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Max.$ Hera. v. Leuch tasherg,ub. Galvanoplastik, 142l Wssser IOQ' 6ilae 180" Wwser 50' @lag 250" Wasser 3U0 Glas 360' Wasser 0' Glas ungefihr 700'- 800'. Auch diesen Zahlen kann ich k e i w vollstlndige Genauig- keit zuschreiben, indessen geben sie ein ziemlich richtiges Bild von der Verschiedenheit, welche bei Platin und Glas herrscht Ich hijtte gecn den Versuchen eine grossere Ausdehnting gat geben,, indeseen da e@~ jeder Versuch, namentlich bei dem PI* tin, durch das sorgflltige Austrocknen der Kugel jedesmal iibef eine balbe Stunde Zeit erPorderte und dennoch nicht absolub Genauigkeit darbot, so beschranke icb mich auP die Mittheilutqg dieser Nokiz. Sie wird vielleicht Personen, welche sicb glsiabk. Palls mit diesem Gegenstand beschiiftigen, willkommeo sein, d ich habe qeinen Zweck viillig erreicht, wenn icth die AUP$IBE~;L samkeit Ber Physikes auP diesg Modillcation der Vecsuche gem lenkt babe, Bsi den vielfachen Versuchen, diq iqb. noch bei dieser Ge- legenheit angestcllt habe, bin ich zu der Ueberzeugung gelangt,. dass es nur eine Dampfschicht ist, welche sich urn das heisse Metall herum bildet und welche die Fliissigkeit Portwfhrend zu- ruck,drdngt. EY muss sieh in der That ein Zwischenraum zwi- scben Gefiiss und Wasser befinden, was auch, wie ich denke, durch die Bildung der Lampensaure bestitigt wird. ich habe es nnterlassen, diese Ansicht ferner noch expecimentell festaustel- leu, da sich eine andere Person gleichfalls mit der Erklarung dieses Phiinomens beschafligt. XII. Ein pacsr- tbeue Experimente. der Galvano- Plast ik. Von MAXIMILIAN, Herzog yon Lenchteoberg. (Bultet. scient. d. St. Petersb.) No. i. Schqqejne geraume Zeit dee ueolo-en Winters mit ei- ner Reihe @Ivan0 -plastischer Versacbe. besch#Ptigt , die mich

Ein paar neue Experimente der Galvano-Plastik

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Page 1: Ein paar neue Experimente der Galvano-Plastik

Max.$ Hera. v. Leuch tasherg,ub. Galvanoplastik, 142l

Wssser IOQ' 6ilae 180" Wwser 50' @lag 250" Wasser 3U0 Glas 360' Wasser 0' Glas ungefihr 700'- 800'.

Auch diesen Zahlen kann ich ke iw vollstlndige Genauig- keit zuschreiben, indessen geben sie ein ziemlich richtiges Bild von der Verschiedenheit, welche bei Platin und Glas herrscht

Ich hijtte gecn den Versuchen eine grossere Ausdehnting gat geben,, indeseen da e@~ jeder Versuch, namentlich bei dem PI* tin, durch das sorgflltige Austrocknen der Kugel jedesmal iibef eine balbe Stunde Zeit erPorderte und dennoch nicht absolub Genauigkeit darbot, so beschranke icb mich auP die Mittheilutqg dieser Nokiz. Sie wird vielleicht Personen, welche sicb glsiabk. Palls mit diesem Gegenstand beschiiftigen, willkommeo sein, d ich habe qeinen Zweck viillig erreicht, wenn icth die AUP$IBE~;L samkeit Ber Physikes auP diesg Modillcation der Vecsuche gem lenkt babe,

Bsi den vielfachen Versuchen, d i q iqb. noch bei dieser Ge- legenheit angestcllt habe, bin ich zu der Ueberzeugung gelangt,. dass es nur eine Dampfschicht ist, welche sich urn das heisse Metall herum bildet und welche die Fliissigkeit Portwfhrend zu- ruck,drdngt. EY muss sieh in der That ein Zwischenraum zwi- scben Gefiiss und Wasser befinden, was auch, wie ich denke, durch die Bildung der Lampensaure bestitigt wird. ich habe es nnterlassen, diese Ansicht ferner noch expecimentell festaustel- leu, da sich eine andere Person gleichfalls mit der Erklarung dieses Phiinomens beschafligt.

XII. E i n pacsr- tbeue Exper imente . der Galvano-

Plas t ik. Von

M A X I M I L I A N , Herzog yon Lenchteoberg . (Bultet. scient. d. St. Petersb.)

No. i. Schqqejne geraume Zeit dee ueolo-en Winters mit ei-

ner Reihe @Ivan0 -plastischer Versacbe. besch#Ptigt , die mich

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144 Mar., Hem. v.Leuchtenberg, lib. Galvanoplastik.

zuniiohst praktisch und nachabmungeweise mit dem vertraut mach- ten, was mir Prof. J n c o b i mitgetheilt batte, erfuhr ich durch Prof. v. K O be1 I, dass es ihm gelungen sei, iiber ein gemaltes Bild oder eine Zeichnung in Tuschmanier eine Kiipferplatte zu bilden, welche dann zum Abdrucke sich eignete. - Da rnir v. Kobe 1 1's Versuchc in sofern interessant scliicnen , als sie be- weisen, dass auch nicht leitende Linearfliichen sich mit Kuyfer uberaiehen, wenn sie von gut leitenden nnterbrocben und om- geben sinti, so beschaftigten sie mich liingere Zeit, und ich theile hier das Wesentliohe mit. Das GemIlde wird auP einer blrn- ken Platte von Silber oder Kupfer angefertigt. - Das Malen geschieht in einer Parbe, mit dem von den Porcellanmalern ge- brauchlen , durch Verdunslen von Terpentiniil als Ruckstand bleibenden dickfliissigen Oele. Als Farbe kann' ein sogenanntes Eisenroth gebrauoht werden. Eine gu t angehende und schriell trocknende Fsrbe erhlilt man' auch mittelst einer Aafliisung von Damaraham in Terpenliniid, wozu ich abwechuelnd bei den einen Versuchen Eisenroth, bei anderen illinmaluchwars ge- mischt hatte.

Schon der erste Versuch lehrte, dass der Abdruck um so besser gelinge, je mehr das Gemiilile oder die Zeiehnung i n #up- ferstechermsnier angefertigt ward , und dass seine Peinsten Nuan- cen sich vollkommen wiedergaben, wiihrend dickere ond in die Breile gebendc Tinten sich vom Kupferstiche entf'ernen und Achnliehkeit mit Holzschnitten annehmen. Bei der gcringen Anzahl der vhrliegenden Experimente liisst sich noch nicht ab- sehen , wie weit sich diese Procedur vervollkommnen lasse ; jedenfalls ist sie mehr als blosse Radirung des Eupfersfichs, welche bei gleichmiissiger Breite und Tiefe aller Radirlinien keine Nusncen, nicht Licht, nicht Schatten darbietet j ja, diese Procetlur, Deutlichkeit, Niiancirung , Schaften und Licht mit dem Kupferstictie getnein habend, besitst noch d n s Eigenthum- licbe, dass die Linien weicher werden, untl den Vorzug, dass die Zeichnung, gsns in der Macht des Malers stehcnd, suP kiirxestem und billigstem Wege eine treue Vervielfiiltigung der Exemplsre zuliisst. Dsmit die Pette Zeichnung mil Kupfer iiber- wachse, isl es nicht nothig, weder die feineren noch die gro- beren Tinfen mit irgend einem leitenden Staube, als etwa Graphit U. dgt,, sh iiberzieben, da bei dem krystallinischen Kupfernieder-

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M a x., Hem. v. L e u c h t e n b e r g, ub,Galvanoplastik, 145

schlag die Aggregation der lndividuen in Blechen gern erPolgt, indem ibre tesseralen Gestalten sich in diinnen Tafeln za sol- ohen zusammensetzen. Der von v. K o be 1 I hierbei benutxte Ap- parat besteht in einer Rupferplrttte, an welcbe >in anderthalb ~ 0 1 1 breites Rlech zur Leitung onter einem rechten Winkef an- genietet ist. Dieses Blech wird, den obersten Tbeil ausgenorn- men, mit Wacbs isolirt. Die Platte ist so gross, dass sie die bemalte , welche darauf gelegt wird, rings herum urn eineu hd- ben Zoll ungefiihr in der Fliicbe iiberragt. Unter der Platte wird ein auf Fiisseii oder Hijlzchen von y4 Boll Dicke ruben- der, mit Pergament iiberspsnnter Rahmen oder ein Tambourin gesLellt, i n welches eine amalgamirte Zinkplstte gelegt wird, die man vom Pergsment durch ein paar untergelegte Glasstabchen getrennt hiilt. Lim die Verbindung hereustellen, dient eine mit einem Kupferstreifen von 1% Boll Rreite verbundene Rup- Perplalte, welche elwas kleiner i d ala die Zinkplatte und rut' diese gelegt wird. Der Streifen ist durcb Schraubenklammern mit dem Unterlagsbleche verbunden. Dieser Apparat kommt DUD

in ein Gefiiss vun Glas oder Porcellsn mit ebenem Boden und 2-3 Zoll hoben Wiinden. Das Glasgefiiss fullt man bis zum Eintauchen des Rshmens mjt einer concentrirten Auflijsung von Kupfervitriol -und giesst einige Linien boch verdiinnte Schwe- felsaure auP die Zinkplatte. Rings um die Kupferplatte sind Krystalle von Kupfervitriol zn legen. So maiicber bei dieser Procedur zu beobachtender Rucksichten und Handgriffe erwhhne icb nicht, in snfern sie dieselben sind , die auch anderweitige galvano-plastiscbe Versucbe erfordern. Ehe das Priicipiirt zum Abdrocke gebraucht wird , wiischt man die anhiingende Farbe mit irgend einem Aether weg.

No 2.

Gleicbzeitig beschiifiigle mich das Experiment, von einer gravirten Kupferplatte identisctie Copien nicbt miitelst intermo- diiirer Stenrinahdriicke zu gewinnen, sondern dadurch, dass ich i n oben beschricbenem Apprate aue die Originalplatte Kupt'er priicipitirte, das Priicipitat naoh mehreren Tagen abnahm nnd auf dieses Priicipitat von Neuem priicipitirte, wodurch die ge- wiinschte Copie gelang. Die Treonung der Origindplatte vom Priicipitst war nicht sebwicrig, nachdem ich jedesmal V O P dem

Juuiii. f. praht. Clienlie. XYIII. 3. 40

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I 4 6 M ax., Herz. v. L 0 u c h t e n b erg, ub. Galvanoplastik.

Vemuche bUP 'der Originalplatte Stearin zerlassen und wieder mil Cinern Lappen abgewiseht hatte. Eben so bot die Ren- n u n g der zwei Prgcipitate selbst , ohne alle Stearinvermittelung, keine Sohwierigkeit dar. Der praktische Nutzen dieser Proce- dur ist evident. Bei der Identitiit des Priiciyifates mib der Ori- ginalplatte giebt sich ersteres eben SO zu Abdriicken her wie lekfere; es konnen somit ;die Abdrficke nach Belieben ver- vi'eli'hltigt werden , ohne Piirchlen au miissen, dass die Origi- natplbtte darnnter leide. Somit fiillt anch die hiiuagste Bedict- prig 'des Stablsliches weg.

No. 3. Obgleich d:c. Treue dieser Copien viillig bis 5ur Identitiit

aelit, so nehme icii ink dooh vor, dernnlchst zu diesem Zwecke folgenden Weg 7u' vereolgen , der vielleicht auch anderweitig benutzt werden kunnte. Statt die gravirte Originalplatte, wie Bum Drucke , mit Druckerschwiirze zu bestreichen, werde ich sie mit der oben angegebenen Composition (Damaraharz, Eisen- rotb und Terpentinol) beschmieren, damit den Abdruck auP feinstes Papier mnchen und den noch nassen Abdruck auf eine Silber- oder Kupferplatte 80 legen, dass die Farbe am Metall anklebt, worauf das Papier sptiter, nachdem die Farbe gut ge- Ytbcknet , mit Wasser abgewaschen, das zoriiokbleibende Ge- mhlde nber wie in No. l. behnnilelt wid .

0

Ivo. 4.

Endlich bescbaftigte mich das Experiment, Kupeer in hohle Formen und riicbt auf Flechen zu priicfpitiren, und ich erziihle zu diesein Zwecke meinen lelzten Versucb. &in massiver Co- nos aus Stearin ward mit Graphit gut iiberstricben, iiber ibn in yroportioneller Grosse ein kupferner hohler Cylinder gestellt, ohne den Conus irgendwo zu beriihreu, der Conus mit dem Eirikiiole, der kupferne Cylinder mit dem Kupferpole des J a- cobi'schen Apparates verbunden, und so in etwa 12 Stunden ein diinnes, von anssen etwas rauhes und strahliges Priicipitat gewonnen. Das Sfearin ward nun ans dem Conus herausge- schmolzen, um einen zweiten Conus mit glatter Anssenaiiche i n diesen einen ersten hinein zu priicipitiren, was auch vollstiindig gelnng. Der kupferne Conus namlich ward in einer concentrir-

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ten Kupfervitriofauflosung an Bfeihandchen SO aufgehangen, dass die Spike nach unten sah und auf dem Glasgefiss aufstand. I n den kupfernen Conus hinein wurde n u n ein BUS Zink ge- drehter und mit Blase oder Pergament umwundener kleincrer Conus so schwebend aufgehangen, dass nur vom Zink auslau- fende BlcibRndchen auf den Bleibindchen des ,Kupferconus ruh- ten. I n d ie Blase ward verdiinnte Schwefelsiiure gebracht, wah- rend die Blase von aussen mit Vitriolauf'JSsung umspiilt ward. Nach einigen Tagen steckte im erslern ein kweiter Kupferco- nus, der unversehrt herausgenommen werden konnte, nach AuP- schlitzung des lussern. AuP diesem Wege werde ich, bei ge- hijriger Musse, trachten, kupferne Bilsten und Statuen nicht altr durch UeberWg , wie bisher, gewonnen, son'ddrn als Resultate in hohlen Formen 'gelungener PrLcipitation zd malten.

No. 6. Es scheint selbst nicht nothig zu sein, zaerst in solcheo

Fallen immer ein iinsseres Kupferprlicipitat zu erewecken, urn dann in selbiges hineinarbeiten zu konnen, sondern es dBrRe hinreichend Bein, die Wachs- oder Kupferform mit dem Mo- delle nach innen zu besetzen,: aolches innen mit einer Lage von Graphit zu bestreichen m d nun geiiltes Zink, mit Blase oder Pergament umgeben, wie oben, hinein zu hangen u. 8. w.

Ueberzeugt, dass in einer so wichtigen und neuen Pro- cedur als der J R c o b i'schen Galvano- Plastik auch das schwach- ste ScharPlein der Zuthat ein nicht zu verachtender Zuwachs ist, war es in meiner Absicht, Voranstehendes der Beurtheilung der ksiserl. Academie der Yissenschaften vorzulegen , mit dem Vorbehalt, kunftighin in der Sache zu berichjen, was fortge- setzfe Experimente mir an die Hand .geben werden.

Zusatz aus einem Briefi can ' h a . J a c u b i. De9 ,kleinen in dem Auf~atze besehriehene? Apparotes be-

diente ich mich blos zur Pricipitirung 'aue hk?inen FfCchen, und so dehr 'icfr*'auch ' bei Yokiien dessen Wirltnog intehsiv llnd gleichm'6ssig fand, 'RO tmgeniiyenct ergsb kr sich mir bei Ver- suchen gr6sserer Ausdehnung, besonders mi t eubischen Formen, die schon dem 'Raume nach sich nicht 'in die kleine Vierleboll-

iO*

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148 Elsner, ub. die Methoden der Vergoldung

Distanz zwischen Tambourin und Kupferplatte stellen lassen, abgesehen davon, dass die geringen Fliissigkeitsschichten u. 8. W.

gewiss rile jene MLgel bedingen, YOU welchen Sie ,in Ihrem Briefe sprechen.

Da aber die damals beigefugten Specimina sich zum Drucke hingeben mussten, SO kam AIles darauf an, die Pricipitate so wenig spriide sls moglich zu erhalten. Eminent sprode wurde daa Priiciyitat aber jedesmal unter zwei Bedingnissen: 1) wenn ich die Elektroden von vorn herein einer zu grossen grlvani- scheti U'irkung aussetwte , somit die Precipitation beschleunigte. Selbst die schiinste rothe kijrnige oder warzige Pracipitstion war in solchen Fiillen aprode, die bliitterige aber geradezu brii- chig; - 2) weon ich die Distann des Tabourins oft dadurch verinderlc , dasa ich die untei liegenden Hiilzchen bald dicker, bald dunner legte. In solchen Fiillen niimlich war es sicbtbar, dass das Priicipitst bliitterige Schichten Bbereinander bekam, die, dem jedesmaligen Wechsel der Dishnz eutsprechend, eine grosse Spriidigkeit dea Ganzen verursachteo. - Diess zur Vermeidung eines Miaverstindnisses, da ich micb in allen iibrigen Versu- cben mit Oberwiegendem Vorlheile Ihres grossen Appltrates be- diente, bis es mir vielleieht geliogeu wird, in meinen Guss- eisenessen zu Eichstiidt durcb Graphit haltendes Gusseisen hierin einige Verlnderungen mit Vortbeil zu machen.

x111.

n a s s e m W e g e .

Dr. L. E L 9 N E R. (Aus den Verhandlungen des Vereins znr Befdrderung des Gewerb-

sleisses in Preussen. 18.10. 6. Lfg.)

Es ist bekannt, dass im Jahre 1837 in dem London Journ. of ar(s eine neue Metbode, Metalle aue nassem Wege zu ver- golden, veroffentliaht wurde, deren Resultate im Ganzen bebie- ?&,end apslelen. Die Metbode wurde im Laboratorium des Biinigl.. Gewerbe - Instituls gepriift und die dabei erhsltenen Re- sultste in den Verhandlunyen des Vereirw %ur Befordeturry

U e b e r d i e M e t h o d e n d e r V e r g o l d u n g auf

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