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Bonner Universitäts-Magazin Frühjahr 2017 Judo: Rekord auf der Matte Ein Saurier auf Mallorca Verlässliche Freunde: ĚŝĞ hŶŝǀĞƌƐŝƚćƚƐŐĞƐĞůůƐĐŚĂŌ Lernen außerhalb der Komfortzone ƌĨŽůŐƐƐƚŽƌLJ ĚĂƐ ĂůůĞƩƐƚƵĚŝŽ Absolvent berichtet aus Krisengebieten

Forsch-2017-Alberti.pdf - Universität Bonn

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Bonner Universitäts-Magazin Frühjahr 2017

Judo: Rekord auf der MatteEin Saurier auf Mallorca

Verlässliche Freunde:

Lernen außerhalb der Komfortzone

Absolvent berichtet aus Krisengebieten

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1forsch 1/2017 universitätbonn

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

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Ihr Redaktionsteam

Titel

Die erste Deutsche Hochschulmeister-

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er

4 Allen Krisen zum Trotz:

6 Neue Standards:

7 Warten auf den Umzug:

8 Angebot für Journalisten:

10 Ein Saurier auf Mallorca:

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18 „Magische Laterne“:

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20 Geologie:

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24 Bonner Forum Biomedizin:

25 Ideen fürs Lehren und Lernen:

26 Studierende schreiben ein Buch:

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31 Studierende unterwegs:

32 Lernen außerhalb der Komfortzone:

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Inhaltforsch1/2017

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34 Café Abraham:

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38 Quellen gesucht:

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43 Engagierter Nachwuchs:

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45 Meldungen

50 Nach Feierabend…

52 Zum guten Schluss:

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Gefeiert wirrdd rurund ums Jahrr

www.ugb.uni-bonn.de

über die UGB ist dort zu sehen.

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100 Jahre fördern, verbinden, bewegen

-vereine in Deutschland. „Sie wird 2017 nicht nur 100 Jahre alt, sondern ist

Um die 2.000 Mitglieder hat dieUniversitätsgesellschaft Bonn (UGB)derzeit. Einige von ihnen sind längst nicht mehr in Bonn, fühlen sich aber der Uni weiterhin verbunden. Das zei-gen die Grüße von allen Kontinentenzum Jubiläum, eine Auswahl ist in der Festbroschüre zu sehen. Nicht von allenMitgliedern sind die Geburtsjahrgängeerfasst, aber demnach wurde das derzeit jüngste 1999, das älteste 1918 gebo-

ren. „Ich würde mich freuen, wenn dieUGB-Familie weiter wachsen würde“, sagt Rektor Prof. Dr. Michael Hoch. Die Veranstaltungen zum Jubiläum bietendafür eine gute Chance.

Die Bandbreite dessen, was dieUGB alles ermöglicht und fördert, ist groß. Am augenfälligsten ist sicher dieRemise am Poppelsdorfer Schloss, dienach jahrelangem Leerstand zum

Schmuckstück wurde. Das kosteninten-sivste laufende Projekt ist mit 36.000 Euro pro Jahr die Förderung des bundes-weiten Deutschland-Stipendiums, das an die Universitätsstiftung angebundenist. Jeden Sommer gehört die UGB zu den Sponsoren des großen Universitäts-fests. Sie verleiht jährlich – seit 2016 beiihrer Wintersoiree im Dezember (sieheSeite 43) – Preise für herausragendeAbschlussarbeiten und studentische Ini-tiativen. Sie fördert universitäre und studentische Projekte wie Arbeitsge-meinschaften, Konferenzen und Wett-bewerbe wie die Bonn International Model United Nations-Konferenz(BIMUN/SINUB) oder auch die Deut-sche Judo-Hochschulmeisterschaft.

Die Remise am

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Michael Kranz ist Vorsitzender der

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forsch hat ihn

Wenn ich die UGB jemanden vorststelellee,,der noch nnieie vonon ihr gehörtrt hhatt,, sage ich… dadass kakannn doch nicht wawahhr sein.

Wer sich in der UGB B engagiert… lernt eine interresessante neue Welt kennen.

Als UGUGB-Mitglied kann maman sich aaussuchen… ob mann „nur“ Förderer oder auaucch engagiertes,am Leben dderer Bonner Univerrsisität interessssieiertes Mitglied seeinin will.

OhOhne die UGB wärree ddie Uni… ärmer.

Mein schönnstster Moment als Vorsitzeendnder war… die Eröffnung der r RRemise am Poppelsdorfer SSchloss.

Mein „Lieblingsprojekt“ war… dieVorbereitung der 100-Jahr-Feier.

Mein Wunschprojekt ist… dieRenovierung und die Innen-hof-Überdachung des Poppelsdor-rrfer Schlosses.

Die UGB ist für mich ganz persönlich… die einmaligeGelegenheit, den „Genius loci“ der Bonner Universität zu erfassen.

In 100 Jahren wird die UGB… ihr 200. Jubiläum feiern!

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Mitten im ersten Weltkrieg wurde 1917 die „Gesellschaft von Freunden und Förderern der Rheinischen Fried-rich-Wilhelms-Universität zu Bonn e.V.(GeFFrUB) “ gegründet.

neu gestartet

Ursprünglich hatten Rektor und Senat geplant, Gelder für einzelne Pro-jekte und die 100 Jahr-Feier der Uni zu sammeln. Statt dessen schlug Carl Duisberg, Generaldirektor der Bayer AG, vor, eine dauerhafte Fördergesell-schaft als stabilen Fonds zu gründen und nahm die Dinge in die Hand. Bis zur ersten regelrechten Hauptversamm-lung ein Jahr später lag das Vermögen der Gesellschaft schon bei mehr als zwei Millionen Mark. Der erste Auf-ffschwung nach Kriegsende wurde durch

über fünf Millionen Mark der GeFFrUBwaren 1923 fast nichts mehr wert. Carl Duisberg startete erneut bei Null und es gelang, neben Forschung und Lehreerhebliche Mittel an den „Verein Stu-dentenwohl“, den Vorläufer des Studie-rendenwerks zu geben. Den „GoldenenZwanziger Jahren“ folgten die Welt-wirtschaftskrise und der Zweite Welt-krieg. Geschwächt, aber ungebrochenblieb das Engagement der Förderer.

Mit dem zwischenzeitlich gegrün-deten Alumni-Club fusionierte dieGeFFrUB 2007 zur heutigen „Universi-tätsgesellschaft Bonn – Freunde, Förde-rer Alumni e.V.“ Einen Rückblick durch100 Jahre wechselvolle Geschichte hat Universitätsarchivar Dr. Thomas Be-cker erstellt. Er ist ausführlich im Inter-net nachzulesen und zusammengefasst in der Jubiläumsbroschüre.

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An der Uni darf bald wieder gebohrt werden

Die Nachricht schlug ein wie ein -

neuntersuchungen hatte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW inPutzen, Spachtelmassen und Baukle-bern Asbest entdeckt. Sofort stopptenUniversität und BLB NRW alle Bau-maßnahmen und untersagten alle Ein-griffe in die Bausubstanz. Unter der Federführung der Abteilungsleiterinfür Arbeitsschutz der Uni-Verwaltung,Anja Jubelius, wurde eine Strategie zumUmgang mit dem Schadstoffbefund er-arbeitet und umgesetzt. Dies war Pio-nierarbeit, da die Universität zum einen überwiegend „alte Gebäude“ betreibt,in denen Asbest noch verbaut sein kann. Zum anderen gab es auch keine organi-

satorischen Strukturen, um den rechtli-chen Anforderungen, die bei Tätigkei-ten mit diesem Gebäudeschadstoff zu beachten sind, gerecht zu werden.

Rund 80 Gutachten haben die Ab-teilungen 4.3 – Technik und Abt. 4.5– Bau inzwischen schon in Auftrag ge-geben, um Wände und Decken zu kon-trollieren. Es fanden auch Messungen in der Raumluft statt, jedoch alle ohne

Raumnutzung ist unproblematisch, dadas gefundene Asbest fest in den Bau-stoffen gebunden ist. Erst beim direk-ten Eingriff in die Bausubstanz können Asbestfasern freigesetzt werden – etwabeim Bohren von Löchern, Schleifen

von Böden oder dem Abschlagen vonFliesen.“ Dies betrifft auch kleinereHausmeister- und Ausbesserungsarbei-ten. Selbst bei einem einfachen Tapeten-wechsel könnte es zu erhöhten Asbest-werten in der Raumluft kommen.

erregend, denn die feinen Fasern kön-nen leicht eingeatmet werden, verblei-ben langfristig in der Lunge und reizen dort das Gewebe. Die Zeit von der As-best-Exposition, also dem Einatmen der Asbestfasern, bis zum Auftreten einer Erkrankung kann Jahrzehnte betragen.Asbest ist eine Sammelbezeichnung für natürlich vorkommende, feinfaserige Si-likatminerale. Asbest ist ein Baustoff mit verlockenden Eigenschaften. Es ist che-misch beständig, hitzestabil, unbrenn-

Zur Perrssoon:

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Warten auf den Campus Poppelsdorf f

Eine lange Listete von Baumängeln verhindert derzeit eine zeeititnanahehe Übergabe der Gebäbäude vom Bauträger, der BAM Deutschland d AGAG, auf den Eigentümmer BLB NRW und den Nutzer, die Universititätä .Unter anderem sisind gravierende Probleme mit Brandschutzeein--richtungen, Lüftftungs- und Heizungsanlagen verzeichnet. BBeei Redaktionsschlhluss stand noch nicht fest, wann die Übergagabebeeerfolgen wird.d.

Erst dannn kann die Universität damit beginnen, die Neubautenn für den Universitätsbetrieb parat zu maa-chen, zumm Beispiel den Einbau von Kommunikations----elektroniik in die Hörsäle des neuen Hörsaalzentrrumu s s s und die e Möblierung der Institutsgebäude für Infoorr-matik, , Numerische Simulation sowie Ernährungs-s-und LLebensmittelwissenschaften. Hierfür werden einigge Monate ab dem Übergabetag veranschlagt.

Derzeit ist also noch unklar, wann der neue Cam--puus in Betrieb gehen kann. Langsam wird es dafür

ggepackten Umzugskartons sitzen, steht das Ende der Betriebsgenehmigung für das sanierungsbedürftige Allgemeine Verfügungszentrum I an der Ecke Nußallee/e/eEndenicher Allee bevor.

bar, elastisch und zugfest und lässt sich auch noch gut mit anderen Materialienzu Produkten verarbeiten. Darum war Asbest bis zu seinem Verbot in Deutsch-land im Jahr 1993 der vielseitigst einge-setzte Baustoff überhaupt. Und da As-bestprodukte sehr langlebig sind, bleibt das Problem latent in vielen Gebäudenpräsent.

Ziel sind standardisierte Verfahren

Wie es an der Universität Bonn nach der Entdeckung weiterging, er-

Sachgebiets- und Werkstattleiter sowie Projektverantwortliche im Baubereich zu sachkundigen Personen ausgebildet. Im zweiten Schritt werden rund 130Uni-Mitarbeiter geschult, die nachher bestimmte Arbeiten mit Asbest durch-führen dürfen. In den Lehrgängen lernrn-ten sie viele Fakten über Eigenschahaf-fften, Vorkommen und Gefahren vvon Asbest. Dann ging es an die verfüügba-ren Schutzsysteme und zugelassssenen bautechnischen Verfahren, in denen jeder einzelne Arbeitsschritt deetailliert beschrieben ist. Am Ende mussssten alle eine Prüfung ablegen.

Sie lernten, dass man kleinere Lö-cher mit Hilfe eines speziellen Staub-saugers sicher bohren kann, der die beimBohren freigesetzten Fasern wegsaugt.Rund 40 solcher Staubsauger werden angeschafft und auf Werkstätten und Hausmeistercluster verteilt. Ein weite-res Verfahren beschreibt das Abklop-fen von größeren Wandteilen in einenStaubbeutel, ohne dass dieser Staub indie Raumluft entweichen kann. Nochgrößere Arbeiten erfordern auch größe-re Schutzmaßnahmen, wie man sie von

Kunststofffolien, Unterdruck, „Mondan-züge“. „Unser Ziel ist es, diese Verfah-ren für unsere Bedarfe zu standardisie-ren und das immer vor dem Hintergrund,niemanden zu gefährden“, sagt Anja Ju-belius. Ab März sollen diese Verfahrenin den Einsatz gehen. Dafür bedarf esd Z i d B i k ider Zustimmung der Bezirksregierung.

Seit der Entdeckung der Asbestbelas-tung kennt Anja Jubelius eigentlich nur

-ten zurückstehen, denn wir hatten sofort zu handeln, um mögliche Gefährdungen ab-zuwenden.“ Beim Thema Asbest ist alles bis ins kleinste Detail behördlich geregelt

und formalisiert. „Nicht alle Betroffenenhaben sofort verstanden, dass es da keinenSpielraum gibt. Auch deshalb hat die Be-wältigung der neuen Asbest-Situation vielKraft gekostet“, sagt Jubelius. Mit großer Ausdauer und akribischer Beharrlichkeit hat sie das Problem gemeinsam mit denBetroffenen Stück für Stück abgeschich-

d E d lö Witet und am Ende gelöst. „Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten, und wir haben sehr viel kommuniziert. Jeder, der sich an uns gewandt hat, bekam zeitnah eine Antwort auf seine Fragen, auch wenn die Antwort nur die Bitte war, sich noch zu gedulden. Ich denke, auch das hat dazu ge-führt, dass es ruhig geblieben ist.“

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Universität Bonn unterstützt Science Media Center

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gegründet worden ist.

Das Science Media Center Germany (SMC) hat 2016 mit seinem Angebot für Journalisten begonnen. Es liefert schnel-len Zugang zu Hintergrundmaterial und Zitaten von Experten aus der Wissen-schaft. Aussendungen zu aktuellen The-men von „Automatisiertes Fahren“ bis„Zika“ unterstützen die journalistische

Recherche. Diese werden regelmäßigaufgegriffen und von nationalen und in-ternationalen Medien zitiert. Die journa-listische Unabhängigkeit des SMC ist inder Satzung festgelegt.

Zu den Gründungsmitgliedern desFördervereins gehören neben großen

Forschungsuniversitäten auch Instituti-onen, Medien, Unternehmen, Verbändeund Stiftungen. Zum Vorsitzenden desFördervereins mit Sitz in Köln wurde Reinhard F. Hüttl, Präsident von acatech,gewählt. „Wir unterstützen das gemein-nützige Science Media Center mit dem

Wissenschaft und Journalismus müssenals zwei Eckpfeiler unserer Demokratiezusammenarbeiten, damit diese mög-lichst faktenbasiert und nicht postfaktisch entscheidet“, sagt der acatech-Präsident.

Festjahr 2018: 200 Jahre Universität Bonn

Am 18. Oktober 1818 nahm dieRheinische Friedrich-Wilhelms-Univer-rr

200. Jahrestag der Gründung, der 18.Oktober 2018, ist das zentrale Datumdes Universitätsjubiläums. Der für diesen Tag geplante Festakt ist aber nur eine vonrund 100 Veranstaltungen, mit denen über zwölf Monate das Jubiläum begangenwerden soll. Im Jahresverlauf wandert der Blick von der 200-jährigen Erfolgs-geschichte der Universität – mit allen Hö-

hen und Tiefen – hin zu den großen ge-sellschaftlichen Herausforderungen der heutigen Zeit. Vier Schwerpunktthemenwird es geben, die sich jeweils über ein Quartal erstrecken und neue Einblicke indie Universität eröffnen.

Während im ersten Quartal 2018 die Geschichte der Universität und ihre Rollein der Gesellschaft im Zentrum steht, geht es von April bis Juni 2018 um das Thema Nachhaltigkeit und Aspekte wie Ernäh-

rung, Klima, Umwelt und Ressourcen. Die „Welt der Zahlen“ prägt den Zeit-raum von Juli bis September 2018. Dabei geht es neben der naturwissenschaftli-chen Dimension der Zahlen auch um ihrezum Teil überraschende Rolle in anderenDisziplinen. Die „Herausforderungen der Weltgesellschaft“ sind Schwerpunktthe-ma im letzten Quartal des Jubiläumsjah-res. Dabei liegt der Fokus vor allem auf den Bereichen Soziologie, Religionswis-senschaft und Gesellschaftsforschung.

gibt es in Kürze unter:www.200jahre.uni-bonn.de

KOMPA

KT

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Der erste Saurier auf Mallorca

beschrieben. Der fast zwei Meter lange Landbewohner verfügte über mehrere

Sanft rollen die Meereswellen an den Strand. Lieselotte und Wilhelm Hannen aus Köln kommen während ihrer Reise auf Mallorca in diese idyllische Bucht nahe Banyalbufar im Nordwesten der Insel. Die beiden Rentner wandern ger-rrne. Diesmal zieht es sie an die Küste,dort sammeln sie nebenbei Muschelnund Versteinerungen. „Den Steinblick einstellen“ nennt die Kölnerin es, wenn sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Boden vor ihren Füßen lenkt. In der Tat

den ungewöhnlich geformten Stein auf und nimmt ihn mit nachhause. Dass sie eine kleine Sensation in ihrer Tasche trägt, ahnt Lieselotte Hannen damals im Jahr 2002 nicht.

Erst Jahre später ergriff sie die Ge-legenheit, in Köln einen Mineralogen anzusprechen, der mit dem sonderba-ren Stein aber auch nichts anzufangen wusste. Über Umwege gelangte LieselotteHannen zu Prof. Dr. Martin Sander ans Steinmann-Institut der Universität Bonn. Der Paläontologe und Dinosaurierexper-rrte erkannte sofort, dass es sich um das Kieferfragment eines vergleichsweise primitiven Ur-Reptils handelte. Damit war das Interesse des Wissenschaftlersgeweckt. Im Jahr 2008 begab sich das Ehepaar Hannen gemeinsam mit Prof.

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Sander und weiteren Paläontologen von der Universität Barcelona an den Fundort auf Mallorca.

„Bei der Untersuchung des betref-fffenden Gesteins erwies sich, dass die Schichten aus dem Perm stammen“, be-richtet der Paläontologe der Universität Bonn. Das Kieferbruchstück konntedadurch auf ein Alter von rund 260 Mil-lionen Jahre datiert werden. Sind an die-

sem idyllischen Ort noch mehr wissen-

„Leider haben wir keine weiteren Fossi-lien entdecken können.“ Damit handelt es sich bei dem Stein der Hannens um

-rier, der bislang auf Mallorca beschrie-ben wurde – und der erste seiner Art in Europa außerhalb Russlands“, sagt der Paläontologe.

Mit den Wissenschaftlern TorstenLiebrecht und Prof. Dr. Johannes Müller

vom Museum für Naturkunde in Ber-lin sowie Kollegen von der Universität Barcelona veröffentlichte Prof. Sander vor kurzem eine detaillierte wissen-schaftliche Beschreibung des Ur-Rep-tils. Demnach handelt es sich um einenSaurier aus der Gruppe der Captorhini-dae, genauer gesagt der Moradisaurier.

„Diese Reptilien lebten vor den ersten Dinosauriern und bildeten eine eigene Linie“, erläutert Prof. Sander. Nach den Rekonstruktionen der Forscher war der Kopf dieses echsenartigen Sauriers rund

Lluc

Palma de Mallorca

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40 Zentimeter lang, die gesamte Körper-länge betrug geschätzt rund zwei Meter.

„Das Tier war also deutlich größer als unsere heutigen Eidechsen“, sagt der Wissenschaftler.

Lebensraum aus Farnen und Schachtelhalmen

Der Moradisaurier war Landber -wohner und krabbelte auf seinen vier Beinen umher. Das inzwischen vomBerliner Naturkundemuseum sehr schön präparierte Kieferfragment zeigt drei nebeneinander liegende Zahn-reihen – eine „Zahnbatterie“, wie esdie Wissenschaftler nennen. Dieser Kau-Apparat ist ein Indiz dafür, dass

haben. „Mit der Zahnbatterie konnten die Moradisaurier vor allem sehr harter

sagt Sander. Wahrscheinlich standenauch Insekten auf dem Speiseplan.Die Ur-Saurier lebten damals in einer warmfeuchten Landschaft, die weitge-hend aus Schachtelhalmen, Farnen und und nd Nadelbäumen bestand. In denIn den In den n den Un den Uden USden USAden USAen USAen USA, n USA, USA, USA, USA, USA, SA, SA, A, ,,in Afrika, China und Rnd Rnd Rnd Rud Rud Rusd RussRusslRusslaRusslaRusslanRusslandRusslandussland ussland wssland wssland wusland wuland wurand wurdnd wurdend wurdend wurdend wurden wurden wurden wurden urden rden den den en

ähnliche Moradisaurier gefunden. Was rauch nicht verwunderlich ist, denn vor 260 Millionen Jahren war Mallorca noch keine Insel, sondern Teil des Superkon-tinents Pangäa. Sämtliche Landmas-sen waren damals in einem Kontinent vereint, weshalb sich die landlebenden Ur-Saurier ausbreiten und in verschie-denen Regionen eigene Entwicklungen durchlaufen konnten.

Glücklicherweise ist das Kieferfrag-ment des Sauriers überliefert. „Mir war schon von Anfang an klar, dass es sichdabei um etwas Besonderes handelt“,sagt die heute 80-jährige Lieselotte Han-nen. Ohne ihre Vorliebe für Steine wäredieses Fossil vielleicht nie gefunden und beschrieben worden.

„Dino-Eier“

Wie Prof. Sander berichtet, kommt er berichtet, kor berichtet, kberichtet, kberichtet, es in der Paläontologie gar nicht so seläontologie gar nicht so seläontologie gar nicht so selontologie gar nicht so selontologie gar nicht so sentologie gar nicht so sentologie gar nicht so setologie gar nicht so stologie gar nicht so sologie gar nicht so sologie gar nicht so logie gar nicht so logie gar nicht soogie gar nicht soogie gar nicht sgie gar nicht sgie gar nicht ie gar nichte gar nichgg -ten vor, dasvor, dasor, dass Laien Wissenschaftler auf or, dass Laien Wissenschaftler auf r, dass Laien Wissenschaftler auf , dass Laien Wissenschaftler auf dass Laien Wissenschaftler auf dass Laien Wissenschaftler auf dass Laien Wissenschaftler auf ass Laien Wissenschaftler auf ass Laien Wissenschaftler auf ss Laien Wissenschaftler aufs Laien Wissenschaftler aufs Laien Wissenschaftler aufLaien Wissenschaftler auLaien Wissenschaftler auLaien Wissenschaftler auLaien Wissenschaftler auaien Wissenschaftler auaien Wissenschaftler aaien Wissenschaftler aien Wissenschaftler aen Wissenschaftler en Wissenschaftler n Wissenschaftlern Wissenschaftlern WissenschaftleWissenschaftleWissenschaftlWissenschaftWissenschafWissenschaii tinteinteinterintereintereinteresinteressnteressateressaeressaneressanressantessante Fundstücke aufmerksam ssante Fundstücke aufmerksam ssante Fundstücke aufmerksam sante Fundstücke aufmerksam ante Fundstücke aufmerksam ante Fundstücke aufmerksam nte Fundstücke aufmerksamnte Fundstücke aufmerksamte Fundstücke aufmerksame Fundstücke aufmerksamFundstücke aufmerksamFundstücke aufmerksamFundstücke aufmerksamFundstücke aufmerksamFundstücke aufmerksamFundstücke aufmerksaFundstücke aufmerksaundstücke aufmerksaundstücke aufmerksundstücke aufmerksndstücke aufmerksndstücke aufmerkdstücke aufmerkdstücke aufmerkdstücke aufmerstücke aufmertücke aufmetücke aufmeücke aufmcke aufmke aufe aumamacmacmachmachemachemachenmachenmachen. „Wir haben nur zwei Möglichmachen. „Wir haben nur zwei Möglichmachen. „Wir haben nur zwei Möglichachen. „Wir haben nur zwei Möglichchen. „Wir haben nur zwei Möglichchen. „Wir haben nur zwei Möglichhen. „Wir haben nur zwei Möglichen. „Wir haben nur zwei Möglichen. „Wir haben nur zwei Möglichn. „Wir haben nur zwei Möglichn. „Wir haben nur zwei Möglich „Wir haben nur zwei Möglich„Wir haben nur zwei Möglich„Wir haben nur zwei MöglicWir haben nur zwei MöglicWir haben nur zwei MöglicWir haben nur zwei MöglicWir haben nur zwei Möglicir haben nur zwei Möglicr haben nur zwei Möglir haben nur zwei Möglihaben nur zwei Möglhaben nur zwei Möglhaben nur zwei Möglhaben nur zwei Mögaben nur zwei Mögaben nur zwei Mögaben nur zwei Mögben nur zwei Möben nur zwei Möen nur zwei Möen nur zwei Mn nur zwei Mn nur zwei Mnur zwei Mu we ------

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sagt der Saurierforscher. „Entweder wir graben – meistens in der Wüste, weil

Oder Hobby-Paläontologen zeigen uns ihre Fundstücke.“ Nicht immer sind die-

sind Rheinkiesel darunter, die dann als vermeintliche „Dino-Eier“ eingesam-melt werden.

Hinweis nach – schließlich könnte et-was Interessantes dabei sein.“ Handelt es sich um einen Treffer, wird versucht, an der Fundstelle zu graben und wei-

für den Paläontologen der Universität Bonn gar nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft vielleicht doch noch weite-re Saurierreste auf Mallorca gefunden werden. „Es gibt dort viele Touristen, die Zeit und Interesse haben, genauhinzusehen.“

Das Kieferfragment des Moradi-saurierssasasasssss wird bald seine Heimreise

ach Mallorca antreten. Derzeit wird es achachacacacnacnananananannnnnnSteinmann-Institut der Universität SteSteSteSteStStStSSm Sm Sm m m m m m mimimimimimimiii

t. Anschließend kommt es rt. Art. Art. Aert. ert. ert.iert.ierttierttierntierntientientieentientientientmentmenmenmenmenmeumeumeumumkumkumkumkumkuokuokuokuokdokdokdokdokdododododdddche Museum der BalechechecheschschischischrischriscriscoriscorisorisoristoritoristorstoristoristohistohistohisthistrhistrhisurhisurhiurhiurhturhturhaturhaturaturNatuNatuNatuNatuNatNaNaNaNas Ns Ns Nns Nns Nns ns ns insinsinsininininii -

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Videeo:

Fundort des Kieferfragmentes bei Port des Canonge

13forsch 1/2017 universitätbonn

Sortiermaschine für Atome

Leider sind im Supermarkt wieder alle Apfelsaftkisten halb leer, weil an-dere Kunden wahllos einzelne Flaschenentnommen haben. Also muss mühseligFlasche für Flasche aufgefüllt werden.

-nau gegengleich besetzt! Wo in der ei-nen Kiste Lücken sind, stehen bei der anderen dort Flaschen. Wenn man dieFlaschen auf einen Schlag anheben und in die andere Kiste stellen könnte, blie-be einem viel Arbeit erspart.

Für halbleere Getränkekisten gibt eseine solche Lösung leider (noch) nicht. Physiker wollen aber künftig auf diese Weise Tausende von Atomen beliebig sortieren – und das in Sekundenschnel-le. Der Vorschlag der Forscher könnteetwa die Entwicklung künftiger Quan-tencomputer einen deutlichen Schritt voran bringen. In diesen lässt man Ato-me gezielt miteinander interagieren, um so für Berechnungen quantenmechani-sche Effekte ausnutzen zu können. Dazu müssen die Teilchen in räumliche Nähezueinander gebracht werden.

Die Physiker nutzen für ihre Sor-tiermaschine eine besondere Eigen-

wie kleine Kreisel um ihre eigene Ach-se. Die Drehrichtung – der Spin – lässt

Physiker versetzten so zunächst alleAtome in ihrem Experiment in diesel-be Drehrichtung. In diesem Zustand konnten sie die Teilchen auf einen Laserstrahl laden. Zuvor mussten sie den Laser aber so manipulieren, dasser zum Spin ihrer Teilchen passte, einVorgang, der Polarisation genannt wird.Die Atome wurden nun von dem polari-sierten Laserstrahl so festgehalten, dasssie sich nicht bewegen konnten. Dabei besetzte jedes Teilchen auf dem Laser-strahl einen bestimmten Platz – ähnlich wie die Flaschen in der Kiste.

der Atome um

Wie in der Getränkebox bliebenallerdings auch im Laserstrahl eini-ge Plätze frei. „Wir haben daher bei

einzelnen Atomen ganz gezielt dieDrehrichtung umgedreht“, erklärt Dr.Andrea Alberti, Projektleiter am Ins-titut für Angewandte Physik. „DieseTeilchen waren daraufhin nicht mehr von unserem Laserstrahl gefangen. Wir konnten sie aber mit einem zwei-ten, anders polarisierten Laserstrahl greifen und damit nach Wunsch ver-schieben.“

Der Transport-Strahl kann im Prin-zip beliebig viele Atome gleichzeitigbewegen. Diese behalten währenddes-sen ihre Position zueinander bei. Ähn-lich wie im Beispiel mit den Flaschen lassen sich so also mehrere Teilchen auf einmal anheben und auf einen Rutsch in die Lücken zwischen ande-ren Atomen setzen. „Unsere Sortier-

erklärt der Erstautor der Studie Carsten Robens. „Es macht keinen großen Un-terschied, ob wir hundert oder tausend Atome sortieren – der Zeitaufwand steigt nur unerheblich an.“

KOMPA

KT

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Ästhetik der Knappheit

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Seit der Unternehmensgründung im Jahr 2005 kann praktisch jeder Videos auf YouTube veröffentlichen. Dr. Rai-ner Hillrichs hat in seiner Dissertation

-tion, Performance, Success“ im Fach Medienwissenschaft an der Universität Bonn die frühe Phase der beliebten On-line-Plattform erforscht.

Hillrichs untersuchte ein Korpus der 2005 und 2006 meist-abonnierten Kanä-le mit insgesamt rund 900 Videos. Da-

Dokumentationen, Sketch-Comedy und Musikvideos. „YouTube-Videos ent-sprachen nicht den technischen, forma-len und inhaltlichen Standards von Film und Fernsehen – es haben sich aber sehr schnell eigene Konventionen gebildet“, berichtet der Forscher, der mittlerweile an der Universität Mannheim arbeitet.

„Die bisherige Forschung geht da-von aus, dass die ersten YouTube-Nut-zer keine oder wenig medienpraktische Erfahrung mitgebracht hätten“, berichtet Dr. Hillrichs. Nach den Erkenntnissen des Wissenschaftlers gab es aber bereits

kurz nach der Gründung zahlreiche Nut-zer, die Vorerfahrungen in der Medien-produktion mitbrachten. Es gab Produ-zenten wie „tasha“ und Musikerinnenwie „terranaomi“, die eine Ausbildungzum Beispiel im Schnitt oder Gesanggenossen hatten. „Das damals neue Me-dium YouTube scheint also besonders interessant für Nutzer gewesen zu sein,

die Vorerfahrung hatten, aber nicht zu den etablierten Medienmachern gehör-ten“, sagt der Wissenschaftler.

Weil YouTube in der Frühzeit Nut-zer noch nicht an Werbeeinnahmen beteiligte, stand die Videoproduktion im Zeichen einer extremen Ressour-cenknappheit. „Dem Mangel an Dar-stellern begegneten einige, indem sieselbst während des Drehs nacheinander verschiedene Figuren spielten und dann im Schnitt zusammenfügten“, erzählt

-de oder Geschwister als Darsteller und Kameraleute angeheuert worden. „Ganz allgemein lässt sich von einer Ästhetik der Knappheit und des Umgangs mit Knappheit in der frühen YouTube-Vi-deokultur sprechen.“

Auch waren viele Nutzer von An-fang an kreativ darin, mit ihren Videos Erlöse zu erzielen. Sie lockten Zuschau-er auf eigene Webseiten, auf denen ihnen

Außerdem erbaten sie „Spenden“ oder verkauften Fan-Artikel. „Der These,nach der die frühe YouTube-Kultur nicht kommerziell war und eine Kommerzia-lisierung erst durch die Beteiligung von Nutzern an YouTubes-Werbeeinnahmenund das Eintreffen etablierter Produkti-

also widersprechen“, sagt Hillrichs.

Übergewicht verändert Hirnstoffwechsel

Forscher untersuchten das Gehirn von fettleibigen und normalgewich-tigen Mäusen. Dabei konzentrierten sie sich auf den Hypothalamus, eine wichtige Steuerzentrale des Nerven-systems. Der Hypothalamus passt unter anderem das Energieangebot im Körper an die Nachfrage an, indem er den Appetit und damit die Nahrungs-aufnahme reguliert.

„Es ist bekannt, dass der Hypo-thalamus auf Fettsäuren im Blut re-agiert“, erklärt Dr. Lars Kürschner vom LIMES-Institut. „So drosselt er die

Nahrungsaufnahme, wenn sich nacheiner Mahlzeit der Fettsäurespiegelerhöht.“ Doch wo genau der Fettsäu-re-Sensor sitzt und wie er funktioniert,war unklar.

In der aktuellen Studie konnte dasTeam zeigen, dass es mindestens zwei Zelltypen sind, die bei diesem Vorgang

Astrozyten und die Tanyzyten. Beidezählen zu den so genannten Gliazellen.Bis vor einigen Jahrzehnten galten sieals reines Stützgewebe, das die emp-

heißt soviel wie „Kitt“ oder „Leim“).Sie scheinen aber auch eine wichtige Rolle bei der Lipid-Erkennung und -Verarbeitung im Gehirn zu spielen.

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Struwwelpeter-Gene entdeckt

Dass Kinder nicht immer einfach zu frisieren sind, wissen wohl viele Eltern aus eigener Erfahrung. Doch mit Geduld und starken Nerven lassen sich in aller Regel auch die hartnäckigsten Knoten lö-sen. Beim „Syndrom der unkämmbaren Haare“ haben Bürste oder Kamm dage-gen nicht den Hauch einer Chance. Die Betroffenen haben extrem krause, tro-ckene, meist hellblonde Haupthaare mit charakteristischem Glanz, die sich jeder Anstrengung, sie zu bändigen, erfolg-reich widersetzen.

Über die Ursachen ist bislang so gut wie nichts bekannt – wohl auch deshalb, weil das Phänomen relativ selten ist. Im Jahr 1973 wurde es zum ersten Mal in der Fachliteratur beschrieben; inzwischen sind weltweit gut einhundert Fälle doku-mentiert. „Wir nehmen aber an, dass es deutlich mehr Betroffene gibt“, erklärt Prof. Dr. Regina Betz vom Institut für Humangenetik der Uni Bonn. „Wer unter unkämmbaren Haaren leidet, sucht des-halb nicht unbedingt einen Arzt oder eine Klinik auf.“

Immerhin weiß man, dass die Ano-malie in manchen Familien gehäuft vorkommt – sie scheint also genetische Ursachen zu haben. Betz ist Spezialistin für seltene erbliche Haarerkrankungen. Vor ein paar Jahren wurde sie auf einem Kongress von einem britischen Kolle-gen angesprochen. Dieser hatte kurz zuvor eine Familie mit zwei betroffenen Kindern untersucht. Das Interesse der Bonner Humangenetikerin war geweckt. „Über Kontakte zu Kollegen aus aller Welt gelang es uns, neun weitere Kin-

Wissenschaftler sequenzierten sämtliche Gene der Betroffenen. Beim Abgleich mit großen Datenbanken stießen sie so auf Mutationen in drei Erbanlagen, die an der Bildung des Haares beteiligt sind.

Die veränderten Gene tragen die Kür-zel PADI3, TGM3 und TCHH. Die ersten beiden enthalten die Bauanleitung für En-zyme, das dritte – TCHH – dagegen für

ein wichtiges Protein des Haarschafts. In gesundem Haar sind die TCHH-Proteine über hauchfeine Hornfäden miteinander vernetzt, die für Form und Struktur des Haares verantwortlich sind. Bei diesem Vorgang spielen die zwei anderen gefun-

verändert das Haarschaftprotein TCHH

anlagern können“, erklärt die Erstautorin der Studie Dr. Fitnat Buket Basmanav Ünalan. „Das TGM3-Enzym stellt dann die eigentliche Verknüpfung her.“

Zusammen mit Kollegen der Univer-sität Toulouse führten die Bonner Wis-senschaftler Experimente in Zellkultur durch. In diesen konnten sie die Wichtig-

Funktion der Proteine zeigen. „Aus den gefundenen Mutationen lässt sich eine ganze Menge über die Mechanismen ler-nen, die an der Bildung gesunder Haare beteiligt sind, und warum es manchmal zu Störungen kommt“, freut sich Profes-sor Regina Betz. „Zugleich können wir nun die klinische Diagnose 'unkämmbare Haare' mit molekulargenetischen Metho-den absichern.“

Für betroffene Personen mit Haarer-krankungen ist dieser letzte Punkt eine

-lien gehen mit schweren Begleiterkran-kungen einher, die sich mitunter erst in späteren Lebensjahren manifestieren. Das Struwwelpeter-Syndrom tritt dage-gen meist isoliert ohne weitere gesund-heitliche Beeinträchtigungen auf. Die unkämmbaren Haare seien zwar lästig und möglicherweise auch eine psychi-sche Belastung, sagt Betz. „Ansonsten müssen sich Betroffene aber keine Sor-gen machen.“

KOMPA

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17forsch 1/2017 universitätbonn

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Frühes Kino im kaiserlichen China

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Für den europäisch-chinesischen Technologietransfer hatte die „LaternaMagica“ den Boden bereitet, ein im 17. Jahrhundert (wahrscheinlich in den Nie-derlanden) entwickeltes Projektionsge-

bemalte Glasscheiben eingeschoben, dieMotive erschienen durch Linsen vergrö-ßert an der Wand. In China galt die „Ma-gische Laterne“ als Kuriosum zwischenKunst und Zauberei, vorgeführt in rei-senden Varietétheatern – oder verwendet von Missionaren, um dem chinesischenPublikum die Inhalte des christlichenGlaubens nahezubringen.

„Kinematographen“ durch die französi-schen Gebrüder Lumière kam die neue

„In Hongkong gastierte 1897 MauriceChavet, in Schanghai gleichzeitig Harry Welby Cook.“ Beide waren reisendeUnterhaltungskünstler. Was auf demProgramm stand, „wissen wir leider nicht“, bedauert Dr. Xu. Es liegt kaumQuellenmaterial vor.

Zum Prüfstein für die junge Technik geriet zwei Jahre später der Kampf der Bewegung „Fäuste der Gerechtigkeit und Harmonie“ gegen die acht Koloni-almächte zwischen 1899 und 1901 (inDeutschland als „Boxeraufstand“ be-

das Kino im chinesischen Bewusstseinvom Kuriosum zum Massenmediumentwickelt.“ Westliche Filmteams dreh-ten zahlreiche Dokumentationen über die Ereignisse.

Es dauerte nicht lange, bis der erste

Aufnahme von Szenen der chinesischen Oper „Dingjun Shan“ (Der Berg Ding-jun), die von einer bedeutenden Schlacht im Jahre 219 erzählt. Heute spielt die Volksrepublik auf den weltweiten

-den im Jahre 2011 insgesamt 584 Filme,an denen chinesische Produzenten diealleinige oder mehrheitliche Beteiligungbesaßen – Rang drei nach Indien (1255)und den USA (819).

„Blind Dates“ in der Bernsteinwelt

Wer kennt nicht die winzigen

Mücken, die im Wald oder auf Weiden in Schwärmen über einen herfallen und deren Stiche erstaunlichh f ll d d S i h li h

weh tun? Gnitzensind weltweit ver-breitet und vielfäl-tig. Paläontologen der Universität Bonn haben nunmit Kollegen eine

neue Art in 54 Millionen Jahre al-

m Bernstein entdeckt temeschrieben.und be

hnliche StrukturenUngewöhoffenbarten sich, alsdes Winzlings

Deutschen Elektronen-der Bernstein am DY) unter die Lupe geSynchrotron (DESY -

Wie ein dreidimensionanommen wurde. W -ll der weiblichen Gnitles digitales Model -ie am vorderen Rand ze zeigt, verfügt sl über eine eigenartige,ihrer beiden Flügeluktur. „Heute lebende blasenförmige Stru

Gnitzen-Arten haben nicht solche »TaG i A h b -

schen« an den Flügeln“, berichtet Frauke Stebner, Doktorandin am Steinmann-In-stitut. Wie eine nach unten geöffneteBlase mit einem Rand aus feinen Här-chen ragt die Struktur aus den Flügelnheraus. Dies erlaubt, die Botenstoffemöglichst großräumig in die Umge-bungsluft zu zerstäuben. Die Härchensorgen für eine Verwirbelung. HeutigeGnitzen nutzen zwar auch Lockstoffe für ihre „Blind Dates“ – sie geben dieSubstanzen aber am Hinterleib ab.

„Auffallend ist, dass die Phero-mon-Zerstäuber bei dem Fossil deut-lich komplexer sind als bei heutigenGnitzen“, sagt Prof. Dr. Jes Rust. Ver-mutlich waren vor 54 Millionen Jah-ren viele verschiedene Insektenartenunterwegs, die allesamt über Phero-mone ihre Sexpartner anlocken woll-ten. Um aus diesem „Lockstoff-Kon-zert“ überhaupt noch hervorstechen zu können, waren wahrscheinlich un-gewöhnlich effektive Zerstäubertech-niken notwendig.

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Nationalstolz an der Heimatfront

So lautet der Titel eines Buchs zur Stadtgeschichte. Autoren des

beleuchten darin unter anderem das Alltagsleben der Professoren und Studierenden.

Am 20. November 1916 bedankte sich der damalige Bonner Oberbürger-rrmeister Wilhelm Spiritus bei der Uni-versität Bonn für deren tatkräftige Un-terstützung in Krisenzeiten. Die fünfte städtische Kriegsküche wurde an dem

-geweiht. Studierende und Bürger aßenab diesem Zeitpunkt in der Alma Mater, wenn auch in getrennten Räumen.

Es war das Jahr der verlustreichenSchlachten im Ersten Weltkrieg, einem Krieg, dem Professoren und Studierende an der Universität Bonn zu Beginn im Jahr 1914 durchaus mit Nationalstolz entgegen sahen. „Die aktuelle Forschung geht nicht mehr davon aus, dass alle jun-gen Leute singend und lachend in den Krieg gezogen sind, sondern eher mit grimmiger Entschlossenheit”, sagt Dr. Dominik Geppert, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Univer-sität Bonn und für die Stadtgeschichte zuständig. Unter den angehenden Aka-demikern sei die Kriegsbegeisterung aber größer gewesen als in ländlichenGegenden oder in der Arbeiterklasse.

Zusammen mit dem Bonner Stadt-archivar Dr. Norbert Schloßmacher hat Prof. Geppert das Buch konzipiert. „Die Geschichte der Stadt und der Universität sind in den Kriegsjahren stark miteinan-der verknüpft gewesen”, sagt Dr. Schloß-macher. Die Universität Bonn habe La-

Mitarbeiter und Studierende beteiligtensich an der Nagelung der Arndt-Eiche auf dem Münsterplatz. Dort konnten Bürger Nägel gegen einen Geldbetrag erstehenund einschlagen. Der Erlös kam Bonner Kriegswitwen zugute.

Prof. Geppert hat in dem Bonn-Buch ein Kapitel über die Professorenan der Universität Bonn geschrieben. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs er-

innerten sich „einige der Lehrkräfte wieder Theologe Karl Sell oder die Medi-ziner Max Schede und Heinrich Fritsch noch an den siegreichen deutsch-franzö-sischen Krieg 1870/71”. Wie in weitenTeilen der Bürgerschaft sahen auch vieleLehrkräfte an der Universität Bonn dasDeutsche Reich zu Kriegsbeginn vonlauter Feinden umstellt, gegen die es sichzu verteidigen galt. Man führe den Krieg„für den menschlichen Fortschritt”. Dasdeutsche Volk verteidige „in der eigenen Sache die Sache Europas”, erklärte imSommer 1914 der damalige Rektor Prof.Dr. Aloys Schulte.

Und letzten Endes sah der Rektor esals Erfolg der akademischen Erziehungdurch die Bonner Universität an, dass vie-le Studierende sich freiwillig für den Ein-satz an der Front meldeten. Mehr als die Hälfte der knapp 4000 männlichen Studie-renden taten das. Prof. Geppert sieht mit fortschreitenden Kämpfen eine deutlicheVeränderung in der Beziehung zwischen

-ren. Aber dann kehrte sich das Verhältnisum. Im Krieg zählten Jugend, Tapferkeit,körperliche Kraft und Ausdauer beim Ein-satz für das Vaterland mit einem Mal un-gleich mehr.” Damit hätten die Lehrkräfte zu kämpfen gehabt. Sie formulierten ihreGefühle des Ungenügens und der Unter-rrlegenheit beispielsweise in Briefen und hielten patriotische Vorträge.

Die stark dezimierte Studenten-schaft veränderte die Universität Bonn,wie Universitätsarchivar Dr. ThomasBecker in seinem Beitrag erklärt. VieleStudierende hätten nicht mal den Einbe-rufungsbefehl abgewartet, sondern sichfreiwillig für den Kriegsdienst gemeldet.Auch ein Teil der ausländischen Imma-trikulierten verließ die Uni. „Mit Erlassvom 30. August 1914 wurde angeordnet,alle Angehörigen derjenigen Nationen,die mit dem Deutschen Reich im Kriegstanden, aus den Matrikeln preußischer Universitäten zu streichen”, berichtet Dr. Becker.

Im Lauf der Jahre kamen zwar dieein oder anderen Kriegsversehrten nachihrer Genesung zurück, aber dennochbeschreibt Dr. Becker, dass in manchenLehrveranstaltungen der Universität Bonn die Frauen in der Mehrzahl wa-ren. Auf der Liste der Gefallenen stan-den Semester für Semester 70 bis 80Namen, insgesamt waren es nach vier Kriegsjahren inklusive der Vermissten720 Namen.

2020202020202202020202002020002022020202022020220202002002020202020202020222020022020202020002022220202202200222222220202202202202222222222 foffofofofoffofofofofofoofofoffofofofooofofofofoffofofofofofofoffoofofofofofofoffofofofofooofoofofofofoooooooooooofffofffoffffooffffffffffoforsrsrsrsrsrsrsrsrrssrsrsrsrsrsrsrsrsrsrsrsrsrsrsrsrrsssrsrsrrrsrsrsrsrsrssrsrsrsrrsrsrsrssrrrsrsssrssrsrssrssssrsrssssssrsssschchchchchchchchchchchchchchchhchchhchhchchhchchchchchchchchhchchcchchchhhhchcchchhhchchchchchchhchchchhhchchchhchhchchhhhhchhchchchhccchcccccchcchchccchchchcchchcchcchhhccchccc 1111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111/2/2/2/2/2/2/2/2/2/2/2/2/2/2/2/2/2/2/2/22/2/2/2//2/2/22/2/2/2/2/222/2/2///2//22/2///2/222/2//2/2/2/2/2/2/2/222/2/22//2/22/2/22/2/2//2/2/22/22/2//2/2/22/22/2//2/2222222///2222//2/2/2//2//2//2//222/2/2/22// 01010101010101010101010101010101010101010101010101010101010101010100101010010001101010010001101101101010101011010101111010101011010101010110101010101010010101010101110000000101777777 7 77777 77 7777 7777777777777777777 777777777777777777777777777777777777 77777777777777 ununununununununununununununununununuuunununuunnunununununuununununuununnnnnunununuuunnnununuunuununnnunuuuununnnnunnnnnuunununnnnunununnnnununnnunuuunuunnuuunnnuunnuunivivivivivivivvvvvvivvivivivvivvivivvvviviviviviviivivvvvivivvvivvvvivivivvvvivivvvviivivivivivvviviivviivvivivvviivivvererererererererererrerrererererererereerrrrerererrereeererererreeeerrerrerereerrrrrrereeereerrrrereerererrrrrreerrrrerrerrreerereeereerrereereersisisisississisisisiiiiisisisisisisiisisisissisisiiisissiississisisisisisisisisisississssssisissisissiisssisisssisissssssisssssississsssssssssssiiisssssssss tätätätätätätätätätätätätätätätätätätätätätätäätätätätätätätätäätätätätätätätttätätätätätäätättääätttääättttätätäättättttätäätttätäääätttätttätättättäätttääätäättttätttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttbboboboboboboboboboboboboboboboboobobobobobobobobobobobbobobbobbbobobobboboobobobobobobbbbobobobobobbbobbobobobobobbobbbbbobobbbooooboboooobbbbbbonnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn

Atemberaubende Eindrücke vom Oman

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Zusammen mit Prof. Dr. Martin Meschede (Universität Greifswald),Dr. Anne Zacke (Universität Bonn) und Dr. Mohammed Al Kindi (GeologischeGesellschaft Oman) hat Dr. Hoffmanneinen Feldführer zur Geologie des nordöstlichen Oman herausgegeben. Neben Wissenschaftlern wendet er sich an Hobby-Geologen und Reisen-de. Unter der Schirmherrschaft vonTourismus-Minister Ahmed bin Nasser al Mehrzi wurde der Feldführer beim Jahrestreffen der Geologischen Gesell-schaft im Oman vorgestellt.

Gösta Hoffmann wurde im Jahr 2008 als einer der ersten Mitarbeiter alsAssociate Professor an die neu gegrün-dete German University of Technology im Oman berufen. Er leitete dort zweigroße Forschungsprojekte und führtemehrfach Exkursionen durch. Seit 2016 forscht und lehrt er an der Universität Bonn.

Im ersten Teil gibt das Buch einen Überblick über die Geologie des Sulta-nats und geologische Phänomene. Die Autoren beschreiben die Prozesse, die im Lauf der Erdgeschichte zu den heu-te sichtbaren Formationen führten. Für den zweiten und ausführlichsten Part haben die Wissenschaftler 99 Exkursi-onsziele ausgewählt, die umfassend in Bild und Text dargestellt werden. Diegrößte Herausforderung sei gewesen,unter den vielen interessanten Erschei-nungen auszuwählen, wo der Feldfüh-

-zeln die Wissenschaftler.

22 forsch 1/2017 universitätbonn

Liebe, Krankheit und Tod

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Drei Mal auf Holz klopfen, „toi, toi,toi“ sagen, eine Münze in einen Brunnenwerfen. Auch unsere hochtechnisier-rrte Welt kennt kleine Alltagsrituale, die Glück bringen oder das Unglück abweh-ren sollen. Ganz ähnlich und doch ganz

viele Handlungen, denen sie aktiven Ein-

Sie nannten sie Heka. Es galt im Reichder Pharaonen nicht als anrüchiger Aber-rrglaube, sondern als selbstverständlicheKulturtechnik im Alltag. Der ÄgyptologeProf. Dr. Ludwig D. Morenz hat Praxisund Hintergründe im kürzlich erschiene-nen Buch „Hoffen und Handeln – Vomaltägyptischen Heka“ untersucht.

Darin möchte Prof. Morenz denmissverständlichen, weil auch negativbesetzten Begriff „Magie“ so weit wiemöglich vermeiden. Er spricht stattdes-

umfasst alle Handlungen, mit denen der Mensch versucht, die Unwägbarkeiten

Heka war „eine Kulturtechnik für das Außergewöhnliche“, sagt Prof. Mo-renz – für „Schwellen“-Situationen. Ge-meint sind damit „alle Lebenslagen, die sich nicht einfach so lösen lassen. Das

reichte von der Liebe über Krankheiten bis hin zum Tod – oder auch dahin, ir-gendwem sozusagen Schaden anzuhe-xen. Es ging um die gesamte Palette der sozialen Wirklichkeit.“

An erster Stelle stand für die Ägyp-ter dabei der Tod, erläutert der Forscher. „90 Prozent all dessen, was uns aus ihrer Kultur überliefert ist, rankt sich um das Problem der Bewältigung des Todes.“ Das Volk am Nil trennte dabei nicht zwischen (als „gut“, „kulturell hoch-stehend“ und „intellektuell“ gedachter) Religion einerseits und (als „böse“, „kulturell unbedeutend“ und „abergläu-bisch“ gedachter) Magie andererseits, sagt Prof. Morenz. All diese Dinge gal-ten eigentlich als dasselbe – weil sie mit Heka zu tun hatten. So trug die be-deutende Göttin Isis zum Beispiel auch den Titel „Die an Heka Reiche“. Die

darum gehen, das Göttliche verstehen zu wollen – das würden wir heute Theolo-gie nennen. Oder darum, einen Gott in einem Hymnus zu preisen – das würdenwir heute Religion nennen. Oder darum,

würden wir als Magie bezeichnen.“

Die Methoden des Heka waren „ähn-liche, wie wir sie heute zum Beispiel vomVoodoo kennen. Man konnte spezielle Sprüche rezitieren. Man konnte eine Fi-gur herstellen oder zerstören. Oder, der

Spruch aussprechen und gleichzeitig eine Handlung ausführen.“ Sprache und Schrift spielten dabei eine besonders große Rolle – kein Wunder in einer Kul-tur, deren Schriftsystem hohe kulturelle Bedeutung trug. Heka-Sprüche wurden in den Stein der Tempelwände oder von Statuen gemeißelt, auf Papyrus geschrie-ben oder in Amulette geritzt; möglich war auch, nach der Niederschrift Wasser über

dann zu trinken.

KOMPA

KT

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Neue Wege in der Lebenswissenschaft

--

57 Arbeitsgruppen mit rund 500Bachelor-, Master- und Promotionsstu-denten bilden heute das Bonner ForumBiomedizin – kurz BFB. Auch nach 20

-meinsam Wissen schaffen – durch Nach-wuchsförderung, Workshops, Vorträgeund die jährliche Konferenz. Das BFB baut seit jeher auf neue Wege und Zusam-menarbeit. „Das BFB wurde mit dem Zielgegründet, interdisziplinäre Forschungs-projekte zwischen Arbeitsgruppen aus der Mathematisch-Naturwissenschaftli-chen und der Medizinischen Fakultät zu fördern“, berichtet BFB-Sprecher Prof.Dr. Michael Hölzel vom Institut für Kli-nische Chemie und Pharmakologie.

In seinen Anfängen stellte das BFB-

schaftliche Kooperationen zur Verfü-gung. Inzwischen liegt der Schwerpunkt auf der Organisation und Durchführungverschiedener Veranstaltungsformate,

die dem Nachwuchs aus den Lebenswis-senschaften bei der Karriereentwicklunghilft. „Mittlerweile ist das BFB einePlattform für die Vernetzung und Unter-stützung des wissenschaftlichen Nach-wuchses“, sagt Prof. Hölzel.

Selber mitgestalten

Anfangs gingen aus dem Bonner Fo-rum Biomedizin Kooperationen hervor, die von der Deutschen Forschungsge-meinschaft (DFG) als Forschungsver-rbünde gefördert wurden. Darüber hinaus organisierte das Forum einen Austausch mit dem Massachusetts Institute of Tech-nology (MIT) in Cambridge (USA). „Sehr positiv wird auch die Möglichkeit aufgenommen, über einen großen Vertei-ler Anfragen zu Material und Methoden zu stellen“, berichtet der BFB-Sprecher.

Die Studenten haben die Möglich--

anstaltungen zu nehmen und diese selber mit zu gestalten. „Zahlreiche Publikatio-nen, insbesondere interdisziplinäre Arbei-ten, gehen auf Gespräche zum Beispiel beim jährlichen BFB-Meeting zurück, da sich hier die Gelegenheit bietet, sich mit Vertretern völlig anderer Themengebiete auszutauschen“, sagt Prof. Hölzel.

Die Förderung des wissenschaftli-chen Nachwuchses innerhalb der Lebens-wissenschaften werde auf jeden Fall ein wichtiger Bereich der Aktivitäten blei-ben. „Dies sollte mit den übrigen Berei-chen innerhalb der Universität, die diese Aufgabe wahrnehmen, stärker verzahnt werden“, merkt Prof. Hölzel an. Zusätz-lich will sich das BFB stärker in der Öf-fffentlichkeit präsentieren und Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern. „Die Breite der Themen inner-rrhalb des BFB bietet eine hervorragende Basis“, ist der Sprecher überzeugt.

www.bzh.uni-bonn.de

La

ma

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Neue Ideen fürs Lehren und Lernen

Zusammen mit dem eCampus-Team der Universität entwickelte das BZH das

das ausschließlich Konzepte und Me-thoden der Mediendidaktik in den Mit-telpunkt stellt. Die Anglistin Dr. StefaniePohle ist die erste Absolventin.

Lernen mit „Lama“

„Schreibaufgaben in der Lehre soll-ten möglichst authentisch sein, damit die Texte nicht in der Schublade lan-den“, meint Dr. Pohle. „Das motiviert und sorgt für größeren Lernerfolg.“ An der Uni unterrichtet sie Angewandte Englische Sprachwissenschaft. UmLinguistik auch in die Schule zu brin-gen, lautete ihr Projekt auf dem Weg

Wissenschaftsblogs für Jugendliche“.

Für die Aufgabe, populärwissen-schaftliche Texte zu verfassen, nutztenihre Master-Studierenden den Kontakt

sind unsere Leser, was interessiert sie,was wissen sie? Haben sie zum Bei-spiel schon mal von forensischer Lin-guistik gehört? Zu ihren Blog-Entwür-fen gaben sie sich nicht nur gegenseitig Feedback, sondern holten auch Hinwei-se von den 15 bis 18-jährigen Schülern ein. Zum Abschluss gab es ein Treffen aller Beteiligten einschließlich der Leh-rer. Ein voller Erfolg, und das Seminar von Dr. Pohle eröffnete eine Berufsper-

Teilnahme ihrer Dozenten an einem

Fall“, sagt Dr. Pohle. „Meine Mas-terstudis habe ich wirklich gefordert. Trotzdem – oder gerade deshalb? – wa-ren sie sehr zufrieden.“ Feedback er-hielt sie selbst durch ein Lerntagebuch, das alle Teilnehmer führen und in einer

Was habe ich gelernt, was habe ich

-

nicht verstanden und warum, was will ich noch wissen? Haben die Arbeits-aufträge mich motiviert? „Zuerst waren die Studierenden skeptisch – das jetzt auch noch! Aber schließlich erkannten viele den Nutzen für sich selbst und wollen ein solches Lerntagebuch künf-fftig weiterführen.“

Dr. Stefanie Pohle hat es geschafft und erhielt kürzlich zusammen mit Absolventen des NRW-Programms „Professionelle Lehrkompetenz für die

Die Prorektorin für Studium und Lehre,Prof. Dr. Karin Holm-Müller, wollte bei der Gelegenheit mehr darüber erfahren, was das Umsetzen neuer Ideen, Lehr- und Lernkonzepte sowie Methoden er-

„Um eLearning noch besser zu veran-kern, gibt es tolle Tools für Bildung – in Deutschland dürfen wir sie aus Daten-schutz- und Urheberechtsgründen aber

mich macht Lehre aus, an gemeinsam

Erarbeitetes anzuknüpfen und zu wis-sen, worauf ich aufbauen kann. Diese Kontinuität fehlt bei befristeten Stellen.Unterrichtskultur kann man nicht über Nacht ändern, solche Projekte sollten keine einzelnen ‚Feuerwerke“ bleiben.“

Im Sommersemester geht das

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Gelesen

Sind wir angepasst? Und wenn ja – warum?

-

Dinge aus ihrer Sicht beschreiben.

„Angepasst“ meint Dr. Florin nicht unbedingt positiv. Viele Studierende meldeten sich daraufhin per Blogein-trag zu Wort. In einem Masterseminar „Anpassung oder Eigensinn?“ disku-tierte die Autorin live mit Studieren-den, dazu eingeladen hatte der Erzie-hungswissenschaftler Prof. Dr. Volker Ladenthin.

Entstanden ist daraus ein ganzes

so sind, wie sie sind“. Angeregt und betreut haben es Prof. Ladenthin und Dr. Mario Leis, Lehrer und Lehrbeauf-fftragter in der Germanistik. Fünfzehn

Eine Sammlung nicht schneller Reak-tionen, sondern wohl überlegter State-ments. Stoff dafür gibt es in der End-phase des Lehramtsstudiums genug.

Warum studieren wir überhaupt? Warum studiere ich genau diesesFach? Warum brenne ich nach ein paar Semestern nicht mehr so dafür wieanfangs, wann wird das Studium zumStresstest und jedes Buch zur Last statt Lust? Johanna Stürmer sieht Erzählun-gen früherer Studenten mit Hofgarten-und Partygeschichten, Semesterferienmit Reisen ganz ohne Bücher und den

Sie erzeugen eher Unmut als Ansporn. „Ich frage mich öfters, ob ich jüngerenBekannten später auch so von meinemStudium vorschwärmen werde.“

Der Schein trügt, sagt Stefanie Schwitalla. „Auch wenn der Vorwurf der Angepasstheit berechtigt ist und wir nach außen wie eine homogene stille Masse wirken mögen.“ Anpassung zuStudienbeginn helfe, sich in ungewohn-

Oft würde sich zwar daran aus Faulheit oder auch Unsicherheit nichts ändern, klassische Situation des Studenten blei-be der Spagat zwischen einer tollen Studienzeit und einer Perspektive da-nach. Eigensinn sei dabei eine Chance,

meine Freunde wählen, sondern den,der mich am meisten interessiert.“ Sie

Eigensinn sind notwendige Gegensätzeim Studium.

Einige der Studierenden greifenkonkret Aussagen von Dr. Florin auf. Aber sie rechtfertigen sich nicht, son-dern machen einfach ihren Alltag leben-dig – auch das, was Dozenten nicht se-hen, also nicht beurteilen können. Dabei

gibt es echte Erzähltalente.

Warum unsere Studenten so sind, wie sie sind.

ISBN: 978-3-86269-127-2

ISBN: 978-3-86269-126-5

Bonn als Lebensgefühl

uni-bonn.de

27forsch 1/2017 universitätbonn

Entspannter lernen

-

mit monatlich 300 Euro zu unterstüt-

-

-

nen Teilbeitrag.

An der Uni Bonn übernimmt dieBonner Universitätsstiftung die Admi-nistration und Vergabe der Stipendi-en. Manche Spender ermöglichen mit 1.800 Euro ein volles Stipendium. Da-bei haben sie die Möglichkeit, zweck-gebunden den Fachbereich zu bestim-men. „Manche möchten Studierende aus ihrem eigenen Fachbereich fördern, andere lassen sich überraschen“, sagt Jennifer Walgenbach, die das Deutsch-landstipendium betreut. „Wir versu-chen immer, möglichst passende Part-ner zusammen zu bringen.“

Das ist besonders dann interessant, wenn Förderer und Stipendiaten bei einem Vollstipendium nicht nur die Möglichkeit wahrnehmen, sich bei der Übergabe der Stipendienurkunden per-sönlich kennen zu lernen, sondern denKontakt mehr oder weniger intensiv fortsetzen. Für beide Seiten eine Win-

die Chance, Tipps aus der Praxis zu er-halten, die Förderer können Kontakt zupotentiellem Spitzenkräfte-Nachwuchs aufbauen. So übernehmen auch schon mal Firmenchefs aus ihrem Privatver-mögen ein Stipendium. Zu den großen Förderern gehört die Universitätsge-

20 Stipendien pro Akademischem Jahr durch ihre Mittel und Spendeneinnah-men. Durch ein Anschreiben aufmerk-sam gemacht, haben nun auch Mitglie-der des Alumni-Netzwerks mehrere Stipendien ermöglicht.

So entstand die Verbindung von Alumna Susanne Giesen-Pätz und Ann-Sophie Groß. Als die Zahnärz-tin und die 22-jährige Studentin sichbei der Urkundenvergabe zum ersten

persönlich. Dass darüber hinaus bei-de „Zahnis“ sind – so nennen sich die

Fachstudenten seit jeher – erfuhren sie erst an diesem Abend. Denn die Ärztin hatte bewusst offen gelassen, wer pro-

bis „gesucht und gefunden“

Seit Anfang November letzten Jahres hatten die beiden Frauen zwar hin und wieder Kontakt über facebook, sehen sich im Februar beim Treffen für die forsch aber erst zum zweiten Mal. Die Begrüßung ist trotzdem äu-ßerst herzlich. „Ich habe mich bisher bewusst passiv verhalten, damit nicht

-steht“, erklärt Susanne Giesen-Pätz.

nicht aufdringlich sein.“ Sie sehen -

gesprochen ist.

Susanne Giesen-Pätz musste ihr eigenes Studium an der Bonner

zeitweise ist sie außerdem über weite Distanzen gependelt, erzählt sie. „Auch

enge Zeiten. Aber nun kann ich michengagieren und fühle mich über das Sti-pendium Bonn und der Uni weiter eng verbunden.“ Für Ann-Sophie Groß ist das der Schlüssel, alles geben zu kön-

den ganzen Tag in der Zahnklinik war, habe ich keine Kraft mehr für einen Job.Aber das Studium kostet Kursgebühren, Bücher, eigene Kittel und Instrumente. Ich habe Freude an meinem Fach und lerne richtig gerne dafür. Das Stipendi-um ermöglicht mir außerdem, mal über den Fachhorizont zu schauen. Darüber bin ich sehr glücklich!“ Schnell sind die

Einfach so, für eine Hospitation oder so-gar ein Praktikum.

KOMPA

KT

28 forsch 1/2017 universitätbonn

Auszubildende wirbt für ihre Uni Bonn

ausbildung

STUDIUM

AUF ZUM UNIFEST!

www.universitaetsfest.uni-bonn.de

Einfach mal reinschauen:

www.careercenter.uni-bonn.de

Alles übübeer das Prooggramm:

29forsch 1/2017 universitätbonn

Schon als Schüler an der Uni zu Hause

Seit dem Startschuss vor 15 Jahren haben mehr als 1.600 Schüler am Frühstudien--

Karolin Lauck war in der elftenKlasse, als sie sich für Jura anmeldete. Anders als Mathematik oder Biologiewar das kein Unterrichtsfach an ihrem Gymnasium, aber es gab eine Arbeits-gemeinschaft Rechtskunde. „Das fand ich spannend“, sagt sie. „FFF habe ich dann als Möglichkeit gesehen auszu-probieren, wie ernst es mir damit ist.“

Mehr über sich selbst erfahren

Nur wenige Mitschüler und Lehrer

Die Veranstaltungen der Grundlagen-fächer liefen am Nachmittag. Das fand nur ihre Sportlehrerin nicht sonderlich gut. „Sport habe ich trotzdem gemacht, und auch die Uni fühlte sich für mich an wie Freizeit. Bei FFF habe ich mich sogar zum ersten Mal auf Montagegefreut, denn da unterrichtete Prof. Dr.Udo Di Fabio.“ Öffentliches Recht und Völkerrecht, internationale Wirt-schaftsbeziehungen sind ihre Themen,

der Blick auf das Nationale reiche nicht aus. Beim FFF-Abschluss hielt sie die Rede aus Sicht der Teilnehmer. Fazit

machen, als man sich zunächst zutraut.Wenn man es ausprobiert, hat man ent-weder seinen Weg gefunden oder weißzumindest mehr über sich.“

Nun studiert Karolin Lauck mit 19 Jahren Jura schon im dritten Semes-ter – und nach Studienstart in Frankfurt wieder in Bonn. „Ich wollte nach dem

mir, aber an der Uni fühlte ich mich nicht so wohl. Als schließlich ein Gut-achten von Prof. Di Fabio Gegenstand

will zurück ans Bonner Juridicum!“ Das war wie nach Hause kommen, auch alssie wie zu FFF-Zeiten zum Rechtsphilo-sophischen Seminar in kleinem Kreis inder Bibliothek ging. Sichtbares Zeichen ist ihre Uni-Bonn-Tasse, die sie bei der

Die Universität ermöglicht be-sonders motivierten Schülern aus Bonn und Umgebung, an Vorlesungen, Übungen und Seminaren in fast 30 Fächern teilzunehmen und sich von den Fachansprechpartnern beraten zu

fördert FFF das selbstständige Lernen.Neben der Schule erbrachte Studien-leistungen werden bei Aufnahme einesregulären Studiums anerkannt. Wichti-

und Studienkultur hineingeschnuppert und kennt sich an der Uni schon aus.Manche Teilnehmer hatten mit der Ein-schreibung sogar bereits den Bachelor

„in der Tasche“.

Mit Turbo ins Studium

Koordinator Dr. Thoralf Räsch freut sich, dass die Universitätsleitung,die Fakultäten und die Ansprechpart-ner in den Fächern geschlossen hinter dem Programm stehen. „Dankbar sind wir der Deutsche Telekom Stiftung für ihre langjährige, herausragende Un-terstützung und den Beratern der Be-zirksregierung Köln und. Zentral ist für uns auch der Schulterschluss mit denSchulleitungen und Eltern.“ Besonders stolz ist er darauf, dass Schüler wegen FFF aus einem mehr als 70 Kilometer großen Einzugsradius an die Uni Bonnkommen. Rektor Prof. Dr. Michael

und insbesondere die weiteren Lebens-wege von ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigen eindrucks-voll, dass FFF die Potentiale junger Menschen wecken und für Wissen-schaft und Forschung begeistern kann.“

von uni-bonn.tv:

Seit FFF begleitet ihre

Semester.

3030303030303030303030330300330 fofofofofofofofofoofofoffooofoorsrsrsrsrsrsrsrssrsrsssrsrssschchchchchchchcchccchh 1111111111/2/2/2/2/2/2/2/222/222/2/22010101010101010101010177 77 7 777 77 unununununununununnnu ivivivivivivvi ererereereerrrerere sisisisisis tätätätätäätääätttttttttbobobobobbobobboboobobobobbbbbbonnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn

Streit einvernehmlich lösen

-

In der Mediation als alternativer Streitbeilegung verändert sich die Rolle von Juristen. „Dort gibt es mehr Spielraum als vor Gericht“, sagt Jakob Zumbé. „Bei der Mediation trifft man sich so, dass jeder ein möglichst großesStück vom Kuchen bekommt.“ Sophie

--

lem hinter den Forderungen, wo genau liegen die Interessen? Das erkennt man durch Fragetechniken und eine gewisseEmphatie. Wenn alle Optionen bespro-chen sind, muss schließlich auch die schönste Lösung so zu Papier gebracht werden, dass man sich nicht doch inzwei Jahren vor Gericht trifft.“

Gegner, auch den eigenen Mandantenbeziehungsweise Vertreter im Auge zubehalten. Jakob Zumbé hat sich selbst mit verschiedenen Gesichtsausdrücken foto-

Negotiators-Veranstal-tung „Körpersprache und wie diese un-sere Verhandlungen

amüsant überzogen auf dieses wichti-

„Man liest sich gegenseitig und bemerkt bei genug Aufmerksamkeit auch feine Signale.“ Wie Sophie Lilienthal lächelt er gern, und auf ihrem Siegerfoto beim

„Bucerius Mediation Moot“ strahlen sie.Dass beide auch anders können, zeigensie im Mimik-Schnelldurchlauf ein-schließlich neutralem Pokerface.

Neben Gesichtsausdruck, Gestik und Körperhaltung spielt Kleidung eine

sind die beiden einfach Studierende, diein Jeans und Pullover aus dem Hörsaalkommen. Beim Wettbewerb tragen sieseriöses Schwarzweiß und „haben dieHaare schön“ Auch wenn es bei MediHaare schön . Auch wenn es bei Medi-ationen oft lockerer zugeht als bei einer

in eine Rolle, man ist in einer Art ‚Rit-terrüstung‘.“

Die beiden waren schon mehrfachgemeinsam bei Wettbewerben. „Bei ei-nem konnten wir als Bonner ‚Pioniere‘

-ren – etwas über Abläufe und Atmosphä-re zu wissen, ist immer nützlich. So waren wir nicht besonders erfolgreich, habenaber Erfahrung gesammelt und geben sie gerne weiter.“ Dass die beiden improvi-sieren können, haben sie beim Bucerius

für die Vorrunden waren vorher bekannt.Aber ohne Freisemester zur Vorbereitungund auch sonst nicht viel Zeit brachten sie keine vorgefertigten Stellungnahmenmit wie andere Teams, Tipps von CoachThomas Ackermann kamen noch auf der Autofahrt nach Hamburg. Trotzdem wa-ren sie nach fünf Runden im Finale.

Erfahrung in Mediation nutzt auf dem Weg in den Beruf, aber unabhän-gig vom Studienfach auch privat. „Ich bin ziemlich harmoniebedürftig, aber manchmal muss man wiederkehrende

der WG oder beim Job Das geht amder WG oder beim Job. Das geht ambesten mit Regeln der Mediation“, sagt Sophie Lilienthal. Jakob Zumbé ermu-tigt, sich auch bei Wettbewerben aus-zuprobieren. Dafür arbeitet die Fakultät

mit erfahrenen Coaches zusammen. „Training ist wichtig. Aber wenn

es ‚ernst‘ wird, ist man oft so-gar besser!“

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Studierende unterwegs: Geologie hautnah

sind in Bergregionen unterwegs und schlafen auch mal im Zelt in einer Oase. Sie erleben gute Wetterbedin-gungen, aber auch Nebel, Regen, Käl-te und Wüstenhitze. Denn Entstehungund Veränderung unseres Planeten zu verstehen, hilft Antworten für die Zu-

nur im Hörsaal.

„Geologie hautnah“ lässt die Be-sucher diese Erfahrungen im Gelän-de nacherleben. Die Sonderausstel-lung zeigt die Exkursionsgebiete inDeutschland und der Welt durch Fo-

Gestein des aktiven Vulkans Ätna und aus dem vulkanisch nicht mehr aktivenSiebengebirge, warum sie besondersinteressant sind. Auch die typische Ausrüstung mit Hammer, Lupe und Feldbuch und die richtige Kleidungwerden vorgestellt. Um besondersspannende Exkursionsgebiete zu se-hen, muss man von Bonn aus nicht mal

gibt es die Eifel mit jungem Vulkanis-

mus, Resten 400 Millionen Jahre alter Korallenriffe und Erzbergbau oder das Siebengebirge mit Basaltsäulen und blauen Saphir-Einsprenglingen. Dahin kommt man direkt im ersten Semester.

Später geht es auch weiter weg indie Alpen, in das Zentralmassiv nach Frankreich, auf die italienische Insel Elba oder die griechische Insel Syros, nach Bulgarien oder in die tunesischeSalzwüste Chott el Djerid. Große Ex-kursionen führen zum Beispiel in die peruanischen Anden. Eine erste ins Sultanat Oman startet im März. „Hier sind Gesteine der direkten Beobach-tung frei zugänglich“, erklärt Exkur-sionsleiter Dr. Gösta Hoffmann. „Auf-ffgrund des Klimas fehlt weitestgehend die Vegetationsdecke. Berge bis 3.000 Meter Höhe, Wüstenlandschaften und spektakuläre Küsten liegen auf dich-testem Raum beieinander.“

Das Mineralogische Museum ist dem Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie ange-schlossen, das die Studierenden im Fach Geowissenschaften betreut. Len-

nart Fidler hat gerade Aufsicht im Mu-seum und natürlich selbst schon Ex-kursionen hinter sich. „Die Reisen und die Ausrüstung kosten einiges an Geld, deshalb freue ich mich über den Job als studentische Hilfskraft“, erzählt er.

„Im Studium viel unterwegs zu sein, bringt natürlich viel Abwechslung. Unterkünfte waren Jugendherberge, Bungalow oder Zelt – und mein span-nendstes Erlebnis war die Begegnungmit einer richtig großen Schlange.“

Geologie hautnah“: bis Ende November

32 forsch 1/2017 universitätbonn

-ten Lernumfelds an der Uni Bonn für eine Auslandsfamulatur in Uganda verlas-

Vor den drei jungen Männern liegt ein Nachmittag mit Patientenversor-

-kojen“ der Uni-Zahnklinik. TrotzSemesterendhektik wirken Eike Nolte-ernsting, Jonas Gerhard und Birk Bü-schen entspannt. Was sie im vergan-genen Jahr bei einem gemeinsamen Großprojekt erlebten, hat die Freunde noch enger zusammengeschweißt und ihre Einstellung verändert.

Die Chance, nach dem zweiten kli-nischen Behandlungskurs zur Auslands-famulatur nach Uganda/Afrika zu gehen, bot sich über „Dental Volunteers“. „Und zwar kurzfristig zum einzig möglichen Zeitpunkt in der vorlesungsfreien Zeit im Sommer!“, erzählt Eike Nolteern-sting. „Da hieß es zugreifen und Flügebuchen – um alles andere kümmern wir uns dann.“ Die drei wussten, dass es vor Ort kaum Material gibt. Also verschick-ten sie über 100 Mails. Mit Erfolg, Pake-

Lernen außerhalb der Komfortzone

te mit Firmenspenden stapelten sich im

Handschuhe, Stirnleuchten, Zahnbürs-ten und -pasta, Füllmaterial, Desinfekti-onsmittel. „‘Nebenbei‘ mussten wir das Semester zu Ende studieren, Impfungen auffrischen und unsere Familien beru-higen“, sagt Birk Büschen. „Dass wir selbst nicht genau wussten, was unsin Uganda erwartet, machte das nicht leichter.“

Mit 180 Kilogramm Gepäck in zwölf Koffern und Taschen starteten die drei nach Kampala. Für den ersten

-stück, Besorgungen, Fahrt zur ersten Be-handlungsstation. Als allein der Einkauf in der nur wenige Kilometer entfern-ten Apotheke mehr als eine Stunde im ameisenhaufenhaften Stadtverkehr ver-schlang und sie drei weitere auf bestellte

ticken die Uhren anders.

Das Behandlungszimmer der Ge-sundheitsstation am St. Francis Reha-bilitation Centre in Pamba/Soroti für körperlich behinderte Kinder bestand aus Liege, Stuhl und Schreibtisch. „Wir mussten improvisieren und waren dann ein bisschen stolz auf unseren ersten eigenen ‚Behandlungsraum‘“, berichtet Birk Büschen. „Zum Beispiel diente eine Ballpumpe mit sterilisierter Spit-ze als Püster zum Trocknen vor einer Füllung.“ Besonders wichtig war den Famulanten nach dem Check-up die

die richtige Putztechnik am Zahnmodell klappte, erhielten sie eigene Bürstenund Zahnpasta.

Ein ganzes Dorf steht Schlange

Dass die zahnmedizinische Versor-rrgung stark unterentwickelt, die Nach-frage aber extrem hoch ist, merkten die Famulanten schnell. „Als praktisch das ganze Dorf erschien, mussten wir viele nach Hause schicken – das ist uns schwer gefallen. Aber in unserer knappen Zeit wollten wir hauptsächlich alle Kinder

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im St. Francis behandeln“, sagt Jonas Gerhard. In zwölf Behandlungstagen kümmerten sie sich um mehr als 100Patienten.

Im Slalom um Schlaglöcher herum, -

bei ging es zum zweiten Einsatzort Oco-cia. Im St. Clare Health Centre lernten die drei Studenten ganz andere Patienten

nicht, Füllungen sind unbezahlbar. Kari-öse Zähne faulen, bis die Wurzel frei liegt und der Zahn extrahiert werden muss

– oder müsste. Täglich trafen neue Pati-enten ein und wurden nach Dringlichkeit behandelt. Wer erst am nächsten Tag drankommen konnte, übernachtete nach teils stundenlangem Fußmarsch oder An-fahrt mit dem Motorradtaxi vor dem Be-handlungszimmer auf dem Boden.

Zwei Stationen, zwei zahnärztli-

hatten noch gute Zähne. Damit das so bleibt, haben wir neben Füllungen inten-siv Vorsorgeschulungen gemacht“, sagt Birk Büschen. „Bei den Älteren haben

dauerhaft echte Schmerzen aushalten, da

Dass alle Riesenvertrauen hatten, hat uns geehrt. Wahrscheinlich waren sie auchdeshalb ziemlich beharrlich darin, mehr als die Zähne therapiert zu bekommen.“

Als sich herumsprach, dass der Auf-ffenthalt der drei jungen Mediziner zu Ende geht, wurde es unruhig vor dem Behandlungsraum. Um Zeit zu sparen, verlagerten sie den Check-up auf den Krankenhausvorplatz. Die Nurses im Krankenhaus übernehmen nur die me-

die Patienten von Angehörigen. „Die Er-rrfahrung, Patienten vor 30 schaulustigen Verwandten zu untersuchen, werden wir in Deutschland wohl nicht so schnell wie-der machen.“

Eine Auslandsfamulatur ist bei den

auch keine Punkte, wird aber gern gese-hen. Im neunten Semester hat man aus-reichend Behandlungserfahrung, um in Deutschland wie in Afrika Patienten gut zu versorgen. Auch die „Reißleine“ war sicher gestellt, erzählt Eike Nolteerns-

zweit und haben einen Arzt in der Nähe,

in Afrika waren wir zu dritt, haben unsuntereinander beraten und lagen mit un-serer Einschätzung auch immer richtig. Dass wir einen studierten afrikanischen Zahnarzt an der Krankenstation hatten, den wir zuziehen konnten, war natürlich eine Beruhigung.“

Ihrer Freundschaft hat die unge-wohnte Umgebung mit ihren Herausfor-derungen nicht geschadet – im Gegen-teil. „Das war auch unter Hektik sehr harmonisch“, sagt Jonas Gerhard. „Wir haben sachlich Lösungen diskutiert, und abends noch lange über die Patienten des Tages gesprochen.“ Bewusst ge-worden ist ihnen auch, was man alles nicht wirklich zum Leben braucht. „Wir waren sehr einfach in einem kleinen Zimmer untergebracht und haben mit Regenwasser aus Kanistern geduscht.Aber vieles war im Vergleich mit den

Lebensumständen unserer Patienten sokomfortabel, dass wir fast ein schlechtes Gewissen hatten.“

Eine Famulatur dieser Art machen nur wenige Studierende. Viele hätten In-teresse und fragen nach, erzählen die drei.

Organisieren muss man im laufenden Se-mester, und in den „Ferien“ im Frühjahr laufen zu viele Kurse, um wochenlang weg zu sein. Aber das schnelle Zugreifenhat sich gelohnt. Zu den Mitbringseln aus Uganda gehören neben Fotos eines wil-den Elefanten die Erkenntnis „Man kann nicht alles planen, auch Alternativen führen zum Ziel“, das gute Gefühl, 200 Patienten versorgt und wohl alles richtig gemacht zu haben. Denn als die Studen-ten ihre grünen Kittel ablegten, wurden

ULRIKE EVA KLOPP

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Reden über „Gott und die Welt“

-

Das „Café Abraham“ ist kein Ort. Esist eine Gesprächsrunde, die an die Kaf-fffeehaustradition anknüpft, um sich über gesellschaftliche, politische und religiöseAnsichten auszutauschen. In einem klei-nen gemütlichen Lokal in der Innenstadt soll es heute um das Thema Familie und

-haupt unter Familie, wie prägen sie und

igiöse Erziehung unsere Sozialisation?

Das Orga-Team besteht aus je-weils zwei Mitgliedern der Islami-schen Hochschulvereinigung und der Jüdischen Hochschulgruppe, der Katholischen Hochschulge-einde und der Evangelischen Stu-

ierendengemeinde. Auch die beidenHochschulpfarrer Gerold Jäger und Mi-chael Pues sind dabei, begrüßen die An-kommenden, verteilen Aufkleber für dieVornamen, bringen weitere Stühle. Unter

Tisch eine gemischte Gruppe zusammen.

Manche kennen sich schon, andere nicht.„Uns fehlt noch ein Moslem“ ist zu hören,oder für Nachzügler der Hinweis „Hier ist noch Platz“. Schließlich sind etwa 30 Teilnehmer voll bei der Sache, das The-ma wird vorgestellt und schon während der Getränkebestellung entstehen Ge-spräche. Damit jeder Tisch nachher auchweiß, was die anderen zum Thema gesagt haben, gibt es Material zum Schreiben.

Die Bonner gehören seit kurzem zur bundesweiten Initiative „Café Abra-ham“ an Hochschulen. Der Bundesvor-rrstand gibt den Namen, das Logo mit der dampfenden Tasse, das Rahmenkonzept und Regeln für den Dialog vor. Aber die Lokalgruppen agieren eigenständig nach

ohne Seminar-Atmosphäre. Hanane von der Islamischen Hochschulvereinigung

hat Religion nicht mehr so viel Bedeu-tung – andererseits treibt sie einen Keil zwischen die Menschen.“ Lea von der

-halb wollen wir Religionen kennenler-rr

-voller, aber offener Umgang, verschiede-ne Meinungen sollen akzeptiert werden, niemand seine durchsetzen. Michelle vonder Evangelischen Studierendengemein-

-ren, sondern uns austauschen.“

Gerade an den Universitäten können Bewegungen gegen den Extremismus jeder Form entstehen. Viele Fächer und die Religionen selbst sind Teile der Uni-kultur. Begegnungen wie beim „Cafè Ab-raham“ entkräften falsche Vorstellungenund bauen Vorurteile ab. Oft entsteht die Erkenntnis, dass es mehr Gemeinsamkei-ten als Gegensätze gibt. Hanane bringt

Austausch hier wollen wir in Deutsch-land zusammen leben!“

cafeabraham.bonn @gmail.com

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Über den Wolken

-

Hannah Zohren war dabei und durf-ffte auf La Palma im letzten Herbst mit einem so großen Beobachtungsgerät ar-beiten wie noch nie zuvor. „Das WilliamHerschel Teleskop hat 4,2 Meter Durch-

der sehr weit entfernten Galaxienhaufen, die wir beobachten, kann man hier am Argelander-Institut für Astrophysik nur träumen. Unser Teleskop hat 50 Zen-timeter Durchmesser.“ Das Teleskop auf dem Roque de los Muchachos liegt in über 2.350 Metern Höhe über den

gute Beobachtungsbedingungen in den Nächten. Der „Lichtsmog“ über einer größeren Stadt entfällt – und je weniger „Luft“ zwischen Teleskop und Welt-raum, desto höher ist die Chance auf klare Aufnahmen.

Für die Studierenden und Dozent Dr. Tim Schrabback hieß La Palma

dem Abendessen angefangen und wa-ren zum Frühstück wieder in der Unter-kunft“, erzählt Hannah Zohren. Gleich am ersten Abend ging die Vorberei-tungsbesprechung bis Mitternacht – jede Stunde war kostbar. „Daten eigen-händig aufzunehmen und anschließend zu sehen, dadassss ees s gegeklklapapptt hhatat, wawar r totollll!!UnUnd d dadasss wwirir aalsls MMasastetersrstutudedentntenen iim m RaR hmh en von ‚OpO tical ObObses rvations‘ ExExExpepep rtrten ssprprecechehenn kokonnnnteten,n, ddieie wwirir sonsn t t nie getrofoffefen n hähh ttenn.““

-stützung durch die Bonn-Cologne Gra-duate School of Physics and Astronomy und Qualitätsverbesserungsmittel der Universität Bonn.

NuNunn veverwrwerertetett HaH nnnahah ZZoho ren n diddd e eeeDaDatetenn füfürr ihihrere MMasasteterararbrbeieit.t. DDababbabeieiei ggggehehehehehttttt es ddararumum, bebei i KaKandndididatatenen ffürü weieit t enenttt--fefernrntete GGalalaxaxxieienhnhauaufefen n zuzu bbbesesestätätätittigegen,n,, obbob ees s sisiis chchh wwwirirklklklklicicicichhh h ummmumumm ssssololollchchhchcheeee ObObOObjejejejektktktktkte eeeehahahahandndndndelelelele t.tt.

Dass ihr Studienfach die richtige Wahl war, merkt man ihr an. „Das erste Mal richtig gepackt hat mich die Astrono-mie kurz vor dem Abi bei einer Aus-stellung über Satellitenbilder der Erde und des Weltraums“, erzählt sie und hat

„Dort habe ich zum ersten Mal durch ein Teleskop geschaut und konnte dabei

Von La Palma wechselte Hannah

Nach einem ERASMUS-Auslandsse-mester in Schweden ein Jahr zuvor ging sie nun nach Trondheim in Norwegen, um ihren fachlichen Horizont zu erwei-tern. Besonders spannend an der Astro-

-kopen, Beobachtungsstrategien und wieman aus kleinsten Signalen die größten physikalischen Erkenntnisse gewinnt. ImTrondheimer Kurs „Space Technology“waren es technische Hintergründe bei-spielsweise bei Satelliten. „Leider blieb es bei der Theorie, weil ich nur ein Se-

Kurses bauen die Studenten sogar ihreeigene kleine Rakete und starten sie.“

Im März darf Hannah Zohren noch einmal mit nach La Palma zum Teleskok p auf den Roque de los Muchahachchosos, deden n „Felsen deer r JüJ ngnglilingnge“e“. FüFür r ddie Bonnn er

AnAnteteilil dderer SStutudede tntiinnen ununteteer r r dedededen n n AsAsAstrrtrtroooo--phphysikik-M-MMasasasasteteteternrnrnn iiiststst kkkkauaua m m geriringngererer aalslsls ddderrerr dededed r r r StStStSt dududenenteten.n

36 forsch 1/2017 universitätbonn

Eine Erfolgsstory: das Ballettstudio der Uni Bonn

Im Mai wird gefeiert.

Künstlerische und organisatorischeLeiterin des Ballettstudios ist seit vielenJahren Iskra Zankova. Die deutsch-bul-garische Tänzerin kam schon zu ihrer aktiven Theaterzeit als Lehrbeauftragteins Team, sie war Solistin am Staatli-

des Stadttheaters Bonn. Die Philologin,Ballettpädagogin, Tanzhistorikerin, und

des heutigen Forum Musik und Tanz der Universität.

Iskra Zankova möchte nicht mit aufs Foto – im Mittelpunkt stehen für

sie die Tänzer, und ihr liegt daran, die-se optimal zu präsentieren. Sie selbst macht biegsam mal schnell die eineoder andere gewünschte Position vor, korrigiert eine Haltung oder zupft ein Trikot zurecht. Das ist anstrengend für die jungen Frauen auf ihren Spitzen-schuhen. Aber wenn es gelingt, zeigt

das lebende Kunstwerk.

Räumlich hat das Ballettstudio eineOdyssee durch Bonn hinter sich, und wie viele Kunstschaffende an der Uni bedauert Iskra Zankova das Fehlen einer

eigenen Bühne wie dem früheren Thea-tersaal. Immer noch denkt sie gerne an die regulären Kurse im stilvollen ehema-ligen Fechtsaal über dem Koblenzer Tor.Als er zum Museum umgebaut wurde, fand das Ballettstudio 1997 in den neueingerichteten Sportanlagen in der Rö-merstraße eine Heimat und die Unter-stützung der Hochschulsportreferenten.Zum Dozententeam gehören die beidenTänzerinnen und BallettpädagoginnenCatharina Gadelha, Absolventin der Hochschule für Musik und Tanz Köln, und Nadia Trombin, Absolventin der Hochschule für Musik und Tanz Han-nover. Sie unterrichten Klassisches Bal-lett, Jazz-Ballett und Tanzimprovisation.Musikalisch begleitet Paul Rey Kleckadas Ballettstudio bei Aufführungen und einzelnen Kursen seit vielen Jahren auf dem Flügel. Auch gemeinsam mit Mu-sikensembles der Uni, dem Beethoven-haus Bonn und neuerdings dem Akade-mischen Kunstmuseum gelangen etlicheHighlights an öffentlichen Aufführun-gen. Den Kostümfundus allerdings be-wahrt Iskra Zankova mangels Platz inder Uni bei sich zu Hause auf.

Einen der beiden Gründer des Bal-lettstudios, Eberhard Gockel, lernte Is-kra Zankova Jahre nach dessen Studen-tenzeit kennen und war später mit ihmverheiratet. Den anderen, Ulrich Wi-

war im Künstlertreff ‚Alter Wartesaal‘am Kölner Hauptbahnhof“, erinnert sie

mal, dann tanzen wir ein Pas de Deux.“Zu einer weiteren Begegnung kam es bisher nicht.

Zwanzig Jahre nach der Grün-dung des Ballettstudios schrieb Ulrich Wickert, inzwischen im Frankreich-studio des WDR in Paris tätig, anEberhard Gockel, Wissenschaftsredak-teur und Pressesprecher der Hermannvon Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher

Wir beide sind schon großartig!“ Iskra Zankova hat diesen Brief im Nachlassihres Mannes gefunden. Das 50. Jubilä-um seiner Studentenidee kann Eberhard

vor 15 Jahren.

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Herr Wickert, wie war das damals?

Herr Wickert, kannten Sie und Eber-rrhard Gockel sich vorher schon?

Nein. Ich habe Jura und politischeWissenschaft studiert, Eberhard kam aus der Klassischen und Orientalischen Phi-lologie. Er war 28, und ich glaube, wir haben uns anfangs wie damals unter Stu-denten üblich noch gesiezt.

Hatten Sie mit Tanz etwas „am Hut“ – wie fanden Sie seine Idee?

Ich selbst hatte mit Tanz und Ballett bis dahin gar nichts zu tun – manche ha-ben gelästert, ich hätte das nur wegen der Mädchen gemacht (lacht). Eberhard Gockel war schon Dozent für Theaterge-schichte am Bonner Opernstudio, Autor der Zeitschrift „Das Tanzarchiv“ und mit einer Tänzerin verheiratet. Als er mit seinem toll ausgearbeiteten Konzept für ein eigenes Ballettstudio an der Uni Bonn zu mir kam, habe ich gesagt: Für eine Studenten-Selbstverwaltung viel zuteuer! Schließlich war ich vorher in der Finanzprüfkommission des Studenten-parlaments. Aber um die Idee fallen zu lassen, fand ich sie zu gut.

Was haben Sie gemacht?Eberhard erstmal zum Institut für

Leibeserziehung und dem Studium Uni-

versale geschickt. Als beide ablehnten, stand unsere Entscheidung: Dann ma-chen wir es eben selbst! Ich habe als Sportreferent im AStA die Verantwortung für das „Ballettstudio an der Rheini-schen Friedrich Wilhelms-Universität zu Bonn“ übernommen, Eberhard die Orga-nisation. Die Teilnahme an allen Kursen kostete 5 Mark pro Monat, als Kleidung waren „leichte Schuhe und Strumpfhose“ vorgeschrieben – auch für Männer, denn natürlich muss ein Ballettlehrer die Bein-haltung beurteilen können. Jedenfalls ka-men einige, und gleich im ersten Semes-ter hatten wir vierhundert Anmeldungen.

Wie sind Sie an gute Dozenten gekom-men?

Auch nach dem Motto: Einfach pro-bieren. Als sogar Schüler der Folkwang-ggschauspielschule aus Essen kamen, habe ich Prof. Leon Woizikowski, der in Köln lebte – ehemaliger Startänzer der Ballets Russes“– angeschrieben: Ob er einmal pro Woche eine Doppelstunde in Klassischem Ballett geben könne, wir würden 35 Mark und die Fahrkarte zah-len. Er sagte ja, wurde der erste künstle-rische Leiter des Ballettstudios und da-rüber wiederentdeckt. Fachzeitschriften schrieben über uns, wir wurden wahrge-

nommen, der Laden lief und wir hatten eine Reihe wirklich guter Lehrer.

Wo haben Sie geprobt und wo konntenSie auftreten?

Angefangen haben wir im Saal des Bonner Bürgervereins, eine Spiegelwand und eine Stange anbringen lassen, einenFlügel für die musikalische Begleitung besorgt, Plakate und Flugblätter ge-druckt und in der Mensa verteilt.

Ich denke gern an diese Zeit. Zum Glück haben wir einfach die Dinge indie Hand genommen. Wenn ich mal wieder nach Bonn komme, tanze ich mit Iskra Zankova gern ein Pas de Deux.

Wir sind gespannt. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Wickert!

Streifzug durch die Geschichte des Tanzes

Die muss man gesehen haben!

www.museen.uni-bonn.de

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Die Rolle der Frau im universitären Umfeld

-recherche zu unterstützen. Gesucht werden Fotos, Briefe, Tagebuchaufzeich-

In Vorbereitung auf die 200-Jahr-Fei-er der Universität Bonn 2018 entsteht derzeit eine wissenschaftliche Publikati-on zur Geschichte von Frauen an und im Umfeld der Universität und der Profes-

sorenschaft zwischen 1818 und 2018. Diese beschäftigt sich unter anderem

Jahrhundert – also noch vor der Zulas-sung des Frauenstudiums im Jahr 1908.

Bei dem Projekt arbeiten die ehemaligeGleichstellungsbeauftragte der Univer-sität, Ursula Mättig, die Historikerin Prof. Dr. Andrea Stieldorf und die Nach-wuchswissenschaftlerin Ines Neffgen zusammen.

Für das Vorhaben werden Fotos, Briefe, Tagebuchaufzeichnungen oder andere Notizen von Ehefrauen, Töch-tern oder anderen weiblichen Ange-hörigen von Professoren der Bonner Universität im 19. Jahrhundert gesucht. Auch Aufzeichnungen von Professoren, die Aussagen zu den gesellschaftlichenAufgaben und zur Rolle der Gattinnen im universitären Umfeld enthalten, sind

-wegen bitten wir Bonner Familien mit Vorfahren, die im 19. Jahrhundert Pro-fessoren waren oder gehobene akademi-sche Positionen innehatten und die noch entsprechende Unterlagen haben, sich mit uns in Verbindung zu setzen.“

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Die grüne Insel von Poppelsdorf

Wie die Gärten sind auchh die Wän-de im Büro von Dr. Cornelia Löhne im Verwaltungsgebäude der Bootanischen Gärten Anfang des Jahres nnoch kahl.

-zeichnungen hin. Auf dem RRegal steht ein Mikroskop ihres Vorgäängers Dr. Wolfram Lobin. Trotz gemmeinsamer Übergabezeit hat Dr. Löhne eeinige gel-

fragen wollte…“ Denn die AArbeit rund

Lehre und Öffnung für Besucher ist vielfältig und umfangreich.

Immerhin ist die 41-jähhrige Bio-

Nees-Institut für Biodiverrsität der -

senschaftliche Mitarbeiterinn. Danach für den Botanischen Garten und Mu-seum an der FU Berlin sowiee das Mu-seum Alexander Koenig in BBonn tätig – eins ihrer Themen war Bioodiversität – kam sie Ende letzten Jahres zurück zu vielen bekannten Gesichtern.. „Das hat meinen Start verschönert unnd erleich-tert. Wolfram Lobin war scchon wäh-rend der Doktorarbeit meinn Mentor. Er hat mir vermittelt, was ess bedeutet, Kustos zu sein. Bei bundesweeiten Tref-fffen habe ich die ‚Szene‘ kenneengelernt – und mein Berufsziel!“ Auch ddie meistenGärtner kennt sie. Dass der TTechnische Leiter Markus Radscheit kürzzlich nach mehreren Jahren in England mit Ideen nach Bonn zurückkehrte, sorggt für einen gemeinsamen Neustart unterr der Lei-tung von Direktor Prof. Dr. MMaximilianWeigend.

Die hohen, frei liegenden Stelzen-wurzeln im Regenwaldhaus erinnern Dr. Löhne an ihren ersten mehrmonati-gen Auslandsaufenthalt im Dschungelvon Venezuela. Lieblingsplatz aber ist das Victoria-Haus mit den Riesensee-rosen. Seerosen waren Gegenstand ihrer Dissertation bei Prof. Dr. Wil-helm Barthlott. Dabei saß sie haupt-sächlich im DNA-Labor und am PC. „Bei einem Projekt zu Bildungsarbeit in Botanischen Gärten und Zoos habe ich festgestellt, dass mir der Kontakt zu Besuchern mehr Spaß macht.“ Den hat sie schon als Doktorandin bei Führun-gen ausprobiert und im Sondereinsatz bei der Guinnessbuch-Rekordblüte der Titanenwurz. „Als es hieß, ‚Sie geht auf, sie geht auf!‘ sind wir von allen Seiten ins Gewächshaus gerannt und haben im Schichtdienst die Besucher beglei-tet“, erinnert sie sich. Nun freut sie sich,auch wieder in der Lehre aktiv zu sein und betreut schon eine erste Bachelor-Projektarbeit.

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Die Botanischen Gärten dienen inerster Linie als Orte der Forschung und Lehre. Aber möglichst viel von dem,was diese grüne Insel beherbergt, möch-te das Team auch nach außen zeigen.Schon lange sind die Gärten ein Publi-kumsmagnet, mit 150.000 Besuchernim Jahr eine der am stärksten besuchten Einrichtungen in der Stadt. Der Freun-deskreis hat mehr als 1.000 Mitglieder.„Ohne ihn ginge vieles nicht“, sagt Dr.Löhne. Seine Mitglieder unterstützen

-kräftig bei Sonntags- und Sonderöffnun-gen, saisonalen Events wie dem Früh-lingsfest, dem Tag der Artenvielfalt oder Musikveranstaltungen sowie Angeboten speziell für Familien und Schulklassen.

Im laufenden Jahr will Dr. Löhne Grundlegendes weiterentwickeln. Be-

reits aus der Ferne hat sie beobachtet, wie das Freiland in den letzten Jahrenneu gestaltet wurde. „Das ist ein fort-

-graphisch-thematischen werden, die Ge-schichten erzählen. Aber die Anzucht vonBäumen und Sträuchern braucht eben

-lissen genutztes Gewächshaus soll zumbegehbaren „Monsunhaus“ mit Regen-und Trockenzeit umgestaltet werden.

Der Botanische Garten am Schlossals wissenschaftliche Einrichtung ist so

gegründet. „Zurück zu den Wurzeln“heißt es beim historischen Rundweg,der noch heute seine bewegte Ge-schichte erleben lässt. Von den beiden,

nach mehr als 250 Jahren geschwäch-ten und sturmgeschädigten ClemensAugust-Buchen des früheren, kurfürst-lichen Hausherrn ist allerdings nicht viel übrig geblieben. Besuchern erklärt Dr. Löhne, warum ihre Reste vielleicht keine Augenweide, aber dennoch nütz-

-bensräume zu schaffen. Deshalb blei-ben die verrottenden Stümpfe erhaltenund entwickeln sich zu einem vergäng-lichen, aber faszinierenden Biotop.“ In einem Video-

uni-bonn.tv die Übergabe der

„grünen Insel“ an die neue Kustodin.

bis 20 Uhr, samstags geschlossen.

Infos und Termine: www.botgart.uni-bonn.de

Kampf um den „Jugg“

-

Die Keulen sind aus ungefähr-lichem Schaumstoff und heißen„Pompfen“, auch die Kugeln verlet-zen niemanden. Die Trommelschläge

markieren Zeiteinheiten des Spiels. Und auch wenn Ringen erlaubt ist

Mannschaften aus je fünf Feldspielern

haben bei allem Ehrgeiz sichtlich Spaß daran, den Spielball – den „Jugg“ – zu erobern und ins gegnerische Platzier-feld zu bringen. Wer stehen bleibt und zuschaut, bekommt diese Mischungaus American Football und Gladiato-renkämpfen gern erklärt.

Bis März trainieren die „Flying

Sonntagnachmittagen im Hofgarten.Aber die Studierenden und Ehemali-gen spielen, wann immer und so langesie Lust haben und treffen sich vor Turnieren auch außer der Reihe. Dass die Abende wieder deutlich länger hellsind, freut die Frauen und Männer, imWinter scheuen sie aber auch Kälteund schwindendes Tageslicht nicht.

Geowissenschaftler gründeten das Team 2012 und nehmen seitdemregelmäßig an nationalen und inter-nationalen Turnieren teil. Und das

-terschaft 2015 zum Beispiel landeten die „Flying Juggmen“ – ihre grünenShirts zeigen eine Galeere und ihre Standarte ähnelt einem Segel – auf Platz 12 von 61 Teilnehmern. Inzwi-schen sind einige Trainings-Zaungäs-te zu Akteuren geworden, und Neuesind weiterhin willkommen.

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Rekord auf roten Matten

Ein „Ippon“ ist die höchste Wertungfür einen schnellen, kraftvoll ausgeführ-ten Wurf auf den Rücken und beendet einen Kampf sofort als gewonnen. Aber meistens dauert er die vorgeschriebenen fünf Minuten bei den Männern, vier bei den Frauen und wird nach Punktenbeurteilt. Was nach der obligatorischenVerbeugung der Judoka voreinander anschnellen Griffen abläuft, folgt kom-pliziert scheinenden Regeln. Erst Fotosfangen die ganz verschiedenen Momen-

-wegen sich leicht wie bei einem Tanz,manchmal scheinen sie zu schweben,dann berührt nur eine Hand oder ein Fuß den Boden. Sie wirken wie Artistenpaa-re – oder wie ein Knäuel aus Armen und Beinen.

Über 500 Judoka aus 94 Hochschu-len, fast einhundert Freiwillige und 33 Kampfrichter des Deutschen Judo-Bund e. V. tummelten sich an den drei Tagen der Deutschen Hochschulmeisterschaft Judo Ende 2016 in der Hardtberghalle. Gastgeber war zum ersten Mal die Uni Bonn. Das Team des Hochschulsportskümmerte sich um die Buchung der Übernachtungen, des Shuttle-Services, des Abendessens, der Sportlerparty – diesmal auf einem Rheinschiff –, die Akkreditierung in der Römerstraße und war natürlich auch bei den Wettkämp-fen vor Ort. Als Partner unterstütztender Akademische Sportclub Bonn e.V.mit einem Organisationskomitee um Michael Fengler sowie der Fachver-band des Judo-Sports in Deutschland

die Uni. Zeitgleich mit der DHM fand das Trainingslager des Deutschen Ju-do-Bundes in Japan statt, zu dem vieleTeilnehmer der letzten Hochschulmeister-schaften entsandt worden waren. Trotz-dem kamen auch Weltklasse-Judokanach Bonn, unter anderem frühere Uni-versiade-Teilnehmer.

„Lust auf mehr“

Rektor Prof. Dr. Michael Hochbetonte die große Ehre, vom Allge-meinen Deutschen Hochschulsportver-band (adh) als Ausrichter ausgewählt worden zu sein. Die Universität würdegerade auch durch den Sport zu einem Ort der Begegnung für Studierende aller Fachbereiche, und während der Wettkampftage zudem für Studierende ganz unterschiedlicher Hochschulstand-orte.

Bei den Bonner Uni-Judoka schaffte es das Frauen Newcomers-Team auf denzweiten Platz, Mona Heeb in ihrer Ge-wichtsklasse auf den dritten. Besonders gepunktet haben jedoch der Hochschul-sport als Gastgeber und das gesamte

Meisterschaft im Judo als erste Deut-sche Hochschulmeisterschaft an der Uni Bonn seit Bestehen des adh war gleichein voller Erfolg – das macht Lust auf mehr! Ein riesengroßer Dank dafür geht an alle Athletinnen und Athleten und ganz besonders an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sowie das Team des Hochschulsports!“

Einen der Bonner Teilnehmer hat uni-bonn.tv von der Vorbereitung bis

Miethke. Der Videopodcast zeigt, wases für den 21-Jährigen bedeutet, zwi-

-chelorstudium, Judotraining, Arbeit imAStA-Sportrefererat, als Nachwuchs-trainer und Studentenleben wechselnde Prioritäten zu setzen.

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-

Als Dr. Ulrich Meyer-Doerpinghaus

aus der rheinischen Romantik“ in der ULB recherchierte und Schlange an der Ausgabe stand, ahnte er noch nicht, dasser einmal Direktor dieser Institution seinwürde. Seit Januar ist er als Nachfolger von Dr. Renate Vogt hier, die in den Ru-hestand ging. Der legendäre Blick ausdem Lesesaal auf den Rhein und dasSiebengebirge bleibt ihm allerdings vor-

-gen zur Adenauerallee. Wenn er an denRhein will, geht er am Ufer spazieren.

Mit der ULB leitet Dr. UlrichMeyer-Doerpinghaus ein Team von rund 100 Beschäftigten, die für Wis-senschaft, Forschung und Lehre mehr als 2,2 Millionen Bücher – „MeinSohn fragte, ob ich die denn nun allelesen müsse“ – und Zeitschriftenbän-de, rund 5.500 laufende Zeitschriftenin gedruckter Form und fast 30.000lizenzierte elektronische Zeitschriftenonline zur Verfügung stellen.

Eine kurze Kennenlernphase führteihn durch die beiden großen Standorteder ULB in der Adenauerallee und inder Nussallee. „Ich habe eine solideund bestens sortierte Organisation vor-

gefunden“, sagt er. Dass seine Vorgän-gerin ihn persönlich dem Team vorstell-te und Rektor Prof. Dr. Michael Hoch ihm die ULB „als tragendes Bauteil inder Universitätsstruktur“ übergab, seiein guter Start gewesen. „Und der hat sich fortgesetzt.“

Nun beschäftigt das Team die künf-fftige Rolle der Bibliotheken, die sichgrundlegend geändert hat. „Früher hat man Literatur gekauft und erwartet,dass die Nutzer zu einem kommen“,sagt Dr. Meyer-Doerpinghaus. Mit demInternet und der Entstehung dynami-scher elektronischer Dokumente sei dasanders geworden. „Bibliotheken müs-sen lernen zu verstehen, wie wissen-schaftliche Arbeitsprozesse im Zeitalter der Digitalisierung funktionieren. Auf dieser Basis haben sie ihre Angebote zusammen mit der Wissenschaft zu ent-wickeln und dieser anzubieten.“ AlleBibliotheksbeschäftigten seien gefragt,

am wissenschaftlichen Arbeitszyklus sollen Services möglichst vollständigangeboten werden, von der Projektvor-bereitung und -durchführung über diePublikation bis zum Einbringen der Er-gebnisse in die Lehre und von Literatur für den nächsten Zyklus.

„Um unsere Dienstleistungen wei-terzuentwickeln, müssen wir die Kom-munikationsformen von Studierenden und jungen Wissenschaftlern verstehenund stärker berücksichtigen, zum Bei-spiel durch soziale Medien“, erklärt Dr.Meyer-Doerpinghaus. „Die ULB sollnicht nur Lern-, sondern auch Lebens-raum sein, den die Studierenden selbst mitprägen können.“ Dafür mischt er sich gerne mal im Lerncafé oder Foyer unter die Nutzer und spricht sie an.

Dr. Ulrich Meyer-Doerpinghaus ist 49 Jahre, hat Geschichte, Theologie und Sozialwissenschaften studiert und wurde an der Universität Göttingen promoviert.Vor dem Wechsel an die ULB war er Ab-teilungsleiter Information und Publikati-on bei der Hochschulrektorenkonferenz.Mit seiner Familie wohnt er in Oberwin-

der Feldweg nach Hause und der große Garten sind gut zum Entspannen.“ Er ist sportlich und spielt Cello. Auch zu Hausegibt es Bücherwände, und hier hat er sein im Herbst 2015 erschienenes Buch über

Darin macht er lebendig, wie in der erstenHälfte des 19. Jahrhunderts Dichter, Mu-siker und Gelehrte an den Rhein kamen und einen „Sehnsuchtsort“ schufen. EinSehnsuchtsort ist heute auch die ULB,speziell der große Lesesaal, für viele Ehe-malige in aller Welt – neben dem Hofgar-rrten Symbol für ihre Uni.

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Engagierter Nachwuchs ausgezeichnet

Verleihung ihrer Preise für herausragende Leistungen von Studierenden und

Bestehen feiert.

Mit dem Geheimrat-Dr.-Edmund-ter Meer Preis, dotiert mit 2.000 Euro,fördert die UGB jährlich exzellente Dissertationen aus dem FachbereichChemie. Dr. Daniel Herkommer erhielt ihn für seine Arbeit „Totalsynthese von Leupyrrin A1 und Synthese von Rhizo-podin-Bistramid Seitenkettenhybriden“.

Der Initiativpreis honoriert Studie-rende, die sich in besonderer Weise en-gagieren. Christoph Orth nahm die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung stell-vertretend für die studentische Initiative entgegen, die sich der Neueinrichtungder Italienischen Abteilung des Paul-Cle-men-Museums im Kunsthistorischen Ins-titut gewidmet hat. Anregungen und Un-terstützung erhielten sie dabei von Prof.Dr. Georg Satzinger. Dazu wurden mit Hilfe von Spendern Neuankäufe ehemalsin der Sammlung vorhandener Abgüsse

getätigt, beschädigte Exponate aufwen-dig restauriert und neue hinzugewonnen. Dabei wurden historische Stücke bewusst mit Neuerwerbungen kombiniert.

Der Bonner Preis für Medizin wird für exzellente Dissertationen vergeben. Dr. Anna Maria Döser erhielt ihn für ihre Arbeit „Überwindung von zellulären Mechanismen der Pharmakoresistenzbei chronischer Epilepsie“ zusammen mit einem Scheck über 5.000 Euro.

Mit dem Promotionspreis werden Arbeiten ausgezeichnet, deren wissen-schaftliche Relevanz weit über demDurchschnitt liegt. Dr. Jan Gerit Bran-denburg erhielt ihn für seine Dissertation „Development and Application of Elec-tronic Structure Methods for Noncova-lent Interactions in Organic Solids“ mit einem Preisgeld von 10.000 Euro.

ihre Arbeiten stellt uni-bonn.tv in

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Fotos, die unter die Haut gehen

Viele eindringliche Fotos sind dabei entstanden – von Kinderarbeitern in Kohleminen bis zu Flüchtlingen auf ihrem Weg. Für eines davon hat der

Wenn bei Daniel Etter in Deutsch-land, Spanien oder sonstwo auf der Welt das Handy klingelt, könnte das ein neuer Auftrag sein. Beim Telefonat für die forsch ist er in Spanien und re-noviert bei Gerona seinen Bauernhof. Eben hat er eine Lieferung Farbe be-kommen und streicht Fensterrahmen. Dabei erzählt er von seinem „Heutehier, morgen dort“-Leben. Und weißnicht, wie viele Tage ihm für die Reno-vierungsarbeiten bleiben. „Mein Beruf ist schlecht planbar. Manchmal kommt alles auf einmal – und manchmal wo-chenlang kein Auftrag“, erzählt er.

Mit dem Magister in Politikwis-senschaft der Universität Bonn gingder Solinger an die Deutsche Joumalis-tenschule München. „Ich wollte keineakademische Laufbahn und auch kein

Politiker werden, sondern journalis-tisch arbeiten“, sagt er. Um während des Studiums Geld zu verdienen, ar-beitete er für Lokalzeitungen und fo-

sich als Berichterstatter zu etablieren,ging er nach Indien und berichtete über Kinderarbeit in einer Kohlemine, ausKashmir und über Erdbebenfolgen inHaiti. „Damit habe ich mich vorgestellt und mein erster richtiger Auftrag kam

den Protest von Bauern in Indien, die bei einem Landkauf für den Straßenbauübervorteilt wurden.“

Auf der Balkanroute der Flüchtlin-ge war er mit Kamera und Notizblock unterwegs, er war in Syrien, für eineReportage aus Aleppo erhielt er denAxel Springer-Preis. Seinem Foto der

Gezi-Proteste in Istanbul nachempfun-den ist eine Statue in Izmir. „Dass ichmich im Studium besonders für Außen-politik und internationale Beziehungeninteressiert habe, hilft mir, Zusammen-hänge zu verstehen. Mit Krisen hatteich mich auch schon lange beschäftigt.“

„Danach drehe ich mich nicht einfach um und gehe“

Im richtigen Moment am richtigen Ort sein, ist die Devise. Das war Da-

auf der griechischen Insel Kos. Schon von weitem hatte er ein überladenesSchlauchboot gesehen, das Luft verlor. Als es am Ufer ankam, brach ein Va-ter, seine zwei Kinder fest an sich drü-ckend, in Tränen der Erleichterung aus. Das Foto von dem kräftigen, bärtigen, weinenden Mann ging um die Welt und brachte Daniel Etter den Pulitzer Preis in der Kategorie „Breaking News Pho-tography“ ein, so etwas wie einen Fo-to-Oscar. Es war Teil einer preisgekrön-ten Fotoserie der New York Times über Gefahren der Reise von Flüchtlingen.

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Und zwar 2015 aufgenommen – zu ei-ner Zeit, als die Fluchtbewegung zwar bekannt, aber die Tragweite doch eher theoretisch war. Auch für Etter selbst ist dies nach wie vor der emotionalste Moment seiner Karriere. Die Familieaus dem Irak hat er nach der Aufnahme in die Stadt gefahren und ihr weiteresSchicksal verfolgt.

Dass Gefahr Teil seines Berufs ist,sieht Daniel Etter eher gelassen. „Ich wäge schon ab, welche Risiken zweiWochen in Syrien haben, und wie ichvor Ort Gefahren möglichst aus demWeg gehen kann. Aber ich verbringenicht viel Zeit mit Nachdenken darü-ber.“ Als der amerikanische Journalist James Foley 2014 durch Angehörige des „Islamischen Staats“ ermordet wurde, hat ihn das allerdings sehr mit-genommen. Eine andere Frage ist dienach Ethos und Voyeurismus. „Bei der Ankunft von Flüchtlingen am Strand der griechischen Insel Kos zum Bei-spiel waren viele Helfer aggressiv ge-gen uns Fotografen. Aber eine Situati-on, wo der Verzicht auf ein Foto Leben

statt Tod für einen Menschen bedeutet -

dung für ein Foto fällt innerhalb vonSekundenbruchteilen. Danach drehe ich mich nicht einfach um und gehe.“

Außerdem will er Menschen mit Bildern aus Kriegsgebieten wachrüt-teln. Wie sein Vorbild James Nachtwey,der meinte, das sei zwar eine roman-tische Vorstellung, aber genau darum mache er es. An seinem Beruf zweifelt Daniel Etter, wenn auch Politiker Fo-tos sehen – aber trotz grausamer Bilder

passiert. Und wenn mit Fotos „seiner“ Menschen Schindluder getrieben wird. Das Pulitzer-Preisgeld hat er der ameri-kanischen Organisation „Earthjustice“ zur Verfügung gestellt.

Daniel Etters Ruf als Berichterstatter aus Krisengebieten bestimmt die Art der Aufträge. Aber in seinem Portfolio gibt es auch Aufnahmen von einem selbstge-backenen Brot, einem lächelnden Gesicht im Schaum eines Milchkaffees in Kairo oder vom Abholer am Flughafen mit

dem Schild „Daniel Eater“. Irgendwann wird er nicht mehr so viel unterwegs sein.

-machen. Ob in Deutschland oder Spani-en, ist noch offen.

Ausgezeichneter Nachwuchs Für ein größeres Bonner For-

schungsvorhaben erhalten drei Post-doktorandinnen überwiegend aus Mit-teln der Gleichstellungsbeauftragtenein Annemarie-Schimmel-Stipendiumvon 2.300 Euro monatlich für ein Jahr.Dr. Fayrouz El Maddah forscht am Institut für Pharmazeutische Biologieinsbesondere zur Biosynthese von Na-turstoffen aus marinen Organismen. Dr. Melanie Bläsing arbeitet am Institut für

-sourcenschutz zum Ausmaß der Plas-tikverschmutzung (Mikroplastik) inBöden, die Astrophysikerin Dr. Meng Xiang-Grüß auf dem Gebiet der Ent-wicklung von Planetensystemen.

Die Nordrhein-Westfälische Akade-mie der Wissenschaften und der Künstehat acht neue Mitglieder in das Junge Kol-leg aufgenommen, darunter zwei Nach-wuchswissenschaftlerinnen der Uni-

Ludwig, die im Emmy-Nöther-Nachwuchspro-gramm der DFG am Institut für Hu-mangenetik eine eigene Arbeitsgruppezur Ausbildung fazialer Strukturen in

der Embryonalentwicklung leitet, und Dr. Susanne Mohr, wissenschaftlicheMitarbeiterin am Institut für Anglistik,Amerikanistik und Keltologie. Sie habi-litiert sich derzeit zu afrikanischen Varie-täten des Englischen.

Die Peter und Traudl Engel-horn-Stiftung zeichnet mit ihrem Nachwuchs-Preis Arbeiten in den Le-benswissenschaften aus, die zu einem Durchbruch auf ihrem Gebiet führen. Dr. Florian I. Schmidt, Leiter einer Emmy Noether-Gruppe an der Univer-sität Bonn, erhielt ihn für das Aufzei-gen eines neuen Weges, Immunreak-tionen für die Analyse intrazellulärer Prozesse anzuwenden und damit Per-spektiven für therapeutische Anwen-dungen.

Dr. Andreas Schlitzer, Life & Me-dical Sciences-Institut, erhielt von der Robert-Koch-Stiftung einen Postdok-torandenpreis für Immunologie, dotiert mit 5.000 Euro, für seine Untersuchun-gen zur Entwicklung und Differenzie-rung myeloischer Zellen.

Dr. Cornelia Kirschbaum erhielt durch den Landschaftsverband Rhein-land (LVR) den Paul-Clemen-Preis für herausragende kunsthistorische Dis-sertation zu einem rheinischen Thema, dotiert mit 10.000 Euro. Prof. Dr. Ge-org Satzinger betreute ihre Dissertation über „Wohnbauten des Hofadels in der kurkölnischen Residenzstadt Bonn im 17. und 18. Jahrhundert“.

Dr. Mira Schedensack, Institut für Numerische Simulation, erhielt den Humboldt-Preis 2016 der Hum-boldt-Universität zu Berlin für ihre Dis-

-ment methods based on the Helmholtzdecomposition in computational me-chanics“ sowie den Marthe-Vogt-Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnendes Forschungsverbundes Berlin e.V.

Andria Agadjanov, Helmholtz-In-stitut für Strahlen- und Kernphysik, erhielt für seine Dissertation den Dr. Klaus Erkelenz Preis der gleichnami-gen Stiftung. „Hadronic electroweak

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Prof. Dr. Ulf-G. Meißner und PD Dr. Akaki Rusetsky betreut. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis für herausragende Arbeiten in der Theoretischen Kern- und Hadronenphysik an der Universität Bonn wird in Zusammenarbeit mit demForschungszentrum Jülich vergeben.

Der Bachelorpreis der Stif-fftung für Physik und Astronomie inBonn würdigt ausgezeichnete Stu-dienleistungen im Bachelorstudium.

Volker Berbig, Christopher Deutsch, Jan Lüdtke, Henrik Alexander Jun-kerkalefeld und Johann FriedrichOstmeyer. Der Preis besteht jeweils aus einer Urkunde und einem Bücher-gutschein über 150 Euro.

Verena Natrop erhielt für ihre Masterarbeit „Bündnisse für Wohnen – Analyse einer neuen Kooperations-form“ für Aktualität und Praxisbezug den mit 1.000 Euro dotierten zweiten Preis des NRW.BankStudienpreises 2016 zum Thema „Wohnen und Stadt“.

Mit dem fakultätseigenen För-derprogramm „BONFOR“ – kurz für „Bonner Forschung“ – werden jungeWissenschaftler bei ihrer eigenen me-dizinischen Forschung unterstützt. Das SciMed-Promotionsstipendium ermög-licht Studierenden der Human- und Zahnmedizin mit einer experimentellen Promotionsarbeit im Rahmen des Sci-Med-Promotionskollegs der Fakultät einen frühen Einstieg in die biomedizi-nische Forschung. Es ging diesmal ancand. med. Andreas Dominik Braun, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, cand. med. Maximi-lian Funken, Institut für Physiologie I, cand. med. Greta Große, Institut für Humangenetik, cand. med. Lukas Kunz, Klinik und Poliklinik für Epileptologie,

Marx, Institut für Rekonstruktive Neurobiologie.

-wuchsgruppen für maximal zwei Jahre ermöglicht promovierten wissenschaft-lichen Mitarbeitern, im Anschluss Drittmittel einwerben zu können. Sie ging an Dr. rer. nat. Katrin Czogal-la-Nitsche, Institut für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin, Dr. med. Annkristin Heine, Medizini-sche Klinik und Poliklinik III und Dr.rer. nat. Daniel Nettersheim, Institut für Pathologie.

Der Apothekerverband Nordrhein verlieh erstmalig den „Nachwuchs-preis öffentliche Apotheke“. Die Phar-mazie-Studentin Julia Lanzenratherhielt für das von ihr initiierte Pro-jekt „Vampire Cup Blutspendemara-thon 2016 Bonn“ den zweiten Preis.In Kooperation mit dem Blutspende-dienst am Universitätsklinikum Bonnorganisierte sie die Teilnahme ihrer Fachschaft an der deutschlandweiten Aktion. Ein dritter Preis ging an Ani-ta Petric, Pharmazeutin im dritten Staatsexamen, für das Projekt „Nothil-fe-Einsatz von Apotheker ohne Grenze e.V. Haiti 2016“.

Der Medizinstudent Paul Fitzner erhält ein MLP-„Medical Excellen-ce“-Stipendium für Studierende der Human- oder Zahnmedizin im klini-schen Abschnitt in Höhe von 3.000 Euro. Als einer von 17 Stipendiaten setzte er sich unter bundesweit rund 300 Bewerbern durch.

Einfach mal reinschauen: www.alumni.uni-bonn.de

Du fehlst!

47forsch 1/2017 universitätbonn

Meldungen

Juniorprofessor Dr. Felipe Valencia Caicedo, Wirtschaftsgeschichte/Institut für Makroökonomik und Ökonometrie,ist vom 15. März bis 28. Juli für einenForschungsaufenthalt an der Brown University/USA beurlaubt.

Juniorprofessor Dr. Francesc Dilmé, Mikroökonomik/Wirtschaftstheorie, ist vom 1. Februar bis 31. Juli zur Wahr-nehmung eines Forschungsstipendiums an der UC Berkeley/USA beurlaubt.

Prof. Dr. Matthias Leistner, Institut für Handels- und Wirtschaftsrecht, ist ausgeschieden, um an der LMU Mün-chen tätig zu werden.

Prof. Dr. Isabel Schnabel, Finanz-marktökonomie, wurde dem Bundesprä-sidenten vom Bundeskabinett für eine Wiederberufung in den Sachverständi-genrat für Wirtschaft vorgeschlagen und trat am 1. März eine zweite Amtszeit bis 28. Februar 2022 an.

Prof. Dr. Matthias Schmidt-Preuß, Öffentliches Recht, tritt Ende Februar nach Verlängerung seiner Dienstzeit inden Ruhestand.

Prof. Dr. Klaus F. Zimmermann, Wirtschaftswissenschaftlicher Fach-bereich, wurde auf seinen Antrag mit Ablauf des Februar in den vorzeitigenRuhestand versetzt.

Dr. rer. nat. Hamideh Yadegari, In-stitut für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin, wurde mit dem Günter Landbeck Excellence Award (GLEA) für die beste „Experimen-

blick in die Entstehung des Von-Wille-brand-Syndroms mit Potential für Dia-gnostik und Behandlung. Das Preisgeld von 50.000 Euro, zur Verfügung gestellt von dem Biotechnologie-UnternehmenShire, teilen sich die Gewinner der Ka-tegorien Experimentelle und KlinischeArbeiten.

Dr. Thomas Randau, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, erhielt das Stipendium „Qualität und Sicherheit in der Endoprothetik“ 2016 der Deut-schen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. Aesculap stiftete dasPreisgeld von 10.000 Euro, mit dem Dr. Randau auf Einladung des Rothman Ins-titute in Philadelphia/USA einen vierwö-

Prof. Dr. Thomas Schläpfer, Zen-trum für Nervenheilkunde/Psychiatrie und Psychotherapie, ist ausgeschieden, um am Universitätsklinikum Freiburgtätig zu werden.

Die Abteilung für Kinderkardiolo-gie war gleich doppelt erfolgreich beider erstmaligen Verleihung des Kinder-Herz-Innovationspreises NRW für zu-kunftsweisende Projekte, vergeben vomNRW-Wissenschaftsministerium und der Stiftung Kinder-Herz Deutschland.Die Forschungsgruppe um Dr. UlrikeHerberg erhielt den mit 100.000 Eurodotierten Hauptpreis. Sie will zeigen, obPatienten mit einem komplexen angebo-renen Herzfehler in großen Höhen, zumBeispiel beim Sport, Gefahren ausge-setzt sind und wie sich diese auswirken.Darüber hinaus erhielt die Abteilung denmit 25.000 Euro dotierten Preis in der

Adler.Sie möchte eine Transitionssprechstun-de initiieren, durch die herzkranke Kin-der den eigenverantwortlichen Umgang

mit ihrer Krankheit beim Übergang insErwachsenenalter erlernen.

Prof. Dr. Karl-Heinz Utz, Zahnärzt-liche Prothetik, Propädeutik und Werk-stoffwissenschaften, erhielt mit einer Arbeitsgruppe den Alex-Motsch-Preis2016 der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie in der Deutschen Gesellschaft für Zahn-,Mund- und Kieferheilkunde für die „bes-

die Leitlinie „Instrumentelle zahnärztli-che Funktionsanalyse". Darüber hinauserhielt er die Hans-van-Thiel Medaillefür „hervorragende Verdienste“ für dieDeutsche Gesellschaft für ProthetischeZahnmedizin und Biomaterialien.

Dr. Carmen Brandt, Universität Halle-Wittenberg, wurde mit Wirkung vom 1. Januar für die Dauer von drei Jahren zur Juniorprofessorin W1 für Ge-genwartsbezogene Südostasienwissen-schaft ernannt.

48 forsch 1/2017 universitätbonn

Vorgestellt

Prof. Dr. Wouter Goris

Prof. Dr. Wouter Go-ris wurde zum Profes-

sor W3 für Geschichte der Metaphysik mit dem Schwerpunkt Antike und Mit-telalter ernannt. Sein Studium der Phi-losophie schloss er wie seine Promoti-on an der Vrije Universiteit Amsterdamab. Von 1998 bis 2006 arbeitete er amThomas-Institut in Köln, bevor er alsOrdinarius für Antike und mittelalter-liche Philosophie nach Amsterdam zu-rückkehrte. Die Forschungsinteressen von Prof. Goris beziehen sich auf die Ursprünge der Transzendentalphiloso-phie im Mittelalter.

Prof. Dr. Nadine

Prof. Dr. Nadine Marquardt wurde

zur Professorin W2 für Sozialgeogra-phie ernannt. Von 2006 bis 2016 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt. 2010 wurde sie dort mit einer Arbeit zu neuen Formen sozialer Kontrolle im Kontext von innerstädtischen Restruk-turierungsprozessen promoviert. In ih-rer Habilitation (2016) analysierte sie aktuelle Phänomene gesellschaftlicher Exklusion und Politiken der (Re)Inklu-sion. Anschließend hatte sie eine Gast-professur am Geographischen Institut der FU-Berlin inne. Ihre Forschungs-interessen gelten Sozial- und Gesell-schaftstheorien, der Sozialgeographie und der Stadtforschung.

Prof. Dr. Mariacarla Gadebusch BondioMedizinische

Prof. Dr. MariacarlaGadebusch Bondiowurde zur Professo-

rin W3 für Geschichte der Medizinernannt. Sie studierte Philosophie und Wissenschaftsgeschichte in Mailand,Geschichte und Romanistik an der FU Berlin und wurde am Friedrich-Meine-cke-Institut Berlin promoviert. Esfolgte 2003 die Habilitation an der Universität Greifswald. Bis 2011 lei-tete sie dort das Institut für Geschichteder Medizin und das Department für Ethik, Theorie und Geschichte der Biowissenschaften, bis Januar 2017das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der TU München.

Perspektivierung ethisch und gesell-schaftlich relevanter Fragestellungenin der Medizin.

Prof. Dr. Markus Gabriel, Philoso-phie, ist vom 1. Februar bis 30. Aprilfür einen Forschungsaufenthalt in Paris im Rahmen des Feodor-Lynen-Stipen-diums beurlaubt.

Prof. Dr. Wolfram Hogrebe, Phi-losophie, wurde von der Universität Turin/Laboratorio di Ontologia dafür ausgezeichnet, dass er die Tradition desDeutschen Idealismus wieder lebendig gemacht und philosophisch vergegen-wärtigt habe.

Prof. Dr. Svenja Kranich, Univer-sität Mainz, bisher Professur-Vertrete-rin an der Universität Bonn, wurde zur Universitätsprofessorin für EnglischeSprachwissenschaft ernannt.

Dr. Birgit Münch, Universität Trier, bisher Professur-Vertreterin an der Uni-versität Bonn, wurde zur Universitäts-professorin W2 für Kunstgeschichte/Niederländische Kunst ernannt.

Apl. Prof. Dr. Michael Rohrschnei-der, Wissenschaftlicher Mitarbeiter ander Universität zu Köln und Professur-vertreter an der Universität Bonn, wurdezum Universitätsprofessor W3 für Ge-schichte der frühen Neuzeit und Rheini-schen Landesgeschichte ernannt.

Prof. Dr. Horst Bleckmann, Insti-tut für Zoologie, trat nach Verlängerung

seiner Dienstzeit Ende Februar in denRuhestand.

Prof. Dr. Dieter Meschede, Ange-wandte Physik, wurde durch den Vor-standsrat der Deutschen PhysikalischenGesellschaft (DPG) für die Amtsperiodeab April 2018 zum nächsten Präsidentender mit rund 62.000 Mitgliedern größ-ten physikalischen Fachgesellschaft der Welt gewählt.

Dr. Rainer Meyer, PhysiologischesInstitut, tritt mit dem 31. März in denRuhestand.

Prof. Dr. Mihai Gheorghe Netea, Radboud Universiteit/Niederlande, ist

-sitätsprofessor W3 für Immunologie und Metabolismus am Institut für Molekula-re Biomedizin (LIMES) tätig.

Prof. Dr. Michael Rapoport, Ma-thematisches Institut, tritt nach Verlän-gerung seiner Dienstzeit mit Ablauf des Februar in den Ruhestand.

Prof. Dr. Peter Scholze wurde von der Akademie der Wissenschaf-fften und der Literatur in Mainz alsbisher jüngstes ordentliches Mitglied aufgenommen. Er kam 2012 im Al-ter von 24 Jahren auf eine Professur im Rahmen des Exzellenzclusters an die Universität Bonn und ist ei-ner der zur Zeit weltweit führendenWissenschaftler auf dem Gebiet der Arithmetischen und AlgebraischenGeometrie.

Dr. Klaus Zimmer, PhysiologischesInstitut, tritt mit dem 31. März in denRuhestand.

Dr. Markus Schwarzländer, Institut -

sourcenschutz, erhält für seine herausra-gende Arbeit als junger Wissenschaftler die Medaille des Präsidenten der Society for Experimental Biology (SEB). Über-geben wird sie im Juli.

Juniorprofessor Dr. Adrian Her-rrmann, Universität Hamburg, wurde zum Universitätsprofessor W3 für Reli-gion und Gesellschaft ernannt.

Prof. Dr. Tobias Werron ist ausge-schieden, um an der Universität Biele-feld tätig zu werden.

Prof. Dr. med. Dr.h.c. mult. Wolf-ffgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender, wurde von der International Federation of Obste-trics and Gynaecologists als Repräsen-tant bei der Weltgesundheitsorganisation WHO und den United Nations Organi-sationen gewählt.

49forsch 1/2017 universitätbonn

Wir machen Druck!Wir machen Druck!

Dr. Wataru Fujii, Kyoto Prefectural University of Medicine, Kyoto/Japan, mit einem Humboldt-Forschungsstipen-dium für Postdoktoranden bei Prof. Dr.Joachim L. W. Schultze am Institut für Molekulare Biomedizin (LIMES;

Dr. Illia Karabash, NationalAcademy of Sciences of Ukraine, Slovyans'k, UKR, mit einem Hum-boldt-Forschungsstipendium für erfah-rene Wissenschaftler bei Prof. Dr. Her-bert Koch am Mathematischen Institut;

Dr. Yuan Zhou, Beihang Universi-ty/Beijing, China, mit Humboldt-For-schungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler bei Prof. Dr. Ursula Ha-menstädt am Mathematischen Institut.

Verstorben

Prof. Dr. Wilhelm Matzat, Geogra-phie, ist am 21. Oktober 2016 kurz nach Vollendung seines 86. Lebensjahres verstorben. Sein Forschungsschwer-punkt war die Siedlungsgeographie Deutschlands, Norditaliens und Eng-lands sowie der chinesischen Provinz Shandong. Nach seiner Emeritierung1995 betrieb er die Webseite www.tsingtau.org.

Dr. Hans-Joachim Krekeler, Stu-diendirektor im Hochschuldienst, ist am 6. Dezember 2016 verstorben. Der Diplomlandwirt gehörte der Univer-sität Bonn seit April 1970 an, seineForschungen galten Indonesien und Taiwan. Zwischenzeitlich war er De-zernent im Statistischen Landesamt Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.Seit Juli 2001 befand er sich auf eige-nen Wunsch im vorzeitigen Ruhestand.

Yu-Ying Zhang, Argelander-Insti-tut für Astronomie, verstarb am 11. De-zember 2016 nach langer Krankheit mit nur 38 Jahren. 2007 kam sie als Postdoc ans AIfA. Seit 2010 arbeitete sie an ih-ren eigenen Projekten, habilitierte sich und war seit Dezember 2015 Privatdo-zentin. Ihre wissenschaftlichen Arbei-ten sind substantielle, international weit beachtete Beiträge zur Erforschung von

Galaxienhaufen. Sie wurde mehrfachals Mitglied des Time Allocation Com-mittees der ESA Satelliten-MissionXMM-Newton berufen.

Prof. Dr. Hans-Adolf Jacobsen ist am 12. Dezember 2016 mit 91 Jahren verstorben. Von 1969 bis 1991 war er Ordinarius am Seminar für PolitischeWissenschaft, Zeitgeschichte und In-ternationale Beziehungen mit demSpezialgebiet NS-Zeit. Als Brücken-bauer zwischen Ost und West erhielt er unter zahlreichen Ehrungen als erster Deutscher nach dem Zweiten Welt-krieg 1989 die Ehrendoktorwürde der Universität Warschau. Er war Vorsit-zender der Deutschen Gesellschaft für

-glied des Wissenschaftlichen Beiratsder Bundeszentrale für Politische Bil-dung sowie Präsident der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit in Warschau.

Prof. Dr. rer. Nat. Dr. phil. h.c. FritzVögtle, Kekulé-Institut für OrganischeChemie und Biochemie, ist am 3. Januar im Alter von 77 Jahren verstorben. Seinwissenschaftliches Engagement reichte

weit über das Institut hinaus, das er stark prägte und mit aufbaute. Insbesondere gestaltete er die Organische Chemie imBereich der Supramolekularen Chemie weltweit entscheidend mit.

Prof. Dr. Dr. h. c. Ernst Pfeffer ist am 10. Januar kurz vor Vollendung sei-nes 78. Lebensjahres verstorben. 1978wurde er als ordentlicher Professor und Leiter des Instituts für Tierernährungberufen. Über seine grundlegendenArbeiten der Mineralstoffernährungvon Tieren und der Dynamik der Stick-stoffumsetzung in Wiederkäuern er-warb er internationalen Ruf.

Ehrenbürger verstorben

Prof. Dr. h.c. Dr. h.c. mult Heinrich Pfeiffer, langjähriger Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung und seit 1993 Ehrenbürger der Universi-tät Bonn, ist am 22. Dezember 2016 imAlter von 89 Jahren verstorben. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Stif-fftung zu einer der anerkanntesten Orga-nisationen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Das Netzwerk unter den Geförderten trug wesentlich zur Völkerverständigung bei.

Dr. Friedrich Fonk ist am 1. Januar kim Alter von 84 Jahren verstorben. Mit außergewöhnlichem persönlichenEngagement hat er die Interessen der Universität im Ministerium für Wissen-schaft und Forschung NRW unterstützt und gefördert. Die Alma mater ernannte ihn 1998 zu ihrem Ehrenbürger.

50 forsch 1/2017 universitätbonn

Richtig laut Nach Feierabend:

laut: als Gitarrist und Schlagzeuger.

In Spitzenzeiten steht Bernd Plattenschon mal selbst im Foyer und weist Studierende ein. Eine seiner liebstenErinnerungen aus fast vierzig Jahrenan der Uni ist die Mutter, die zur Ein-

wollte ihr „mal den Herrn Platten zei-gen“, der ihr beim eigenen Studienstart geholfen hatte.

In seinem Büro verraten Musik-poster und ein Gitarren-Schlumpf eine Passion, bei der auch Takt zählt, aber ein schräger Ton nicht so tragisch ist.Und an der Pinwand hängt das Bild von einem Auftritt. Darauf legt der 61-Jährige als Drummer („Der Ar-beiter in einer Band“) so richtig los.

dem der Zulauf an einem ganz norma-len Wochentag Veranstalter wie Band überraschte, und auf der professionel-len Riesenbühne beim Tanzbrunnen inKöln.

Aber Musikmachen – am liebstenBlues und Rock – bleibt privater Spaßfür Bernd Platten. Wenn wenig Zuhörer kommen, sei das halt eine „öffentlicheProbe“ und Kostendeckung ist Glücks-sache. Geübt wird zu Hause im Keller.„Schallisolierung ist bei Schlagzeugnicht wirklich wirkungsvoll, auch dieEhefrau oben im Haus hat was davon“, lacht er. „So kriege ich direktes Feed-back.“ Auch die Nachbarn beschweren

ist Konzertbesucher.

Als Junge wollte Bernd Platten lie-ber ein Schlagzeug als die Gitarre, auf der er mit drei Akkorden einen erstenAuftritt im Jugendheim hatte. Aber da spielten die Eltern nicht mit. Inzwi-schen hat er von drei eigenen Schlag-zeugen auf eins reduziert. Von seinen27 Gitarren trennt er sich nicht. „Jede neue war Inspiration und Motivation.Selbst die aus der selben Baureihe klin-gen unterschiedlich“, sagt er. In stille-ren Momenten greift er ganz für sicham liebsten zur Akustikgitarre.

Als Drummer bei einer Coverband ist der 61-Jährige dieses Jahr ausge-stiegen. „Mit der Arbeit, zwei Bands, Proben und Auftritten wurde mir das zuviel.“ Aber er bleibt Gitarrist bei „TheBoBoTones“, einem Freundschaftspro-jekt aus Bornheim-Botzdorf, das aus Spaß spielt, sich auf wenige Auftrit-te pro Jahr beschränkt und dabei „die Bude füllt“.

Aus Technik und Verwaltung

51forsch 1/2017 universitätbonn

Alexandra Inglese, Verwaltung/Abt. 4.1, am 1. November 2016

Monika Kolodziej, Museum Alexander Koenig, am 4. November

Shefkia Meyer, Verwaltung/Abt. 4.1, am 4. November

Matthias Engels, Dienstleistungs-

am 10. November

Regina Trommer, Verwaltung/Abt. 5.1,am 15. November

Reinhold Schmitz, Hochschulrechen-zentrum, am 17. November

Valentina Gillert, Fundamentaltheo-logisches Seminar, am 18. November

HeikeHupfer, Life and MedicalSciences Institute, am 2. Januar 2017

Claudia Rendschmidt, Institut für Strafrecht, am 5. Januar

Stefan Maximilian Pätzold, Institut

Ressourcenschutz, am 9. Januar

Bernhard Klöckner, Institut für Anorganische Chemie, am 14. Januar

Bärbel Weber, Verwaltung/Abt. 7.3,am 20. Januar

Eleonore Czech, Institut für Pharma-zeutische Biologie, am 3. Februar

Wolfgang Clasen, Verwaltung/Abt. 4.1, am 5. Februar

Gudrun Specht, Verwaltung/Abt. 4.1, am 17. Februar

Heike Bacher, Mathematisches Institut, am 19. Februar

ElfriedeDöring, Germanistische Linguistik, am 24. Februar

Wolfgang Gerkhausen, Dezernat Internationales/Abt. 6.3, am 2. März

Ignatios Souvatzis, Institut für Informatik, am 2. März

Stefan Hermann Müller, Verwaltung/Abt. 4.6, am 3. März

Detlev Papendieck, Institut für Nutz--

schutz, am 6. März

Bernd Döring, Verwaltung/Abt. 4.4, am 19. März

Albert Flock, Verwaltung/Abt. 2.2, am 28. März

Adolf Kiener -wissenschaften und Ressourcenschutz,am 4. November 2016

Monika Friedrich, Forschungsinstitut für Kinderernährung (Dortmund), am 1. Januar 2017

Maria-Luise Pesch, Verwaltung/Abt. 1.3, am 2. Februar

Bruno Barbier, Steinmann-Institut, am 11. Februar

Edelgard Pfeiler, Alte Geschichte,am 30. November 2016

Anna Maria Stuart, Dekanat der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, am 30. November

Marianne Vasmer-Ehses, Institut für Pharmazeutische Biologie, am 30. November

Anneliese Petri, Verwaltung/Abt. 4.1, am 31. Dezember

Barbara Reichwein-Roderburg, LIMES/Molekulare Biomedizin, am 31. Dezember

Anni Wierz, ILR/Politik und Märkte, am31. Dezember

Ralf Heinz, Physikalisches Institut,am 31. Dezember

RosemarieKrawinkel, Verwaltung/Abt. 3.3, am 31. Dezember

Gertrud Pint, Verwaltung/ Abt. 9.2, am 31. Dezember

Brigitte Schmitt, Universitäts- und Landesbibliothek, am 31. Dezember

Minh Chi Tran Thi, INRES/Boden-wissenschaften, am 31. Dezember

Elisabeth Schwadorf, ffInstitut für Geschichtswissenschaft,am 31. Januar 2017

Gerd Storbeck, Geographisches Institut,am 28. Februar

Carmen Passera, Universitäts- und Landesbibliothek, am 31. März

Albert Flock, Verwaltung/Abt. 2.2, am 31. März

Georg Hümmer, Universitäts- und Landesbibliothek, am 31. März

KlausRohn-Schubert, Verwaltung/Abt. 1.1, am 31. März

JohannesWeck, Dienstleistungs-

am 31. März

Verstorben

Gerd May ist am 23. Dezember 2016 yim Alter von 55 Jahren verstorben.Er war seit 1987 bei der Universität Bonn beschäftigt, zuletzt als Vermes-sungstechniker im Institut für Geodäsieund Geoinformation.

Leiter

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forsch online und ArchivUmsetzung:

15.000

forsch

Zum guten Schluss: Mobiles Hand-Werk

52 forsch 1/2017 universitätbonn

Beim Service-Team sind sie als Mobiler Dienst der Unihausmeister in

Um Tag für Tag so eng zusammen zu arbeiten, muss man sich verstehen. Glücklicher Zufall oder zusammenge-rauft?

Beide: Das hat von Anfang an ge-passt!

Hausmeistertätigkeit ist ein weites Feld – wofür sind Sie die Fachleute?

J. Göttner: Ich bin gelernter Fein-mechaniker, ein echtes Uni-Gewächs aus der Werkstatt des PhysikalischenInstituts. Nach der Bundeswehr habe ich 16 Jahre als Hausmeister im Ma-thematischen Institut gearbeitet, im sel-ben Gebäude wie mein Vater und Groß-vater vor mir. In dieser Zeit habe ich allen Handwerkern – egal ob Installa-teur oder Elektriker – über die Schulter gesehen und viel mitbekommen.

T. Eßer: Ich bin noch nicht so lan-ge an der Uni. Aber als gelernter Ma-ler und Lackierer weiß ich aus dreißig Jahren auf Baustellen auch so einiges, was uns im Alltag hilft.

(Sie lachen.) Unser „kleiner“ Bund mit Schlüsseln ist wie wir: Wir können mehr als es aussieht! Wir dürfen zum Beispiel nicht selbst an der Elektrik he-rumbasteln. Im akuten Fall – wie kürz-lich, als eine Rasterleuchte von der De-cke gefallen ist – machen wir natürlich die „Erstsicherung“ und verständigen dann die Kollegen aus der E-Werkstatt.

Hat jeder eine bestimmte Rolle?T. Eßer: Nein, das geht Hand in

Hand. Wir wechseln uns ab und lösen

die Probleme zusammen. Jeder bringt sein Fachwissen ein, dabei lernt man auch Neues kennen.

Wann merken alle, dass Sie bei der Arbeit sind?

T. Eßer: Manchmal sieht man unsnicht, hört uns aber. „Öffentlich“ laut sind der Rasenmäher und der Laubblä-ser, den wir sogar schon mal im Winter-rrdienst benutzt haben. Sonst bei Schmutz und natürlich im Herbst. Da merkt man, wie rundum die Fenster zugehen!

J. Göttner: Wir werden auch ange-sprochen, ob wir nicht Besen nehmen könnten. Dann sage ich gern „Bitte sel-lber ausprobieren!“ Bei den großen Flä-chen müssen wir einfach zu technischen Hilfsmitteln greifen. Außerdem hören die Kollegen uns nur einmal pro Woche – wir selbst tragen Ohrschützer, haben das Geräusch und die Belastung der Maschine bei wechselnden Einsatzorten aber fast jeden Tag.

Wie passen Routine-Durchgänge, ge-plante Einsätze und akute Fälle zu-sammen?

T. Eßer: Wir betreuen pro Tag mindes-tens zwei Häuser, vor allem an der Pop-pelsdorfer Allee, am weitesten ist es zum Bootshaus Beuel und nach Bonn-Nord. Manchmal durchkreuzt ein Anruf Pläne oder etwas dauert länger als gedacht.

J. Göttner: Fester Standort oder mobiler Dienst – beides hat Vor- und Nachteile. Mobil lernt man die Uni bes-ser kennen, Gebäude wie Kollegen.

Wer an der Uni Handwerker braucht,muss einen Dienstleistungsantrag stel-lllen. Wirklich immer?

„spontanen Anliegen“ nach dem Mot-ttto „Wo Sie gerade hier sind…“, wenn es zeitlich passt machen wir die direkt.Dann füllen die Antragsteller das Formu-lar halt mit dem Vermerk „schon erle-digt“ aus. Um sämtliche Gebäudekostenzu erfassen, gehören eben auch unsereArbeitszeit und Ersatzteile dazu.

Trennen Sie sich auch mal?T. Eßer: Wenn woanders Hilfe ge-

braucht wird, macht einer die Routine-runde alleine…

J. Göttner: … zum Beispiel bei grö-ßeren Aktionen wie Umzügen, Transpor-rrten und Veranstaltungen.

Was nervt?T. Eßer: Wenn das Herbstlaub wo-

chenlang nicht aufhört zu fallen. J. Göttner: Zugeparkte Einfahrten

oder kein freier Parkplatz vor den Ge-bäuden.

Welche Herausforderungen vergisst man nicht?

J. Göttner: Alle, bei denen Kreativi-tät gefragt ist, um ein Problem zu lösen – zum Beispiel passen exakt rechtwinkligeEinbaumöbel, in diesem Fall eine Küche, nicht auf Anhieb in schiefe ältere Räume.Meistens haben wir in unserer rollendenWerkstatt alles dabei, um zum Ziel zu kommen.

Ihr Tipp für Uniangehörige?T. Eßer: Beim Aussortieren oder

vor Neukäufen die Gebrauchtmateria-lien-Börse im Intranet.

Stiftungskonto: Sparkasse KölnBonn • IBAN: DE13 3705 0198 1902 6271 48

www.stiftung.uni-bonn.de

Die Bonner Universitätsstiftung fördert die Universität auf vielfältige Weise. Wir vergeben Preiseund Stipendien, unterstützen Projekte und engagieren uns in der Forschungsförderung. Nehmen auch Sie die Zukunft der Universität in die Hand – und helfen Sie uns, viel auf den Weg zu bringen! Weitere Informationen erhalten Sie unter:

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ZukunftsProjekte

Moderator Marcus Bererininski, bonn

Frag‘ die Bonner Forscher… …und schau‘ Dir an, was sie antworten

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