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baernerbaer.ch baernerbaer @baernerbaer baerner.baer PP 3001 BERN/STADT UND REGION BERN | DIENSTAG, 6. NOVEMBER 2018 | NUMMER 45/36. JAHRGANG | KIOSK-VERKAUFSPREIS FR. 2.– | AUFLAGE 93 510 Ex. baby lock Waaghausgasse 5 (b. Metro-Parking) 3011 Bern, 031 311 20 18 www.aegerter-naehmaschinen.ch – Verkauf – Beratung – Reparatur-Center aller Marken! (KV gratis) ...verlangen Sie unser 30-seitiges Kreativ-Nähkursprogramm! WALTER AEGERTER AG Nähmaschinen-Bern Massage beim Duschen Bernstrasse 30 033 438 34 32 3110 Münsingen www.aglaja.ch Duschsysteme Kurt Aeschbacher: Private Plaudereien INTERVIEW Ziemlich nach- denklich: Musikerin Jamie Wong-Li gibt offen zu, nie ganz glücklich zu sein. PORTRÄT Äusserst philo- sophisch: Peter Fahr möchte mit seinen Texten gehört und gelesen werden. SPORT Sehr ambitioniert: YB-Trainer Gerardo Seoane will auswärts gegen Valencia weitere Punkte holen. PEOPLE Einfach süss: Im Progr gab es am Donnerstag exklusive Schoggi von Dieter Meier zu probieren. 5 7 13 17 Kopf der Woche Hansjörg Wyss Unternehmer Portemonnaie-Öffner Er tat es still und leise. In einem Gastbeitrag für die «New York Times» kündigte Mäzen Hansjörg Wyss an, eine Milliarde Dollar für den Umweltschutz zu spenden. Auch die Uni Bern kommt in den Genuss von Fördergeldern. Das erklärte Ziel: rund ein Drittel der gesamten Erdfläche bis 2030 in einem natürlichen Zustand zu erhalten. Wyss, der in den USA lebende Berner Unternehmer, ist Teil des Projekts Giving Pledge – eine Initiative, die vermögende Menschen ermutigt, einen Teil ihres Vermögens abzutreten. Der 83-Jährige geht mit gutem Bei- spiel voran, eine Milliarde Dollar bedeutet sogar für jemanden wie Wyss viel Geld. Selbstverständlich ist sein Handeln nicht. ys 2–4 Er hat im TV alles erlebt, was es zu sehen und hören gibt. Kaum jemand verkörpert das Schweizer Fernsehen so sehr wie Kurt Aeschbacher. Nun blickt der Berner zurück. Und gewährt dabei intime Einblicke. Moderatoren reden gemeinhin sehr gerne. Sie zeigen sich selbstbewusst am Bildschirm, sind die Dompteure in ihrer Manege. Kurt Aeschbacher tickt ein wenig anders. Er gehört zur zurückhaltenden Art von Menschen, sagt Sätze wie: «Ich habe gelernt, dass man beim Zuhören weiterkommt als beim Selberreden.» Oder: «Ich bin die Inkarnation des Misserfolgs, der doch noch einen Weg gefunden hat, seinen Lebensunterhalt zu finanzie- ren.» Am Freitag lud Markenstrate- ge und PR-Berater Claudio Righetti den 70-Jährigen zu sich ins Chalet Muri. Zwischen den beiden langjäh- rigen Freunden entwickelte sich im Beisein des Bärnerbärs schnell ein tiefsinniges Gespräch über Herkunft und Heimat. So persönlich hat man Aeschbacher wohl selten erlebt. ys Tür an Tür im Chalet Muri: TV-Legende Kurt Aeschbacher (links) und PR-Berater Claudio Righetti. Foto: Ueli Hiltpold Im AMAG Occasions Center Münchenbuchsee gibt’s jetzt Das WeltAuto: ausschliesslich zertifizierte Top-Occasionen mit Service wie sonst nur bei Neuwagen. Überzeugen Sie sich selbst. Herzlich willkommen. Hier gibt’s Ihr Traumauto als Qualitäts-Occasion. Im AMAG Occasions Center Münchenbuchsee AMAG Occasions-Center, Moosrainweg 14, 3053 Münchenbuchsee T +41 31 337 32 32, www.occasionen.muenchenbuchsee.amag.ch Marronibrötli täglich knusprig gebacken Schauplatzgasse Bern

x. WALTERAEGERTERAG Merci viu mau Hanery! Kurt … · Berns Wochenzeitung Bärn 3 Dienstag, 6. November 2018 TV-LEGENDE KURT AESCHBACHER «Ich bin wahrscheinlich im Einstein-Haus

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Kurt Aeschbacher:Private Plaudereien

INTERVIEW Ziemlich nach-denklich: Musikerin Jamie Wong-Li gibt offen zu, nie ganz glücklich zu sein.

PORTRÄT Äusserst philo-sophisch: Peter Fahr möchte mit seinen Texten gehört und gelesen werden.

SPORT Sehr ambitioniert: YB-Trainer Gerardo Seoane will auswärts gegen Valencia weitere Punkte holen.

PEOPLE Einfach süss: Im Progr gab es am Donnerstag exklusive Schoggi von Dieter Meier zu probieren.

5 7 13 17

Kopf der Woche Hansjörg Wyss

UnternehmerPortemonnaie-Öffner

Er tat es still und leise. In einem Gastbeitrag für die «New York Times» kündigte Mäzen Hansjörg Wyss an, eine Milliarde Dollar für den Umweltschutz zu spenden. Auch die Uni Bern kommt in den Genuss von Fördergeldern. Das erklärte Ziel: rund ein Drittel der gesamten Erdfläche bis 2030 in einem natürlichen Zustand zu erhalten. Wyss, der in den USA lebende Berner Unternehmer, ist Teil des Projekts Giving Pledge – eine Initiative, die vermögende Menschen ermutigt, einen Teil ihres Vermögens abzutreten. Der 83-Jährige geht mit gutem Bei-spiel voran, eine Milliarde Dollar bedeutet sogar für jemanden wie Wyss viel Geld. Selbstverständlich ist sein Handeln nicht. ys

2 – 4

Er hat im TV alles erlebt, was es zu sehen und hören gibt. Kaum jemand verkörpert das Schweizer Fernsehen so sehr wie Kurt Aeschbacher. Nun blickt der Berner zurück. Und gewährt dabei intime Einblicke.

Moderatoren reden gemeinhin sehr gerne. Sie zeigen sich selbstbewusst am Bildschirm, sind die Dompteure in ihrer Manege. Kurt Aeschbacher tickt ein wenig anders. Er gehört zur zurückhaltenden Art von Menschen, sagt Sätze wie: «Ich habe gelernt, dass

man beim Zuhören weiterkommt als beim Selberreden.» Oder: «Ich bin die Inkarnation des Misserfolgs, der doch noch einen Weg gefunden hat, seinen Lebensunterhalt zu finanzie-ren.» Am Freitag lud Markenstrate-ge und PR-Berater Claudio Righetti

den 70-Jährigen zu sich ins Chalet Muri. Zwischen den beiden langjäh-rigen Freunden entwickelte sich im Beisein des Bärnerbärs schnell ein tiefsinniges Gespräch über Herkunft und Heimat. So persönlich hat man Aeschbacher wohl selten erlebt. ys

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PORTRÄT Was braucht der Kanton Bern 2018? Die Nationalrätin Christa Mark-walder findet klare Worte.

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BÄRNER STÄRNE Was bringen sie im neuen Jahr? Francine Jordi darf sich freuen. Andere weniger.

SPORT Wer kritisiert das SCB-Eigengewächs Yanik Burren schärfer als Trainer Kari Jalonen? Eine Frau ...

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Kopf der Woche Michelle Renaud

TeleBärn-ModeratorinPolitik-Neuling

Sie ordnet sich also genau da ein, wo sie auch bei den News auf Tele-Bärn optisch immer steht: Mitte rechts. Michelle Renaud kandi-diert bei den nächsten National-ratswahlen 2019 für die BDP. Das hat die 42-Jährige auf ihrem Twit-ter-Account verkündet. Trotz ih-rer nun offiziell bekannten politi-schen Positionierung darf Renaud die News weiterhin moderieren. Anders machte es etwa Matthias Hüppi: Als bekannt wurde, dass er künftig als Präsident des FC St. Gallen amtet, legte er seine Man-date bei SRF eilends nieder. Nicht so Michelle Renaud. Sie bleibt am TV – und hofft in knapp zwei Jah-ren auf viele Stimmen. Falls es die BDP dann überhaupt noch gibt. ys

3 +11

Der begnadete Komponist und Pianist Hanery Amman war für die Schweizer Musik eine prä-gende Figur. Der Berner verstarb in der Nacht auf Silvester. Keine 30 Stunden später erblickte Helena das Licht der Welt.

Wie nahe der Tod und das Leben beisammen sind, zeigte sich wäh-rend dem Jahreswechsel besonders eindrücklich: Inmitten der Silves-ter-Feierlichkeiten erreichte uns die traurige Nachricht vom Hinschied der Mundart-Legende Hanery Amman.

Wir danken dem «Rumpelstilz»-Grün-dungsmitglied und dem Komponisten von Aus nahmehits wie «Teddybär», «Alperose» und «D'Rosmarie und i» für sein Lebenswerk. Er verstarb am 30. Dezember viel zu jung an Lungen-krebs. Sein langjähriger Freund René

«Schifer» Schafer, einst Gitarrist von «Rumpelstilz»- und «Stiller Has», öff-nete uns am Neujahr seine Haustüre zum Interview. Am gleichen Tag er-blickte Helena als eines von drei Neu-jahrsbabys der Spitäler Lindenhof und Engeried das Licht der Welt. dr

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Sterben und leben: Die Mundart-Legende Hanery Amman verstarb in der Nacht auf Silvester. Helena erblickte 29 Minuten nach dem Jahreswechsel als eines der Berner Neujahrs-Babys das Licht der Welt. Fotos: KEYSTONE, Nathalie Lacasa Fotografie

INTERVIEW Was zeichnete Hanery Amman aus? René «Schifer» Schafer gab die Antworten am Küchentisch.

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Der begnadete Komponist und Pianist Hanery Amman war für die Schweizer Musik eine prä-gende Figur. Der Berner verstarb in der Nacht auf Silvester. Keine 30 Stunden später erblickte Helena das Licht der Welt.

Wie nahe der Tod und das Leben beisammen sind, zeigte sich wäh-rend dem Jahreswechsel besonders eindrücklich: Inmitten der Silves-ter-Feierlichkeiten erreichte uns die traurige Nachricht vom Hinschied der Mundart-Legende Hanery Amman.

Wir danken dem «Rumpelstilz»-Grün-dungsmitglied und dem Komponisten von Aus nahmehits wie «Teddybär», «Alperose» und «D'Rosmarie und i» für sein Lebenswerk. Er verstarb am 30. Dezember viel zu jung an Lungen-krebs. Sein langjähriger Freund René

«Schifer» Schafer, einst Gitarrist von «Rumpelstilz»- und «Stiller Has», öff-nete uns am Neujahr seine Haustüre zum Interview. Am gleichen Tag er-blickte Helena als eines von drei Neu-jahrsbabys der Spitäler Lindenhof und Engeried das Licht der Welt. dr

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4.9.2018

Bärn 3Berns WochenzeitungDienstag, 6. November 2018

TV-LEGENDE KURT AESCHBACHER

«Ich bin wahrscheinlich im Einstein-Haus gezeugt worden»

Wo hast du in deiner Kindheit ge-wohnt?Meine Eltern sind in den Breitenrain gezügelt, dort wuchs ich auf.

Nach dem Studium bist du dann weg von Bern.Das hat damit zu tun, dass ich Einzel-kind bin und eine sehr enge Bezie-hung zu meinen Eltern hatte. Mein Vater war in Bern für die Sanitätspo-lizei verantwortlich, ausserdem ein sehr engagierter Sozialdemokrat. Für ihn sah die Vorzeigekarriere seines Sohnes so aus: Der wird mal Büros-tellvertreter auf der städtischen Steu-erverwaltung. Deshalb legte er mir auch dauernd solche Stellen-Inserate auf den Tisch. Ich wusste: Aus dieser geschlossenen Werkstatt muss ich weg, und das klappt nur mit einem geografischen Wechsel. Ich suchte also von Anfang an nie eine Arbeit in Bern und ging deswegen nach Basel.

Was passierte dort?In Basel fand ich eine Anstellung bei

Kurt Aeschbacher und Claudio Righetti: Zwei, die sich kennen und zwei, die sich schätzen. Der Bärnerbär hat Letzterem deswegen die Interviewführung gleich selbst überlassen.

Kurt, was sind deine ersten Erinne-rungen an Bern?Die allerersten? Wahrscheinlich bin ich im Einstein-Haus an der Gerech-tigkeitsgasse gezeugt worden. Abge-färbt hat dieser Akt insofern nicht, als dass ich in Mathematik eine to-tale Nuss bin.

Aber du hast doch Wirtschaft stu-diert: Zahlen, Fakten …Das ist erstaunlich, nicht?

Das musst du erklären.Ich bin damals bei meiner Studien-wahl rein taktisch vorgegangen. In-teressiert hätte mich nach der Matur ein Medizinstudium, dazu hätte ich jedoch das Latinikum benötigt. Aller-dings war ich zu faul, um das nachzu-holen, weil ich in der Schule Englisch, Französisch und Italienisch besuchte. Was kam also sonst infrage? In der Analyse all meiner Begabungen stellte sich dann relativ schnell heraus, dass ich nichts kann (schmunzelt). Eine ziemlich brutale Erkenntnis. Ich wähl-te daher einen Studiengang, bei dem man mit wenig Fachkenntnissen mög-lichst viel Verschiedenes tun kann, und das war eindeutig Wirtschaft.

Das klappte auf Anhieb?Der erste Stolperstein war die Statis-tikprüfung. Dort stand ich an, denn schliesslich hatte ich in meinem Ma-turzeugnis in Mathematik eine 2. Der Plan meiner heute immer noch besten Freundin Irène Mäder für die Matura lautete: Reingehen, Namen auf die Unterlagen notieren, zwei Fragen abschreiben und dann ab-geben. Das haben wir so durchgezo-

gen. Am Schluss resultierte

eine 1 ¾ , zusammen mit der schrift-lichen 3 und der Erfahrungsnote gab das im Zeugnis eine 2. Ich bestand die Matur übrigens trotzdem.

Zurück zur Statistikprüfung.Ich begriff überhaupt nichts, ich habe einfach probiert, die Hälfte be-stand nicht, ich kam durch. Ich bin aber immer noch überzeugt, dass meine Prüfung verwechselt wurde (lacht).

ter, also nicht mehr so häufig. Für Berner ist das Reisen nach Zürich wie ein Trip nach Las Vegas: frem-des Territorium. Und dann dieser Verkehr, man weiss nicht, ob man ankommt, all diese komischen Men-schen, die Party machen (ironisch). Es war über all die Jahre schwierig, Freunde aus Bern nach Zürich ein-zuladen. In dem Sinne: Ich komme nicht mehr so häufig nach Bern, denn es lädt mich auch kaum einer mehr ein.

Aber fühlst du dich noch als Berner?Ja, schon.

des Misserfolgs, der doch noch einen Weg gefunden hat, seinen Lebensun-terhalt zu finanzieren (lacht).

Ich mag generell Menschen, die viel wissen, die einen 360°-Horizont ha-ben. In diese Kategorie gehörst du für mich.Ich werde dafür bezahlt, anderen zu-zuhören und Bücher zu lesen. Schö-ner kann es doch gar nicht sein. Es ist eine Krankheit der heutigen Zeit, dass niemand mehr Fragen stellt und kaum jemand mehr Geduld hat, zuzuhören. Dauernd dazuzulernen ist Teil meiner Arbeit.

Wie kamst du schliesslich zum Fern-sehen?Das war völliger Zufall. Während der Gartenausstellung hatte ich sehr viel Kontakt zu Medien. Wir kreierten selber Radiosendungen, einmal pro Woche erzählten wir mittags vor den Nachrichten die lustigsten Geschich-ten der Ausstellung. So entstand ein tiefes Vertrauen untereinander, und mein Vertrag bei Grün80 lief Ende Oktober 1980 sowieso aus. Ich wollte eigentlich danach auf eine grössere Reise, die Macher der TV-Sendung «Karussell» fragten mich dann aber an, ob ich nicht zu ihnen arbeiten kommen wolle, um die andere Seite kennenzulernen. Ich gab mir eine

Zeitspanne von drei bis vier Monaten, daraus wurden dann 40 Jahre (lacht).

Damals bedeutete Fernsehen noch etwas komplett anderes, es existier-ten noch nicht so viele Sender, man hatte gene-rell weniger Ab-lenkungsmög-lichkeiten.Unser Team war ein innovativer und durchgeknallter Haufen. Einmal stellten wir auf ei-nem Bauernhof zig Kameras auf, die 24 Stunden Tag nonstop liefen. Die Schweiz schaute also einem langwei-ligen Bauernhof zu.

Eine Art Vorläufer von Big Brother!Wir gingen noch weiter: Wir wollten einen ganzen Tag lang ein Ballett mit-verfolgen. Auf dem ersten SRG-Kanal wurde gezeigt, was auf der Bühne ablief, auf dem zweiten konnte man den Backstage-Bereich beobachten. Die Zuschauer stellten deswegen ihre Fernseher zusammen, weil sie alles gleichzeitig beobachten woll-ten. Vordergründig sah man also die schwebenden Schwäne, hinten dann

die erschöpften, teils weinenden Tänzerinnen – ich erinnere mich an die eine Frau, die ihre Schuhe aus-zog, das Blut lief ihr an den Füssen herunter, sie zog diese dann wie-

der an, kam auf die Bühne und schwebte dahin.

Du hattest nie B e r ü h r u n g s -ängste. Und,

ganz wichtig: Du warst und bist echt. Aber eine ganz andere Frage: Wie häufig kommst du noch nach Bern? Vor vier Jahren starb meine Mut-

«Komplett verrückter Haufen»: Aeschbacher (links) und Righetti im Gespräch.

der Tochterfirma eines berühmten Architekturunternehmens – sozusa-gen die ideale Weiterführung meines Studiums. Man forschte an sozioöko-nomischen Entwicklungen; später arbeitete ich mich zum Assistenten

der Geschäftsleitung hoch. Dann wechselte ich zu Grün80, eine Gar-tenbauausstellung des Jahres 1980. Mit 28 wurde ich dort Vizedirektor.

Wie lautete deine konkrete Aufgabe?Ich arbeitete im Bereich Marketing. Wir wussten zunächst nicht, ob wir für den Anlass genug Geld zusam-menbrachten, wie viele Besucher kommen würden. Das war im Nach-hinein betrachtet ein unglaublicher «Lehrblätz». Am 21. April wurde er-öffnet, keinen Tag später. Wir muss-ten also auf den Punkt parat sein, es gab keine Möglichkeit, etwas zu verschieben. Wie beim Fernsehen quasi.

Eine Ausstellung, die auch im Aus-land viel Aufmerksamkeit generierte.In diesem Zusammenhang lernte ich übrigens die englische Königin kennen sowie Prinz Philipp, der die übelsten Witze erzählte (lacht).

Du warst immer ein feingeistiger Mensch, hast über all die Jahre ein sehr gutes Gespür für Menschen entwickelt.Ich habe viel von meinen Eltern mit-bekommen, ich besitze wohl eine ge-netische Voraussetzung für das Inte-resse an anderen Personen. Und: Ich nehme mich selbst nicht zu wichtig. Ich habe gelernt, dass man beim Zu-hören weiterkommt als beim Selber-reden. Und dieses Talent ist wahr-scheinlich das einzige, das ich habe. Ich bin eigentlich die Inkarnation

Vermisst du Bern wenigstens noch? Es wäre gelogen, wenn ich sagen wür-de: ja. Wenn ich hier bin, spaziwere ich durch die Altstadt und geniesse das. Mir ist alles bekannt und ich staune dann, was sich nicht oder nicht unbe-dingt positiv verändert hat (schmun-zelt). Aber Heimat verbinde ich weni-ger mit einem Ort, sondern mehr mit Menschen, die einem etwas bedeuten. Ein Stück Heimat ist für mich sicher die Sprache. Das Berndeutsch habe ich immerhin auch nach 40 Jahren im zürcherischen Asyl behalten. Interview:

Claudio Righetti/ys/dr

Wankdorf Center – Mehr Food, mehr Wohlfühloase

Die neue Lounge im Food Court des Wankdorf Centers. Foto: zvg

Neuer Food Court, neue ex-klusive Mieter: Das Wankdorf Center macht sich fit für die Zukunft.

Man muss kein grosser Prophet sein: Die Zahl von Menschen, die sich in Zukunft im Wankdorf Center ver-pflegt, dürfte in Zukunft weiter zu-nehmen. Denn: Das Center befindet sich in einem stark wachsenden Gebiet der Stadt Bern. Gerade ist dort der Ausbau eines bedeuten-den regionalen Wirtschafts-, Sport-, Wohn- und Erlebnisorts mit Tau-senden von Arbeitsplätzen in Gang. Der Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Wankdorf ist damit der grösste und bedeutendste Entwicklungsschwer-punkt in Bern.

Lounge zum Entspannen Die Betreiber reagieren nun auf die veränderten Verhältnisse: Das Angebot im Food Court, der neu im Erdgeschoss konzentriert ist, wurde von fünf auf sieben Gastronomiebe-triebe erweitert. Neben dem Coop Restaurant, McDonald’s, Segafredo, Hua Guan und Subway sind ab sofort Tasty Donuts (es ist die zweite Ver-kaufsstelle in der Schweiz) und Sapori d’Italia (neues Format von Coop) an Bord. Unter dem Motto «Essen, was man will und trotzdem zusammensitzen» wurden neue «neutrale» Zonen geschaffen. Die Besucherinnen und Besucher sollen sich im Food Court dank wohnli-chem und modernem Ambiente wie zu Hause fühlen: Um diesem Bedürf-

nis gerecht zu werden, wurde eine Lounge eingerichtet.

3-Millionen-Grenze geknackt Schweizweit sind die Umsatz- und Frequenzzahlen von Einkaufscentern zwar rückläufig. Im Wankdorf Center ist die Entwicklung erfreulicherweise stabil, die Kundenfrequenz wächst kontinuierlich. Erstmals in der Ge-schichte wird das Wankdorf Center in diesem Jahr die Dreimillionen-Be-sucher-Grenze knacken. Zudem ver-zeichnet das Wankdorf Center keine Leerstände – und dies bei einer Ver-kaufsfläche von rund 18 000 Quad-ratmetern. Insgesamt arbeiten in den 34 Geschäften des Centers 300 Leute. Mehr Infos zum grossen Eröffnungs-fest gibt es auf Seite 12. ys

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Claudio Righetti (rechts) interviewt Kurt Aeschbacher im Chalet Muri. Fotos: Ueli Hiltpold

Ende Juni wurde bekannt, dass Kurt Aeschbachers Sendung im Rahmen des SRG-Sparprogramms Ende Jahr abgesetzt wird. Wie verschiedene Medien berichteten, habe SRF-Di-rektor Ruedi Matter den 70-Jährigen persönlich über den Entscheid infor-miert. Das Format «Aeschbacher» existiert seit 2001 und wird in der Zürcher Labor-Bar aufgezeichnet. Die Sendung lief zunächst am Don-nerstagabend, nach dem Aus von «Giacobbo/Müller» wurde sie auf Sonntagabend umplatziert.

DAS AUS VON «AESCHBACHER»

PERSÖNLICH Claudio Righetti, geboren 1967 in Bern, gehört zu den schrillsten Marken- strategen und PR-Beratern der Schweiz. Er lancierte 2003 in Zürich die weltweit erste Nespresso-Boutique, ist Manager von Schau-spielerin Ursula Andress und brachte 2014 die Miss-Schweiz-Wahlen auf den Bundesplatz. Seine «Galas de Berne» fanden weltweit Be-achtung. Im Chalet Muri werden regelmässig Anlässe organisiert, an denen Prominente sich treffen, austauschen und verknüpfen können.instagram.com/claudio_leo_righetti

PERSÖNLICH Kurt Aeschbacher, geboren 1948 in Bern, ist seit 1981 als Redaktor und Moderator beim Schweizer Radio und Fern-

sehen tätig. Zu seinen bekanntesten Sendungen zählen «Ka-russell», «Grell-pastell», «Casa Nostra» sowie seine nach ihm benannte Talkshow «Aeschbacher». Er war erster Unicef-Botschafter für die Schweiz und erhielt 2006 den

Schweizer Fernsehpreis der Fernsehzeitschrift «TV Star». Im April 2005 schrieb der «Tages-Anzeiger», das

Coming-out bekannter Persönlichkeiten wie Aeschbacher habe einen «wichtigen Beitrag zur Akzeptanz» von Homosexu-alität geleistet.

«Ich habe gelernt, dass man beim Zuhören weiterkommt als beim Selberreden.»

«Es ist eine Krankheit der heutigen Zeit,

dass niemand mehr Fragen stellt.»

4 People Berns WochenzeitungDienstag, 6. November 2018

Beide Schweizerischer Kunsthan-delsverband: Claudius Ochsner (links) und Thomas Schafflützel

Felix Marti (Geschäftsführer Auto Marti AG, links) und Franco Sampogna (Key-Account-Manager Auto Marti)

Natacha (Sängerin) und Heinz Winzenried (HENA Music)

Nik Eugster (Business Development Radio Energy Bern/CEO Music Cruise AG, links) und Jan Scharf (Kornfeld)

Kaspar M. Fleischmann (Algonquin) mit Annuschka Fleischmann

Verena Vonarburg (Mitglied der Ringier-Geschäftsleitung) und Rob Holub (TV-Macher bei SRF)

Orland Gehrig (Leiter Swisspower Innovation, links) und Marcel R. Bodenmann (Credit Suisse Bern)

Jürg Burkhalter (Masseur) und Rosmarie Burkhalter (Senior Director HR Intersport international)

Rémy Pfeiffer (links) und Patrick Czalli (beide «Kopfsache»)

Beatrice Simon (Regierungsrätin) mit ihrem Mann Helmut (Lehrer)

Valentino Martignetti (Student, links) und Denis Kläfiger (Präsident BDP Kanton Luzern, Student)

(v.l.) Komiker Massimo Rocchi, Maura Wasescha und Matteo Wasescha (beide Maura Wasescha Immobilien)

(v.l.) Barbara Hayoz (ehem. Gemeinderätin), Christine Szakacs und Rainer Hayoz (Matrix Immobilien)

(v.l.) Gabriela Varnai, Daniele Varnai (DLD Trading AG), Christa und Erwin Gross (beide IMS Sport AG)

Alt-Bundesrätin Elisabeth Kopp (M.) mit ihrer Tochter Brigitte Küttel (l.) und Vera Weber (Fondation Franz Weber)

Alexandre Schmidt (ehemaliger Gemeinderat) mit Frau Isabelle und Sohn Léon

Maria Fischer (Tschechische Botschaft), Christoph Neu-haus (Regierungsratspr. Kt. Bern, l.) und Andre Fischer

Nina Burri (Schlangenfrau, rechts) mit Schwester Claudia

KURT AESCHBACHER IM CHALET MURI

Ein bisschen Grell, ein bisschen Pastell

Was für ein charmantes Quartett: Gastgeber Claudio Righetti (links) und Ehrengast Kurt Aeschba-cher (rechts) mit Gisela und Jean-Pierre Schwaar (Architekten Schwaar & Partner AG)

Grosser Auftritt eines grossen Mannes: Kurt Aeschbacher war am Freitagabend der Stargast im Chalet Muri.

Wenn Event-Veranstalter Claudio Righetti in sein Chalet Muri lädt, kommen die geladenen Gäste meist in Scharen. So viele Menschen wie am Freitagabend erlebt aber auch das stilvolle eingerichtete Haus nur selten: Alle wollten sie den Auftritt von TV-Legende Kurt Aeschbacher nicht verpassen. «Grell bis Pastell –

Auch bei uns stehen die Menschen im Vordergrund

Meine 40 Jahre mit dem Schweizer Fernsehen», mit diesen Worten war die Einladung versehen. Der Berner Moderator zeigte sich bei seinem Auftritt bestens gelaunt und unter-hielt das Publikum rund zwanzig Minuten lang bestens. Der Spruch des Abends kam – natürlich – von Aeschbacher: «Ich bin seit 70 Jahren in einer bezahlten Therapie: Ich tue etwas, das ich eigentlich gar nicht beherrsche, nämlich vor anderen Leuten zu reden.»

Fotos: Ueli Hiltpold, Text: ys