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Evelyn Deutsch Das Magazin für Aromapflege und Aromatherapie Ausgabe 4, Herbst 2015 Hand in Hand mit der Natur ein außergewöhnlicher Nadelbaum Seite 16 Die Lärche Mediterrane Köstlichkeit Seite 6 Olivenöl neue Versuchsreihen Seite 8 Krankenhaushygiene Coverstory: Herbstleuchten die wundersame Kraft der Wurzeln Seite 4 Österreichische Post AG Firmenzeitung, Zulassungsnr: 15Z040293F www.aromapflege.com NEU Apothekertipp Seite 11

Aromapflegemagazin 4_Ausgabe Oktober 2015_Herbst

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Das Magazin für Aromapflege und Aromatherapie von www.aromapflege.com

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Page 1: Aromapflegemagazin 4_Ausgabe Oktober 2015_Herbst

Evelyn Deutsch

Das Magazin für Aromapflege und AromatherapieAusgabe 4, Herbst 2015

Hand in Hand mit der Natur

ein außergewöhnlicher Nadelbaum Seite 16

Die Lärche

Mediterrane Köstlichkeit Seite 6

Olivenöl

neue Versuchsreihen Seite 8

Krankenhaushygiene

Coverstory:

Herbstleuchten die wundersame Kraft der Wurzeln Seite 4

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NEUApothekertipp

Seite 11

Page 2: Aromapflegemagazin 4_Ausgabe Oktober 2015_Herbst

Evelyn Deutsch-Grasl (Herausgeberin), Waltraud Reischer (Chefredakteurin)

EditorialLiebe Leserinnen und Leser,

ein wunderbarer Sommer neigt sich dem Ende zu und der Herbst beginnt sich sein farbenpräch-tiges Kleid überzustreifen. Die Pflanzen blicken auf intensive und produktive Monate zurück. Alle Blüten wurden gebildet, die Früchte ausgereift und der Samen verbreitet. Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter und es wird für die Pflanze Zeit die wichtigsten Vitalstoffe von den oberirdischen Bereichen in die Wurzel zu transportieren, um sich für das nächste Frühjahr zu wappnen. Dieses immer wiederkehrende Wunder der Natur möchten wir zum Anlass nehmen um Euch die wichtigsten ätherischen Öle vorzustellen, die aus Wurzeln gewonnen werden.

Weiters wollen wir einen Blick auf das wohl bekannteste fette Pflanzenöl werfen - das Olivenöl (Seite 6 und 7), möchten Euch eine spannende Arbeit von Frau Dr. Gerda Dorfinger (Seite 8 und 9) zum Thema „Aromapflege und Krankenhaushygiene“ vorstellen und möchten Euch einen Einblick in die Parfümeurskunst bieten.

Neu ab dieser Ausgabe: Wir freuen uns ganz besonders, dass Mag. Andrea Gavanelli in Zukunft nicht nur unser Referententeam verstärken wird, sondern wir mit Ihr auch eine Pharmazeutin gewinnen konnten, die in jeder Ausgabe einen „Apothekertipp“ abgeben wird! In Ihrem ersten Beitrag widmet sie sich rechtzeitig zum Schulbeginn dem Dauer-Thema Läuse!

Weihnachten steht vor der Tür – zumindest für all jene, die ihre Liebsten mit selbst gemachten Schätzen beschenken möchten. Gerne haben wir für Euch einige „Bastel“-Tipps gesammelt (Seite 12 und 13).

Wir wünschen Euch viele sonnige Herbsttage und viel Freude beim Lesen unserer aktuellen Ausgabe.

Evelyn und Waltraud

PS: Noch mehr Rätselspaß findet Ihr auf der Seite 13.

Medieninhaber: Aromapflege GmbH, Alte Straße 15, A-6600 Pflach, Tel: +43 (0) 5672/64942, Email: [email protected], Webseite: www.aromapflege.com

Herausgeberin: Evelyn Deutsch-Grasl, Chefredaktion: Waltraud Reischer, Thomas Grasl, Grafik: markushechenberger.net Werbeagentur.Druckauflage: 15.000 Stück, Erscheinungsintervall: 4 mal jährlich, Coverfoto: fotolia @ PhotoSG

Die bei der Überschrift mit * gekennzeichneten Beiträge stammen vom Autorenteam Waltraud Reischer und Evelyn Deutsch-Grasl.

Grundlegende Richtung: Informationen für KundInnen und InteressentInnen der Aromapflegeschule Evelyn Deutsch und unseres Aromapflege Fachhandels.

Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler.

Unsere Umwelt ist uns wichtig! Deshalb wurde dieses Magazin nach den strengen Vorgaben des „Österreichischen Umweltzeichens für schadstoffarme Druckprodukte“ (UZ 24) hergestellt. Diese Zertifizierung garantiert umweltfreundliche und ressourcenschonende Materialien und Produktionsweisen. UW-Nr. 715 Grasl FairPrint, Bad Vöslau, www.grasl.eu

IMPRESSUM

2 | EDITORIAL

mitspielen &

gewinnen

Evelyn Deutsch-Graslist nicht nur ein Zitat von mir, sondern Teil meiner Lebensphilosophie und mein ganz persönlicher Weg zu mehr Gesund-heit, Vitalität, Schönheit und Wohlbefinden. Ich bin gelernte Drogistin, diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester, geprüfte Aromatologin, Gesundheitsbera-terin und Heilkräuterfachfrau ebenso Gründerin und Leiterin der Aromapflegeschule Evelyn Deutsch und Autorin des Fachbuches „Aromapflege Handbuch – Leitfaden für den Einsatz ätherischer Öle in Gesundheits-, Krankenpflege- und Sozialberufen“ und Vizepräsidentin der ÖGwA.

Waltraud ReischerSeit der Geburt meiner Kinder ist das Thema „ätherische Öle“ nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken. 2008 habe ich die Ausbildung zur ärztlich geprüften Aromaprak-tikerin bei Eliane Zimmermann abgeschlossen und in den folgenden Jahren diese Ausbildung mit ihr gemeinsam geleitet. Ich habe mich mit meiner eigenen Gesund-heitspraxis selbständig gemacht und bin Autorin des Buches „Wohlfühlen mit Raumdüften – Duftmi-schungen selber herstellen“. Mein Lebensmotto leitet sich von meinem Lieblingsduft „Grapefruit“ ab:

Zurück zur Natur, bringt uns der Gesund-heit einen Schritt näher

Lächle, hab Lebens- freude, Mut und Kraft

zu Neuem, Alles wird gut!

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NEWSSPLITTER | 3

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Am 05. und 06. November 2015 ist es wieder so weit: pflegenetz veranstaltet in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt zum 13. Mal den pflegekongress15, der dieses Jahr unter dem Motto „FürSorge – Für Sorge sorgen“ steht und wie gewohnt im Austria Center Vienna stattfindet.

Nähere Informationen zu Teilnahmegebühren, Anmeldung und genauem Programm findet Ihr unter www.pflegekongress.at

Evelyn hält einen Vortrag mit dem Titel „Aromapflege am Puls der Zeit“.

Wir würden uns über Euren Besuch an unserem Messestand freuen!

Für alle Fans von Sabine Pohl, fetten Pflanzenölen und ihrem Buch.Ab Herbst wird das „Das Ölbuch – Pflanzenöle kompakt erklärt“ in einer überar-beiteten Neuauflage bei uns erhältlich sein.

Was Sie schon immer über Pflanzenöle wissen wollten:

• Warum sind naturbelassene Pflanzenöle so wichtig für unsere Gesundheit?

• Was sollten Sie über die Herstellung von nativen Pflanzenölen wissen?

• Was kann ich beim Umgang mit Ölen richtig, und was falsch machen?

Das Ölbuch beantwortet Ihre Fragen kompakt, vollständig und fundiert. Es begleitet das Pflanzenöl von der Pressung über die Lagerung bis zur Verwertung in unserem Körper und spricht auch die Verwendung zur Hautpflege an. Dieser Ratgeber soll Ihnen ein wertvoller Helfer im Haushalt, in Ihrer täglichen Berufs-praxis und natürlich für Ihre Gesundheit sein.

Das Ölbuch von Sabine Pohl1., überarbeitete Neuauflage, Stadelmann Verlag, 96 Seiten, ArtikelNr. B07, € 9,90

PRODUKTTIPP

Tag des ätherischen ÖLs Samstag 14.11.2015, 09–17 Uhr

Festsaal Melk, Linzer Straße 3-5, 3390 Melk

Schriftliche Anmeldungen unter: [email protected]

Teilnahmegebühren für Mitglieder € 55,00 - für Nichtmitglieder € 70,00

Fachtagung rund um die Themen ätherische Öle, fette Öle und Hydrolate für alle Interessierten.

Themen (ReferentInnen): Aromatische durch die Wechseljahre (Karin Grös-sing), Jetzt geht’s ans Eingemachte (Ulrike Lackner), Bärenstarke Hilfsmittel

sowie Wickel & Kräuter (Sigrid Hagen), Hanfland (Gerda Denner), Wundhei-lung mit komplementären Methoden (Hermann Schlögl), Die Wirbelsäule aus der psychologischen & spirituellen Sicht betrachtet (Andreas Vrana)

Wir sind auch heuer wieder mit einem Messestand vertreten!

Weitere Informationen: www.aromaforum-österreich.at

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4 | WURZELKRAFT

– die wundersame Kraft der Wurzeln

H erbstduft liegt in der Luft. Wir riechen reife Früchte, feuchte moosige Erde und Pilze

überall. Immer öfter ruht frühmorgens noch der Nebel im Wald, viel später als sonst erhebt er sein dunstiges Haupt. Wir stimmen uns ein auf eine ruhigere und geruhsamere Zeit. Leichter Wind weht, die Sonne schickt uns ihre letzten warmen Strahlen und die Blätter segeln zu Boden. In der Natur geht die Kraft der Blätter zurück zu den Wurzeln, um dann genug Energie und Kraft für das Frühjahr zu speichern und den kommenden Winter zu überstehen. Aber warum ist die Natur so programmiert?Bedingt durch die zunehmende Kälte und dem beginnenden Mangel an Sonnenlicht baut sich zunehmend das Chlorophyll (Blattgrün) in den Blättern ab. Durch diesen Abbau kommen verstärkt andere Farbpigmente (gelb bis rot) zum Vorschein, welche sonst vom Chlorophyll überdeckt werden. Wenn die Blätter nicht mehr

richtig mit Wasser versorgt bzw. auch nicht mehr „gebraucht“ werden, dann fallen sie zu Boden. Der Baum würde verdursten, wenn er weiterhin seine Flüssigkeiten in die Blätter schickt. Ist der Boden gefroren, kann der Baum, die über die Blätter verdunstete Flüssigkeit, nicht ersetzen. Die Natur gönnt sich eine Ruhepause.Jetzt ist die Zeit der Wurzel-und Rhizomernte. Die Zeit um neue Kraft zu sammeln.Manche werden sich jetzt fragen, was ist der Unterschied zwischen Wurzel und Rhizom – ist das nicht das gleiche? Nicht ganz! Ein Rhizom hat auch Blattansätze, im Gegensatz zur Wurzel und ist dadurch leicht von dieser zu unter-scheiden. Einige ätherische Öle werden auch aus Wurzeln bzw. Rhizomen gewonnen. Heute werden wir uns die Angelika, den Ingwer, die Iris und den Vetiver näher ansehen.

Den Arzt, der jede Pflanze nennt,die Wurzel bis ins Tiefste kennt,dem Kranken Heil, dem Wunden Linderung schafft,umarm ich hier in Geist und Körperkraft. Goethe, Faust II, Am untern Peneios

Herbstleuchten*Iris, Ingwer, Angelika und Vetiver – die Natur hält viele

kraftvolle und wundersame Wurzelpflanzen im Herbst für uns bereit. HERBST - die Blätter so golden und feurig gefärbt, wie die untergehende Sonne. Sie wirbeln und kreiseln durch die

Luft. Es kündigt sich eine neue Jahreszeit an.

Angelikawurzel – Angelica archangelica L. „Schutz und Stärke“Doldengewächs/Apiaceae - Frankreich – Wurzel – Wasserdampfdestillation – 300 kg Pflanzenmaterial für 1 kg ätherisches Öl

Viele kennen die 2- bis 4-jährige Pflanze besser unter ihrem deutschen Namen „Engelwurz“ oder als Bestandteil diverser Magenbitter. Nicht verwechseln mit dem ebenfalls erhältli-chen Angelikasamenöl Wichtigste Inhaltsstoffe:90-95 % Monoterpene (v.a. alpha-Pinen und Limonen), je 1-2 % Monoterpenole, Ester und Sesquiterpene, in Spuren Furocumarine u.a.

Der Duft des ätherischen Öles ist erdig-würzig-grün und besitzt ein großes Wirkungs-spektrum. Besonders beliebt ist dieses Öl bei sehr „kopflastigen“ Menschen, welche abends nicht abschalten können. Personen, welche zu Ängstlichkeit neigen, hilft es die Angst besser bewältigen zu können. Es unterstützt die Stärkung des körpereigenen Immunsystems und als Nasenöl, mit einem fetten Pflanzenöl verdünnt, hat es sich bei verstopfter Nase gut bewährt.Achtung: Im ätherischen Wurzelöl befinden sich sogenannte Furocumarine. Diese erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut und können

unter Einwirkung von UV-Strahlung Hautrei-zungen hervorrufen (vgl. Werner, von Braun-schweig, 20144, S. 98-99).

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WURZELKRAFT | 5

Ingwer – Zingiber officinalis Roscoe „Innere Wärme“Ingwergewächs/Zingiberaceae - Madagaskar - Rhizom - Wasserdampfdestillation

Die Scharfstoffe der Ingwerwurzel gehen bei der Destillation nicht ins ätherische Öl über. Das ist auch ein Grund, warum es in der Aromaküche so beliebt ist.

Wichtigste Inhaltsstoffe: 60-65 % Sesquiter-pene (v.a. Zingiberen), 15-20 % Monoter-pene (v.a. Camphen, Limonen), je 2-3 % Sesquiterpenole (v.a. Zingiberol) und Monoterpenole, u.a.

Die fehlenden Scharfstoffe machen das ätherische Öl auch zu einem besonders milden und hautfreundlichen Öl. Ist „schlechte Stimmung“ im Raum, dann kann hier das Ingweröl Abhilfe schaffen. In Form einer Körperölmischung vitali-siert es müde Haut und wird auch gerne bei seelischem Bauchweh und in stressigen Zeiten verwendet. Hier entfalten sich seine ausgleichenden und stabilisierenden Wirkungen (vgl. Werner, von Braun-schweig, 20144, S. 132-133).

Iris – Iris pallida Lam. „Lass los“Schwertliliengewächs/Iridaceae - Italien/Frank-reich- Rhizom - WD - 100 kg Pflanzenmaterial ergeben 100 g Irisbutter

Das ätherische Öl der bleichen (hellblauen) Schwertlilie gehört zu den großen Kostbar-keiten. Seinen besonders herrlichen und betörenden Duft erhält man aber erst in hoher Verdünnung. Die geschälte Wurzel muss vor der Destillation drei Jahre getrocknet werden. Um endgültig zu diesem kostbaren ätheri-schen Öl zu gelangen, sind noch viele arbeits-aufwendige Schritte notwenig. Dies ist mit eine Erklärung, warum es zu den teuersten ätherischen Ölen der Welt zählt.

Wichtigste Inhaltsstoffe: 55-75 % Sesquiter-penketone (v.a. alpha-/gamma-Iron), 8 % Ester der Myristinsäure sowie zahlreiche duftbestimmende Stoffe (0,5-1 %).

Sanft, pudrig, weich sind nur einige seiner Duftnuancen. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe ist auch dieses Öl sehr haltbar. Sein Duft ist so vielfältig und anmutig wie die Farben eines Regenbogens. Laut der Pflanzenmy-thologie ist die Iris die Göttin des Regen-bogens. Zumeist wird dieser Duft als Herz-note in Parfum/Duftmischungen eingesetzt. Sesquiterpenketone gelten als besonders haut- und schleimhautfreundlich. Sie sind ebenfalls dafür bekannt, dass ÄÖ mit einem hohen Anteil an Sesquiterpenketonen uns zu mehr Ruhe und Gelassenheit führen. Es wird gerne als Bestandteil für die Raumbe-duftung in der Wege- und Sterbebegleitung eingesetzt (vgl. Werner, von Braunschweig, 2014 4, Seite 133-135).

Vetiver – Vetiveria zizanioides (L.) Nash „Mut und Kraft“Süßgras/Pocaceae - Madagaskar - Wurzel - WD - 50 kg Pflanzenmaterial für 1 kg ätherisches Öl

Die Wurzeln dieser Pflanze reichen bis zu 3 Meter ins Erdreich hinein und deshalb wird das tropische Gras auch gegen Bodenero-sion angepflanzt.

Wichtigste Inhaltsstoffe: 45-50 % Sesquiter-pene (v.a. Vetiven), 35 % Sesquiterpenole (v.a. Vetiverol, Khusimol), 15 % Sesquiter-penketone (v.a. Vetivon, Vetiveron, Khus-imon), in Spuren Ester (Vetiverylacetat)

Aufgrund seiner Inhaltsstoffe (ca. 95 % Sesquiterpene) ist dieses erdig duftende ätherische Wurzelöl, welches u.a. auch Khus Khus (aromatische Wurzel) und Öl der Ruhe (Sri Lanka) genannt wird, gut 10 Jahre haltbar und besonders gut bei Haut-irritationen einzusetzen. Es beweist seine stabilisierende Seite in unruhigen Zeiten, es unterstützt das Selbstvertrauen und hilft sich gegenüber anderen zu öffnen. Ebenso wird es gerne als sogenannte Basisnote in Parfum-/Duftmischungen verwendet. In Indien, dem Ursprungsland von Vetiver, werden Fensterläden daraus gemacht. Diese spenden nicht nur Schatten, sondern mit Wasser befeuchtet duften diese herrlich und vertreiben lästige Insekten. In der Duft-lampe können wir uns diese Eigenschaft, zusammen mit Citronella und Rosenge-ranie, zunutze machen. Vetiver regeneriert und erdet bei „Kopflastigkeit (vgl. Werner, von Braunschweig, 20144, S. 232-235).

Literaturverzeichnis: Werner, M./v. Braunschweig, R. (20144): Praxis Aromathe-rapie – Grundlagen – Steckbriefe – Indikationen. Stuttgart: Haug VerlagFo

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Angelikawurzel, BIO, „Grand Cru“, kbA, 1 ml, Farfalla, ArtikelNr. F-AOA-01€ 12,30

Ingwer, BIO, kbA, 5 ml, Farfalla, ArtikelNr. F-AOI-03€ 9,90

Iris 1%, BIO, (99 % Alk.) Sel., 5 ml, Farfalla, ArtikelNr. F-AOI-04€ 18,90

Vetiver 80%, BIO, (20 % Alk.), kbA5 ml, Farfalla, ArtikelNr. F-AOV-04€ 10,50

www.aromapflege.com

PRODUKTTIPP

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Olivenöl Mediterrane Köstlichkeit

6 | OLIVENÖL

Der Anbau von Oliven und die Herstellung von Olivenöl haben im Mittelmeerraum eine lange Tradition. Dabei war Olivenöl immer schon mehr als nur ein Lebensmittel. Schon in der Antike diente es den Menschen auch als Arznei, universelles Schönheitsmittel, half Lebensmittel zu konservieren und wurde sogar als Lampenöl genutzt.

Der Ölbaum (Olea europaea) kann 2000 Jahre alt werden, kein Wunder also, dass man auch seinen Produkten fast „ magische“ Kräfte zuschreibt.

Nördlich der Alpen setzte sich Olivenöl als Lebens-mittel erst in den 1950er Jahren durch, als Gastarbeiter aus dem Süden die ersten Lokale bei uns eröffneten. Im Gegenzug fuhren wir im Urlaub in die Mittelmeer-länder und lernten dabei die dortige Küche kennen und schätzen.

Die Mittelmeerdiät Nachdem verschiedene Studien veröffentlicht wurden, die die typische Mittelmeerküche mit reichlich Olivenöl, für die um ein Vielfaches geringeren Todesraten der dortigen Bevölkerung an koronaren Herzkrankheiten verantwortlich machten, war der Siegeszug, auch in unseren Küchen, nicht mehr aufzuhalten. Trotzdem sind wir heute in Bezug auf die Verbrauchszahlen im Vergleich zu Spanien, Italien und Griechenland immer noch „Anfänger“. Gerade einmal einen halben Liter konsumieren wir pro Kopf und Jahr, während er dort bei 10-15 Litern pro Kopf und Jahr liegt!

Worauf sollte ich beim Olivenöleinkauf achten?Wie bei jedem anderen Lebensmittel gibt es auch beim Olivenöl große Qualitäts- und Preisunterschiede.Als Verbraucher sollte ich deswegen beim Einkauf unbe-dingt auf zwei Kriterien achten:

1. Aus kontrolliert biologischem AnbauDer biologische Anbau von Oliven trägt viel zur Erhal-tung traditioneller Kulturlandschaften bei. Ein biolo-gisch bewirtschafteter Olivenhain ist ein intaktes Ökosystem indem Pflanzen und Tiere miteinander exis-tieren können.

In konventionellen Anlagen wird meist jedes Kräut-lein, das unter den Olivenbäumen wächst vernichtet. Die Bäume stehen in großen Monokulturen, der dabei unvermeidliche Schädlingsbefall wird mit Insektiziden

bekämpft. Da viele Pestizide fettlöslich sind, kann nicht ausgeschlossen werden, dass man sie im Öl wieder findet.

2. Die GütebezeichnungMan sollte ausschließlich Bio-Olivenöl der besten Kate-gorie „Nativ extra“ kaufen! Das ist die von der EU vorgeschriebene Bezeichnung für die höchste Güteklasse von Olivenöl und bedeutet wört-lich: Naturbelassenes Olivenöl von besonderer (extra) Qualität. Die Einstufung basiert zum einen auf einer Laborunter-suchung und zum anderen auf der Beurteilung durch ein unabhängiges Sensorik-Panel. Diese besteht aus einer speziell geschulten Expertengruppe, die nach genau festgelegten Kriterien und Vokabular bewerten. Das verkostete Olivenöl darf keinerlei Fehl- oder Fremda-romen aufweisen. Aber auch positive Geschmacksnu-ancen, wie Aroma, Fruchtigkeit und Schärfe, werden zur Gesamtbeurteilung herangezogen. Denn entgegen der allgemeinen Geschmacksvorliebe der Verbraucher, gilt das Kratzen im Hals, hervorgerufen durch eine gewisse Bitterkeit und Schärfe des Olivenöls bei Kennern durchaus als positives Qualitätsmerkmal!

Analytisch wird der Gehalt an freien Fettsäuren, einfach Säuregehalt genannt, gemessen. Er sollte möglichst niedrig sein und darf maximal 0,8g/100g Öl betragen.

Der Gehalt an freien Fettsäuren ist nämlich ein Indi-kator für die schonende Verarbeitung und Frische des Öls. Waren die Oliven überreif oder beschädigt und wurden sie vor der Verarbeitung zu lange gelagert, steigt der Gehalt an freien Fettsäuren im Öl nämlich stark an, ohne dass er sich unbedingt geschmacklich bemerkbar machen würde.

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Bittere Medizin?Wenn es um den Geschmack geht, dann kann man viele Parallelen zwischen Olivenöl und Wein finden. Wie beim Wein die verschiedenen Rebsorten, Jahrgänge, Klima, Herkunftsgebiete, Verarbeitungsmethoden, ja sogar der Winzer, einen guten Wein ausmachen, so ist es auch beim Olivenöl.

Seit Jahrhunderten haben sich verschiedene Olivensorten (ca. 1700 welt-weit) entwickelt, die sehr verschieden im Charakter sind und je nach Boden und Klima sehr unterschiedliche Geschmacksnoten hervorbringen. Nimmt man noch den Reifegrad zum Erntezeitpunkt und die Verarbeitungsme-thode hinzu, wird deutlich, wie groß die geschmackliche Vielfalt sein muss.

Ob fruchtig, bitter, scharf: Olivenöl ist reine Geschmackssache. Zu Bedenken ist allerdings, dass gerade die vom Konsumenten geschätzten, besonders milden Olivenöle, den geringsten Anteil an antioxidativ wirk-samen Polyphenolen aufweisen. Diese sekundären und bioaktiven Pflan-zeninhaltsstoffe sind es aber, die zu dem besonderen gesundheitlichen Wert von Olivenöl beitragen. Der Inhaltsstoff Oleuropein z.B. hilft die Blutfette vor oxidativen Stress zu schützen und Oleocanthal z.B. besitzt entzündungs-hemmende und antivirale Eigenschaften. Beide sind aber starke Bitterstoffe!Ein fruchtiges, scharfes und bitteres natives Olivenöl extra hat somit einen höheren gesundheitlichen Wert als ein nur mild-fruchtiges.Es lohnt sich also, nicht zu voreilig die herben Geschmackskomponenten des Olivenöls abzulehnen, sondern seinen Geschmack in dieser Hinsicht zu schulen.

Verwendung:Wer auf höchste Qualität setzt, kann mit Olivenöl in der Küche zaubern. Gerade für die sommerliche Mittelmeerküche mit viel frischem Gemüse, ist es eine unverzichtbare Geschmacksbereicherung. Aufgrund seines hohen Anteils an der einfach ungesättigten Fettsäure „Ölsäure“, ist es auch relativ hitzestabil und kann gut zum Kochen und Dünsten verwendet werden. Jedoch nicht zum Braten bzw. stark erhitzen.

Auch für die Pflege von Haut und Haar wird Olivenöl seit der Antike verwendet. Es eignet sich gut für die trockene Haut und zur Pflege von sprödem Haar. Es ist auch die traditionelle Basis für viele wirksame Ölma-zerate, wie z.B. für das heilsame Johanniskrautöl. Aufgrund des kräftigen arteigenen Geruchs, sollte Olivenöl allerdings in Kosmetika am Besten in Kombination mit neutraleren fetten Pflanzenölen oder ätherischen Ölen verwendet werden.

Sabine Pohl ist Diplom-Agraringenieurin, Naturkost- und Ernährungs-expertin. Sie hat sich profunde Kenntnisse im Bereich Anbau, Verarbeitung und Vermarktung von hochwertigen Pflanzenölen angeeignet und selbst ein

besonders schonendes Herstellungsverfahren (Omega Safe) für Öle entwickelt. Seit vielen Jahren gibt sie ihr Wissen in Seminaren, Vorträgen und Schulungen

weiter. Ihr Anliegen ist es, Fach- und Praxiswissen leicht verständlich und anschaulich zu vermitteln.

Fette PflanzenöleDauer/Zeit: 1 Tag in Wien/ 9.00 - 17.00 Uhr

Zielgruppe: Alle Interessierte

Gebühr: € 125,-- inkl. 20 % MwSt., Arbeitsmaterial und Pausengetränke

Termine: 04.06.2016, 29.10.2016

SEMINARTIPP

Literaturverzeichnis: Krause, J. (2011): Olivenöl: mediterrane Köstlichkeit in Schrot & Korn, 04/2011Arnold, B. et al (2010): Das Kleine Buch vom Öl, Gräfe und Unzer Verlag GmbH - Teubner-Kleine Edition

Olivenöl, BIO750 ml (Hand in Hand mit der Natur)ArtikelNr. HIH-14€ 16,90

www.aromapflege.com

PRODUKTTIPP

Rezepttipp: Sizilianischer Blut-orangensalat4 Blutorangen incl. der weißen Innenhaut schälen und in dünnen Scheiben auf einem Teller auslegen

rote Zwiebel in dünnen Ringen darüber verteilen

Blattpetersilie hacken und darüber streuen

schwarze Oliven darauf verteilen, mit Meersalz und schwarzen Pfeffer bestreuen

Mindestens 4 EL, kräftig schmeckendes Olivenöl darüber laufen lassen

Köstlich zu Fisch oder mit Feta bestreut zu Ciabatta Brot

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Ätherische Öle sind in vielen Krankenanstalten und Pflegeheimen ein fester Bestandteil des Pflegealltages geworden. Während in privaten Haushalten die Eigenverantwortlichkeit der Anwender für einen entsprechend hygienischen Einsatz von ätherischen Ölen klar gegeben ist, gelten für die Anwendung im Spitalsbereich strenge Vorgaben, wie sie auch für andere Pflegeprodukte selbstverständlich sind.

8 | KRANKENHAUSHYGIENE

Aromapflege und Krankenhaushygiene

Ziemlich beste Freunde?

Dennoch gibt es häufig Fragen von Seiten der Krankenhaushygiene bezüg-lich des Risikopotentiales der „Verkeimung“ ätherischer Öle mit Bakterien und Pilzen und des hygienisch einwandfreien Betriebes von Aromadiffu-soren (Aromavernebler).

Zur Klärung dieser Fragen wurde im Zuge einer praktischen Versuchsreihe zum einen die Gefahr der Verkeimung von ätherischen Ölen untersucht. Im Zuge einer zweiten Versuchsreihe erfolgte schließlich auch eine umfassende Prüfung von Aromadiffusoren, unter spezieller Berücksichtigung zuverlässig hygienischer sowie risikoarmer Anwendung der entsprechenden Geräte.

Versuchsreihe 1 – Können ätherische Öle „verkeimen“ wie zum Beispiel Pflege-cremen und Salben?Für unsere erste Versuchsreihe wurden fünf verschiedene ätherische Öle der Firma Farfalla getestet. Teebaum Bush-Oil bio, Chargennummer 0214200, Lavendel fein bio, Chargennummer 0914162, Thymian Linalool bio, Char-gennummer 0714132, Manuka bio Chargennummer 021406, Thymian Thymol bio, Chargennummer 0814153. Um eine bestehende Kontamina-tion auszuschließen wurden alle ätherischen Öle vor dem Zusatz der Bakte-riensuspension getestet, alle waren keimfrei.

Die puren ätherischen Öle wurden mit Keimen kontaminiert, die häufig in Spitälern vorkommen und ein zunehmendes Hygieneproblem darstellen. Staphylococcus aureus, ein normal empfindlicher Stamm, sowie ein Staphy-lococcus aureus MRSA (Methicillin-resistenter Staph. aureus), weiters Escherichia coli ESBL (extended Spectrum ß-Lactamase-Bildner) sowie Candida albicans als Vertreter der Pilzgattung.

Zunächst wurde von allen Keimen eine Suspension in physiologischer Kochsalzlösung mit einer Keimzahl von 106 hergestellt. Von den ätheri-schen Ölen wurden jeweils 500 µl in einem sterilen Glasröhrchen mit 250 µl dieser Bakteriensuspension kontaminiert und verschlossen. Die Lagerung erfolgte bei Raumtemperatur (21 Grad Celsius). Es wurde dem Testansatz kein Emulgator zugefügt, um möglichst realistische Bedingungen zu simu-lieren.

Von diesem Testansatz wurde in bestimmten Zeitabständen Material auf einen Columbia Agar übertragen, um nachzuweisen wie lange sich lebens-fähige Keime in diesem Ansatz halten können.Proben wurden entnommen sofort nach Herstellung des Ansatzes (0 Min.) sowie nach 10 Min., 20 Min., 30 Min., 1 h, 2 h, 6 h, 12 h, 24 h sowie 48 h. Die Kulturplatten wurden bei 36 Grad C für 48 h bebrütet. Jede Versuchsreihe wurde dreimalig angesetzt und die Ergebnisse wurden gemittelt.

Dr. Gerda Dorfinger ist Fachärztin für Medizinische und Chemische Labordiag-nostik und Fachärztin für Zytodiagnostik.Sie ist Wahlärztin in Wien in einer Praxisgemeinschaft mit Ihrem Mann, einem Facharzt für Urologie. Beide beschäf-tigen sich seit Jahren mit dem Einsatz ätherischer Öle bei urogenitalen Infekten und sind Teil des Lehrgangteams „me-dizinische Aromatherapie“. Als Spitalsärztin ist sie im Zent-rallabor des Otto Wagner Spitals der Stadt Wien beschäftigt und übt eine Lehrtätigkeit für das Fach Biomedizinische Analytik am FH Campus Wien aus. Weiters ist sie Präsiden-tin der Österreichischen Gesellschaft für wissenschaftliche Aromatherapie und Aromapflege (ÖGwA).

Page 9: Aromapflegemagazin 4_Ausgabe Oktober 2015_Herbst

Ergebnisse von Versuchsreihe 1 Teebaum Bush-Oil bioBei dem mit Staph. aureus sowie Staph. aureus MRSA kontaminierten Proben konnte bereits nach 30 Min. kein Wachstum der Bakterien mehr festgestellt werden. Bei E. coli ESBL war sogar nach 10 Min. kein Wachstum mehr nachweisbar. Lediglich die Gattung Pilze, in unserer Versuchsreihe Candida albicans, konnte bis zu 6 Stunden in diesem ätherischen Öl über-leben. Danach war kein Wachstum mehr nachweisbar.

Thymian Thymol bioAlle Keime, auch die Pilze waren nach 10 Minuten nicht mehr nachweisbar.

Thymian Linalool bioStaphylococcus aureus sowie E. coli ESBL konnten nur nach 10 Minuten nachgewiesen werden, Staphylococcus aureus MRSA bis zu 30 Minuten, Candida albicans bis zu 2 Stunden. Nach dieser Zeit war kein Keim-wachstum mehr möglich.

Lavendel fein bioAlle Bakterien (Staph. aureus, Staph. aureus MRSA, E. coli, ESBL) waren nur in der Probe bis 10 Min. nachweisbar, die Pilze (Candida albicans) bis zu 2 Stunden.

Manuka bioAuch hier waren die Bakterien der Gattung Staphylococcus aureus (normal empfindlich und der MRSA- Stamm) nur 10 Min. lang nachweisbar, E. coli, ESBL bis zu 20 Min. und Candida albicans bis zu 6 Stunden.

Zusammenfassung Versuchsreihe 1 Ätherische Öle in purer Form sind kein Nährboden für Bakte-rien oder PilzeIn unseren Untersuchungen konnte keine der getesteten Bakteriengruppen länger als 30 Minuten in purem ätherischem Öl überleben. Pilze scheinen hier deutlich resistenter zu sein, in den meisten getesteten ätherischen Ölen sind sie bis zu 2 Stunden nachweisbar. Diese Ergebnisse gelten für pure ätherische Öle und nicht für Ölmischungen mit fetten Ölen. Für Aromapflegeprodukte gelten die entsprechenden hygienischen Richtli-nien, die auch bei der Verwendung von Salben oder Cremen in der Pflege selbstverständlich sind. Mischungen ätherischer Öle mit fettem Öl sollten stets nach gründlicher Händehygiene mit einem Pumpspender entnommen werden. Bei Pumpspendern ist wie auch bei den Öffnungen ätherischer Ölfläschchen auf kontaminationsfreie Entnahme zu achten (vgl. Deutsch-Grasl et al., 20153, S. 31).Produkte die im Krankenzimmer eines Patienten mit multiresistenten Keimen gelagert werden, dürfen dieses Krankenzimmer auch nicht mehr verlassen und nur für diesen Patienten angewendet werden.Pure ätherische Öle sind kein Nährboden für Bakterien oder Pilze, da Bakterien darin nur wenige Minuten überleben können, Pilze mehrere Stunden, das konnten auch Studien mit anderen ätherischen Ölen zeigen (vgl. Maudsley/Kerr, 1999, S. 100-102). Hygienisches Arbeiten ist dennoch unerlässlich.

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10 | KRANKENHAUSHYGIENE

Versuchsreihe 2 – Der Aromadiffusor (Aromavernebler) im Krankenzimmer – eine Bakterienschleuder?Immer wieder erregen Aromadiffusoren den Argwohn der Krankenhaushygie-niker und das nicht ganz zu Unrecht. Die Vernebler werden mit Wasser befüllt, was immer ein Reservoir für die Vermehrung von Keimen und Bildung von Biofilmen darstellt. Grund genug also um sich das vermeintliche hygienische Problem mit den Aromadiffusoren einmal genauer anzusehen.

Drei Geräte wurden mit je 30 ml Aqua destillata sowie 3 Tropfen Zitronenöl und 1Tropfen Thymian Thymol befüllt. Ein Gerät wurde in einem Krankenzimmer der Klinik Pirawarth aufgestellt, das andere im Wartezimmer und im Behandlungsraum einer Arztordination.Die Diffusoren waren eine Stunde in Betrieb, danach blieben diese absichtlich für 24 Stunden an Ort und Stelle. Nach 24 Stunden wurde die verbliebene Flüssigkeit steril entnommen und ein Abstrich von einer schwer zugänglichen Stelle (obere Öffnung) gemacht, beides wurde bakteriologisch untersucht.

Ergebnisse der Versuchsreihe 2Die Flüssigkeitsproben zeigten in zwei Fällen kein Wachstum, bei einer Testflüs-sigkeit konnte 1 KbE/ml (koloniebildene Einheit pro ml) nachgewiesen werden. Allerdings handelte es sich um harmlose Bakterien, die auch auf der Haut vorkommen (Koagulase-negative Staphylokokken). Alle Abstriche zeigten in der Bakterienkultur kein Wachstum!

Zusammenfassung Versuchsreihe 2 Bei korrekter hygienischer Aufbereitung stellen Aromadiffusoren kein hygienisches Risiko dar.Bei korrekter hygienischer Pflege zeigt sich, dass Aromadiffusoren kein Risiko im Krankenzimmer darstellen. Die Flüssigkeit im Gerät war nach 24 Stunden entweder steril oder ganz gering mit ungefährlichen Keimen belastet, ein Ergebnis, welches auch für die Probe eines Endoskop Kanals noch den hygienischen Anfor-derungen entsprechen würde. Allerdings ist es nicht ratsam, die Flüssigkeit im Diffusor länger als 24 Stunden stehen zu lassen, da sich nach dieser Zeit eine Kontamination z.B. mit Pseudomonas aeruginosa bilden könnte. Jeder Aromadiffusor sollte also nach Gebrauch entleert, getrocknet und mit einem Oberflächendesinfektionsmittel innen, außen sowie am Deckel und an den Austrittsöffnungen gereinigt werden.

Die schwer zugänglichen Stellen bei den Austrittsöffnungen stellen wohl das größte Gefahrenpotential dar, daher könnte man den Deckel auch in eine formal-dehydfreie Desinfektionslösung einlegen, wie sie z.B. für die Reinigung von Inst-rumenten oder Endoskopen verwendet wird. So könnten auch schwer zugäng-liche Stellen sicher desinfiziert werden. Um Kalkablagerungen zu vermeiden sollten die Vernebler stets mit Aqua destillata betrieben werden. Bei korrekter hygienischer Aufbereitung stellen Aromavernebler kein hygieni-sches Risiko dar.

Literaturverzeichnis:

Deutsch-Grasl, E., Buchmayr, B., Eberle, M. (20153): Aromapflege Handbuch – Leitfaden für den Einsatz ätherischer Öle in Gesundheits-, Krankenpflege- und Sozialberufen. Pflach: Aromapflege.com

F. Maudsley, K.G. Kerr,Microbiological safety of essential oils used in complementary therapies and the activity of these compounds against bacterial and fungal pathogens; Support Care Cancer 1999 7.100-102

Aromatogramm „mikrobiologische Diagnostik in der Aromatherapie“Dauer/Zeit: 1 Tag in Wien/ 9.00 - 16.00 Uhr

Zielgruppe: alle Interessierte mit Grundlagenwissen über ätherische Öle

Gebühr: € 145,-- inkl. 20 % MwSt., Seminarunterlagen, Arbeitsmaterial und Pausengetränke

Termine: 27.11.2015, 27.04.2016, 10.11.2016

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Läuse sind Insekten, die auf menschlichen Köpfen leben, Blut saugen und ihre Eier, ummantelt von wasserunlöslichen Nissen, an die Haare des Menschen kleben. Aus den Eiern entwickeln sich nach 16-21 Tagen fortpflanzungsfähige Läuse, die im Laufe ihres Lebens (3-4 Wochen) wiederum 150-300 Eier legen (vgl. Feldmeier/Jahnke, 2010, S. 3f).

Die Übertragung von Läusen erfolgt ausschließlich durch Körperkontakt. Die Tiere krabbeln von Kopf zu Kopf, sie können weder fliegen noch springen! Davon betroffen sind besonders Kinder, die ihre Köpfe zusammenstecken. Die Wahrscheinlichkeit, dass Läuse über Bettwäsche, Stofftiere, Hauben oder Schals übertragen werden, gilt als äußerst gering, da die Tiere Wärme und regelmäßig Nahrung (Blut) brauchen und daher abseits des Kopfes nur kurze Zeit über-leben (vgl. Feldmeier/Jahnke, 2010, S. 7f).

Wie wird man diese Tierchen nun wieder los?Kopflausbefall wird üblicherweise mithilfe von Shampoos oder Lösungen behandelt, die auf die befallenen Haare aufgetragen werden. Die klassischen Läusemittel enthalten Insektizide/Pedikulozide, die das Nervensystem der Tiere lähmen. Die Nachteile dieser Präparate zeigen sich im Apothekenalltag immer wieder: gerötete Kopfhaut und Juck-reiz speziell bei Kindern mit empfindlicher Haut, sowie die Entstehung von resistenten Läusen – das Insektizid verliert an Wirkung und die Läuse überleben die Behandlung (vgl. Feldmeier/Jahnke, 2010, S. 20f).

Schonend für Kopfhaut und Haare und nachweislich wirksam sind ätherische Öle (eventuell kombiniert mit fetten Ölen), die von den Pflanzen mitunter als Schutz vor Fraßfeinden produziert werden. Insekten abwehrend bzw. abtötend sind ätherische Öle wie Lavendel, Teebaum, Citronella, Cistrose, Rosengeranie, Atlas-zeder und das fette Pflanzenöl Neem. Auch eine Mischung von Anisöl, Ylang Ylang und Kokosöl zeigt in Studien deut-liche Wirksamkeit (92%) (vgl. Mumcuoglu KY et al, 2002).

Der Vorteil dieser Mischungen sind die gute Verträglichkeit bzw. sogar hautpflegende „Begleiterscheinungen“ und auch das Fehlen von Resistenzbildung.

In der Apotheke empfehle ich ätherische Öle sowohl vorbeugend als auch therapeutisch:Der Läusespray enthält ätherische Öle und Lavendelhyd-rolat. Die Lösung wird auf das trockene Haar aufgesprüht, bei Bedarf mehrmals täglich, und sollte bei Läuse-Alarm schon vorbeugend angewendet werden.Das Läuse-Shampoo, mit ätherischen Ölen, fettem Pflan-zenöl Neem und einem milden Basisshampoo, kann bei

Parasitenbefall täglich angewendet werden. Es wird aufge-schäumt und nach einigen Minuten Einwirkzeit gründlich ausgewaschen.

Unerlässlich sind auf jeden Fall das Auskämmen der Nissen mit einem geeigneten Kamm sowie die Folgebehandlung über einige Tage. Ich empfehle zusätzlich die Mitbehandlung aller Familienmitglieder und die Reinigung von Kleidung und Bettwäsche.

Pediculus humanus capitis, die Kopflaus. Ein Parasit, der die Menschen seit Millionen von Jahren begleitet und der heute noch so manche Eltern zur Verzweiflung treibt. Ätherische Öle haben sich sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung bei Kopflausbefall bestens bewährt.

Läuse-Alarm!

Läusespray: (geeignet für Kinder ab 3 Jahren)

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Läuse-Shampoo: (geeignet für Kinder ab 3 Jahren) 100 ml Cocos-Schaumbasis 2,5 ml Neemöl (ab Oktober bei uns NEU erhältlich) je 5 Tr. Lavendel fein bio, Teebaum Bush-Oil bio und Rosengeranie bio

Cocos-Schaumbasis 200 ml, Farfalla, ArtikelNr. F-H-13€ 6,90

www.aromapflege.com

PRODUKTTIPP

Literaturverzeichnis:

Feldmeier, H. / Jahnke, C. (2010): Kopflausinfestationen – ein Kompendium. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG

Mumcuoglu KY et al.: The in vivo pediculicidal efficacy of a natural remedy. Isr Med Assoc. 2002; 4: 790-3.

Mag. Andrea Gavanelli ist Pharmazeutin in einer öffentlichen Apotheke und beschäftigt sich besonders mit komplementären Heil-methoden. Die Begeisterung für die ätherischen Öle begann schon mit der Diplomarbeit des Pharmaziestudiums und führte schließlich zur Ausbildung zur ärztlich geprüften Aromapraktikerin bei Eliane Zimmermann. Ätherische Öle sind heute, neben Australischen Buschblüten, Schüssler Mineralstof-fen usw., ein wichtiger Teil ihres beruflichen und privaten Lebens. Die Erfahrungen, die sie in jahrelanger Arbeit mit den ätherischen Ölen gesammelt hat, und das Wissen, das sie in vielen Kursen erworben hat, will sie mit Interessierten teilen und in Vorträgen und Seminaren weitergeben.

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12 | PRAKTISCHE TIPPS

Weihnachtliche Geschenksideen*In der Vorweihnachtszeit ist es für viele doch sehr hektisch, daher haben wir bereits in dieser Ausgabe ein paar Tipps für selbstgemachte Weihnachtsgeschenke und auch für liebevolle Verpackungen zusammengestellt. Die jeweiligen Verpackungsvorlagen (soweit notwendig) findet Ihr zum Downloaden unter: www.aromapflege.com/news.php. Wir wünschen Euch viel Freude beim vorweihnachtlichen Basteln von selbst hergestellten handgemachten Geschenken.

Duftender Weihnachtstee Besonders in der Weihnachtszeit, wenn es draußen schneit und stürmt, vermittelt dieser Tee Wärme und Geborgenheit.100 g loser, qualitativ hochwertiger, Schwarztee, 10 Tr. ätherische Öle aus kontrolliert biologi-schem Anbau wie z.B. (4 Tr. Mandarine, 1 Tr. Zimt, 1 Tr. Nelkenknospe, 3 Tr. Bergamotte, 1 Tr. Ingwer oder Kardamom)

Dazu braucht Ihr ein Schraubglas dessen Wände Ihr mit den ätherischen Ölen benetzt, anschließend füllt Ihr den Schwarztee ein und schüttelt die ganze Mischung gut durch. Das Ganze für mindestens 5 Tage reifen lassen, wobei die Mischung 1x täglich vorsichtig geschüttelt wird. Nach den 5 Tagen ist der aromatisierte Schwarztee gebrauchsfertig und Ihr könnt diesen z.B. in kleine Glasphiolen abfüllen, Korken darauf und zu aller Letzt hübsch verpa-cken.

Rosiges Kuschel-Badesalz für Zwei Die Rose ist das Sinnbild für Liebe und Schönheit schlechthin. Eine Augenweide für die Seele.Für dieses sinnliche Kuschel-Badesalz benötigen wir:200 g Meersalz (reicht für 4 Bäder)5 ml Arganöl (riecht so herrlich nussig)2 - 4 EL Rosenblütenknospen maximal 40 Tr. ätherische Öle in bio-Qualität wie z.B. Rose 10 %, Lavendel fein, Mandarine rot, Patchouli, Palmarosa

Alle Zutaten miteinander vermi-schen. Wir haben das Kuschel-Badesalz in ein Einmachglas gegeben und noch zusätzlich mit Filzwolle verpackt.

Ringelblumen-Badewürfel „Advent“ Im Badewasser genießen wir wohlige Wärme kombiniert mit herrlich duftenden ätherischen Ölen und einer extra Portion exklusiver Hautpflege.Für die Herstellung der Ringelblumen-Badewürfel benötigt Ihr folgende Zutaten:Silikon-Eiswürfelbehälter (mit Alkohol gereinigt)100 g Sheabutter, bio 100 g Kakaobutter, bioca. 60 Tr. ätherische Öle aus bio-Qualität (wie z.B. 15 Tr. Orange süß, 8 Tr. Tonkabohne, 6 Tr. Atlaszeder, 8 Tr. Kardamom, 7 Tr. Rosengeranie, 5 Tr. Vetiver, 5 Tr. Lavendel fein)

Sheabutter und Kakaobutter im Wasserbad sanft schmelzen (nicht zu heiß werden lassen), kurz abkühlen lassen und Eure gewählten ätherischen Öle hinzufügen. In den Eiswürfelbehälter füllen, auf Raumtemperatur abkühlen lassen und anschließend zugedeckt (Haushaltsfolie) im Kühlschrank für ca. 30 Minuten festigen lassen. Nun könnt Ihr die Ringelblumenblüten darauf streuen und für weitere 30 – 60 Minuten im Kühlschrank durchkühlen lassen, zumin-dest so lange bis die Masse komplett fest ist. Anschließend sind die Ringelblumen-Badewürfel fertig zum Verpacken.

Anwendungstipp: 1 - 2 Badewürfel pro Vollbad; Nach dem Einlassen des Badewassers 1 - 2 EL Salz oder ¼ Liter Milch als Lösungs-vermittler gemeinsam mit dem Badewürfel direkt in die Wanne zugeben.

Blüten-Kräutersalz Naturbelassenes, unbehandeltes Steinsalz (Ur-Salz) entstand vor Millionen von Jahren durch Austrock-nung der Ur-Meere. Zusammen mit den getrockneten Kräuterschätzen aus Eurem Garten entsteht hier im Handumdrehen ein aromatisches Kräutersalz.Für unser Rezept haben wir 200 g Steinsalz und insge-samt 40 g getrocknete Kräuter (z.B. Ringelblume, Kornblume, Thymian, Rosmarin, Lorbeerblätter, Fenchel, Majoran, Bohnenkraut, Salbei) mitein-ander im Steinmörser feinst gemahlen.

Ihr könnt alle Küchenkräuter, ganz nach Eurer Gaumenfreude, kombinieren. Zum Schluss das Kräutersalz in ein gut schließendes Glas abfüllen. Wir haben noch ein paar nicht zerkleinerte Blüten zur Deko oben aufgelegt .

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ADHS | 13 PRAKTISCHE TIPPS & GEWINNSPIEL | 13

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Raumspray „Lichterglanz“ weihnachtlich – sanft, einhüllendMit diesem Raumspray zaubert Ihr im Nu eine festliche Atmosphäre in jedem Raum – Weihnachtsstimmung in der Sprühflasche.

100 ml Basis Aromaspray duftneutral 20 Tr. Orange süß, bio 10 Tr. Grapefruit, bio 4 Tr. Bienenwaben mit Honig 50 %, Abs. 5 Tr. Tonkabohne 30 %, bio 5 Tr. Weißtanne, bio 4 Tr. Kamille römisch, Sel. 3 Tr. Kardamom, bio 3 Tr. Zimtrinde, bio Je nach Raumgröße und Bedarf einige Sprühstöße verteilen.

Duftendes Lavendel-Herz Vielleicht habt Ihr noch getrocknete Lavendelblüten von der letzten Ernte übrig?

Für unser duftendes Lavendel-Herz benötigen wir nur 5 Utensilien:Holzkugel oder Holzherz mit LochLavendelblüten je nach Größe des HerzesBand zum Aufhängenumweltfreundlicher Klebstoff (naturbelassener Holzleim, Kartoffelkleber)

Aus Großmutter´s Schatztruhe haben wir hier ein Rezept für einen selber hergestellten Klebstoff aus Kartoffeln. Benötigtes Material: Kartoffel, Schäl-messer, Reibe, Schüssel, altes Tuch, Topf, Holzkochlöffel, Esslöffel, ein Glas Wasser

Die geschälte Kartoffel zu einem Brei verreiben. Schüssel vor dem Beginn des Reibens mit einem alten Tuch auslegen. Die Masse kann nun ausgepresst werden. Nach einigen Stunden bildet sich in der Schüssel eine weiße, feste Masse. Das ist die Kartoffelstärke. Nun geben wir 1 EL dieser Kartoffelstärke und ein Glas Wasser in einen Kochtopf. Diese Mischung erwärmen wir vorsichtig (nicht zu heiß werden lassen). Sobald diese Mischung ungefähr 50 Grad erreicht hat entsteht aus der Kartoffel/Wassermischung unser Klebstoff. Sofort vom Herd nehmen. Erkalten lassen und wir können diesen natürlichen Kleb-stoff verwenden.

Das Herz oder die Kugel einfach mit dem Klebstoff Eurer Wahl bestreichen und anschließend mit den Lavendelblüten bestreuen. Alles Trocknen lassen, das Band einfädeln und fertig ist das duftende Lavendel-Herz bzw. -Kugel. Einfach mal eine andere Variante zu den sonst üblichen Lavendelduftsäckchen. Je nach Gefallen könnt Ihr die Kugeln oder Herzen auch mit Ringelblumen oder Rosenblüten anfertigen.

1. Zitrusfrucht2. „Nebenprodukt“ der Destillation3. Alte Gewinnungsart ätherischer Öle4. „Vater“ der Aromatherapie5. „Allroundöl“6. Fettes Pflanzenöl7. „Königin“ der Blumen8. orangefarbene Beeren9. einfach ungesättigte Fettsäure10. Mazeriertes Öl, Pflanze11. „Hallo Wach“ Öl12. Heimat des Arganbaumes13. Pflanzenfamilie14. Pflanze der Unsterblichkeit

(2 Wörter)15. Ester im Lavendel

Umlaute = 1 Buchstabe

Wir gratulieren allen Gewinnerinnen und Gewinnern: Magazin 2: je 1 Stk. Silhouette miracel AktionssetD. Mayer, M. Pressl, T. Lettenbichler, K. Kroitzsch, E. Reinelt Magazin 3: je 1 Stk. Meersalz Blütenbad-GeschenksetsR. Zernik, P. Friedl, V. Heftberger, C. Wiesmann, S. Raffetseder

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Wir laden Euch hier noch zu einem neuen Rätsel und Gewinnspiel ein.

Senden Sie das Losungswort mit Ihrer vollständigen Adresse per Email bis 31.10.2015 an [email protected].

Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir 5 Stk. unserer neuen Harzsalbe aus der Evelyn Deutsch Aromapflegeserie. Die Gewinner werden

schriftlich verständigt und erklären sich mit der Bekanntgabe im nächsten Magazin einverstanden.

Page 14: Aromapflegemagazin 4_Ausgabe Oktober 2015_Herbst

Parfum* eine Symphonie der Düfte

Ein Parfum ist für mich wie ein Regenbogen: bunt, vielfältig, geheimnisvoll, nicht zu fassen – einfach bezaubernd! Der Duft eines Naturparfums ist so individuell wie seine Trägerin oder sein Träger selbst. Ein Parfum ist wie ein Hauch duftender Phantasien.

Professionelle Parfumeure werden liebevoll „die Nasen“ genannt. Sie entwickeln in ihrer Ausbildung ein sogenanntes Geruchsgedächtnis und können ca. 2.500 verschiedene Riech-stoffe auseinanderhalten1. Heute wollen wir uns selbst als „Nase“ mit der Kunst des Mischens befassen und deshalb hier ein paar wichtige Informationen vorab.

Welche Duftkonzentration oder in der Sprache der Parfümeure, welche Verdünnungsklasse möchte ich für meine Kreation?In der Regel besteht ein herkömmliches Parfum meist aus künstlichen Inhaltsstoffen. Ein Naturparfum ist besonders wertvoll und besteht aus 96 %igen Alkohol (Weingeist) oder Jojobaöl/-wachs und ätherischen Ölen.

Jeweilige Vorteile: Die Mischung mit Alkohol kann leicht versprüht werden. Eine Mischung mit Jojobaöl/-wachs haftet besser auf der Haut und ist daher länger wahrnehmbar.

Verdünnungsklassen2

Was bedeuten die Bezeichnungen Kopf (K) / Herz (H) / Basis (B) sowie deren Zwischennoten KH und HB (vgl. Liath, 2012, S. 57)?Für die perfekte Abrundung/Duftnote des Parfums ist es notwendig, die einzelnen ätherischen Öle im richtigen Verhältnis zuzugeben. Es soll sich nicht bereits nach 10 Minuten verflüchtigt haben.

Ein Naturparfum riecht nicht zu jeder Zeit gleich. Sobald das Parfum mit der Haut in Kontakt getreten ist, erschnuppert unsere Nase zuerst die sogenannte(n) Kopfnote(n). Dies ist der erste Eindruck des Parfums. Sie sind leicht und verflüch-tigen sich rasch, wirken erfrischend und bestehen meistens aus Zitrus-, Minze- oder auch nadeligen Düften.

Sobald die Kopfnoten sich verflüchtigt haben, tritt die Zwischennote Kopf-Herz in den Vordergrund. Sie wirkt wie ein Vermittler und trägt Komponenten der Kopf- und Herz-noten in sich. Sie ist nicht ganz so spritzig, aber auch noch nicht so harmonisierend wie eine Herznote.

Anschließend kommen immer mehr die „reinen“ Herznoten in den Vordergrund. Sie sind das sogenannte Herzstück eines Parfums – sie entwickeln ihre Duftnuancen bereits viel lang-samer. Sie werden aus den Blüten-, blühenden Kräuter- (wie Lavendel) und Gewürzölen ausgewählt. Diese blumigen, leicht krautigen aber auch würzigen Düfte wirken harmonisierend auf unsere Seele.

Als 2. Vermittler haben wir nun die Herz-Basisnoten. Sie sind nicht so schwer wie die „reinen“ Basisdüfte. Dazu zählt z.B. die Immortelle. Diese Duftnuancen haben einen harmo-nisierenden aber auch schon einen kräftigenden, festigenden Charakter.

Zuletzt entwickeln, bzw. treten die Basisnoten in den Vorder-grund des Parfums. Sie sind das Fundament jeder Kreation, sie „halten“ den gesamten Duft fest, damit sich dieser nicht zu schnell verflüchtigt und sie fixieren diesen. Diese Noten bestehen durchwegs aus Holz-, Wurzel- und Harzölen. Alles sehr erdende und ausgleichende, sich langsam verflüchtigende Düfte.

Ein Parfum setzt sich in den meisten Fällen aus 3 Teilen Kopfnote, 2 Teilen Herz und 1 Teil Basisnote zusammen. Die Zwischennoten werden je zur Hälfte in den jeweiligen Noten eingerechnet. Letztendlich ist die Wahl der Basisnoten ausschlaggebend, wie hoch die Kopf- und Herznoten für eine gelungene Mischung zugegeben werden sollten. Ebenso unter-scheiden sich Parfum´s je nach Jahreszeit. Im Frühling und Sommer sind mehr Kopfnoten enthalten, daher sind diese leicht frisch, spritzig und im Winter mehr Herz- und Basis-noten, welches das Parfum gehaltvoller und wärmer gestaltet.

14 | Parfum

1 http://www.wissen.de/parfuemeurin[6.7.2015]2 http://www.eds-parfums.de/parfum-klassen.html[6.7.2015]

Page 15: Aromapflegemagazin 4_Ausgabe Oktober 2015_Herbst

Welche Düfte gehören nun zu welchen Duftnoten?Nicht für jeden sind die nachfolgenden Zuordnungen gleich, sie sollen nur eine ungefähre Richtlinie darstellen. Mancherlei Zuwei-sung entsteht auch durch reines Empfinden, ganz speziell bei den Zwischennoten. Es gibt hier keine strickte endgültige Liste.

Hier nun „unsere“ persönliche Duftpyramide:Kopfnoten: Minzenarten, Basilikum, Cajeput, Citronella, Eukalyptusarten, Zitrusarten, Lorbeer, Lemongrass, Litsea cubeba, Niaouli, Ravintsara, Rosmarin, Verbena

Kopf-Herznoten: Anis, Douglasie, Fenchel süß, Fichte schwarz, Fichtennadel, Ingwer, Kardamom, Kiefernadel, Kori-andersamen, Latschenkiefer, Lavandin, Majoran, Melisse, Muskatellersalbei, Myrte, Palmarosa, Petitgrain Bigarade, Pfeffer schwarz, Teebaum, Thymian Linalool, Weißtanne, Zirbelkiefer

Herznoten: Champaca, Copaiva-Balsam, Frangipani, (Rosen-)Geranie, Iris, Jasmin, Kakao-Extrakt, Kamille römisch, Lavendel, Love in a mist, Mimose, Rosenarten, Neroli, Osmanthus, Tube-rose, Veilchenblätter, Ylang Ylang

Herz-Basisnoten: Angelikawurzel, Atlaszeder, Balsamtanne, Cistrose, Ho-Blätter, Himalaja-Zeder, Immortelle, Kamille blau, Manuka, Nelkenknospe, Rosenattar, Salbei, Sandelholz, Schaf-garbe, Thymian Thymol, Wacholderbeere, Ysop, Zimtrinde, Zypresse

Basisnoten: Benzoe, Bienenwabe mit Honig, Karottensamen, Myrrhe, Patchouli, Tolu-Balsam, Tonkabohne, Vanille, Vetiver, Weihraucharten, Zedernholz rot

Da wir jetzt genug Basisinformationen haben können wir unsere Kreation herstellen und unserer Phantasie freien Lauf lassen.Wenn wir uns also entschieden haben, welche Verdünnungs-klasse wir möchten und die ätherischen Öle anhand der Duft-pyramide ausgesucht haben, benötigen wir noch ein dunkles Fläschchen, Alkohol oder Jojobaöl/-wachs und die benötigten ätherischen Öle.

Man beginnt mit der Basisnote und fügt die restlichen ausge-wählten ätherischen Öle tropfenweise hinzu. Immer wieder daran riechen. Schreibt Euch „Eure“ Mischung ganz genau auf, damit Ihr Euer Gesamtkunstwerk jederzeit wieder herstellen könnt.

Die kreierte Duftmischung muss nun noch einige Zeit „reifen“ und sich zum eigentlichen Parfum entwickeln. Deshalb kühl und dunkel lagern (ca. 15 – max. 20 °C) und ab und zu schwenken – nicht schütteln. Nach ca. 3-6 Wochen ist es dann so weit. Die Kreation hat ihren Charakter entwickelt und wird jetzt ganz anders duften als noch bei der Herstellung. Anschließend könnt Ihr Euer Kunstwerk in eine Sprüh- oder in eine schöne, edle Glasflakonflasche abfüllen.

Zu aller Letzt: Alkoholmischungen sind entflammbar, daher nicht in der Nähe von Feuerquellen versprühen.

Viel Freude beim Eintauchen in die kunstvolle Welt des Naturparfums und bei der Kreation Eures Lieb-lingsparfums.

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Kopf-Herznoten

Herznoten

Herz-Basisnoten

Basisnoten

Literaturverzeichnis:

Liath, C. (2012): Im Jahreskreis – Rezepte für jede Jahreszeit. Norderstedt: Books on Demand GmbH

www.wissen.de/parfümeurin - BW Bildung und Wissen Verlag Nürnberg (2002)

Sieder A.: EdS ® – Parfums GbR – www.eds-parfums.de/parfum-klassen.html

weiterführende Literatur: Goris, E. / Hutter C-P. (2011): Der Duftcode – Wie die Industrie unsere Sinne manipuliert. München: Wilhelm Heyne Verlag in der Random House GmbH

Ellena, J-C. (2012): Parfum – Ein Führer durch die Welt der Düfte. München: Verlag C.H.Beck oHG

Jellinek, Dr. J. S. (2000): Parfum Der Traum im Flakon – Wesen und Wirkung, Wahl und Verwendung klassischer und moderner Düfte. München: Wilhelm Goldmann Verlag in der Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH

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16 | LÄRCHE

Die Lärche*ein außergewöhnlicher Nadelbaum

Die europäische Lärche (Larix decidua Mill.) gehört zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) und war nicht nur Baum des Jahres 2012 in Deutschland und 2002 in Österreich, sondern sie ist der einzige europäische Nadelbaum, deren Nadeln sich im Herbst goldgelb färben und letztendlich abfallen, daher leitet sich der Name „decidua (laubabwerfend)“ ab. Sie benimmt sich also ganz und gar nicht so, wie es ein Nadelbaum sollte.

Die Gallier gaben diesem besonderen Baum den Namen „Larix“ und dieser wurde von den Römern ins Latei-nische übernommen. Im Althochdeutschen wurde aus „larix“ „lericha“, welches im Mittelhochdeutschen zu „larche“ oder „lerche“ und zu guter Letzt im Neuhoch-deutschen zu „Lärche“ verändert wurde1. Fossile Funde belegen, dass sich die Lärche vor rund einer Million Jahren von Sibirien nach Europa ausgebreitet hat (vgl. Häne, 2012, S. 203). Sie hält eine Kälte von bis zu minus 40 Grad Celsius aus und bildet zusammen mit der Zirbe die Wald-grenze in den Zentralalpen. Das Höchstalter, dieses extrem frostbeständigen Baumes, beträgt etwa 1.000 Jahre und er wird durchschnittlich 30 Meter (max. 54 Meter) hoch (vgl. LWF Wissen 69, 2012, S. 7-9, 11).

Buntes FarbenspielDer botanische Eigenbrötler bietet uns im Frühjahrs-kleid ein zartes Hellgrün, wenn seine frischen Nadeln in kleinen Büscheln hervorsprießen. Zwischen März und Mai fügt er auch noch gelbliche herabhängende männ-liche Blüten und leuchtend rote, aufrecht stehende weibliche Zapfen als Farbtupfer hinzu. Letztere entwi-ckeln sich weiter zu den Samen tragenden, braunen Zapfen. Während der Sommermonate wechselt der Licht liebende Baum sein Outfit in ein sattes Dunkel-grün. Zu einem flammenden, warmen Goldton wech-selt er dieses im goldenen Herbst.Der „Sommergrüne“ kann aber noch mit einer weiteren Besonderheit aufwarten. Während andere Kiefern-bäume ihre Zapfen fallen lassen, behält die Lärche ihre für mehrere Jahre.

In Österreich kommt auch vereinzelt die „japanische“ Lärche (Larix kaempferi (Lamb.) Carrière) vor, diese ist jedoch am einfachsten durch ihre umgebogenen Zapfenschuppen – ähnlich der Rosenblütenblätter - von der „gemeinen“ Lärche zu unterscheiden.

Die Lärche als LieferantDie gemeine Lärche liefert uns nicht nur ein sehr witte-rungsbeständiges Holz, sondern der Baum spendet uns auch ein wertvolles Harz. Wenn ein Baum wie die Lärche, Kiefer oder Fichte verletzt wird, aktiviert er seine eigene Hausapotheke und produziert mit dem Harz seinen „hauseigenen“ Wunderverschluss (vgl. Schnabl, 2001, S. 3). Genau diese und noch weitere Wirkungen der Harze, haben sich bereits unsere Vorfahren schon zunutze gemacht. Die ergiebigste Zeit für die Harzgewinnung ist zwischen dem 80sten und 120sten Geburtstag der Lärche. Für ca. 10 bis 15 Jahre, nach spezieller Anbohrung der Lärche, kann das Harz gewonnen werden (vgl. LWF Wissen 69, 2012, S. 79). In einem Erntejahr (Mai bis September) kann von einem Spenderbaum etwa 200 bis 370 g Harz geerntet werden (vgl. LWF Wissen 69, 2012, S. 80).

Lange TraditionObwohl die Harzgewinnung in Österreich eine lange Tradi-tion hat, verliert der Beruf des Pechers zunehmend an Attraktivität und Bedeutung. Waren es 1950 noch 40 bis 50 Tonnen Lärchenbalsam, so ist die Gewinnung auf 4 Tonnen im Jahr 2000 zurückgegangen (vgl. Schnabl, 2001, S. 38).

Lärchenharzgewinnung heute – Veneziani-sches TerpentinAus der Lärche wird das sogenannte „Venezianische Terpentin“ gewonnen. Es ist ein hochwertiger Balsam, welcher aufgrund seiner besonderen Eigenschaften immer noch sehr vielfältig in Industrie und „Volksme-dizin“ eingesetzt wird.

Seit der Einführung des sogenannten „(Süd-)Tiroler Verfahrens“ – Ende des 19. Jahrhunderts – wird das Harz in einem geschlossenen Speicherraum gesammelt, sodass es nicht mit der freien Luft in Berührung kommt. Das Leitmotiv dieses Verfahrens besteht darin, Harzverluste klein zu halten oder zu vermeiden und eine Schädigung

1 http://www.uni-goettingen.de/de/taxonomie-und-namensherkunft/ 101726.html[6.7.2015]

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des Baumes, zu verhindern (vgl. Schnabl, 2001, S. 66). Der schräg abwärts verlaufende Bohrkanal wird im Frühjahr durchgeführt. Die Bohröffnung, welche als Sammelraum für das Harz dient, wird mit einem Lärchenholzstopfen sorgfältig verschlossen. Da der Balsam der Lärche nur sehr gering kris-tallisiert, kann die Bohröffnung während der gesamten Pechzeit genutzt werden. Durch dieses Verfahren kann ein heller, reiner (nicht so stark verunreinigter) Lärchenbalsam gewonnen werden (vgl. Schnabl, 2001, S. 66-67; Lagoni, 2012, S. 79–81). Eine Entnahme des Harzes erfolgt in der Regel alle 2 Jahre.

Vom Lärchenharz zum TerpentinNachdem das natürliche Lärchenharz gereinigt, mehrfach fil triert und leicht erwärmt wurde, wird es durch das Dekan-tieren in Lärchenterpentin überführt. Das Terpentin ist eine klare, gelblich bis grüne, schwach zähe Flüssigkeit. Es hat einen feinen aromatischen Geruch. Natives Lärchenterpentin enthält 15 bis 20 % ätherische Öle, etwa 50 bis 65 % unterschiedliche Harzsäuren (Diterpensäuren), Bitter- und Farbstoffe sowie Wasser. Die Lagerung des Terpentins erfolgt gut verschlossen und vor Licht geschützt (vgl. LWF Wissen 69, 2012, S. 80). Schön langsam werdet Ihr Euch vielleicht fragen, ja warum erzählen wir Euch das denn nun? Wir freuen uns, dass wir Euch in Zukunft ein neues, lang ersehntes Produkt in der Serie „Aromapflegeprodukte Evelyn Deutsch“ anbieten können.

Literaturverzeichnis:

Häne, K. (2012): Unter der Lupe: Die Lärche – der Baum des Jahres 2012. Seengen: Schweizer Briefmarken Zeitung SBZ, 5-6/2012, S. 203-206

LWF Wissen 69 (2012): Beiträge zur Europäischen Lärche. Freising: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft

Schnabl, U. (2001): Vom Glück mit dem Pech (die traditionelle Nutzung und Gewinnung pflanzlicher Rohstoffe und Arbeitsmaterialien am Bei-spiel der österreichischen Harzgewinnung). Diplomarbeit am Institut für Botanik der Universität Bodenkultur Wien

Unterhofer, E. (2010): Das Lärchenharz und seine Bedeutung in der Naturheilkunde. Facharbeit

von Braunschweig, R. (20104): Pflanzenöle, Qualität, Anwendung und Wirkung. Wiggensbach: Stadelmann Verlag

Lagoni, N. (2012): Vom Lärchenharz zum Terpentin bis Lärchenöl. LWF Wissen 69, S. 79 – 81

http://www.uni-goettingen.de/de/taxonomie-und-namensherkunft/101726.html

Harzsalbe Basispflege „Evelyn Deutsch“30 g, ArtikelNr. E-FON-10€ 17,90

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Die „Harzsalbe“Der römische Dichter und Naturforscher Plinius (24-79 n. Chr.) berichtete bereits in seiner „Naturalis historiae“ über die Verwendung einer Lärchenharzsalbe. Die Basis für dieses neue Produkt aus der Aromapflegeserie Evelyn Deutsch bildet das Ringelblumen Ölmazerat. Es verbindet besonders wertvolle Eigenschaften des Olivenöles und der Ringelblume. Es unterstützt hervorragend die Pflege empfindli-cher und irritierter Haut und regt den Hautstoffwechsel an. In Kombination mit dem Lärchenharz und dem fetten Pflanzenöl aus dem Fruchtfleisch des Sanddorns wird die Regeneration der Haut unterstützt (vgl. v. Braunschweig, 20104, S. 119). Die Harz-salbe schützt vor wund sein, ist stark regenerierend und pfle-gend, z. B. bei schlecht heilenden Wundrändern, Abschürfungen o.a.. Bei Bedarf auf die betroffene Stelle sanft auftragen.Wir freuen uns sehr über die wertvolle Harzsalbe, freuen Sie sich über die Erfolge damit.

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Der starke Bezug zu Italien veranlasste Farfalla vor 30 Jahren der Firma einen italienischen Namen zu geben. Für sie klingt der Name wie Musik in den Ohren. Der Schmetterling als Synonym der von Blüte zu Blüte eilt um das Essentielle einzusammeln. Er verkörpert die Leichtigkeit mit der ätherische Öle verbunden werden.

Erst kommt das EiVier Freunde – eine Idee. Im Einklang mit der Natur und mit viel Enthusiasmus. Der erste „Bauchladen“ und die ersten Verkaufs-erfahrungen werden gemacht.

Dann kommt die Raupe1985 gründen sie gemeinsam ein Unternehmen und der erste Duftladen wird in Zürich eröffnet. Nachhaltigkeit wird schon damals groß geschrieben. Aber allein davon kann man nicht wirklich leben, der Schmetterling muss fliegen.

Dann die Verpuppung und schlussendlich schlüpft der Schmetterling …Farfalla bleibt nicht einfach stehen und ruht sich auf seinen Lorbeeren aus. Zahlreiche Kontakte werden geknüpft, weitere Filialen eröffnet und das Unternehmen in ein Großhandelsun-ternehmen übergeführt. Mehrere Pflanzenprojekte werden in Angriff genommen, um Land und Leute zu unterstützen und den Biogedanken leben zu können, der für Farfalla die logische Konsequenz ist. Nicht nur in der Schweiz ist Farfalla tätig, auch viele ausländische Kunden schätzen die Naturprodukte. Ständige Weiterentwicklung und auch Rückblicke scheut Farfalla nicht, Produkte werden um- und neu gestaltet.

Schmetterlinge und Farfalla sind Meister der SinneWir danken Euch für die, mit so viel Liebe und Engagement gemachten Kreationen. Dass Ihr Eure Werte, wie Bioanspruch, Kompetenz, menschlicher und respektvoller Umgang mit Euren Partnern so hoch haltet und keinerlei Kompromisse in dieser Hinsicht eingeht. Flieg Schmetterling flieg!

Das alles war, und ist noch nicht genug und deshalb durften wir gemeinsam mit Euch - anlässlich Eures 30-Jahre-Jubi-läums - einen wunderschönen und gut organisierten Kongress genießen. Traumhafte Lokation – mitten im botanischen Garten von Zürich und Sonnenschein. Das Beste daran waren aber die Vortragenden. Bunt gemischt von der Aromapflege über die Aromatherapie, über den Sport bis hin zur Psychiatrie, Biologie und Wissenschaft. Sehr breit gefächert und für jeden etwas dabei.

Der Beitragsreigen wurde von Evelyn Deutsch-Grasl mit „Aromapflege am Puls der Zeit“ eröffnet. Sie berichtete uns vom unaufhaltsamen Einsatz der ätherischen Öle im professionellen Pflegealltag. Anhand einer großen Anzahl beachtenswerter Studien und Erfahrungsberichte zeigte sie uns den mittlerweile hohen Stellenwert der Aromapflege in der Praxis auf. Anhand der Forschungsergebnisse zeigte sie auf, dass der Einsatz der ätherischen Öle im Tätigkeitsbereich der Pflegepersonen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen untermauert werden kann.

Daniela Ryf, Triathletin, erklärte uns sehr offen und humorvoll anhand ihres Beitrages „Aromatherapie im Spitzensport“ wie sie durch den gezielten Einsatz von ausgewählten ätherischen Ölen ein intaktes Immunsystem und mentale Fitness, Stresssituati-onen, intensives Training besser bewältigen bzw. optimieren kann. Ihr eigenes Fazit: „Gesund ohne Medikamente durch ein gestärktes Immunsystem!“

Anschließend erzählte uns Prof. Dr. rer. nat. habil. Jürgen Reich-ling, Universität Heidelberg, in seinem Beitrag „Ätherische Öle als Phyto-Antiinfektiva“ sehr lebendig, wie Bakterien miteinander kommunizieren können. Anhand dieser Kenntnisse ist eine ziel-gerichtete und sichere Anwendung ätherischer Öle möglich.

Als nächste Vortragende berichtete Priv.-Doz. Mag. Pharm. Dr. rer. nat. phil. Sabine Krist von der Universität Wien „Wissens-wertes und Neues aus der Welt der pflanzlichen Fette und Öle“. Von der Herstellung über die Vor- und Nachteile von kaltgepressten bzw. extrahierten/raffinierten Pflanzenölen bis hin zur Anwen-dung wurde ein sehr umfangreicher Wissensschatz weiterge-geben. Großes Interesse zeigten die Zuhörer bei der Erläuterung über eine neue Methode zur Identifizierung fetter Öle und einer Aufdeckungsmöglichkeit von eventuellen Verfälschungen.

In einem anschließenden kurzen Film machte uns Jean-Claude Richard, einer der vier Inhaber von Farfalla, mit dem neuesten und sehr eindrucksvollen Farfalla Fairtrade Projekt in Mada-gaskar bekannt.

Den Abschluss des ersten Tages gestaltete Frau Dr. habil. Ingelore Ebberfeld, Kulturanthropologin sowie Sexualwissenschaftlerin, mit ihrem sehr temperamentvollen, feurigen und sehr anschauli-chen Vortrag über die „Botenstoffe der Liebe“, wie wir mit unseren Körperdüften manipulieren könn(t)en und welche Rolle unser Geruchssinn dabei spielt. Sollten wir den Geruch des anderen „mögen“, dann ist „Sylvester im Kopf!“

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30 Jahre Farfalla* 30 Jahre kräftiges Flügelschlagen

Anlässlich des Firmenjubiläums haben wir die Gründer gefragt, warum heißt Farfalla eben Farfalla also Schmetterling?!

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Eliane Zimmermann eröffnete den Reigen am zweiten Vortragstag. Sie vermittelte uns in „Hydrolate – Die vergessene Dimension der Aromatherapie & Aromapflege“ die bisher wenig genutzten Möglichkeiten dieser „Nebenprodukte“ der Destilla-tion. Sie vermittelte uns anhand der bisher bekannten Inhalts-stoffe, welch wundervolle Chance wir mit dem Einsatz der Hydrolate haben.

Dr. med. Roland Kunz, Chefarzt Geriatrie und Palliative Care, zeigte uns in seinem Vortrag „Palliativmedizin“ auf einfühlsame und gänsehautmäßige Art die Inhalte von Palliative Care auf. Wie notwendig es ist, den Menschen zu einer bestmöglichen Lebensqualität zu verhelfen. Ebenso berichtete er uns über die Wichtigkeit eines würdevollen Sterbens.

Das Thema „Aromapflege und Sterbebegleitung“ erörterte Barbara Bernath-Frei, Aromatologin und Buchautorin. Durch die Palliativpflege können im letzten Lebensabschnitt Erleich-terungen und zusätzliches Wohlbefinden ermöglicht werden. Sie zeigte auf, dass die Pflege mit ätherischen Ölen körperliche Beschwerden, Ängste und Unruhe zu lindern vermag.

Maja dal Cero, Umweltwissenschaftlerin Universität Zürich, vermittelte uns beindruckende „Botanische Einblicke – Ätheri-sche Öle als Kommunikationsmittel der Pflanzen“. Wie die Pflanze auch auf lange Distanz mit ihrem Bestäuber kommuniziert oder sich vor Fraß und Krankheit schützen kann.

Regula Rudolf von Rohr, Pflegefachfrau und Aromatherapeutin, zeigte die verschiedenen Möglichkeiten für die „Aromatherapie in der Psychiatrie“ auf, wie der eigenverantwortliche Handlungs-raum des einzelnen Menschen erweitert und gestärkt werden kann.

„Düfte verbinden Menschen“ unter diesem Motto zeigte uns Jean-Claude Richard in einem kurzen Video die Werte von Farfalla auf und wie engagiert und hoch angesiedelt ihre Einstellung gegen-über Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern ist.

Den Abschluss dieser beiden feierlichen Tage bildete Florianne Koechlin, Biologin und Chemikern. In ihrer besonders quirligen, anschaulichen Art demonstrierte sie unter dem Titel „Feigen flüstern, Weiden wispern“ wie Pflanzen aus Erfahrung lernen und sich an Gewesenes erinnern. Ebenfalls zeigte sie uns die Wich-tigkeit eines intakten Bodens auf. Hier befindet sich ein umfang-reiches Netzsystem aus Wurzeln und Pilzen, über das Nährstoffe und Informationen ausgetauscht werden.

Wir gratulieren Euch zu Euren stolzen 30 Jahren und möge Eure Herzensangelegenheit, die langelebte Firmenphilosophie, genauso unsterblich sein wie die Immortelle.

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Dieses mal haben wir besonders exklusive Produkte ausgesucht.

Wie die Zeit vergeht! Sie hinterlässt Spuren von Lebens-erfahrung auf der Haut. Jede Linie im Gesicht erzählt eine Geschichte. Die afrikanischen Ju’hoansi zählen keine Jahre, doch die Namen ihrer Ältesten tragen die Vorsilbe NA, die «alt» sowie «weise» bedeutet. Eine gesunde, reife Haut drückt Stärke und Weisheit aus. Der Bezug verschiedener Kulturen zum Altern zeigt, dass es keine kosmetische Frage ist, sondern immer mit der Gesundheit der Haut korreliert. Basierend auf diesem Wissensschatz hat Farfalla eine Pflege komponiert, welche die reife Haut in Glanz und Schönheit begleitet und ihr die nötige Stärke verleiht, um gesund und kräftig zu bleiben. Farfalla Biokosmetik zeigt die schönen Zeichen des Alters im Sinne von Wohlbefinden und Weisheit im besten Licht.

Anwendungsritual für die perfekte Hautpflege ab 30Schritt 1: ReinigungEin feuchtwarmes Reinigungstuch auf das Gesicht auflegen und kurz andrücken. Etwas daily refresh Reinigungsfluid mit den Fingerspitzen in sanft kreisenden Bewegungen auftragen. Mit Wasser abspülen. Schmutzpartikel werden entfernt und die Poren für eine Wirkstoff-aufnahme geöffnet.

Schritt 2: Wirkungsvolle Feuchtigkeit Aloe vera Gel deluxe face mit Hyaluronsäure als feinen Film unter der Tages- oder Nachtpflege auftragen. Hyaluronsäure hat die Eigen-schaft, das Tausendfache ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit in der Haut zu speichern und gilt als wichtiger Wirkstoff zur Faltenreduktion.

Schritt 3: Glättende Pflege der Augenpartie Age miracle Straffendes Augenfluid rund um das Auge auftragen und sanft einklopfen. Der pflegende Wirkstoffkomplex mildert sichtbar Fältchen und schenkt der Augenpartie ein entspanntes Wohlgefühl durch langanhaltende Feuchtigkeit. Den Zeichen der Hautalterung wird effektiv vorgebeugt. Für jugendlich strahlende Augenblicke.

Schritt 4: Wirkstoff-Pflege Eine kleine Menge age miracle Straffende Regenerationscreme im Verlauf der Lymphbahnen auftragen und einmassieren, so wird der Hautstoffwechsel angeregt. Der Wirkstoff aus der Sommerschneeflocke trägt dazu bei, dass die Zellteilungsrate verlangsamt wird. Eine Falten-reduktion von 23% innert 4 Wochen ist dermatologisch bestätigt.

„age miracle“ Ritualset, Farfalla, ArtikelNr. FB-AM-07, €19,50

Neem – Azadirachta indica Das fette Pflanzenöl Neem, auch Niem genannt, wird aus den Samen des Neembaumes gepresst. Es enthält Substanzen die Insekten und Parasiten abwehren können, weshalb es als natürliches Pflanzenschutzmittel, zur Anwendung bei Haustieren, aber auch zur Pflege von unreiner Haut und fettigen Haaren (Läusebefall) genützt wird. Neemöl ist nicht zur Einnahme bestimmt. Nur äußerlich verwenden! Reizt die Schleimhäute! Neemöl wird bei Temperaturen unter 25°C zähflüssig bis pastös.Als spannende Ergänzung für unsere Serie „Hand in Hand mit der Natur/fette Pflanzenöle“ ist das Neemöl ab sofort in kontrolliert biologischer Qualität erhältlich. Selbstverständlich nativ und aus 1. Kaltpressung.

Fettsäuremuster:- 35 % gesättigte Fettsäuren- 50 % einfach ungesättigte Fettsäuren- 15 % mehrfach ungesättigte Fettsäuren(Die Analysenwerte unterliegen den bei Naturprodukten üblichen Schwankungen)

Als weiteres Highlight aus unserer Serie „Hand in Hand mit der Natur – fette Pflanzenöle“ möchten wir Euch das Hanföl - Cannabis sativa - vorstellen, welches ab sofort ebenfalls erhält-lich istDieses Hanföl wird aus THC-armen Saaten gepresst. Es hat ein besonders günstiges Verhältnis von essentiellen Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren von 3:1. Außerdem enthält es die seltene Gamma-Linolensäure. Diese 3fach ungesättigte Fettsäure kann u.a. das Stresshormon reduzieren und den Hormonhaushalt positiv beeinflussen (vgl. Braunschweig, 20124, S. 21).Die kräftig grüne Farbe verdankt das Öl dem Reichtum an Chlorophyll. Da sein Geruch und Geschmack krautig-intensiv ist, kann man es gut mit milderen Ölen kombinieren.Es ist zur inneren und äußeren Anwendung geeignet, besonders bei Hautprob-lemen unterstützt es das körpereigene Reparatursystem.

Neemöl, BIO, kbA(Hand in Hand mit der Natur), 100ml, ArtikelNr. HIH-25€ 7,90

Hanföl, BIO, kbA(Hand in Hand mit der Natur), 100mlArtikelNr. HIH-26 € 7,90

PRODUKTTIPP PRODUKTTIPP

NEU

NEUNEU

Qualität:- aus kontrolliert biologischem Anbau- 1. Kaltpressung- nativ

Fettsäuremuster:- 10 % gesättigte Fettsäuren- 14 % einfach ungesättigte Fettsäuren- 76 % mehrfach ungesättigte Fettsäuren- davon 3 % Gamma Linolensäure(Die Analysenwerte unterliegen den bei Naturprodukten üblichen Schwankungen)

Literaturhinweis: von Braunschweig, R. (20104): Pflanzenöle, Qualität, Anwendung und Wirkung. Wiggensbach: Stadelmann Verlag Foto

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