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KUBA Warten auf Cuba libre TANSANIA Reisen wie zu Kolonialzeiten LEBEN MIT STIL Was ist cool? MAGAZIN FüR REISEN, LIFESTYLE UND GENUSS | DEZEMBER 2012 | CHF 6.50 ISSN 1662-8551 04 9 771662 855000

Artundreise Dezember 2012

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«artundreise» bietet aussergewöhnliche Reportagen über Länder und Menschen, Hotels, Wellness, Genuss, Kultur sowie vieles mehr.

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Page 1: Artundreise Dezember 2012

KubaWarten auf Cuba libre

TansaniaReisen wie zu Kolonialzeiten

Leben miT sTiLWas ist cool?

   MAGAZIN FüR ReIseN, lIFestyle uNd GeNuss | dezember 2012 | CHF 6.50

ISSN 1662-8551

04

9 771662 855000

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ROYAL PALM****** - MAURITIUSROYAL PALM****** - MAURITIUSROYAL PALM****** - MAURITIUSROYAL PALM****** - MAURITIUSROYAL PALM****** - MAURITIUSROYAL PALM****** - MAURITIUSDie edelste Adresse im indischen OzeanDie edelste Adresse im indischen OzeanDie edelste Adresse im indischen Ozean

www.stohler.com - [email protected] Florastrasse 56 - 8008 Zürich

Tel. 044-421 70 70

Zürich - Genf - Lausanne - Nyon

1 Woche ab CHF 4’290.-Gültigkeit: Aufenthälte zwischen 1.2 – 15.3.2013, Preis pro Person, Minimum 2 Personen. Inbegriffen: Flug mit Emirates in Economy Class (Zürich/Genf-Dubai-Mauritius), VIP Direkttransfers Flughafen - Hotel - Flughafen, 7 Nächte im Doppelzim-mer Junior Suite mit Frühstück, Stohler Tours Betreuung vor Ort, Flughafen- und Sicherheitstaxen und Treibstoffzuschlag (CHF 115.-). Nicht inbegriffen: Annnullations- und Rückreisekostenversicherung. Dossiergebühren vom Reisebüro. Zuschlag Business Class : ab +CHF 3‘680.- / Pers. Angebot gültig für Buchungen, die bis 30 Tage vor Ankunft getätigt werden. Preis in CHF und Dienstleistungen unterliegen Änderungen und Verfügbarkeit.

Ferien vom Feinsten

Das Royal Palm liegt an der Nord-westküste der Insel. Sein spektakulär

weißer Strand erstreckt sich entlang der türkisblauen Küste.

84 luxuriöse Suiten bieten eine elegante Unterkunft. Das Hotel ist berühmt für

seinen diskreten Service und seine Inti-mität. Die erstklassigen Restaurants des Royal Palm, die als die besten der Insel angesehen werden, servieren exquisite Speisen eines international renommier-ten Küchenchefs. Das Clarins-Spa ist ein

Ort für Ruhe und Frieden, einzig dem Wohlbefinden verpflichtet…

Das Royal Palm ist die hochkarätigste Adresse im Indischen Ozean.

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weißer Strand erstreckt sich entlang der türkisblauen Küste.

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Ferien vom Feinsten

Das Royal Palm liegt an der Nord-westküste der Insel. Sein spektakulär

weißer Strand erstreckt sich entlang der türkisblauen Küste.

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Ort für Ruhe und Frieden, einzig dem Wohlbefinden verpflichtet…

Das Royal Palm ist die hochkarätigste Adresse im Indischen Ozean.

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artundreise | dezember 2012 editorial 3

eine reise in die Vergangenheit, die bald in der gegenwart ankommt von markus weber

Das Bedürfnis, in unverfälschte, «vom Tourismus noch unverdorbene» Regio­nen und Länder zu reisen, scheint be­sonders gross zu sein. Diesen Eindruck gewinnt jedenfalls, wer die Hochglanz­prospekte schweizerischer Reiseveran­stalter durchblättert. Die Sehnsucht nach dem wahrhaft Schönen und Authenti­schen ist offensichtlich tief in der mensch­lichen Seele verwurzelt. Daran ist nichts auszusetzen.

Kuba ist ein solches Land, das noch Authentizität bietet. Vielleicht gerade auch deshalb – und dies mag zynisch klin­gen, weil der karibische Inselstaat fünfzig entbehrungsreiche kommunistische Jahre hinter sich hat und von den USA in eine Isolation fernab von «dieser» Welt getrie­ben wurde. Die Regimekritikerin Yoani Sànchez beschreibt ihre Heimat gar als «Insel hinter dem Mond». Eine Reise nach Kuba gleicht denn auch einer Zeitreise in

die Vergangenheit. Es mangelt an allen Ecken und Enden, etwas aber ist im Über­fluss vorhanden: Musik und Lebensfreude. Tina Bremer hat die sozialistische En­ klave zwischen den Bahamas, Jamaika und Haiti besucht. Ihr Rat: Wer das ur­sprüngliche Kuba noch ohne Starbucks und McDonald’s erleben möchte, muss sich beeilen. Nach Jahren des Stillstands stehen Veränderungen an. Es wird wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Insel von internationalen Investoren über­rannt wird. Spanische Hotelunternehmen sind schon länger im Land, während zahl­reiche amerikanische Firmen nur darauf warten, bis das von Präsident Obama zaghaft gelockerte Embargo endgültig fällt. Verständlich also, dass da und dort Befürchtungen laut werden, der karibische Inselstaat stehe vor der nicht ganz frei­willigen Entscheidung, seine Seele auf dem Altar der freien Marktwirtschaft zu opfern.

Aus Schweizer Sicht wäre es nun aber scheinheilig, die zunehmende internatio­nale Verflechtung Kubas und den damit verbundenen Verlust an authentischem Lokalkolorit zu bedauern: In der Anwer­bung von ausländischen Investoren und Zuwanderern ist unser Land schliesslich Weltmeister. Längst haben wir uns daran gewöhnt, dass sich hinter Schweizer Marken oft ausländisches Kapital und Know­how verbergen. So können wir gut damit leben, dass Valser Wasser heute Coca­Cola, Calanda Bräu Heineken und Feldschlösschen Carlsberg gehört. Eben­falls regt sich hierzulande niemand da­rüber auf, dass fast nur noch ausländische Investoren den Mut haben, in die Schwei­zer Hotellerie zu investieren. Während auf dem Bürgenstock beispielsweise ein Un­ternehmen aus Qatar mit der grossen Kelle anrichtet, realisieren auf dem Hochplateau von Crans Montana russische Investoren ein 400­Millionen­Projekt. Und auch die Tatsache, dass Andermatts Sawiris kein direkter Nachkomme Wilhelm Tells ist, stört im Kanton Uri heute niemanden mehr.

Gönnen wir Kuba und seiner Bevölke-rung also ebenfalls ein Ticket in die Gegenwart. Auch im Wissen darum, dass der Schritt in die Moderne seinen Preis haben wird. Denn auch der nostalgisch verklärte Besucher wird unschwer erken­nen, dass hinter der sprichwörtlichen ku­banischen Lebensfreude leider nur allzu oft eine auf Unfreiheit und harten Entbehrun­gen gewachsene Melancholie verborgen ist. Lesen Sie den spannenden Ar tikel von Tina Bremer auf Seite 10.

Havanna – Warten auf ausländische Gäste und Investoren.

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dezember 2012 | artundreise4 inhalt

L’art de voyaGer

kuba warten auf Cuba libre 10

singapur ungebrochene Faszination 18

thailand auf dem Pfad der königstreuen 22 bildstrecke: lichtermeer 28

tansania luxus im busch 34 Von high heels zu Canvas boots 40

schiffsreisen neue stars der meere 42

18 Grüne boomtownsingapur entwickelt sich rasant, die Faszination der grünsten asiatischen grossstadt ist jedoch ungebrochen.

10 die Jahre des stillstands sind gezähltFünfzig Jahre kommunismus und amerikanisches embargo haben auf kuba ihre spuren hinterlassen. musik und lebens-freude blieben jedoch unversehrt.

34 noblesse oblige – auch im afrikanischen buschdie safarianbieter tansanias lassen es ihren gästen an nichts fehlen: wie schon die grosswildjäger der kolonialzeit können sie auf stilvolle unterkünfte und einen makellosen service zählen.

Page 5: Artundreise Dezember 2012

artundreise | dezember 2012 inhalt 5

L’art de vIvre

hotels schweiz giardino mountain, Champfèr 46 hilton garden inn, davos 47

hotels asien /usa/nordafrika Peninsula hongkong 48 Peninsula new York 50 Palais namaskar 52

airlines Premium economy im aufwind 55

Porträt in der wildnis zu hause 56

spitzenweine aus dem burgenland kräftige rote und burgenländisches gold 58

lifestyle was heisst cool? 62 mit stil ins gelände 64

64 test bestandender neue land rover beweist in marokko seine herausragenden geländewagenqualitäten.

56 natur purFür den schweizer rolf meyer war alaska immer ein traum. nun lebt er ihn seit 15 Jahren.

48 luxus neu definiertdas Peninsula hongkong gilt als bestes hotel «east of suez». diesen Podestplatz verteidigt es mit laufender umgestaltung und happigen investitionen.

Impressum

• Verlag und Herausgeber: Apalis GmbH, Cornel Merki, Markus Weber

• Chefredaktor: Markus Weber, [email protected] • Redaktion: Corina Issler Baetschi,

[email protected], Manuela Burkhalter, [email protected]

• Freie Mitarbeiter dieser Ausgabe: Tina Bremer, Fred Bartu, Win Schumacher, Björn Gantert, Lucie Paska, Stefanie Schnelli, Werner Knecht, Kristin Oeing und Reto Wild

• Layout: Karin Haslimann, Multicolor Print AG• Anzeigenverkauf: Marion Lehmann,

Tel. 043 501 23 27, [email protected]• Anzeigenverwaltung: [email protected]• Aboservice: Tel. 043 501 23 23,

[email protected]• Verlags- und Redaktionsadresse: artundreise,

Apalis GmbH, Seestrasse 49, 8820 Wädenswil, Tel. 043 501 23 23

• Redaktionsmail: [email protected]• Produktion: Multicolor Print AG, Sihlbrugg-

strasse 105a, 6341 Baar• Titelbild: istockphoto.com

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dezember 2012 | artundreise6 aktuell

hideawaY mit meditatiVer aussiChtDie COMO Hotels and Resorts sind für ihre handverlesenen und individuell geführten Häuser in elegantem Design bekannt. Bhutan­ Reisende kommen jetzt nach dem Boutique­Hotel Uma Paro in den Genuss eines weiteren Hideaways im COMO­Stil. Die mit elf Zimmern ausgestattete Uma Punakha Lodge liegt an einem Berghang im Punakha­Tal, das eine fünfstündige Autofahrt von Paro entfernt ist. Durch die kurze Entfernung der beiden Resorts wird dem Gast die Möglichkeit gegeben, einen Aufent­halt in Paro und dem Punakha­Tal mühelos miteinander zu ver­binden. Die Lage der Uma Punakha Lodge gilt als sehr fried­ voll und bietet daher eine ideale Umgebung für entspannende Rituale wie Meditation und Yoga. Eine atemberaubende Aussicht über das Tal, auf Jacaranda­Bäume und Obstgärten sowie die Flüsse Mo Chu und Po Chu unterstreicht diese natürliche Ruhe. www.comohotels.com

earth CheCk im 5-sterne-resortMit dem neuen Flughafen Kooddoo im Gaafu Alifu Atoll verkürzt sich die Dauer der Anreise von Male in den noch weitgehend unerschlossenen Süden der Malediven um die Hälfte: Gute Nach­richten auch für die Gäste des Park Hyatt Maldives Hadahaa, dessen Ursprünglichkeit als weltweit einmalig gilt. Eines der un­versehrtesten und grössten Riffe der Welt, Lebensraum für über 125 vom Aussterben bedrohte Arten, umgibt das Resort, das für beispielhafte Bestrebungen in puncto Nachhaltigkeit und Öko­logie steht. Es ist das erste 5­Sterne­Resort der Malediven, das nach dem «Earth Check»­Zertifizierungsstandard betrieben wird. Dazu gehören der Einsatz energiesparender Technologien, der bewusste Umgang mit Wasser, Abfallvermeidung sowie verschie­dene Projekte für die Inselgemeinde. Die «Earth Check»­Auflagen werden von einem Meeresbiologen vor Ort ständig geprüft. www.maldives.hadahaa.park.hyatt.com

«We care, we share» – das ist das Motto der vor vier Jahren ins Leben gerufenen Stiftung des vietnamesischen Luxushotels The Nam Hai. Gäste, die vor Ort spenden, helfen damit direkt armen Menschen in der Umgebung des Hotels. Den Auftakt machte 2009 das erste Stipendien­Programm, das über 50 Kinder mit Schulsachen und Schulgeld versorgte. Auch elternlose Kinder werden unterstützt, wie beispiels­weise im Sommer 2012 im Quang Chau Waisenhaus. Jedoch nicht nur Kinder stehen im Fokus der Hotelstiftung, auch alten Menschen wird geholfen. So wurde für vier Seniorinnen, die Älteste ist hundert Jahre alt, ein Haus gebaut, um ihren Lebens­abend zu sichern. Ein wichtiger Teil der «Sympathetic Hearts»­Stiftung sind auch die sogenannten Tet­Geschenke, die zum chinesischen Neujahrsfest an Bedürftige verteilt werden. Wer in seinen Ferien also Gutes tun möchte, liegt mit The Nam Hai eine halbe Stunde südlich von Danang genau richtig. Der Strandabschnitt Hoi An Beach zählt dabei zu einem der schönsten des Landes. www.thenamhai.com

luxus mit herz

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artundreise | dezember 2012 aktuell 7

ARAbisCHe KuLTuR Aus deM doPPeLdeCKeR1998 erhielt Sharjah von der UNESCO den Titel «Kulturhauptstadt der arabischen Welt», im 2014 wird das drittgrösste Emirat Hauptstadt der islamischen Kultur. Ab Dezember 2012 können Besucher die kul-turelle Vielfalt nun auch per Bus entdecken. Drei klimatisierte, rote Doppeldeckerbusse verkehren ganzjährig täglich zehn Stun- den auf einer Route entlang der wichtigs- ten Sehenswürdigkeiten Sharjahs. Alle 25 Minuten startet ein Bus am Blue Souk, es folgen 14 weitere Stationen, an denen Fahr-gäste aus- oder zusteigen können. Hierzu zählen unter anderem die Heritage Area, das Islamische Museum, die Al Majaz Wa-terfront, das Sharjah Aquarium sowie das Vergnügungsviertel Al Qasba. Sharjah be-herbergt zudem den ältesten Mangroven-wald Arabiens und grenzt als Einziges der Emirate an zwei Meere. Die Küsten ab-schnitte am Persischen Golf bzw. Golf von Oman sind Magnete für Strandliebhaber und Tauchfans.

www.sharjahtourism.ae

wintersPort-Jubiläum AuF deM Piz GLoRiAAm 16. Dezember 2012 ist es 100 Jahre her, dass in Mürren mit der Eröffnung der Allmendhubelbahn der Wintersport Einzug hielt. Als Piz Gloria gingen die Bilder des Mürrener Schilthorns 1963 um die Welt, als es James Bond im Geheimdienst Ihrer Majestät ins Berner Oberland ver-schlug. Seinen touristischen Aufschwung hat Mürren aber auch ohne James Bond den Briten zu verdanken, denn sie waren es, die den Wintersport ins Bergdorf brach-ten. Das 100-Jahr-Jubiläum wird mit inter-natio nalen Gästen und einem Volksfest auf dem Allmendhubel gebührend gefeiert. Zur Er innerung an die Zeit des Aufbruchs wird auf dem Vorplatz des sanierten Al-pinen Sportzentrums von Mürren ein Brun-nen eingeweiht. Geschaffen wurde er vom Schweizer Steinbildhauer Richard Wyss.

www.jungfrauregion.ch

Der kanadische Rocky Mountaineer, auch das «Juwel der Rockies» genannt, durfte bereits sechsmal den World Travel Award in der Kategorie «Beste Zugreise weltweit» entgegennehmen. Er durch­fährt den Westen Kanadas auf dem­nächst fünf Strecken und ermöglicht es seinen Passagieren seit 22 Jahren, die Bergwelt der kanadischen Rocky Moun­tains bequem vom Zug aus zu erleben. Ab 2013 können Fahrgäste des grössten privaten Passagier­Transportunterneh­mens in Nordamerika, welche die «First Passage to the West»­Route befahren, nun auch direkt in Lake Louise ausstei­gen anstatt wie bisher den Umweg über Banff zu nehmen. Eine Premiere für den Rocky Mountaineer und ein Highlight für Lake Louise, welches nach zwanzig Jahren erstmals wieder direkt von einem Zug angefahren wird. Dies wird die

Popularität des ohnehin schon beliebten Reiseziels am Fusse des Victoria­Glet­schers mit seinem gleichnamigen, tür­kisblauen Bergsee noch weiter steigern.

www.rockymountaineer.com

www.lakelouise.com

Die Hansestadt Rostock wird seit Neuem zweimal pro Woche von Helvetic Air­ways ab Zürich angeflogen. Während das Seebad Warnemünde vor allem Som­mertouristen anzieht, ist die Stadt auch in den kälteren Monaten ein ideales Aus­flugsziel: Grossstädtisches Flair, gepaart

mit hanseatischer Architektur, eine brei­te Kulturszene, moderne Gastronomie und vielfältige Shoppingangebote – das Rostocker Zentrum und die Altstadt halten für jeden Geschmack das Richtige bereit. Kirchen, Klöster, Stadttore und die allgegenwärtige Backsteingotik las­sen die Hansezeit von einst erahnen. Im Kloster zum Heiligen Kreuz, wo die Sammlungen des Kulturhistorischen Museums ausgestellt sind, findet der Besucher aber auch die legendäre Leder­jacke, die Rockstar Udo Lindenberg dem letzten DDR­Regenten Erich Honecker geschenkt hat. Weniger schräg, dafür umso älter: eine astronomische Uhr aus dem Jahr 1472 mit 1000­jährigem Kalen­der. Zu sehen in der Marienkirche.

www.rostock.travel

www.helvetic.com

next stoP lake louise

roCkerJaCke in rostoCk

© tourismuszentrale rostock

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dezember 2012 | artundreise8 aktuell

sandburg statt sChneemannWenn bei uns die Weihnachtsglocken erklingen und mit etwas Glück die ersten Schneeflocken fallen, dann ist 9000 Kilometer entfernt Sommer auf Mauritius. Statt Omas Weihnachtsgans ein Menü vom ehemaligen Kreml­Koch Jérôme Rigaud geniessen, statt Schneemännern Sandburgen bauen und den Tannenbaum gegen die Palme eintauschen – so sehen die Feiertage im Mara­diva Villas Resort & Spa aus. Das Fünf­Sterne­Luxus­Resort ist ideal für alle, die dem Winter die kalte Schulter zeigen wollen: Bei einer ayurvedischen Spa­Behandlung unter dem Raj­Zelt am Sandstrand oder beim Schnorcheln im Indischen Ozean. Das Besondere an Weihnachten auf Mauritius: Obwohl die Bevöl­kerung konfessionell bunt gemischt ist, feiern traditionell alle gemeinsam Weihnachten und die Party geht gleich bis ins neue Jahr hinein. Dieses wird dann gebührend mit Feuerwerk und einer Runde Sega am Strand begrüsst. www.maradiva.com

PlatzreiFe unter PalmenZum ersten Mal in seiner 40­jährigen Geschichte bietet der spa­nische La Manga Club einen deutschsprachigen Platzreife­Kurs an. In nur fünf Tagen können Teilnehmer die theoretischen und praktischen Grundkenntnisse des Golfens erlernen und erhalten die Erlaubnis zum Spielen auf dem heimischen Golfplatz. Die Kurse werden von Januar bis März 2013 angeboten, wobei die angehenden Golfer sieben Nächte im Fünf­Sterne­Hotel Príncipe Felipe oder in der Vier­Sterne­Ferienanlage Las Lomas wohnen. Nach fünf Trainingstagen mit zwanzig Unterrichtsstunden wer­den die Teilnehmer nach den Regeln des Deutschen, Österreichi­schen und Schweizer Golfverbandes geprüft. Nebst drei erst­klassigen 18­Loch­Meisterschaftsgolfplätzen, auf denen bereits Golflegenden wie Gary Player und Arnold Palmer Geschichte schrieben, erwarten die Gäste frühlingshafte Temperaturen des milden spanischen Winters. www.lamangaclub.de

Peter Kaelli hat es geschafft. Er hat sich den Traum von der eigenen Insel verwirklicht. Der 52­ jährige Schweizer baut auf der unbewohnten Insel Koh Madsum südlich von Koh Samui ein wunderschönes Resort. Kaelli lebt bereits seit sieben Jahren in Thailand. 2005 gründete er in Bangkok seine Hotelmanagementfirma «The Unique Collection of Hotels & Resorts», der er als CEO vorsteht. Mittlerweile führt die Gruppe ein Dutzend Hotels. Das neue Boutique­Resort auf Koh Madsum ist für Kaelli eine Herzensangelegenheit. Lange hatte er mit einem Schweizer Freund nach einer unbewohnten Trauminsel gesucht. «Eigentlich unglaublich, dass wir diese Insel ent­deckt haben. Sie ist nur 20 Bootsminuten von Koh Samui entfernt», schwärmt Kaelli. Koh Madsum erinnert an eine Schatzinsel. So war auch der Name «The Treasure» für das nach ökologischen Richtlinien erbaute Resort schnell gefunden. «Wir haben eine eigene Klär anlage, arbeiten mit ei­nem Wärmerückgewinnungssystem, und die Bäume, die unseren 37 Villen weichen mussten, ha­ben wir alle wieder eingepflanzt. Die Harmonie mit der Natur ist uns sehr wichtig, ist sie doch unser grösster Schatz.» www.thetreasureresort.com / www.theuniquecollection.com

robinson Feeling in thailand

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artundreise | dezember 2012 aktuell 9

osCAR deR TouRisMus-bRAnCHeBei der Wahl zu den als «Oscar der Tou-rismusbranche» bekannten World Travel Awards wurde das Luxusresort One&Only Le Saint Géran auf Mauritius mit dem Titel «Indian Ocean’s Leading Resort» gekürt. Im Rahmen der 1993 gegründeten World Travel Awards werden alljährlich Hotels, Airlines und Reedereien von über 200 000 internationalen Tourismus-Profis bewertet und ausgezeichnet. Durchschnittlich stel- len sich pro Jahr mehr als 5000 touristi- sche Anbieter aus 171 Ländern dem Urteil von Reisebüro-Mitarbeitenden und ande- ren Tou ristikern. Aufgrund der Vielzahl an hochkarätigen Top Resorts im Indischen Ozean gilt der Titel «Indian Ocean’s Leading Resort» als besonders wertvoll. One&Only Le Saint Géran liegt auf einer privaten, 24 Hektar grossen Halbinsel bei Belle Mare an der Nordostküste von Mauritius und gehört zusammen mit den anderen One&Only Re-sorts zu den führenden Luxushotels welt-weit. www.oneandonlyresorts.com

Die weihnachtlichen Verpflichtungen daheim lassen und ein entspanntes Fest erleben? Die Feiertage im Esplanade Hotel Resort & Spa in Locarno am nord­westlichen Ende des Lago Maggiore ste­hen ganz im Zeichen von Genuss und Wellness. Ein Weihnachtsgeschenk für den Körper sind die finnische Sauna, das türkische Bad und der Whirlpool im Well­ness & Beauty «Le Palme». Das Hotel, das nur gerade 300 m vom Seeufer und 10 Gehminuten von der Innenstadt ent­fernt ist, hat zudem auch kulinarisch et­was zu bieten. An Silvester erwartet die Gäste ein Gala­Dinner mit Livemusik inklusive Aperitif, korrespondierender Weine sowie ein Glas Champagner um Mitternacht. Ausserdem dürfen sich Schlittschuh­Begeisterte im Zentrum

von Locarno auf einen «eisigen Teppich» in weihnachtlicher Atmosphäre freuen. Abends erstrahlt die Eislaufbahn in bun­ten Lichtern, Besucher können sich in den Iglu­Bars am Rande der Bahn auf­wärmen. «Locarno on Ice» ist bis am 6. Januar 2013 geöffnet. www.esplanade.ch

Pirouetten am lago maggiore

...und wenn der Sturm die Wolken jagthin über die bewegte See,auf einem Grunde von Smaragdglänzt dann der Wellenkämme Schnee.

Johannes Trojan(1837-1915)

So passend wie des Dichters Worte sind auch unsere Flugzeiten

von Zürich nach Rostock! Jeweils donnerstags und sonntags

fliegen Sie mit Helvetic Airways an die rauhe Ostsee!

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© ticino turismo

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10 rubrik dezember 2012 | artundreise

Warten auf Cuba Libre

Wer Kuba ohne starbucks und mcdonald’s erleben möchte, sollte die Karibikinsel

jetzt besuchen. nach Jahren des stillstands stehen Veränderungen an.

text und bilder tina bremer

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rubrik 11artundreise | dezember 2012

Page 12: Artundreise Dezember 2012

dezember 2012 | artundreise12 kuba

Noch bevor wir die Vorspeise bestellen, unterbricht uns der Kellner: «Die Suppe, das Huhn und den Pudding gibt es heu-

te nicht.» Der Angestellte des 5-Sterne- Hotels zupft an seiner Weste, fixiert die Wand und schweigt. Keine Erklärung, keine Entschuldigung. Alltag in Kuba, der sozialistischen Enklave zwischen den Bahamas, Jamaika und Haiti.

Die Regimekritikerin und Bloggerin Yoani Sànchez, die vom «Time Magazine» zu den «100 einflussreichsten Personen des Planeten» gewählt wurde, beschreibt ihre Heimat Kuba als eine «Insel hinter dem Mond». Abgeschnitten vom Rest der Welt, nicht nur in ideeller, sondern auch in finanzieller Hinsicht. Mehr als fünfzig Jahre Kommunismus und amerikanisches Embargo haben ihre Spuren hinterlassen. Die einstigen Prachtbauten fallen zusam-men wie Kartenhäuser, in den Regalen der Supermärkte finden sich ein paar we-nige Büchsen und dicke Staubschichten,

die Wirtschaft liegt ebenso brach wie die Zuckerrohrfelder.

Das soll sich ändern. Ab sofort dürfen Kubaner auf eigene Rechnung arbeiten. Im Rahmen der Wirtschaftsreform, die Raul Castro eingeleitet hat, wurden 250 000 Lizenzen für private Kleinunternehmen vergeben. Dafür werden rund eine Million Arbeitnehmer vom Lohnzettel des Staates gestrichen. Die Kassen sind leer und die Produktivität soll angekurbelt werden. Parallel dazu hat US-Präsident Obama die Sanktionen gelockert: Künftig dürfen von allen grösseren amerikanischen Flughäfen Charterflüge nach Havanna starten. Wer Kuba ohne Leuchtreklamen und Shopping-malls erleben möchte, sollte sich jetzt auf den Weg machen.

Die Plaza des Armas ist einer der fünf historischen Plätze der Altstadt Habana Vieja, die dank der Unesco in den vergan-genen Jahren saniert wurden. Im Morgen-grauen wuchten Händler ihre Koffer über das Kopfsteinpflaster, stellen ihre Holz-

gerüste auf und sortieren vergilbte Schmö-ker in die Regale. Literatur von Leonardo Padura, José Lezama Lima und natürlich José Marti, dem Nationalhelden Kubas, dessen Statue vor jeder Schule steht. Den vorbeischlendernden Touristen werden je-doch Werke eines anderen Schriftstellers feilgeboten. Eines amerikanischen, aus-gerechnet. Um die Ecke, im Hotel Ambos Mundos, hat Ernest Hemingway in den Dreissigerjahren den Klassiker «Wem die Stunde schlägt» auf seiner Hermes Baby getippt. Im obersten Stock, in Zimmer 511. Für umgerechnet zwei Franken dürfen Touristen einen Blick in sein ehemaliges Arbeitszimmer und auf seine Schreibma-schine werfen.

Fast dreissig Jahre hat der Literatur-nobelpreisträger in Kuba gelebt, geschrie-ben und getrunken. Angestossen hat er am liebsten mit Daiquiri und Mojito, den auch die Einheimischen zum Mittag- und Abendessen schlürfen. Nahe der Plaza de la Catedral kehren wir in die La Bodeguita

Amerikanische Oldtimer und Zigarren gehören zu Kuba wie das Amen in der Kirche. Das häufigste Fortbewegungsmittel ist jedoch das Fahrrad.

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artundreise | dezember 2012 kuba 13

del Medi ein. Die kleine Bar mit der blauen Fassade war die Stammkneipe von «Papa» Hemingway, an den von Zigarrenqualm geschwärzten Wänden hängen Bilder des berühmten Gastes, der Barkeeper, in weis-ser Hose und weissem Hemd, mixt Mojitos im Akkord. «In einen guten Mojito gehören Wasser, Zitronensaft, Pfefferminze, Zucker – und Medizin», verrät er und zwinkert seinem Publikum zu. Rum ist neben Zigar-ren immer noch einer der Exportschlager Kubas.

Seitdem Künstler ihre Werke nicht mehr auf dem Schwarzmarkt verschachern müssen, floriert auch der Handel mit den Pinselstrichen. In der Calle Obispo, der Einkaufsstrasse Havannas, wurden dut-zende Wohnungen zu Galerien umfunktio-niert. Während im Wohnzimmer spanische Telenovelas über die Mattscheibe flim-mern, auf dem Gasherd Reis und Bohnen köcheln, schneien Besucher spontan durch die Haustür herein, um die im Flur ausge-stellten Bilder zu begutachten. Begehrtes

Motiv: Oldtimer, mehr Kitsch als Kunst, aber wen stört es. Je greller die Farben, desto besser. Wir sind schliesslich in der Karibik und die zusammengeflickten Chevrolets und Buicks aus den Fünfziger-jahren das Wahrzeichen von Kuba. Die pinkfarbenen, hellblauen und zitronen-gelben Schlitten – Requisiten vor einer Kulisse aus kariösen Kolonialbauten, Ka-thedralen und Adelspalästen. An jeder Ecke schraubt ein Taxista an seinem Lieb-ling rum, tönt es: «Taxi, Senora?».

Dabei gehört Taxifahren nicht zu den 178 Berufen, mit denen man sich selbst-ständig machen darf. Zu lukrativ ist wohl das Geschäft mit den Touristen. Dafür wird man mit Bürste, Kamm und Schere zum Unternehmer – oder mit ein paar Zimmern. Wer sich auf das Land und die Leute ein-lassen möchte, sollte einen grossen Bogen um die All-inclusive-Bettenburgen von Varadero machen und sich in einer Casa Particular einquartieren. Seit der Reform schiessen die Privatunterkünfte wie Ta-

bakpflanzen aus dem Boden. Ein blaues Symbol im Hauseingang, das wie ein auf dem Kopf stehender Anker aussieht, kenn-zeichnet die Pensionen. Die Inhaber müs-sen neuerdings nicht mehr im selben Haus wohnen und dürfen mehr als zwei Zimmer vermieten.

Die Beschränkung für die Zahl der Gäste wurde auch für die Paladares auf-gehoben. Die Privatrestaurants, in denen bislang nur Onkel, Tanten und Cousinen servierten, dürfen nun mehr als zwölf Gäs-te bewirten und Personal einstellen, das nicht zur Familie gehört. La Esperanza, Dona Carmela, El Atelier – die Liste der Paladares wird von Woche zu Woche län-ger, aber schliesslich ist das Essen auch in den meisten Fällen um Längen besser als in den staatlichen Restaurants, vom Service ganz zu schweigen. Wir haben einen Tisch im La Guarida ergattert, dem bekanntesten Paladar. Seitdem 1992 der oscarnominierte Film «Fresa y Chocolate» hier gedreht wurde, läuft ohne Reservie-

Die Zigarrenproduktion ist auch heute noch Handarbeit.In Havanna spielt sich das Leben hauptsächlich auf der Strasse ab.

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Kuba.Schnuppern und Geniessen.

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Kleine Rundreise und Strände geniessenAuf der Rundreise durch den Westen Kubas erleben Sie absolute Highlights: Die kolonialen Bauten von Havanna, die Schönheit des weltbekannten Tabakanbaugebietes Vuelto Abajo sowie das UNESCO Weltkulturerbe Trinidad. Anschliessend können Sie während zwei Tagen den langen, feinsandigen Strand von Varadero geniessen.

8 Tage ab CHF 3599 pro Person im Doppelzimmer, Flug mit Edelweiss Air, z. B. Reisedatum 16.01.13

Inbegriffen: Flug Zürich – Varadero retour mit Edelweiss Air in Economy-Class, 5 Tage Privatrundreise «Cuba Linda» mit Deutsch sprachiger Reiseleitung inkl. Halbpension, 2 Übernachtungen im Badeferien-hotel Paradisus Varadero ****(*) all inclusive, 7 Übernachtungen in der Junior-Suite, alle Privat transfers, Eintritts gelder und Besichtigungen.

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rung gar nichts. Mehr als ein Jahr hatte La Guarida geschlossen, erst vor wenigen Monaten wurde es wieder eröffnet. Der Besitzer habe eine Dependance in Madrid eröffnen wollen, munkelt man hinter vor-gehaltener Hand. Den genauen Grund kennt niemand, Gerüchte und Spekulatio-nen gehören in Kuba ebenso zum täg-lichen Leben wie plötzlich vor verschlosse-nen Türen zu stehen.

Der Weg ins abendliche Centro Habana ist nur etwas für Nachteulen. Verglichen mit anderen Grossstädten, die nachts ein strahlendes Lichtermeer sind, ruht die 2,2-Millionen-Metropole wie ein See. Strassenlaternen sind rar, erleuchtete Fenster ebenso. Zwar sind die Stromaus-fälle seltener geworden, dennoch gleicht die nächtliche Kurverei der Fahrt durch eine Geisterbahn. Streunende Hunde, Nachtschwärmer und Pferdekarren kreu-zen die Fahrbahn, dank etlicher Ausweich-manöver landen wir schliesslich vor dem La Guardia. Ein silberfarbener Mercedes mit schwarzem Kennzeichen parkiert vor dem Eingang. Diplomaten. Wir nehmen die 52 Stufen der weissen Marmortreppe und steigen in den dritten Stock. Vorbei an bröckelnden Säulen und Stuck, die vom Glanz längst vergangener Zeiten zeugen. Vor einer Holztür drücken wir auf die Klingel – und erleben einen «Alice im Wunderland»-Moment.

Kerzenschein taucht die hohen Räume der Fünf-Zimmer-Wohnung in ein sanftes Licht. An der Decke hängt ein Kronleuch-ter, an den Wänden Kacheln, Gemälde, alte Fotografien und ein Filmposter von «Fresa y Chocolate». Man sitzt auf Antiquitäten, auf dem Balkon mit dem schmiede eisernen Gitter stecken Pärchen die Köpfe unter dem Sternenhimmel zusammen. Eine Sze-ne, wie sie auch kein Regisseur schöner hätte inszenieren können. Nachdem wir uns mit Wassermelonen-Gazpacho mit ge-bratenen Shrimps, Schweinefilet an Pflau-men und Bananenchips gestärkt haben, beschliessen wir, das Nachtleben von Havanna zu erkunden.

Auch wenn das romantische Bild von Kuba, das in den Köpfen vieler Europäer

vorherrscht, mit Weichzeichner gemalt ist, es an allen Ecken und Enden mangelt – etwas ist im Überfluss vorhanden: Musik und Lebensfreude. Sobald sich die Sonne in den Atlantik gestürzt hat, verwandelt sich der Malecon, die acht Kilometer lange Uferpromenade, die sich vom Hafen Ha-vannas bis zum Stadtteil Vedado zieht, in eine Partymeile. Das heisst, wenn nicht gerade ein Wind das Meer über die Kai-mauer treibt und die Strasse flutet. An lauen Abenden greifen sich die Habaneros

Gitarre, Transistorradio und eine Flasche Rum und lümmeln sich auf dem «längsten Sofa der Welt». Auf den Fensterbänken der gegenüberliegenden Häuser lauschen die Anwohner den Salsa-Klängen, die durch die Dunkelheit tanzen.

Wer genug Pesos Convertibles in der Tasche hat, besucht einen der zahlrei- chen neuen Clubs, die Kuba wieder zur Partyhochburg der Karibik haben werden lassen. Nirgendwo sonst spielen so viele Live-Bands, wird gefeiert, als gäbe es

Nirgendwo gibt es wohl so viele Musiker und Live-Bands wie auf Kuba.

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HAvANNA-TIppS

anreiseEdelweiss fliegt einmal wöchentlich von Zürich nach varadero, von dort braucht man ca. zwei Autostunden nach Havanna. Iberia fliegt täglich von Zürich über Madrid nach Havanna. www.edelweissair.chwww.iberia.com

HoteLsHotel Palacio del marques de san felipe y santiago de bejucal Neu eröffnetes Hotel am plaza San Francisco. Befindet sich in einem alten palast, die Innen einrichtung ist modern.www.habaguanexhotels.com

saratoga vornehmstes Hotel Havannas. Ursprünglich sollte es ein One&Only werden, dann haben sich die Betreiber zurückgezogen. Kleiner pool auf dem Dach mit grosser Aussicht.www.hotel-saratoga.com Hotel ambos mundosHier hat Hemingway mehrere Jahre gelebt und geschrieben. Relativ schlichte Zimmer, schöne Dachterrasse.www.hotelambosmundos-cuba.com

CLubs & barsLa torreIm 32. Stock des Edificio Focsa befindet sich die höchste Bar Havannas. Rundum verglast und toller Blick auf die Stadt, gutes Essen.M esquina 17 vedado, Edificio Focsa piso 36, Havanna, Tel. +53 7 55 3088 oviedoDie kürzlich eröffnete Tapasbar Oviedo ist noch ein Geheimtipp. Sie befindet sich im zweiten Stock des kolonialen Gebäudes Centro Asturiano, nur wenige Gehminuten vom parque Central.prado No. 309 esqu. virtudes, Habana vieja, +Tel. 53 7 52855015

La bodeguita del medioHemingway kippte in dieser Bar seine Mojitos. Kleiner Barbereich, viel publikum.Calle Empredado 206, Havana vieja, Tel. +53 7 8668857

Casa de la musicaIn jeder Stadt gibt es eine Casa de la Musica, in Havanna gibt es zwei. Wir haben die im villenviertel Miramar besucht. Hier spielen die besten Musiker Kubas.www.egrem.com.cu/egrem/casasdelamusi-ca.asp

PaLadaresel atelier Hector führt dieses neue paladar mit viel Liebe zum Detail. Bereits jetzt geniesst es einen sehr guten Ruf.Calle 5ta. No. 511, zwischen paseo und 2, El vedado (hinter dem Hotel Melia Cohiba) La GuaridaDas berühmteste paladar. Hier wurde der Film «Erdbeer und Schokolade» gedreht. Auch Jack Nicholson und Spaniens Königin haben hier schon gespeist. Fantastisches Ambiente und sehr gutes Essen. Unbedingt vorher reservieren!Calle Concordia Nr. 418, Centro Habana, Tel. +53 7 866 9047

La esperanzaTolles Dekor aus den Fünfzigerjahren. Wer möchte, kann im kleinen Garten essen. Heidi Klum war auch schon Gast. Calle 16, No 105, zwischen 1ra und 3ra, Miramar, Tel. +53 7 202 4361 La Cocina de LiliamIn Miramar, mit einem ruhigen, tropischen Garten mit Brunnen und Statuen. Calle 48, No 1311, zwischen 13 und 15, Miramar decameronvon aussen unscheinbar, doch innen schlägt das Herz eines jeden Uhrenfreundes höher. An den Wänden hängen antike Wanduhren, die diesem paladar eine besondere Atmo-sphäre verleihen.Linea No 753, zwischen paseo und 2, vedado, Tel. +53 7 832 24 44

ausfLüGeCayo santa mariaWem der Trubel in varadero zu viel ist, dem seien die zahlreichen Cayos ans Herz gelegt. Die vorgelagerten Inseln locken mit weissen Sandstränden und klarem Wasser. Die Cayo Santa Maria etwa ist über einen 57 Kilometer langen Damm zu erreichen, hier entstehen zwischen den Mangroven-Wäldern mehrere 5-Sterne-Hotels. Jüngstes ist das Hotel Mélia Buenavista.Jardfines del Rey, Cayo Santa Maria, Tel. +53 42 350500www.solmeliacuba.de

CienfuegosDie schöne Kolonialstadt, drei Autostunden südöstlich von Havanna, ist allein schon einen Besuch wert, ihr Highlight ist jedoch der Katamaran «Jamaica», der im Yachthafen liegt. Über Cuba Real Tours kann man den Katamaran chartern oder sich einer Tour anschliessen. Etwa zur ursprünglichen paradiesinsel Cayo Largo. Da die Gewässer um Kuba seit über fünfzig Jahren militäri-sches Sperrgebiet sind, blieben die Korallen-riffe noch sehr gut erhalten.

tabakplantagenpinar del Rio, im grünen Südwesten der Insel, ist das Zentrum des kubanischen Tabak anbaus und wird aufgrund der vielen klassizistischen Gebäude «Stadt der Säulen» genannt. Es können diverse plantagen be-sucht werden.

Das Innenministerium mit dem Wandbild Che Guevaras dominiert den platz der Revolution.

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kein Morgen. Die Nacht, ein einziger Rausch, denn wer weiss schon, wie der nächste Tag aussieht. Erste Adresse in Havanna ist die Casa de la Musica im Gebäude der legendären Egrem Studios, in denen das Album des Buena Vista Social Clubs aufgezeichnet wurde. Auch der britische DJ-Guru Gilles Peterson hat hier sein jüngstes Projekt verwirklicht: «Havana Cultura», kubanische Klassiker, neu interpretiert. «Wir haben über ein Dutzend junge Musiker eingeladen. Alle sind gross artig, aber leider in Europa völlig unbekannt. Ich hoffe, das ändern zu können.»

Zumindest in Kuba geschafft hat es, wer auf der Bühne der Casa de la Musi- ca steht. Wie etwa Candyman, einer der Stars des Reggaeton, einer Mischung aus Reggae, Dancehall, Hip-Hop und Elektro, die in ganz Kuba zu hören ist. Candyman, mit Ray-Ban-Sonnenbrille, Stone-Washed-Jeans, die in den Kniekehlen hängt, und Goldkette, rappt ins Mikrofon, die zehn-köpfige Band liefert den Sound dazu. Die Menge tobt, die Stimmung ist aufgeheizt. Männer zischeln Frauen hinterher, die Kleider sind so kurz, als wären sie für Bar-bie gemacht, Mojitos rinnen die trockenen Kehlen hinunter, die Hüften schwingen,

die Tische sind zur Tanz fläche geworden. Sobald die letzten Klänge verklungen sind, wird im nächsten Klub weitergefeiert, nur ein Stockwerk höher. Vor sechs Uhr mor-gens geht hier niemand nach Hause – und alleine sowieso nicht.

Vor wenigen Monaten hat die kuba-nische Regierung ihren Bürgern Reisefrei-heit gewährt. Ob Kuba sich dem Westen öffnen wird, bleibt abzuwarten. Schliess-lich betont Raul Castro, am «sozialistischen Charakter» Kubas festhalten zu wollen. So-lange bleibt sie noch eine «Insel hinter dem Mond» – die ihre ganz eigene, wunderbar melancholische Geschichte erzählt. ■

MEIN GEHEIMTIpp

In Trinidad begegnen die Reisen-den dem nostalgischen Kuba noch auf Schritt und Tritt. Wer durch den Ort schlendert, der zu den schönsten der Insel gehört, kann sich gut vorstellen, wie prächtig die Häuser, plätze und Strassen einst waren. Trinidad wurde wegen seines fast voll-ständig erhaltenen kolonialen Stadtbildes unter Denkmalschutz gestellt. Am karibischen Meer, umgeben von einer spektakulä-ren Landschaft mit Hügeln, Flüs-sen, Wäldern und kleinen Dör-fern, bietet Trinidad eine grosse vielfalt an Aktivitäten. Die Magie dieses Ortes und die warmher-

zigen, gastfreundlichen Men-schen verzaubern mich immer wieder aufs Neue! Auch kuli-narisch hat Trinidad etwas zu bieten: Die zahlreichen privaten Restaurants, genannt «pala-dares», verwöhnen den Gast mit kubanischen Spe zialitäten, wo- bei das Essen in der familiären Atmosphäre ganz besonders gut schmeckt! Nicht fehlen darf anschliessend ein abendlicher Besuch in der «Casa de la Musi-ca» unter freiem Himmel. Einhei-mische Musikbands und lokale, afrokubanische Tanzgruppen la-den zum vergnüglichen Beisam-mensein und Salsatanzen ein.

Weitere informationen:www.travelhouse.ch und im kuba-katalog von Caribtours

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Musik und Lebensfreude findet man in Kuba an allen Ecken.Zigarren: wichtiger Exportfaktor, aber auch bei Kubanern beliebt.

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Wer mit dem Schiff im Hafen von Singapur ankommt, dem präsentiert der Stadt­staat zuerst einmal sein

westliches Gesicht: eine hochmoderne Skyline mit Wolkenkratzern, von denen viele auf Land stehen, welches erst in den letzten Jahrzehnten dem Meer mit hohen Kosten abgetrotzt wurde. So liegt heute die Beach Road, diese ehemals am Meeres ufer verlaufende Strandpromenade, weit vom Wasser entfernt. Und so wie sich Singapur flächenmässig vergrösserte, so wandelte es sich: aus dem einstigen «Kalkutta Südostasiens» wurde ein moder­ner und wirtschaftlich erfolgreicher Stadt­staat, der in Sachen Wettbewerbsfähigkeit weltweit an vorderster Stelle steht. Wer hier das traditionelle Asien sucht, das

Asien der Dritten Welt, wird enttäuscht sein. Trotzdem bietet die Stadt einiges, das man bei einem Kurzaufenthalt ent­decken kann. Um den Besuch optimal zu nutzen, empfiehlt es sich aber, einen oder zwei Schwerpunkte aus dem Angebot auszuwählen: «Kultur und Geschichte», «Fauna und Flora» sowie «Gastronomie und Shopping» lauten die gängigsten Themen. Natürlich liesse sich auch «Spass und Unterhaltung» aufs Programm setzen. Denn Singapur, lange Zeit ein Holzboden für Savoir­vivre und Lebensfreude, hat sich in den letzten Jahren auch in diesem Bereich tiefgreifend gewandelt. Neuer­dings kann man nicht nur den unlängst eröffneten Freizeitpark von Universal Studios auf der Insel Sentosa besuchen, sondern auch dem Glücksspiel frönen.

Entweder im Resorts World Sentosa oder im Kasino­, Hotel­ und Shopping­Komplex Marina Bay Sands, welcher mit Land­ und Baukosten von mehr als fünf Milliarden US­Dollar als der kostspieligste Glücks­spieltempel der Welt gilt. Und um es vor­wegzunehmen: Ein Besuch der Aussichts­plattform auf der Dachterrasse des Marina Bay Sands gehört ins Programm jedes Singapur­Besuchers. Für 20 lokale Dollar kann man sich dort hinauf transportieren lassen und hat an klaren Tagen eine präch­tige Sicht auf Singapur und die umliegen­de Region.

Kultur und GeschichteWer sich auf die Suche nach den Ursprün­gen Singapurs macht, stösst rasch auf den Namen von Sir Stamford Raffles, dem

UnGebrochene FaszinationFred bartu gilt als einer der besten Kenner singapurs. Während vieler Jahre hat er für die neue zürcher zeitung aus dem grünen stadt- staat berichtet. seine persönlichen erfahrungen geben stoff für eine menge wertvoller reisetipps.text Friedemann bartU

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Mitarbeiter der britischen East­India­Com­pany, der 1819 den Grundstein zur späte­ren britischen Kolonie Singapore legte. Im Gegensatz zu anderen Nationen, die ihre koloniale Vergangenheit gerne ausblen­den, ist Raffles im modernen Singapur noch immer präsent. Schulen, ein Hotel, ein Untergrundbahnhof und eine Strasse tragen seinen Namen. Auch Englisch ist nach wie vor die Lingua franca Singapurs und somit die neutrale Sprache einer Stadt, in der sich zahlreiche Kulturen und Volksgruppen begegnen und zunehmend auch mischen. Neben den drei wichtigs­ten Volksgruppen – Chinesen, Malaien und Indern – ist Singapur Heimat unzähliger Einwanderer aus Europa, Australien und Amerika sowie aus Japan, Persien und Armenien. Weil die verschiedenen Grup­pen unter der britischen Kolonialherrschaft voneinander getrennt lebten, lassen sich ihre kulturellen und historischen Spuren noch immer zurückverfolgen: im China­town der Chinesen, im Little India der Inder und im Bezirk Geyland der Malaien. Und weil die Chinesen heutzutage mit über 60 Prozent der Bevölkerung die do­minante Mehrheit bilden und auch Hoch­chinesisch (Mandarin) immer einfluss­reicher wird, tut der Besucher gut daran, sich einerseits auf Chinatown zu konzent­rieren und andererseits der typischen lo­kalen Peranakan­Kultur – einer interessan­ten Mischung aus Chinesen und Malaien oder aus Chinesen und Indern – Aufmerk­samkeit zu schenken. Beide sind ein zent­raler Bestandteil der Singapurer Seele. Das heutige Chinatown ist allerdings nur noch ein Schatten des einstigen Chinesen­viertels, welches bis zu Beginn der 1980er Jahre existierte. Wer an den schön restau­rierten Shop Houses vorbeispaziert und das Angebot an touristischer Massenware beobachtet, kann sich kaum vorstellen, wie es hier noch vor drei Jahrzehnten zu­ging. Deshalb empfiehlt sich ein Besuch des Chinatown Heritage Centre an der Pagoda Street 48, einem traditionellen chi­nesischen Haus, in dessen Inneren einem in unterhaltsamer Weise ein Einblick in das Leben vor noch gar nicht so langer

Zeit gewährt wird. Wer nun eine kleine Rast und Erholung benötigt, dem sei ein Besuch des in unmittelbarer Nachbar­schaft angesiedelten Massage­Salons empfohlen (Pagoda Reflexology Centre, 44B, Pagoda Street), der nur über einen etwas mysteriös wirkenden Treppengang zu erreichen ist. Obschon die Atmosphäre etwas an Suzie Wong und das Rotlicht­ Milieu erinnert, erwarten den Gast dort durchaus gut geschulte Therapeutinnen, die einem für einige Singapore Dollar ech­te Entspannung vermitteln. Erstaunen mag, dass inmitten des Chinesenviertels auch ein Hindu­Tempel und eine Moschee stehen. Sie sind klare Zeichen für die re­ligiöse Toleranz, die Singapur auszeich­ net – und ohne die ein friedliches Neben­einander der diversen Kulturen gar nicht denkbar wäre. Weil die Volksgruppen sich auch vermischten, entstand im Einzugs­gebiet der Strasse von Malakka eine ei­genständige Kultur: die der Peranakan. Zu sehen sind deren Traditionen im na­ hen Peranakan­Museum an der Armenian Street 39. Untergebracht in einer ehema­ligen Schule vermittelt die Ausstellung einen guten Einblick in das Leben dieser Menschen, die durchaus darunter zu lei­den hatten, dass sie «Mischlinge» sind. «Chinesen ohne Chinesen zu sein», lau­ tete etwa ihre despektierliche Bezeich­

nung. Mindestens so spannend wie das Peranakan­Museum sind auch zwei wei­tere Kulturzentren: das Asian Civilisations Museum und das National Museum. Letz­teres gibt einen guten Überblick über die Entwicklung Singapurs, welche seit dem Erreichen der Unabhängigkeit im Jahre 1965 mit unglaublicher Geschwindigkeit und Gradlinigkeit verlief. Wer sich in die Kolonialzeit zurückversetzen will, dem sei auch ein Besuch des Raffles Hotels emp­fohlen, das sich seit seiner Renovierung vor gut 20 Jahren in neuer Frische präsen­tiert. Oder aber eine Visite des vornehmen Fullerton Hotels, das in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude aus der Kolonialzeit untergebracht ist. Von dort ist es nur ein Katzensprung zum Singapore River, wo sich Abend für Abend Einheimische und Gäste ein Stelldichein geben: bei Musik, Unterhaltung und in unzähligen Restau­rants und Bars, in denen man Gerichte und Drinks aus fast der ganzen Welt findet.

Fauna und FloraIn eine ganz andere Welt eintauchen kann der Besucher im Botanical Garden – seit langem ein touristisches Wahrzeichen der Stadt. Dank des tropisch feuchten Klimas gedeihen hier Pflanzen und Blumen von orientalischer Schönheit und teils auch von gigantischer Grösse. Besonders die

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Eine prächtige Sicht auf Stadt und Umgebung ermöglicht die Dachterrasse des Marina Bay Sands.

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Orchideen­Sammlung ist eine Augen­weide für Blumenliebhaber und Hobby­fotografen. Natürlich haftet der parkähn­lichen Anlage etwas Grossstadtflair an. Das gilt auch – und in noch weit grösse­rem Ausmass – für The Gardens by the Bay, einem neuen, rund 100 Hektaren grossen Botanischen Garten im südlichen Stadtviertel South Bay, der ganz auf auf­geschüttetem Land liegt und sich in un­mittelbarer Nachbarschaft zum «Marina Bay Sands»­Konglomerat befindet. Diese heuer fertigerstellte Anlage, ein Mix aus Naturlehrpfad und ökologischem Freizeit­park, hat sich rasch zu einem Besucher­magnet entwickelt. Bereits nach acht Wochen konnte man den einmillionsten Besucher begrüssen. Ein Highlight bilden die 18 Mammut­Bäume aus Metall und Be­ton, die bis zu 50 Meter hoch in den Him­mel ragen. Sie sind innen mit Orchideen, Farnkraut, Epiphyten oder Bromelien aus­gestattet, was eine unglaubliche Farben­pracht erzeugt. Ausserdem kommt auch die Technik zum Zug. So spenden diese majestätischen Kunstbäume nicht nur Schatten, sondern sie produzieren dank integrierten Solarzellen auch Strom für die Beleuchtung und die Kühlsysteme der Gewächshäuser. Womit gesagt ist, dass dieser doch recht künstlich wirkende Park ganz und gar ein Kind des 21. Jahrhun­derts ist. Er passt perfekt in die futuristi­sche Umgebung, welche diesen Stadtteil auszeichnet. Es lohnt sich, für den Besuch des Gartens genügend Zeit einzuplanen. Für die Besichtigung der Aussenanlagen wird kein Eintritt verlangt, während die di­versen Attraktionen, wie etwa der Dome mit dem künstlichen Wasserfall, kosten­pflichtig sind.

Wer sich im wahren Dschungel umse­hen möchte, dem sei ein Ausflug ins Bukit Timah Reservat oder aber ins McRitchie Reservoir empfohlen. Hier erlebt man ein letztes Stück weitgehend unbelassener Natur und kann sich vorstellen, wie sehr die tropische Natur noch im Singapur der 1930er­Jahre präsent war, als hier der letzte frei lebende Tiger erlegt wurde. Andere At­traktionen sind der Singapore Zoo und der

Singapore Bird Park, zwei Institutionen, die sich durch eine besonders artgerechte Tierhaltung auszeichnen und deren Besuch sich auf jeden Fall lohnt. Unzählige Vorstel­lungen geben Einsicht ins Leben der Tiere. Besonders empfehlenswert ist die Boots­fahrt im Zoo entlang des Upper Seletar Re­servoirs, auf der die Besucher an Mangro­ven vorbei tuckern und die Zivili sation für einen Moment weit hinter sich lassen. We­niger ruhig, dafür spektakulärer geht es auf der Night Safari zu, welche in unmittelba­rer Nähe zum Zoo angeboten wird. Diese Attraktion ist einzig artig, wobei man sich wünschte, die Trams mit den Besuchern an Bord würden lang samer durch den nächtli­chen Park fahren und dem Gast mehr Zeit zum Beobachten der Tierwelt lassen. Al­lein, das ist wegen des straffen Fahrplans und des meist hohen Andrangs kaum mög­lich. Insofern könnte man sich dieses Spek­takel durchaus schenken und etwa durch einen Besuch eines Food­Court, eines Ess­marktes, ersetzen.

essen und shopping Denn für die Einheimischen gibt es nichts Wichtigeres als Essen und Shopping. Das Angebot ist in beiden Bereichen umwer­fend und solch raschem Wandel unter­worfen, dass man kaum brauchbare Emp­fehlungen abgeben kann, ohne von der

Realität überholt zu werden. Deshalb nur so viel: Wer sich einen raschen Überblick über die Singapurer Küche machen will, besuche das Restaurant Straits Kitchen im Grand Hyatt Hotel. Hier wird ein Buffet an­geboten, an dem beste chinesische und malaiische Küche mit indischer konkur­riert. Man bringt am besten einen Bären­hunger mit. Für den kleineren Appetit empfiehlt sich der Freiluft­Markt Newton Circus, ein Evergreen in der Singapurer Gastroszene, wo man lokale Krea tionen unter freiem Himmel geniessen kann. Für Anfänger geeignet: Hainanese Chicken Rice oder Chicken Satay, gebratene Hühn­chenstücke in kräftiger Erdnuss­Sauce. Dazu ein Tiger Beer – und der Magen knurrt nicht mehr. Eine durchaus valable Alternative zum offenen Essmarkt bildet das Untergeschoss des Shoppingcenters Vivo City. Der Abstecher in dessen Food­Court, wo kulinarisch fast ganz Asien präsent ist, lohnt sich. Ähnlich spannend ist auch ein Besuch der einige Stockwerke höher liegenden Food Republic, ein moder­ner Essmarkt in bester Singapur­Tradition, der hält, was sein Name verspricht. ■

Friedemann Bartu war viele Jahre Korres-pondent der NZZ in Singapur. Er hat die rasan te Entwicklung seiner zweiten Heimat hautnah miterlebt – auch im touristischen Bereich. Seine Insider-Tipps lassen die Viel-falt der Stadt nur erahnen.

Lieblingsbeschäftigung der Einheimischen: Shopping und Essen.

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Auf dem PfAd der königstreuen

Wo früher schlafmohn für die Opiumgewinnung angebaut wurde, wachsen heute erdbeeren.

text und biLder Winfried schumAcher

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Als Wachara Wangwanawat sechs oder sieben Jahre alt war, ganz genau weiss er das heute nicht mehr, kam Bhumi­

bol Adulyadej der Grosse, Seine Majestät der König von Thailand, Rama IX., in das kleine Dorf Doi Pui in den Bergen westlich von Chiang Mai. Noch heute huscht ein verzücktes Strahlen über das Gesicht des Bergbauern und seine Augen glänzen, wenn er vom Besuch des Königs spricht. «Aus seinen Händen habe ich einen Snack erhalten», sagt er, «es war ein ganz be­sonderer Moment in meinem Leben.» Der 51­Jährige sitzt vor einer Tasse Tee auf der Terrasse seiner einfachen Hütte und lächelt selig.

Damals, als Wachara Wangwanawat noch klein war, war die Gegend um sein Heimatdorf berühmt für ihren Opiuman­bau. Um die geduckten Hütten des Dorfes blühten leuchtend rote Felder. Der Schlaf­

mohn war eine der wichtigsten Einnahme­quellen der Hmong. Wie die anderen Berg­völker, die hier im Norden Thailands entlang der Grenzen zu Myanmar und Laos leben, pflegten die Hmong über Jahr­hunderte ihre Traditionen. Sie unterschei­den sich deutlich von den Thais.

«Ich erinnere mich an den süssen Duft von Opium», erzählt der Bergbauer, «die Alten lagen mit den Pfeifen in den Hütten wie gelähmt.» Die Droge zerstörte das Le­ben vieler Bewohner von Doi Pui.

Dem König lagen die Bergvölker schon immer besonders am Herzen. Der Monarch ersann einen Plan, um den Teufelskreis des Opiums aus Armut, Sucht und Kriminalität zu durchbrechen. Er liess Strassen und Schulen in der entlegenen Gebirgsregion bauen. Die Bauern sollten künftig Obst, Gemüse und Blumen statt Opium anbau­en. Zielstrebig setzte der Monarch seine «Royal Projects» in die Tat um. «Nach der

Ankunft des Königs hat sich in Doi Pui al­les verändert», sagt Wachara.

Mag sein, dass es den König schon deshalb immer wieder in den Norden zog, weil er selbst seine Kindheit in den Alpen verbrachte. Die Gebirgsregion an der Grenze zu Myanmar wird auch «Thailändi­sche Schweiz» genannt. Von 1933 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs lebte Bhumi­bol in Lausanne. Nach der Siamesischen Revolution war seine früh verwitwete Mut­ter mit ihren drei Kindern in die Schweiz gezogen. Der Prinz lernte Deutsch, Franzö­sisch und Latein auf einem humanisti­schen Gymnasium. Er liebte Bergsteigen und Skifahren. Als junger Mann erkundete er die Umgebung des Genfersees mit sei­nem Fiat Topolino.

Im Bergdorf Doi Pui hat sich viel verän­dert seit dem Besuch des Königs. Heute ziehen sich Litschi­Plantagen die Berg­hänge hinauf. Auf den Feldern, wo früher

«Wie Gold erglänzt seine Haut» – Thailändische Buddha-Statuen weisen immer einige ungewöhnliche (übernatürliche) Merkmale auf.

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In den Bergen des thailändischen Nordens haben Erdbeeren, Tomaten und Kartoffeln den Schlafmohn abgelöst.

der Schlafmohn blühte, wachsen Erdbee­ren und Kartoffeln. Wachara blickt nun von seiner Terrasse auf einen kleinen Park am Hang. Zwischen Hyazinthen und Weih­nachtssternen flackert dort ein weiss­roter Blütenschauer: Schlafmohn. «Für die Tou­risten», erklärt der Bergbauer.

Ein Pärchen aus Bangkok in merkwür­diger Tracht posiert neben dem winzigen Opiumfeld für Fotos. Der Mann trägt eine mit Perlenschnüren, Glöckchen und Mu­scheln üppig dekorierte Kopfbedeckung und einen mit Silbermünzen behängten Brustschmuck über dem knallbunten Len­denschurz. Seine Freundin steckt in einem nicht weniger farbigen Kostüm. Die beiden Hauptstädter haben sich im Dorf für ein wenig Geld traditionelle Hmong­Trachten geliehen und amüsieren sich sichtlich beim gegenseitigen Fotografieren. Auch die Dorfbewohner tragen die traditionellen Kleider. «Manche haben die Trachten nicht

so gerne an», verrät Wachara, «aber so mö­gen es die Touristen.»

Die «Royal Projects» locken Besucher aus ganz Thailand in die Berge des Nor­dens. Auf den Spuren der Grosszügigkeit ihrer königlichen Familie zu reisen, ist ein regelrechter Tourismuszweig. Doch auch für ausländische Reisende hat die Gegend einiges zu bieten. In der verwunschenen Gebirgslandschaft entdecken sie eine reiz­volle Ferienregion der Einheimischen im Gegensatz zum Massentourismus in Phuket, Pattaya und Ko Samui.

Entlang der Strassen in Richtung des Goldenen Dreiecks ist das Konterfei des Königs allgegenwärtig. Von mit Blumen und weiss­gelben Girlanden geschmück­ten Plakaten grüsst der Monarch mal mit nachdenklichem Akademikerblick, mal et­was steif im goldenen Königsmantel. Da­neben flackern zwischen den blau­weiss­roten Nationalflaggen unzählige gelbe

Fähnchen. Gelb ist die Farbe der königli­chen Familie.

Viele Königstreue fahren hinauf nach Doi Angkhang direkt an der Grenze zu My­anmar. Hier windet sich die Strasse durch dicht bewaldetes Bergland. Das üppige Grün des Dschungels ist gesprenkelt vom Blütenweiss der Orchideenbäume und den leuchtend gelben Kronen der Schnecken­samenbäume. An manchem Hang klebt ein Dörfchen der Hmong, Lahu oder Akha, umgeben von kleinen Obst­ und Gemüse­plantagen. Dahinter erheben sich mäch­tige Bergkämme, die auf fast 2000 Meter ansteigen.

«Für viele Thais ist die Schweiz ein Traumreiseziel», sagt Amornlak Panyala, «die meisten können sich einen Urlaub dorthin aber nicht leisten. So kommen sie hierher nach Doi Angkhang. Vor allem in den heissen Monaten, um frische Luft zu schnappen.» Die Gegend gehört zu den

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Lieblingsorten der einheimischen Reiselei­terin. Sie freut sich, wenn sich auch aus­ländische Touristen auf die Spuren der kö­niglichen Familie begeben.

In Doi Angkhang liess der König 1969 sein erstes Landwirtschaftsprojekt in die Tat umsetzen. Wie Doi Pui war das entle­gene Dorf früher berüchtigt für seinen Opi­umanbau. Bhumibol kaufte hier ehemalige Schlafmohnfelder und durch Brandrodung zerstörtes Bergland auf.

Heute wandern Touristen durch die sorgsam gepflegten Obstplantagen. Zu Eh­ren des Königs wurden üppige Gärten an­gelegt. Rhododendren, Azaleen und Rosen wetteifern um Farbigkeit und Leuchtkraft. In einem riesigen Treibhaus wuchern sel­tene Orchideen neben Baumfarnen und tropischen Schlingpflanzen. Auf den Plan­tagen gedeihen Tomaten, Kiwis und Erd­beeren, die als die schönsten Südostasiens gelten. Ob der Anbau von Erdbeeren und

anderen pilz­ und krankheitsanfälligen Ar­ten in der Region auch ökologisch sinnvoll ist, wird von Agrarwissenschaftlern be­zweifelt. Ein unabhängiges Forschungs­projekt über den verstärkten Einsatz von Fungiziden und Pestiziden und seine Folgen ist kaum möglich. Es käme einem Zweifel an der Unfehlbarkeit des könig­lichen Projekts gleich.

«Wir lieben unseren König», kann Amornlak nicht oft genug mit einem an­dächtigen Lächeln wiederholen, während sie durch die Gewächshäuser und Blu­menrabatten von Doi Angkhang spaziert. Auf westliche Touristen wirkt die innige Verehrung des Königs und seine Huldi­gung als Heilsfigur manchmal befremdlich, manchmal kurios.

Etwa drei Autostunden weiter östlich unweit des Goldenen Dreiecks liegt ein weiterer Pilgerort thailändischer Monar­chisten. Auf dem Berg Doi Tung steht ein

merkwürdiges Gebäude. Es ist eine Kreuzung aus der in Nordthailand typi­schen Lanna­Tempel­Architektur mit der schlichten Einfachheit eines Schweizer Holz chalets.

Somdech Phra Srinagarindra Boroma­rajajonani, die verehrte Mutter des Königs, verbrachte hier ihre letzten Lebensjahre, bevor sie 1995 im Siriraj­Krankenhaus in Bangkok mit 94 Jahren starb.

Wer die königliche Berghütte besucht, stellt schon auf den ersten Blick fest, dass die ehemalige Bewohnerin eine besondere Liebe für die Schweiz empfand. In den Vorgärten blühen Löwenmäulchen und Fingerhut neben Stiefmütterchen und Ka­puzinerkresse wie in einem Alpengarten. Buddhisthische Mönche in orangenen Kutten fotografieren die sorgsam angeleg­ten Rabatten.

Die Königsmutter mochte es rustikal. In der mit Kiefernholz vertäfelten Küche

Seine Majestät – König Bhumibol Adulyadej – ist allgegenwärtig.Vor allem die ältere Bergbevölkerung ist sehr köngistreu.

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37 stilvolle Villen auf der tropischen Trauminsel Koh Madsum20 Bootsminuten südlich von Koh Samui.

Eröffnung: 1. Februar 2013

Natur und Lifestyle

harmonisch vereint

Das romantische Boutiquehotel für Geniesser

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artundreise | dezember 2012 thAilAnd 27

kochte sie selbt für ihre Gäste, die gestick­ten Blumenmotive im Schlafzimmer ent­standen aus eigener Handarbeit. In die Balkonkästen liess sie Holzreliefs von Hir­schen und Elefanten schnitzen. Über eine Reihe Geranien blickte sie auf die im blau­en Dunst verschwommene Bergkulisse. Träumte sie hier manchmal von Lausanne, das lange ihre Wahlheimat blieb, selbst noch Jahre, nachdem ihr Sohn nach Thai­land zurückgekehrt war?

«Sie war eine einfache und herzensgu­te Frau», sagt Amornlak Panyala. Fast wie eine Heilige wird die Königsmutter unter

den Bergvölkern verehrt. Liebevoll nennen sie sie Mae Fah Luang, die königliche Mutter aus dem Himmel. Den Namen soll sie nicht nur deshalb erhalten haben, weil sie meist mit dem Helikopter anreiste. Wie ihr Sohn in Doi Angkhang und andernorts führte sie in Doi Tung ein landwirtschaftli­ches Projekt als Alternative zum Opium­anbau ein.

Als Srinagarindra starb, pilgerten Hun­derte Hmong, Akha und Lahu nach Bang­kok, um Mae Fah Luang die letzte Ehre zu erweisen. Seit immer öfter Nachrichten über den schlechter werdenden Gesund­

heitszustand des Königs durchdringen, sorgen sich die Thais schon um die Zu­kunft des Landes. Ihr geliebter König Bhu­mibol gilt mit derzeit 84 Jahren als dienst­ältestes Staatsoberhaupt der Welt. Wenn er stirbt, wird Thailand nach alter Tradition mindestens 99 Tage Trauer tragen. Man­che gehen davon aus, dass der Palast die offizielle Trauerzeit sogar auf 999 Tage aus­dehnt. Dann werden noch mehr Touristen in die Thailändische Schweiz reisen und ihren Kindern von der Güte Bhumibols er­zählen, der einst Erdbeeren pflanzte, da wo früher der Schlafmohn blühte. ■

Traditionelle Hmong-Trachten: bei Städtern beliebtes Fotosujet. Der Elefant spielt nicht nur in der Mythologie eine wichtige Rolle.

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Anreisezum Beispiel mit Thai Airways (www.thaiairways.de) oder SWISS (www.swiss.ch) von zürich direkt nach Bang-kok. Von dort gibt es täglich mehrere Verbin-dungen z.B. mit Thai Airways nach Chiang Mai oder Chiang Rai. In die Berge des Nordens kommt man von Chiang Mai am einfachsten mit dem Mietwagen.

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LichtermeerDer «Makha Bucha» ist einer der wichtigsten Feiertage Thailands.

Bei seiner alljährlichen Begehung hüllen die Gläubigen den Wat Maheyong nahe Ayutthaya in andächtigen Kerzenschein.

TexT caroLine herzog / Björn gantert

BilDer Björn gantert

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Am Vollmondtag des dritten Mondmonats (nach dem tra ditio nellen thailändischen Mond ka lender) begeht man

in Thai land einen der wichtigsten bud­dhistischen Feiertage, den «Makha Bucha» (Magha Puja). Er wird von den Theravada­Buddhisten, den Anhängern der ältesten

noch existierenden Schultradition im Bud­dhismus, bereits seit 2500 Jahren vollführt. Der Legende nach entschieden sich an diesem Vollmondtag 1250 Mönche unab­

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hängig voneinander, Buddha aufzusuchen, der zu jener Zeit im Bambushain (Welu­wan­Wald) nahe Ra­ jagr.ha lebte. Buddha sprach dort zu den Mönchen und legte in

seiner Predigt die Grundzüge des Bud­dhismus fest. Die «Makha Bucha»­Feier wird zur Erinnerung an den Tag begangen, an dem Buddha neun Monate nach Errei­

chen seiner Erleuchtung im Weluwan­Tempel diese Predigt hielt. In Thailand ist es ein offizieller Feiertag, an dem Schulen, Behörden und öffentliche Einrichtungen

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32 ruBrik DezeMBer 2012 | ArTunDreise

geschlossen bleiben und die zahlreichen buddhistischen Tempel des Landes be­sucht werden. Gabenspenden werden an die Mönche und den Tempel erbracht und

es wird andächtig der Mönchspredigt gelauscht, die an die Versammlung der Mönche um Buddha erinnert. Nach Ein­bruch der Dunkelheit begehen die Gläu­

bigen das sogenannte Vien­Tien­Ritual. Die Mönche leiten die Gläubigen zu einer Kerzenprozession, wobei der Chedi des Tempels von den Betenden mit brennen­

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ruBrik 33ArTunDreise | DezeMBer 2012

den Kerzen dreifach im Uhrzeigersinn umrundet wird. Sowohl Mönche als auch Gläubige tragen dabei die Dreifachen Opfergaben in den gefalteten Händen:

eine brennende Kerze, drei brennende Räucherstäbchen und eine frische Blüte. Dadurch sollen sich die Gläubigen auf die drei Juwelen des Buddhismus besinnen:

Buddha, seine Lehre (Dhamma) und die Mönchsgemeinschaft. ■

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34 tansania dezember 2012 | artundreise

Luxus im Buschtansania ist vom massentourismus bisher unberührt.

man reist noch mit stil, wandelt auf den spuren Hemingways und fühlt sich wie im Film «Out of africa».

text und biLder Lucie Paska

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tansania 35artundreise | dezember 2012

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36 tansania dezember 2012 | artundreise

Tansania ist kein Land für Selbst­fahrer: Die Strassen sind zu schlecht, Strassenschilder prak­tisch inexistent, und die Tan­

sanier fahren, entgegen ihrem sonst sehr ruhigen und freundlichen Naturell, wie Wahnsinnige. Dazu kommen die enormen Distanzen. Will man seine Ferien also ge­niessen, macht man es wie die vermö­genden Jagdgäste, die bis vor nicht allzu langer Zeit das tansanische Tourismus­geschäft dominierten. Einer jener Gross­wildjäger der goldenen Kolonialzeit war Ernest Hemingway, der sich seine ostafri­kanischen Jagdsafaris übrigens von Baron Bror von Blixen­Finecke organisieren liess, dem Gemahl jener Tanja alias Karen Bli­xen, die mit ihm bis zu ihrer Scheidung die berühmte Farm unweit von Nairobi ge­führt hatte.

Besonders angetan hatte es Heming­way anscheinend die Gegend um den

Lake Manyara, die er in seiner 1935 er­schienenen Geschichtensammlung «Green Hills of Africa» als «the loveliest I had seen in Africa» bezeichnet. Noblesse ob­lige, und so liess man es sich auch im Busch gut gehen. Viele der heutigen Sa­fariunternehmen in Tansania sind dieser Tradition treu geblieben. Am Lake Man­yara in der schweizerisch­französisch ge­führten Chem Chem Lodge zum Beispiel vereinen sich authentisches afrikanisches Busch­Feeling, luxuriöses Zeltsafari­Ambi­ente und eine hochstehende Küche zu ei­nem perfekten Ort des Wohlbefindens.

Doch auch noch etwas weiter von der Zivilisation entfernt, gehören makelloser Service und stilvolle Unterkünfte in nostal­gischem Kolonial­Look zum guten Ton. Ei­ner der ältesten Veranstalter in Tansania ist das US­Unternehmen Ker & Downey, das die Zeichen der Zeit erkannt hat und seinen Fokus langsam, aber beharrlich von

den Jagdgästen zu den Fotojägern ver­schiebt. Neben den riesigen Jagdrevieren im ganzen Land – die übrigens über die meisten Mittel und somit über die erfolg­reichsten Anti­Wilderer­Einheiten Tansa­nias verfügen – betreibt K&D auch mobile Zelt­Camps in den Weiten der Serengeti. Sie begleiten die Wanderungen der gros­sen Gnuherden und werden deshalb alle paar Monate disloziert.

Zwar muss man in den Zelt­Camps so tief im Busch gelegentlich auf den Handy­empfang verzichten und auch fliessendes Wasser gäbe es eigentlich nicht, wären da nicht die guten Geister, die abends hinter dem geräumigen Zelt den hoch im Baum hängenden Duschkanister mit warmem Wasser füllen gleichwohl wie den Tank mit dem WC­Spülwasser. Um einen solchen Luxus hätte uns Hemingway sicherlich beneidet, und wahrscheinlich war auch seine Feldpritsche nicht so weich und

Der tansanische Leopard ist ein passionierter Einzelgänger und durchstreift ein Territorium von bis zu über 100 Quadratkilometern.

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tansania 37artundreise | dezember 2012

breit wie die heutigen Kingsize­Betten in den sparsam, aber geschmackvoll möb­lierten Zelten.

Vier Lastwagen durchpflügen die wei­chen Pisten der Serengeti, wenn das Camp, das für maximal 16 Gäste ausgelegt ist, zügelt. Buchen lässt es sich nur ex­klusiv, was absolute Privatsphäre garan­tiert. Wer also nur zu viert kommt, hat das ganze Camp für sich, zahlt aber nur für vier. Nicht dass dadurch ein solcher Auf­enthalt etwa günstig würde. Doch das Geld ist gut investiert, insbesondere falls man noch in den Genuss des seltenen Spektakels im Norden der Serengeti kommt, wenn die tausendköpfigen Gnu­herden auf ihrer jährlichen Wanderung den Mara River durchqueren. Schon von wei­tem sind die schwarz­grauen Herden aus­zumachen, die sich vom kenianischen Horizont her Richtung Süden bewegen. Wie nach einem Sternmarsch treffen sie

nach und nach am Ufer des rund fünzig Meter breiten Mara River ein, der ihnen auf ihrem Zug nach Süden den Weg ver­sperrt. Dicht gedrängt stehen sie zu Tau­senden entlang der mehrere Meter hohen, erdbraunen Uferböschung und drängen sich nervös muhend flussauf­ und fluss­abwärts. Immer lauter wird das Gebrüll, bis es das Rauschen des reissenden Flus­ses übertönt und die Luft zu vibrieren be­ginnt. Mit dem Druck der nachrückenden Tiere steigt die Anspannung in den vor­dersten Reihen. Schliesslich stürzt sich eines der Gnus ins rotbraune Wasser. Dut­zende, Hunderte folgen nach und rut­schen, springen, stolpern in den reissen­den Fluss, bis sich ein breites Band von schwarzen, gehörnten Köpfen durch den Strom zieht.

Diejenigen, die Glück haben, schaffen es in wenigen Minuten ans gegenüber­liegende Ufer. Andere treiben in der reis­

senden Strömung ab, geraten in Strom­schnellen und ertrinken. Flussabwärts sieht man sie als Kadaver dahintreiben,

Tansania kann mit äusserst stilvollen Unterkünften aufwarten. Die Chem Chem Lodge ist ein perfektes Beispiel dafür (siehe auch Artikel auf Seite 40).

GUT zU wiSSEn

Die Durchquerung des Mara River findet zwischen August und Oktober statt und ist stark wetterabhängig. Erreichbar ist der Mara River am bequemsten mit einem Kleinflugzeug, wobei der Flugplatz Kogatende direkt am Fluss liegt. Als Unterkunft empfehlen sich die der Gnu-Migration folgenden, mobilen zelt-Camps zum Beispiel von Ker & Downey Tanzania. K&D bietet auch ganze Arrangements an: www.keranddowneytanzania.com

Die Schweizer Chartergesellschaft Edelweiss Air fliegt wöchentlich nach Tansania. Der Flug dauert knapp 8 Stun-den (Hinflug Sonntagabend, Rückflug Montagmorgen).www.edelweissair.ch

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38 tansania dezember 2012 | artundreise

Fotojäger können sich über eine unglaubliche Tiervielfalt direkt vor der Linse freuen (so auch in der Chem Chem Lodge).

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tansania 39artundreise | dezember 2012

MEin GEHEiMTipp

Der Tarangire nationalpark ist mit dem Lake Manyara Tansanias ideale Ergänzung zur berühmten Serengeti. Auf einer Höhe von 1100 m gelegen, weist der natio-nalpark die grösste Konzentrati-on an wild lebender Tiere auf und ist zufluchtsort der tansanischen Grosstierfauna. Die Giraffen-gazelle oder Oryxantilope, zum Beispiel, finden sich praktisch nur noch hier. Eine Safariwoche in Tansania lässt sich bestens mit einem Badeferienaufenthalt auf der Gewürzinsel zanzibar kombinieren.

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wenn die Gnuherden den Fluss überqueren, ertönt und zeigt sich ein besonderes Spektakel. in Tansania leben rund 140 000 Massai.

vorbei an Nilpferden, die dem Spektakel scheinbar ungerührt zuschauen. Ebenso gleichgültig und faul geben sich die gel­ben und grünen Krokodile, die auf den Sandbänken dösen. Die hungrigen warten derweil im Wasser. Man könnte ihre lang­gezogenen Köpfe mit einem Stück Treib­holz verwechseln, würden sie nicht der Strömung trotzen. Irgendwann tauchen sie unbemerkt ab und verbeissen sich in eines der vorbeistrampelnden Gnus. Das Kroko­

dil hält sein Opfer so lange fest, bis es sich nicht mehr wehrt und ertrinkt. Gefressen wird es ebenfalls unter Wasser.

Verletzte scheint es trotz den halsbre­cherischen Sprüngen und Stürzen wenige zu geben. Wenn sich die triefend nassen Tiere am tansanischen Ufer wieder sam­meln und das Gros langsam weiterzieht, beginnt die laute Suche der Muttertiere nach ihren Kälbern und der Kälber nach ihren Müttern. Gegen Abend schliesslich

kehrt langsam wieder Ruhe ein, und der laue Wind trägt den süssen Geruch des Todes über Land. Aufgedunsene und in einander verkeilte Tierkörper säumen die Ufer des Mara River über Dutzende von Kilometern – ein Festschmaus für Geier, Schakale und Hyänen. Auch um dieses Erlebnis hätte uns ein Hemingway beneidet, der sich an den leisen, aber grossen Dramen des Lebens zu ergötzen wusste. ■

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40 tansania dezember 2012 | artundreise

Der Tag auf der Chem Chem Lodge im Norden Tansanias beginnt mit einem flotten Jogging in Begleitung eines

Massai oder mit einem gemütlichen und lehrreichen Spaziergang durch die afrika­nische Wildnis. Das ist der grosse Vorteil eines privaten Wildreviers im Vergleich mit einem Nationalpark, wo man kaum den Fuss aus den Camps und aus den Jeeps setzen darf und die Sichtung von Tieren garantiert und damit fast langweilig ist. Hier kann man – in kundiger Beglei­tung – noch richtig auf Pirsch gehen, und man freut sich über jedes Tier, dem man

dabei begegnet. Mit einem Drink in der Hand, einem guten Buch und dem Feld­stecher auf den Knien kann man vom Hochsitz aus zudem stundenlang dem ununterbrochenen Treiben am Wasserloch zuschauen. Denn die Chem Chem Lodge liegt am Ufer des Manyara­Sees. Dieser ist zwar so gross wie der Zürichsee, aber so flach, dass das Wasser, das jährlich Tausende von Flamingos anlockt, bis im Herbst praktisch austrocknet. Übrig bleibt dann eine riesige, schneeweisse Fläche, begrenzt nur durch die magische Skyline der grossen Grabenbruchkante – das idea­le Setting für einen unvergesslichen Abend­

trunk, der bei guten Gesprächen bis weit in die sternenklare Nacht dauern kann.

Hier hätten sie das Gefühl, noch etwas bewegen zu können, betonen die Schwei­zerin Fabia Bausch und ihr französischer Ehemann Nicolas, die sich ihren Traum von einer Lodge in Afrika erfüllt haben. Aus dem einst öden Weideland, das sie gepachtet haben, ist heute wieder ein Naturparadies geworden. Ein gerüttelt Mass an Mut, eine Prise Glück und eine grosse Leidenschaft haben ihr Unterneh­men zu einer Erfolgsstory werden lassen.

Begonnen hatte alles an der Bahnhof­strasse in Zürich, wo Fabia Bausch als Bro­

Von high heeLs zu canVas BootsWenn eine schweizer Perfektionistin und ein Habitué des tansanischen buschs in umwerfender Landschaft ein Hideaway bauen, kommen auch anspruchsvolle Gäste auf ihre Kosten.text und biLder Lucie Paska

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tansania 41artundreise | dezember 2012

kerin einer deutschen Bank lange Jahre auf grossem Fuss lebte. Doch irgendwann wurde sie des flüchtigen Glücksgefühls überdrüssig, das die x­te neue Bluse oder Tasche zu erzeugen vermögen. Sie kündig­te und suchte nach einer neuen Erfüllung. Eine glückliche Fügung führte sie beim Haifischtauchen auf den Bahamas mit Nicolas zusammen, einem professionellen Jäger, der in Tansania Jagdsafaris für be­tuchte Gäste aus Übersee organisierte. Heute, sechs Jahre später, sind sie ein ein­gespieltes Team: sie die Organisatorin und Managerin mit dem sicheren Gespür für Stil und Qualität, er der Naturbursche, der fliessend Swahili spricht, im Busch zu Hause ist und sein Gewehr nur noch vom Nagel holt, wenn es darum geht, Gäste auf ihren Streifzügen durch den Busch zu begleiten oder die Tiere seines Reservats vor Wilderern zu schützen. Die Wandlung vom Jäger zum Wildhüter sei ihm leicht gefallen, denn jeder richtige Jäger sei im Herzen auch ein Tierschützer. Diese Be­hauptung nimmt man ihm gern ab, wenn man hört, mit welcher Liebe er von «sei­nen» Tieren spricht.

Weil es in Tansania aber praktisch kei­ne Zäune gibt, auch nicht um die Natio­nalparks, ziehen die Tiere dorthin, wo es ihnen am wohlsten ist. Also sichert man sich eine möglichst zahl­ und artenreiche Tierpopulation auf seinem Land damit, dass man die besten Lebensbedingungen

schafft. Das ökologische Gleichgewicht wird aber oft durch Überweidung, Zer­siedelung und Wilderei gestört, weshalb die Kunst gemäss Nicolas darin besteht, auch die Massai­Stämme in der Nachbar­schaft in die Bemühungen einzubeziehen und sie davon profitieren zu lassen. Da sich das 4000 Hektaren grosse, private Tierschutzreservat der Chem Chem Lodge genau zwischen zwei staatlichen Parks, dem Manyara­ und dem Tarangire­Natio­nalpark befindet, entstand die Idee, den Tieren wieder die Möglichkeit zu geben, gefahrlos zwischen den beiden Schutz­gebieten hin und her zu wechseln. Das

Projekt wird auch von der französischen Regierung mit einem Millionenbetrag un­terstützt und so stehen die Chancen gut, dass an der Chem Chem Lodge neben den weit verbreiteten Gnus, Zebras, Giraffen und Warzenschweinen bald auch die nur noch in Reservaten lebenden Elefanten und Löwen vorbeiziehen werden. ■

kontakt: Fabia Bausch, inhaberin und Direktorin der Chem Chem Safari Lodges, TanzaniaReservationen: Tel. +254 718 139 359 (Tel. Schweiz: +41 79 237 51 90) oder [email protected] www.ulea.co.tz

Der Tag in der Chem Chem Lodge beginnt oft mit einem lehrreichen Spaziergang durch die wildnis.

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42 rubrik dezember 2012 | artundreise

Sterne sind nicht mehr nur am Himmel zu finden. Sie erobern auch das Meer. Mit der Aidastella setzt Aida Cruises am 17. März

2013 einen Stern ab auf See. Es ist das zehnte Schiff der Flotte, die seit 2007 im Jahrestakt um ein Schiff erweitert wurde. Noch erhält der Neubau in der Werft in Pa-penburg den letzten Schliff, doch schon bald bricht der neue Star von Warnemünde aus zur Jungfernfahrt nach Nordeuropa auf. Dort bleibt er während der ganzen ersten Saison. Im März und April unter anderem für viertägige Städtereisen nach Amster-dam und Dover/London, ab Mai für zwei-wöchige Kreuzfahrten nach Nordeuropa.

Die Destination passt: Das Innendesign des Schiffes verströmt nordisches Flair. Warme, sanfte Farben wirken stilvoll und

dezent. Das Zentrum des skandinavischen Stils und auch ein Herzstück des Schiffes ist der «Body & Soul»-Bereich, der mit einer Fläche von 2601 Quadratmetern zu den grössten Sport- und Wellness-Tempeln auf See gehört. Naturmaterialien wie Stein und Holz dominieren hier, Weiss- und Grüntöne beruhigen, und sogar Bir-kenbäume fehlen nicht. Sie stehen in der Wellness-Oase und können da regelmässig frische Luft tanken: Das gläserne Dach kann bei schönem Wetter geöffnet werden.

Theater im GlasdomJederzeit Zugang zu Frischluft bieten auch die 510 Kabinen mit Balkon und eigener Hängematte. Insgesamt gibt es auf dem neuen Schiff 1097 Kabinen, darunter fünf Suiten. Die Innenkabinen sind virtuelle

Aussenkabinen: LED-Flatscreens ermögli-chen den Blick aufs Meer. Die Unterwas-serwelt wird an einer riesigen LED-Wand im Treppenhaus abgebildet. Auf Technik muss nirgends verzichtet werden. In den À-la-carte-Restaurants geben iPads be-kannt, wo das Steak herkommt und wel-cher Wein zum Menü passt. (Die Aida stella beherbergt sieben Restaurants und zwölf Bars.) Das Infotainmentsystem iTV ver-bindet die Gäste via Bildschirm aus der Kabine mit den Liebsten daheim, der Mail-box des Büros, dem bordeigenen Intranet oder bietet Zugang zu Radio- und Fernseh-programmen – wenn nicht der Gang ins schiffseigene 4D-Kino mehr lockt. Das vierte D nach dem klassischen 3D steht für Sessel, die sich bewegen, sowie Was-serstaub und Luft, die den Gästen aus

Neue STarS der Meere2013 stechen sowohl aida Cruises als auch Hapag-Lloyd Kreuzfahrten mit einem neuen schiff in see. mit der ms Columbus 2 hat Hapag- Lloyd Kreuzfahrten schon in diesem Jahr ein neues Konzept gewagt. text STefaNie SchNelli biLder aida cruiSeS / hapaG-lloyd kreuzfahrTeN

Ab März 2013 setzt die Aidastella von Aida Cruises neue Massstäbe auf See.

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artundreise | dezember 2012 SchiffSreiSeN 43

Düsen entgegenblasen und so noch mehr das Gefühl vermitteln, mitten im Gesche-hen des Films zu sein.

Für das Mainentertainment hat die Aidastella einen grossen Glasdom in der Mitte des Schiffes. Ausgedehnt auf drei Decks locken Theater, Bars und ein Markt-platz. Ebenfalls hollywoodreif im wahrsten Sinne des Wortes ist der «Walk of Fame» in der Shopping-Meile. Geehrt werden je-doch nicht Hollywood-Stars, sondern die Mitglieder der Aida-Familie. Jedes Schiff der Flotte ist mit einem Stern verewigt.

Segeleffekt bei einem 253-Meter-kolossTrotz der vielen neuen Features, eine Leistung zeichnet die Aidastella be sonders aus: ihr Engagement für den Umwelt-schutz. Moderne Technologien ermögli-chen es Aida Cruises, den Treib stoff-verbrauch und die Emissionen des 253 Meter langen und 32 Meter breiten Kolos-ses mit 14 Decks wesentlich zu verringern. Durch das sogenannte Power Manage-ment System wird beispielsweise bei jeder Geschwindigkeit exakt nur so viel Leistung bereitgestellt, wie tatsächlich be nötigt wird. Weiter wird der Treibstoff-verbrauch mit strömungsoptimierten Pro-pellern und Rudern gesenkt. Ihr Design erzeugt einen Segeleffekt, der das Schiff zusätzlich vorantreibt. Auch das Rumpf-design wurde optimiert und der Silikon-

Unterwasseranstrich sorgt für weniger Reibung. In den Kabinen der Aidastella konnte der Energieverbrauch durch ein Umluftsystem mit integrierter Abwärme-nutzung um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Die Kabinen werden voneinander getrennt temperaturabhängig reguliert.

Die modernen Aida-Schiffe brauchen pro Gast drei Liter Treibstoff auf 100 Kilo-meter. Das Unternehmen ist bemüht, diesen Verbrauch noch stärker zu dros- seln. 2015 und 2016 sollen zwei Schiffe in See stechen, die ausschliesslich mit umweltfreundlichem Dieselöl betrieben werden. Durch eine spezielle Technolo- gie gleiten sie auf einem Teppich von Luftblasen, um die Reibung und damit den Treibstoffverbrauch noch weiter zu verringern.

leger ohne TischordnungNeben Aida ein anderer Marktführer im ei-genen Segment im deutschsprachigen Raum ist Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Das Unternehmen hat angekündigt, den Fokus in Zukunft noch stärker auf Luxus- und Expeditionskreuzfahrten zu legen und will die internationale Vermarktung ausbauen. Im Expeditionsbereich werden Optionen geprüft, um neben der Hanseatic und Bre-men weiter zu wachsen. Im Luxussegment wird die Flotte, zu der auch ein Privatjet gehört, im Mai 2013 mit dem Neubau MS Europa 2 ergänzt, dem Schwesterschiff

des weltweit einzigen 5-Sterne-plus-Schif-fes MS Europa. Im Vergleich zur bekann-ten Schwester soll die MS Europa 2 eine lifestyle-orientierte, legerere Art von Luxus verkörpern.

Schon in diesem Jahr gab es aber Zu-wachs bei der Hapag-Familie: Im April wurde vor Palma de Mallorca die MS

Die Show geht weiter: Unterhaltung und Entspannung erhalten auf der Aidastella eine neue Dimension.

ThEMEnrEiSEn bEi AiDA UnD hApAg-LLoyD KrEUzfAhrTEn

aida cruises hat für 2013 mehrere kulina­rische Themenreisen sowie spezifische Kunstreisen auf dem programm. für Sport­reisen sind spezielle pakete wie beispiels­weise ein golf­, fahrrad­ oder Tauch­ package buchbar. Auch Musikreisen finden immer wieder statt. www.aida.de

hapag-lloyd kreuzfahrten hat 2013 speziel­ le golfreisen im Angebot. Wer sich für eine «golf & Cruise»­reise entscheidet, bespielt mindestens drei greens und profitiert von einem rundum­paket mit Transfers, orga­nisation der Abschlagzeiten, Transport und reinigung der golfausrüstung. begleitet werden die reisen von einem pgA golf­ professional, der auch an bord hilft, die eigene Technik zu verbessern. zudem wurde das Angebot von familienreisen stark aus­gebaut. Spezielle Kinder­ und familienaus­flüge, ein breites Unterhaltungsprogramm und umfassende betreuungsangebote ergänzen die Kids­ und Teenclubs an bord. www.hlkf.de

Page 44: Artundreise Dezember 2012

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artundreise | dezember 2012 SchiffSreiSeN 45

Columbus 2 getauft. Das Schiff war vorher unter dem Namen Insignia unterwegs – Hapag-Lloyd Kreuzfahrten hat einen Zwei-Jahres-Chartervertrag mit Oceania Cruises abgeschlossen. Die Columbus 2 ist zwar klassisch-elegant und gediegen im Stil, die Atmosphäre aber ist leger und modern. Auf Kreuzfahrttraditionen wie Kapitäns-abende und feste Tischordnung wird bewusst verzichtet. Es ist ein fami liäres Schiff, das viel Platz bietet für seine höchs-tens 698 Gäste. Erst vor kurzem wurde die MS Columbus 2 vom renommierten Berlitz Cruise Guide mit 4 Sternen ausgezeichnet. Auf elf Decks sind 349 Kabinen mit einer Standardgrösse von 20 Quadratmetern untergebracht. Die 52 Penthouse Suiten haben alle einen sechs Quadrat meter grossen Balkon. Die vier exklusiven Vista Suiten reizen mit 55 Quadratmetern Wohn-fläche sowie einem Balkon von 18 Quad-ratmetern und sind damit noch etwas klei-ner als die sechs luxuriösen Owners Suiten mit Jacuzzi im Bad. Beiden Suiten-Kate-gorien steht ein 24-Stunden-Butlerservice zur Verfügung.

käpt’n knopf lockt familien an bordRundum sehr gut bedient werden die Gäste auch in den vier Restaurants, zwei davon Spezialitätenrestaurants mit Fine-dining, und den sechs Bars. Um trotz die-sem Angebot fit zu bleiben, steht an Deck eine Joggingstrecke zur Verfügung. Wer es

entspannter mag, zieht sich in den Spa- und Wellnessbereich oder auf das Pool- deck zurück. Golffans können ihr Hobby auf dem Putting Green, dem Golfabschlag und mit Videoanalyse frönen.

Für die kleinen Gäste wurde in Zusam-menarbeit mit dem Kooperationspartner Margarete Steiff GmbH der erste «Käpt’n Knopf» Kidsclub mit Plüschinsel und Ku-scheltieren sowie Basteltisch und Puppen-theater gestaltet. Teenager ab elf Jahren können sich im Teensclub mit Gleich-altrigen unterhalten. Beide Bereiche wur-den im Rahmen der Schiffsübernahme um-gebaut und neu gestaltet. Eine Reaktion

von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten auf die stei-gende Nachfrage nach Kreuzfahrten bei Familien. Die Zeiten, in denen nur Senio-ren auf Kreuzfahrtschiffen anzutreffen wa-ren, sind definitiv vorbei.

Jung und modern ist darum auch das Freizeit- und Entertainmentprogramm auf mehreren Bühnen und in Lounges. Eine Showbühne auf dem Pooldeck ermöglicht Events unter freiem Himmel – wenn das Wetter stimmt. Die Aussicht dafür ist zu-mindest in den Wintermonaten gut: Die Columbus 2 ist auf Weltreise in Ferndesti-nationen. Im Sommer wird das Schiff vor allem in Nordeuropa unterwegs sein. ■

Käpt’n Knopf verkörpert das neue familienprogramm von hapag­Lloyd Kreuzfahrten.

bei der ersten bewertung im berlitz Cruise guide hat die MS Columbus direkt vier Sterne erhalten.

Entspannter Luxus: Mit der MS Columbus definiert hapag­Lloyd Kreuzfahrten ihr Konzept neu.

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46 rubrik dezember 2012 | artundreise

Luxus im mädchenpensionatVon corina issLer baetschi

der schweizer nobelkurort st. moritz ist um eine hotelikone reicher: Giardino

mountain heisst das neue Fünf-sterne-resort, das nach einem softopening seine

tore für die Wintersaison nun im dezember vollständig öffnet.

Das neue Fünf-Sterne-Resort Giardino Mountain in St. Moritz ist ein Ensemble aus sieben verschiedenen Engadiner Häusern. Mit Natursteinen und edlen Höl-zern aus der Umgebung, mit eleganten Stoffen italienischer Hersteller oder Leuch-ten in Form von Eiszapfen haben die zu-ständigen Innenarchitekten das einstige Mädchenpensionat in ein lässig-luxuriö- ses Designhotel verwandelt. Dabei legten sie dennoch Wert darauf, die historische Bausubstanz zu erhalten, was zum Beispiel die charaktervollen Holzdecken eindrück- lich zeigen. In der noch ursprünglichen Stüva mit Holzpaneelen und archetypi-schen Eckbänken ist heute eines von drei Res taurants untergebracht. Die ehemalige Ka pelle mit ihren kunstvollen Sgraffiti von Fabelwesen, darunter Faune und Bacchanten, wiederum beherbergt das Gourmet restaurant Ecco on Snow. Rolf Fliegauf, der aus dem Giardino in Ascona bekannte Starkoch, wird hier seine fanta-sievollen Kreationen während den Winter-monaten den St. Moritzer Gästen servie-ren. Für den erst 31-jährigen Deutschen, der von Michelin auch für das Ecco mit zwei Sternen aus gezeichnet wurde und so-mit als einziger Chef der Schweiz über vier Sterne verfügt, ist Kochen Lebens inhalt.

Als Kind zog er die Küche dem Spielzim-mer vor, sagt er, dessen Eltern einen Gast-hof südlich von Augsburg führten. Dass er nun nach dem Tessin auch in den Bündner Bergen kulinarische Highlights zaubert, wird Giardino- erfahrene Stammgäste be-sonders freuen und ist somit ein Grund mehr, das neuste Kind der Giardino Grup-pe diesen Winter kennen zu lernen.

regeneration mit hohem stellenwertVerwöhnt werden die Gäste des Giardino Mountain aber nicht nur in kulinarischer Hinsicht, sondern auch im hoteleigenen Spa mit insgesamt acht Anwendungs-räumen. Zudem stehen ihnen ein Indoor-pool, verschiedene Saunen und Ruhezonen sowie ein Fitnessraum zur Verfügung. «Im Giardino Mountain haben wir für Gäste aller Altersgruppen individuelle Erlebnisse und Rückzugsmöglichkeiten kreiert», sagt Philippe Frutiger, CEO der Giardino Hotel Group. Für Teenager wurde eine Freestyle Academy geschaffen, ein cooler Treff mit Billardtisch, Kicker und Spielkonsolen. Kleinkinder können unter Aufsicht in einem liebevoll gestalteten Kidsclub spie- len, während sich die Eltern etwas Ent-spannung im 2000 Quadratmeter grossen Spa gönnen und in den Genuss einzig-

artiger Behandlungen kommen. Daniela Frutiger, die mit ihrem Mann die Hotel-gruppe führt und als Marketing- und Konzeptver antwortliche immer von neuem für Dynamik in der Gruppe sorgt, hat zusammen mit Wissenschaftlern und ei-nem Winzer aus dem Tessin eigens eine Kosmetiklinie entworfen: Dipiù heissen die Pflegeprodukte, die frei von Pa raffinen und Silikonen sind, dafür aber mit hochwer-tigen Essenzen aus Kräutern, Trauben und Früchten angereichert wurden.

behaglichkeit auch in den ZimmernFür die Innenausstattung des Hotels, des-sen Haupthaus 1718 erstmals urkundlich erwähnt wurde, zeichnen sich die Büros Bofor Design (Schweiz) und Bachhuber-Geissinger (Deutschland) verantwortlich. Alpiner Chic, Charme und Behaglichkeit waren die Stichworte, die sie bei ihren Entwürfen und der Wahl der Materialien stetig begleiteten. Während die historische Bausubstanz die Grundrisse bestimmt, bil-den Stil und Design die optischen Anzie-hungspunkte. Die 78 eleganten Zimmer und Suiten schaffen einen individuellen Bezug zur Landschaft des Oberengadins und empfangen die Gäste mit einer gemüt-lichen Atmosphäre. Für die nötige Wärme nach einem langen Skitag sorgt eine ku-schelig ummantelte Wärmeflasche. ■

Die Übernachtungspreise beginnen in der Wintersaison bei CHF 295 für ein Doppel­zimmer inkl. Frühstück. Reservierungen nimmt das Hotel telefonisch unter +41 (0) 800 333 315 oder per E­Mail an welcome@giardino­mountain.ch entgegen.

www.giardino-mountain.ch

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artundreise | dezember 2012

internationaLe konGressquaLität in davosVon corina issLer baetschi

mitte november gab hilton Worldwide die eröffnung des ersten hilton Garden inns

der schweiz bekannt. umgeben von herrlicher bergwelt wird die preisgekrönte

hotelmarke der gehobenen mittelklasse neu auch in davos vertreten sein.

Davos, das zur Jahrhundertwende vor al-lem für seine Sanatorien berühmt war, und wo vor bald achtzig Jahren der erste Bügel-lift der Welt und gleichzeitig erste Skilift der Schweiz seinen Betrieb aufnahm, ist heute auf dem internationalen Parkett vor allem durch das jährliche World Economic Forum bekannt. Wenn sich Präsidenten, Könige und Wirtschaftsbarone jeweils im Januar in der Alpenstadt treffen und den «Geist von Davos» anrufen, dann ge-hen die Bilder der schneebedeckten Da-voser Berge um die Welt. Dies gab wohl auch den Ausschlag für Hilton Worldwide, sein erstes Garden Inn der Schweiz ausge-rechnet in Davos anzusiedeln. Das neue Kongress hotel der Hiltongruppe steht des-halb auch direkt gegenüber des Davoser Kongresszentrums. Eines Zentrums, das von der Gemeinde vor zwei Jahren mit Investitionen in Millionenhöhe erweitert und den Bedürfnissen der internationalen Kongresse wie dem WEF oder dem Welt-kongress des AO Research Institutes an-gepasst wurde.

«Inmitten einer atemberaubenden Landschaft wird das Hilton Garden Inn Davos sowohl Schlüsselfiguren aus Wirt-schaft, Politik und Wissenschaft beher-bergen, als auch eine grosse Zahl von

Ferien gästen, die diese schöne Region be-suchen», sagt Simon Vincent, Area Präsi-dent, EMEA, von Hilton Worldwide. Und Adrian Kurre, Global Head von Hilton Gar-den Inn fügt an: «Es ist fantastisch zu se-hen, wie ein Hilton Garden Inn in dieser spektakulären Lange inmitten der Schwei-zer Alpen entstanden ist. Unsere Marke für die gehobene Mittelklasse ist auf die Bedürfnisse von wertebewussten Reisen-den zugeschnitten. Wir sind deshalb auch besonders stolz auf die Bemühungen des Hotels um Nachhaltigkeit.» Dabei spricht er beispielsweise die Solaranlage auf dem Dach sowie die Holzschnitzelheizung an, welche zusammen mit einem speziellen Lüftungsverfahren zur Umweltfreundlich-keit des neuen Hotels beitragen.

Wer den Namen Hilton Garden Inn kennt, weiss, was er in Davos zu erwarten hat. So gehören nebst 146 modernen Zimmern ein kostenloses 24-h-Business Center, kostenloser Kabel- und WiFi- Internetzugang in allen Zimmern, das innova tive und enstpannende Garden Sleep SystemTM oder der Pavilion Pantry Minimarkt genauso zum Standard wie ein Fitnesscenter. Aufgrund der Eigenheiten von Davos möchte sich das Hotel nebst den Kongressreisenden aber auch den

Feriengästen empfehlen. Deshalb, erklärt Alison Gustavsson, Sales Managerin des Davoser Hauses, wurden bei der Konzern-leitung ein paar Ausnahmen und Beson-derheiten beantragt. Dazu gehören ein kleiner, aber feiner Wellnessbereich mit Sauna und Dampfbad, stimmungsvolle Schwarz-Weiss-Bilder aus dem Davos der Jahrhundertwende im Eingangsbereich sowie ein gemütlicher Kamin mit einem Bücherregal, in welchem beispielsweise alle Kinderbücher des berühmten Bündner Malers Alois Carigiet vorzufinden sind. «Wir hoffen, dass sich viele unserer Stammkunden auch für ein paar private Tage in diesem schönen Ferienort begeis-tern lassen», so Alison Gustavsson, «und ich denke, dass wir dadurch zahlreiche neue Gäste nach Davos bringen können. Wir sind sehr motiviert, gehen mit einer gesunden Einstellung an unsere Arbeit und denken, dass wir uns so gut in die bestehende Davoser Hotelbranche integ-rieren werden.» Unterstützt wird sie dabei mit Bestimmtheit auch von den einhei-mischen Unternehmern Urs Hoffmann und Walter Weber sowie dem Davoser Gastroprofi Stefan Stocker, die mit ihrer Event GmbH gleich neben dem Hotel eine Bowlingbahn mit Restauration und Ver-kaufsständen betreiben und eng mit dem Hilton Garden Inn zusammenarbeiten werden. ■

www.davos.hgi.com

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48 rubrik dezember 2012 | artundreise

Das beste Hotel «East of Suez» zu sein, ist zwar schmeichel-haft, aber auch mit happigen In vestitionen verbunden. Denn

einerseits liegt die Konkurrenz auf der Lauer, und andererseits hegen Jetsetter steigende Ansprüche, die befriedigt wer-den müssen, will man das Rennen um die Spitzenposition gewinnen. Diesen Podest-platz besetzt und verteidigt das «Pen» mit allem, was man sich unter hochkaräti-gem Luxus einer Fünf-Sterne-Ikone vor-stellt: zwei Helikopterlandeplätze auf dem Dach, eine Flotte von 14 neuen Rolls-Royce Phantoms, «selbstverständlich» im noblen Peninsula-Green, 300 üppig ausgestattete

Gästezimmer und Suiten, gekrönt von der James-Bond-würdigen Peninsula Suite, die den strengen Sicherheitsstandards des US-amerikanischen CIA und der briti-schen MI5 genügt. Dieser spektakuläre Adlerhorst im 25. und 26. Stockwerk mit Blick auf Victoria Harbour und Hong Kong Island verfügt so über alles, was man sich erträumt: private Eingangshalle, separater Lift zur Helikopterlounge und zum Felix-Dachrestaurant, ein immer startbereiter Rolls-Royce, eine Station für Sicherheits-beamte und bei Bedarf sieben Schlafzim-mer auf der gleichen Etage. Für königliche Dimensionen und absolute Diskretion ist also gesorgt.

Kein Wunder bei so viel Pracht und Glamour, dass das Peninsula für Gekrönte und Ungekrönte zum bevorzugten Ort für einen Hongkong-Trip avancierte. Nun wurde kürzlich die erste Phase eines umfassenden Renovierungsprogramms abgeschlossen, das alle Räume im Hotel-Tower umfasst. Im Gefolge des Neuauf-tritts werden alle 300 Gästezimmer und Suiten in Design und Technologie auf den neusten Stand gebracht. Die Gesamtinves-tition beläuft sich auf umgerechnet 55 Millionen Franken. Momentan erhalten die Zimmer im Original-Gebäudekomplex ihren neuen Look und ihre neue Aus-stattung, wobei diese zweite Phase im

neu deFinierter Luxus im FünF-sterne-seGment the Peninsula Hong Kong hat in der internationalen Grandhotellerie schon immer den ton angegeben. nun wird die spitzenposition mit der laufenden umgestaltung nochmals ausgebaut.Von Werner knecht

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artundreise | dezember 2012 hoteLs 49

April 2013 abgeschlossen werden soll und dann zudem die Feierlichkeiten zum 85. Geburtstag der Grand Lady einläutet.

schicke eleganzWar das bisherige Design von farben-prächtiger, klassischer Opulenz dominiert, liegt nun der Akzent auf Modernität, Schlichtheit und schicker Eleganz, wobei die neue Raumästhetik die charakteris-tischen Designansätze und praktische Anwendbarkeit heutiger Luxusjachten, Pri-vatautos und -jets aufnimmt und umsetzt. Edelhölzer, luxuriöse Stoffe und prachtvolle Materialien verleihen dem Gesamtbild Ruhe und Ausgewogenheit, was auch durch die diskrete Farbpalette gewährleis-tet ist. Zur Ausstattung gehören handge-prägte, lederbezogene Kleiderschränke und Wandpaneele sowie von Vintage-Rei-sekoffern inspirierte Ledergriffe an den Schubladen. Möbel aus poliertem Wurzel-holz, Türen mit geschnitzten Details, Ses-sel und Sofas in Sonderanfertigungen schaffen ein Ambiente von zeitgemässem Luxus und Komfort. Von chinesischer Tuschmalerei inspirierte Kunstinstallatio-nen aus bronzelackiertem Stahl sorgen für ein exotisches Flair und sind ortstypisch, genauso wie die kalligraphisch anmu-tenden, floralen Raumtextilien. Die neue In-Room-Technologie will ihrerseits Luxus

in vollkommen neuer Dimension sichtbar machen. Interaktive Tablets stehen am Bett und am Schreibtisch zur Verfügung und lassen sich je nach Herkunftsland des Gastes in fünf Sprachen voreinstellen.

ein Gefühl des WohlbehagensSpiritus rector des Neuauftritts ist der Schweizer Peter Borer, Chief Operating Officer der Peninsula Hotels. Im Gespräch betont er die Bedeutung einer geschickten Kombination von «hard and soft factors» – also von «harten Faktoren wie Mobiliar, Teppichen und Tapeten» mit «weichen Faktoren» wie Licht, Temperatur, Düften und Klang; Dingen also, die man nicht berühren kann. «Erst dann entsteht eine gute, wohnliche Atmosphäre in einem Hotel. Diese zu erschaffen, gehört zu den wichtigsten und schwierigsten Aufgaben eines Luxushotels.» Deshalb verbringt der alerte Spitzenmanager viel Zeit mit dem hoteleigenen Designteam, um über diese Einflussfaktoren zu diskutieren. «Denn ein Hotel muss jene Stimmung vermitteln, die den Gästen und dem Personal ein Gefühl der Sicherheit und des Wohlbehagens bringt.» Wenn man das «neue» Peninsula Hong Kong betrachtet, darf man erfreut feststellen: Ziel erreicht! ■

www.peninsula.com

Ob Mini oder Rolls­Royce, die Pen­Wagenflotte kann sich sehen lassen.Das Design im Felix stammt von Philippe Stark.

HigHtECH DER SuPERlativE

the Peninsula Hotels verfügen als welt­weit einzige luxushotelgruppe über eine eigene Forschungs­ und Entwicklungs­abteilung im Bereich der in­Room­tech­nologie. Das in Hongkong ansässige Elec­tronic Services Department zählt nicht weniger als 27 Spezialisten, zusammen­gesetzt aus Elektronik­, Soft­ und Hard­ware­ingenieuren. Die nun in Hongkong in den neuen Zimmern eingesetzten in­teraktiven, digitalen tablets ermöglichen dem gast Zugriff auf die Restaurant­ Menüs, sämtliche Hoteldienstleistungen, die virtuellen PenCities­guides sowie tv und Radio mit störschallunterdrückenden Kopfhörern. von den lED­touchscreens an den Wänden lassen sich sämtliche elektrischen und elektronischen geräte im Zimmer – beispielsweise Beleuchtung, Klimaanlage, audio­ und videosysteme oder die vorhänge – bedienen. Die tablets erlauben die Übertragung von terrestri­schem Fernsehen sowie von 90 internet­tv und 460 internet­Radio­Kanälen. Der kostenlose Zugang zu Highspeed­internet ermöglicht voiP­Ferngespräche in alle Welt – gratis und franko.

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dezember 2012 | artundreise

Die alljährliche Leserumfrage des US- amerikanischen Conde Nast Traveler hat soeben The Peninsula New York mit 95,4 Prozent aller Stimmen zum besten Hotel in New York City gekürt. Das hoteleigene Spa wurde gar zum besten Spa der USA erkoren; in exklusiver Penthouse-Lage in den obersten drei Stockwerken des Hotels wird auf nicht weniger als 3500 Quadrat-metern Spa-Kultur vom Feinsten zelebriert. Man fühlt sich hier versetzt in einen Wald der Ruhe hoch über den Dächern der hektisch pulsierenden Millionenstadt. «Or-ganic Form» lautet das Design-Konzept der 2009 völlig neu konzipierten Wohlfühl- Oase, die nicht weniger als 12 Behand-lungsräume im Sinne ganzheitlicher Treat-ments aufweist. Im Fitnesscenter wartet ein modernes Cardio- und Life-Fitness-Trainings-Equipment auf Gesundheits-bewusste und -suchende.

erfreulich unprätentiös Wer sich hier gestählt und von negativen Umwelteinflüssen entschlackt hat, fühlt sich moralisch legitimiert für eine stärken-de Mahlzeit im Gastrobereich des Hauses. Die Küche kommt erfreulich unprätentiös daher mit ungezwungenen, zeitlos moder-nen Kreationen, wobei die kulinarische

Handschrift vom neuen Küchenchef Cornel Ruh-land stammt. Der bei Berlin geborene Küchendirektor beliefert auch den Sun-downer-Treffpunkt der New Yorker Society, den in sinnlichen Farben und Formen ge-haltenen Salon de Ning im 23. Stockwerk. Von hier aus kann man neben edlen Häpp-chen und Signature-Cocktails auch den spektakulären Blick auf Manhattans gleis-sende Skyline geniessen – und sich mit etwas Phantasie in einen herrschaftlichen Privatsalon im Shanghai der 30er-Jahre träumen. Diese üppig ausgestatteten Sa-lons bilden mittlerweile ein eigentliches Wahrzeichen der Peninsula Hotels in New York, Hongkong, Shanghai und Manila.

Wer es schliesslich ganz gediegen haben will – bitte sehr: Nahe des Salon de Ning, nämlich auf der 19. Etage, findet man im The Peninsula New York die mit über 300 Quadratmeter luxuriöseste Gäste unterkunft. Die Peninsula Suite wur-de völlig neu gestaltet und reflektiert die pen-typische Raumästhetik, in der sich Moderne und Art Déco zu einer stimmigen Einheit verbinden. Alles atmet grossstäd-tisches Flair und Weltoffenheit, Highlife und Komfort im obersten Segment. Und wer locker mal 24 000 Dollar pro Nacht hin-zublättern in der Lage ist, kommt zweifel-

los zu einem prägenden Erlebnis – und hat immerhin Anrecht auf verschiedene inklu-dierte Goodies.

General Manager Jonathan Crook weiss, worauf es den Pen-Gästen an-kommt: «Sie wünschen eine breite Ange-botspalette auf höchstem Niveau. Wir bau-en unseren Dienstleistungsfächer denn auch permanent aus und bringen überall die unverwech-selbare Pen-DNA hinein.»

selbstverständlicher LuxusAlle 239 Gästezimmer und Suiten – letztere erfreuen sich einer steigenden Nachfrage – atmen diesen unverkrampften Luxus, und erst noch im Rahmen eines vernünfti-gen Pricings, zumal man je nach Portemon-naie das passende Angebot wählen kann. Zudem werden immer wieder Packages zu Sonderkonditionen offeriert. Im Herzen Manhattans an der Fifth Avenue gelegen, kann der Gast vom Peninsula New York aus bequem in alle Richtungen ausschwärmen, sich dem Kaufrausch hingeben, die vielen nahen Museen besuchen (das Museum of Modern Art ist gleich um die Ecke) oder jenen Neuentdeckungen nachspüren, von denen er im neuen Online-Lifestyle-Maga-zin «PenCities» der Peninsula-Hotels (über www.peninsula.com) erfahren hat. Gastro-nomie, Unterhaltung, Shopping: Alles wird appetitlich serviert – und so das Reisefie-ber erfolgreich angeheizt. ■

www.peninsula.com

unverkrampFt auF dem podest Von Werner knecht

the peninsula new York passt zur adresse Fifth avenue: Weltläufigkeit, Luxus,

Glamour und lockere multikulti-ambiance. mit up-dates und Zusatzangeboten

behauptet sich das pen in den palmarès.

Page 51: Artundreise Dezember 2012

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3. Tag: Mannheim-Rüdesheim: Besuchen Sie am Vor-mittag das romantische Heidelberg (*), bevor Sie amNachmittagrheinabwärtsnachRüdesheimgelangen.

4. Tag: Rüdesheim-Koblenz: Fahrt im Winzerbähn-chen zum berühmten «Siegfrieds Musikkabinett» mit350 selbstspielenden Musikinstrumenten aus 3 Jahrhun-derten(*).AmNachmittagpassierenSiedieengsteStel-ledesRheinsmitdemLoreley-Felsen.AbendserwartetSiedieAltstadtKoblenz.

5. Tag: Koblenz-Düsseldorf: ErlebenSie«Kölnpur»aufeinemSpaziergangmitGeschichtenundAnekdotenzumSchmunzeln (*). Am Nachmittag Führung durch die le-gendäreDüsseldorferAltstadt(*).

6. Tag: Düsseldorf-Amsterdam: Besuch des Keuken-hofs, eines der populärsten Reiseziele der Niederlan- de(*).AmNachmittagwahlweiseBesichtigungAmster-damsmitdemBusundaufeinemGrachtenboot(*)oderZeitzurfreienVerfügung.

7. Tag: Amsterdam Rückfahrt: AusschiffungnachdemFrühstück,RückfahrtmitdemEUROBUSindieSchweizoderorganisierterTransferzumFlughafenundRückflugindieSchweiz.

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Page 52: Artundreise Dezember 2012

dezember 2012 | artundreise

Die schwarzen Hotellimousinen wirbeln den marokkanischen Wüstenstaub auf, der in einer feinen Schicht auf den Stras-

sen thront. Durch die Blätter der Palmen bricht das rote Licht der untergehenden Sonne. Gerade noch kitzelte der Geruch von Kümmel, Curry und Anis in der Na- se, faszinierten Gaukler und Schlangen-beschwörer ihr Publikum, erklang das Trampeln der Pferdehufe auf dem Djemaa El-Fna, dem ehemaligen Henkersplatz von

Marrakesch, der 2001 von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke des mündli-chen und immateriellen Erbes der Mensch-heit aufgenommen wurde. Und jetzt, nur zwanzig Autominuten von der mittelalter-lichen Medina entfernt, tauchen Besucher in eine Oase der Ruhe ein.

Erst im April dieses Jahres eröffnete das Palais Namaskar seine Pforten, erbaut vom französisch-algerischen Star-Archi-tekten Imaad Rahmouni. Wie eine Fata Morgana erhebt sich das Luxusresort aus

dem Wüstensand. Es ist das erste Hotel der Oetker Collection ausserhalb Europas und könnte sich schnell als eines der reiz-vollsten Refugien Nordafrikas etablieren. Für Jetsetter ist damit ein Trip nach Mar-rakesch wieder obligatorisch. Das Palais Namaskar mit seinen fünf Hektar duften-der und balinesisch inspirierter Garten-anlagen entführt die Gäste in eine mär-chenhafte Welt – fast zu schön um wahr zu sein. Orientalischer Look und moderne Innenarchitektur, traditionelle und zeit-

märchenhaFte nächte im morGenLand zwischen dem atlasgebirge und den djebilet bergen liegt das jüngste Hotel der oetker Collection, das Palais namaskar: ein luxuriöser traumpalast aus 1001 nacht – nur zwanzig auto­minuten von marrakesch entfernt.text kristin oeinG

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artundreise | dezember 2012 hoteL 53

gemässe Designsprache treffen hier char-mant aufeinander. Die luxuriöse Anlage beherbergt zwei Paläste, zehn Villen, 15 Suiten und 14 Zimmer mit privaten Gär-ten, Terrassen und Pools, eingebettet in Oliven- und Orangenbäume, Palmen und Bougainvillea-Büsche. Das Interieur wurde nach der alten chinesischen Lehre des Feng Shui gestaltet. Zum Wohlbefinden trägt auch das breite Angebot des 650 Quadratmeter grossen Spas bei.

Vom Le Namaskar Restaurant fällt der Blick auf den Poolpalast mit seiner gold-farbenen Kuppel. Wie Gott in Frankreich dürfen sich die Gäste in der Tea Lounge Espace T fühlen, denn hier wird der Tee

in der Tradition des berühmten Pariser Teehauses «Mariage Frères» serviert. Die Szenerie auf der Dachterrasse des Hotels, mit Blick auf das Atlasgebirge, untermalt ein DJ mit leisen Klängen. Es sind die Abende, wenn das Farbspiel der unterge-henden Sonne auf die Wasserläufe, Seen und Pools fällt und sich die rosafarbenen Wolken im Wasser spiegeln, an denen sich die ganze Magie der Anlage entfaltet. «Palais Namaskar ist eine Destination in sich selbst. Es verbindet europäische Mass stäbe der Luxushotellerie mit ma-rokka nischer Kultur und wird so zu einem magischen Ort, an dem unsere Gäste un-vergessliche perfekte Momente erleben

können», sagt General Manager Frédéric Picard. Auch der Service ist exklusiv: Ein privater Butler steht jedem Gast rund um die Uhr zur Verfügung. Sogar ein hotel-eigener Privatjet gehört dazu. Er kann so-wohl für Transfers zu anderen Häusern der Oetker Collection eingesetzt werden als auch die Metropolen New York, Mos-kau und Dubai anfliegen. ■

Der Preis für eine Übernachtung beginnt bei 390 Euro für zwei Personen im Superior Zimmer inklusive Frühstück. Reservierungen werden unter [email protected] oder per telefon +212 (5) 24 29 98 00 entgegengenommen.

www.palaisnamaskar.com

… ergeben eine traumhafte Mischung.

am abend entfaltet sich die Magie der Palastanlage erst richtig.

Marrokanisches Flair ... … und europäische Massstäbe ...

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VERBLÜFFEND ANDERSDas Hotel, das lebt.

Die bezaubernde Aussicht auf die Stadt, das Kultur- und Kongress-zentrum Luzern (KKL), den Vierwaldstättersee und die Bergkulisse machen jeden Besuch im MONTANA zu einem Highlight.

FÜR DESIGN & LIFESTYLE LIEBHABER

Mit seinen 66 Gästezimmern, Suiten und den einzigartigen Penthouse Spa Suiten mit grosszügigem In-Room Spa-Bereich und privatem Panorama Whirlpool auf der Dachterrasse, der stadtbe-kannten Louis Bar, dem 15 GaultMillau Scala Restaurant mit traumhafter Terrasse und dem attraktiven Day-Spa Angebot, ist das MONTANA eine Oase der Erholung für Ferien- wie für Geschäftsreisende.Trotz seiner ruhigen Lage liegt das MONTANA nur 5 Fahrminuten vom Bahnhof oder dem nächsten Autobahnanschluss sowie eine Stunde vom Flughafen Zürich-Kloten entfernt.

BESTES VIERSTERNE-STADTHOTEL DER SCHWEIZ

Fast schon zur Tradition geworden, feiert das ART DECO HOTEL MONTANA bereits zum 11. Mal die Kür zum besten Viersterne-Stadthotel der Schweiz gemäss den angesehenen Hotel-Ratings der "SonntagsZeitung" und der "Bilanz". Es gehört 2012 wiederholt zu den HolidayCheck Award Siegern und wurde damit zu den zehn beliebtes-ten Stadthotels der Welt gewählt.

Erleben Sie das aussergewöhnliche und begeisternde Hotel, das lebt – aber eben, verblüffend anders!

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rubrik 55artundreise | dezember 2012

Weitere spannende Themen aus der Welt der Airlines finden

Sie auf Aerotelegraph.com.

«Die erste Klasse wird künftig wohl immer mehr an Bedeutung ver-lieren», sagt John Yeng.

Das meiste Geld werde nämlich mit den Passagieren in der Businessclass gemacht, so der Marketingmanager von United ge-genüber dem Apex Editor’s Blog. Alle Fluggesellschaften buhlen deshalb heftig um die Firmenreisenden, zumal in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten Unter-nehmen ihre Reisebudgets kürzen. Ange-lockt werden die lukrativen Passagiere mit immer mehr Komfort. Mahlzeiten von Spit-zenköchen, exklusive Extras, Steckdose für Laptop, grosse Bildschirme und vor allem mehr Platz. Bis Februar 2013 wird bei-spielsweise United auf allen Flügen über den Atlantik in der Businessclass nur noch Sitze anbieten, die sich in Flachbetten ver-wandeln lassen. Die Klasse nähert sich da-mit zunehmend der First an – und diese wird dadurch obsolet. Auf ihren neuen Boeing B787 Dreamlinern führt die ameri-kanische Fluggesellschaft bereits jetzt nur noch eine Business-, eine Premium-Econo-my- und eine Economy-Klasse.

Zwischen die aufgewertete Business-class und die klassische Economy rutscht auf interkontinentalen Flügen bei immer

mehr Fluglinien die gehobenere Premium Economy. Sie bietet gegenüber der tradi-tionellen Holzklasse meist zwischen 12 und 18 Zentimeter mehr Beinfreiheit, et-was breitere und weiter zurückklappbare Sitze, grössere Bildschirme und auch eine breitere Essensauswahl. Sie richtet sich an Geschäftsreisende, die auf ihr Budget ach-ten, oder Privatleute, die sich ein kleines Extra leisten wollen. Dafür zahlt der Kunde indes nicht knapp. Der Aufschlag zum Economy-Preis kann bis zu 85 Prozent be-tragen, wenn man weit im Voraus bucht. Für kurzfristig geplante Flüge zahlt man im Schnitt rund 35 Prozent mehr. «Die Zusatz-kosten können jedoch auch nur 10 Prozent betragen», schreibt das Airline-Ver-gleichsportal Seatguru. Deshalb lohne es sich immer, zu vergleichen.

kleine airline bietet am meistenDas Modell Premium Economy macht be-reits weltweit Schule. Heute bieten es mehr als zwei Dutzend Airlines an, unter ihnen Air Canada, Air China, Air France, Air New Zealand, All Nippon Airways, Bri-tish Airways, Cathay Pacific, Delta, KLM, Turkish Airlines und auch United. Den grössten Sitzabstand bietet die British-Tochter Open Skies mit 132 Zentimetern.

Besonders bequem ist die Premium Eco-nomy auch im A380 von Air France (neue-re Modelle) mit 126 Zentimetern und ex-trabreiten Sitzen.

Auch die Lufthansa erwägt die Einfüh-rung einer Premium Economy. Im April gab die deutsche Fluglinie bekannt, auf hart umkämpften Langstrecken auf eine First Class zu verzichten und nur noch Economy und Business anzubieten. Zu-dem erklärte Passage-Vorstand Carsten Spohr, man denke über die neue Zwi-schenklasse nach. Ein Entscheid ist indes bis heute nicht gefallen. In der neusten Mitarbeiterzeitung Lufthanseat erklärte Spohr, viele Produktneuheiten könnten helfen, die Ertragslage zu verbessern. Dazu gehöre auch die Einführung einer Premi-um-Economy-Klasse auf Interkontinental-strecken, die der Vorstand derzeit prüfe. Das Zögern lässt sich mit der Gefahr erklä-ren, dass Geschäftsreisende von der Busi-nessclass auf die Premium Economy wechseln, um zu sparen. ■

premium economY im auFWindimmer mehr Fluggesellschaften führen eine aufgewertete economy­Klasse ein. auch Lufthansa prüft den schritt seit längerem. noch aber zögert sie.text steFan eiseLin biLd air France

Die Premium Economy von air France ist mit extrabreiten Sitzen ausgestattet.

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dezember 2012 | artundreise56 porträt

«Ich bin jahrelang nach Alaska gependelt, bevor wir uns hier niedergelassen haben. Für mei­nen Mann Rolf war Alaska

schon immer sein Traumland. Auf seiner ersten Reise hat er während fast einem halben Jahr alle Ecken dieses riesigen Staates erkunden können. Vor allem die Brooks Mountain Range, eine Gegend nördlich von Fairbanks, hatte es ihm an­getan. Zurück in der Schweiz wollte er so schnell wie möglich wieder nach Alaska. So kam es, dass er anfing, Wildnistouren in der Nähe von Fairbanks anzubieten. Er zog mit kleinen Touristengruppen los, entwe­der zu Fuss oder in Kanus, um komplett in der Natur zu leben. Die Touren dauerten zwischen drei Tagen und drei Wochen –

ohne je an einer Siedlung vorbeizukom­men. Rolf verbrachte die Sommer in Alaska und die Winter in der Schweiz.

In dieser Zeit konnte ich nur während der Ferien nach Alaska reisen. Die Fluss­touren durch unberührte Natur, meist ge­krönt mit unvergesslichen Tier­Begegnun­gen, haben aber einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Wir haben Bären beob­achtet, wie sie das Flussbeet hinunterstie­gen, den Fluss überquerten und auf der anderen Seite wieder im Dickicht ver­schwanden, einen Elch, dessen Weg direkt an unseren Zelten auf einer Sandbank vorbeiführte, wir haben königlich am Ufer sitzende Luchse gesehen oder Biber, die uns durch lautes Klatschen mit dem Schwanz auf das Wasser zu verstehen ga­

ben, dass wir in ihrem Bau nicht willkom­men sind. Diese Erlebnisse und die Ruhe der Natur, einer Natur, die den Menschen zu einem kleinen, unbedeutenden Lebe­wesen verkommen lässt und von uns er­wartet, dass wir uns anpassen, damit wir über leben können, haben mich fasziniert. Bis heute verkörpert die Wildnis für mich das richtige Leben. Richtig im Gegensatz zu der künstlichen, von Menschen ge­schaffenen Welt der Städte.

Unterstützung für den Alaska-traumWir haben uns vor knapp 15 Jahren ent­schieden, für vier bis fünf Jahre nach Alas­ka zu ziehen. Es kam wie bei vielen Aus­wanderern: Schon nach zwei Jahren war uns klar, dass hier, in der Nähe von Fair­

In der WIldnIs zU HAUseals die schweizer irene und rolf meyer nach alaska auswanderten, wollten sie vier, fünf Jahre bleiben. inzwischen sind 15 Jahre vergangen. an eine rückkehr ist nicht zu denken.

aufgezeichnet von stefAnIe scHnellI bilder GonortH, AlAskA

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artundreise | dezember 2012 porträt 57

banks, im Herzen von Alaska, unser Zu­hause ist. Rolf hatte in der Schweiz mit zwei Partnern ein Reisebüro aufgebaut, das unter anderem auf Alaska spezialisiert war. Das Ziel war, in Alaska eine Filiale zu eröffnen. Inzwischen ist GoNorth selb­ständig geworden – wir vermieten Wohn­mobile und Truck Campers, beraten Kun­den bei ihrer Reise durch Alaska, machen Buchungen für sie und führen auch im­ mer noch die Wildnistouren mit Kanu, zu Fuss oder kombiniert durch. Seit kurzem bieten wir auch Golfreisen an. Wir helfen den Gästen, sich ihren eigenen Traum von Alaska zu erfüllen.

Im Sommer, wenn es 24 Stunden hell ist, können die Touristen an einem Tag so viel erleben wie normalerweise nur an zwei Tagen möglich ist. Unser Arbeitstag beginnt dann meist um 7:30 Uhr und endet irgendwann nach 22 Uhr. Jetzt im Winter, wenn es nur noch von 10 Uhr bis 16 Uhr hell ist, haben wir weniger Gäste. Wir ver­suchen, den im Sommer verpassten Schlaf nachzuholen. In Fairbanks sind im Winter Temperaturen von minus 20 bis minus 50 Grad normal. Minus 20 Grad ist warm, minus 50 ist auch für uns sehr kalt. Die­ se tiefen Temperaturen bringen einige Un annehmlichkeiten mit sich: Das Auto

scheppert unglücklich auf dem Weg in die Stadt, die Strassen sind vereist … Bei minus 30 Grad und kälter möchte keiner eine Panne haben und ohne wärmenden Motor stehen bleiben. Aber natürlich kommt das häufiger vor bei solchen Tem­peraturen. Wir versuchen darum, Erledi­gungen auf wärmere Tage zu legen und zu Hause am Computer zu arbeiten, wenn es richtig kalt ist. So oft es geht gehen wir auch im Winter raus, zum Wandern oder Langlaufen.

platz und freiheit Wir leben quasi mitten im Wald. Direkt von unserer Haustür kann ich drei Stunden wandern gehen, ohne einer Menschensee­le zu begegnen. Diese unmittelbare Nähe zur gewaltigen Natur macht das Leben für mich hier sehr lebenswert. Wir schätzen aber auch die Freiheit, die Alaska bietet: Es gibt sehr viel Land pro Einwohner und verglichen mit der Schweiz wenig Regeln. Zum Beispiel kann hier jeder mit seinem Haus machen, was er will. Es braucht nicht für alles ein Baugesuch. Wer bereit ist, einfach zu leben, kann sich ein Cabin ausserhalb der Stadt leisten. Klar gibt es oft kein Wasser und Strom und das Leben ist all gemein viel einfacher als in der

Schweiz. Dafür werden die Menschen hier daran gemessen, was sie tun, und nicht an ihrem Geld oder ihrem Modebewusstsein.

Die Berge fehlen mir manchmal ein biss­chen. In unserer Region ist es ziemlich flach. Aber um Berge zu sehen, muss ich nicht in die Schweiz fahren. Alaska ist vielfältig. Im Süden, beispielsweise, fällt auch im Winter fast kein Schnee und die Temperaturen sind wärmer als in Zürich. Manchmal frage ich mich, ob ich in Anchorage, sieben Auto­stunden südlich von uns, nicht besser auf­gehoben wäre. Dort sind die Berge näher. Doch in Anchorage gibt es überall Bären. Bären in der Stadt, Bären auf den Trails … Das würde mich in meiner Bewegungsfrei­heit einschränken. In Fairbanks kann ich ohne Bedenken mit meinen zwei Hunden losziehen. Keine Huskies übrigens – dafür bin ich noch zu wenig alaskisch.» ■

Unberührte Weite: Auf dem Weg von Tok nach Chisana. Ohne Flugzeug geht (in Alaska) gar nichts.

Irene FUChs Meyer

Irene Fuchs Meyer ist Manager Tour Ope­rating beim Gonorth Alaska Travel Center. Die 49­Jährige lebt mit ihrem Mann, zwei «verwöhnten» hunden und zwei Katzen in der nähe von Fairbanks in Alaska. In ihrer Freizeit geht sie gerne wandern, ist in der natur oder macht hundesport (Agility, Obedience, Tracking).

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Weite Ebenen, der unter Surfern und Naturliebha­bern beliebte Neusiedler­see, ein Velowegnetz von

rund 2500 Kilometern, fünf Golfanlagen, mit Reben bestückte Hügellandschaften, Burgen und Schlösser: Das an Ungarn grenzende Burgenland ist nicht nur touris­tisch interessant. Es gilt auch als eines der ältesten Rebbaugebiete Europas. Eine

Generation von meist jungen und inno­vativen Winzern sorgt für qualitativ hoch­stehende, im Geschmack eigenständige Weine, wobei die Roten immer wichtiger werden. Das zeigt die Entwicklung des Weinguts Heinrich in Gols, vier Kilometer östlich des Neusiedlersees, exempla­ risch: Als der Winzer Gernot Heinrich nach dem Studium in Wien 1985 beim elter lichen Betrieb eingestiegen war, do­

minierten beim Anbau weisse Trauben­sorten.

Das Mikroklima am NeusiedlerseeHeute bewirtschaftet das Weingut auf 83 Hektaren bei einer Jahresproduktion von 500 000 Flaschen hauptsächlich Blaufrän­kisch (48 Prozent), Zweigelt (24), Merlot (12), Sankt Laurent (8) und Pinot Noir (4) sowie nur noch vier Prozent Weissweine

kräftige rote uND burgeNläNDisches golDdas burgenland, Österreichs östlichstes bundesland, bringt kräftige rotweine hervor sowie dessertweine, die zu den besten der Welt gehören. mehr und mehr Weingüter rund um den neusiedlersee konzentrieren sich auf autochthone traubensorten wie blaufränkisch, sankt Laurent oder zweigelt.Von reto e. WilD

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Rosi Schuster (57). Lagerung und Wein­ausbau seien für sie dabei entscheidend gewesen.

sankt laurent statt cabernet sauvignonIhr Sohn Hannes (30), seit der Ernte 2007 für die Produktion verantwortlich und seit 2011 Betriebsführer, konzentriert sich bei seiner Arbeit auf die richtige Standort­wahl. Er ist, ähnlich wie Heinrich, über­zeugt: «Das Weinland Österreich kann nur mit Qualität und heimischen Sorten, die

schon immer hier waren, bestehen. Wir wollen aus Blaufränkisch und Sankt Lau­rent alles herausholen, was der Boden her­gibt.» Gerade der Sankt Laurent sei eine Herausforderung, weil er ertragsunsicher und anfällig auf Fäulnis ist und nicht so eine hohe Zuckerkonzentration hat. Doch von der Eigenständigkeit der Traubensor­te, die nur in Österreich und in der deut­schen Pfalz existiert, sei er fasziniert. Fol­gerichtig ist Hannes Schuster deshalb dabei, die Restbestände aufzuforsten. Sein verstorbener Vater hatte noch in den 80er­

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mit Chardonnay, Weiss­ und Grauburgun­dern. Der inzwischen 48­jährige Winzer Gernot Heinrich, der zu den Besten des Burgenlands gehört, begründet die Strate­gie: «Wir wollen mit Blaufränkisch und Zweigelt den regionaltypischen Charakter herausstreichen und damit eine unver­wechselbare und eigenständige Indivi­dualität entwickeln.» Beim eigentlichen Weinausbau hat sich der dreifache Fami­lienvater bewusst von neuen Holzfässern abgewandt. «So werden die Weine wesent­lich spannender, straffer und vielleicht ein wenig schwieriger und fordernder. Man muss sich mit ihnen auseinandersetzen.» Seit 2006 sind Heinrichs Weine biodyna­misch. Er arbeitet ohne Hilfsstoffe. Dabei profitiert das Gut von einem Mikroklima, bei dem der Neusiedlersee tagsüber Wär­me speichert und diese nachts abgibt.

Das gilt auch für das westlich vom Steppensee gelegene Weingut Rosi Schus­ter in St. Margarethen. Drei Hektar klein war das Weingut, das Rosi Schuster 1979 von ihren Eltern übernahm. Inzwischen sind daraus 10 Hektar geworden. 95 Pro­zent machen Blaufränkisch, Sankt Laurent und weit weniger Zweigelt aus, der Rest Chardonnay. Im Schnitt produziert das Weingut 30 000 bis 35 000 Flaschen, im schlechten Jahr 2010 waren es nur 10 000. «Ich bin in einem reinen Weissweinbetrieb aufgewachsen und habe auf einen fast rei­nen Rotweinbetrieb umgesattelt», sagt

Auch die Schusters setzen auf heimische Traubensorten.Seit 2006 werden die Weine von Gernot Heinrich biodynamisch angebaut.

«Unter der Erde und trotzdem im Himmel» – der Weinkeller des Weinkulturhauses von Gols.

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Jahren Cabernet Sauvignon und Merlot gepflanzt. «Wir hatten aber immer wieder Probleme damit, bis die Sorten richtig reif wurden. Ein Blaufränkisch reift hingegen selbst in einem schwierigen Jahr gut», ver­gleicht Schuster.

Das Jahr 2012 habe gute Vorausset­zung für einen starken Jahrgang. Die Trau­ben seien reif und gesund. Ausgiebiger Regen sei von August 2011 bis Juni 2012 ausgeblieben. Die kühlen Nächte im Sep­tember und Oktober seien perfekt gewe­sen. Gernot Heinrich stösst ins gleiche Horn: «2012 wird sehr dichte, kräftige Wei­ne hervorbringen, weil die Beeren klein, dickschalig und farbenintensiv waren. Die kühlen Nächte im Herbst haben für viel Säure gesorgt.» Die Heinrichs haben die Ernte bereits Ende August aussergewöhn­lich früh mit dem Pinot Noir angefangen und am 10. Oktober abgeschlossen.

Auch künftig, so Heinrich, fordere es ihn heraus, die Böden und die Lagen zu entdecken und «unsere Rebstöcke bis ins Alter zu begleiten. Ich möchte die Unter­schiede sehen – und was ältere Rebstöcke bringen können». Die Zukunft des Wein­guts scheint gesichert. Der 14­jährige Lau­renz Heinrich, das jüngste von drei Kin­dern von Gernot und seiner Frau Heike, interessiert sich für Tiere und Pflanzen. Er besucht ein alternatives Gymnasium in Wien und absolviert derzeit ein Praktikum auf dem Bauernhof. Ein erster Schritt ist also getan. ■

VErAnSTAlTUnGS­HöHEpUnkTE im BUrGEnlAnd 2013

Bis märz 2013PaNNoNischer herbst region neusiedlerseewww.neusiedlersee.com

4. und 5. mai 2013WeiNfrühliNg süDburgeNlaNDwww.weinidylle.at

11. bis 14. Juli 2013rotWeiNfestival Deutschkreutzwww.rotweinfestival.at im Weinkulturhaus von Gols sind rund 95 Winzer und über 350 Weine vertreten.

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dEGUSTATiOnSTippS: dAS BUrGEnlAnd in ZAHlEn Und im GlAS

dank dem kontinentalheissen panno nischen klima mit jährlich 2000 Sonnenscheinstun- den entstehen im östlichsten und jüngsten Bundesland österreichs auf einer Anbau-fläche von insgesamt rund 14 000 Hektaren (zum Vergleich: das Wallis hat gut 5000 Hekt-aren) die körper reichsten rotweine «made in Austria». Auf den schwe reren lehmböden des mittel bur genlandes (südlich des neu-sied lersees, in der nähe von Ungarn) wächst die Traubensorte Blaufränkisch mit beson-derer Frucht tiefe und länge. östlich des neusiedlersees dominiert der Blaue Zweigelt mit kraftvollen, saftigen rot weinen.

der Seewinkel im südlichen Teil zählt zu den wenigen grossen Süssweinhoch bur- gen der Welt. Winzer wie Heidi Schröck, Feiler- Artinger oder kracher können es hier problemlos mit den besten Sauternes aus Frankreich aufnehmen. in Blinddegus-tationen haben die meist preiswer teren Burgenländer die konkurrenz aus dem Bordeaux sogar übertroffen.

das Burgenland kennt zwei dAC-regionen: ab Jahrgang 2005 das mittel burgenland mit Blaufränkisch sowie ab Jahrgang 2008 den leithaberg, der sich nordöstlich der Bundeslandhauptstadt Eisenstadt befindet. die trockenen Weine sind geprägt von den minera lischen Böden, wo zwischen kalk-reichen Schichten immer wieder auch Urgesteinsinseln durchbrechen.

Weine dieser Winzer sind besonders emp-fehlenswert: Weingut Gernot und Heike Heinrich aus Gols, Weingut pöckl / mönchhof (der rosso e nero mit Zweigelt, merlot, Blaufränksich und Syrah ist eine Wucht),

Weingut Umathum / Frauenkirchen (sein Blaufränkisch Joiser kirsch garten gehört zu den Besten des landes), Weingut Ernst Triebaumer / rust, Weingut rosi Schuster / St. margarethen, Weingut Birgit Braunstein / purbach, Weingut Gesellmann / deutsch-kreutz (mein Favorit: der Opus Eximium aus Blaufränkisch, St. laurent und Zweigelt), Weingut Gager / deutschkreutz (die Cuvée Quattro aus Cabernet, Blaufränkisch, Zwei-gelt und merlot gefällt), rotweine lang / neckenmarkt (das Weingut mit seinem l1 ist mein Geheimtipp) und Weingut Weninger / Horitschon (der Veratina aus Blaufränkisch, Zweigelt, merlot und Cabernet Sauvignon).

st. laureNt gerNot uND heike heiNrich 2008 aus Gols, neusiedlersee, 12,5% Alkohol, 22.80 Franken (beispielsweise bei Vinothek Brancaia in Zürich) / bewertung 17 Punkte (im Weinguide Falstaff 90–92 punkte): Glas-verschluss. mittleres rubingranat, fleischig-samtig, schwarze Beeren, ein Hauch von kirschen, elegant. die Traubensorte aus der Familie der Burgunder passt wunderbar zu Braten und käse. Wagen Sie die kombination mit Fisch!

blaufräNkisch rosi schuster 2009 aus St. margarethen, neusiedlersee-Hügel-land, 13% Alkohol, 18 Franken (beispiels-weise bei Vinothek Brancaia) / bewertung 16 Punkte (Falstaff 90–92 punkte): schöne purpurrote Farbe, zurück haltend duftend, leichte perlage auf der Zunge, geschmeidig, maskulin, trocken, leichtes Aroma von

Fruchtkompott, ein ehrlicher, aufrechter Wein, der wunderbar zu Wildgerichten, gegrilltem Fleisch oder einem Zvieriplättli passt.

PaNNobile gerNot uND heike heiNrich 2006 aus Gols, neusiedlersee, 13% Alkohol, 34 Franken (beispielsweise bei martel in St. Gallen) / bewertung 17,5 Punkte (Falstaff 91–93 punkte): eine grossartige Cuvée aus Blaufränkisch und Zweigelt, angesichts des Alkoholgehalts erstaunlich kräftig, harmo-nisch, mit gut eingebun denen Tanninen, duft nach schwarzen kirschen, dunklen Bee-ren. kurz: ein hervor ragender Wein, der zu eleganten Hauptgängen und Geflügel passt.

säMliNg beereNauslese 2007 vom Weingut Tschida Angerhof aus illmitz, neusiedlersee, 9,5% Alkohol, 24 Franken (bei Vinothek Brancaia) / bewertung 18 Punkte (Falstaff 95 punkte!): dieser dessert-wein, der 16 monate im Stahltank ausgebaut wurde, ist zu diesem preis schlicht eine Sen-sa tion. Florale noten, pfirsich- sowie feine Honig- und tropische Fruchtaromen. per fekte Süsse-Säure- Balance. passt hervor ragend zu desserts aller Art, aber auch Blauschim-melkäse.

skala:20–19 punkte perfekt18–17 punkte Spitzenwein 16–15 punkte überdurchschnittlich 14–13 punkte mit Abstrichen12–0 punkte unterdurchschnittlich, Fehler

Vom Eisenberg öffnet sich ein herrlicher Blick über die Weingärten des Burgenlandes. (Bilder Burgenland und Gols: neusiedler See Tourismus)

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62 rubrik dezember 2012 | artundreise

Frage an den Stilexperten: Trägt man die Sonnenbrille auch nach Sonnenuntergang noch im Haar? Im Zweifelsfall wäre das ein

schöner Stoff für ein Pro und Kontra. Der Ausgang der Debatte würde bestimmt interessieren. Beim Umgang mit einem lifestylemässig so aufgeladenen Acces-soire geht es jedoch um mehr, nämlich um die Frage: Ist das cool?

Persönlich kann man Sonnenbrillen bei Dunkelheit eher uncool finden, auch wenn die ganze Stadt sie trägt. Aber vielleicht ist das auch schon wieder ein uncooler Satz. Wer Regeln der Coolness aufstellt, ist ohnehin uncool, was in etwa meint: ange-strengt. Denn Coolness gibt es nicht nach Regeln – oder nach fast keinen. Coolness wird gelebt und behauptet, aber nie als Hauptereignis der Erscheinung. Cool ist

nur, was nebenbei und unabsichtlich eben einfach cool wirkt. Der Look spielt eine Rolle, klar, jedoch die Haltung macht das Spiel. Was aber heisst cool?

Jeans, Converse, Jazz, TennisNachdem die Älteren James Dean nennen, Denim-Jeans und Marlboro, die Jüngeren möglicherweise Justin Bieber oder Selena Gomez, sicher aber Converse, Zalando und

Was heissT Cool?Look, Pose, Haltung? Wer weiss schon, was cool bedeutet. ein Wissenschaftler ist der Frage mit uncoolen methoden nach gegangen und als nachtrag kommt auch James bond ins spiel.text NiNa ToePFer biLder shuTTersToCk

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Rap, nachdem es Jazz in einer coolen Vari-ante gibt und Roger Federer cool siegt, ist klar, dass cool alles meint. Zum Beispiel okay (wie in «Treffen wir uns heute Nach-mittag? Cool!»), irre gut (Sophie Hungers neues Album), unwiderstehlich (was hal-ten wir von Ryan Gosling?), unbeirrt, stark und selbstbewusst.

Cool hat – oder hatte – eine rebellische Note. Wogegen sich die Rebellion richtete, war auch nicht immer allen klar, sicher aber waren Konventionen mit im Spiel. Eine der besten Definitionen von tradi-tioneller Coolness beschreibt eine Hal- tung, die sich oberflächlichen, «falschen» Reizen und Emotionen verschliesst, um die «echten» Gefühle zu schützen: lieber nichts preisgeben als etwas, das auf irgendeine Weise kompromittiert, nicht ganz und gar wahrhaftig sein könnte. Schwierig im Leben, sieht aber unter Um-ständen edel aus.

Cool war zumindest lange eher mit Männern assoziiert, möglicherweise so lange, wie Selbstbewusstsein, das es dazu braucht, vor allem bei ihnen als attraktiv galt. Weibliches Selbstbewusstsein? Um in James Deans Zeiten zu bleiben: Galt Marilyn Monroe je als cool?

uncoole elternDa war doch eher viel Hitze um sie. Cool-ness ist heute besser verteilt. Wie sehr die Zeit ihren eigenen Begriff davon immer neu prägt, spiegelt sich auch in der allen Eltern fest zugeschriebenen Rolle, eines Tages in den Augen der Kinder peinlich – also uncool – zu werden. Das kommt in den besten Familien vor, besonders heute, so liest man, wo doch Eltern sich besonders um Coolness via Musikgeschmack, Jeans-marke und Lieblingsfilmen kümmern.

In diese nicht definierte Diskussion über «cool» kommt jetzt wissenschaftliche Klarheit. Nach einem Streit darüber, ob Steve Buscemi als cool gelte oder nicht, hat es sich der Sozialpsychologe Ilan Dar-Nimrod zum Ziel gesetzt, mit «uncoolen» (so sagt er), also wissenschaftlichen Me-thoden Coolness zu erforschen. Dar-Nim-rod kannte erst einmal seine eigenen

jugend lichen Coolness-Behauptungen, als da Sonnenbrille, Tattoos und andere An-zeichen waren. Quantitative Erhebungen darüber, was cool eigentlich meint, fand der Wissenschaftler aber bisher keine. Aus der Literatur ergab sich lediglich, dass Jugend und rebellische Pose damit zu tun haben, und eine Umfrage brachte nur Widersprüche ans Licht.

Wissenschaftlich erfasstIn seiner Untersuchung, so fasst er sie erst für «Psychology Today», dann auf «Huffing-ton Post» zusammen, hat er junge Erwach-sene befragt, was oder wer cool ist. Die vielen disparat scheinenden Aussagen da-rüber bündelte er zunächst in Kategorien wie Selbstbewusstsein, Attraktivität (gut aussehen), soziale Werte, Freundlichkeit, Ehrgeiz, Intelligenz, Nicht-Konventionali-tät und Trendy-Sein.

Nach einem weiteren Schritt ergaben sich zwei Facetten von Coolness. Was er-staunen mag: Die Forscher fanden erst einen coolen Typus ganz und gar ohne rebellische Note. Dafür charakterisieren ihn die Merkmale Freundlichkeit und persönliche Kompetenz. Die sogenannte «Cachet-Coolness» sieht so aus: «Diese Coolness-Facette repräsentiert den Jun-gen (oder das Mädchen), den oder das man seinen Eltern vorstellen möchte.»

Geradezu zu ihrer Erleichterung fan-den die Forscher als zweite Facette dann

doch die «konträre Coolness». James Dean und seine Gegenhaltung leben doch ir-gendwie weiter. Diese Coolness schützt vor Verachtung, sei es auf der Ebene des Gefühls (Abstand wahren), des Intellekts (breit anerkannte Werte und Normen ab-lehnen) oder des Verhaltens (die harte Schale schützt vor physischen Anfeindun-gen). Da schützt auch die Sonnenbrille in echt und macht den Unterschied zwischen mir und der Welt.

Nachtrag in sachen bondGute Nachrichten für alle, die etwas davon halten, auch mal Gegenkurs zu steuern. Einer, der seit Jahren, wenn auch oft iro-nisch verehrt, an der Spitze der Coolness steht, vereint nun sozusagen Elemente dieser beiden Typen in sich: James Bond, seit Anfang November in «Skyfall» zu se-hen, zeigt sich heute verletzlicher als auch schon, aber immer noch unbesiegbar, ernster, aber immer noch ironisch, echter, aber immer noch als Held im Dienst seiner Majestät.

Fünfzig Jahre nach seinem Kinodebüt ist er mit der Zeit gegangen, was in sei-nem Fall auch heissen muss: cool geblie-ben. «Er ist der angeschlagene Bond für eine angeschlagene Welt. Daniel Craig ist perfekt für den Bond des 21. Jahrhunderts, weil er das Publikum an seinem Innen-leben teilhaben lässt.» Das sagt seine Produzentin Barbara Broccoli in einem Interview mit der «Zeit». Sie dürfte eine der wenigen Frauen sein, die ein «mütter-liches» Verhältnis zu ihm unterhalten. Sie modelliert seine Seele, sinniert über seinen Weingeschmack, denkt sich die Girls. Sie hat wohl auch mit jenen ultracoolen Momenten zu tun, da er nach der Action irgendwie ungeduldig die Manschetten-knöpfe wieder zurechtrückt. So betrach- tet, sieht man geradezu einen neuen Bond. Cool, wie sich ihn eine Frau aus-gedacht hat. ■

Mehr Artikel finden Sie unter www.clack.ch

Coolness zeigt sich in Look und Haltung.

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64 rubrik dezember 2012 | artundreise

Der neue scheint auf den ersten Blick wie der alte. Er ist unver-kennbar ein Range Rover. Und das ist gut so. Die klaren, hori-

zontalen und vertikalen Designlinien sind geblieben, im Innern stechen die edlen und aufwändig verarbeiteten Materialien ins Auge. Der neue Range Rover ist aber eindeutig eleganter als sein Vorgängermo-dell. Dies auch dank seiner etwas tiefer ge-haltenen und leicht nach unten gezogenen Dachlinie. Die diskreten Änderungen im Design täuschen leicht darüber hinweg, dass die vierte Generation des luxuriöses-ten Geländewagens der Welt ein komplett neues Fahrzeug ist. Einmalig in der SUV-Luxusklasse ist die Verwendung von leich-tem Aluminium bei der Konstruktion der Karosserie. Im Vergleich zur konventionel-len Stahlbauweise hat sie eine Gewichts-

reduktion von 39 Prozent gebracht. Dank weiteren Einsparungen im Fahrzeug ist der neue Range Rover um 420 Kilogramm leichter geworden.

Auf 2100 Kilogramm abgespeckt, mit zwei drehfreudigen und sparsamen Diesel-motoren im Angebot – das Spitzenmodell in der Land-Rover-Familie steht fast ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit und «Downsizing». Niedrige Verbrauchs- und akzeptable Abgaswerte zeichnen beson-ders den neuen 3,0-Liter-TDV6-Dieselmo-tor aus. Die CO2-Emissionen des 258 PS starken Triebwerkes betragen gemäss Werksangaben «nur» noch 196 g/km. Auch der Verbrauch liegt bei vernünftigen 7,5 Litern für 100 Kilometer. Ein beachtlicher Fortschritt. Zumal die Fahrleistungen sehr beeindruckend sind. Ein Drehmoment von 600 Nm sorgt für genügend Durchzugs-

kraft, und der Spurt von 0 auf 100 km/h ge-lingt in 7,9 Sekunden. Wer sich für den grösseren Dieselmotor entscheidet, verfügt im 4,4-Liter-Achtzylinder-Aggregat über ein Drehmoment von 700 Nm (zwischen 1750 und 3000/min.). Und selbstredend stehen da ein paar Pferde mehr im Stall (339 PS).

Für Motorenfreaks, die mit dem Begriff des «ökologischen Fussabdrucks» nicht viel anfangen können, steht ein 5,0-Liter- V8-Motor mit 510 PS im Angebot. Die enorme Kraft dieses Triebwerks beschleu-nigt den Range Rover in nur 5,4 Sekunden auf 100 km, und es versteht sich von selbst, dass die hochgezüchteten Pferde bei 250 km/h automatisch zurückgebun-den werden müssen. Man muss aber kein Hardcore-Fan sein, um sich von den Fahr-leistungen dieses Motors begeistern zu

MiT sTil iNs GeläNde Von britischem understatement keine spur: die ingenieure des neuen range rovers nehmen für sich in anspruch, den besten Geländewagen der Welt gebaut zu haben. in marokko trat das Luxus-suV zur beweisführung an.VOn Markus Weber

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lassen. Der grosse Benziner bringt die Sportwagenqualitäten des luxuriösen Ge-ländewagens besonders gut zum Aus-druck. Natürlich ist die Klimaerwärmung nicht gerade das Gesprächsthema, wenn man das Gaspedal durchdrückt, den Range Rover in die Kurven legt und das automa-tische Dynamic-Response-System dafür sorgt, dass der Wagen nicht zu stark ein-knickt. Die Strassenlage ist fantastisch, beinahe könnte man vergessen, in einem Geländewagen zu sitzen. Da kommt pures Sportwagenfeeling auf.

Dabei brilliert der Wagen erst richtig, wenn er seine Geländetauglichkeit unter Beweis stellen darf. Das Auto kann fast alles. Und es macht auch fast alles – und dazu noch selbstständig. «Terrain Respon-se» heisst dabei das Zauberwort. Der Automatik-Modus erkennt die Beschaf-fenheit des Untergrunds selber. In Bruch-teilen von Sekunden schaltet das System von matschigen Böden auf Sand oder Schnee um. Der Wagen hat Talent, keine Frage. Der Fahrer hingegen braucht es kaum noch. Allein, wer in einer steilen Steigung in den Dünen nur zögerlich das Gaspedal betätigt, versinkt trotz ausge-feilter Technik im Sand. Wenn es in der Wüste um die Kunst des Driftens geht, ist Gefühl noch immer alles. Zum Glück. Soll doch das Fahren im Gelände in erster Linie Spass bereiten und der Person hinter dem Steuer die Illusion vermitteln, dass sie noch immer gebraucht werde. Auch

im steinigen Flussbett bestärkt der Wagen den Fahrer in dessen Gefühl, er habe alles im Griff. Tatsächlich fährt der Range Rover auch hier fast allein. Und sogar dann, wenn die Motorhaube unter dem Wasser-spiegel reissender Bäche zu verschwinden droht, arbeitet sich der Wagen unbeirrbar weiter. Bis zu einer Wassertiefe von 90 Zentimetern zeigt das Luxus-SUV nicht den Hauch von Problemen. Und die Füsse bleiben schön trocken.

Der neue Range Rover müsse nicht nur vor der Oper, sondern auch im Ge- lände glänzen, betont Design-Chef Gerry McGovern. Diesen Anspruch haben die britischen Ingenieure bei weitem erfüllt. Die Messlatte liegt nun sehr hoch: Wer künftig den Titel des besten (luxuriösen) Geländewagens für sich beanspruchen

will, kommt am neuen Range Rover nicht vorbei. In der Schweiz wird er Anfang 2013 bereitstehen. Stephan Voegeli, Chef von Jaguar Land Rover Schweiz, rechnet für die ersten 12 Monate mit dem Verkauf von 300 Exemplaren. Auch wenn die meisten Käufer vermutlich weder Opernliebhaber noch Offroad-Freaks sind – 120 Fahrzeuge sind schon bestellt. Das neue Modell dürfte den vom Evoque ausgelösten Hype um die Marke Land Rover weiter vorantreiben. 2012 betrug das Wachstum aller sechs Mo-dellreihen in der Schweiz unglaubliche 139 Prozent. Weltweit sind es immer noch be-achtliche 44 Prozent. ■

«artundreise» konnte den neuen Range Rover auf Einladung von Jaguar Land Rover Schweiz AG in Marokko testen.

Er passt: der neue Range Rover. Der Tradition verpflichtet: die erste und vierte Generation in Marrakesch.

50% weniger Bedienelemente als im Vorgänger.

ALL NEw RANGE RoVER (ViERTE GENERATioN)

Preise ab CHF 115 000.–

MoTorvariaNTeN:– 3, 0 Liter TDV6 Diesel (258 PS)– Drehmoment: 600 Nm– Mix-Verbrauch 7,5 l/100 km/h

– 4,4 Liter SDV8 Diesel (339 PS)– Drehmoment: 700 Nm– Mix-Verbrauch 8,7 l/100 km

– 5,0 Liter V8 Supercharged (510 PS)– Drehmoment: 625 Nm– Mix-Verbrauch 13,8 l/100 km

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dezember 2012 | artundreise66 koluMNe

Den Sommer verbringe ich am liebsten ...Am Neuenburgersee! Nirgendwo sonst habe ich ähnlich schöne Sonnenunter-gänge gesehen, nirgends besseren Süss-wasserfisch gegessen, (fast) nirgends besseren Weisswein getrunken, nirgends so wunderbare Badebuchten gefunden.

Den Winter verbringe ich am liebsten ...Entweder in Sedrun/Oberalp – da fahre ich seit meiner Kindheit Ski. Das Gebiet ist überschaubar gross, die Schnee-verhältnisse sind meist optimal und die Torten im Café Dulezi einfach unwider-stehlich. Oder dann in Livigno: In Sachen Familienfreundlichkeit sind die Italiener einfach Weltmeister. Mit Abstand.

Wohin geht die nächste Ferienreise?Wir haben gerade geheiratet, unser Reisekässeli muss zuerst gefüllt werden. Aber als Nächstes geht es entweder mal nach New York oder auf irgendeine schö-ne Insel in Thailand. Und der hohe Nor-den steht ebenfalls auf der Wunschliste.

Ihr liebstes Reiseland?Am häufigsten war ich bis jetzt in Austra-lien unterwegs. Schon viermal war ich da! Auch Neuseeland gefiel mir ausserordent-lich gut. Dass sich da Gletscher beinah bis zum Strand erstrecken, das hat mich

sehr beeindruckt. Mit meinem bald fünf-jährigen Sohn ist der Radius etwas kleiner geworden und ich habe unsere Schweiz neu entdeckt: was für eine Vielfalt!

Auf was ich in meinen Ferien gut verzichten kann:Erstaunlich gut auf mein Handy! Gern verzichte ich auch auf zu viel Planung und Tagesstruktur. Am liebsten aber ver-zichte ich auf Hunderte von Mitreisen-den, wie das jeweils auf Bus- oder Schiffs-reisen üblich ist. Ich mag es individuell.

Auf was ich in meinen Ferien auf keinen Fall verzichten kann:Auf gutes Essen, frische Luft, neue Er-lebnisse, und wenn immer möglich auf den Kontakt mit Einheimischen. Sie machen letztlich ein Land, einen Ort, eine Kultur aus.

Was war ihre weiteste Reise?Neuseeland. Für jemanden wie mich, der sehr selten fliegt, ist das wirklich SEHR weit. Aber die 36 Stunden haben sich echt gelohnt.

Wo ich schon immer mal hin wollte:Nach Nepal und Madagaskar. Noch habe ich es nicht geschafft, aber zum Glück kann man in der Zürcher Masoala-Halle etwas madagassische Luft schnuppern. Das entspricht eher meinem Kontostand...

Was ist für Sie ein gutes Hotel?An oberster Stelle steht für mich ein freundlicher, persönlicher Service. Sterne sind mir komplett egal. Sauber und nett muss es sein, etwas Cachet haben. Diesen Sommer habe ich eine Nacht in einem Agriturismo in Norditalien ver-bracht. Das war schlicht sensationell. Der Hackbraten der Mamma war ein Gedicht,

die Bedienung durch ihren Mann und die Kinder herzlich. Das Zimmer liebevoll und sauber. Da gehe ich wieder hin!

Würden Sie auch campen?Ich brauchte nach meiner Zeit bei der Pfadi oder meinen Jugendreisen per Inter-rail ein paar Jahre Pause. Aber jetzt kann ich es mir mit meinem Buben wieder gut vorstellen. Nächte im Freien unter dem Sternenhimmel sind meist unvergesslich!

Wie reisen Sie am liebsten?Müsste ich mich für ein Verkehrsmittel entscheiden, dann bestimmt für den Zug. Ich kann mich so am besten auf Ferien einstellen. Besteige ich direkt aus dem Alltag ein Flugzeug und stehe kurz darauf am Strand, brauche ich meist mehrere Tage, um richtig «anzukommen». Aller-dings sind Reisen toll, bei denen man fliegt, ein Auto oder Velo mietet, mal in einen Bus oder Schiff steigt und am Ende noch den Zug nimmt. Auch zu Fuss gehe ich gerne, das entschleunigt ungemein.

icH Packe meinen kOFFer … «artundreise» fragt Cornelia boesch

Cornelia Boesch arbeitet seit 2003 für das Schweizer Fernsehen und ist seit gut einem Jahr Moderatorin der Tagesschau-Hauptausgabe. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem fast 5-jährigen Sohn in Zürich. In ihrer Freizeit singt sie in der elfköpfigen Band «Soul Jam».

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