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Die Quote und die Alfa-Frauen . . . . . 6 1. Deutscher Mentorentag: Aufbruch im Westend . . . 8 Studieren? Ja! Was? Egal! . . . . . . . . . . . 16 Das Mentoren-Magazin IDEEN FÜR DIE ZUKUNFT FRANKFURT / MAIN, Nr 6, kostenlos Ministerin Schröder: Brauchen Frauen eine Quote? (Seite 6) Der Berufseinstieg lockt mit vielen Varianten Schlaf nicht!

Mentoring4u Nr. 6

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Ideen für die Zukunft - Schlaf nicht - Der Berufseinstieg lockt mit vielen Varianten

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Page 1: Mentoring4u Nr. 6

Die Quote und die Alfa-Frauen . . . . . 6

1. Deutscher Mentorentag:Aufbruch im Westend . . . 8

Studieren? Ja! Was? Egal! . . . . . . . . . . . 16

Das Mentoren-Magazin IDEEN FÜR DIE ZUKUNFT FRANKFURT / MAIN, Nr 6, kostenlos

Ministerin Schröder: Brauchen Frauen eine Quote? (Seite 6)

Der Berufseinstieg lockt mit vielen Varianten

Schlaf nicht!

Page 2: Mentoring4u Nr. 6

INHALT

Impressum: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2

Zur Sache:Platz genug! Der Herausgeber MartinWeiss sichtet Arbeitsplätze der Zukunft 3

Fürs Notizbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

Tipps und Termine:2B Mentor - Netzwerk . . . . . . . . . . . . . .4Team Zukunft für Arbeitgeber . . . . . . .4Wiedereinstieg in den Beruf . . . . . . . . .4Wär’s das für Sie? . . . . . . . . . . . . . . . . .5Zum Nach- und Mitmachen . . . . . . . . .5

Rechte für Minijobs . . . . . . . . . . . . . . .5Bildung klappt für alle . . . . . . . . . . . . .5Geteilte Aufgabe, doppelter Erfolg . . . .5

Frauenquote:Die Quote und die Alfa-Frauen . . . . . .6

Mentorentag:Aufbruch im Westend . . . . . . . . . . . . . .8

Mentoren-Fragebogen:Und Sie, Herr Schlatermund? . . . . . . .10

Berufseinstieg:Die ersten hundert Tage . . . . . . . . . . .12

Herausgeber und VerlagInstitut Haus der Mentoren eine Initiative der ConActivity KG, Siesmayerstr. 12, 60323 Frankfurt, Tel.: 069-96231985 Fax: 069-96231986, Internet: www.mentoring4u.de. ISSN 1869-5973

Redaktion Mentoring4u: ConActivity KG, Siesmayerstr. 12, 60323 FrankfurtChefredaktion + Layout: P. Roger Gerhardy OSA (e-mail:[email protected]; Internet: www.roger-augustiner.de)Redaktion: Carolina Amrhein, Dilan Balci, Wolfgang v. Eckarts-berg, Gisela Kiefer, Helga Lübke, Lena Servé, Martin Weiss(v.i.S.d.P.) Leserservice: [email protected]

Druck: Gemeindebriefdruckerei, Martin-Luther-Weg 129393 Gr. OesingenAlle in Mentoring4u veröffentlichten Beiträge sind urheber-rechtlich geschützt. Das gilt auch gegenüber Datenbankenund ähnlichen Einrichtungen. Die Reproduktion - ganz oder in Teilen - durch Nachdruck,fototechnische Vervielfältigung oder andere Verfahren, auchAuszüge, Bearbeitungen sowie Abbildungen oder die Über-tragung in eine von Maschinen insbesondere Datenverar-beitungsanlagen verwendbare Sprache oder die Einspei-sung in elektronische Systeme bedarf der vorherigenschriftlichen Zustimmung des Verlags. Alle übrigen Rechtebleiben vorbehalten. Nächste Ausgabe: März 2012.

IMPRESSUM

mentoring4u 2/20112

10 Tipps für Berufsneulinge . . . . . . . .12Lehre verpatzt, und was nun? . . . . . . .13

Startprogramme:In leitender Funktion . . . . . . . . . . . . .14Uni ohne Abi . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14

Frauenquote:Frauen hin, Männer her . . . . . . . . . .15

Berufsbild Journalismus:Studieren? Ja! Was? Egal! . . . . . . . . . . .16

Titelfoto: . . . . . . . . . . . .Roger Gerhardy

Der 1. Deutsche Mentorentag am 27. September 2011 in Frankfurt am Main brachte zahlreiche Verteter aus verschiedenstenIndustrie- und Dienstleistungsunternehmen zusammen. Alle haben sie in ihren Firmen und Betrieben mit Personalpolitik zu tun,schwerpunktmäßig mit der Auswahl und Ausbildung junger Mitarbeiter. So ergaben sich in der Villa Bonn zahlreiche Gesprächs-gruppen, die sich um die Klärung beruflicher Möglichkeiten junger Leute kümmerten. Foto: A. Damayanti

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AUSBILDUNG

W elche Chancen gibt es in der Wirt-schaft für junge Menschen? Welt-

untergangsstimmung an den Börsen ver-nebelt nachhaltig die Zukunft und ver-schleiert die Tatsache, dass wir jungeMenschen in technikorientierten Beru-fen brauchen.

Im Jahr 2003 platzte die Technolo-gieblase. Damals waren die Börsenindizesnoch ein paar Tausend Punkte tiefer alsheute und Anleger hatten das gleicheProblem, es gab keine Rendite (Risikoauf-schlag) für Ihr Geld. Das könnte sich jetztaber ändern. Nachdem mit der Finanzkri-se 2008 die Zinsen für Länder und Ban-ken ausgesetzt wurden ist es für die betei-ligten jetzt natürlich doppelt schwer sichwieder an „normale“ Zinsen zu gewöh-nen. Ich kann mich noch an Zeiten erin-nern, wo 7% normal waren. Auch fürLänder wie Italien. 12% Zinsen wurdenvon Portugal schon in den 90ziger Jahrenbezahlt. Da sind sie jetzt wieder. Staatsver-schuldung. Auch nicht ganz so neu. DieEZB kauft Staatsanleihen auf. Ich glaubenicht, dass die Staaten Ihre Anleihennicht zurückzahlen werden. Vielleichtumschulden warum nicht, tun die Bürgerauch ab und an. Die Rückzahlung derKredite wird zu einem anderen Problemführen, Kursgewinne der EZB. Wo ist dasProblem?

Der Euro ist nicht gescheitert. Es fin-det nur zurzeit ein Kräftemessen statt.Seit Monaten versuchen RatingagenturenEuropa herunter zu reden und nun wosich Europa formiert beginnt die FED dieLiquidität der europäischen Banken zuprüfen. Hallo? Sind die Stresstests aufeinmal nichts mehr wert? Spricht keinervon.

Der Ölpreis ist in den letzten Monatenstabil geblieben. Der Dollar ist auch nichtgerade fest. Stimmt, die Europäer habenFerien und sind mit dem Wagen unter-wegs. Jetzt geht auf einmal der Diesel-Preis durch die Decke. Sprechen vielevon, passiert aber nichts.

Auf der anderen Seite ist es gerade diedeutsche Wirtschaft die außerhalb Euro-

EDITORIAL

Zur Sache

Platz genug!Zukunftshungrige für technikorientierten Berufe gesucht

3mentoring4u 2/2011

pas mit den„Made in Ger-many“ Produk-ten Furoreerzielt. Ist derEuro schwach,wenn die Parität1,30 zum Dollarerreicht? Weitgefehlt, der Wett-bewerbssituationder produzieren-den Unterneh-men käme dasnur entgegen.Spricht aber keiner von.

Der internationale Reputationsscha-den ist für die Energiewirtschaft und denMaschinenbau von erheblicher Bedeu-tung. In diesem Zusammenhang sindVerzögerungen von Bauprojekten nichtgerade förderlich. Wie wirkt sich daswohl auf ausländische Mitbewerber undauf junge Menschen , die einen sicherenArbeitsplatz suchen? Hierüber spricht kei-ner.

Die Wirtschaft sucht Fachkräfte.Könnte es sein, das die beunruhigendenNachrichten aus der Wirtschaft dazugeführt haben, dass sich die Jugendzunächst an den Universitäten trifft, umabzuwarten wie sich die Wirtschaft ent-wickelt? Nun führt leider G8/G9 und derWegfall der Wehrpflich dazu, dass sichfast doppelt so viele Studenten in denUniversitäten tummeln und wahrschein-lich auch gleichzeitig auf den Arbeits-markt drängen werden. Na Bravo! TolleAussichten. Denkt keiner dran.

Langfristige Sicherung der Energie, diedie Unternehmen benötigen um IhreUnternehmensziele zu erfüllen. Da seheich viel eher Schwachpunkte. Vor einigenJahren haben sich Unternehmen ausDeutschland zurückgezogen, weil Arbeits-plätze zu teuer wurden. Der nächste Aus-löser für eine Abwanderung könnten dieEnergiepreise sein. Davon spricht keiner.

Ich vermisse bei allen Aspekten Visio-nen, ich sehe nur noch Reaktionen.

Martin Weiss,Herausgeber von

mentoring4u

Unser Magazin mentoring4u finden Sie unter anderem im Zeitungsangebot der Hotels:

The Villa Oriental, Baseler Straße 21,60329 Frankfurt

Hotel Gendarm nouveau, Charlotten-str 61, 10117 Berlin

Best Western Premier Hotel Moa Ber-lin, Stephanstr. 41, 10559 Berlin

Kronen Hotel, Kronenstr. 48, 70174 Stuttgart

Europäischer Hof SteigenbergerBaden-Baden

Im Bundesministerium für Familie,Senioren, Frauen und Jugend

Außerdem finden Sie uns in folgenden Kliniken und sozialen

Einrichtungen:

Kinder- und Jugendhilfe Hollenberg,Lohmar; Heilpädagogisches Zentrum,Wadgassen; Franziskushospital,Aachen (Geschäftsbesorgung für dieFranziskanerinnen von der Hl. Fami-lie, Mayen); Marienhaus Klinikum imKreis Ahrweiler St. Josef-Krankenhaus,Adenau; Marienhaus Klinikum imKreis Ahrweiler Krankenhaus MariaHilf, Bad Neuenahr-Ahrweiler; Mari-enhaus Klinikum St. Josef, Bendorf;Marienhaus Klinikum Eifel, Bitburg;Gemeinschaftskrankenhaus St. Elisa-beth/St. Petrus/St. Johannes, Bonn;Marienhaus Klinikum im Kreis Ahr-weiler Brohltal-Klinik St. Josef, Burg-brohl; St. Franziskus-Krankenhaus,Eitorf; Marienkrankenhaus, Flörs-heim/Main; Marienhaus KlinikumEifel, Standort St. Elisabeth, Gerol-stein; St. Josef-Krankenhaus, Hermes-keil; Marienhausklinik St. Josef, Los-heim am See; Marienhaus KlinikumEifel, Standort St. Josef, Neuerburg;Marienhausklinik St. Josef Kohlhof,Neunkirchen; Krankenhaus Hetzel-stift, Neustadt/Weinstraße; Marien-haus Klinikum St. Elisabeth, Neu-wied; Loreley-Kliniken St. Goar -Oberwesel; Marienhausklinik Ottwei-ler; St. Elisabeth-Krankenhaus, Rodal-ben; Marienhaus Klinikum St. Elisa-beth, Saarlouis; Marienkrankenhaus,St. Wendel; Ökumenisches Verbund-krankenhaus Trier Elisabethkranken-haus, Trier; Ökumenisches Verbund-krankenhaus Trier Marienkranken-haus, Trier-Ehrang; MarienhausklinikSt. Elisabeth, Wadern; MarienhausKlinikum St. Antonius, Waldbreit-bach; Franziskus-Hospiz Hochdahl,Erkrath; Ambulantes Hospiz Hoch-wald, Hermeskeil; Ambulantes Hos-piz St. Josef, Neunkirchen; Kinder-Hospizdienst Saar, Neunkirchen;Ambulantes Hospiz Neustadt/Wein-straße; Ambulantes Hospiz Neuwied;St. Jakobus-Hospiz, Saarbrücken; Hos-piz Emmaus, St. Wendel; AmbulantesHospiz St. Michael, Völklingen

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4 mentoring4u 2/2011

AUSBILDUNG

T eam-arbeit

ist der Leit-gedankeder „Ichbin gut“-

Kampagne der Bundesagentur für Arbeit(BA). Es zahlt sich für Arbeitgeber aus,Jugendliche einzustellen, auch mit einemscheinbar ungünstigen Profil. Geben Sieauch Jugendlichen mit schwächerenNoten eine Chance auf einen Ausbil-dungsplatz. Unser Arbeitgeber-Serviceunterstützt Sie, dass Sie ihre Fachkräftevon morgen auch unter den verborgenenTalenten finden und langfristig erfolg-reich sind. Wir ziehen beim Thema Aus-bildung mit Ihnen an einem Strang undbilden ein Team. Denn im Team ist jederEinzelne stärker.

Wir beraten Jugendliche und Arbeitge-ber rund um das Thema Ausbildung. Wirbieten Jugendlichen zahlreiche Möglich-keiten, sich zu informieren und unterstüt-zen sie bei einem besseren Start in dieAusbildung. Das ist auch für Arbeitgebernützlich, denn sie werden durch entspre-chende Informationsangebote eingebun-den. Alle wichtigen Informationen zumThema Ausbildung erhalten Sie unterwww.ich-bin-gut.de/arbeitgeber. Bundesagentur für Arbeit (BA)

TIPPS UND TERMINE

M it dem neuenInstrument des

Wiedereinstiegsrech-ners können Wieder-einsteigerinnen undihre Partner erfahren,dass sich die Rück-kehr in eine sozialver-sicherungspflichtigeBeschäftigung lohnt.Mit dem Rechnerwird realitätsnah auf-gezeigt, welches Ein-kommen Wiederein-steigerinnen nacheiner familienbeding-ten Erwerbsunterbre-chung in ihrem Beruferwarten können.Zugleich bietet derWiedereinstiegsrech-ner wertvolle Anhalts-punkte für Gehalts-verhandlungen.

Bezugsquelle: [email protected]

3) Networking über Branchengrenzenhinaus

So profitieren Schüler und Studen-ten:

1) Aktuelle Info aus erster HandSie erhalten umfassende, und persönli-

che Informationen über die Perspektivenvon Berufsbildern direkt von den Mento-ren vor Ort (Fach- und Führungskräfteder teilneh-menden Unternehmen).

2) Für die BewerbungIhre Chance: den persönlichen, erste

Kontakt zum Mentor können Sie ineinem Mentor-Mentee-Tandem vertiefenund ggf. später bei der Bewerbung alsTüröffner zum Unternehmen nutzen.

So profitieren Selbständige und Einzel-personen:

1) Senior Orientation Spezialist (SOS)Räumen Sie mit tradierten Vor-urteilen über Berufsbilder auf.

Erzählen Sie aus Ihrem Werde-gang, machen Sie Mut undgeben Sie Ihren Erfahrungs-schatz direkt an die junge

Generation weiter. Als Mentorwirken Sie maßgeblich mit, jun-

gen Menschen frühzeitig beruflicheOrientierung zu geben und den Beruf-seinstieg optimal vorzubereiten.

2) Networking über Genera-tionen

Mitgliedschaft:Rufen Sie uns an, wir kennen unsere

Mitglieder persönlich! Telefon: 069962319-85

Martin Weiß, ConActivity [email protected]

Im November 2011 zählen 150+ Fach-& Führungskräfte aus Wirtschaft, Ver-waltung & Politik zum 2B Mentor-Netz-werk

Nachwuchs? High Potentials? Unternehmen.

Demographiewandel, Fachkräfte-man-gel, MINT-Lücke, Abiturienten-schwem-me, unbesetzbare Aus-bildungsberufe …die Liste der negativen Berichte imZusammen-hang mit dem deutschen Aus-bildungsmarkt ist lang. Dabei ist das Bilddurchaus differenziert zu betrachten.

Die bekannten Global Player habengenügend Bewerber, der Mittel-stand undkleine Betriebe (KMU) haben das Nach-sehen, auch weil sie niemand kennt.

Nachwuchs da abholen, wo er ist: inder Schule

Die Unternehmens- und Personal-beratung ConActivity KG mit Sitz inFrankfurt/Main startete im Jahr 2005 dieDivision „Mentoring4u“. Zur Steigerungder Ausbildungs-Motivation geht derInitiator Martin Weiß mit den Mentorendes 2B Mentor-Netzwerkes inSchulen und HochschulenDeutschlands.

Mentor = Botschafter desUnternehmens

Die Mission der Mentorenist: junge Menschen in der wichti-gen Phase der Berufsorientierung zuinfor-mieren, zu begleiten und zu för-dern.

So profitieren Unternehmen:1) NachwuchssicherungWirken Sie dem Fachkräftemangel

frühzeitig entgegen, bevor die Bewerberausbleiben! Entsenden Sie MitarbeiterIhres Unternehmens als Mentoren fürden direkten Kontakt zu den Nachwuchs-kräften der Generationen Y und Z.

2) Employer BrandingStellen Sie die Perspektiven Ihres

Unternehmens vor und steigern Sie nach-haltig die Attraktivität Ihres Unterneh-mens.

Wiedereinstieg in den Beruf

Team Zukunft für Arbeitgeber2B Mentor - Netzwerk – Wir bringen Sie zusammen

2BMentor

Ihr persönlichesNetzwerk für HR-Entscheider undVorbilder

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weise für den Sieb- oder Keramikdruck.Darüber hinaus finden sie Beschäfti-gungsmöglichkeiten in Werbeagenturenoder in Ateliers bis hin zu Zeitungsverla-gen, die für verschiedene Produkte dasDesign übernehmen.

Dekorvorlagenhersteller/in ist einanerkannter Ausbildungsberuf nach demBerufsbildungsgesetz (BBiG). Diese bun-desweit geregelte 3-jährige Ausbildungwird in der Industrie angeboten.

Beispielhafte Ausbildungsvergütungenpro Monat:

1. Ausbildungsjahr: € 8342. Ausbildungsjahr: € 8853. Ausbildungsjahr: € 936

(Quelle: Lexikon der Ausbildungsberufe derBundesagentur für Arbeit)

M it der Qualifizierungsinitiative derBundesregierung wurde ein klares

Signal für die Stärkung von Bildungs-chancen in allen Lebensbereichen gesetzt.Damit Aufstieg durch Bildung inDeutschland künftig noch besser gelingt,bedarf es gerade an den Schnittstellenvon frühkindlicher Bildung, Schule, Aus-bildung und Hochschule in den kom-menden Jahren großer Anstrengungen.Bund und Länder wollen dies gemeinsamleisten. Herausgeber: Bundesministerium für Bildungund Forschung (BMBF) Referat Öffentlich-keitsarbeit 11055 Berlin

AUSBILDUNG

S ie stellen Druck-vorlagen her, die

für das Drucken vonDekors auf Teller, Tas-sen, ganze Gedecke,Wandteller sowieandere Keramik-,Glas-, Email- und Por-zellanwaren benötigtwerden. Von einemBildmotiv, das sienach Kundenwunsch entworfen haben,fertigen sie Farbauszüge manuell oder amComputer an.

Dabei prüfen Dekorvorlagenherstel-ler/innen, ob die Tonwerte genau wieder-gegeben sind. Außerdem müssen sie dieDekors passgenau für die zu dekorieren-den Teile einrichten. Die fertige Druck-vorlage kontrollieren sie nochmals aufVollständigkeit (Bild, Farben, Schriften)und stellen dann die Druckform für denOffset- oder Siebdruck her.

In der keramischen Industrie werdendie Dekordrucke anschließend in dieKeramik- und Porzellanwaren einge-brannt. Hauptsächlich arbeiten Dekor-vorlagenhersteller/innen in Betriebender Druckvorlagenherstellung beispiels-

TIPPS UND TERMINE

Bildung klappt für alle

Geteilte Aufgabe, doppelter Erfolg

D ie Berufsorientierung von Jugendli-chen ist eine gesellschaftliche Aufga-

be, die per Gesetz der Agentur für Arbeitanvertraut ist. Doch mit der Rahmenver-einbarung zwischen Kultusministerkonfe-renz und Bundesagentur vor 40 Jahrenerhielten auch Schulen ihren verpflich-tenden Anteil daran.

Die Unterstützung Jugendlicher beider Berufsfindung ist eine Aufgabe derBerufsberatung. Und: Die Berufswahlvor-bereitung soll spätestens zwei Jahre vordem Schulabschluss einsetzen. Damitsind die Aufgaben der Berufsberatungfestgelegt.

Konkret bieten die Berufsberater/-innen Veranstaltungen zur Berufsorien-tierung an der Schule und die Teilnahmeder Schüler/innen an einer Orientierungim BiZ. BfA

mentoring4u 2/2011 5

Rechte für Minijobs

Zum Nach- und Mitmachen

Wär’s das für Sie?

Kreatives für Kreative Zeichnung: Albert Korkis

Die Berufs-beratunginformiertSchüler/in-nen überArbeits-markt undgibt Orientierungen für die Berufswahl.

Das Bildungsnetz-werk Mainz steckt

hinter der AbkürzungBINE. Dahinter stehtein Verein, dessen Mit-glieder mit ehrenamtli-chem Engagementsozial benachteiligten Kindern undJugendlichen, unabhängig von Konfessi-on und Herkunft, eine Unterstützung imBereich Bildung bieten.

Praktisch geschieht dies durch dieBetreuung bei Hausaufgaben, Förderun-terricht, Nachhilfe und die Vorbereitungauf Klausuren und Arbeiten an sechs ver-schiedenen Standorten innerhalb vonMainz. Ferner versuchen die etwa 40 Mit-glieder des Vereins kontinuierlich Wis-senslücken zu schließen und eine Allge-meinbildung der Kinder und Jugendli-chen zu erarbeiten. Betreut werden Kin-der zwischen 10 und 18 Jahren, wobeiAusnahmen auch möglich sind.

Den Kindern und Jugendlichen wer-den kulturelle Angebote und Freizeitakti-vitäten zur Förderung des effektiven Ler-nens, Ausgleich zum Alltag und Förde-rung des sozialen Verhaltens und zum

Stressabbau angeboten.Ein besonderes Projektwird in dem Asylanten-heim in Mainz betreut:Kinder von Asylsuchen-den werden im Rah-men von Patenschaften

intensiv betreut, in der Freizeit begleitetund kulturell durch Museums- und Kino-besuche bereichert.

Ü ber sieben Millionen Deutschearbeiten in Minijobs, in Beschäfti-

gungen für höchstens 400 Euro imMonat. Aber wissen Minijobber um IhreRechte und Pflichten? Ist der Arbeitgeberzur Zahlung der Steuern, Renten- undKrankenversicherung, des Urlaubs – undWeihnachtsgeldes sowie der Lohnfortzah-lung im Krankheitsfall verpflichtet? DieAntworten im Ratgeber.

Pressestelle der Bundesagentur fürArbeit, Regensburger Strasse 104, 90478Nürnberg, Tel.: +49 911 179-2214 oder -2218e-mail: [email protected]

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6 mentoring4u 2/2011

SPD und Grüne 2001 mit den Wirt-schaftsverbänden ausgehandelt haben.Ich möchte eine gesetzliche Pflicht miteiner vernünftigen Flexibilität verbinden:Börsennotierte und vollmitbestimmteUnternehmen werden gesetzlich ver-pflichtet, unter Berücksichtigung ihrerRahmenbedingungen selbst eine für siespezielle und individuelle Frauenquotefestzulegen und zu veröffentlichen. Dieseist dann sowohl nach Innen als auchgegenüber der Öffentlichkeit zu vertreten.

Die individuelle Frauenquote ist inner-halb einer bestimmten gesetzlich festge-legten Frist zu erreichen. Das gilt sowohlfür den Vorstand als auch für den Auf-sichtsrat der Unternehmen. Eine Nichter-füllung der gesetzlichen Pflichten ziehtSanktionen nach sich.

Ist die Klärung der Frage „Quote oder nicht“nicht einfacher zu erwirken, wenn die drei„Alfa“ Frauen innerhalb der CDU, Frau Mer-kel, Frau von der Leyen und Sie, eine einheitli-che Meinung vertreten würde?

Ich habe gemeinsam mit den Bundes-ministerinnen Leutheusser-Schnarrenber-ger, von der Leyen und BundesministerBrüderle am 30. März dieses Jahres einsehr gutes Gespräch mit den DAX-30-Unternehmen über die Erhöhung desFrauenanteils in Vorständen und Auf-sichtsräten geführt.

Die seither erreichten Fortschrittehaben wir am 17. Oktober diesen Jahresmit diesen Unternehmen beraten kön-nen. Es zeigt sich: Die Politik der Bundes-regierung hat in diesem Jahr bemerkens-werte Fortschritte auf Seiten der betroffe-

FRAUENQUOTE

Frau Ministerin, warum plädieren Sie 10 Jah-re später weiterhin für eine freiwillige Frauen-quote und nicht für eine gesetzlich festgelegte?

Das ist falsch. Ich möchte gerade keinefreiwilligen Selbstverpflichtungen wie sie

Prozent Frauen im Jahre 2010 in Firmenvorständen

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Die Quote unddie Alfa-Frauen

Ein Gespräch mit Ministerin Dr. Kristina Schröder

Im Juli 2001 unterzeichnet:„Vereinbarung der Bundesre-gierung und der Spitzenver-bände der deutschen Wirt-schaft zur Förderung derChancengleichheit von Frauenund Männern in der Privatwirt-schaft“. Bedingung war, die (freiwilli-ge) Vereinbarung umzusetzen,was leider kaum geschehen ist.

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FRAUENQUOTE

nen Unternehmen möglich gemacht. Wir haben dort eine nachhaltige Ent-

wicklung angestoßen. Nun gilt es, dieseEntwicklung auch nach ganz oben zu tra-gen, in die Vorstände und Aufsichtsräte.Dem dient mein Vorschlag der Flexi-Quo-te.

Im öffentlichen Dienst wurde die Frauenquote1993 eingeführt und 2010 von 40% auf 45%erhöht. Warum ist das nicht das Modell zurNachahmung in der freien Wirtschaft?

Nein, Sie beziehen sich auf Österreich,nicht auf Deutschland. Aber grundsätz-lich ist es ohnehin sehr schwer, die Erfah-rungen aus dem öffentlichen Dienstunbesehen auf die Privatwirtschaft zuübertragen. Richtig ist: Wir müssen unsim öffentlichen Dienst mindestens genau-

so anstrengen, wie wir es uns von der frei-en Wirtschaft wünschen. Das wird in bei-den Bereichen zum Erfolg führen.

Ihre Forderung nach 30% Anteil weiblicherFührungskräfte in Vorstand und Aufsichtsratbis 2013 erscheint ambitioniert, ist aber nochweit unter dem prozentualen Frauenanteil derBevölkerung. Bis wann ist Ihrer Meinungnach ein Anteil von 45% zu realisieren? Welche Bedingungen können Ihr Ministeriumund die Bundesregierung zur Unterstützungschaffen?

Die Flexi-Quote wird den Wettbewerbzwischen den Unternehmen befeuernund gleichzeitig Diskussionen darüberanstoßen, was zur Erreichung fairerChancen für Frauen und Männer im kon-kreten Betrieb verändert werden muss.

mentoring4u 2/2011 7

Wir sorgen fürWettbewerb undTransparenz. Damitergeben sich in deneinzelnen Unter-nehmen Räume fürintelligente undspezifische Lösun-gen. Was wir brau-chen, ist eine Ände-rung der Unterneh-menskulturen.

Die Politik wirddiese Entwicklun-gen intensiv beglei-ten. Das Ziel kannes doch nicht sein,künstlich einbestimmtes Verhält-nis von Frauen undMännern herzustel-len. Sondern dasZiel muss es sein,dass tatsächlich dieQualifikation zähltund nicht dasGeschlecht. Soweitsind wir aber offen-sichtlich nicht. Ichmöchte faire Karrie-rechancen für Frau-en und Männer.Nicht mehr - aberauch nicht weniger.

Wo sehen Sie denVorteil einer freiwilli-gen Quote gegenüberder gesetzlichen, dievon Ministerin vonder Leyen gefordertwird?

Nochmal: DieFlexi-Quote ist keine freiwillige Selbstver-pflichtung, sondern eine gesetzliche Ver-pflichtung. Ich halte nichts von der rei-nen Symptombekämpfung, sondern dieUnternehmen sollen sich mit den Ursa-chen in ihrem eigenen Unternehmen aus-einandersetzen müssen.

Richtig ist deshalb: Die von mir vorge-schlagene Flexi-Quote erlaubt unter-schiedliche Zielsetzungen und Verfahren -je nach Situation von Branchen undUnternehmen. Klare Ziele, Flexibilität,Wettbewerb und vor allem Transparenzsind das Gebot der Stunde, damit auchFrauen faire Chancen auf Führungsposi-tionen bekommen. Das Interview führte mentoring4u, CarolinaAmrhein

Ministerin Dr. Kristina Schröder

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8 mentoring4u 2/2011

D amit der 2. deutsche Mentorentag2012 den Teilnehmererwartungen

bestmöglich entsprechen wird, haben wirdie diesjährigen Teilnehmer um ihr Stim-mungsbild gebeten. Folgende vier Fragenwurden den Teilnehmer gestellt:1) Was ist Ihnen vom 1. deutschen Men-torentag besonders in Erinnerung geblie-ben?2) Was fanden Sie besonders gelungen?3) Was schlagen Sie vor noch zu verbes-sern?4) Welchen Referenten möchten Sie aufdem 2. Deutschen Mentorentag 2012besonders gerne hören?

*Vielen Dank für den interessanten Vor-mittag gestern. Es gab so viele Impulse,Anregungen und auch Mahnungen vonRednern und Teilnehmern - da wirdsicherlich noch viel, viel diskutiert wer-den müssen...Julia. M. Mönnich, Senior Editor Sports-

wear International/Deutscher Fachverlag,FFM

*1) sehr gute Erinnerung, da aus meinerSicht die richtigen Themen angesprochenwurden, die für die Zukunft Relevanzhaben2) die Diskussionen - auch an den rundenTischen3) noch mehr Einbezug der Generation Yin die Diskussionen - schließlich wollenund müssen wir wissen, wie deren Erwar-tungen sindRose Lipkau, Leiterin Retention & Relati-

onship- Management, Deutsche LufthansaAG

*1) Ich konnte leider nur am Vormittagteilnehmen und habe deshalb nur dieEingangsvorträge gehört, die allerdingssehr informativ waren. Die Räumlichkei-ten waren sehr ansprechend und dieAtmosphäre der Tagung empfand ich alssehr offen und anregend.2) Das Podium war sehr hochkarätigbesetzt.

3 & 4) Was mir gefehlt hat, war eine brei-tere Palette an bereits bestehenden Men-toring-Projekten in Frankfurt. Unabhän-gig von Wirtschaftsunternehmen gibt essehr viele Institutionen und Träger, dieseit Jahren erfolgreiche Mentoring-Projek-te gerade auch für Jugendliche im Über-gang Schule und Beruf oder für Migran-ten durchführen... Ute Chrysam, Projektsteuerung Mentoring-

Projekte, beramí berufliche Integration e.V.*

1) Die Idee einen deutschen Mentorentagzu initiieren fand ich toll. Der Einladungbin ich gerne und mit Neugierde gefolgt.Die Räumlichkeiten, die fast durchwegfreundlichen Menschen (vom Empfangüber den Kaffeeservice bis hin zum Taxibestellen), gaben dem ganzen eine beson-dere Note. Etwas gedrängt empfand ichden Zeitrahmen in dem versucht wurdedie vorgesehenen Vorträge plus Nachfra-gen zu behandeln...2) Durch die Auswahl der Referenten istes gelungen:- Einblicke in für mich sehr andere Felderder Unternehmensphilosophien zugewinnen - zu erfahren, dass die Fragen die inUnternehmen gestellt werden, die Suchenach Lösungswegen, nicht anders ist alsin den Bereichen, in denen ich tätig bin.3) Bei den Tischgesprächen muss nichtjeder zu jeder Frage in der kurzen Zeitjeder etwas sagen. Es wäre sicher gut mehrZeit in den einzelnen Runden zu habenum die Themen deutlicher herauszuarbei-ten...Peder W. Strux, Filmemacher

Hamburg/München*

Die Veranstaltung hat einen sehr gutenGesamtüberblick geben können, der,getragen durch die Interdisziplinarität, anden Thementischen in die Tiefe durchdis-kutiert wurde. Die Begriffe Externes undInternes Mentoring werden oft nicht aus-reichend unterschieden und noch wirdMentoring nicht als langfristig angelegtes

strategisches Mittel zur Nachwuchssiche-rung verstanden und eingesetzt. In derPraxis bedeutet Mentoring der fachlicheUND persönliche Austausch zwischenGenerationen zum Zweck des Wis-senstransfers. Nur dieses kumulierte Wis-sen garantiert dem Standort Deutschlandauf Dauer Wettbewerbsfähigkeit undInnova-tionsvorsprung.Eine Teilnehmerin, Manager Personalmar-

keting*

Im Nachgang an die gestrige Veranstal-tung bei Ihnen im Haus möchte ich mich

MENTORENTAG

Aufbruch im WestendDer 1. Deutsche Mentorentag

Nach dem großen Erfolg der Veranstaltung vom 27.09.2011 istfür den Initiator Martin Weiß klar: „Diese Veranstaltung wird2012 fortgesetzt! Die Wichtigkeit des Themas Mentoring undNachwuchssicherung nimmt vor dem Hintergrund des demogra-phischen Wandels zu.“

Ganz Auge und ganz Ohr: Beim Mentorentagin der Villa Bonn hörten die Teilnehmer kon-

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ganz herzlich dafür bedanken, dass ichmit dabei sein durfte. Ich empfand denTag als äußerst informativ und habe ganznebenbei noch ein paar sehr nette Leutekennen gelernt. Aus der Sicht des bSbhätte ich sicherlich noch einiges überMentoring/Coaching sagen können -zumal wir innerhalb des Verbandes schonseit Jahren eine Mentorenausbildunganbieten und die Nachfrage auch sehrgroß ist.Andrea van Harten, Mitglied des Vorstan-

des Bundesverband Sekretariat und Büroma-nage-ment e.V., Bremen

Herr Schlatermund, was gefällt Ihnendaran, Mentor für Mentoring4u und dieMentoren-Initiativen zu sein? Jungen, oft problembehafteten Menschenanhand eigener Lebenserfahrungen Mut zumachen.Sie sind bestimmt beruflich sehr einge-bunden. Wieso wollten Sie trotzdemMentor werden?Ich bin pensioniert, zwar immer noch ein bisschen aktiv, aber doch weitgehend Herr übermeine Zeit.Viele Mentees fragen sich, wie eine Men-tor-Mentee Beziehung gelebt wird. Kön-nen Sie unseren Lesern aus Ihrer Erfah-rung heraus dazu einige Einblickegeben? Meine Rolle war bisher auf einen einmaligenAuftritt vor Schülern einer Problem-Schulebeschränkt. Ich habe keine Erfahrung miteiner etablierten Mentor/Mentee-Beziehung(würde eine solche in diesem Moment auch einwenig restriktiv ins Auge fassen, allerdingsauch nicht rundheraus ausschließen).Wie oft sollten Mentor und MenteeKontakt zu haben? Wie erwähnt, verfüge ich über keine Erfah-rung. Mein Gefühl sagt mir aber: zum einenist es personenabhängig, zum anderen gilt auchhier der Grundsatz: nicht übertreiben. Ich mei-ne, ein monatliches Zusammenkommen ist gutund ansonsten fallweiser Kontakt nachBedarfslage des Mentees.Welche Themen können Sie als Mentorbesonders nachhaltig begleiten?Jeder Mensch hat ein Talent. Es suchen, fin-den und ansprechen, darauf kommt es an.Ohne Lernen geht es nicht. Leistung ist die ein-zige nachhaltige Quelle für Glück, Zufrieden-heit und oft auch Stolz. Leistung ist immer mitAnstrengung verbunden. Glück und Zufrieden-heit sind die Belohnung für Leistung, also fürerbrachte Anstrengung. Jeder Mensch hat einmehr oder minder bewusstes Bedürfnis nachNützlichkeit. Niemand hat das Recht, einem

jungen Menschen Mut auszureden.Gibt es Ihrer Meinung nach eine Schuledes „guten Mentors“?Die eigene Lebenserfahrung.Haben Sie Erwartungen an eine/einenMentee? Wenn „Ja“ welche?Dass er/sie willens ist, mir zuzuhören und mitmir in einen Gedankenaustausch zu treten. Wie sieht für Sie die „perfekte“ Mentor-Mentee Beziehung aus?Vertrauen ist das Fundament.Was sagen Sie zum Thema „Qualitätssi-cherung? Wie könnte diese beim Mento-ringprozess sinnvoll und durchführbarerfolgen?Ich rate davon ab. Der Fächer der denkbarenMentor/Mentee-Beziehungen ist sehr weitgespannt. Sinnvoll, weil anregend, können gele-gentliche Zusammenkünfte von Mentoren undder Erfahrungsaustausch zwischen ihnen sein.Aber kein strukturiertes QS-System, auf keinenFall!Welche Ihrer persönlichen Erfahrungenkönnen für Ihre jungen Mentees hilf-reich sein?Alle meine beruflichen und viele meiner per-sönlichen Lebenserfahrungen.Welche Herausforderungen Ihrer Men-tees waren lehrreich für Sie?Dazu kann ich mich mangels Erfahrung nichtäußern. Was sagen Sie Menschen, die Interessean einer Mentorenschaft haben?Unterstellt, dass sie die fachlichen und mensch-lichen Voraussetzungen dafür mitbringen: m a c h e n ! Es ist ein ungeheuerlicher gesell-schaftlicher Skandal, dass ca. 7% aller Jugend-lichen als „Looser“ abgestempelt und oft abge-schrieben werden. Abhilfe ist sowohl ein ökono-misches als auch ein sittlich-moralisches Gebot.

Herr Schatermund, wir bedanken unsherzlich für die Beantwortung der Fragen!

Carolina Amrhein, Redaktion M4uMAG

MENTOREN-FRAGEBOGEN

mentoring4u 2/2011 9

Und Sie, Herr Schlatermund?Fragen an die Mentoren

zentriert den Referenten zu und diskutiertenanschließend miteinander. Fotos: Archiv

Ab dieser Ausgabe des M4uMAGs möchtenwir den Mentoren des 2B-Mentor Netzwerk-es ein Gesicht geben. Die von der Unterneh-mensberatung ConActivity KG initiiertenMentoren-Initiativen „Auf die Socken, fertig,los!“ und „Fach- & Führungskräfte schenkenSchülern/Studenten Zeit!“ leben vom Einsatzengagierter Mentoren. Die M4uMAG-Redak-tion fragt nach, wie und warum Menschendie Verantwortung für eine Mentorenschaft übernehmen.

Dieter SchlatermundRentner mit Perspektiven

Page 10: Mentoring4u Nr. 6

10 mentoring4u 2/2011

D er demografische Wan-del wird häufig als pro-

blematisch angesehen. Erbedeutet, dass die Menschenimmer älter werden unddamit der Anteil der Hoch-altrigen innerhalb der Bevöl-kerung stark ansteigt. Die Dis-kussion zu der Frage, wie dieerhöhte Anzahl Pflegebedürf-tiger zukünftig versorgt wer-den kann wird meistens ver-nachlässigt. Den demografi-schen Wandel als Chance zusehen, wird kaum diskutiert.Doch könnte nicht genau die-ser Anreiz für eine Ausbil-dung mit anschließender Per-spektive für eine Tätigkeit imPflegeberuf sein?

Denn Pflegefachkräfte wer-den zum Beispiel sowohl imBereich der Akutpflege inKrankenhäusern als auch fürdie Langzeitpflege in Alten-und Pflegeheimen gesucht.Die Bereiche bieten einumfassendes und abwechs-lungsreiches Arbeitsfeld, mitunterschiedlichen Schwer-punkten, in dem der Menschim Mittelpunkt steht.

Die Ausbildung zum/rGesundheits- und Kranken-pfleger/in, Gesundheits- undKinderkrankenpfleger/inoder auch zum/r Altenpfle-ger/in sind gesetzlich geregel-te Ausbildungsgänge mit staat-licher Abschlussprüfung, diezur Berechtigung der Berufs-bezeichnung führen. Inner-halb der jeweils dreijährigenAusbildung haben die Auszu-bildenden sowohl praktischeals auch theoretische Anteile,die auf die anspruchsvollenzukünftigen Arbeitsbereichein besonderem Maße vorbe-reiten. Die theoretischenKenntnisse, die an den Bil-dungseinrichtungen erwor-ben werden, können durcheine gezielte Vernetzung mitder Praxis direkt angewandtwerden.

Schwerpunkte für Pflege-kräfte im Krankenhaus sindeine eigenständige Pflege, dieBeobachtung, Betreuung undBeratung von Patienten/innen, sowie die Dokumenta-

tion und Evaluation der pflege-rischen Maßnahmen. Ziel derVersorgung und Betreuung imKrankenhaus ist die Förderungder noch vorhandenen Fähigkei-ten des/r Patienten/in mit demZiel, den/die Patienten/in wie-der selbstständiger werden zulassen. In Alten- und Pflegehei-men hingegen zählen die Tätig-keiten der selbständigen undeigenverantwortlichen Betreu-ung und Pflege älterer Men-schen mit besonderer Berück-sichtigung auf die Biografie undder Einbeziehung des sozialenUmfelds zu den hauptsächlichenAufgaben. Dies geschieht immerunter dem Fokus, dass dieBewohner/innen in einemAlten- und Pflegeheim wohnenund dies für sie ihr zu Hausedarstellt.

Die Marienhaus GmbHgehört mit 21 Krankenhäusern(an 31 Standorten), 29 Alten-

und Pflegeheimen, 3 Kinder-und Jugendhilfeeinrichtungen,9 Hospizen, 9 weiteren Einrich-tungen sowie 10 Bildungsein-richtungen zu den großenUnternehmen, die sowohl imPflegeberuf ausbilden als auchein umfassendes Jobangebot imBereich der Pflege anbieten.Über die hohe Anzahl von ver-schiedenen Einrichtungen kön-nen oftmals individuelle Lösun-gen gefunden werden.

Weitere Informationen zuPraktika sowie Ausbildungsmög-lichkeiten bei der MarienhausGmbH finden Sie unterwww.ausbildung-pflege.de.Kirsten Menge

SPEZIAL PFLEGEBERUFE

Schlaf nicht!Der demografischeWandel - das Älter

werden und dieChance auf einen

abwechslungsreichenJob im Bereich der

Pflege. Die Marien-haus GmbH bieteteine umfangreichePalette an Arbeits-

möglichkeiten.

Der Berufseinstieg lockt mit vielen Varianten

Page 11: Mentoring4u Nr. 6

F ür das duale System derBerufsausbildung wird

Deutschland weltweitbewundert und beneidet.Ihm verdankt Deutschlandnicht nur hochqualifizierteFacharbeiter, die die Grund-lage einer prosperierendenWirtschaft bilden, sondernauch eine beispiellos niedri-ge Jugendarbeitslosigkeit.

Gleichwohl wird die dua-le Berufsausbildung hierzu-lande nicht angemessengewürdigt. Die Qualität desBildungssystems wird miteiner möglichst hohen Abi-turientenquote gleichgesetzt.Ein immer stärkerer Trendzur übersteigerten Wertschät-zung einer akademischenAusbildung ist die Folge.

Dadurch sind Schüler wieEltern verunsichert und set-zen einen guten Start insBerufsleben mit dem Abitur

gleich. Immer mehr Kinderund Jugendliche besuchendeshalb eine Schulform, fürdie sie - zumindest zu diesemZeitpunkt - nicht geeignetsind. Dies führt zu Stressund Frustration beiSchülern, Eltern sowie Leh-rern und beeinflusst das Lei-stungsniveau wiederum nega-tiv - eine ebenso verhängnis-volle wie unnötige Entwick-lung, bietet das deutsche Bil-dungssystem doch vielfältigeMöglichkeiten.

So ist ein guter Haupt-und Realschulabschluss zumStart in eine duale Berufs-ausbildung in vielen Lehrbe-

rufen eine vernünftigeGrundlage. Noch wichtigerist jedoch, dass die BewerberMotivation für den gewähl-ten Beruf mitbringen.Lücken in Mathe, Deutschund Englisch kann manschließen - ein Mangel anInteresse und Lernbereit-schaft ist meistens nichtbehebbar.

Mein persönlicher Tippan Schüler für die Berufs-wahl lautet: „Such dir denBeruf aus, der dich wirklichinteressiert. Finde etwaswofür du ‚brennst' - dannwirst du zwangsläufig gutund damit auch erfolgreichsein.“

Wer auf der Basis einerabgeschlossenen Ausbildungerfolgreich in seinem Beruftätig ist, dem stehen alleWege offen. Von der Mei-sterausbildung bis zumMasterabschluss steht jedemEinzelnen eine große Palettevon Entwicklungsmöglich-keiten offen, die berufsbe-gleitend oder mit einer Aus-zeit von der Berufstätigkeitgenutzt werden können.

Oft zeigt sich, dass eineberufsbezogene Weiterbil-dung in einer späterenLebensphase auch denjeni-gen relativ leicht von derHand geht, die sich im schu-lischen Bildungssystem zumTeil sehr schwer getanhaben.

Mein Fazit: Ich rate drin-gend davon ab, den Bil-dungsfokus ausschließlichauf die akademische Bildungzu legen. Mit Akademikernallein lassen sich die Heraus-forderungen der deutschenVolkswirtschaft nicht bewäl-tigen. Es wird vielmehr dar-auf ankommen, im Rahmendes demografischen Wandelsalle arbeitsfähigen Menschensinnstiftend in die Arbeits-welt einzubinden. Dies wirdnur mit einer vielschichtigenund durchlässigen Berufsbil-dungslandschaft funktionie-ren, deren Rückgrat die dua-le Berufsausbildung bildet.Silke Tegenkamp

SPEZIAL PFLEGEBERUFE

mentoring4u 2/2011 11

Schlaf nicht!Dass die Jugendar-beitslosigkeit inDeutschland gerin-ger ist als in ande-ren europäischenLändern, verdankenwir weitgehend demdualen Ausbildungs-system. Es fördertunterschiedlicheBegabungen.

Der Berufseinstieg lockt mit vielen Varianten

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12 mentoring4u 2/2011

E s geht hier um die ersten 100 Tage fürAzubis im neuen Job. Denn in diesen

ersten drei Monaten entscheidet sich, obsie top oder ein Flop sind. Ähnlich wiebei Politikern ist das die Prüfzeit, in dersich jeder Neuling in einem Unterneh-men erst einmal bewähren muss, ob erins Team passt. Personalberater ratenallen, die frisch in einen Betrieb kom-men:

In dieser Zeit muss man beweisen, dassman die richtige Einstellung und Qualifi-kation mitbringt. Und: Man erwartetauch, dass sich der oder die Neue enga-giert und mit den Kollegen bestens har-moniert.

Das ist in der Tat nicht immer leicht,wissen Berufsberater. Aber man kannsich auf diese Zeit gut vorbereiten. Sieempfehlen vor Antritt der neuen Stelleviele Informationen über den Betrieb zusammeln. Dafür würden sich Internetund Intranet eignen, auch gute Hand-bücher, und – wenn vorhanden – Mitar-

beiter-Zeitschriften seien gute Info-Quel-len. Wichtig dabei: Sich möglichst schnellein Insider-Wissen über das Unterneh-men anzueignen.

Arbeitsberater empfehlen: Ist dasErlangen von Insider-Kenntnissen außer-halb eines Unternehmens nicht möglich,hilft nur das Gespräch mit den Kollegen.Denn nur wer weiß, wie es in der Abtei-lung oder im Betrieb läuft, kann sichschnell integrieren. Dazu sollte man inder Kaffeepause ruhig einmal Fragen stel-len. Und in Großbetrieben sich nicht perE-Mail bei den Kollegen vorstellen, son-dern persönlich auf sie zugehen.

Einen ersten Fehler im neuen Betriebgilt es auf jeden Fall zu vermeiden: Diemeisten denken, sie müssen sofort mitden älteren Mitarbeitern mithalten kön-nen, stürzen sich viel zu sehr auf eineerste Lernphase. Dabei vergessen sie, dasses besonders wichtig ist, die neuen Kolle-gen kennen zu lernen und sich ins Team

zu integrieren. Erst danach sollte dieLern-oder Ausbildungsphase angegangenwerden, wissen Ausbilder in großenUnternehmen.

Fehler Nummer 2: Sie verstecken sich.Sind zu abwartend und zurückhaltend,scheu und schüchtern. Aber nur derjeni-ge, der Interesse zeigt, Fragen stellt, seineMitarbeit anbietet, kann im Team schnellPunkte sammeln.

Fehler Nummer 3: Nicht ängstlich sein,sondern sich offen für neue Aufgabeninteressieren. Dabei Respekt vor derArbeit der Kollegen zeigen, wissen dassdie Älteren einen erheblichen Wissens-vorsprung vor einem selbst haben. Aufkeinen Fall mit eigenem Wissen vorihnen angeben, sondern lieber Fragenstellen und Anweisungen des Teamleitersbefolgen. Sonst stellt man sich selbstschnell an den Rand.

Dass man tatsächlich nur 100 TageZeit hat, sich zu bewähren – dieser Auffas-sung sind nicht alle Ausbilder. Vielesagen, dass man auch danach noch eineSchonfrist hat, seine persönlichen Stär-ken zu zeigen. Aber sie mahnen: Dieersten drei Monate im neuen Job stellenschon die Weichen für die Zukunft ineinem Unternehmen. Man sollte also gro-be Fehler im Umgang mit den Kollegenund in der Anfangs-Lernphase möglichstvermeiden.Bundesagentur für Arbeit

BERUFSEINSTIEG

Wenn’s beim Start stottert Chancen und Tücken für Berufsanfänger

Fragen Sie in denersten vier Wochenja nicht nachUrlaub ! LästernSie auch nicht überdie Schuhe einerKollegin. SchauenSie besser älterenMitarbeitern überdie Schulter. Stel-len Sie stets höflichIhre Fragen. Undbedanken Sie sichfür die Antworten.

10 Experten-Tipps für Berufs-Neulinge1. Arbeiten Sie sich schnell und gutein. Sorgen Sie dafür, sich schnellst-möglich zu integrieren.2. Nutzen Sie aktiv alle Lernmöglich-keiten. Gibt es Einführungsveranstal-tungen, nehmen Sie unbedingt daranteil. Aufmerksamkeit spielt eine großeRolle, machen Sie sich Notizen undwiederholen Sie die neu erarbeitetenThemen für sich noch einmal.3. Fragen Sie nach – aus eigenemInteresse und um sicher zu gehen,dass Sie auch alles verstehen.4. Keine Angst vor zu vielen Fragen.Sie sollten lieber einmal mehr fragen,als Fehler zu begehen. Fragenstellenermöglicht, schneller selbständig zuarbeiten. Sie signalisieren so auch,

dass Sie interessiert sind.5. Leisten Sie gute Arbeit. So erlangenSie Vertrauen und einen guten Ruf beiVorgesetzten und Kollegen.6. Zeigen Sie Interesse an der ArbeitIhrer Kollegen. Fragen Sie sie nach derenAufgaben und finden Sie heraus, wie die-se Tätigkeiten zu Ihrem eigenen Job ste-hen. Das ermöglicht Ihnen, Zusammen-hänge im Betrieb besser zu erkennen.7. Offene und unverkrampfte Beziehun-gen zu anderen sind Voraussetzungenfür effektive Zusammenarbeit.8. Seien Sie hilfsbereit. Natürlich sollenSie Ihre eigenen Aufgaben gut erledigen.Gerade in der Einlernphase gibt es aller-dings oft Pausen, in denen Sie nichtsarbeiten können. In solchen Situationen

sollten Sie Ihre Hilfe anbieten.9. Beweisen Sie, dass Sie wirklichmöglichst schnell möglichst gut wer-den möchten. Bitten Sie Ihren Chef,Ihren Ausbilder und gegebenenfallsIhre Kollegen um ein Feedback zuIhren Leistungen. Das zeigt, dass Siesich für den Eindruck interessieren,den andere von Ihnen haben.10. Lernen Sie aus Ihren Fehlern. Feh-ler lassen sich gerade in der Einstiegs-phase einfach nicht vermeiden. GebenSie Fehler zu, korrigieren Sie sofort.Wenn Sie einen Fehler gemachthaben, den andere für Sie ausbadenmüssen, entschuldigen Sie sich beider betreffenden Person dafür.Bundesagentur für Arbeit

Die ersten hundert Tage

Page 13: Mentoring4u Nr. 6

D ie Ausbildung ist der Start in dieBerufswelt. Doch nicht jedem Azubi

gelingt er auf Anhieb. Etwa 20 Prozentbrechen die Lehre wieder ab. Die Aller-meisten noch im ersten Ausbildungsjahr.Was bleibt dann zu tun? Hier die wichtig-sten Tipps im Überblick:Zahlen und Hintergründe* In 57 % der Abbrüche erfolgte eineKündigung durch den Azubi, in 32 %durch den Arbeitgeber und nur in 11 %kam es zum Aufhebungsvertrag im gegen-seitigen Einverständnis.* Wenn Azubis die Ausbildung abbre-chen, dann bei 4 % noch vor Ausbil-dungsbeginn, bei 60 % im ersten Ausbil-dungsjahr, bei 25 % im zweiten und beinoch 10 % im dritten Ausbildungsjahr.* Hauptgründe für den Ausbildungsab-bruch sind die Bedingungen im Ausbil-dungsbetrieb (70%), ganz persönliche wiez.B. gesundheitliche Gründe (46%) oderschlicht eine Fehlentscheidung bei derBerufswahl (33%). (Quelle BIBB Studie)Was tun bei drohendem Ausbildungsab-bruch bzw. vorzeitiger Auflösung?Probleme oder Schwierigkeiten in derAusbildung sind leider keine Seltenheit.Doch sie entstehen nicht über Nacht.Bevor Azubis die Ausbildung abbrechen,sollten sie daher sprechen mit* ihrer Ausbilderin oder ihrem Ausbilderim Betrieb,* den Berufsschullehrerinnen und -leh-rern,* den Ausbildungsberatern der Kammer,* ihrem Team U25 bzw. der Berufsbera-tung der Agentur für Arbeit. Je früher beiProblemen Rat und Hilfe gesucht wird,desto besser!Gehen oder bleiben? Gründe für denAusbildungsabbruchGesundheitliche Gründe: Wenn man denAnforderungen der Ausbildung gesund-

heitlich nicht gewachsen ist, lässt sichdagegen leider wenig machen. Dann ambesten zum Team U25 oder den Berufsbe-ratern der Agentur für Arbeit gehen.Dort werden die gesundheitlichen Ein-schränkungen genau abgeklärt. Danachwird gemeinsam überlegt, welche anderenBerufe in Betracht kommen. Die Agentu-ren helfen, einen neuen Ausbildungsplatzzu bekommen.Schwierigkeiten in der Berufsschule: ErsteAnlaufstelle ist hier der Ausbilder. Viel-leicht hat er Tipps, wie sich die Situationverbessern lässt. Zudem bietet auch dieAgentur für Arbeit kostenlose ausbil-dungsbegleitende Hilfen (abH) an, wiezusätzlichen Stützunterricht und sozial-pädagogische Betreuung. In kleinenGruppen oder im Einzeltraining helfenabH-Fachleute, schulische, fachprakti-sche, oder persönliche Probleme zu über-winden.Konflikte mit dem Chef oder mit Kollegen:Zuerst sollte man schauen, ob man nichtselbst etwas falsch macht. Wenn nicht,dann sollte das Gespräch mit dem Chefund/oder den Kollegen gesucht werden.Bei ernsthaften Problemen hilft der Aus-bildungsberater der Kammer oderInnung. Nur ganz zum Schluss sollte einAusbildungswechsel erwogen werden.Der Beruf ist falsch gewählt: Dann in Ruheüberlegen, ob die Ausbildung erst abge-schlossen werden sollte, um dann ineinen anderen Bereich zu wechseln. Oderob die Weichen komplett neu gestellt wer-den müssen. Zumindest weiß der Jugend-liche jetzt, was er nicht will. Auch dannhelfen wieder die U25-Teams oder dieBerufsberater der Arbeitsagenturen.Besser wechseln statt abbrechenAbbrechen ohne Plan B? Nicht zu emp-fehlen. Denn dann mündet der Ausbil-dungsabbruch häufig in der Arbeitslosig-

keit. Besser ist es, erstdann den Ausbildungs-platz zu kündigen, wennman bereits einen neuenAusbildungsplatz bzw.eine wirklich gute Alterna-tive gefunden hat.Im Falle einer Kündigungdurch den Ausbilder(nach der Probezeit) mussgut erwogen werden, obein Widerspruch dagegensinnvoll ist. Wenn ja,muss dieser Widerspruchinnerhalb von dreiWochen erfolgen. Ein

Widerspruch wird mit dem Ziel eingelegt,eine Weiterführung der Ausbildung zubewirken. Das ist besonders dann wichtig,wenn sich der Azubi bereits im drittenLehrjahr befindet.

Abbruch schon geschehen? Dann dieseAnsprüche geltend machenIm Betrieb:* Jeder Azubi hat Anspruch auf einArbeitszeugnis. Je besser es ausfällt, destogrößer sind die Chancen bei einer neuenLehrbewerbung.* Arbeitszeugnisse wie Lohnsteuerkartemüssen ausgehändigt werden.* Die Vergütung muss bis zum letztenArbeitstag erfolgen. Auch Resturlaub undÜberstunden fallen darunter und müssenvergütet werden.Bei der Agentur für Arbeit:Egal aus welchen Gründen - wer seinenAusbildungsplatz verliert, sollte sichumgehend arbeitslos melden. Es wirddann geprüft, welcher Anspruch aufArbeitslosengeld (I oder II) besteht. Diesist unter anderem deshalb wichtig, weildann in der Regel auch die Frage derKrankenkasse geklärt ist.Lehrstelle weg?Jetzt heißt es sich neu orientieren. KeinEnde ohne Neubeginn. Doch wie soll deraussehen? Es gibt viele verschiedene Mög-lichkeiten wie beispielsweise* die Ausbildung in einem anderenBetrieb fortzusetzen,* eine Ausbildung in einem neuen Berufzu beginnen,* noch einmal die Schule zu besuchenund einen höheren Abschluss zu machen,* eine Berufsfachschule zu besuchen,* ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oderein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)zu machen,* ein duales Studium zu beginnen* in ein Studium zu starten.Bundesagentur für Arbeit

BERUFSEINSTIEG

mentoring4u 2/2011 13

Wenn’s beim Start stottert Chancen und Tücken für Berufsanfänger

Die meisten Jugendlichenhaben sich Mühe gegeben beiihrer Entscheidung für ihrenAusbildungsberuf. Und auchdie Unternehmen investierenviel bei der Suche nach gutenMitarbeitern. Und doch gibt eskeine Garantie für eine erfolgreiche Ausbildung.

Lehre verpatzt…, und was nun?

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Page 14: Mentoring4u Nr. 6

14 mentoring4u 2/2011

W ollen Sie sich weiterent-wickeln? Wenn ja, dann haben

Sie die Chance, auch ohne Abitur dieHochschule zu besuchen. Auch ohneallgemeine Hochschulreife, Fachhoch-schulreife oder Fachgebundene Hoch-schulreife kann man studieren. In allenBundesländer können Praktiker ohneAbitur an einer Hochschule studieren.Welche Voraussetzungen gibt es?

Fast alle Bundesländer haben folgendeVoraussetzungen:- eine mindestens 2-jährige erfolgreichabgeschlossene Berufsausbildung - plus 3-jährige Berufspraxis- Mindestalter von 24 Jahren- Qualifizierte Weiterbildung plus Nach-weis der Meisterprüfung*Welche Zugangsregelungen gibt es?

Nicht immer ist der direkte Zugang indie Hochschule möglich. Oft ist für dieZulassung die fachbezogene Eignung (z.B.Meisterbrief) in den ersten Semestern ineinem Probestudium** nachzuweisenoder es ist ein Prüfungsverfahren wie z.B.die Zugangsprüfung*** oder das Eig-nungsgespräch**** nötig.Welche Zugangsregelungen angewandtwerden, ist jeweils nach Bundesland

unterschiedlich (siehe Tabelle).(Quelle: http://www.wege-ins-studi-

um.de/data/File/BBZ_Nachholen_Abschluesse.pdf)

*Meisterprüfung Beispielsweise zum/zur Meister/in ,

Techniker/in, Fachwirt/in, Fachkraft ausdem Erziehung –und Pflegebereichs ….

**ProbestudiumIn einigen Bundesländern ist es beruf-

serfahrenen Praktikern möglich, ein Pro-bestudium aufzunehmen. Es dauert inPrinzip 2 bis 4 Semester.

***ZugangsprüfungDie meisten Bundesländer haben

Zugangsprüfungen, schriftlichund mündlich. Gefragt sindAllgemeinwissen und fachlicheNähe zum gewählten Studium.

****Eignungsgespräch/Direktzugang

Mehrere Bundesländerermöglichen das Studium ohneZugangsprüfung oder ohne Pro-bestudium. Oft werden jedoch

Beratungs- und Eignungsge-spräche vorgeschaltet. So bietetdie Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt einen

Beratungsservice an. Dort haben Sie dieGelegenheit, mehr über ein Studiumoder über eine Studienaufnahme zuerfahren.Unser Buchtipp: Qualifikationsreserven

durch Quereinstieg nutzen. Autor: Dilan Balci| Bild & Thumb: D.Balci |Quelle:www.wege-ins-studium.de, www.goethe-universität.de Lexikon der Ausbildungs-berufe der Bundesagentur für Arbeit und Men-toring4u TV) – Qualifikationsreserven durchQuereinstieg nutzen (Gebundene Ausgabe).Verlag Bertelsmann, Bielefeld / Auflage 1 -Juni 2011.Autor: Franziska Diller, DagmarFestner, Thomas Freiling und Silke Huber

STARTPROGRAMME

I ch dachte: das ist ein Führerschein?“Diese Frage hat Bastian Roet vom Bun-

desverband Deutscher Omnibusunter-nehmer nicht das erste Mal gehört, als erdie Ausbildungsberufe im Personenver-kehr vor einer Schulklasse vorgestellt hat.Und sicher werden wie in der Alfred-Nobel-Schule noch viele Schüler etwasverdutzt sein wenn Sie hören, dass derBusfahrer in Wirklichkeit „Berufskraft-fahrer“ heißt und die Azubis im Verkehrs-unternehmen eine dreijährige Ausbil-dung hinter sich bringen, bevor sich auf-machen dürfen „Kilometermillionär“ zuwerden.

Mit dem Bus zu Schule oder auf Klas-senfahrt, das ist für fast alle Schüler eineSelbstverständlichkeit. „Was dahinter-steht, ist leider nur wenigen bekannt,wenn sie gemeinsam mit ihren Elternüber eine passende Ausbildungsstellenachdenken, oder mit den Lehrern überJobs mit Zukunft diskutieren“ fasst Roetdie Gespräche mit den Berliner Schülernzusammen. Genau deswegen hat sein Ver-band auch die Infokampagne www.werd-Busfahrer.de ins in Netz gestellt, um zuinformieren und mit dem ein oder ande-ren Vorurteil aufzuräumen. Neben demAusbildungsberuf des Berufskraftfahrerskönnen sich angehende Azubis auch zur

Fachkraft imFahrbetriebausbildenlassen unddamit zuechten Allro-undern imÖPNV wer-den. Hierwird nebender Qualifi-kation alsFahrer auchkaufmänni-sches undspeziellesverkehrstechnisches Wissen erworben.„Wie können wir Buslinien effektivermachen, Routen optimieren und mehrKunden für eine Monatskarte begei-stern?“ Das sind Themen für die angehen-den Fachkräfte im Fahrbetrieb, kurz FiF.Wer dann schon etwas Erfahrung gesam-melt hat, den Kontakt mit Menschen magund auch mal etwas länger unterwegs seinmöchte, kommt in der Bustouristikschnell einmal quer durch Europa.

Fahrer, die zukünftig die Verantwor-tung für die Sicherheit von 50 Fahrgästentragen sollen, werden dafür gut ausgebil-det und können sich über einen Job mit

echter Perspektive freuen. Zum einengehen viele der jetzigen Fahrer in denkommen Jahre in Rente, zum anderensteigen wegen der hohen Spritpreiseimmer mehr Menschen ermäßig in denBus. Oder sie wollen etwas für dieUmwelt tun, der Bus ist nämlich nichtnur das sicherste, sondern auch dasumweltfreundlichste Verkehrsmittel.

Die Ausbildung kann man schon mit17 Jahren beginnen und mit 18 ersteErfahrungen im Linienverkehr sammeln.Zuerst auf Touren bis 50 Km Umkreis.Auf große Fahrt geht es erst mit bestande-ner Ausbildung.

UNI ohne Abi

In leitender Funktion

Wie man es zum Kilometermillionärbringen kann

Page 15: Mentoring4u Nr. 6

H allo liebe Fangemeinde. Heute müs-sen wir mal ein ernstes Wörtchen

reden. Bleiben wir mal beim Thema:Fachkräftemangel. Fachkräfte. Das bedeu-tet doch nicht nur Indianer, sondern viel-leicht auch Häuptlinge?

Liebe Arbeitgeber, also Ihr überwie-gend männlichen Menschen: habt Ihrdenn schon mal überlegt, wie viel Potenti-al noch ungenutzt in unserer Bevöl-kerung steckt? Also auchFührungspotential, das ent-weder nicht zum Zugekommt, weil der liebe Gottuns Menschen zur Speziesder Säugetiere gesteckt hat,wo nur 50 Prozent der Spe-zies für die Aufzucht derJungen verantwortlichzeichnet, statt gemeinsam,wie bei anderen Spezies, die

Eier auszubrüten oder die Brut einfachdem Sand zu überlassen? Oder aber nichtzum Zuge kommt, weil Frauen schon alsMädchen Bescheidenheit und Selbstkri-tik anerzogen bekommen, statt, wie vieleMänner, überzeugt von sich nach vornpreschen, um selbst potentielles Unver-mögen als absolute Kompetenz zu verkau-fen?

Kein Wunder also, dass es in oberenGefilden Frauenmangel gibt. Hat mannsich doch schon früher – Leute merktIhr’s, mein Lieblingswort – logischerweisekraft selbst definierter Gottgewolltheitselbstverständlich unter sich „vermehrt“.Gehört SIE nicht ins Haus? Leute, Leute.Seit man entdeckt hat, dass wahrschein-lich SIE das Feuer ent-deckt hat – in der Höhle,wo SIE ihren Wirkungsbe-reich hatte – und AliceSchwarzer Deutschland ordentlich wach-gerüttelt hat , hat man festgestellt, dassfrau ebenfalls über bildungsfähiges grauesEiweiß im Kopf verfügt – wobei entgegenfrüherer Argumentation Klasse Massewett macht.

Frauenquote schwirrt plötzlich her-um. Man will ja mit der Zeit gehen undToleranz attestieren. Tolle Idee. DerenEinführung würde sicherlich zumUmdenken in den oberen Etagen zwin-gen und zu ganz neuer Konkurrenzsituati-on und Notwendigkeit zu noch engerem

„Networking“ führen. Endlich käme manauf die Idee, dass vernunftbezogene Intel-ligenz, gepaart mit emotiona-ler Intelligenz, Kopfentschei-dung gepaart mit Bauchge-fühl, eine ideale Mischungsind. Wäredas nichtwie Topf

und Deckel (wobei egal ist, wer hier werist)?

Aber halt! HALT! Widerspräche dasnicht der naturgewollten Unterordnungdes Weibes? Früher (aaaahhh) hat dasalles wunderbar geklappt. Meine Mutterhat es richtig erfasst, sie hat uns Kindern(Söhne und Tochter) immer gesagt: derPapa sagt, was gemacht wird, und ichmache, was ich will. ...Papa hat dazugeschmunzelt. Hat doch prima funktio-niert…

Leute, aber was soll denn eine erzwun-gene Frauenquote? Geht es denn da nochnach Fähigkeit und Kompetenz? Wird danicht auf Krampf sogar eventuell ein viel-leicht tatsächlich besser geeigneter Mann

benachteiligt, bloß umdie letzte Quotenfraueinzubringen? HabenFrauen denn das wirk-

lich nötig? Wir haben doch ebenso vieldrauf! Oder müssen Frauen nicht viel-mehr lernen, ihre Fähigkeiten besser zuverkaufen und nicht vor Imponiergehabezurückzustecken? Und müssen Männernicht endlich einmal lernen, dass sienicht alleine aufgrund ihres Y-Chromo-soms wichtiger und besser sind? UndFrauen nicht aufgrund ihres Nein-Zei-chens – ich meine das X – automatischzickig sein müssen ;–) ?

Und denkt doch mal umgekehrt: wieist es denn mit einer Männerquote in

typischen Frauenbereichen? Puh, einemännliche Hebamme? Aber hey, es gibt jaauch männliche Gynäkologen. Ich erin-nere mich noch genauestens an einenFlug mit sehr vielen männlichenGeschäftsleuten, als sich die Co-Pilotinmeldete, dass sie uns jetzt nach Frankfurtfliegt. Schlagartig raschelten die Zeitun-gen im Chor auf männliche Schöße, undkaum freigegeben, hatten schon dieersten drei nervösen Zigaretten in derenMündern ihren Aggregatszustand gewech-selt, damals durfte man das noch in denFliegern.

Ach, ist das schön, mit Allgemeinplät-zen und Vorurteilen herumzuwerfen!

Müssen wir wirklich mit Quoten arbei-ten, oder sollten wir nicht geschlechtsneu-tral nach Eignung vorgehen? Sollten wirnicht bessere Chancen bieten, damitFrauen es nicht mehr so schwer in höhereRänge haben, weil sie noch immer biolo-gisch zeitweise ausfallen können? Männerhaben es durch die Abschaffung derWehrpflicht jetzt ja noch einfacher,lückenlos zu karrierieren. Und sollte manvielleicht auch eine Männerquote in weib-lichen Berufen für den menschlichen Pro-totypen einführen?

Wisst Ihr was? Diskutiert doch malmit! Schickt uns Eure Meinung, es wirdbestimmt interessant.

Bis neulich!Gisela Kiefer

AUSBILDUNGFRAUENQUOTE

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Zur Unterordnungdes Weibes

Wenn die Frauen Quoten killenVielleicht sollten wir es fallweise auch einmal mit einer Männerquote versuchen!

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16 mentoring4u 2/2011

und verzichtendeshalb nachdem Studiumauf ein Volonta-riat. DEN Beruf-seinstieg gibt esim Journalismusnicht, und dasist vielenSchülern, die sich für diesen Beruf inter-essieren, nicht klar.

Deshalb kommt es darauf an, ihnen zuvermitteln, das es vor allem auf zwei Din-ge ankommt: Die Fähigkeiten, die ein gut-er Journalist braucht und die eigeneBereitschaft, diese auszutesten. Zu denFähigkeiten zählen ein hohes Interesse anEntwicklungen in der Gesellschaft, andem, was die Mitbür-ger bewegt - auchwenn es mich nichtunmittelbar betrifft.Man muss sich fürMenschen und ihre Geschichten begei-stern können. Ein Journalist sollte immerwachsam durch die Welt laufen. Außer-dem gehören Hartnäckigkeit und derWillen zu einer sauberen Recherche zuseinen wichtigsten Eigenschaften. Waseinmal in der Zeitung steht, wird für wahrgehalten.

Die Fähigkeit, Wichtiges von Unwich-tigem unterscheiden zu können, hilftzusätzlich weiter: Denn jeder Zeitungsarti-kel hat eine Zeilenvorgabe, jeder Radio-beitrag darf nur eine bestimmte Längehaben. Und natürlich sollte ein Journalistauch einen gesunden Hang zu kritischemDenken haben und das, was er recher-chiert, auch hinterfragen.

Ob man das alles hat, kann man auste-sten: Durch Praktika in Redaktionen.

B erufsinformations-abend in einem

Düsseldorfer Gymnasi-um: Die Schüler derKlassen 10 bis 13 wol-len heute erfahren, wel-che Studienfächer esgibt und welche Berufefür sie interessant seinkönnen. Hoch imKurs: der Journalismus.Ich informiere über die Journalistenschu-le, die ich selbst besucht habe: das Institutzur Förderung publizistischen Nachwuch-ses in München, die Journalistenschuleder katholischen Kirche. Außerdemerzähle ich von meinen eigenen Erfahrun-gen in Redaktionen und wie ich den Wegin den Journalismus gefunden habe.

Eine Frage, die immer wieder auf-taucht: „Dann studiert man also Journa-lismus oder Medienwissenschaft, oder?“Es ist nicht das erste Mal, dass mir auf-fällt: Viele Menschen, die nichts mit die-ser Branche zu tun haben (also auch vieleSchüler), glauben, dass ein Journalismus-Studium geradewegs in die Redakti-onstätigkeit führt. Nein! möchte ich dajedes Mal rufen. Wer Journalist werdenmöchte, sollte das studieren, was er span-nend findet. In seinem InteressensgebietExperte werden, ein Thema kompetentbesetzen können: Das ist es, was Beruf-seinsteiger in den Redaktionen nützenkann.

Ich habe es selbst so erfahren: Studierthabe ich Politikwissenschaft und meineAbschlussarbeit über ein landespoliti-sches Thema geschrieben. Heute volontie-re ich bei dem privaten Hörfunksenderradio NRW - dem Rahmenprogramman-bieter für 45 Lokalstationen in NRW -und beschäftige mich dort schwerpunkt-mäßig mit Landespolitik.

Über den Berufseinstieg lässt sicheigentlich nur so viel sagen: Die meistenangehenden Journalisten studieren, sam-meln nebenher praktische Erfahrungendurch Praktika und freie Mitarbeit undabsolvieren nach dem Studium einVolontariat. Aber auch das ist nichtimmer so: Einige finden den Einstieg ineine Redaktion durch eine freie Mitarbeit

BERUFSBILD JOURNALISMUS

Hier kann man professionellen Journali-sten über die Schulter schauen und mei-stens auch eigene Artikel schreiben oderBeiträge für Radio und Fernsehen produ-zieren. Solche Praktika haben zwei guteNebeneffekte: Einerseits können Prakti-kanten Arbeitsproben sammeln und sichdamit später für eine freie Mitarbeitbewerben oder auch für ein Volontariat.

Andererseits lernt man injedem Praktikum Kollegenkennen und kann so nachund nach ein Netzwerk auf-bauen. Für das spätere

Berufsleben ist das nicht unwichtig. Ein Netzwerk kann man auch aufbau-

en, indem man sich an einer Journalisten-schule ausbilden lässt, zum Beispiel paral-lel zum Studium beim Institut zur Förde-rung publizistischen Nachwuchses (ifp) inMünchen. Absolventen von Journalisten-schulen pflegen in der Regel einen gutenKontakt untereinander. Journalistenschu-len sind also eine weitere Möglichkeit, inden Journalismus einzusteigen.

Es gibt nicht DEN einen Weg in denJournalismus, aber ohne praktischeErfahrungen während Schule und/oderStudium wird der Berufseinstieg nichtgelingen. Darüber sollten Schüler, dieJournalisten werden wollen, informiertwerden.Christina Höwelhans

Unsere Autorinwährend ihrer Ausbildung im

TV-Studio des ifp.Fotos: ifp

Patentrezepte gibt es nicht

Studieren? Ja! Was? Egal!

Die vielen Wege in den Journalismus

Viele Schüler haltenein Journalismus-Studium für DEN

Schlüssel zurRedaktion - doch es

kommt vor allemauf praktischeErfahrung an.