: iHealth Ist jeder sein eigener Gesundheitsmanager?

Die Veranstaltungsreihe twenty.twenty widmet sich als offene Diskussions plattform Zukunftsszenarien einer Welt 2020. Denn: Zukunft kann nicht gepredigt oder ver-ordnet werden. Sie gehört diskutiert und gestaltet.

Dr. Google ist wohl der am meisten konsultierte Arzt der Welt. Dank zahlloser Gesundheits-Startups, Beratungs-seiten, Apps und Gesundheitsforen hat sich der Zugang der Menschen zu ihrer Gesundheit deutlich verändert. E-Health ist ein weites Feld, das neue Business-Modelle befeuert und Abläufe im Gesundheitssystem verbessert oder zumindest verändert – allen voran die Kommunikation zwischen Menschen, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen und jenen, die sie dabei unterstützen. Manchmal hat das auch seltsame Aus-prägungen, wie etwa Self-Tracking bzw. Quantified Self. Und manchmal führt der einfache Zugang zu Gesund-heitsinformationen erst recht zur Desinformation. Bei der 18. Ausgabe von twenty.twenty wollen wir der Frage nachgehen, was den vielbeschworenen „mündigen Patienten“ im Jahr 2020 ausmachen wird und welche Tools er dann möglicherweise nutzt. Keynote: Kai SostmannLeiter des Kompetenzbereiches eLearning der Charité – Universitätsmedizin Berlin

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Page 13: BIORAMA #29

Biorama Nº. 29 global village

»Wir werden zu willigen Instrumenten in diesem Krieg gegen Mutter Erde«, heißt es zu Beginn des Films. Die folgenden Beispiele und Bilder rund um Ölsand- und Schiefergasabbau sowie Wiederaufbereitungsanlagen verwandeln den pathetischen Satz schnell in einen nüchternen Kommentar. Aus der Perspektive von An-rainern, Kritikern, Pionieren und Konzernen zeigen der Regisseur Hubert Canaval und die Journalistin Corinna Milborn in ihrer Dokumentation »Macht Energie« die Auswirkungen kommerzieller Energiegewinnungsme-thoden auf Klima, Umwelt und Mensch – und zwar auf sehr effektvolle Art und Weise. Doch auch die Nut-zung von erneuerbaren Energieträgern in gigantischen Kraftwerksanlagen ist eine gute Verdienstmöglichkeit für Konzerngiganten. Positive Gegenbeispiele (auch aus Österreich) fehlen dennoch nicht. »Macht Energie« plädiert zu Recht für die Demokratisierung und Dezen-tralisierung von Energiegewinnung.

Ab 7. März im Kino.

»Spätestens nach der jüngsten Finanzkrise ist den Men-schen klar, dass unsere Wirtschaft so nicht weiterlaufen kann. Wir brauchen neue Modelle, und Fairnopoly ist ein konkreter Ansatz, wie man strukturellen Wandel von unten starten kann, ohne auf die Politik zu warten«, stel-len die Gründer von Fairnololy, Felix Weth, Anna Kress und Bastian Neumann, fest. Auf Fairnopoly werden Produkte angeboten, die fair gehandelt, nachhaltig pro-duziert oder 2nd-Hand sind. Mit einer Genossenschaft als Unternehmensmodell können sich alle Nutzer am Unternehmen beteiligen und dieses kontrollieren. Von jedem verkauften Produkt wird das »faire 1%« an Initia-tiven gespendet, die sich aktiv gegen Korruption einset-zen. Die Software von Fairnopoly wird als Open-Sour-ce-Lizenz im Internet öffentlich zur Verfügung gestellt. Statt Werbung gibt’s auf der Website Informationen zu nachhaltigem Konsum. Finanziert wird das Ganze mit-tels Crowdfunding-Kampagne.

www.fairnopoly.de

Der Dokumentarfilm »Macht Energie« zeigt auf eindringliche Weise, warum das Konzept der erneuerbaren Energien alleine nicht ausreicht.

Fairnopoly, das Start-up aus Berlin, startet den strukturellen Wandel von unten und revolutioniert das Modell des gängigen Online-Marktplatzes.

im Kino

unter Strom

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eine politiSche idee, die Sich AlS Spiel tArnt

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Die trauen sich was in Köln: Verbieten den Düsseldorfern, Kölsch zu brauen und werfen dann mal locker ein Altbier auf den Markt.

Unternehmen, die Klimaschutz und Nachhaltigkeit leben, können mit dem Green Brands-Gütesiegel ausgezeichnet werden.

hopFen & mAlz

die KölSche Bio-AlternAtivegreen BrAndS

grüner wird’S nicht?

Biorama Nº. 29 global village

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Wir kennen das ja: grüne Mäntelchen, Lippenbekennt-nisse, Image-Spots, die uns das Blaue vom Himmel ver-sprechen. Greenwashing pinselt Unternehmen grün, die es eigentlich gar nicht sind. Aber es geht auch anders: Immer mehr Unternehmen bekennen sich aus Überzeu-gung zur Mitverantwortung für die Bewahrung natürli-cher Lebensgrundlagen und sind sich ihrer ökologischen Verantwortung bewusst. Die unabhängige, international tätige Organisation Green Brands zeichnet nachhaltig wirtschaftende Unternehmen, Produkte, Dienstleistun-gen, Initiativen und Personen mit dem Green Brands-Gütesiegel aus. Die Marken müssen einem strengen Kriterienkatalog entsprechen und alle Aussagen belegt werden. Neben bereits prämierten Unternehmen wie Primavera, Ökostrom, der Ölmühle Fandler oder Sonn-berg Biofleisch wurde nun auch das niederösterreichi-sche Traditionsunternehmen Riess Kelomat mit dem Green Brands-Gütesiegel ausgezeichnet.

www.green-brands.org

Die kleine Kölner Privatbrauerei Heller kennt ihre Gren-zen. Mit ihren Bieren buhlt sie um lokale Beliebtheit, in den deutschlandweiten Konkurrenzmarkt mit den soge-nannten Fernsehbieren will man gar nicht erst einstei-gen. Klasse statt Masse heißt auch hier die Devise. Und wenn man im regionalen Umfeld neue Märkte erschlie-ßen möchte, gilt es auch im 40 Kilometer entfernten Düsseldorf zu punkten. Dort trinkt man bekanntlich gerne Altbier, ein obergäriger Biertyp mit stark mal-zigem Geschmack und dunklerer Farbe. Anders als das typische Kölsch, das als regionale Marke geschützt ist und ausschließlich in der Domstadt gebraut werden darf, gibt es für Altbier aber keine Beschränkungen. Für die junge Brauereibesitzerin Anna Heller liegen die Erwar-tungen an ihr Hellers Alt aber hoch: »Wir haben eines der ersten Bio-Altbiere für das Rheinland gebraut, und die Nachfrage nach Bio-Produkten ist ungebrochen hoch.«

www.brauerei-heller.com

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… lautet das Motto der inspirierenden Foto-Challenge rund um das Thema Recycling & Reperatur von Kleidungsstücken.

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redreSS it, don’t Bin itMit dem Motto »Grüne Innovation kommt weiter« werden bereits zum dritten Mal kreative Ideen für ökologisches Design gesucht.

umwelt und geStAltung

BundeSpreiS ecodeSign

15Biorama Nº. 29 global village

Während das Wort »öko« immer noch einen eher stau-bigen Beigeschmack hat und an Beige und Birkenstock erinnert, kann sich das englische Pendant hingegen hö-ren lassen: Neben Eco-Fashion ist Eco-Design das neue Lieblingswort der Kreativbranche. Ob öko oder eco, wer nachhaltig arbeitet – sei es im Bereich Produktdesign, mittels Studien und Modellprojekten, im Service oder als Studierender bzw. Absolvent – kann seine Arbeiten in einer der vier Kategorien des Bundespreis Ecodesign; Produkt, Konzept, Service oder Nachwuchs, einreichen. Entwicklung und Durchführung des Wettbewerbs über-nimmt das Internationale Design Zentrum Berlin. In der Jury sitzen sowohl Designer als auch unabhängige Umweltexperten. Den Preis bekommt, wer sich in den Kriterien Innovationsgehalt, Gestaltungsqualität und Umwelteigenschaften hervorhebt.

Bewerbung und weitere Informationen:www.bundespreis-ecodesign.de

Der Konsum von Modeartikeln hat in den letzten zehn Jahren um 60 Prozent zugenommen, auch die Menge an Kleidungsabfällen steigt rasant. Und das, obwohl 100 Prozent aller Textilien recyclebar sind, denn durch Re-styling, Reperatur oder auch durch Zweckentfremdung und Wiederverwertung können Kleidungsstücke aufge-peppt oder reaktiviert werden. Und genau dazu möchte die Get Redressed Challenge 2014 anhand von zwölf mo-natlichen Themen wie Kleidertausch, diy, Wäschepfle-ge oder Reparatur inspirieren und animieren. Initiator der bereits zum zweiten Mal stattfindenden Challenge ist die Nichtregierungsorganisation Redress. Ihre Missi-on ist, ökologische Nachhaltigkeit in der Modeindustrie voranzubringen, also Textilabfälle, Verschmutzung, En-ergie- und Wasserverbauch zu reduzieren.

www.redress.com.hk

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gingermein absoluter Lieblingsplatz, wenn ich in der In-nenstadt unterwegs bin. Ginger ist ein kleines Bistrot gleich bei der Spanischen Treppe, serviert wird Bio-Essen höchster Qualität. Auch wenn es zwischen den Edel-Boutiquen der großen Marken ein bisschen feiner zugeht, kann man in der lockeren, freundlichen Atmo-sphäre des Ginger entspannen. Absolut zu empfehlen sind die frischen Salate, Pasta oder frisch gepresste Ge-müse- und Obstsäfte. Auch das Tee und Wein-Sortiment ist 100 Prozent bio. www.ginger.roma.it

Biorama Nº. 29 global village

Paola Malaspina war 25 Jahre lang IT-Managerin im Telekom-munikationsbereich, bevor sie beschloss, ihre Leidenschaft für Naturkosmetik zum Beruf zu ma-chen. Mit the beautyaholic’s shop hat sie eine Online-Bou-tique eröffnet, in der ausgewähl-te internationale Naturkosmetik angeboten wird. Paola wählt mit großer Sorgfalt die Marken und Angebote selbst aus und nimmt auch gerne Anregungen von ih-ren Kunden entgegen. Ihr Traum ist es, in naher Zukunft ihren ersten Flagship-Store in Rom zu eröffnen.

von pAolA mAlASpinA

Meine STadT: rommeine lieBlingSplätze und eco-hotSpotS

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vivi bistrotEin wundervoller Ort inmitten eines der größten Parks in Rom. Das Gebäude ist eine ehemalige alte Scheune aus dem 19. Jahrhundert – der ideale Platz, um eine Pau-se von der Stadt zu machen. Frühstück, Mittagessen und Abendessen aus lokalen und biologischen Zutaten kann man entweder drinnen oder im Gastgarten verspeisen. Und wer gern im Grünen ist, kann auch nach einem Picknickkorb gefüllt mit Sandwiches und Kuchen (die Tarte Tatin ist wunderbar!) fragen.www.vivibistrot.com

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Page 17: BIORAMA #29

vallefredda resortEin bisschen außerhalb von Rom, in der Nähe von Labi-co, liegt mitten in der Natur das Resort & Spa Vallefredda, eine Oase der Stille. Allen meinen Freunden, die nach Rom kommen, empfehle ich, einen Ausflug dorthin zu machen. Es gibt ein paar wenige Zimmer, alle führen direkt in den Gemüsegarten. Man kann einfach die Na-tur genießen und die frische Landluft atmen. Und in der Küche gibt’s immer frische Produkte aus dem rö-mischen Umlandwww.antonellocolonnaresort.it

eataly Das hier ist der Tempel für italienische Produkte höchs-ter Qualität. Die alte Eisenbahnstation wurde liebevoll restauriert und steht nun ganz im Dienst des guten Es-sens: Es gibt verschiedene Restaurants, jedes hat seine eigenen Spezialitäten, und viel Platz, um Bio-Produkte aus der Region an die Kundschaft zu bringen – und das bis Mitternacht! Eine gute Einkaufsmöglichkeit, wenn’s im Büro mal wieder später wird.www.roma.eataly.it

Bewusst andersDie Gesichter und Geschichten der Bio-Revolution

Georg SchweisfurthDie Bio-RevolutionDie erfolgreichsten Bio-Pioniere Europas

224 Seiten, ca. 100 AbbildungenHardcover mit SchutzumschlagISBN 978-3-85033-789-2

Bio-Revolution_Inserat_71 x 218mm.indd 1 16.01.14 14:3829_002-017.indd 17 03.02.14 14:38

Page 18: BIORAMA #29

18Biorama Nº. 29 Woher holz?

Auf dem Holzmarkt tummeln sich Hölzer unterschiedlichster Art und Herkunft. Darunter ist

auch eine Menge Holz, von dem man die Finger lassen sollte.

Auf dem Holzweg

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Page 19: BIORAMA #29

19textThomas Stollenwerk

Biorama Nº. 29 Woher holz?

illustrationSarah Egbert Eiersholt

woher stammt eigentlich das Holz, das wir uns zu Möbeln verarbeitet in die Wohnung stellen, in Parkett-form mit Füßen treten und im Winter verheizen? Aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder von Holzplantagen? Aus dem Regenwald? Vielleicht von Kurzumtriebsplan-tagen, auch Energiewald genannt, wie sie inzwischen auf vielen landwirtschaftlichen Flächen stehen? Es ist gar nicht so einfach, sich auf dem Holzmarkt einen Überblick zu verschaffen.

Verbrennen oder Verarbeiten?In Europa steht eine Menge Wald, allein in Österreich

rund vier Millionen Hektar. 74 Prozent dieser Fläche sind als Wirtschaftswald klassifiziert, rund zwölf Pro-zent als Schutzwald und acht Prozent als sogenannter Schutzwald im Ertrag, bewirtschafteter Schutzwald also. Im Jahr 2012 wurden aus den Wäldern Österreichs rund 18 Millionen Erntefestmeter Holz geerntet. Ein Ernte-festmeter Holz entspricht einem Kubikmeter festen Holzgewebes ohne Zwischenräume. In Deutschland ist fast ein Drittel der Fläche, über elf Millionen Hektar, von Wald bedeckt – die größte Rohholzreserve der eu. Heute dient ein knappes Drittel des österreichischen Holzein-schlags als Energieträger. Rund die Hälfte wird in der Sägeindustrie verarbeitet. Ein knappes Fünftel endet als Papier, Zellstoff oder in anderen industriellen Ver-fahren. Möbelproduzenten, Papierhersteller und andere Branchen geraten auf dem Holzmarkt unter Druck, seit Biomasse als Energielieferant zunehmend nachgefragt und ihre Nutzung staatlich subventioniert wird. »Die Nutzung der thermischen Energie von Holz ist ein zentraler Schlüssel für die Energiestrategie und für die Energiewende«, erklärte der neue österreichische Agrar– und Umweltminister Andrä Rupprechter erst kürzlich. Seit der Jahrtausendwende hat der Import von Holz in Österreich nicht zuletzt deshalb um 80 Prozent zuge-nommen.

In Europa gehört Österreich mit Schweden, Finnland und Lettland zur Spitzengruppe bei der Versorgung durch Erneuerbare Energie – vier Länder mit einer starken Holzwirtschaft. Während in Lettland ganze 35 Prozent der Energie durch Holz erzeugt wird, stam-men beispielsweise nur drei Prozent der in Deutsch-land erzeugten Energie aus Holz. Und trotzdem: auch in Deutschland wird seit einigen Jahren mehr Holz als Energielieferant verwendet als für seine Nutzung als Werkstoff.

die Herkunft bleibt im dunkelnWo die Nachfrage nach einem Rohstoff gewaltig ist,

wird auf die Herkunft oft nicht so genau geschaut – das kennt man aus anderen Branchen. Dabei entstehen durch die hohe Nachfrage nach billigem Holz durchaus Konflikte, zum Beispiel illegaler Einschlag und Handel mit Tropenholz. Mit dem Wald schrumpfen der Lebens-raum zahlreicher Arten und die Biodiversität. Für das Klima sind große Waldflächen ebenso wichtig. Welt-weit, so lässt sich schätzen, soll bis zu einem Drittel des gehandelten Holzes aus illegalem Einschlag stammen. In der eu ist es zwar seit März 2013 verboten, illegal geschlagenes Holz und Produkte daraus zu importie-ren, doch in europäischen Möbelläden und Baumärk-ten stehen weiterhin Gartenmöbel, Bodenbeläge und anderes aus Raubholz zum Verkauf bereit. Ein leicht zu lösendes Problem ist der Raubbau freilich nicht, denn abgeholzt wird der Regenwald schließlich nur wegen der großen Tropenholz-Nachfrage und weil der Export dieser Hölzer für viele ärmere Regionen der Welt eine Devisenquelle darstellt.

Die Intransparenz gilt nicht nur für exotische Edel-hölzer. Auch bei Holz, das industriell zu Pellets verar-beitet wurde, ist die Herkunftsfrage für die Endverbrau-cher kaum eindeutig zu klären. Die Preissteigerungen beim Holz führen dazu, dass es auch in Industrieländern inzwischen nicht mehr beim unerlaubten Fällen von Weihnachtsbäumen bleibt. Auch günstiges Brennholz stammt nicht selten aus illegalem Einschlag in Osteu-ropa.

2009 fragte der wwf bei 68 holzverarbeitenden Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nach, ob sie den Herkunftsort der von ihnen verarbeiteten Hölzer benennen können. Zwei Drittel der Unternehmen konnten das nicht. Ob sich die Situation ein halbes Jahrzehnt später grundlegend geändert hat, ist mindestens fraglich.

Holz wird also verheizt und verbaut wie schon lange nicht mehr. Seine Eigenschaft nachzuwachsen verleiht ihm dabei das Prädikat eines erneuerbaren Energieträ-gers, und was erneuerbar ist, ist nachhaltig, sinnvoll, gut. Das klingt hölzern und ist es auch, denn den Rohstoff Holz kann man auch alles andere als nachhaltig nutzen. Ökologisch bedenkliche Monokulturen, illegaler Holz-einschlag, Raubbau am Regenwald, Tropenholzschmug-gel, Konkurrenz von Biomasse- und Nahrungsanbau – es gibt ein paar Themen, die man im Hinterkopf haben sollte, wenn man sich auf den Holzmarkt begibt.

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fSC – foreSt StewardSHip CounCil Das weltweit bekannteste Gütesiegel für verantwor-

tungsvolle Forstwirtschaft wird für Wälder und Holz-produkte vergeben. Zehn allgemeine Kriterien müssen jeweils regional konkretisiert und eingehalten wer-den. Die gemeinnützige ngo wurde 1993 in Folge des Umweltgipfels von Rio de Janeiro gegründet. Mitglied des fsc sind viele Umweltverbände wie Greenpeace, wwf oder nabu, aber auch Behörden und Unternehmen. Das fsc–Siegel geriet immer wieder in Kritik, bleibt aber das bisher wirkungsvollste weltweit anerkannte Gütesiegel für verantwortungsvolle Holzwirtschaft. www.fsc.org pefC – programme for tHe endorSement of foreSt CertifiCation SCHemeS

Nachdem Umweltaktivisten sich die Verbreitung des fsc-Standards auf die Fahne geschrieben hatten, ließ eine Antwort der Forstwirtschaft und Holzindustrie nicht lange auf sich warten. Ende der 90er Jahre gingen sie mit einem eigenen Label an den Start. Allein in Öster-reich tragen heute über 500 Forstbetriebe das pefc-Sie-gel. Der deutsche Sachverständigenrat für Umweltfra-gen, ein Beratungsgremium der Bundesregierung, zählt das Zertifikat nicht zu den hochwertigen ökologischen Standards. www.pefc.org naturland – Verband für naturgemäSSen landbau e.V.

Schon seit 1982 verleiht Naturland als einer der groß-en deutschen Bio-Verbände sein Zertifikat an landwirt-schaftliche Betriebe. Im Jahr 1997 begann Naturland mit der Zertifizierung von Forstbetrieben und Holzpro-dukten. Die Naturland-Standards in der Forstwirtschaft gelten als besonders hoch. www.naturland.de

In Österreich sind nur 575 Hektar Wald vom Forest Stewartship Council zertifiziert. In Deutschland sind es 573.093 Hektar, und in der deutlich kleineren Schweiz sogar 611.656 Hektar. Verbreiteter als das globale Nach-haltigkeitssiegel ist in Österreich das pefc-Siegel der Holzwirtschaft, mit dem annähernd 100 Prozent des österreichischen Waldes versehen sind. Würden z.B. die Österreichischen Bundesforste als größter Waldbesitzer auf eine Bewirtschaftung nach den Kriterien des fsc umsteigen, stiege die Fläche der fsc-zertifizierten Wäl-der auch in Österreich auf über 500.000 Hektar. Trotz der positiven Effekte der Zertifizierung von Holz: Ille-

Zur orientierung: die VerbreitetSten güteSiegel für HolZ

Zum SCHutZ Vor raubHolZ

Biorama Nº. 29 Woher holz?

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Koste die Elemente des Lebens aus. Hildegard von Bingens Typenlehre sagt: „Innere Kraft und Ausgeglichenheit liegen im Gleichge-wicht der vier Elemente.“ So unterschiedlich wie Feuer, Wasser, Luft und Erde ist auch jeder Mensch. Darum harmonisieren die vier neuen Hildegard Elemente-Gewürze mit genau jenen Eigenschaften, die einem selber fehlen: Erfrischung für müde Geister, feuriger Schwung und süße Abwechslung für den Alltag sowie herz-hafte Bodenständigkeit für unruhige Seelen. Erhältlich in den Sonnentor Geschäften, im gut sortierten Fachhandel und auf www.sonnentor.com

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Da wächst die Freude.

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gale Abholzungen sind Verbrechen – und davon lassen sich die Profiteure wohl in den seltensten Fällen durch Zertifikate abhalten. 2011 geriet ikea in die Schlagzeilen, weil eine Tochterfirma im russischen Karelien Waldge-biete hatte abholzen lassen. Auch diese Fläche war vom FSC zertifiziert. Die Kritik am Gütesiegel blieb nicht aus. Und dennoch können nur Zertifikate, ein wachsendes Bewusstsein für die Tücken des Holzbooms und regel-mäßige Kontrollen dafür sorgen, dass mit dem Stoff aus dem die Bäume sind sinnvoll umgegangen wird. Beim Kauf von Holz stellt sich immer die Frage nach der Her-kunft – dem Holzweg.

Beim Kauf von Holz stellt sich immer die Frage nach der Herkunft – dem Holzweg.

Biorama Nº. 29 Woher holz?

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22Biorama Nº. 29 holz-architektur

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Fast Food geht auch anders: Waku Waku ist eine

Hamburger Bio-Imbiss-Kette und setzt gestalterisch voll auf

Holz. Architekt Peter Ippolito hat biorama erzählt, wovon man sich

inspirieren lässt, wenn man nach-haltig designen möchte.

RoHstoff mit

CHaRakteR

biorama: Die helle Holztäfelung erinnert an moder-ne japanische Architektur. Wovon habt ihr euch ins-pirieren lassen?peter ippolito: Mit japanischer Architektur hat unsere Raumidee weniger zu tun. Vielmehr sollen die Besucher des Waku Waku einen Raum wahrnehmen, der warm, natürlich, authentisch ist und selbstverständlich auch Nachhaltigkeit ausstrahlt. Außerdem wollten wir ein Material finden, das den Menschen nah und vertraut ist.

An der Holzwand im Waku Waku-Lokal am Ham-burger Dammtor liest man »Good for You, Good for Earth« – inwiefern war dieser Grundsatz auch archi-tektonische Inspiration ?

Bei einem Restaurantkonzept, das auf Bio-Produkte setzt, war klar, dass auch an die Raumgestaltung ein hoher Nachhaltigkeitsanspruch gestellt wird. Uns war es wichtig, dass das auf den ersten Blick verständlich wird.

Holz steht für einen nachwachsenden und daher nachhaltigen Rohstoff. Woher bezieht Waku Waku das Holz für seine Lokale ?

Das eingesetzte Holz kommt aus dem Sägewerk Ober-weser und musste also bis Hamburg nicht wirklich weit reisen. Außerdem ist es pefc-zertifiziert und stammt damit nachweislich aus nachhaltiger Waldbewirtschaf-tung. Wir haben gebürstete Kiefernholzbohlen verwen-det.

Aufgrund seiner gestalterischen Funktion? Wel-che funktionalen Gründe hat dieses Holz ?

Dieses fast unbehandelte Holz hat einen warmen, weichen Charakter. Seine Faserstruktur ist nicht nur sichtbar, sondern auch haptisch erlebbar. Und letztend-lich ist es auch ein kosteneffizientes Material.

Holz als Baurohstoff hat nicht nur Vorteile. Gibt es zum Beispiel spezielle Brandschutzmaßnahmen? Wird das Holz seine Farbe im Laufe der Zeit verän-dern und nachdunkeln?

In unserem Anwendungsfall gab es keine besonde-ren Brandschutzauflagen. Nichtsdestotrotz ist das Holz lackiert und damit Brandschutzklasse B1. Was die Patina angeht: Das ist ein durchaus gewollter Effekt. Besonders bei den Teilen des Bodens, die aus Holz sind, kann man das ja bereits jetzt gut sehen.

Die Ippolito Fleitz Group arbeitet nicht nur im Bereich Architektur, sondern auch im Bereich Com-munication Design. Neben all den Gestaltungsmög-lichkeiten von und mit Holz: Welche kommunikative Funktion erfüllt Holz als Designelement?

Holz ist für uns ein Botenstoff, der für Wärme, Nähe, Leben und Nachhaltigkeit steht.

23textLisa Feitsch

bildBenjamin Nadjib

Biorama Nº. 29 holz-architektur

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Als Verbindung von Urbanität und Natürlichkeit wird Sustainable Design auch mit upgecyceltem Plastikgegenständen und –möbeln oder Naturstein verbunden. Warum gerade Holz?

Die beste Form von Nachhaltigkeit ist die Wieder-verwendung eines Materials. Im Waku Waku finden Sie dieses Prinzip bei den Stühlen. Diese stammen von Flohmärkten. Wir haben diesen ganz unterschiedlichen Stühlen die Beine abgesägt und sie auf eine gemeinsame Basis aus Holz gesetzt. So entwickelt ein einziges Gestal-tungselement eine überraschende Vielfalt und kommu-niziert einen unverkrampften, spielerischen Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit.

Holz kann vier– bis fünfmal wiederverwertet wer-den. Wie oft wurde das verwendete Holz bereits recycelt?

Die Kiefernbohlen sind neu. Das Material wurde uns übrigens von unserem Innenausbauer Mehrblick emp-fohlen, der immerhin Mitglied im Wirtschaftsrat der Deutschen Umweltstiftung ist.

Holz als Raumgestalter steht in seiner Ästhetik durch seine einmalige Maserung auch für Individua-lität – steht das nicht im Widerspruch zum Ziel einer Systemkette?

Überhaupt nicht. Systemgastronomie kann heute eigentlich nur noch erfolgreich sein, wenn sie nicht als System erkannt wird. Individualität und Unverwechsel-barkeit werden von allen unseren Kunden aus diesem Bereich gefordert.

Wenn sich Waku Waku weiterhin als Gastronomie-kette in und außerhalb Hamburg etabliert, werden alle Lokale gleich aussehen oder wird euch immer wieder etwas Neues einfallen?

Natürlich gibt es eine rote Linie und wiedererkennba-re Elemente, die wir in jedem Lokal einsetzen. Gleich-zeitig werden wir bei jeder neuen Location etwas Neues, Individuelles hinzufügen. Am Dammtor ist es beispiels-weise Chris Rehbergers großformatige Wandgrafik. Die wird es sicher nur dort geben.

24Biorama Nº. 29 holz-architektur

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waku wakubietet seit 2008 »Fresh Fast Food« in Ham-burg, 2012 wurde die zweite Filiale eröffnet. Waku Waku, dessen Unternehmensführung ursprünglich aus der konventionellen System-gastronomie kommt, möchte nun zu Europas erster nachhaltiger Gastronomiekette expan-dieren. Die angebotenen Speisen sind nahezu alle bio und zum Teil vegetarisch, sie werden zentral gekocht und dann in die einzelnen Lokale geliefert. Dabei wird auf ressourcen-schonenden Energieverbrauch und Ökostrom gesetzt. Auch in der Raumgestaltung spiegelt sich das nachhaltige Firmenkonzept wieder: Recycling-Stühle und pefc-zertifiziertes Holz – und davon viel. 2013 hat Waku Waku für sein Einrichtungskonzept den Red Dot Design Award in der Kategorie Communica-tion Design gewonnen.

Biorama Nº. 29 holz-architektur

Geheimnis Holz

Vom Dachwerk zum Mountainbike 05. 04. 2014 – 31. 10. 2015 Schlossplatz 1, 8510 Stainz April bis Oktober: Di–So 10-17 Uhr www.museum-joanneum.at

Kunsthaus Graz

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In einem Zirbenholzbett schläft man angeblich besser (das hier ist vom Naturmöbel-Hersteller Grüne Erde).

Das Bett, der Schrank, der Tisch, die Wand – alles aus Holz. Als Bau– und Werkstoff erlebt Holz einen Boom. Die Zirbe hat sich innerhalb dieses Trends bin-nen Kurzem vom Modernisierungsverlierer zum Shoo-ting Star entwickelt. Wohl weil ein schwammiges Attri-but wie Wohlbefinden wissenschaftlich belegt werden konnte. Vor rund 15 Jahren war Zirbe auf dem Holz-markt bedeutungslos, bei gleichzeitig ungebrochener Bedeutung im Schutzwald. Um Waldbesitzer dennoch zu gezielten Pflege- und Verjüngungsmaßnahmen zu motivieren, ließen findige Forstwirte 1998 erstmals traditionell überlieferte Talente der Holzsorte wissen-schaftlich untersuchen. In den westlichen Inneralpen, wo die Zirbe ab 1.500 Meter bis zur Waldgrenze wächst, wurden nachweislich ab dem 15. Jahrhundert Gaststu-ben aus dem leichten, weichen, relativ homogenen Holz gefertigt. Ebenso die Truhe für das Sonntagsgewand, Brotdosen oder Bildhauerarbeiten. Die Zirbennutzung war aufgrund der Transportwege an das natürliche Vor-kommen gekoppelt.

textAstrid Kuffner

bildGrüne Erde, Morgan Sindall & SR Architects

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Wohliges Holz

Holz wächst regional nach, ist klimaschonend, langlebig und

wird von den Nachhaltigkeitserfin-dern bewirtschaftet. Zudem sorgt

der Bau- und Werkstoff für Wohlbe-finden. Aber wie? Der Zirbenzauber

wurde bereits belegt.

Biorama Nº. 29 Warum Holz?

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Was wussten also schon die Alten, das um das Jahr 2000 in drei Studien nachgewiesen wurde? Zirben-holz behindert die Entwicklung von Kleidermotten, hat auch in feuchter Umgebung eine antibakterielle Wir-kung und fördert den Erholungsprozess. Das Human Research Institut in Weiz wies in einer Vergleichsstu-die mit ident gestalteten Räumen (Zirbe/Holzdekor) nach, dass in den Zirbenbetten die Herzfrequenz der Probanden im Schnitt um 3.500 Schläge (eine Stunde Herzarbeit) pro Nacht herabgesetzt war, was die Pum-pe schont. Nicht invasive ekg-Messungen wurden um Befragungen ergänzt, wobei die Zirbe punkto Erholung, Allgemeinbefinden und sozialer Extrovertiertheit (vulgo Geselligkeit) besonders gut bewertet wurde. Alle Wir-kungen dürften im charakteristischen Geruch veror-tet sein, der Jahre erhalten bleibt und einem besonders hohen Gehalt an Pinosylvin (kommt in allen Kiefern vor) geschuldet ist.

Raus aus deR TRachTeneckeAuf einschlägigen Online-Marktplätzen werden Zir-

benspänekissen, Buttermodel, Kleiderbügel und Brot-dosen feilgeboten, andernorts gebrauchte Alpenkli-schee-Bauernstuben inseriert. Die Zirbe sucht ihren Weg aus der Trachtenecke in die Gegenwart, wobei eine modern interpretierte Stube schon international auftrat: Im Österreichhaus für die Winterolympiade in Vancouver (2010). Der Preis für das edle Holz hat sich in der vergangenen Dekade verdreifacht und mit ihm die Attraktivität für Waldbesitzer. Aufgrund des beschränk-ten Bestands wird Zirbe jedoch nie den Massenmarkt erobern. Gesetzliche Vorgaben und das 300 Jahre alte Prinzip der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft wer-den verhindern, dass dieses alpine Nadelholz übernutzt wird – auch wenn sich das Klima wandelt. Ausapernde Hölzer belegen, dass die Zirbe in Warmphasen schon einmal flexibel war.

sTeckbRief: die ZiRbe

Zirbe (Pinus cembra / Zirbelkiefer, auch Arbe oder Arve), kommt in den westlichen Inneral-pen ab 1.500 bis 2.200m Höhe (Waldgrenze) vor, übersteht –43° bis +40° Celsius und weist einen hohen Ölgehalt auf. Der Baum ist für die Verbreitung der Samen mit dem Tannenhäher verbandelt.

Holztechnikum Kuchl: www.holztechnikum.atTischlerei Decker: www.decker.atInstitut für Waldbau / BOKU: www.wabo.boku.ac.at/waldbau.htmlHuman Research Institute: www.humanresearch.atZirbeninfo / Pro Holz: www.zirbe.info/www.proholz.at

Tischlermeister Markus Decker betont, dass die Zirbe ihre Vorteile nur ausspielen kann, wenn sie im Innen-raum mit handwerklicher Erfahrung eingesetzt wird, gerade bei Massivholz-Vertäfelungen. Zudem heißt es aufpassen, dass einem nicht sibirische Zirbe verkauft wird, die nicht die Eigenschaften der europäischen auf-weist. Holzfachmann Erwin Treml vom Holztechnikum Kuchl sieht Potenzial im Möbel- und Innenausbau, für Schlafzimmer, Schnitzereien, für den Einsatz im Alpin-tourismus, für den Wellnessbereich (schwindet kaum), gezielt für Gesundheitsbetriebe und bei eigens entwi-ckelten Produkten wie Raumlüftern. Für größere Bau-projekte kommt eher die Fichte zum Einsatz. In Surrey (England) wurde – weit abseits der Alpen – mit mehr-schichtverleimten Sperrholzplatten (clt) eine ganze Polyklinik in Holzbauweise errichtet, deren Innenräume mit angenehmem Raumklima und stabiler Luftfeuchtig-keit punkten. Aber nicht nur Kranke profitieren von den Holzwirkungen, auch Lernende. In einer Hauptschule in Haus im Ennstal wurden Herzfrequenz, Erholungsfä-higkeit und schulspezifische Beanspruchung der Schü-ler in Massivholz-Klassen (mit Teilen aus Eiche, Buche, Fichte, Zirbe und Tanne) und Standard-Räumen vergli-chen und gezeigt, dass diese Parameter nicht nur von den Lehrenden abhängen.

Biorama Nº. 29 Warum Holz?

27Gesundheitsförderndes Raumklima: Holz stabilisiert z.B. die Luftfeuchtigkeit – wie in dieser Polyklinik in England.

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28Biorama Nº. 29 HolzbrilleN

Während die Erdölvorräte und somit die Grundsubstanz vieler Kunststoffe schwinden, erlebt der Werkstoff Holz eine Renaissance.

Auch die Modebranche nutzt seine vielseitigen Verarbeitungs­möglichkeiten. Wir verschaffen den Durchblick.

I Wear Wood

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Page 29: BIORAMA #29

BARBARA TRÄGT KerbholzDie vier Freunde hinter Kerbholz hatten auf

einer ausgedehnten Reise durch Zentralamerika die Idee, Holz in die Mode des Alltags zu integrieren

und stellen nun seit 2012 Brillen und Uhren her. Außerdem wird mit jedem verkauften Kerbholz-Pro-dukt in Kooperation mit Prima Klima e.V. ein Baum in

Südamerika gepflanzt. (Danke an den dwh Store Wien.)

01

HONG TRÄGT herrlIChTDie Herrlicht-Brille aus Walnussholz wur-de von Herrn Licht designt. Der aus dem Möbel- und Holzfahrradbau kommende Erfurter stellt seit 2004 Brillen in Handarbeit her, deren Markenzeichen der im Scharnier sitzende Stern als Teil des speziellen Verschluss-Systems ist.

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29Biorama Nº. 29 HolzbrilleN

textIwona Lamaszewska

bildMichèle Pauty

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Page 30: BIORAMA #29

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WOLFGANG TRÄGT rolfDie Tiroler Holzbrille Rolf ist im Zuge von Experi-

menten im elterlichen Keller der Gebrüder Wolf entstanden. Sie besteht zur Gänze aus Holz und

brilliert durch ein wartungsfreies Bügelschar-nier und eine patentierte Verglasungstechnik.

(Danke an die Brillenmanufaktur Wien.)

05

LISI TRÄGT WooDoneIn einer Manufaktur inmitten der Dolomiten wer-den die Woodone-Brillen in über 60 Arbeitsphasen – die meisten davon von spezialisierten Südtiroler Mitarbeitern – hergestellt. Sie bestehen aus Fur-nierholz, welches aus der Materialrückgewinnung von Akazie-, Kirsch- und Nussbäumen stand.

04

SUSI TRÄGT zeITgeIsT berlInDie Brillen von Zeitgeist Berlin werden zuerst aus

einem ganzen Stück Holz gefräst, dann per Hand mit feinem Schleifpapier geschliffen und anschließend

schonend mit natürlichem Öl oder Wachs behan-delt. Lacke und Farben werden nicht verwendet, um

den natürlichen Farbton der Holzart (hier: Eiche) beizubehalten. (Danke an den dwh Store Wien.)

30Biorama Nº. 29 HolzbrilleN

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ISABELLE TRÄGT eInsToffenIsabelle trägt Sonnenbrillen mit einem blau-roten Rahmen. Die

Besonderheit: Er besteht aus Skateboard-Holz! Die Schweizer stellen aber auch Brillen aus Bambus, Edelholz und heimischem Holz her.

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31Biorama Nº. 29 HolzbrilleN

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Das zweite Leben des gemeinen Plastikstuhls: Ein billiges Massenprodukt wird vom Designstudio Breaded Escalope zum handgemachten Einzelstück upgecycled.

32Biorama Nº. 29 Flüssiges Holz

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Page 33: BIORAMA #29

Die drei Menschen von Breaded Escalope sind seit ihrer Jugend in Kärnten befreundet und studierten gemeinsam an der Kingston University in London. Seit 2008 arbeiten Sascha Mikel, Martin Schnabl und Micha-el Tatschl unter diesem appetitlichen Kollektiv-Namen, der zu Deutsch »Wiener Schnitzel« bedeutet. Sie stel-len Stühle während Performances an Lavagestein oder in einem Bergbach her, verwenden mit Vorliebe ein-fache Küchenutensilien, um Holz zu biegen, und sind Befürworter eines neugierigen Dilettantismus. biorama traf Martin Schnabl, passenderweise im Wiener Café Das Möbel, zu einem Gespräch gewürzt mit Kärntner Humor und spritzigem Wein.

biorama: Erkläre uns bitte, wie Breaded Escalope und das Material Holz zusammengefunden haben.

martin schnabl: Holz war nicht in unserem Arbeits-spektrum. Wir haben ganz woanders angefangen. Aus Antipathie zu Polyurethan (Anm.: ein Kunststoff ) und aus der Anfrage des Museum für angewandte Kunst in Wien für einen Workshop zum Thema Holzbearbeitung im Jahr 2011 kamen wir zum Holz. Es ging um das Holz-biegen, einen mittlerweile industrialisierten Prozess, den man nur mehr von Ablaufdiagrammen kennt. Dann ist Harald Gründl vom Institute of Design Research Vienna an uns mit einem anderen Projekt herangetre-ten, in dem unter dem Titel »Werkzeuge für die Design-Revolution« kritisch hinterfragt wurde, was Nachhaltig-keit ist. Wir stellten uns die Frage, was passiert, wenn man in einem technologischen Entwicklungsprozess oder in einem wissenschaftlichen Forschungspro-zess bereits relativ früh ein Gestalterteam mit ins Boot nimmt. Wir arbeiteten mit Alfred Teischinger von der Universität für Bodenkultur zusammen. Der Ansatz war, dass man auf ein noch unbekanntes Potenzial von Holz zurückgreift.

Um welches Potenzial von Holz handelt es sich?Man gewinnt Lignin aus einem Holz-Aufschluss. Das

passiert im Forschungsbereich schon sehr lange. Lignin ist ein hochtechnologisches Ausgangsmaterial, um Bio-polymere herzustellen. Es ist aber viel einfacher, Poly-mere aus Erdölprodukten herzustellen. Doch jetzt sind wir an diesem Wendepunkt, wo es interessant sein könn-te, was Holz noch so alles kann, außer, dass man Platten daraus macht. Das Holz-Aufschluss-Verfahren hat für uns interessant geklungen, weil es für den Laien unzu-gänglicher ist. Diese Unzugänglichkeit haben wir ver-sucht, durch den Einsatz von einfachen Küchenutensi-lien aufzulösen.

Was passiert während diesem sogenannten Holz-Aufschluss?

Holz im Design-laborÜber Holz als Werkstoff und einen persönlichen Zugang

zum Material sprach biorama mit Martin Schnabl, einem Drittel des Design-Studios Breaded Escalope.

In der Lignin-Küche.

33Biorama Nº. 29 Flüssiges Holz

textKatharina Wiesler

bildBreaded Escalope

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Page 34: BIORAMA #29

Es ist nicht mehr als ein relativ simpler chemischer Prozess, in dem das Holz zuerst unter einem gewis-sen Druck und einer gewissen Temperatur in Alkohol gekocht wird. Eine Flüssigkeit, in der Lignin enthalten ist, wird durch Ethanol herausgelöst. Dann füllt man zwei Flüssigkeiten, die man in jeder Apotheke bekommt, dazu. Diese lassen das Lignin ausfallen. Wir haben eine sehr kleine Menge an reinem Lignin aus dem Kochpro-zess erhalten. Das war der Endpunkt dieses Projekts. Dieser gibt die Aussicht auf ein zukünftiges Ausgangs-material. Das war nur eine Reduktion eines Prozesses, der sonst im Labor stattfindet.

Gibt es eurerseits weitere Pläne, mit Lignin als Basis von Designs zu arbeiten?

Momentan noch nicht. Ich kann mir schon vorstellen, dass man diesen Ausgangsstoff weiter prozessiert. Man könnte dann irgendeinen Grundkunststoff, und sei es nur ein kleiner Würfel, herausbekommen. Der Prozess vom Ausgangsstoff Holz zu einem kunststoffähnlichen Stoff ist sehr interessant. Man könnte das dann auch gießen. Es gibt heute schon einen Werkstoff, der sich Argoform nennt. Über diesen sind wir hauptsächlich zu Lignin gekommen. Die Herstellung von Argoform funk-tioniert über Lignin. Inzwischen wird der Stoff in der Autoindustrie für Gehäuse verwendet. Diese Art von Stoffen wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen, weil sie nicht abhängig von erdölbasierten Erzeugnissen ist.

Wie geht ihr als Designer mit Holz als klassischem Werkstoff um?

Ich glaube nicht, dass wir unter dem Namen Brea-ded Escalope klassisch mit Holz umgehen, sondern eher auf eine dilettantische Art und Weise. Dilettantismus ist nicht per se negativ. Es ist mehr eine Aneignung von etwas, was dir noch nicht gehört, also Appropriation. Keiner von uns hat eine Tischler-Lehre. Was haben Tischler, Technologen und Thonets vor uns gemacht? Das nehmen wir als Ausgangspunkt. Es ist ein sehr spie-lerischer und ein möglichst unbeeinflusster Zugang, du gehst zum Ursprungspunkt zurück und schaust, wie du diesen Baum anders zeichnen kannst, wie du das anders interpretieren kannst. Du setzt an der Wurzel an und gehst deinen eigenen Weg. Die Geschichte ist dann ein-facher kommunizierbar, weil du deine eigene erzählst und nicht die von irgendjemand anderem.

Werdet ihr euch auch in Zukunft wieder mit Holz beschäftigen und darauf aufbauend Projekte ver-wirklichen?

Ja. Wir haben momentan ein recht großes Projekt, das gerade ein bisschen neu strukturiert wird, ursprünglich mit der Firma Thonet in Deutschland, die Hersteller der Bug-Holzmöbel. Wir werden noch ein weiteres Pro-

jekt machen, welches sich erneut mit Holz beschäfti-gen wird. Wir werden einen demokratischen Entwurfs-prozess anstreben, das heißt, nicht mit uns als Autoren, sondern einer größeren Menge an Leuten, die den Ent-wurf vorab kritisieren kann, der dann später umgesetzt wird. Es werden z.B. Tischbeine und -winkel in einer großen Produktionsstätte hergestellt und danach geht man mit dem Paket zu einem lokalen Tischler und lässt sich eine eigene Tischplatte aufsetzen. Du entschei-dest über diese Attribute, wenn du das Ding spürst und riechst. Das passiert erst vor Ort, also ein Shared-Pro-duction-Modell.

www.breadedescalope.com

Was ist eigentlich lignin?

Lignin ist ein Biopolymer und eine Art Stabili-sationsmaterial, das im Holz eingelagert ist. Durch Lignin wird Holz so widerstandsfähig. Die organische Verbindung ist sehr fest bis spröde und hell- bis dunkelbraun gefärbt. Bisher galt Lignin als Abfallprodukt der Papier- und Zell-stoffindustrie. Das »flüssige Holz« könnte aller-dings zukünftig in der Kunststoffindustrie das teure Erdöl ersetzen und so eine nachhaltige und klimaneutrale Alternative zu den fossilen Rohstoffen darstellen.

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Alpenländischer Sessel-Klassiker neu interpretiert.

Biorama Nº. 29 Flüssiges Holz

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Page 35: BIORAMA #29

Holz im Design-laborKnorrige Kollegen

Biorama Nº. 29 beruFe mit Holz

FassbinderEr ist Böttcher, Binder, Fassküffler und Schäffler, der

Gefäße für Wein und Co. herstellt. Filme machen kann er im Idealfall auch – zumindest der Rainer Werner.

holzFäller»Baum fällt« ruft er und am besten steht kein Haus im Weg. Jeans, Karohemd und

Bart sind dabei keine Pflichtmontur.

Förster / ForstWirtEr begleitet die Bäume von der Schule in die

große weite Welt. Und was die nachhaltige Nut-zung betrifft, lässt er sich nicht »pflanzen«.

buchbinderZugegeben, er ist schon eine Rarität, aber er hat sei-

ne Zukunft mitbedacht, denn die Bücher, die er hergestellt hat, lassen sich gerne restaurieren.

Es kann ganz gut ohne den Menschen, aber was wäre der Mensch ohne Holz? Seit Jahrtausenden haben wir uns die Verarbeitung dieses

wertvollen Rohstoffes zum Beruf gemacht. Hier eine Auswahl.

tischlerErhöhte Verletzungsgefahr, Lärmbelastung, Schmutzbelastung, Schwerarbeit, Staubbe-lastung ist sein Weg – nicht nur zu Tisch.

drechslerNebst (Café-)Namen ist das jener, der an der Dreh-

bank schneidet, schleift, poliert, bis Zierart aller Art entsteht. Am liebsten natürlich Spielzeug.

35textMiriam Frühstück

Biorama Nº. 29 Flüssiges Holz

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Page 36: BIORAMA #29

holzrestaurateurDer Schönheitschirurg unter den Holzberufen. Er schleift, lackiert, stopft und tut alles, damit es aus-

sieht, als hätte das Möbel keine Baumringe gezählt.

•——— und noch am rande ———•Holzbearbeitung funktioniert ebenso durch

Frauenhand. Auch, wenn es sich selten rumspricht.

baumWärterEr hegt und pflegt und beherrscht nicht nur die Hohe Kunst der Spindelerziehung (d.h.

die Krone in Form bringen). Der Baum dankt es in Form von Obst in Hülle und Fülle.

Wagner»Ich fuhr auf einem Leiterwagen« war einmal und auch wenn Beförderungsmittel aus Holz wohl kaum mehr Mode sind, so braucht man

immer noch Leitern, Rechen und Gabeln.

holz- und naturFasertechnologeDie es nicht besser wissen, meinen, er sei

der akademische Tischler ohne handwerkli-chem Können desselben. Aber die Hauptsa-che ist, er selbst weiß, was er eigentlich tut.

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Page 37: BIORAMA #29

Wald und Mensch

Eine Geschichte in 100 Positionen 12. 04. 2014 – 31. 10. 2015 Trautenfels 1, 8951 Trautenfels April bis Oktober: Di–So 10-17 Uhr www.museum-joanneum.at

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38Biorama Nº. 29 Die Welt, Die Wir uns WünscHen

entscheidenden Faktoren – und nicht Gewinn und Geld. Nichts überzeugt mehr als lebendige Beispiele, dass es auch anders funktioniert.

Yes We do. 365 Projekte,die unsere Welt besser machen

Parallel zum Europäischen Forum Alpbach laden Hannes Offenbacher und Nicole Arnitz von der Agen-tur Mehrblick jährlich drei Wochen lang zur Ideenalm in die Tiroler Berge und bieten damit einen außerge-wöhnlichen Think-Tank für eine nachhaltige Zukunft. Dabei wird nicht einfach nur über die Herausforde-rungen diskutiert, es werden konkrete Ideen für inno-vative Projekte entwickelt, wie z.B. für ywd365.com. Nachhaltiger Wandel durch das Aufzeigen vieler posi-tiver Beispiele – das ist das Konzept von Yes We Do. Auf der Website wurde ein Jahr lang täglich ein neues Pro-jekt vorgestellt, das sich mit einer ambitionierten Idee für mehr Nachhaltigkeit einsetzt. Die Projekte werden im Web weiterverbreitet und sollen so möglichst viele kreative Zukunftsprojekte inspirieren. »Die Projektein-reicher freuen sich sehr, wenn sich ihre Ideen weiter-entwickeln und Unterstützung bekommen. Die schöns-te Rückmeldung, die wir uns erhoffen, ist, dass Leute, die heute unsere Website betrachten, später selbst Pro-jekte starten und sich durch Yes We Do inspirieren lassen«, erklärt Gründer Hannes Offenbacher. Bei der Frage nach seinem Lieblingsprojekt hat es ihm die »Schafaktie« besonders angetan, weil die Idee skurril und raffiniert zugleich ist. »Ein Verein im Burgenland hat sich da engagiert – dort gibt es viele landwirtschaft-liche Flächen, die nicht bewirtschaftet werden, weil sie zum Beispiel eine schwierige Hanglage haben. Ein anderes Problem sind Schafbauern, die kleine Herden haben und unter dem Preisdruck und unter schwan-kenden Abnehmerzahlen leiden. Das Projekt kombi-niert diese beiden Aspekte – man kann beim Verein Schafaktien kaufen, die sehr hoch fix verzinst werden, aber nicht in Form von Geld, sondern als Schaffleisch. So kann der Bauer planen und hat Sicherheit, gleich-zeitig kann er mit den Herden die brachliegenden Flä-chen bewirtschaften. Es ist simpel, kommt ohne rie-sigen technischen Fortschritt aus, aber ist sehr effektiv, das finde ich beeindruckend.« Alle 365 Projekte – von

Die Projekte sind oft kleinstrukturiert, technisch wenig aufwendig und fehlertolerant, aber sie sprießen vielerorts und werden oft ganz unbemerkt zu Vorzeige- initiativen, die sich für einen positiven ökologischen, wirtschaftlichen oder sozialen Wandel einsetzen. Zwei österreichische Medienplattformen haben sich im Vor-jahr national und international auf die Suche nach die-sen Alternativen und Vorbildern gemacht, viele beein-druckende Menschen getroffen und ihre Ideen ins Rampenlicht geholt. Die Fülle der Ergebnisse zeigt, wie man als Bürger, Verbraucher, Produzent Verände-rungen von unten anstoßen kann, die man von oben erst gar nicht erwarten sollte. Die Beteiligten wollen kein Modell sein für den Rest der Welt, sondern etwas vor Ort gestalten. Kooperation und Spaß sind dabei die

immer mehr leute haben es satt, sich lebens-feindlichen sachzwängen zu unterwerfen. so haben viele bereits angefangen, die dinge des alltags wieder selbst in die hand zu nehmen – allein, mit freunden oder gleichgesinnten. sie beginnen, verantwortlich zu wirtschaften und besser zu leben.

von wolfgang smejkal

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der Wille zum Wandel: von menschen, die einfach schon mal angeFangen haben.

Biorama Nº. 29 Die Welt, Die Wir uns WünscHen

A wie Austria bis U wie United States – finden sich auf der Website, bis Ende März kann noch gevotet werden, danach findet eine Präsentation der Sieger in Wien statt.

We PimP the World! insPirationen Für den Wandel

We Pimp The World hieß im Vorjahr eine Initiative der Mutmacherei: Ein Jahr lang wurden Vorzeigepro-jekte, die sich für einen positiven ökologischen, wirt-schaftlichen oder sozialen Wandel einsetzen, wöchent-lich auf der Bühne der Online- und Offline-Medien vor den Vorhang geholt. Dabei wurde gezeigt, welche viel-fältigen Lösungsansätze es zu den globalen Herausfor-derungen bereits gibt – in Form ganz konkreter Projek-te und Initiativen. Die Mutmacherei bemüht sich seit 2011 um konstruktive, lösungsorientierte Informations-arbeit statt Panikmache. Dadurch soll Ermutigung für eine erfolgreiche Bewältigung der bestehenden globa-len Herausforderungen und Krisen geschaffen werden. »Unser Ziel ist es, mit dieser Aktion eine breite Allianz für den Wandel zu schaffen«, erklärt Ira Mollay, Grün-derin der Mutmacherei und Initiatorin von We Pimp The World. »Es gibt so viele Heldinnen und Helden von heute – jene Pioniere, die an Lösungsansätzen für Klimawandel, Ernährung für alle, Energieversorgung und weiteren globalen Herausforderungen kreativ und unermüdlich arbeiten. Mit ihnen gemeinsam wollen wir unsere Fähigkeit zum Finden von Lösungen erwei-tern«, so Mollay. Die sogenannte »Mut-Map«, eine frei zugängliche Online-Sammlung von mehr als 500 Vor-zeigebeispielen, sowie Vorträge, Workshops und Aktio-nen im öffentlichen Raum sollen zusätzlich zum Wan-del ermutigen. Soeben ist auch das »We Pimp The World Jahrbuch 2013« als E-Book zum Download erschie-nen. Ko-Konsum, Upcycling, Gemeinschaftsprojekte, Ernährungssouveränität, Nachhaltigkeit und Bildung sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der Themenvielfalt – alle 52 Projekte werden im Detail vorgestellt.

Pioneers oF change. Pioniere des Wandels jetzt ausbilden

Die Idee einer »Ausbildung für professionelle Welt-verbesserer« hatte der Social Entrepreneur Martin Kirchner bereits 2007. Es sollte ein Entwicklungsjahr

für Menschen werden, die ihr Leben in den Dienst des gesellschaftlichen Wandels stellen wollen. In Zusam-menarbeit mit dem Österreichischen Institut für Nach-haltige Entwicklung (öin) und der Austrian Social Business Academy for Sustainable Development (asd) startete der erste Lehrgang 2010. Inzwischen wurden knapp 100 Pioniere des Wandels zu mutigen, selbstsi-cheren und kreativen Personen ausgebildet, die nach-haltiges Verhalten vorleben und die konsequent dazu stehen, auch wenn sie nicht in der Mehrheit sind. Und die gerade damit prägend und für andere als Rollenmo-dell, als Vorbild wirken können. Damit können diese Pioniere gewissermaßen zu Beschleunigern des Wan-dels werden. Pioneers of Change stärkt, begleitet und bildet laufend für den Aufbau innovativer Projekte aus, die die Welt braucht. Der nächste Lehrgang startet Ende April, Bewerbungsunterlagen und Info über die bisherigen Projekte gibt’s online.

ywd365.com mutmacherei.netpioneersofchange.at

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wege zur arbeitWelches Verkehrsmittel bringt dich in die Firma? Die Bevölkerung in Hamburg (oben links) und Wien (unten rechts) entscheidet sich jedenfalls recht unterschiedlich.

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textSara Westerhaus

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Hamburg steigt umStädte müssen Mobilität neu denken. Hamburg macht mit einer neuen App den Anfang: Switchh kombiniert die unterschiedlichen Mobilitätsdienste – vom Bus über U- und S-Bahn und Mietwagen bis hin zum Fahrrad, Taxi und Car2go.

Fast jeder dritte Hamburger fährt Auto. Vor allem für den Weg zur Arbeit ist das Auto noch immer das meist-genutzte Verkehrsmittel. Das ist eine gewaltige Belas-tung für die Umwelt: Kein anderes Verkehrsmittel pro-duziert so viel Feinstaub wie das Auto, und bei den CO²-Emissionen wird es nur vom Flugzeug übertroffen.»Die Umwelt- und Klimabelastung durch den Perso-nenverkehr kann nicht allein durch technische Verbes-serungen am Fahrzeug verringert werden«, stellt das Umweltbundesamt fest. Die einzige Lösung muss also in einer anderen Form der Fortbewegung liegen.

Auch Hamburg hat das erkannt. Die Hansestadt hat sich eine Lösung überlegt, die unterschiedliche For-men der Mobilität kombiniert, um Stadtbewohner ein-fach, günstig und effizient von A nach B zu bringen: Seit Mai 2013 gibt es die neue Mobilitätsplattform Switchh. Angemeldete Nutzer können damit von Bus über U- und S-Bahn, Car2go, Fähre oder Fahrrad bis hin zum Mietwagen jederzeit in ganz Hamburg das passende Angebot finden – per Web oder noch einfa-cher per App für das Smartphone. Die App erweitert damit das Angebot des Hamburger Verkehrsverbundes hvv um Car2go und den Mietwagenanbieter Europcar. Die Anwendung ist einfach: In der App werden wie

gewohnt Start und Ziel eingegeben. Dabei sind ver-schiedene Zusatzoptionen möglich. Für Ortsfremde werden zusätzliche Umsteigezeiten eingeplant, man kann angeben, ob man einen Transportbedarf hat, mit Rad oder zu Fuß zur Haltestelle gelangt und verschie-dene Mobilitätsstufen, etwa für Menschen mit Roll-stühlen oder Kinderwagen, wählen.

Möchte man nun die Zusatzangebote Car2go oder einen Mietwagen nutzen, lässt man sich die Autos in der Nähe anzeigen und bucht sie mit einem Klick direkt über die App. 1.500 registrierte Benutzer hat Switchh bereits. Für zehn Euro monatlich erhält jeder Kunde 60 Freimi-nuten und eine um zehn Euro vergünstigte Registrie-rungsgebühr bei Car2go sowie 20 Euro Rabatt auf jede Anmietung bei Europcar.

»Wir stehen in den Metropolregionen vor einem grundlegenden Wandel in der Mobilitätskultur. Die-ses gilt für Hamburg in besonderem Maße. Der Pkw wird innerstädtisch immer mehr vom Fahrzeug zum �Stehzeug�. Staus, Parkplatzsuche, zugestellte Wohn-straßen, Lärm und Emissionsbelastungen passen nicht mehr zu den steigenden Ansprüchen an urbane Lebens-qualität«, begründet der Chef der Hamburger Hoch-bahn, Günter Elste, das neue Konzept.

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mobilität erhalten, Verkehr reduzierenIn einer Großstadt wie Hamburg gibt es im Grunde

keine Notwendigkeit für ein eigenes Auto. Selbst nachts sind am Wochenende die U- und S-Bahnen sowie viele Metrobus- und Stadtbus-Linien in Hamburg rund um die Uhr unterwegs. Wochentags fahren nach Betriebs-schluss der U- und S-Bahnen Nachtbusse. Beim Thema Radverkehr hingegen – der umweltschonendsten Vari-ante neben dem Zufußgehen – spaltet sich Hamburg in Himmel und Hölle. 2009 führte Hamburg das Kon-zept des Stadtrads als Teil des Hamburger Verkehrsver-bundes hvv ein. Die roten Drahtesel sind an über 120 Stationen ausleihbar und erfreuen sich großer Beliebt-heit: Die Umsetzung des Fahrradverleihsystems wurde mit der besten Note aller deutschen Städte gewürdigt. Und auch die Fahrradmitnahme im öffentlichen Nah-verkehr ist praktisch: In Schnellbahnen, den Hafenfäh-ren und einigen Buslinien können auch eigene Räder zu bestimmten Zeiten mitgenommen werden. So sind Ver-kehrsteilnehmer nicht auf die fixen Punkte der Stadträ-der angewiesen. Wer eine hvv-Karte besitzt, bekommt sogar die platzsparenden Klappräder günstiger, die jederzeit mitgenommen werden dürfen.

Soweit die guten Nachrichten. Denn obwohl vom Senat 2008 die Umsetzung einer Radverkehrsstrategie beschlossen wurde, konnte Hamburg im Fahrradklima-test der deutschen Städte auch 2012 nur Platz 34 von 38 beteiligten Städten dieser Größe erreichen. Zu Recht, denn in Hamburg herrscht nicht nur ein ewiger Kampf um den Platz auf der Straße zwischen Autofahrern, Fuß-gängern und Radfahrern, sondern eine streckenweise so absurde Verkehrsführung, die Radfahrer zum Über-treten der Verkehrsregeln geradezu verleitet. Auch die Radwege sind zum größten Teil mehr als marode. Der Fortschrittsbericht Hamburg verspricht nun Besserung. Hoffentlich, denn bisher gibt es nur wenige gute Tage für Radfahrer in Hamburg: Die Tage ohne ernste Lebens-gefahr.

zeit Für eine reVolution der mobilitätAndere Städte sollten nun Hamburgs Vorbild nach-

ziehen: »Stadtentwicklung verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, Städte dichter und kompakter zu gestalten, da sie auf diese Weise ressourceneffizienter funktionieren können. Diesem ständigen Anpassungsprozess muss die urbane Mobilität folgen«, stellt die Mobilitätsstudie des Instituts für Stadtplanung und Städtebau der Universität Duisburg-Essen fest. Institutsleiter Alexander Schmidt folgert daraus: »Entscheidend wird dabei sein, wel-ches das richtige Verkehrsmittel ist, um unter Berück-sichtigung individueller Präferenzen bestimmte Wege zurückzulegen. Ziel ist es letztlich, die Entscheidung zugunsten nachhaltiger Verkehrsmittel so unkompli-ziert wie möglich zu machen.«

das auto, der stinkerPro Personenkilometer bläst ein PKW bei weitem mehr CO2-Emissionen raus als die Öffis.

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zahlen und Fakten77 % aller Hamburger haben ein Auto, davon 20 % zwei Autos und 3 % drei oder mehr Autos, gesamt 731.283 PKWs. Der HVV wurde am 29. November 1965 gegründet und ist damit der älteste Verkehrsverbund der Welt

2010: Gesamtverkehrsaufkommen des HVV von rund 1,03 Milliarden Fahrgästen (312 jährliche Einzelfahrten pro Einwohner)

Stadtrad: 1.650 Räder an 123 Leihstati-onen, 5.600 Ausleihen / Tag, an Spitzen-tagen werden sogar bis zu 10.000 Räder ausgeliehen

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sarah:Der Neusiedlersee ist mir zu seicht. Vom Kalk & Schiefer von Anita und Hans Nittnaus lässt sich das nicht behaupten. Wer die Nase in ein Glas davon steckt, könnte mutmaßen, dass ihm daraus eine kühle Meeresbrise entgegenweht. Der Blaufränkisch hält die frische und salzige Mineralik, die der Name verspricht. Hinter einer ersten würzigen Welle tauchen Kirschen und Johannisbeeren auf, treiben ein Hauch Leder und Schwarztee mit Süßholz im Schlepptau vorbei. Holz per se lässt sich in Jürgens trinkfreudiger Empfehlung nur vermuten – am biodynamischen Weingut kommen nur gebrauchte kleine Holzfässer zum Einsatz, in de-nen der Blaufränkisch nach der Spontanvergärung im Holz 18 Monate reift. War ein stressiger Tag und ist es noch, die granatrote Entspannung kommt mir gerade recht. Chillig, schon beim ersten Schluck! Eine Rebe in den Hanglagen des Leithagebirges müsste man sein

– dort, wo sich die Trauben die burgenländische Sonne auf ihre blauschwarzen Bäuche scheinen lassen. Keep calm and drink on. Leicht, wie der Wein trotz seiner Dichte über die Zunge rollt, fällt das nicht schwer. Ich denk, ich bleib heut Abend zuhause und trink noch ein Gläschen Nittnaus.

Woraus: Einem Burgunderglas, wieso nicht? Bei die-ser runden Sache mit geschmeidigen Tanninen völlig legitim. Wozu: »Relax, Take It Easy« von Mika und einer atemberaubenden Aussicht. Mit wem: Ganz ego mit sich selbst!

jürgen:Gratuliere, Ladies. Die eine (die Kollegin) empfiehlt mir einen Wein, die andere (die Meinige) trinkt ihn mir vor der Nase weg. Frauensolidarität. Zumindest meinen es beide gut mit mir. Die eine empfiehlt Blau-fränkisch Dürrau 2009 von Franz Weninger, die andere lässt mir ein Lackerl in der Flasche. Allerdings ist das Lackerl kein Lercherl. Nobles Rubinrot, tief-dunkel und irgendwie erhaben. Der Wein macht vom ersten Augenblick an klar, dass er ein Kind aus gutem Hause ist. Brombeere, schwarze Ribisel, Lakritze, re-genwarmer Waldboden. Dunkle – wirklich dunkle

– Schokolade. Enorm vielschichtig. Pfeffer! Rum. Am Gaumen dann deutlich weicher, samtig fast. Bliebe er lange genug im Glas, es würden sich im Moment noch die zauberhaftesten und verführerischsten Fruchtno-ten entwickeln. Vor allem vollreife Kirsche. Der Dür-rau ist das Flaggschiff im Hause Weninger. Er ist nichts weniger, als die Essenz des Weninger’schen Denkens und Handelns und ein Kondensat der lehmigen Böden des Mittelburgenlands. Holz? Ja. Eh auch. Aber hier deutlich als Reifemedium und nicht als Aromaträger eingesetzt. Jetzt ganz jung. Hält noch ewig.

Woraus: Weinglas, groß. Wozu: Gustav Mahlers 8. Aus tausend Gründen. Mit wem: Mit dem Winzer.

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Unsere AUtoren schenken einAnder reinen Wein ein. Bio-Wein klarerWeise. Passend zum schWerPunkthema dieser ausgaBe Wurde er diesmal im holzfass gereift.

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Biorama Nº. 29 glasgeFlüster / Sarah Krobath und Jürgen Schmücking

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47bildSarah Egbert Eiersholt

textJürgen Schmücking

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ackerEs könnte auch A wie Anfang oder A wie Alles

heißen. Mit dem Acker, dem Boden, beginnt alles. Für Landwirte (und letztlich auch für uns) bildet der Acker das Fundament unseres Daseins. 180.000 Hektar biolo-gisch bewirtschaftete Ackerfläche gibt es mittlerweile in Österreich.

bauerUm ihn – und natürlich um sie, die Bäuerin –

dreht sich einfach alles. Ihre Hände bearbeiten den Boden, pflegen die Nutztiere und fahren die Ernte ein. Für viele Ein- und Umsteiger in die Bio-Landwirtschaft war das die wichtigste Motivation für den Umstieg. End-lich wieder Bauer sein.

Können Sie daS buchstabieren?

Anton, Berta und Cäsar haben ausgedient. Das ABC gibt’s jetzt auch in bio! Startet mit uns

eine kleine Buchstabier-Revolution.

A co2CO2 entsteht bei der Verbrennung von Kohlen-

stoff und ist ein Treibhausgas, das die Erdatmosphäre aufheizt. Biologisch bewirtschaftete Böden binden das Kohlendioxid durch Aufbau von Humus in erheblicher Menge. Eine umfassende Umstellung auf Bio könnte daher schon einiges bewirken.

dinkelEin Freudenspender sondergleichen ist er, der

Dinkel. Glaubt man Hildegard von Bingen, macht er die »Seele froh und voller Heiterkeit«. Er gehört zu den ältesten Getreidesorten und stemmt sich tapfer gegen die Expansion des ertragreicheren Weizens. In der Stei-ermark wird übrigens sensationell guter Wodka aus Bio-Dinkel gebrannt.

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ernteNicht ohne Grund war �Ernte� der ursprüngli-

che Name des österreichischen Bio-Verbands. Im bäu-erlichen Alltag ist die Ernte nicht irgendeine Tätigkeit. Sie war immer etwas Außergewöhnliches, Besonderes und daher auch Gefeiertes.

FreilandIn der �Freiland�-Philosophie spiegelt sich die

Bedeutung der Tierhaltung als zentraler Bestandteil des biologischen Betriebskreislaufs wider. Mit der Natur als Vorbild werden die Haltungsbedingungen geschaffen, die den Bedürfnissen der Tiere gerecht werden. Es lebe der Schweinsgalopp!

gentechnikFreiJa, unser Bio-Abc hat auch klare politische

Botschaften. Die hatte der Vorgänger auch, allerdings wesentlich weniger offensichtlich. Bio-Lebensmittel aus Österreich sind gentechnikfrei und bleiben das auch. Der Anbau genetisch veränderter Organismen ist verbo-ten. Das heißt, unsere Äcker sind (und bleiben) sauber.

hoFladenTraditionellerweise vermarkten Bio-Bauern ihre

Produkte häufiger direkt als ihre konventionellen Kol-legen. Wein, Gemüse, Erdäpfel, Most, Käse oder Frisch-fleisch – einkaufen beim Bauern ist günstig, macht Spaß und gibt das Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben.

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imkerNein, Bio-Bienen müssen nicht aus-schließlich zu bio-zertifizierten Blumen

fliegen. Sie dürfen für den Waldhonig auch in den Wald. Der Unterschied liegt nicht in der Blüte, sondern in der Pflege des Bienenvolks. Natürliche Materialien beim Bau der Bienenwohnung und keine synthetischen Keu-len gegen die Varroamilbe.

jahrgangWein ist der Wachstumschampion unter den

Bio-Produkten. Und genau genommen lebt der Wein geradezu von den Jahrgangsvariationen. Schenkt euch ein, aber mit Bedacht. Ein Rausch ist ein Rausch. Bio hin oder her.

kreislauFDer geschlossene Hofkreislauf zählt zu den

wesentlichen Grundsätzen des biologischen und des biodynamischen Landbaus. Am deutlichsten (und auch am strengsten) ist der Kreislaufgedanke beim Demeter-Verband geregelt. Verpflichtende Tierhaltung für die Kompostierung ist nur ein Teil davon.

lebenDas Leben selbst dient den Biobauern für vie-

les als Metapher. Sie sprechen von �lebendigem Boden�, wenn die Spatenprobe reges Leben zeigt, von lebendi-gen Weinen, wenn sie vibrieren und mehr als einfach nur schmecken.

marienkäFerDer (meist) rote Käfer mit den schwarzen Punkten hat es weit gebracht. Der Land-

arbeiter mit Migrationshintergrund (Japan, China) ziert Kinderbücher ebenso wie Biowein-Etiketten. Er ist zu einem Symbol für natürlichen Pflanzenschutz geworden.

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QuelleWasser. Erst seit kurzer Zeit kann Wasser – unter

bestimmten Voraussetzungen – als Bio-Wasser vermark-tet werden. Also nicht einfach nur reines Wasser. Reiner als rein. Eine Petitesse. Bio-Spaghetti dürfen natürlich auch weiterhin in konventionellem Wasser kochen.

regenWurmEr ist einer der fleißigsten Arbeiter, wenn es um

Bodenfruchtbarkeit und Humusaufbau geht. Die Wür-mer machen schwere Böden locker und sandige Böden bindiger und die Wurmlosung, das Wurmverdaute, pro-duziert pro Hektar zwischen 40 und 100 Tonnen wert-volles Material.

nützlingDie Idee hinter dem Marienkäfer. Oder anders

formuliert: »Der Feind meines Feindes ist mein Freund.« Sich um diese Freunde zu kümmern, ist eine der zentra-len Aufgaben der Bio-Bauern. Neben dem Marienkäfer hätten wir da noch Florfliegen, Brackwespen, Gallmü-cken oder Blumenwanzen.

obstAronia, Bergamotte, Clementine, Dattel, Elsbeere, Fuji, Gute Graue, Holunderbee-

re, Idared, Jonagold, Kaki und so weiter. Das Angebot und die Vielfalt biologischer Obstsorten sind atemberau-bend. Ebenso die Bandbreite der Obsterzeugnisse: Saft, Wein, Essig, Marmelade, Trockenfrüchte.

PFlanzeEigentlich �Pflanzenschutz�, aber zum Buch-

stabieren reicht die Pflanze. Im Biolandbau konzent-riert sich der Pflanzenschutz auf Auswahl und Aussaat widerstandsfähiger Sorten, Begünstigung von Nützlin-gen und die Bekämpfung von Schädlingen durch perfi-de Verwirr-Taktiken, Bodenbearbeitung und intelligente Fruchtfolgen.

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saatgutNoch eine politische Botschaft. Weil viel auf dem Spiel steht. Und weil es nicht sein

kann, dass an den Verhandlungs- und Kaffeehaustischen in Brüssel darüber entschieden wird, was in unseren Gärten und auf unseren Äckern passiert. Saatgut muss frei verfügbar bleiben, Sortenraritäten müssen erhalten werden (dürfen).

tierschutzWir haben Haus- und Nutztiere kultiviert, durch

Zucht verändert und sie aus ihrer natürlichen Umge-bung gerissen. Dafür sind wir ihnen etwas schuldig. Res-pekt und Dankbarkeit. Bio-Bauern sind sich der beson-deren Beziehung zu den Tieren bewusst und handeln dementsprechend.

umWeltBio-Landwirtschaft ist angewandter Umwelt-

schutz. Sogar unser Lebensministerium weiß das: »Unter allen Landbewirtschaftungsformen gilt die bio-logische Landwirtschaft als die umweltschonendste.« Genau. Nicht nur, weil sie chemiefrei ist, sondern auch wegen ihrer Klimarelevanz oder der Landschaftspflege.

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VielFaltVielfalt ist gut. Deshalb gibt es auch kaum einen

Lebensbereich, in dem das Wort nicht Konjunktur hätte. Stichwort Diversity Management. Uns geht es um biolo-gische Vielfalt. Also um den Erhalt und Schutz gefährde-ter Sorten und Rassen. Und um den Schutz von entspre-chenden Lebensräumen.

WaldNein, Wald kann immer noch nicht bio-zertifiziert werden. Es heißt biologische

Landwirtschaft und nicht biologische Forstwirtschaft. Das hat natürlich Konsequenzen. Bio-Wild kommt aus Zucht und Gehege, Schwammerl aus dem Gebirgswald dürfen nur »aus Wildsammlung« heißen.

nixEs ist wie verhext. Aber alles, was mit X anfängt

und auch nur irgendwie mit Landwirtschaft zu tun hat, kommt eindeutig aus der Chemo-Ecke. Also X wie Nix. Nennen wir es ein Austriacum.

YakExotisch, grau, wuchtig behornt. Die Yaks sind

archaische, gewaltige Rinder. Fast könnte man meinen, da wäre irgendwann einmal ein Mammut im Spiel gewe-sen. In Europa kümmern sich eine Handvoll Bauern um die Rasse. Reinhold Messner in Südtirol oder Erich Pollak im Waldviertel.

zukunFtOft wird die Frage gestellt, ob Bio die Welt

ernähren kann. Bio kann! Die eigentliche Frage geht allerdings weit darüber hinaus. Was wir brauchen, ist eine zukunftsorientierte und erdkompatible Form der Landwirtschaft. Bio – wenn ernst genommen und ehr-lich betrieben – ist der einzig mögliche Weg.

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Das bin ich.

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Biorama Nº. 29 FaHrraDreisen in europa

Kreise zieHenDer Bewegungsradius eines Fußgängers reicht für acht frische Krapfen am Tag – der eines Radfahrers für Marillenknödel, Brimsennocken und noch vieles mehr. Mit dem Rad auf Urlaub in Europa.

einem gesunden Menschen mittleren Alters ist es möglich, sich in einer Stunde an die fünf Kilometer weit fort zu bewegen – zu Fuß, wohl gemerkt und ohne übermäßige Hetze. Das entspricht ziemlich genau dem Fußmarsch vom Wiener Südbahnhof zum 24/7-Krap-fenwirt beim Augarten und damit der Durchschreitung der gesamten Inneren Stadt. Weitaus weniger lohnen-de Ziele mögen diese Stunde durchaus in die Länge zie-hen, sicher ist jedoch: Als hauptberuflicher Stadtflaneur kommt man nicht weiter als 40 Kilometer am Arbeitstag. Man kennt das – als Amateur – aus dem Urlaub.

Fakt ist, das Fahrrad gilt als weitaus effizientere Fort-bewegungsmethode und, ob man es glauben mag oder auch nicht, der Bewegungsradius vervielfacht sich im Schnitt – immer je nach Weg, Wind und Laune – um ein bis zu Vierfaches. Doch auch mit weniger Motivation und »Arbeitszeit« am Tag lässt sich am Sattel im Radius von immerhin rund 100 Kilometer die Gegend erkunden. Den Kreis am erwähnten Südbahnhof gemittet, würde das gemütlich erreichte Tagesziele wie das Semmering-gebiet und die Wachau einschließen, sowie auch Bratis-lava in der Slowakei, Sopron in Ungarn oder Breclav und

textSebastian Rahs

illustrationSarah Egbert Eiersholt

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Biorama Nº. 29 FaHrraDreisen in europa

se. Nicht zuletzt beim Thema Umweltbewusstsein passt das einfach besser zusammen. Wer Anfang der 90er Jah-re auf Familien-Campingurlaub gen Süden fuhr, leidet mit: Eingepfercht von Kühlbox, Tuchent und Bauwoll-Luftmatratzen am Rücksitz eines brütenden Renaults, welcher unaufhörlich, jedes Schlagloch bejahend, den übermüdet lenkenden Vater in den Sekundenschlaf schaukelt. Die Gegenthese dazu ist der Schlafwagen: Am lauen Vorabend des ersten Urlaubstages bestiegen, nur mit Vorfreude und dem spärlichen Gepäck beladen, welches auch ein Fahrrad vertragen würde, gebettet in einem ruhigen Abteil. Das Rad sicher verwahrt vom Bahnpersonal, bis zur Ankunft am erwünschten Mit-telpunkt des 200-Kilometer-Kreises auf der Landkarte.

Paris, zum Beispiel. Mailand, Hamburg, Bukarest, Zürich, Warschau. Über Nacht. Und ausgeschlafen am Bahnhof. Neben den lohnenden Großstädten und deren Umland als Ziel sind es vor allem aber individu-ell gewählte Etappen-Reisen, die einem das Gefühl für Entfernungen in Europa wieder kalibrieren oder einen gänzlich neuen Zugang legen. Ob als Kreditkarten-Tou-rer oder Bike-Camper – zwei der schönsten zurückzule-genden Mehrtagesstrecken Europas abseits vom Mahl-strom zum Nachradeln:

Touren dieser Art lassen sich – wenn auch nicht ganz so bezaubernd – in beinahe allen flachen und gut erschlossenen Gegenden Europas basteln. Hilfreich bei der Planung solcher Touren ist das Miteinbeziehen des

hamburg

kopenhagen

deutschland

dänemark

seeland – salzige brise und sandstrände

Charakteristik: flach, maritim, u.U. windigHighlight: Kalkklippen bei FaxeLänder: Deutschland, Dänemark, (Schweden)

Diese Tour quer durch das Seeland Dänemarks eignet sich bestens für Anfänger und bietet viele Möglichkeiten zur Abkür-zung und Umstieg auf Zug und Bus. Die Tagesetappen von 50 bis 70 Kilometer lassen viel Zeit, um sich umzusehen und für ausgiebige Mittagessen an der Wasserfront.

1. Etappe Hamburg, Altona > Lübeck ca. 70 km2. Etappe Lübeck > Heiligenhafen ca. 80 km3. Etappe Heiligenhafen > Puttgarden (25 km) > 

Fähre nach Rødbyhavn, DK (6 €, 20 km) >  Nykøbing (45 km) ca. 70 km

4. Etappe Nykøbing > Fakse Ladeplads ca. 65 km5. Etappe Fakse Ladeplads > København ca. 70 km

Rückreise oder Möglichkeit zur Überfahrt mit dem Zug über die Öresund-Brücke nach Malmö (20 €)

6. Etappe Malmö > Trelleborg (35 km) >  Fähre über Nacht nach Rostock, D (30–125 €)

7. Etappe Rostock > Stralsund ca. 50 km8. Etappe Stralsund > Wismar ca. 70 km9. Etappe Wismar > Lübeck ca. 60 km10 Etappe Lübeck > Hamburg, Altona ca. 70 km

Znaim in Tschechien. Navigieren mit dem Zirkel bringt einem Europa gleich ganz nahe. Und es muß ja nicht der Südbahnhof sein.

… nur bahnhoFDer Bahnhof als Ausgangspunkt im Allgemeinen

jedoch liegt dem Thema sehr nahe, denn Reisen mit dem Fahrrad bedeutet nach kurzer Überlegung auch Reisen mit dem Zug. Vorausgesetzt, man will seinen Bewegungsradius wiederum erweitern oder einfach nur woanders ansetzen. Alternativen zur Eisenbahn sind spärlich gesät. Fluglinien werfen einem aus scheinba-rer Servicefaulheit Verpackungsvorschriften, den gene-rell rohen Umgang mit Gepäck und budgetvernichtende Beförderungspreise in den Weg. Und selbst wenn diese Hürden per kostspieligem Hartschalenkoffer überwun-den werden, muss die hohle Hülle in der Aufbewahrung verbleiben und unterbindet so jegliche Flexibil- und Spontanität in der Wahl der Rückfahrrouten. Ein nicht unrelevantes Hindernis, welches bei jeder wetterabhän-gigen Reiseplanung bedacht sei. Selbiges trifft auch das selbstgelenkte Auto. Und abgesehen von jeglichen Aus-schlusskriterien entspricht die kombinierte Reise mit dem Zug noch am ehesten dem Charakter einer Radrei-

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Touren von diesem Format lassen sich hauptsächlich in den Alpen realisieren, es finden sich dennoch ähn-liche anspruchsvolle Wegstrecken im Jura und in den Karpaten.

Der Anspruch an Fitness und Material erfordert auch hier keine Wunder, dennoch sollte beides schon auf einer einfacheren Tour getestet werden.

Eurovelo-Radwegenetzes, da dieses oft der logischen und natürlichen Streckenführung entspricht und etwa-ige unbemerkbare Hindernisse umgeht. Die Binnen-land-Variante davon ist die klassische Fluß-Radwande-rung. Meist als Treppelwege entstanden, säumen oft gut befestigte Wege und asphaltierte Straßen die Ufer, wel-che als Radwege neue Funktion erhielten. Die am besten bekannten Beispiele hierfür wären der Donau-Radweg, der Rhein-Radweg, der Loire-Radweg oder der Moldau-Radweg. Der Anspruch an das verwendete Material ist hier nicht allzu hoch. Ein gut funktionierendes und ein-gestelltes Citybike und das obligate Set an Packtaschen reichen. Auf ebenso funktionierende Bekleidung, engan-liegende Radhosen, Helm und Handschuhe würde aber auch hierbei sicher niemand gern verzichten.

lienz

italien

verona

österreich

trentino-südtirol – alPenPässe und Palmen

Charakteristik: steil, gebirgig, unsicheres WetterHighlight: Ja.Länder: Österreich, Italien

Diese Tour entspricht eher dem trainierten Fahrer, wobei hierbei nicht der Semi-Profi gemeint ist, sondern vielmehr der Vielfahrer oder sportliche Allrounder. Durch die kurz gewählten Etappen von 35 bis 60 Kilometer wird hier weniger – wie üblich – das Sitzfleisch drangsaliert, vielmehr geht es darum, den Puls ob der andauernden Steigungen im Zaum zu halten, seinen Rhythmus zu finden und sich beim Bergabfahren zu regenerieren.Das vielleicht schönste Panorama der Alpen (Rosengarten, Sella-Massiv etc.), gewaltige Tiefblicke und rasante Ab-fahrten entschädigen hier für die seltenen Ausstiegs- und Verpflegungsmöglichkeiten in durchwegs ernstem, hochge-birgigen Terrain und die körperliche Anstrengung.

1. Etappe Lienz > Dobbiaco ca. 50 km2. Etappe Dobbiaco > San Martino ca. 45 km3. Etappe San Martino > Selva di Val Gardena ca. 40 km4. Etappe Selva di Val Gardena > 

Pozza di Fassa ca. 35 km5. Etappe Pozza di Fassa > Bolzano ca. 40 km

Alternative – um einiges leichter zu bewältigen, wenn auch weniger spektakulär:

2. Etappe Dobbiaco > Bressanone ca. 60 km 3. Etappe Bressanone > Bolzano ca. 45 km(4. und 5. Etappe entfallen hierbei)6. Etappe Bolzano > Trento ca. 60 km7. Etappe Trento > Malcesine ca. 58 km8. Etappe Malcesine > Verona ca. 65 km

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Biorama Nº. 29 elternalltag / Ursel Nendzig

ORAC botanico-mix: der erste geschmackvolle super Kräutermix, der an deine Gesundheit denkt. Für eine strahlende Erscheinung.

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Praktischer Kräutermix mit Fleur de sel, Meeresalgen und Sumak „Dieser Supermix aus neun Kräutern mit dem höchsten Gehalt an Antioxidantien, vier mineralreichen Meeresalgen, dem lebenskräftigen Meersalz Khoisan Fleur de sel und der kräftigen Sumakbeere, bietet dir eine Geschmacksbombe mit weniger Salz“ sagt Chantal Voets, Chefkoch und eine der Gründer von Amanprana.

“Du kannst damit sämtliche Gerichte im Handumdrehen würzen. Du erhältst ohne Nachdenken perfekte und herrlich schmeckende Mahlzeiten.“ So viel mehr Geschmack, Duft und Gesundheit als mit der herkömmlichen einseitigen Würzung mit nur Pfeffer und Salz. In einer sanften und pikanten Version (Chili). Du kannst den ORAC botanico-mix für mehr Geschmack und Duft vermahlen oder mit de Mörser zerkleinern. Verwende den Mix reichlich in Suppen, Saucen, Vinaigretten, frischen Säften, Smoothies, Obstsalaten und Desserts. Oder verwende den ORAC botanico-mix als Bouillon oder Fond. Randvoll mit natürlichen Antioxidantien, 80 Mineralen, Spurenelementen und 1000 Mikro-Nährstoffen. Mit einer entsäuernden und reinigenden Wirkung für einen gesunden Körper und ein strahlendes Erscheinen.

Gesund von innen, schön von außenWir altern durch Nährstoffmangel, Übersäuerung und Oxidanten. Wir bieten dir mit dem ORAC botanico-mix ein natürliches Mittel gegen

Alterung. Der Mix sorgt für eine strahlende Erscheinung. Wenn wir den Körper und Geist gesund ernähren, ist eine schöne Haut das sichtbare Resultat.

Natürliche Stimulans mit 80 Mineralen und Khoisan Fleur de selUnser Körper, unser Geist und unsere Haut brauchen mindestens 31 Mineralien und Spurenelemente (Mineralien, die wir in kleineren Mengen brauchen). Dein Körper produziert diese Stoffe nicht selbst. Du kannst sie auch nicht durch Arzneien ersetzen. Der ORAC botanico-mix bietet dir alle Mineralien.Khoisan Fleur de sel ist ein einzigartiges grobes Meersalz und wird an der südafrikanischen Westküste gewonnen. Die Salzgewinnung ist Handwerk. Das Salz wird mit der Hand geerntet, getrocknet und in der Sonne vitalisiert. Es erhielt die Auszeichnung der 5 besten Salze weltweit. Es gibt deinen Mahlzeiten Finesse, schenkt Gesundheit und Lebensenergie. Es hat einen sanften, runden und harmonischen Geschmack mit einem Frequenzmuster für optimale Lebendigkeit. Der botanico-mix ist eine wahre Kraftquelle durch das entsäuernde Vermögen. Er fördert die gute Kommunikation zwischen den Körperzellen durch die elektrische Leitfähigkeit. Der ORAC botanico-mix ist der erste Kräutermix, der innerlich für deine gute Gesundheit und Ausstrahlung wirkt. Genieße ihn.

- Paul Bergner -Professor für klinische Ernährung und Pflanzenheilkunde. Autor des Buches ‘Healing Minerals’

“Meeresalgen, Kräuter und Meersalz bilden eine reiche Quelle an Mineralien, die auf natürliche Weise und einfach aufgenommen werden können. Im Gleichgewicht und im richtigen Verhältnis, wie wir es brauchen.”

▲ Chantal Voets entwickelte liebevoll den ORAC botanico-mix. Mmmm!

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Seit es meine Kinder gibt, bin ich ziemlich uncool geworden. Also je nach Perspektive: »Ziemlich uncool« aus meiner eigenen, vorelterlichen Per-spektive. »Sehr uncool« aus Sicht der Pubertie-

renden, die Silvesterkracher direkt neben dem Schlaf-zimmerfenster meiner Kinder glauben detonieren lassen zu müssen. Die fanden mich und meine Zurechtweisung bestimmt nicht cool. »Extrem uncool« aus der Perspek-tive aller Hundebesitzer im Umkreis von tausend Kilo-metern. Hunde finde ich ja toll, aber ihre Kacke! Im-mer diese verklebten Kleinkinderschuhsohlen. Wenn man Glück hat, ist es noch nicht auf der Hand (dem Handschuh) oder schon im Mund. Und es sind zum Teil echt riesige Würste, die der Hundehalter be-stimmt nicht übersehen konnte. (Vielleicht sind sie schon zu groß fürs Sackerl, aber dann muss man sie halt auf zwei aufteilen.)

Und das Bellen. Das ist mir persönlich egal, aber der Große hat panische Angst. Und wenn es dann ein solches Aufeinandertreffen gibt, bei dem ein Hund, sich selber durch Leinenzerren die Vorderpfoten abhebend, geifernd in unsere Richtung bellt, der Große jammernd an mei-nem Bein hängend, sagen alle Hundebesitzer das Gleiche: »Der macht gar nichts.« Doch, sage ich. Er bellt.

Weil ich geschrieben habe uncool: Ich gehe ja gerne Wandern. Da steh ich dazu, da können Sie mich jetzt ruhig auch als »äußerst uncool« einstufen, das macht mir nichts. Und beim Wandern kommt es auch immer wieder zu spannenden Aufeinandertreffen. Eines hat mich so richtig in Rage gebracht, passt auch zum Thema Hund. Wir waren als gro-ße Gruppe mit vielen Kindern im Mau-rer Wald unterwegs, als plötzlich drei große (immerhin mit dem Großen auf Augenhöhe) Hunde aus dem Gebüsch preschten, laut bellend, wahrschein-lich einfach glücklich und spielend. Der Große natürlich total erschro-cken, klammerte sich panisch und

laut weinend an mein Bein. Die Hunde (ohne Leine und Beißkorb, das möchte ich nur mal ganz uncool

erwähnt haben) liefen schon weiter, da kamen endlich die Besitzer ange-

schlichen und ich sagte was von we-gen: Die Hunde haben mein Kind total

erschreckt, bitte an die Leine nehmen. Die Antwort traf mich dann doch ins

Mark: »Nehmen Sie doch ihre Kinder an die Leine.« Äh? Bitte? (Ich stoppe

die Erzählung an dieser Stelle, damit Sie nicht erfahren, was die Väter der Kinder

unserer Wandergruppe den Hundebesit-zern hinterher gerufen haben.)

Aber es gibt auch wirklich erfreuliche Aufeinandertreffen. Eines davon spielte sich ebenfalls beim Wandern ab. Wir kehr-

ten in ein rappelvolles Waldgasthaus ein und setzten uns zu einem älteren Pärchen an den

Tisch. Der Große setzte sich neben die Frau und begann sofort, sie einzuspannen: Was-

ser einschenken, Stuhl ranrücken, Suppe bla-sen und so weiter. Sie machte alles mit großer

Freude, war total begeistert von den Kindern und alles happy. Irgendwann nahm mein Großer ein Pommes in die Hand und fragte sie, ob er es

in ihr Gulasch eintunken dürfte. Sie war erstaunt, ließ ihn aber gewähren und ich entschuldigte mich bei ihr, weil ich dachte, dass das jetzt für eine völ-

lig Fremde doch etwas übergriffig sein könnte. Sie lachte nur und dann sagte sie – und jetzt Achtung:

»Wissen Sie, wir haben selber keine Kinder, deshalb sind wir total entspannt!«

Ha! Das fand ich dann doch überraschend! Nach dem tausendsten »Wir haben selber 17 Kinder und

80 Enkelkinder, das ist doch kein Problem« endlich mal der Gegenentwurf. Und dabei so logisch! Ich muss schon zugeben: mächtig cool. il

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056 »Doch, sage ich. er bellt.«

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Biorama Nº. 29 elternalltag / Ursel Nendzig

ORAC botanico-mix: der erste geschmackvolle super Kräutermix, der an deine Gesundheit denkt. Für eine strahlende Erscheinung.

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58Biorama Nº. 29 geldanlage

textChrista Grünberg

bildDavid Payr, privat

Marie RingleRLänderdirektorin von Ashoka Österreich

Die Gesellschaft verändern, das war und ist ihr Ziel. Früher in der Kunst, später in der Politik und heute bei der österreichischen Niederlassung des weltweit größ-ten Unterstützungsnetzwerks für soziale Unternehmer. »Insofern ist es wahrscheinlich logisch, dass ich mir zu nachhaltigen Geldanlagen immer Gedanken gemacht habe«, sagt Marie Ringler. Das wenige Angesparte soll nicht dorthin fließen, wo es möglicherweise zur nächs-ten Finanzkrise beiträgt. Apropos Finanzkrise und ihre Ursachen: Während sich die studierte Soziologin und Politikwissenschaftlerin damit eingehender beschäftigt, setzt sie sich auch mit Banken und Alternativmodellen auseinander. Ringler fasst den Entschluss, einen Teil ihrer finanziellen Mittel in einen der wwf-Ökofonds zu veranlagen: »Ich habe dafür eine Bank ausgewählt, bei der ich weitgehend den Eindruck habe, dass sie das geringste Übel ist und mich dort für ein Finanzprodukt entschieden, dass gewissen sozialen und ökologischen Kriterien folgt.« Darüber hinaus legt die ehemalige Gemeinde- und Landtagsabgeordnete der Wiener Grü-nen ihr Geld auf ein Sparkonto der gls Bank, für sie die glaubwürdigste Bank in Europa. Und weil es davon nicht allzu viele gibt, engagiert sie sich für das Projekt Bank für Gemeinwohl. Und hofft, dass diese Bank eines baldi-gen Tages auch in Österreich zur Alternative wird – für Sparer, die wissen wollen, dass mit ihrem Geld Kredite für sinnvolle Projekte gespeist werden.

www.austria.ashoka.org

Wirkung und

neben- Wirkung

Unternehmer und unermüdliche Enthusiasten, die ihr Leben einer

nachhaltigen Nische widmen – vom veganen Lebensmitteleinkauf

über Öko-Investment bis zur Social Entrepeneurship. Was

denken solche Menschen über Geldanlagen und wie gehen sie mit

ihrem eigenen Geld um? Reden wir übers Geld.

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Page 59: BIORAMA #29

59Biorama Nº. 29 geldanlage

Stefan MaRanGeschäftsführer und Gründer von Maran Vegan

Nach zwei Jahren Schaffenspause auf dem eigenen Bauernhof hat er sich vorigen Sommer auf der kauf-männischen Bühne Österreichs zurückgemeldet – mit dem ersten veganen Supermarkt des Landes. Schon 1998 war der gebürtige Rumäne mit dem ersten Bio-Supermarkt Österreichs Vorreiter. Nach zwölf Jahren und dem Aufbau von sechs Märkten war das Ehepaar Maran enttäuscht über die zunehmende Industrialisie-rung des biologischen Landbaus und verkaufte 2010 sei-ne Geschäfte. Der Verkaufserlös sollte nicht am Konto durch die Inflation dahinschmelzen, sondern Früchte tragen. Und da er Risiko noch nie gescheut hat, begann Maran mit einem Teil des Kapitals zu spekulieren. 80 Prozent davon investierte er in Aktien unterschiedlichs-ter – meist grüner – Unternehmen und machte Verluste. »Die konnte ich dann ausgleichen, weil ich unter ande-rem mit Autoaktien wie Daimler, Volkswagen und Por-sche Gewinne einfuhr. So bin ich noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Derzeit stecke ich mein Geld lieber wieder in mein Geschäft, da habe ich die volle Kontrolle und kann rechtzeitig eingreifen. Als Kleinst-aktionär kann man das nicht.« Die Börse ist für Maran nur mehr ein Lotteriespiel. Würde er heute in andere Unternehmen investieren, wäre für ihn Crowdfunding die beste aller Alternativen.

www.maranvegan.at

Max DeMlChefredakteur des Print-Informations-

dienstes Öko-Invest

Während eines Auslandsstudiums in Wien in ver-schiedenen friedenspolitischen Gruppierungen tätig, brachte den gebürtigen Bayer 1982 das Skandalthema »Österreich liefert Waffen an lateinamerikanische Mili-tärjuntas« zu einer Erkenntnis, die sein Leben verändern sollte: Einflussnahme mit nur einer Aktie. Denn der über 200 Studenten umfassenden »Initiative Steyr-Aktionä-re für Umrüstung« – zusammen mit sozialistischen und katholischen Jugendorganisationen – war es gelungen, dass einer der vier für die Export-Genehmigung zustän-digen Minister sein Veto einlegte. Die Panzerexporte nach Chile konnten somit in letzter Minute verhindert werden. Später wollten Max Deml und seine ehemaligen Mitstudenten ihr erstes verdientes Geld ethisch veranla-gen: »Damals gab es nur wenige solche Anlagemöglich-keiten. Um sie ausfindig zu machen, haben wir zuerst ein Forschungsinstitut gegründet. Ein Jahr später ent-stand daraus der Öko-Invest Verlag.« Seit nunmehr über 22 Jahren informiert sein Börsenbrief über Investments mit Verantwortung und stellt ein Musterdepot vor. An einigen der unter anderem in den Bereichen Erneuerba-re Energien, Wasseraufbereitung und Mikrokredite täti-gen Unternehmen ist Deml selber beteiligt: »Ich bin ein ziemlich untypischer, risikobereiter Anleger und habe seit Jahrzehnten kein Sparbuch, dafür fast alles in bör-senotierten und nicht notierten Aktien bzw. Genossen-schaftsanteilen investiert.«

www.oeko-invest.de

Ich bin ein ziemlich untypischer, risikobereiter Anleger und habe seit Jahrzehnten kein Sparbuch.

Max Deml, Öko-Invest

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Biorama Nº. 29 geldanlage

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richard leRnbassGründer und Geschäftsführer von

Software-Systems

Anfang der 90er Jahre will der Kärntner den Erlös aus dem Verkauf seines Spielzeuggeschäfts sinnvoll anlegen und ist unzufrieden mit dem, was Finanzinstitute anbie-ten. Er nimmt die Sache selbst in die Hand und grün-det den Finanzdatenservice Software-Systems: »Wenn man etwas bewirken wollte, konnte man das damals nur über die Investition in bestimmte Länder, Bran-chen und Unternehmen bzw. in dem man andere mied, die offensichtlich mit Gentechnik oder mit Rüstung zu tun haben.« Ethisches Investment hat aber für Richard Lernbass immer mehr bedeutet: »Ich muss wissen, wel-che Wertvorstellungen ich habe und suche mir dann die Unternehmen aus, die diesen am Nächsten kommen. Das Wichtigste ist also die inhaltliche Komponente. Auf einem Unternehmen oder Finanzprodukt muss nicht Nachhaltigkeit draufstehen, sondern drinnen sein.« Ob der Inhalt den Vorgaben entspricht, dabei helfen die vom Kärntner Finanzdienstleister entwickelten Kenn-zahlen und Tools. Sie haben auch Lernbass’ eigenes Aktienportefeuille zu einem wirkungsvollen gemacht. Doch seiner Meinung nach unterschätzen private Anle-ger noch immer die Möglichkeiten der Einflussnahme: »Dabei ist die aufdeckerische Bedeutung von Twitter, Facebook und ngos weltweit gewaltig. Doch das gibt es nur, weil die Bewegung von Investoren ausgeht.«

www.software-systems.at

dieter RappolDGründer und Geschäftsführer von VI Knallgrau

In Social-Media-Angelegenheiten gilt er als Experte. Nicht so verhält es sich mit der Geldanlage: »Als Anle-ger bin ich schlecht. Denn als Unternehmer war ich sehr früh mit Beträgen konfrontiert, die weit über meinem privaten Rahmen liegen. Im Vergleich zu den monatli-chen Lohnkosten unserer Firma ist mein Erspartes ver-nachlässigbar und mir keine Veranlagungsüberlegung wert.« Vor mehr als zwölf Jahren gründete Dieter Rap-pold mit drei Freunden »die tausendste New-Media-Agentur, auf die keiner gewartet hat«. Kurz darauf platz-te die Internet-Blase und viele Firmen gingen Pleite, nicht so Rappolds Knallgrau: »Wir haben Homepages kreiert, für wenig Geld viel gearbeitet und waren voll Energie, Neugier und Lernbereitschaft.« Später verkauf-ten die Mitbegründer ihre Anteile und Rappold blieb als alleiniger Geschäftsführer mit einer »Riesenverantwor-tung« zurück. Der tägliche Kampf ums unternehmeri-sche Überleben in den vielen Jahren hat ihn geprägt: »Am Ende des Tages ist es meine zentrale Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das Unternehmen lebensfähig bleibt.« Damit das auch anderen Unternehmern gelingt, unter-stützt der Privatmann Rappold solche in der Dritten Welt – z.B. über Mikrokredit-Projekte von Friedensno-belpreisträger Muhammad Yunus.

www.knallgrau.at

Die aufdeckerische Bedeutung von Twitter, Facebook und ngos weltweit ist gewaltig. Doch das gibt es nur, weil die Bewegung von Investoren ausgeht.

Richard Lernbass, Software-Systems

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Page 61: BIORAMA #29

Biorama Nº. 29 geldanlage

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AlternAtiV Anlegen

Viele wollen ihr Geld für Umwelt und Mitmenschen sinnvoll anlegen, aber abseits von Banken und Börse. Aus

der großen Produktpalette hier drei Beispiele und was Experten

dazu sagen.

01DiRektbeteiligung anWinDkRaftunteRnehMen:

Beispiel: Prokon (deutscher Windanlagenfinanzierer, seit Kurzem insolvent).

Risiko: bei Pleite ist Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich.

Rendite: Ertrag setzt sich meist aus Mindestverzin-sung plus Gewinnbeteiligung zusammen, ergibt in der Regel höhere Zinsen als bei Staatsanleihen.

Wirkung: Beitrag zur Energiewende.

Die Expertenmeinungen:reinhard friesenbichler, rfu unternehmens-beratung: »Eine Windkraftbeteiligung sollte nur einen Anteil von etwa 0,5 Prozent des Anlageporte-feuilles erreichen.« —— max deml, öko-invest: »Weil Anlegerschutzbestimmungen fehlen, ist es in diesem gesetzlich kaum geregelten Markt ratsam, die Bedin-gungen doppelt sorgfältig zu prüfen und das Kleinge-druckte zu lesen.«

02DiRektinvestMent in entWicklungsgenossenschaft oikocReDit

(vergibt zinsgünstige Darlehen für kleine Projekte und Unternehmen in Armutsregionen)

Risiko: Maximalrisiko ist Totalverlust des Kapitals; Oikocredit versucht, das Risiko zu redu-zieren, indem es Darlehen breit streut. Hat seit 1975 jedes Geschäftsjahr ohne Verluste abgeschlossen.

Rendite: Dividende von 2 % pro Jahr. Wirkung: Hilfe zur Selbsthilfe; indem man Mitglied

eines Förderkreises wird, einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 20 Euro zahlt und einen Genossenschaftsanteil ab je 200 Euro erwirbt.

Die Expertenmeinung:max deml, öko-invest: »Aus ethischer Sicht die effek-tivste Möglichkeit für private Anleger, sinnvolle Pro-jekte und Entwicklungen zu fördern – und in Zeiten niedriger Zinsen sind sie zudem auch finanziell attrak-tiv.«

03einlage bei gRüneR bank:

Beispiel: gls Gemeinschaftsbank (Deutschland), Alternative Bank Schweiz, Steyler Bank (deutsche Bank mit Repräsentanz in Öster-reich).

Risiko: unterhalb der Einlagensicherungsgrenze keines

Rendite: Zinsen im Marktdurchschnitt oder darun-ter.

Wirkung: Mit Geld aus Einlagen werden soziale, öko-logisch und wirtschaftlich sinnvolle Unter-nehmen und Projekte finanziert (gls Bank).

Die Expertenmeinung:reinhard friesenbichler, rfu unternehmensbera-tung: »Grüne Banken leisten die Funktion der Risiko-transformation, sie verteilen meine Einlage auf 10.000e Kreditnehmer, managen dieses Portefeuille professio-nell und sorgen dafür, dass das meiste Geld – die Aus-fallsquote beträgt rund zwei Prozent – wieder zu mir zurückfließt, in Form von Zinsen. Bleibt man mit sei-nen Einlagen unterhalb der Einlagensicherungsgrenze, tut man etwas Gutes und passieren kann auch nichts.«

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textNina Daniela Jaksch

bildElisabeth Els

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1 // tRinkgenussFür kleine und große Genießer: Früchteteemischung Süßschnabel-Tee mit Apfel, Quitte, Honeybush und Hi-biskus schmeckt angenehm mild-fruchtig. Auch prima als kalte Erfrischung. www.lebensbaum.de

2 // fRuchtvielfaltEine ganzheitliche Betrachtung liegt dem 7 Zwerge Kindersaft zugrunde. Fruchtformen der einheimischen Pflanzenwelt werden zu einer naturköstlichen Kompo-sition vereint, die natürliche Artenvielfalt repräsen-tiert: 100 % Direktsäfte und Fruchtmark von Wurzeln (Karotte), Beeren (Erdbeeren, Heidelbeeren), Strauch (Sanddorn, Hagebutte) und Baum (Birne, Apfel). Einer der leckersten Säfte, die wir kennen. Auch im 0,33-Ge-tränkekarton für unterwegs erhältlich.www.voelkel-juice.de

3 // füR selbstkoch-MaMisLiefert essenzielle (Omega-3 und -6) Fettsäuren und En-ergie: das kaltgepresste Baby-Beikost-Bio-Öl ergänzt ideal ab dem vierten Monat gekochtes Gemüse wie Pa-stinaken, Möhren oder Kürbisbrei mit einer abgestimm-ten Nährstoffkombination aus Sonnenblumen-, Raps und Hanfsamenöl. Zu 200 g Früchte-, Gemüse- oder Ge-treidebrei (oder auch ins Fertig-Babykostgläschen, das keine hinreichende Fettzutat enthält) 1–2 TL Öl geben. Demeter-Qualität. www.holle.ch

Biorama Nº. 29 Marktplatz Food

muttermilch ist in den ersten Lebensmonaten das beste Nahrungsmittel für einen Säugling, der so genau die Nährstoffe erhält, die er fürs Wachstum benötigt. Erst nach dem vierten Lebensmonat wird frühestens empfoh-len, mit der Beikost zu beginnen, denn mit zunehmen-dem Alter und Gewicht steigt auch der Nährstoffbedarf. Danach beginnt die Herausforderung, eine ausgewogene, bekömmliche und vollwertige Ernährung zusammen-zustellen, die auf den Geschmack und die Bedürfnisse der Kleinen abgestimmt ist. So sollte Essen für Kinder unter 18 Monaten noch kein Salz enthalten. Das For-schungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund hat ein »Kinder-Ernährungsprogramm« erstellt, das gesund, geschmackvoll und ganz einfach ist – die Optimier-te Mischkost (Info: www.optimix-schmeckt.de). Sie umfasst 1) Reichlich: pflanzliche Lebensmittel, also Gemüse und Obst. Dazu gehört abwechslungsreiche Beikosternährung von Apfel bis Zucchini, vollwertige Speisen und Vielfalt im Gläschen und auf dem Teller. Getränke sollten am besten kalorienfrei sein, einfach Wasser oder Tee. Baby- und Kindersäfte sollten nicht aus rückverdünnten Konzentraten, sondern aus 100 % Direktsaft bestehen. 2) Mäßig: Nur in Maßen tierische Lebensmittel (Käse, Fleisch, Wurst) anbieten. 3) Spar-sam: Zurückhaltend mit fettreicher Kost, Knabbereien oder Süßigkeiten umgehen.

Wir haben das Beste aus der Vielfalt von Baby- und Kindernahrung probiert.

löffelWeise fu(e)tternNur das Beste für die Kids. Gesunde Ernährung beginnt bei hoch- und vollwertigen Zutaten.

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63bildElisabeth Els

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4 // Wohlfühl-fRühstückFür kleine und große Frühstücksmuffelchen: Guten Morgen Frühstücksbrei-Basis mit zarten Haferflo-cken, Amaranthmehl, Haferkleie, Mandelstückchen und Bourbon Vanille sättigt lange und versorgt den Körper mit hochwertigem pflanzlichen Eiweiß. www.rapunzel.de

5 // fRucht-to-goPrima für unterwegs oder den Kindergarten: Freche Freunde 100 % Erdbeere sind knackige, gefrierge-trocknete Fruchtstückchen fürs gesunde Naschen. Prak-tischer Snack zum Quetschen: Freche Freunde 100 % Apfel, Birne, Karotte und Kürbis ist ein richtig leckeres Mehrfrucht-Gemüsemus. www.erdbaer.de

6 // füR kRüMelMonsteRZum Knabbern und Kauen als babygerechte Zwischen-mahlzeit: Bio-Babykeks Dinkel wird mit Demeter-Din-kelmehl und -Butter gebacken. Statt Kristallzucker wird mit Reissirup und Banane mild gesüßt.www.holle.ch

7 // MoRgenstunD hat Müsli iM MunDLecker für größere Kids: Mond & Sterne Müsli mit knusprigen Schokomonden, -sternen und Vollkorn-flakes versüßen das Aufstehen. www.rapunzel.de

8 // kinDeRglück aM MoRgenLeckere, schokoladig-herbe Trinkschokolade mit Zimt und Gewürzen für kleine und große Leckermäulchen: Einfach 1–2 TL Bio-Bengelchen Schlau-Kakao in ein Glas heiße (im Sommer kalte) Milch einrühren.www.sonnentor.com

9 // fRucht Meets getReiDeAusgewogen, sättigend und sehr lecker – Bio-Fruchtpü-ree mit 4 % Hafer: Fruchtbar Himbeere / Heidelbee-re / Hafer ist keine Rohkost, sondern wird schonend erhitzt, um Keimfreiheit und Haltbarkeit zu gewähr-leisten. Der Zuckeranteil ist der eigene Fruchtzucker des Obstes, es wird keinerlei anderer Zucker zugesetzt.www.fruchtbarewelt.de

10 // füR geMüsetigeRKleinkinder lieben Gemüse mit leicht süßlicher Note wie Möhren, Kürbis oder Pastinaken. Schnell zubereitet: Essfertige Zubereitung Pastinaken mit Kartoffeln (und Rapsöl) ist salzarm, glutenfrei und ohne Zusatz von Milchprodukten oder Konservierungsstoffen. Innerhalb eines Tages verbrauchen. www.alnatura.de

Biorama Nº. 29 Marktplatz Food

DiY-tippGeschnittene Apfelstückchen sind der einfachste Kindersnack to-go. Am Besten in der Jausenbox aus Bio-Kunststoff www.biodora.at aufbewahren, sprich einem Kunststoff aus Pflanzenmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen, ohne schädliche Weichmacher.

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64Biorama Nº. 29 dIY rezept

textParvin Razavi

bildArnold Pöschl

Artischocken – wer mich kennt, weiß, dass Artischocken zu meinen liebsten (Blüten-)Gemüsen gehören. Oft ein-fach nur gedämpft, tunken wir die einzelnen Blätter in eine Marinade aus Zitronensaft und Olivenöl, bis wir uns Blatt für Blatt an ihr delikates Herz herangearbei-tet haben. Auch für mein erstes Kochbuch, das in die-sem Frühjahr im Berliner Neun Zehn Verlag erscheinen wird, durfte die Artischocke klarerweise nicht fehlen. In »Vegan Oriental« arbeite ich mich durch die vega-nen Rezepte der Küche des mittleren Ostens und stel-le darin wunderbare und einfach zu kochende Rezepte der orientalischen Küche sowie einige Reinterpretati-onen von Gerichten vor. In der orientalischen Küche gibt es nämlich abseits der hierzulande bekannten und eher fleischlastigen Klassiker sehr viele vegetarische und vegane Gerichte, und daher war es für mich auch nicht schwer, einen schönen kulinarischen Bogen von der griechischen bis hin zur persischen Küche zu span-nen: Orientalische Vielfältigkeit, die nicht nur aus immer gleichen Eintöpfen besteht, sondern die Menschen mit abwechslungreichen Zutaten und wohltuenden Gerü-chen und Geschmäckern verzaubert.

dAs rezept im bild:

geschmorte Artischocken

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Artischockenherzen vorbereiten: In einer groß-en Schüssel Zitronensaft, Zitronenspalten und Wasser vermengen und bereitstellen. Stiele der

Artischocken abschneiden und alle äußeren Blätter entfernen, bis nur noch die Herzen bleiben. Mit einem Teelöffel das »Heu« entfernen und nochmals mit einem Gemüsemesser die Artischocke einzeln putzen, bis nur noch das Herz übrig bleibt, dann sofort in die Schüs-sel mit dem Zitronenwasser geben, damit sie sich nicht verfärben.

In einer großen Pfanne zuerst die Jungzwiebel, dann Karotten und Schalotte, Kartoffeln sowie Artischockenherzen verteilen.

Zitronensaft und Olivenöl darüber verteilen und mit ausreichend Wasser oder Gemüsebrühe auf-gießen bis alles leicht bedeckt ist.

Mit Salz und Pfeffer würzen und frische Dille oder Petersilie darüber streuen.

Zugedeckt bei schwacher Hitze kochen, bis das Gemüse gar ist.

Das Gemüse aus der Suppe heben und in einer tiefen Platte anrichten.

Maismehl mit etwas kalten Wasser anrühren und vorsichtig in die Suppe geben. Alles zwei Minuten leicht köcheln lassen, bis die Suppe

eindickt. Danach die Sauce über dem Gemüse verteilen und mit Kräutern garnieren.

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ZUTATEN (für 4 PErSoNEN):

» 12 Artischockenherzen

» 4 Jungzwiebeln, gehackt

» 3 Karotten, geschält und in 1 cm Stücke geschnitten

» 500 g festkochende Kartoffeln, geschält

» Saft von einer Zitrone

» 5 EL Olivenöl

» Wasser oder Gemüsebrühe

» Salz

» Schwarzer Pfeffer

» Dille oder Petersilie, gehackt

» 3 TL Maismehl

Biorama Nº. 29 dIY rezept

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unpAckbAr VerpAckt

Was andere verpacken, finde ich mittlerweile unpackbar. Aber auch wenn ich all meine guten Vorsätze

zusammenpacke, ist es heute nicht einfach, ressourcenschonend

einzukaufen.

das darf ich aber eigentlich gar nicht machen!« Mei-ne Bitte, das Croissant doch in dieselbe Papiertüte wie die Semmel zu geben, stößt bei der Filialkraft des Groß-bäckers auf Unverständnis. Missmutig wie die meisten Tätigkeiten in ihrem Job erfüllt sie meinen Wunsch und reicht mir den Einkauf mit einem Lächeln. Es hat aber mehr etwas von einem Belächeln denn von einer Ges-te der Freundlichkeit. Auch im Supermarkt sieht mich die Feinkostverkäuferin wie einen Außerirdischen an, als ich ihr ein mitgebrachtes Gefäß für die gewünsch-ten 150 Gramm Schnittkäse reiche. Für gewöhnlich wickelt sie den Käse in ein beschichtetes Papier ein und packt dieses dann in eine Plastik- oder Papiertüte, auf die dann noch mit einer Klammer aus Zink oder Kup-fer die Preis / Gewichtinformation getuckert wird. Bei teureren Schinken oder Roastbeef kommt zwischen jede einzelne Scheibe dann noch ein fettdichtes Trennblatt aus dünnem Kunststoff. Sehr praktisch, meint die Indus-trie. Ein Hersteller preist sein Produkt folgendermaßen an: »Fettdichte Trennblätter verhindern, dass sich das Fett aus dem Lebensmittel auf die Umverpackung über-trägt.« Das heißt, die eine Verpackung schützt die ande-re Verpackung.

Das nächste Problem der untermotivierten Theken-kraft stellt sich in unserer Interaktion beim Preisbeleg. Den kann sie auf mein Gefäß nicht tuckern. Schließlich vertraut sie mir und reicht mir den Beleg, ohne eine ein-zige Metallklammer zu verschwenden.

aufRegeR kunststoffBei Obst und Gemüse versuche ich es ähnlich zu

handhaben: Wird abgewogen und kommt gemeinsam in eine mitgebrachte Baumwolltasche. Die Preiskleber von der Waage klebe ich mir auf die Ärmel. Sieht im Winter recht witzig auf der Jacke aus, im Sommer reißt es dann leider unangenehm an den Härchen. Aber ich bin es leid, mit jedem meiner Einkäufe auch Unmengen an Plastik, Papier und Metall mitzukaufen, dass daheim sofort in den Mist wandert, im besten Fall noch sortiert in den Recyclingmüll. Vor allem der Kunststoff wurde für mich zum richtigen Aufreger. Der Verkaufseinheit Ziegenkäse einer großen Biomarke wiegt 100 Gramm. Soweit ich mich erinnern kann, sind das gerade mal fünf Scheiben. Die Verpackung wiegt beinahe ebensoviel.

es gibt alteRnativenIch will das alles nicht mehr. Auch nicht nach einer

Kundenkarte gefragt werden oder ein Gratisplastiksa-ckerl aufgedrängt bekommen.

Im Moment versuche ich alles bei kleinen privaten Geschäften einzukaufen, was nicht in allen Bereichen einfach ist. Die Lebensmittelversorgungssituation wird von Ketten, Filialen mit großen Parkplätzen und weit leuchtenden Werbeschildern dominiert. Ich kämpfe für den kleinen Bioshop in meiner Nähe, der unter all den neuen Supermärkten leidet, aber auch unter dem Bioangebot am Wochenmarkt. Hier bekomme ich mei-ne Zucchini noch einzeln, die Erdäpfel unverpackt und die Milch im Mehrwegglas. Was vordergründig teurer wirkt, kommt mir mittelfristig sogar billiger. Und ist in Bio-Qualität.

An Wünschen wie diesen orientieren sich neue Ge-schäftstypen, die ihr Angebot unverpackt anbieten, zur Mitnahme von Gefäßen motivieren oder solche in nachhaltiger Qualität sogar verkaufen oder verleihen. In Wien und Berlin eröffnen nun Läden mit diesen Ansprü-chen. In Andrea Lunzers Maß-Greißlerei in Wien kann man am Weg zur Arbeit seine Gefäße auch abgeben und abends befüllt abholen. Von solchen Läden wünsche ich mir einfach mehr!

www.mass-greisslerei.atwww.original-unverpackt.de

textMicky Klemsch

Biorama Nº. 29 SpeIS & trank

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1 // gReen glaMouRSchöne und ausgefallene Nagellackfarben – in topmo-dischen Kollektionen – bietet das Pariser Label, gegrün-det vom Model Kartika Luyete und Honoré des Prés-Gründer Christian David. Die Formulierungen bestehen laut Herstellerangaben bis zu 85 % aus natürlichen In-haltsstoffen basierend auf Mais und Zellstoff. Sie glän-zen wunderbar, bieten sehr gute Haltbarkeit und trock-nen schnell. Unser Liebling: Mon Bleu aus der Jeans Collection. www.kurebazaar.com

2 // fooDigFür das neue Restaurant am Lugeck im 1. Wiener Bezirk (regionale Küchenlinie mit neu interpretierter Wiener Küche, empfehlenswert!) entwickelte Parfumeur Wolf-gang Lederhaas ein Raumduft-Konzept, zu dem eine pflegende und exquisit duftende Labstelle Handseife gehört, die im Restaurant erworben werden kann. Mit naturreinen Essenzen von schwarzem Pfeffer, Wachol-derbeere, Petersilie, Orange und Thymian. www.labstelle.at

3 // sanft ReinigenAuch der beste Lack geht mal ab. Sanfte Reinigung, ohne die Nägel auszutrocknen und ohne Petrochemie, bietet der Soja Nagellack-Entferner. Besonders praktisch für die Handtasche oder das Kurztrip-Reisegepäck sind die dazugehörigen Wipes, kleine Baumwolltüchlein, die mit Soja Nail Polish Remover getränkt sind.www.pritinyc.com

4 // tReatMent-setLässt (fast) keinen Handpflege-Wunsch offen und sorgt für gepflegte Nägel und samtweiche Hände: Das Set Hand & Nail besteht aus praktischen Kleingrößen von Nagelbalsam mit Neemöl, Cuticle Oil (mit Erdmandelöl), Handlotion (mit Grünteeextrakt) und Handcreme (eine der wirksamsten, die wir kennengelernt haben). Leit-pflanzen sind Sonnenblume, Kamille und Schafgarbe. Komplett Demeter-zertifiziert.www.martina-gebhardt.de

Biorama Nº. 29 Marktplatz BeautY

hände sind das Werkzeug aller Werkzeuge, schrieb Aristoteles. Auch heute, im Computerzeitalter, sind sie unser wichtigstes Werkzeug für Kommunikation. Sie berühren, begreifen und formen. Mit ihnen nehmen wir das Leben in die Hand und treten in Kontakt zur Außen-welt. Hände sind sensibel und stark beansprucht, ihre Haut spannt leicht, wird spröde, rissig und trocknet aus. Wirksame Naturkosmetik-Handcremes spenden Feuch-tigkeit und Fett, halten die Haut geschmeidig, ohne zu kleben oder einen Schmierfilm zu hinterlassen. Sie pflegen und regenerieren Hände und Nägel mit Shea-butter, Honig oder hochwertigen Pflanzenölen, wirken wundheilend mit Pflanzenextrakten von Kamille, Schaf-garbe oder Neem. Für viele gehört auch der Nagellack zur gepflegten Hand. Wohlbemerkt: Nagellack ist nicht Naturkosmetik, es gibt keinen biozertifizierten Nagel-lack, da er ohne Chemikalien wie Lösemittel, Härte-bilder & Co nicht auskommt. Ein guter Anfang: Eini-ge Hersteller nähern sich dem Thema Öko-Nagellack durch Reduzierung toxischer Chemikalien und loben »big4free« aus, indem sie auf kritische Inhaltsstoffe wie Formaldehyd, Toluol, synthetischen Kampher, Dibutyl-Phtalate verzichten. Wir haben einige hochwertige Handpflege-Produkte getestet.

im hAnd- umdrehen

Schöne gepflegte Hände sind Visitenkarte und ausdrucksstarker

Teil unseres Körpers. Immerhin verraten

sie doch einiges über Lebens(-stil),

Alter und Gewohnheiten.

textNina Daniela Jaksch

bildElisabeth Els

DiY-tippNachtschicht: Die Lieblingscreme wird zur regenerierenden Handmaske. Handcreme

oder -lotion abends dick auf Hände und Nägel auftragen und mit übergezogenen

Baumwollhandschuhen schlafen.

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69Biorama Nº. 29 Marktplatz BeautY

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5 // happY cleaning»People against dirty« lautet das Credo des US-Öko-Un-ternehmens, gegründet von Adam Lowry und Eric Ryan. Eines unserer Lieblingsprodukte in stylischem Packa-ging, biologisch abbaubar, mit hautfreundlichen Ten-siden, Aloe Vera und pflanzlichem Glycerin: Gel Hand Wash French Lavender. www.methodhome.com

6 // anti-agingPflegepower für beanspruchte Hände: Luxuriöse Creme Le Soin de Main pflegt Hand und Nägel intensiv mit reichhaltiger Sheabutter, Aloe Vera, Tigergras, Pflanzen-extrakten aus Gurke, Süßholz und Johannisbeere sowie Kieselerde. Natürlichen UV-Schutz bietet die enthaltene Nori-Alge. Sehr angenehmer, dezent würziger Duft. Un-bedingt empfehlenswert!www.absolution-cosmetics.com

7 // aRoMapflegeDuftet zitrusfrisch und lässt sich punktgenau dosieren: Intensiv pflegender Hand- und Nagelpflege Balsam Li-mette Ingwer hat eine reichhaltige, etwas festere Kon-sistenz, ist sparsam im Verbrauch und spendet intensiv Feuchtigkeit. Ebenfalls enthalten im Geschenkset eine Handvoll Glück: Naturseife Lemongrass Ingwer aus einem Seifenprojekt in Bhutan, durch das 50 Familien eine zusätzliche Einnahmequelle erhalten.www.primaveralife.com

8 // RegenbogenfaRbenDie Qual der Wahl hat man bei 16 schönen Farben Nail Polish. Die Farben sind ohne Toluol, Campher, Phtala-tae und Formaldehyd, haben eine gute Textur und de-cken beim ersten Auftragen ab. Elegant für dezenten Natural-Look: Nail Polish Sandstorm (milchig-cremiges Grau-Beige). Die Haftfestigkeit am besten mit dem transparenten Klarlack Nail Polish Crystal unterstützen.www.benecos.eu

9 // beautY essentialsMit dem praktischen Applikator lässt sich das pflegende Neem-Nagelöl sauber, sparsam und genau auftragen und sorgt für Festigkeit und Elastizität der Nägel. Mit pflegenden Ölen von Erdnuss, Aprikose und Pflanzen-auszügen von Neem, Wundklee und Kamille. Die schüt-zende Handcreme ergänzt die Pflege mit Auszügen von Eibisch, Brutblatt und Schlehe. Auch prima für raue Ellbogen. www.dr.hauschka.com

10 // leicht & fRischZieht schnell ein ohne zu fetten: All Natural Cucumber Lime Hand Balm mit Gurkentrakt und dezentem Citrus-duft. Auch erhältlich als 200 ml Pumpspender für da-heim. www.stop-the-water-while-using-me.com

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Biorama Nº. 29 und hInter MIr dIe SIntFlut / Johanna Stögmüller

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Es gibt nichts, was schwieriger ist als: Ord-nung halten, nämlich die im Kleinen. Do-kumente – vorprogrammierte Schweiß-ausbrüche kurz vor der Abreise auf der

Suche nach dem Pass. Sockenlade – derzeitiger Stand der Einzelsocken ohne passenden Part-nersocken: 12; aber die tauchen schon noch auf. Desktop – nur oberflächlich, in den jeweiligen Ordnern tummeln sich riesige File-Monster. Und dann sind da noch die vielen kleinen Dinge, die nicht einmal eine ordentliche Funktion oder ei-nen persönlichen Wert haben, sondern einfach nur klein und viele sind. Ordner, Schubladen, Kästen, Mappen und das Kellerabteil sind also meine Freunde, denn ich kann sie zumachen und vergessen, was drinnen ist: das Chaos. So lässt es sich dann eine Zeit lang recht gut leben.

Zumindest einmal im Jahr blicke ich aber der Wahrheit ins Auge. Die mütterli-che Vorbildwirkung hat mich schon früh darauf konditioniert, etwas zu tun, was landläufig unter dem Terminus Früh-jahrsputz bekannt ist und eigentlich mit Putzen gar nicht so viel zu tun hat, weil es eher ein Ausmisten ist und über weite Strecken hinweg mehr Chaos produziert als vorher da war (oder halt zumindest gut versteckt). Viel-mehr noch ist der Frühjahrsputz ein langwieriger Prozess der Selbstent-eignung, der mitunter ein ganzes Wochenende dauern kann.

tRennungsphaseWarum trennen wir uns eigentlich so

schwer von Dingen? Wir definieren uns über sie. Dieser ganze Müll ist Teil unserer

Identität. Traurig genug eigentlich – aber auch irgendwie verständlich. Wir sind die

Kinder unserer Eltern, die Enkel unserer Großeltern, die haben das so gelernt. Sich

von etwas trennen, Wertvolles und Nicht-Wertvolles voneinander unterscheiden, den Ballast, den wir von Wohnung zu Wohnung mit uns rumschleppen, abwerfen, heißt auch immer,

Gewohnheiten in Frage zu stellen. Ein ganzes Frühjahrsputz-Wochenende tue

ich das jetzt und der Kleiderkreisel-Account und der offene Bücherschrank freuen sich über neue

Inhalte, der Altpapiercontainer und die Problem-stoffsammelstelle der örtlichen Abteilung für Ab-

fallwirtschaft über meinen Besuch. Den Pass finde ich zwischendurch auch und am Computer wird

zumindest der Papierkorb geleert. Übrig bleibt der Vorsatz, in diesem Jahr nur objektiviertes Kulturka-pital im bourdieu’schen Sinn anzusammeln und Rex-

Gläser für das Kirschenkompott im Sommer dann. Weil: Schon Homer J. Simpson sagte »Jede Form von Besitz ist flüchtig«. Womit dann auch das Verschwinden einzelner Socken irgendwie erklärt wäre. il

lust

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070 »Könnte ja sein, Dass sie glauben, Die Welt sei ganz in orDnung.«

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Biorama Nº. 29 und hinter mir die sintflut / Johanna Stögmüller

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20 Jahre Ja! Natürlich haben das Land verändert.

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20 Sommer und 20 Winter ist es nun her, dass Ja! Natürlich mit einer Handvoll Bauern be-schloss, gemeinsam für eine biologi-sche Zukunft zu sorgen. Heute ernten wir die Früchte un-serer Arbeit: Öster reich ist weltweit das Bio-Land Nummer Eins. Und Ja! Natür-lich ist daran nicht ganz un-schuldig. Stolz können wir verkünden: Jedes zehnte „Muh“, das man hört, stammt von einer glücklichen Kuh.

Jedes fünfte Feld und jede fünf-te Wiese, an der man sonntag-nachmittags vorbeispa-

ziert, wird biologisch

bewirt-s chaf te t .

Und überhaupt sind 15% aller

österreichischen Landwirte in-zwischen über-zeugte Biobau-ern. Viele von

ihnen kümmern sich gemeinsam

mit Ja! Natürlich jeden Tag darum,

dass wir auch weiterhin die

Besten in Bio sind. Sowohl im

Sommer, als auch im Winter.

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