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medianet.at

industrial technology

Umweltfreundlich CO2

ersetzt Erdöl in der Elastomer- Produktion 75

Hannover Junge Firmen zeigen innovative Energie gewinnung 76

Weltkonferenz Experten für cyber-physikalische Systeme tagen in Wien 77

Jungheinrich 2016 wird ein gutes Jahr für das Staplergeschäft 80

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Innovationspreis BahnindustrieWIEN. Anlässlich seines 10jährigen Bestehens und angesichts der großen Heraus­forderungen der Branche ruft der Verband der Bahnindustrie heuer erstmals einen Innovati­onspreis aus.

Der Award ist mit 3.000 Euro dotiert, der Einsendeschluss ist mit 30. September 2016 festge­legt. Die eingereichten Arbeiten (alle Details zu den Teilnah­mebedingungen findet man auf der Website des Verbandes unter http://Bahnindustrie.at) werden von einer hochkarätig besetzten Fach jury begutachtet und bewertet. (red)

MecHAtronik-clUSter

Blick in die digitale ZukunftNEUHOFEN/YBBS. Schwer­punktthema der diesjährigen Jahrestagung des Mecha­tronik­Clusters am 28. Juni ist der digitale Wandel. Detail­lierte Infos zum Programm stehen in Kürze unter http://www.mechatronik­cluster.at zur Verfügung. (red)

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Wenn die Pv-Zelle mit der Batterie eins wird Forscherteam der TU Graz arbeitet im Projekt SolaBat an einem Hybridsystem, das Batterie und Solarzelle verbindet. 75

iGo neo cX 20 Still bringt Roboter-Kommissionierer auf den Markt.

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www.vsl.atTel: +43 2236 615 72 0

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kraftwerk Stillwater Erstmals werden PV, Solar- und Geothermie in einer Anlage kombiniert. 76

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medianet.at74 energie & ressourcen Freitag, 8. April 2016

energie Ag

Neue Ära in RiedersbachLINZ. Im Kraftwerksblock Riedersbach 2 wurde kürzlich die letzte Tonne Steinkohle ver-stromt. Damit geht ein Kapitel Industriegeschichte in Oberös-terreich zu Ende.

Generaldirektor Leo Windt-ner: „Die Verwerfungen auf den Energiemärkten zwingen uns dazu, die Stromerzeugung aus Kohle am Standort zu beenden. Obwohl die Anlagen technisch in optimalen Zustand sind, ist ein weiterer Betrieb wirt-schaftlich nicht mehr möglich.“

Zwischen 1969 und heute wurden im Kraftwerk Rieders-bach insgesamt 7,9 Millionen Tonnen Braunkohle und 4,3 Millionen Tonnen Steinkohle verstromt.

Der Standort bleibt weiter-hin eine strategische Reserve der Energie AG für ein bereits genehmigtes Gas-und-Dampf-Kraftwerk. (red)

energiemesse

Schwerpunkt SpeichertechnikSHENZHEN. Im Zusammen-hang mit dem Ausbau Er-neuerbarer Energien und der e-Mobilität gewinnt das Thema Stromspeicherung immer mehr Gewicht. Darauf haben die Veranstalter der China Inter-national Battery Fair, die vom 24. bis 26. Mai im Messe- und Kongresszentrum Shenzhen stattfindet, reagiert und orga-nisieren im Rahmen der Messe heuer erstmals auch die China Energy Storage Application Exhibition. (red)

neue DenA-stuDie

Flexibilisierung der StromnetzeBERLIN. In einer neuen Studie untersucht die Deutsche Ener-gie-Agentur (dena), wie sich Speicher für die Flexibilisie-rung des Stromnetzes nutzen lassen.

Anders als bisherige Un-tersuchungen, die einzelne Anwendungsfälle betrachten, wird die dena-Netzflexstudie die Kombination verschiedener Betriebsarten analysieren, um den Netzausbau zu optimie-ren und die wirtschaftlichen Potenziale der Speicher zu steigern.

Dabei werden regulatorische, wirtschaftliche und techni-sche Rahmenbedingungen einbezogen und Handlungs-empfehlungen für deren Wei-terentwicklung erarbeitet. Ziel der Studie ist es vor allem, Be-triebsmodelle für Speicher zu finden, die wirtschaftlich sind und gleichzeitig das Stromnetz entlasten.

Für die Umsetzung arbeitet die dena mit Netzbetreibern, Energieversorgern, Anlagen-bauern und Anbietern von Speicherlösungen zusammen. Die Ergebnisse sollen Anfang 2017 vorgestellt werden. (red)

••• Von Britta Biron

GRAZ. Nachhaltige Energieversor-gung muss unabhängig von natur-gegebenen Schwankungen erneu-erbarer Energiequellen, etwa Son-nenstrahlung, sein. Die Koppelung von umweltfreundlichen Energie-quellen mit zuverlässigen Ener-giespeichersystemen ist daher ein ebenso notwendiges wie bekanntes Konzept.

„Derzeit sind miteinander ver-bundene Einzelsysteme im Einsatz, die aus Photovoltaikzellen, meist bleibasierten Akkus und Unmengen an Kabeln bestehen. Solarpaneele am Dach und eine Batterie im Kel-ler: Das braucht viel Platz, ist war-tungsintensiv, und nicht optimal effizient“, schildert Ilie Hanzu vom Institut für Chemische Technologie von Materialien der TU Graz. „Wir wollen nun aus zwei Einzelsys-temen einen Hybriden zwischen Batterie und Solarzelle machen, der elektrische Energie sowohl um-wandeln als auch speichern kann.“

GrundlagenforschungDer Schlüssel zum Erfolg liegt in der neuen Kombination funktionel-ler Materialien.

Hanzu erklärt: „In dem Hybrid-system teilen sich leistungsstarke Materialien ihre Aufgaben in der Solarzelle und in der Batterie. Wir brauchen Materialien, die ihre je-weiligen Aufgaben zuverlässig er-füllen, sowie mit anderen Materi-alien elektrochemisch kompatibel sind, damit sie in einem Gerät zu-sammen funktionieren.“

Statt umweltschädlicher kobalt-haltiger Elektroden sollen um-weltfreundliche Titanate als Aktiv-materialien eingesetzt werden. Auch polymerbasierte, also organi-sche Solarzellen könnten zum Ein-

satz kommen. „Wir müssen wissen, was passiert, wenn die Materialien miteinander in Kontakt kommen. Deshalb untersucht das ZFE als unser Projektpartner die zugrunde-liegenden Grenzflächeneffekte und -reaktionen“, so Hanzu.

Die anderen drei Arbeitspakete des Projekts konzentrieren sich auf Materialien für die Photovoltaik-seite und für die Batterieseite so-wie auf die Materialkompatibilität und den Zusammenbau der beiden Komponenten zu einem Gerät.

Die Vorteile eines 2 in 1-Hyb-ridsystems sind klar: Es ist platz-sparend, effizient und vergleichs-weise simpel in der Handhabung.

Viele AnwendungsbereicheIm Projekt SolaBat werden die Grundlagen erarbeitet und erprobt, dennoch zeichnen sich schon jetzt viele unterschiedliche Einsatzmög-lichkeiten eines solchen Systems ab. Dazu Hanzu: „Unsere Vorarbei-ten waren bereits sehr vielverspre-chend, und ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende von SolaBat ein

funktionierendes Konzept für einen Photovoltaik-Batterie-Hybriden vorstellen können. Wo genau ein solches System Verwendung findet, lässt sich noch nicht determinie-ren – die Möglichkeiten sind jeden-falls mannigfaltig.“ Sie reichen vom Handyakku über Autobatterien bis zu Solarkraftwerken.

In der Batterieforschung sei zu-dem zu beachten, dass verschie-dene Anwendungen auch unter-schiedliche Anforderungen mit sich bringen: „Bei Batterien in Mikro-anwendungen oder Kleingeräten wie beispielsweise Smartphones steht die Platzfrage an erster Stel-le, das Gewicht ist zweitranging. Im Fall von Autobatterien ist hin-gegen das Gewicht der wichtigste Parameter, weniger der Platz.“

In den kommenden drei Jahren stehen dem Institut für Chemische Technologie von Materialien der TU Graz gemeinsam mit dem Zentrum für Elektronenmikroskopie ZFE der Austrian Cooperative Research für das Projekt rund 700.000 € zur Ver-fügung.

Hybride technologieDie TU Graz arbeitet an einem Konzept, Photovoltaikzellen mit elektrochemischen Energie-Speichersystemen in einem Gerät zu kombinieren.

Powerduo Durch die Kombination von Solarzelle und Speicher in einem Gerät und die Verwendung umweltfreundli-cher Materialien sollen sowohl Platzbedarf und Wartungsaufwand als auch der ökologische Fuß-abdruck reduziert werden.

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Die möglichen Anwen-dungsgebiete eines hybriden Systems reichen vom Handy-Akku bis zu Solarkraftwerken.“ ilie Hanzu Institut für Chemische Technologie von Materialien der TU Graz

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••• Von Britta Biron

LEVERKUSEN. Elastomere basie-ren normalerweise komplett auf Erdöl. Bei ihrer Herstellung lassen sich nun in einem Vorprodukt rund 25% des Öls durch Kohlendioxid (CO

2) ersetzen. Das Ergebnis sind

sogenannte Polyethercarbonat-Polyurethane, die zu Elastomeren weiterverarbeitet werden können.

Einzelne Chargen des neuarti-gen Materials lassen sich im La-bor bereits herstellen. Nun geht es darum, ein kontinuierliches Verfahren zu entwickeln, um eine wirtschaftliche Produktion im In-dustriemaßstab zu ermöglichen. Daran arbeiten der Werkstoffher-steller Covestro zusammen mit der RWTH Aachen University und der Technischen Universität Berlin im Projekt „Production Dreams“.

Ökologische VorteileBisherige Tests in kleinerem Maß-stab haben ergeben: Die so her-gestellten Elastomere besitzen dieselbe hohe Qualität wie solche, die nur aus petrochemischen Roh-stoffen bestehen. Gleichzeitig ist das neue Verfahren, das die Pro-jektpartner erarbeiten und um-setzen wollen, wesentlich energie-effizienter und kommt mit weniger Lösemitteln aus. Es hat daher eine deutlich bessere Ökobilanz als kon-ventionelle Prozesse.

Da weniger Erdöl eingesetzt wird, werden zudem die Verarbei-tungsschritte bis zu dessen Ein-satz im Elastomer vermieden – das spart im gesamten Prozess wiede-rum CO

2-Emissionen und Energie

ein.Durch den Einsatz von Kohlen-

dioxid wird somit die begrenzte Ressource Erdöl geschont und gleichzeitig die Rohstoffbasis der Chemie- und Kunststoffindustrie erweitert.

Neue KunststoffeGefördert wird das für drei Jahre anberaumte Projekt vom Bundes-ministerium für Bildung und For-schung (BMBF) mit 1,5 Mio. €.

„Mit Production Dreams verstär-ken wir unsere Bemühungen, wirt-schaftliche und klimaschonende Produktionsverfahren zu entwi-ckeln, bei denen CO

2 als Baustein

für leistungsfähige Kunststoffe genutzt wird“, sagt Projektleiter Jochen Norwig, der bei Covestro

in Leverkusen in der Katalyse-forschung tätig ist.

Im Bereich weicher Polyurethan-Schaumstoffe ist Covestro schon einen deutlichen Schritt weiter als bei den Elastomeren.

Noch in diesem Jahr wird im Covestro-Werk im Dormagen eine

erste Produktionsanlage in Be-trieb nehmen, um als Vorprodukt ein Polyol mit rund 20% CO

2-Anteil

herzustellen. Dieses soll vorwiegend in Weich-

schaum-Anwendungen wie Polster-möbeln und Matratzen zum Ein-satz kommen.

Kunststoffe aus KohlendioxidDer Werkstoffhersteller Covestro arbeitet mit Partnern aus der Forschung an einem industriellen Verfahren für die Herstellung von CO2-basierten Elastomeren.

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Im Covestro-Werk Dormagen werden Polyurethan-Weichschaumstoffe hergestellt.

Technologie macht so vieles möglich. An der Schnittstelle zwischen Mensch

und Maschine im Kontext der Arbeitswelt orientiert sich Ricoh an den

Bedürfnissen der Menschen. Denn Technologie ist nie Selbstzweck, auch

wenn es heute manchmal fast so scheint. Sie muss die Arbeit der Menschen

erleichtern – Freiräume schaffen für Kreativität, für die wichtigen Dinge

im Leben. Wie den Kontakt mit den Menschen, die uns nahestehen.

Es geht nie um die Technologie. Es geht darum, was sie Menschen ermöglicht.

www.ricoh.at

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Elastomere werden unter anderem für Autoverkleidungen verwendet.

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••• Von Britta Biron

HANNOVER. Die großen Umwäl-zungen auf den Energiemärkten stellen die etablierten Energiever-sorger vor große Herausforderun-gen, bieten gleichzeitig aber jungen und flexiblen Unternehmen intes-sante Möglichkeiten. Auf einem vom Bundeswirtschaftsministe-rium geförderten Gemeinschafts-stand (in Halle 27) auf der Hanno-ver Messe präsentieren einige die-ser Newcomer ihre Produkte dem internationalen Fachpublikum.

„Es gibt für industrielle Start-ups keine bessere Bühne, als das

wirtschaftspolitische Umfeld der Hannover Messe, um auf sich auf-merksam zu machen. Hier treffen sie potenzielle Kunden, Kooperati-onspartner und Investoren, um ihre Visionen von einer effizienten und wettbewerbsfähigen Energiever-sorgung zu realisieren“, sagt Marc Siemering, Geschäftsbereichsleiter Hannover Messe bei der Deutschen Messe AG

Dazu zählt unter anderem die REAC Energy GmbH aus Herr-sching, die mit ihren StreamCubes ein modulares Anlagenkonzept entwickelt hat, das den Druck ein-strömenden Wassers in elektrische

Energie umwandelt. Die Stream-Cubes sind modular und können-einzeln oder in Gruppen betrieben werden. „Das kostengünstige und modulare Design macht es mög-lich, sogar Ströme mit niedriger Fließgeschwindigkeit effektiv zu nutzen“, erläutert Tobias Breit-bach, Technical Director. Ein wei-terer Vorteil ist, dass die langsame Bewegung der Rotoren die sensible Unterwasserwelt schont.

Innovative KonzepteAuf Strom aus Abwärme im nie-deren Leistungs- und Temperatur-bereich setzt Orcan Energy; auf

der Messe zeigt das Unternehmen unter anderem sein kompaktes Kleinstkraftwerk ePack. Es basiert auf dem ORC-Verfahren (Organic Rankine Cycle), einem thermo-dynamischen Prozess, der die Ab-wärme aus Industrieprozessen oder Motoren in CO

2-neutralen

Strom umwandelt. Die Anlage wur-de heuer mit dem IF Design Award in der Kategorie „Industrie“ ausge-zeichnet.

Die 2013 gegründete Turbina Energy AG entwickelt und produ-ziert neben vertikalen Kleinwind-kraftanlagen maßgeschneiderte Systemlösungen – von Wind-Solar-Hybridsystemen bis hin zu Multi-funktionsanlagen wie dem s/m/a/r/t Tower.

Die Anlage ist so konzipiert, dass sie neben der Erzeugung von sauberem Strom noch eine Rei-he weiterer Funktionen überneh-men kann, so etwa als interaktive Werbefläche, Ausgabestation für Pakete, Snacks oder Kleinteile, WLAN-Router, Ladestation für e-Fahrzeuge oder im Bereich der Überwachung und Sicherheit.

Ein weiterer Aussteller am Ge-meinschaftsstand ist Fibalon, ein Unternehmen, das aus recycelten PET-Flaschen Polymerfaserfilter herstellt, die zum Klären von Pools, Aquarien, Teichen oder in Kläranla-gen eingesetzt werden können.

start-ups bringen viel neue energieIm Energy-Sektor der Hannover Messe präsentieren zahlreiche Jungunternehmen ihre innovativen Beiträge zu sauberer Energiegewinnung und Ressourcenschonung.

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ROM/FALLON. Im Beisein des ita-lienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi, Enel-Geschäftsfüh-rer Francesco Starace, Enel Green Power-CEO Francesco Venturini und Brian Sandoval, Gouverneur des US-Bundesstaats Nevada, wur-de vor Kurzem das Hybridkraft-werk Stillwater eingeweiht.

Dabei handelt es sich laut Anga-ben des italienischen Kraftwerks-spezialisten um die erste Anlage weltweit, in der drei Energiegewin-nungsarten – nämlich Solarther-mie, Photovoltaik und Geothermie – miteinander kombiniert werden.

Höhere LeistungDieser innovative Ansatz sorgt für eine höhere Energieproduktion und dafür, dass die für solare Energie-gewinnung typischen Schwankun-

gen ausgeglichen werden. Geother-mie und Solarenergie ergänzen sich an dem Standort besonders gut, da an den sonnigsten, heißesten Ta-

gen der meiste Solarstrom erzeugt wird, wenn Geothermie-Anlagen weniger effizient sind. Zudem kann die Stromerzeugung besser an das

Verbrauchsprofil angepasst wer-den.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die bestehende Infrastruktur effizien-ter genutzt werden kann, wodurch Kosten eingespart und die Umwelt-belastung minimiert werden.

„Die Erfahrungen, die wir bei der Umsetzung dieses Projekts gesam-melt haben, geben uns die Mög-lichkeit, ähnliche Hybrid-Konzepte auch für Kraftwerke in anderen Regionen zu entwickeln“, erläutert Starace.

Mehrfach ausgezeichnetDie Umsetzung des ersten Hybrid-Kraftwerks erfolgte in drei Etap-pen.

Ursprünglich startete Stillwater 2009 als reines Geothermie-Kraft-werk mit einer Leistung von 33,1 MW; 2012 kam die PV-Anlage mit einer Leistung von 26,1 MW dazu und im Vorjahr dann die Solarther-mie, die weitere 2 MW Leistung beisteuert.

Das Stillwater Hybrid-Kraftwerk wurde von der Geothermal Energy Association bereits vier Mal mit dem Award „Technology Advance-ment“ ausgezeichnet. (red)

energetische HybrideEnel Group kombiniert im Kraftwerk Stillwater erstmals drei Energiegewinnungsarten miteinander.

Kombination von Geothermie, Solar und PV bringt zahlreiche Vorteile.

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Hier treffen Start-ups poten-zielle Kunden, Partner und Investoren, um ihre Visionen von einer effizi-enten Energie-versorgung zu realisieren.“

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Windpark in 1.600 Meter HöhePURKERSDORF. Die Europä-ische Investitionsbank (EIB) gewährte erstmals ein Dar-lehen für einen Windpark in Österreich. Insgesamt wurden 50 Mio. € (ein Viertel der Ge-samtkosten) für die von den Österreichischen Bundesfors-ten geplante Anlage auf der Pretulalpe in der Steiermark zugesagt.

Die Anlage wird aus inge-samt 14 Windrädern mit einer Leistung von jeweils 3 MW bestehen. Mit der Errichtung wird noch in diesem Frühling begonnen, die Fertigstellung ist für Oktober geplant, die In-betriebnahme wird im Februar 2017 erfolgen. (red)

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Transparente VerbrauchsdatenWIEN. Energieeffizienz spielt im Zusammenhang mit den globalen Klimazielen, aber auch als Kostenfaktor für Un-ternehmen eine große Rolle. In diesem Zusammenhang erlangen Verbrauchsdaten eine besondere Bedeutung, um Ein-sparungsvorgaben auch tat-sächlich messbar zu machen, bei gleichzeitiger Prozessoti-mierung durch die elektroni-sche Rechnung.

Editel hat dafür eine An-bindung an das DI-Netz der E-Wirtschaft (EDA) geschaffen, wodurch sämtliche Energie-Versorger Österreichs über eXite erreichbar sind. (red)

KWB gmBH

Strategischer Investor an BordST. MARGARETHEN. Die KWB – Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Biomasse-Heizsystemen und plant im Zusammenhang mit ihren Wachstumszielen, ei-nen langfristigen strategischen Investor an Bord zu holen.

Eine grundsätzliche Eini-gung mit der Beteiligungs-gesellschaft PDP Holding wurde bereits erzielt, aktuell werden die Details der Beteili-gung besprochen.

Peter Daniell Porsche, Eigen-tümer der PDP Holding GmbH, dazu: „Ich kenne die KWB schon seit vielen Jahren, gehö-re zu den größten Privatkun-den und bin von den Produkten und der Unternehmensphiloso-phie sehr überzeugt. Wenn wir jetzt durch unser Investment die Weiterentwicklung der KWB unterstützen, halte ich dies für einen überaus wert-vollen Kapitaleinsatz.“

KWB betreibt Niederlassun-gen in Deutschland, Frankreich und Italien, hat rund 15 Ver-triebspartner in ganz Europa, Kanada, Chile und Japan und erzielte 2015 einen Umsatz von 55 Mio. €. (red)

marc siemering Geschäftsbereichsleiter Hannover MesseVon neuen Kraftwerkskonzepten bis zu innovativer Filtertechnik werden am Gemeinschaftsstand viele Neuheiten gezeigt.

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medianet.at Freitag, 8. April 2016 innoVaTion & unTerneHmen 77

••• Von Britta Biron

BERLIN. Im Zuge der Digitalisisie-rung fallen immer mehr Daten an – rund 2,5 Trillionen Byte täglich. Doch mit dem Sammeln allein ist es natürlich nicht getan. Um die Informationen hinter den Bits und Bytes gewinnbringend nutzen zu können, müssen die Daten analy-siert werden.

Die überwiegende Mehrheit der 600 Führungskräfte aus Europa, den USA und China, die für die Studie „Going Big: Why Companies Need to Focus on Operations Ana-lytics“ vom Digital Transformation

Instituts (DTI) der Unternehmens-beratung Capgemini befragt wur-den, sind überzeugt, dass die Da-tenanalyse ein immer wichtigerer Faktor ist, um betriebliche Abläufe zu optimieren, Gewinne zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Ungenutzte DatensilosDamit einhergehend, verschiebt sich auch der Fokus der Analytics-Aktivitäten. Immerhin 70% der be-fragten Unternehmen konzentrie-ren sich statt auf kundenorientier-te Projekte jetzt verstärkt auf den operativen Bereich.

Allerdings stecken umfangreiche Analytics-Initiativen in operativen Prozessen ebenso wie ihre Erfolge noch in den Kinderschuhen.

Denn erst 18% der Betrieben gel-ten laut der Studie als Vorreiter, deren Daten-Analyse so weit fort-geschritten und mit den Geschäfts-prozessen verknüpft ist, dass dar-aus auch wirtschaftliche Vorteile generiert werden können; weiteren 21% der Unternehmen gelingt das zumindest in einigen wenigen ope-rativen Geschäftsbereichen.

Die restlichen 61% können bisher aus ihren Daten noch keinen prak-tischen Nutzen ziehen.

Die Studie hat auch ermittelt, welche Faktoren über Erfolg oder Misserfolg von Analytics-Maßnah-men entscheiden. Einerseits spielt der Grad der Datenintegration eine Rolle. So verfügen 43% der erfolg-reichen Unternehmen über kom-plett integrierte Daten, bei den er-folglosen sind es dagegen nur 11%.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Datenvielfalt: 59% der erfolg-reichen Unternehmen nutzen neben den internen auch externe Daten, um sich eine breitere und tiefere Informationsbasis zu verschaffen.

Schlusslicht DeutschlandUS-Unternehmen sind in ihren Analytics-Vorhaben nicht nur am weitesten fortgeschritten, sondern auch am erfolgreichsten; bereits die Hälfte von ihnen gibt an, die gewünschten Vorteile aus Operatio-nal Analytics ziehen zu können, bei den deutschen Unternehmen, die insgesamt schlecht abschneiden, sind es dagegen nur 30%.

Lediglich 14% der Operations-Analytics-Initiativen in Deutsch-land werden von Managern auf C-Level geleitet; in Großbritannien sind es dagegen knapp 41%.

Besonders groß ist der Aufhol-bedarf in Deutschland bei der In-tegration von Daten, um diese für Analytics-Projekte nutzen zu kön-nen; Deutschland zählt hier mit 11% zu den Schlusslichtern. Beson-ders weit sind die Studienteilneh-mer aus den Niederlanden, die mit 32% das Feld anführen.

Rasches Handeln notwendig„Die Unternehmen müssen endlich ihre Datensilos in den Griff bekom-men, funktionierende Governance aufbauen und Betriebsmodelle für Analytics schaffen, die sich schnel-ler skalieren lassen. Deutschland tut sich hier aktuell noch schwer und bleibt zusammen mit Frank-reich in der Gruppe der Nachzüg-ler. Das überrascht angesichts der hohen Bedeutung, die das Thema Industrie 4.0 hierzulande genießt“, meint Ingo Finck, Leiter des Big-Data- & Analytics-Teams bei Cap-gemini Consulting D-A-CH.

Big Data macht Big ProblemsErst knapp ein Fünftel der Unternehmen kann seine Daten wirtschaftlich sinnvoll nutzen, beim großen Rest stecken Analytics-Maßnahmen noch in den Kinderschuhen.

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61% der Unternehmen können aus der Datenanalyse noch keinen wirtschaftlichen Nutzen ziehen.

WIEN. Dem AIT Austrian Institu-te of Technology ist es gelungen, gemeinsam mit TU Wien und IST Austria die CPS Week heuer erst-mals nach Wien zu bringen.

Zur Weltkonferenz für cyber-physikalische Systeme, die von 11. bis 14. April in der Wiener Hofburg stattfindet, werden rund 1.000 De-legierte aus Forschung und Wirt-schaft erwartet.

Hochkarätiges ProgrammAuf dem Programm stehen vier Konferenzen, 20 Workshops und sechs Tutorials, in denen die Ex-perten neueste Entwicklungs-trends besprechen, den konkreten Handlungsbedarf für die interna-tionale Forschung diskutieren so-wie industrielle Erfolgspotenziale ausloten.

Die Top-Vortragenden kom-men von Spitzenuniversitäten wie dem MIT oder der University of Pennsylvania und von Weltmarkt-

führern wie Toyota, Schneider Elec-tric, GE Global Research und Infi-neon und natürlich vom AIT selbst, wo man sich dem Kongressthema

in verschiedenen Projekten widmet.Paul Smith, Senior Scientist am

AIT Digital Safety & Security De-partment, organisiert einen Work-shop rund um höchste Ausfall-sicherheit für zukünftige Energie-netze.

Bewerb für Indoor-PositioningZum Thema Modellierungs- und Simulationsverfahren für Smart Grid und Smart City-Konzepte or-ganisiert Edmund Widl, Senior Sci-entist am AIT Energy Department, einen Workshop.

Das Thema „Testen und Verifi-zieren autonomer und sicherheits-kritischer Systeme“ behandelt der Workshop von Dejan Nickovic, Se-nior Scientist am AIT Digital Sa-fety & Security Department und Finance Chair im Organisations-kommittee der CPS Week 2016.

Im Rahmen des Events wird auch die Microsoft Indoor Locali-zation Competition ausgetragen, bei der insgesamt 49 Teams aus aller Welt, darunter auch einige österreichische, die Leistungs-fähigkeit und Präzision ihrer In-door-Navigationssysteme unter Beweis stellen werden. (red)

cPs Week tagt in WienVom 11. bis 14. April wird die Hofburg zum Zentrum für die Verbindung zwischen realer und digitaler Welt.

1.000 Experten aus Forschung & Wirtschaft treffen einander in der Hofburg Vienna.

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Neues Center für InnovationenST. PAUL. Seinem Ruf als globalem Innovationsleader wird der Technologiekonzern 3M einmal mehr gerecht: Vor Kurzem eröffnete das Unter-nehmen an seinem Hauptsitz ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum.

Gut 150 Mio. USD wurden in den knapp 44.000 Quadratme-ter großen Komplex investiert.

„Innovative Lösungen sind kein Zufall. Um für unsere Mit-arbeiter ein kreatives Umfeld zu schaffen, müssen wir Zeit, Energie und Kapital einsetzen”, so Ashish Khandpur, 3M Senior Vice President Research & De-velopment. Weltweit beschäf-tigt 3M rund 8.500 Forscher und investiert 5,8% seines Um-satzes in F&E-Projekte, aus de-nen jährlich rund 3.000 Patente hervorgehen. (red)

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Erster Standort in AsienKUALA LUMPUR. Der BASF-Konzern hat seinen ersten Pro-duktionsstandort für Ucrete-Polyurethan-Böden außerhalb Europas in Betrieb genommen. Er befindet sich im BASF-Werk der Geschäftseinheit Cons-truction Chemicals im Bukit-Raja-Industriepark in Selangor (Malaysia).

„Damit sind wir flexibler und können unsere Kunden schnel-ler, besser und kontinuierlich mit unseren Produkten versor-gen. Die Vorlaufzeiten in Ver-wendungsnähe sind um bis zu 35 Prozent kürzer“, so Arnold De Silva, Leiter des BASF-Ge-schäftsbereichs Construction Chemicals für Singapur, Ma-laysia, Myanmar, Kambodscha und Laos. (red)

ZuKunFTsmarKT inDien

WKO-Event zeigt Chancen aufWIEN/GRAZ. Die österreichi-schen Exporte nach Indien entwickeln sich hervorragend, aber der Subkontinent bietet noch weit mehr Potenzial, als bisher von österreichischen Unternehmen genutzt wird. Speziell in den Bereichen Maschinenbau, Infrastruktur und Urban Technologies/Smart Cities sieht die Wirtschafts-kammer noch interessante Chancen für österreichische Unternehmen.

Im Rahmen der Veranstal-tung „Rising India“ am 2. Mai in Wien und am 3. Mai in Graz bietet man interessierten Un-ternehmen Erfahrungsberichte von Unternehmen, die in Indi-en bereits aktiv sind, Infos zum indischen Markt und seinen rechtlichen und kulturellen Besonderheiten sowie indi-viduelles Coaching mit dem Wirtschaftsdelegierten, dem Marketingofficer und dem Key Account Manager des Außen-wirtschaftsCenter New Delhi.

Die Teilnahme an der Ver-anstaltung ist kostenlos, An-meldungen sind bis 28. April möglich. (red)

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FRANKFURT. Die Vereinigten Staa-ten sind wieder das größte Ex-portland für die Maschinenbauer in Deutschland, und diese starke Stellung werden die USA auch in diesem Jahr halten können. Denn während der chinesische Markt vermutlich ein weiteres Mal leicht schrumpfen wird, erwarten – wie eine aktuelle Umfrage des VDMA zeigt – drei Viertel der in den USA tätigen deutschen Maschinenbauer für heuer höhere Absätze.

Auf die Frage, aus welchen Bran-chen man mit einer verstärkten Nachfrage rechnet, liegen der Ma-schinen- und Anlagenbau sowie die Automobil- und Zulieferindustrie weit vorn.

Auch von Kunden aus der Nah-rungs- und Getränkeindustrie, der Luft- und Raumfahrt, der Kunst-

stoffindustrie, der Bauwirtschaft und der Umwelttechnik erwarten sich die deutschen Unternehmen mehr US-Geschäft.

Diese Zuversicht spiegelt sich auch in den Investitionsplänen wi-der: Knapp 60% der befragten Un-ternehmen planen, in den nächsten

drei Jahren in den USA zu investie-ren, rund die Hälfte der dafür vor-gesehenen Ausgaben entfällt auf den Auf- und Ausbau von Produk-tion und Montage.

Die Abgasaffäre von VW hat sich nach Meinung der Befragten zwar negativ auf die Reputation der ge-samten deutschen Industrie ausge-wirkt, „made in Germany“ genießt aber nach wie vor in den USA einen guten Ruf.

Ausgezeichnete NeuheitenDie starke Stellung am US-Markt ist allerdings nicht unangefochten. Mehr als die Hälfte der befragten Firmen rechnet mit mehr Wettbe-werb aus China. Das zeigt sich be-reits in der aktuellen Importstruk-tur der USA: China ist 2013 zum wichtigsten ausländischen Ma-schinenlieferanten aufgestiegen, Deutschland belegt seit 2015 Platz vier, knapp hinter Mexiko. Auch die amerikanischen Maschinenbauer holen nach Ansicht der Befragten am Heimatmarkt auf; allerdings zählen hierzu nicht nur originär amerikanische Unternehmen, son-dern auch die US-Niederlassungen ausländischer Betriebe. (red)

78 innovation & unternehmen Freitag, 8. April 2016

••• Von Britta Biron

WIEN. 2015 sind beim Österreichi-sche Patentamt 3.195 Erfindungen (Gebrauchsmuster und Patente) an-gemeldet worden, was einem Plus von 2,7% entspricht

Die meisten Anmeldungen stam-men aus dem Bereich der Kunst-stoffverarbeitungsverfahren sowie der Maschinen für die Formgebung von Kunststoffen, wobei 18 Erfin-dungsanmeldungen allein von der Firma Engel Austria kamen; der OÖ Kunststoff-Experte liegt mit insge-samt 34 Anmeldungen im Ranking der innovativsten österreichischen Unternehmen auf Platz vier. Ange-führt wird die Riege heimischer

Erfinder von AVL List, auf dessen Konto 88 Anmeldungen gehen.

AVL List-CEO Helmut List dazu: „Das Österreichische Patentamt kann mit weltweiten Entwicklun-gen Schritt halten und ist damit ein relevanter Faktor für das Beurteilen und Bewerten von Patenten. Das ist das ein Wettbewerbsvorteil bei Ein-schätzung und Durchführung inter-nationaler Patentstrategien.“

Nach Bundesländern liegt zum wiederholten Mal Oberösterreich mit insgesamt 621 Erfindungen in Führung, gefolgt von Wien (464) und der Steiermark (439).

Legt man allerdings nicht die ab-soluten Zahlen zugrunde, sondern setzt die Zahl der Erfindungen in Relation zu den Einwohnern, so ist Vorarlberg mit 108 Anmeldungen pro 100.000 Einwohnern der beste Nährboden für Innovationen.

Bessere Marktchancen„Unternehmen verlassen sich da-rauf, dass wir schnell und zu-verlässig ihre Chancen auf einen Patentschutz beurteilen. Für ös-terreichische Firmen ist das eine entscheidende Frage, wenn sie in neue internationale Märkte ex-pandieren wollen“, so Mariana Karepova, Präsidentin des Öster-reichischen Patentamts, die das Angebot ihres Hauses kontinuier-lich ausbauen möchte.

Zu den neuen Services gehört un-ter anderem, dass das Patentamt mit seinen Kunden in drei Spra-chen arbeitet: Patentanmeldungen werden nun auch direkt in Eng-lisch oder Französisch beurteilt, ei-ne deutsche Übersetzung ist nicht mehr notwendig; dadurch sparen Unternehmen die Übersetzungs-kosten und kommen rascher zu den nötigen Informationen.

Weiters setzt man auf globale Vernetzung: Durch Kooperations-verträge mit Patentämtern in Ziel-märkten österreichischer Unterneh-men – vor allem den USA und China – werden Patente dort schneller ge-währt, wodurch man den Unterneh-men einen entscheidenden Start-vorteil auf neuen Märkten bietet.

Technologieminister Gerald Klug, dessen Ressort industrienahe For-schung mit 500 Mio. € pro Jahr för-dert, dazu: „Wissen und Know-how gehören heute zu den wichtigsten Ressourcen. Es ist mir wichtig, dass durch die individuelle Bera-tung des Patentamts Unternehmen jeder Größe – vom kleinen Start-up bis zum großen Industrieunter-nehmen – in neuen Märkten Fuß fassen können. Dadurch wird das Patentamt zum Sprungbrett in die Welt. Wir werden das Patentamt neu aufstellen und zur zentralen Drehscheibe für österreichische Innovationen machen.“

Neuer StaatspreisIn diesem Zusammenhang ver-weist der Minister auch auf den 9. November, den internationalen Tag der Erfinderinnen und Erfinder, an dem er heuer erstmals den Staats-preis Patent in den Kategorien „Pa-tent des Jahres“, „Marke des Jah-res“ und „ErfinderIn des Jahres“ verleihen wird. Die Einreichfrist beginnt am 25. April.

innovationsgeist auf hohem niveauDer Schutz von Erfindungen gewinnt immer mehr Bedeutung. 2015 verzeichnete das Österreichische Patentamt einen neuerlichen Anstieg der Erfindungsanmeldungen.

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Aufzüge setzen auf Industrie 4.0ESSEN. Thyssenkrupp erwei-tert seine Zusammenarbeit mit Vodafone und setzt in seiner Aufzugssparte auf Machine-to-Machine (M2M)-Technologie des Telekommunikations-konzerns.

Vodafone liefert die globale M2M-Kommunikationsplatt-form und spezielle M2M-SIM-Karten, die rund um den Glo-bus in bestehenden und neuen Aufzügen eingesetzt werden. Der Großauftrag umfasst meh-rere Hunderttausend M2M-Verbindungen in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika.

Servicetechniker erhalten über die Datenverbindungen in Echtzeit einen Überblick über erforderliche Reparaturen und können die Aufzugsanlagen proaktiv warten, bevor sie aus-fallen. Thyssenkrupp erwartet, dass sich durch den voraus-schauenden Service die Aus-fallzeiten von Aufzügen um die Hälfte reduzieren lassen. (red)

hasso plattner institut

Onlinekurs für GeschäftsprozessePOTSDAM. Wie Geschäfts-prozesse präzise in Modellen dargestellt, beschrieben und analysiert werden können, zeigt ein neuer sechswöchi-ger Online-Kurs des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), der am 11. April auf openHPI, der interaktiven Bildungsplattform des HPI, startet. Einschreiben können sich Interessierte unter dem Link: https://open.hpi.de/courses/bpm2016.

Verantwortlich für Konzep-tion und Durchführung ist das Team rund um Mathias Weske, Professor am Lehrstuhl für Business Process Technology am HPI. Die Wissenschaftler wollen mit ihrem Angebot vor allem Interessenten aus den Bereichen Administration, Qualitätsmanagement, System-architektur und Softwareent-wicklung erreichen. (red)

FraunhoFer institut

Neuer Standort in TirolWATTENS. In enger Zusam-menarbeit mit der Destination Wattens und dem Land Tirol wird die Fraunhofer-Gesell-schaft noch in diesem Jahr eine neue Niederlassung in Wattens eröffnen – das Fraun-hofer Innovationszentrum für Digitale Transformation der Industrie.

Dazu Matthias Neeff, Ge-schäftsführer der Destination Wattens Regionalentwicklung GmbH: „Durch die Eröffnung einer Niederlassung der Fraun-hofer-Gesellschaft in unserem neuen Gründerzentrum Werk-stätte Wattens wird die Attrak-tivität des Standorts für eine Ansiedlung von Unternehmen in unterschiedlichen Entwick-lungsphasen weiter erhöht und das Peer-to-Peer-Lernen geför-dert. Sie ist damit ein zentraler Baustein unserer Ambitionen zur nachhaltigen Belebung des regionalen Wirtschaftsraums.” (red)

nachfrage aus usa steigtLaut einer VDMA-Umfrage erwartet die Mehrheit der deutschen Maschinenbauer für heuer mehr Geschäft mit ihren US-Kunden.

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Der Markt in China stagniert, nun suchen Maschinenbauer verstärkt in den USA ihr Glück.

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medianet.at

••• Von Britta Biron

GÜTENBACH. Aktuell erwirtschaf-tet die Industrie rund ein Viertel ih-res Umsatzes mit Dienstleistungen, und dieser Sektor wächst mit rund neun Prozent jährlich deutlich dy-namischer als das Neugeschäft. Auch hinsichtlich der Kundenbin-dung und Steigerung der Wettbe-werbsfähigkeit bieten Service- und Dienstleistungen den Unternehmen interessante Möglichkeiten. Bis 2020 wird – so eine Berechnung der Unternehmensberatung Bain & Co – das Dienstleistungsgeschäft be-reits einen Umsatzanteil von 40% haben.

Allerdings tun sich etliche Unter-nehmen schwer, in diesem Bereich aktiver als bisher zu sein; einer der Gründe dafür ist, dass die Ent-wicklung hier anders läuft als im technischen Bereich, wo neue Ideen und Konzepte mittels Prototypen auf ihre Funktionsfähigkeit getes-tet werden können.

Simulator für AusbildungDas soll sich nun ändern. Die Partner des Verbundprojekts „dimenSion“ – dazu gehören unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie, die Herrenknecht AG, die Gebrüder Faller GmbH, Romaco Pharmatechnik GmbH, die SolidLine AG sowie der Ver-band Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) – wollen während der nächsten drei Jahre Lösungsansätze entwickeln, die die Entscheidungsfindung, das Testen, die Optimierung, die Schu-lung und die Dokumentation in der Dienstleistungsentwicklung unter-stützen.

Um die praktische Anwendbar-keit der entwickelten Lösungsan-sätze zu gewährleisten, bringen die beteiligte Unternehmen spezifische Fallbeispiele aus verschiedenen Branchen (z.B. Werkzeug- und Ma-schinenbau) ein.

So soll beispielsweise eine Dienstleistung in Form eines Simu-lators entwickelt werden, mit dem Maschinenbediener hochwertiger,

sensibler Maschinen ausgebildet werden können.

Christian van Husen, Professor an der Hochschule Furtwangen, sieht einen konkreten Mehrwert für Unternehmen: „Durch den Einsatz von Prototypen sollen die Qualität und Chancen entwickel-

ter Dienstleistungen verbessert werden.“Besonders durch schnell umsetzbare Dienstleistungs-Pro-totypen, sogenanntes Rapid Ser-vice Prototyping, sollen auch kleine Entwicklungsprojekte oder frühe Phasen des Entwicklungsprozesses unterstützt werden.

Durch Proto­typen sollen die Qualität und Chancen ent­wickelter Dienst­leistungen ver­bessert werden.“

Freitag, 8. April 2016 innovation & unternehmen 79

Prototypen für ServicegeschäftÄhnlich wie im technischen Bereich sollen künftig auch neue Dienstleistungen vor der Markteinführung genau getestet werden können.

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Das Servicegeschäft gewinnt für die Industrie eine immer größere Bedeutung.

ERFOLGREICHE B2B�KOMMUNIKATION LEBT VOM BLICK DAHINTERNorbert Schrangl Geschäftsführender Gesellschafter

Wissen, Begeisterung und Komplettservice sind für uns die Basis herausragender B2B-Kommunikation. Um alles über Ihre Marke zu erfahren, gehen wir tief rein: in Ihre Produktion, in Ihre Reinräume und Labore oder auf Ihre Teststrecke und in Ihren Windkanal. So wird Komplexes einfach. So wird ein Versprechen für die Zielgruppe relevant. So wird B2B-Kommunikation überraschend und aufmerksamkeitsstark. Das alles macht uns zu dem, was wir für unsere Kunden sind: Die treibende Kra der B2B-Kommunikation.

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Christian van husen Hochschule Furtwangen

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medianet.at80 transport & logistik Freitag, 8. April 2016

••• Von Britta Biron

HAMBURG. „Auf der Basis der gu-ten Entwicklung in den ersten bei-den Monaten des laufenden Jahres und unserer Markteinschätzung rechnen wir einen Auftragseingang zwischen 3,0 und 3,1 Milliarden Euro sowie einen Konzernumsatz in einer Bandbreite zwischen 2,9 und 3,0 Milliarden Euro. Das EBIT für das laufende Geschäftsjahr sollte zwischen 220 und 230 Mil-lionen Euro liegen“, umreißt Jung-heinrich-Vorstandsvorsitzender Hans-Georg Frey, die Erwartungen für heuer.

Der Weltmarkt für Flurförder-zeuge lag mit 167 Tausend Fahrzeu-gen bis Ende Februar 2016 leicht über dem Vorjahresniveau (164 Tausend Fahrzeuge), eine deutlich höhere Dynamik, nämlich ein Plus von 14% auf 65.000 Fahrzeuge zeigt im gleichen Zeitraum dagegen der europäische Markt, der für den Hamburger Konzern besonders wichtig ist.

Mehr AufträgeDer Auftragseingangswert aller Jungheinrich Geschäftsfelder lag in den ersten zwei Monaten mit 469 Mio Euro um 12% über dem

Vorjahreswert, der stückzahlbezo-gene Auftragseingang stieg um 6 Prozent auf 16.800Tausend Fahr-zeuge.

Auch die Bilanz der diesjähri-gen LogiMat fiel äußerst positiv aus, vor allem der neuen Schmal-gangstaplers vom Typ EKX 516 stieß auf großes Interesse seitens der Fachbesucher, die auf einer speziell eingerichteten Fahrstrecke das Fahrzeug live im Einsatz erle-ben und die neuen Assistenzsyste-me und Leistungsmodule bei einer Fahrt selbst testen konnten.

In der Fabrik der Zukunft müs-sen sich Lagerarbeiter aber nicht

mehr selbst ans Steuer eines Staplers setzen, sondern können Arbeitsaufträge an intelligente, fahrerlose Transportfahrzeuge de-legieren.

Noch sind solche Fahrzeuge zwar Zukunftsmusik, aber ihre Realisie-rung rückt immer näher.

Intelligenter StaplerSeit 2013 arbeitet Jungheinrich ge-meinsam mit dem Institut für Inte-grierte Produktion, Basler AG, Göt-ting KG und dem Institut für tech-nische Informatik der Universität zu Lübeck (ITI) im Projekt „FTF out of the Box“ an der Entwicklung ei-nes Staplers, der auf menschliche Sprache und Gesten reagiert.

Im Gegensatz zu bereits exis-tierenden autonomen Lagerfahr-zeugen benötigt das neue Konzept auch keinerlei vorgegebene Wege-netze, etwa in Form von Magnet-sensoren oder Führungslinien auf dem Boden, sondern orientiert sich mittels 3D-Kameras und kann auf Hindernisse oder Veränderungen richtig reagieren.

Auf der diesjährigen Hannover Messe stellen die Projektpartner zwar noch kein marktfähiges Fahr-zeug, aber immerhin eine funkti-onsfähige Technologiestudie vor, die von den Messebesucher natür-lich auch selbst ausprobieren wer-den kann.

gute aussichten am staplermarkt Nach den Erfolgen im Vorjahr rechnet man bei Jungheinrich auch für heuer mit Zuwächsen. Innovationen spielen für den Erfolg eine wichtige Rolle, auch solche für die ferne Zukunft.

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HAMBURG/HANNOVER. Der iGo neo CX 20, der auf der diesjähri-gen LogiMat als bestes Produkt in der Kategorie „Kommissionierer-, Förder-, Hebe- und Lagertechnik“ ausgezeichnet wurde, interagiert mit dem Bediener wie ein Team-kollege und folgt diesem während des Kommissionierens auf Schritt und Tritt.

Basis für den iGo neo CX 20, der diesen Juli auf den Markt kommen wird, ist der bereits bewährte Still-Kommissionierer CX 20 mit einer Tragfähigkeit von zwei Tonnen, dem mithilfe intelligenter Roboter-technologie kognitive Fähigkeiten verpasst wurden.

Sicher & vielseitigSo sorgt eine lasergestützte Umge-bungserkennung, die das Umfeld

84.000 Mal pro Sekunde scannt, da-für, dass das intelligente Fahrzeug die gesamte Lagertopologie inklu-sive der Personen wahrnehmen

und entsprechend darauf reagieren kann. iGo neo CX 20 kann auf eine Art Kurzzeitgedächtnis zurückgrei-fen, mit dessen Hilfe er sich merkt,

welche Hindernisse er passiert hat; es unterscheidet dabei zwischen statischen und dynamischen Hin-dernissen.

Markteinführung im JuliDank Automation on Demand kann der Bediener jederzeit frei darüber entscheiden, ob er das Fahrzeug manuell oder autonom einsetzen möchte. Damit wird der iGo neo CX 20 zu einem idealen Assistenzsys-tem für eine effiziente Kommissio-nierung.

Ein am Gerät angebrachtes optisches Signal (Optical Signal Unit) zeigt mit einer Art visuellem Pulsschlag den jeweils aktuellen Arbeitsmodus an. Durch dieses nonverbale User Interface ist ein Einsatz des iGo neo CX 20 ohne Schulungsmaßnahmen auch über Sprachgrenzen hinweg möglich.

Ein weiterer Vorteil ist die kom-pakte Bauweise: Mit einer Breite von nur 80 cm kommt der smarte Stapler auch in schmalen Gängen problemlos zurecht.

Der Antrieb erfolgt über eine Standardbatterie, es ist aber auch der Einsatz von Lithium-Ionen-Technologie möglich. (red)

intelligent kommissionierenMit dem smarten Stapler iGo neo CX 20 bringt der Flurförder­fahrzeug­Hersteller Still die Robotik ab Juli serienmäßig ins Lager.

Das Fahrzeug weicht Hindernissen autonom aus und handelt situationsabhängig.

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Auf der Hannover Messe präsentiert Jungheinrich mit den Projektpartnern eine Technologiestudie des Staplers der Zukunft.

Wir konnten alle wichtigen Kennzahlen in den ersten bei-den Monaten deutlich steigern und erwarten ein starkes Ge-schäftsjahr.“

kapsch carriercom

Bahntechnik für LuxemburgWIEN/LUXEMBURG. Nach einer europaweiten Ausschrei-bung entschied sich der luxem-burgische Bahnbetreiber CFL für Kapsch als Systemlieferant, -integrator und -betreiber des GSM-R-Funknetzes.

„Wir freuen uns, dass uns CFL als Bestbieter den Zuschlag erteilt hat“, sagt Thomas Schöpf, COO Kapsch CarrierCom. „Unsere Lösungen gehen weit über die derzeiti-gen GSM-R-Standards hinaus und gewährleisten damit die Sicherheit von Fahrgästen und Personal.“

Darüber hinaus ermöglicht das neue System die tech-nische Interoperabilität auf europäischem Niveau und entspricht dem von der Eu-ropäischen Union geplanten transeuropäischen Hochge-schwindigkeitsbahnsystem.

Der Auftrag beinhaltet Be-trieb und Wartung für die ersten drei Jahre; das Projekt umfasst 271 Bahnkilometer in Luxemburg und wird bis Anfang 2017 umgesetzt.

Bme-Benchmark

Sicherheit in der Supply ChainFRANKFURT. Der Bundesver-band Materialwirtschaft, Ein-kauf und Logistik e.V. (BME) hat gemeinsam mit der risk-methods GmbH das erste un-abhängige Online-Assessment entwickelt, mit dem Unter-nehmen einfach und rasch die Robustheit ihrer Lieferkette prüfen können.

Bei erfolgreicher Teilnahme erhalten Unternehmen eine Ur-kunde und ein personalisiertes Logo zur Verwendung sowie ein Auswertungsergebnis mit Scoring. Darüber hinaus gibt das Assessment Hilfestellun-gen zur Weiterentwicklung im Bereich Secure Supply Chain, indem es Verbesserungs- und Optimierungspotenziale auf-zeigt.

swisslog expandiert

Übernahme in den USABUCHS. Die zum Robotik-Kon-zern Kuka gehörende Swisslog gab vor Kurzem bekannt, dass sie Power Automation Systems (PAS), einen US-amerikanischen Spezialisten für Palettenshut-tle-Technik, übernehmen wird.

Dadurch wolle man bessere Rahmenbedingungen schaffen, um die Geschäfte in Nord- und Südamerika sowie Asien und Australien auszubauen.

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Swisslog und PAS besteht schon seit etlichen Jahren. Gemeinsam hat man unter anderem Automatisie-rungslösungen für Coca-Cola entwickelt. (red)

hans-georg Frey Vorstandsvorsitzender der Jungheinrich AG