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10 jahre angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe Jahrbuch 2008 / 2009

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10 jahre angermayer, brumm & lange

unternehmensgruppe

Jahrbuch 2008 / 2009

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

Sehr geehrte Damen und Herren, werte Freunde und Geschäftspartner der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe,

„was für ein Jahr!“ werden sich viele Menschen an Silvester 2008 gedacht haben – und die meisten nicht mit einem positiven Nachgeschmack. Und auch wir geben offen zu, dass wir uns für das zehnjährige Jubiläum unserer Unternehmensgruppe ein anderes wirtschaftliches Umfeld gewünscht hätten.

Die Finanzkrise, die bereits Mitte 2007 ihren Anfang nahm, hat 2008 eine Dynamik entwickelt, die die meisten Marktteilnehmer in diesem Ausmaß nicht erwartet hatten. Zudem ist sie längst keine reine Krise des Bank ge-werbes mehr, sondern hat mit unverminderter Härte auch die Realwirt-schaft getroffen.

Für 2009 erwarten wir keine wesentliche Besserung: Die Bankenkrise be-fi ndet sich bestenfalls auf ihrem Höhepunkt, die Rezession in der Realwirt-schaft aber hat gerade erst begonnen und könnte dramatischere Folgen auf unser Marktumfeld haben, als es sich einige aktuell vorstellen bzw. ein-gestehen wollen.

Trotz dieses sehr verhaltenen Marktausblicks für 2009 blicken wir mit un-serer Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe mehr als zuver-sichtlich in das neue Jahr und die Zukunft. Denn Zyklen gehören zur Wirt-schaft – auch wenn viele dies gerne vergessen wollen. Und manches Mal – wie die aktuelle Krise eindrucksvoll beweist – fallen die Ausschläge hierbei heftiger aus als vorhersehbar. Je schlimmer die Krise, desto größere Ver-mögen werden verloren. Aber auch um so größere fi nden in ihr ihren An-fang. Denn jede Krise hat stets auch ihre Gewinner.

2009 wird sich unseres Erachtens der bereits begonnene Umbruch in der Finanzdienstleistungsindustrie rasant fortsetzen. Es liegt in unserer Na-tur als Unternehmer, diesen Wandel als Chance zu begreifen. Das Umfeld erscheint uns optimal für nachhaltige Investitionen und Akquisitionen.

Frankfurt, im Januar 2009

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jahrbuch 2008 / 2009

Christian Angermayer Peter Brumm Andreas Lange Ralph Konrad Dr. Sebastian Grabmaier

Bei der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe, auf der Ebene unserer Beteiligungsunternehmen und auch bei den meisten der von unse-rer Tochter Altira Group verwalteten Fonds konnten wir hierfür in den letz-ten 12 bis 18 Monaten erfreuliche Cashbestände aufbauen, die wir nun an-tizyklisch zu sehr vorteilhaften Konditionen investieren können. Wir sind daher sehr zuversichtlich, den eingeschlagenen Wachstums pfad auch in 2009 weiter verfolgen und gestärkt aus der Krise hervorgehen zu können.

An dieser Stelle möchten wir uns vor allem bei Ihnen – unseren Freunden, Ge schäfts partnern und Investoren – für das uns seit nunmehr zehn Jahren entgegen gebrachte Vertrauen herzlich bedanken. Seit unserer Grün dung im Dezember 1998 konnten wir mit Ihrer Hilfe wesentliche Schritte in un-serer Entwicklung gehen. Wir freuen uns auf eine vertrauensvolle Fortset-zung der Zusammenarbeit in 2009 und auch viele Jahre und Jahrzehnte darüber hinaus.

Herzlichst, Ihr

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Christian Angermayer Andreas Lange Ralph Konrad

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jahrbuch 2008 / 2009

Peter Brumm Dr. Sebastian Grabmaier

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

2 Vorwort der Partner10 Unsere Strategie 14 Ausblick auf 200922 Globale Präsenz – Lokales Netzwerk24 Interview mit den Partnern

39 Unsere Beteiligungen 42 Altira Group54 Aragon AG62 Silvia Quandt & Cie. AG68 CH2 Contorhaus Hansestadt Hamburg

74 Unsere Mitarbeiter80 Soziale Verantwortung86 Danksagung

inhalt

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„Die Angermayer, Brumm & Lange Unterneh-mensgruppe ist ein Unternehmen, das seine Schwerpunkte in Zukunftsmärkten setzt. Durch das hohe Eigenkapital und die Entscheidungs-kraft des Managements ist sie wie kaum ein anderes Unternehmen in der Lage, auch die sich aus der Finanzkrise ergebenden Möglichkeiten zu nutzen.“

Axel-Günter Benkner Ehemaliger CEO der DWS / Deutsche Bank Group sowie

Mitglied des Aufsichtsrates der Altira Group

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„Beim Finanzplatz Frankfurt denken viele zuerst an die Deutsche Börse, die Europäische Zentral-bank oder die zahlreichen in- und ausländi-schen Großbanken. Es gehörte jedoch immer schon zur Tradition dieses Standortes, dass sich auch kleine und mittlere Unternehmen hier sehr erfolgreich positionieren und diesen Finanzplatz wesentlich mitprägen – sei es als privates Bankhaus, als Investmentfi rma oder als Unternehmensberatung. Dabei zeichnen sich diese Mittelständler vor allem durch ihren Unternehmergeist, ihren hohen Grad an Spezia-lisierung, aber auch die außerordentliche Flexi-bilität gegenüber individuellen Kundenwün-schen aus. Das sind Stärken, auf die man auch in schwierigen Zeiten vertrauen kann.

Die Unternehmensgruppe Angermayer, Brumm & Lange hat sich als ein solcher Mittel-ständler am Finanzplatz Frankfurt etabliert und dabei in nur zehn Jahren einen außeror-dentlich erfolgreichen Weg zurückgelegt. Eine Fortsetzung dieses Erfolgs wünsche ich dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern auch für die kommenden Jahrzehnte.“

Roland KochHessischer Ministerpräsident

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

Wir verstehen uns als unternehmerisches Family Office.*

Unser Ziel ist es, erfolgreiche Unternehmer und Unternehmen insbeson-dere in der Finanzindustrie langfristig in ihrem Wachstum zu begleiten und zu führenden Gesellschaften in ihrem Segment auszubauen. Die Part-ner der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe leisten dabei einen aktiven Managementbeitrag in den verschiedenen Gremien der ein-zelnen Beteiligungen.

Fokussierung auf die FinanzindustrieUnser Fokus auf die Finanzdienstleistungsindustrie resultiert aus der Über-zeugung, dass diesem Sektor einerseits eine besonders wichtige volkswirt-schaftliche Rolle zukommt, welche über ökonomische Aspekte hinaus ein besonderes Verantwortungsbewusstsein erfordert. Andererseits bestehen gerade in diesem Wirtschaftszweig zahlreiche Ineffi zienzen, die es ermög-lichen, lukrative Investitionen zu tätigen und durch operative Verbesse-rungen Wert schaffende Unternehmensentwicklungen zu unterstützen.

Angesichts des Wachstums- und Ertragspotenzials dieses Sektors ist das nach wie vor geringe Angebot an Beteiligungskapital erstaunlich. Gera-de in der aktuellen, für Finanzunternehmen schwierigen Marktphase führt dies unseres Erachtens zu hervorragenden Möglichkeiten, um sich an Fi-nanzdienstleistern zu beteiligen und diese aktiv und verantwortungsvoll durch die strukturellen Veränderungen, die die aktuelle Finanz- und Wirt-schaftskrise mit sich bringt, zu begleiten. Wir konzentrieren uns dabei auf die drei Bereiche Asset Management, Finanzvertrieb und Banking.

Multi-Brand-StrategieInsbesondere im deutschsprachigen Raum konnte man Unternehmens-beteiligungen im Finanzdienstleistungssektor bisher nur vereinzelt beob-achten. Fast ausschließlich erfolgten diese aus strategischen Gründen durch Mitbewerber in der gleichen Branche. Nicht selten formulierte die übernehmende Gesellschaft dann die generelle Ausrichtung des akquirier-ten Unternehmens neu und nahm damit ihrer neuen „Tochter“ das eigen-ständige Profi l. Genau aus diesem Grund stellten sich viele Unterneh-menskäufe im Finanzdienstleistungsbereich betriebswirtschaftlich als Fehlinvestitionen heraus, da zwei wesentliche Eckpfeiler für den Erfolg au-ßer Acht gelassen wurden – eine eigene Identität bzw. Marke sowie eine größtmögliche Unabhängigkeit des akquirierten Unternehmens.

unsere strategie

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jahrbuch 2008 / 2009

Wir hingegen achten darauf, dass auch nach einer mehrheitlichen Übernahme die Kundenorientierung erhalten bleibt, da wir das Unterneh-men unter Aufrechterhaltung des Markennamens weiterführen. So blei-ben gerade jene Wertbausteine – Mitarbeiter und Markenname – die den Wert eines Finanzdienstleistungsunternehmens maßgeblich bestimmen, bestehen. Jede Gesellschaft verfolgt ihr eigenes, spezifi sches Geschäfts-modell weiter und agiert eigenständig am Markt. Dabei werden selbstver-ständlich die im Gesamtkonzern vorhandenen Synergien gehoben, so ins-besondere im Backoffi ce-Bereich oder in der Informationstechnologie. Diese Multi-Brand-Strategie sorgt somit für eine reibungslose Integration eines Beteiligungsunternehmens in die Gesamtgruppe im Sinne aller Stake holder. Langfristiger HorizontWir sind davon überzeugt, dass marktführende Unternehmen nur mit Unterstützung von engagierten, langfristig denkenden Gesellschaftern auf-gebaut werden können. Nachhaltiger Erfolg stellt sich nicht durch eine kurzfristige Denkweise ein. Wir legen daher großen Wert darauf, sowohl unseren Beteiligungen und den darin engagierten Co-Investoren, als auch deren Management und deren Mitarbeitern ein solider und langfristiger Partner zu sein, der einen konkreten Mehrwert liefert und nach ethischen Maßstäben handelt.

* Der Begriff „Family Offi ce“ bezieht sich explizit nicht auf Family Offi ces Dienstleistungen für Dritte. Alle Asset Management-Mandate für Dritte werden von der Altira Group verwaltet. Soweit hierfür eine Lizenz nach dem KWG erforderlich ist, übernimmt dies die Altira-Tochter VCH Vermögensverwal-tung AG.

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

unsere strategie

BeteiligungsübersichtAktuell ist die Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe* an folgenden Finanzdienstleistern beteiligt:

* Der Begriff „Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe“ bezieht sich in dieser Publikation dabei sowohl auf Beteiligungen und Aktivitäten der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgrup-pe GmbH als auch auf teilweise im Privatvermögen der Partner gehaltene Beteiligungen und stellt kei-ne rechtliche Einheit dar.

Asset Management FinanzvertriebBanking & Banking

Infrastructure

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„Es ist bemerkenswert, was die Altira Group in nur zehn kurzen Jahren erreicht hat. Bei einem ihrer neuesten Projekte hat das Altira-Team Energie, Enthu siasmus und Engagement für In-vestments in Afrika an den Tag gelegt. Ich bin mir sicher sie werden damit zeigen, dass gute Geschäfte auch für die Menschen in Afrika gut sein können, da diese die Menschen befähigen, sich durch die Früchte ihrer Arbeit statt durch Almosen des Staates zu ernähren. Als Pionier in Sachen Invest ments in Afrika gibt die Altira Group Deutschland Ansehen und Afrika Hoff-nung.“

Paul Wolfowitz Ehemaliger Vize-Verteidigungsminister der USA und

ehemaliger CEO der Weltbank

*„Unternehmerische Kompetenz wird vielfach als Fähigkeit, Ideen in die Tat umzu setzen, be-schrieben. Dies erfordert Risikobereitschaft und Kreativität sowie die Fähigkeit, Projekte zu defi nieren und zu verwirklichen. Diese unter-nehmerische Kompetenz haben die Partner und Mit arbeiter der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe in den ver gange nen zehn Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Zum Jubiläum freue ich mich sehr, dem gesam-ten Team ganz herzlich zu gratulieren und eine Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit in den kommenden Jahren zu wünschen.“

Jan Ehrhardt Leiter Research & Portfoliokonzeption

DJE Kapital AG

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Das Jahr 2009 wird aus unserer Sicht die größte Bewährungsprobe des globalen, kapitalistischen und liberalen Finanz- und Wirtschaftssystems seit der großen Depression in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Denn die aktuelle Banken- und Finanzkrise und die einsetzende Wirt-schaftskrise nähern sich unseres Erachtens noch lange nicht ihrem Ende. Vielmehr sehen wir realwirtschaftlich aktuell bestenfalls das Ende vom Anfang der Krise.

2009 – Ein Jahr der VerwerfungenEine teilweise schwere Rezession ist mittlerweile in nahezu allen Sektoren präsent. Diese sollte sich bis Mitte des Jahres weiter verschlimmern. Posi-tiv zu werten ist, dass viele Unternehmen diese Phase bereits zu einer schnellen und schonungslosen Berichterstattung schlechter Daten in den Jahreszahlen 2008 nutzen werden, weshalb es ab dem zweiten Halbjahr erste fundamentale Erholungseffekte geben könnte. Allerdings nur, wenn der Kreditmarkt schnell wieder zumindest eine Basisversorgung der Real-wirtschaft gewährleisten kann, sodass die kommende, unabwendbare Kon traktion eher ein „Gesundschrumpfen“ darstellen wird als einen funda-mentalwirtschaftlichen „Teufelskreis“. Sollte eine massive Reduktion der Bankenkredite weit in das Jahr 2009 anhalten, ist mit einer extremen Ver-schärfung der Rezession zu rechnen.

Noch nicht verarbeitet ist unseres Erachtens das Kreditkarten- und Konsumentenkreditproblem, das nach „Subprime“ eine weitere „Giftpille“ in den Bank-, Versicherungs- und Pensionsfondsbilanzen ist. Der genaue Umfang ist hier schwer absehbar. Und anders als bei den „faulen“ Immobi-lienkrediten werden die Abschreibungen hier zeitlich gestreckt erfolgen, da nicht alle Konsumenten auf einmal ausfallen. Eine schleichende Ver-giftung.

Einen positiven Beitrag sollten in 2009 die verschiedenen Konjunktur-programme insbesondere im Infrastrukturbereich liefern. Dem massiven und schnellen Gegensteuern der Regierungen und Zentralbanken mit Konjunkturprogrammen und Liquidität wird es unseres Erachtens rück-blickend dann auch zu verdanken sein, dass die Krise zwar die härteste seit Jahrzehnten gewesen sein, aber eben nicht zu einem Systemversagen ge-führt haben wird.

Ein weiterer belastender Faktor könnte zumindest auch im ersten Quartal 2009 der weiter fortschreitende „Deleveraging“-Prozess verschie-dener Investoren sein, vor allem der großen Hedgefonds. Dieser Prozess hat insbesondere auf der Aktienseite schon in 2008 zu stark gesunkenen

ausblick auf 2009

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Bewertungen geführt. Da der Aktienmarkt der realwirtschaftlichen Ent-wicklung aber immer einige Zeit vorausläuft und da noch dazu aufgrund der aktuell großen Unsicherheit der Investoren viele negative Szenarien, die wir realwirtschaftlich für 2009 erwarten, in den aktuellen Kursen auch schon einkalkuliert sind, sehen wir für liquide Investoren daher in 2009 auch einige sehr interessante Kaufgelegenheiten.

Die Bewertungen im Private Equity-Markt hingegen geben meist zeit-versetzt nach, sodass hier die Bodenbildung in 2009 erst noch erfolgen muss. Die beste Einkaufszeit im Private Equity-Bereich erwarten wir daher erst ab Mitte 2009. Der Private Equity-Markt selbst wird sich dabei massiv verändern. Wir erwarten auf Jahre hinweg deutlich niedrigere Fundraising- Volumen, dafür aber bessere Bedingungen für Anleger. Viele Häuser, die jetzt ausinvestiert sind, werden keine Anschlussfonds mehr aufl egen kön-nen oder nur solche mit signifi kant geringerem Volumen. Asset Manager dagegen, deren Fonds jetzt genügend Liquidität aufweisen, können anti-zyklisch zu guten Konditionen investieren und damit die neuen Marktfüh-rer von Morgen werden.

Vor diesem Hintergrund freuen wir uns sehr darüber, dass es unserem Asset Manager Altira Group gelungen ist, bei den meisten Fonds entweder aufgrund von in 2008 erfolgten Fundraising-Aktivitäten oder aufgrund er-folgreicher Verkäufe von Portfoliounternehmen hohe Cashbeträge vorzu-halten, die nun sukzessive investiert werden können.

Rückkehr des StaatesEs gilt, die großen Lücken und Probleme im bisherigen Finanz- und Wirt-schaftssystem in den nächsten zwei bis drei Jahren zu schließen und zu beseitigen. Dabei wird unseres Erachtens der Markt – leider – allein nicht in der Lage sein, diese Probleme selbst durch die bekannten Marktmecha-nismen zu lösen, sodass wir weiterhin ein starkes Eingreifen der Politik se-hen werden und sehen müssen. Auch wenn der Gedanke an massive staat-liche Eingriffe für liberal denkende Menschen gewöhnungsbedürftig ist, sind wir davon überzeugt, dass dies der einzige Ausweg ist, einen Kollaps der weltweiten Märkte zu vermeiden. Zudem kann konstatiert werden, dass im Rahmen des Möglichen sowie vor dem Hintergrund der Eilbedürf-tigkeit vieler Entscheidungen insbesondere auch deutsche Politiker aller Parteien ebenso wie die Aufsichtsbehörden Respekt für ihre Leistung in 2008 verdient haben. Historische Zeiten wie diese stellen insoweit ord-nungspolitische Weltansichten in interessanter Weise auf den Prüfstand.

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Haussierende RohstoffmärkteWenngleich auch im Zuge der globalen Wirtschaftskrise die Preise fast al-ler Rohstoffe signifi kant eingebrochen sind, so sind Rohstoffe unseres Er-achtens aus Kapitalanlagesicht – insbesondere mit einem mittelfristigen Horizont von drei bis zehn Jahren – eine der interessanten Anlageklassen und Wachstumsmärkte. Nach wie vor ist es für uns offensichtlich, dass der stark gestiegenen Nachfrage der aufstrebenden Schwellenländer bei zahl-reichen Rohstoffen deutliche Angebotsengpässe bedingt durch die Knapp-heit und Endlichkeit der Ressourcen, aber auch aufgrund zunehmend grö-ßer werdender geopolitischer Krisen gegenüberstehen. Daher gehen wir bei ersten Anzeichen einer Erholung der Weltwirtschaft von einem neuen Rohstoffboom aus, der viele unserer Investmentstrategien direkt oder in-direkt unterstützen sollte.

Verlagerung der Macht- und WirtschaftszentrenDie Wahl von Barack Obama zum Präsidenten der USA ist in vielerlei Hin-sicht eine historische Entscheidung. Trotz allem sollte der Enthusiasmus über seine Wahl weder die USA selbst noch internationale Investoren über die gravierenden wirtschaftlichen und sozialen Probleme der aktuell noch wichtigsten Wirtschaftsmacht der Welt hinwegtäuschen. Der wirtschaftli-che und politische Einfl uss der USA wird unseres Erachtens in den kom-menden zwei Jahrzehnten dramatisch sinken. Die aktuelle Finanzkrise hat eine globale wirtschaftliche Umgewichtung eingeläutet, die sich schon lange angedeutet, nun aber deutlich an Fahrt aufgenommen hat. Der US-Dollar wird unseres Erachtens seine Rolle als stärkste Währung der Welt verlieren und maximal eine Stellung als „Erster unter Gleichen“ behalten. Und auch auf politischem Parkett haben die USA viel an Einfl uss verspielt bzw. sind dabei dies zu tun. Das Gleiche gilt für die militärische Stärke.

Auslöser ist das langfristig weiter starke Wachstum der Schwellen-länder, eine globalisierte Wirtschaft, der Transfer von Reichtum von West nach Ost und der wachsende Einfl uss von nichtstaatlichen Akteuren. Chi-na, Russland, Indien und – wie wir hoffen – ein Europa, dass deutlich mehr Einigkeit als Unterschiede zelebriert, werden mit den USA an der Spitze ei-ner multipolaren Welt stehen und um Einfl uss kämpfen. Der Iran und die Türkei werden ebenfalls an Stärke gewinnen, ebenso wie der arabische Raum und einige aufstrebende Staaten Afrikas, die ihren Reichtum vor al-lem ihren Rohstoffen verdanken.

Für die nächsten Jahre und Jahrzehnte erwarten wir, dass die Ent-wick lung der auf Öl basierenden Energiesysteme hin zu erneuerbaren

ausblick auf 2009

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„Ich erachte die Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe und ihre Asset Manage-ment-Tochter Altira Group für einen perfekten Partner für afrikanische Länder zur Weiterent-wicklung ihrer lokalen Volkswirtschaften. Ihr Geschäftsgebahren spiegelt Unternehmergeist, Offenheit für lokale Belange und eine große Leidenschaft für den afrikanischen Kontinent wider. Ich wünsche der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe zu ihrem zehn-jährigen Jubiläum alles Gute und viel Erfolg für die nächsten zehn Jahre.“

Seine Exzellenz Botschafter Candido RivasBotschafter von Äquatorialguinea in Deutschland und

ehemaliger Premierminister von Äquatorialguinea

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

Technolo gien wie Solar- und Windenergie schneller als von vielen gedacht positive Effekte haben wird und einer der Kerntreiber eines neuen Kon-junkturanreizes sein kann. Allerdings wird die globale Erwärmung ebenso schnell deutlich fühlbar werden. Konfl ikte wegen knapper werdender Res-sourcen können die Folge sein und Kriege um Wasser, Lebensmittel und Energie keine bloße Theorie. Darüber hinaus ist leider auch ein Szenario des nationalen Protektionis mus durch verstärkte Schutzzölle, Embargos und ähnliche Handelsbarrieren bis hin zu militärischen Rivalitäten wie im 19. Jahrhundert nicht mehr auszuschließen.

Renaissance der realen WerteAuch wenn die Aktienkurse momentan noch aufgrund des negativen Wirt-schaftsausblicks und der großen Unsicherheit der Investoren eher ins Negative tendieren, werden wir weiterhin reale Werte – also Unternehmens-beteiligungen ebenso wie Anlagen in jegliche Art von Sachwerten wie Immo bilien, Schiffe, Grund & Boden, Rohstoffe etc. – als wichtigste Grund-lage zur Vermögenserhaltung und -mehrung sehen. Die Ära synthetischer Deri vate ohne greifbaren Inhalt hat mehr als deutlich gezeigt, dass nur Investitionen in das „underlying asset“ ohne unverständliche Verpackun-gen – natürlich zu guten Konditionen – am Ende Wert schaffend sind.

Begünstigt werden sollte dieser Trend durch eine zumindest mittel-fristig unausweichliche starke Infl ation, da nur diese insbesondere den USA erlauben wird, ihre enorme und eigentlich nicht tragbare Staatsver-schuldung abzubauen. Alle Anleger, die ihr Geld aktuell in Staatsanleihen oder Festgeld geparkt haben, würden in einem solchen Szenario gravieren-de Vermögensverluste erleiden, sodass wir erwarten, dass ab 2009 insbe-sondere Staatsfonds, deren Eigentümer ihre realen Assets – zumeist Öl – in den letzten Jahrzehnten in mehr oder minder wertvolles Papiergeld getauscht haben, den Weg zurück in reale Assets suchen werden. Dieser Umschichtungseffekt könnte einer der Treiber für wieder steigende Kapi-talmärkte sein.

Wandel bedeutet ChancenWie ein Blick in die Geschichte zeigt, ist eine solche Zeit des Umbruchs im-mer eine Phase voller Risiken – aber auch der Chancen, in dem sich insbe-sondere für agile Unternehmer zahlreiche Opportunitäten eröffnen. Am wichtigsten erachten wir, dass auch weiterhin – trotz vieler protektionis-tischer, linker Gegenstimmen, die nun ihre Zeit gekommen sehen – Globa-lisierung, freier Welthandel und gegenseitige Investments forciert werden,

ausblick auf 2009

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da dies der beste Garant für ein friedliches Miteinander der Natio nen ist. Denn niemand zerstört gerne seine eigenen Produktionshallen oder Ab-satzmärkte.

Während insbesondere Politiker gegenüber Investments sogenann-ter Staatsfonds in deutsche Unternehmen auf Abwehrhaltung gehen und auch einige Kapitalmarktteilnehmer skeptisch sind, stehen wir dieser Ent-wicklung nicht nur aus den oben genannten Gründen sehr positiv gegen-über: Staatsfonds, die per se grundsätzlich einen viel längerfristigen Anlage-horizont haben, können möglicherweise ein besserer Kapitalpartner sein, als es die oftmals kurzfristig orientierten westlichen Kapitalsammelstellen bzw. Hedgefonds sind. Dies kann die Kapitalmärkte, die jeweiligen Unter-nehmen und langfristig auch das politische Verhältnis der Staaten zuein-ander nachhaltig stabilisieren.

Unternehmertum anstatt RegulierungAuch für die Finanzindustrie sollte die aktuelle globale Wirtschafts- und Fi- nanz krise letztlich langfristig positive und reinigende Effekte haben. Denn eines der größten Problempotenziale der Finanzindustrie lag und liegt unseres Erachtens nicht in einzelnen „Subprime“-Investments, sondern in einer teilweise grundsätzlich falschen Risikoeinschätzung und Risiko -verteilung.

Viele Marktteilnehmer insbesondere bei Investmentbanken und As-set Managern investieren nicht ihr eigenes Geld, sondern „lediglich“ das ihrer Kunden. Gerade bei Produkten, deren leistungsabhängige Vergütun-gen be reits nach kurzer Zeit ausbezahlt werden – wie dies insbesondere bei Hedge fonds der Fall ist – sind Investitionsentscheidungen manch mal mehr vom Wunsch nach der kurzfristigen Maximierung des eige nen Bo-nus denn von langfristigem Renditeinteresse im Sinne des Investors ge-trieben. Eine Verschärfung des Problempotenzials erfolgt durch die Angst vor ei gen ständigen Entscheidungen, die Perfektionierung des „Rechtferti-gungsmanagements“ und der Verlagerung von Entscheidungen an Rating-agen turen.

Durch die „Subprime“-Krise sind diese „Systemfehler“ wieder ver-stärkt in den Blickpunkt der Investoren und Aufsichtsbehörden geraten. Notwendige rechtliche Änderungen münden daher hoffentlich nicht wei-ter in einer formalistischen Überregulierung, die dieses Verhalten mehr fördert als verhindert, sondern in der Förderung unabhängiger Marktteil-nehmer, bei denen ein gleichgerichtetes Interesse des Managements mit den Interessen seiner Aktionäre und Kunden aufgrund einer hohen Eigen-

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beteiligung an der Firma und den angebotenen Finanzprodukten sicherge-stellt ist.

Positiver Ausblick für die Angermayer, Brumm & Lange Unternehmens gruppeEs ist unsere feste Überzeugung: Auch oder gerade in der Finanzindustrie sind unternehmerische Entscheidungen nachhaltig die Besten. Fundierte Überlegungen und umsichtiges Agieren genauso wie der Mut, sich einmal auch gegen den Trend zu stellen, zeichnen dabei unternehmerisches Han-deln aus.

Wir erachten die gegenwärtige Zeit des Umbruchs und der Verände-rung daher als mehr als spannend und chancenreich. Alle unsere Gesell-schaften ebenso wie die meisten der von Altira verwalteten Fonds sind mit äußerst geringer Verschuldung sowie einem hohen Eigenkapital und Bar-vermögen ideal auf diese Phase vorbereitet und bestens positioniert, um langfristig von diesen Veränderungen zu profi tieren und die sich ergeben-den Chancen zu nutzen.

2009 wird für die globale Wirtschaft das Jahr der Entscheidung – und auch sicher eines der spannendsten Jahre für die Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe. Wir freuen uns auf die Herausforderungen und sind uns sicher, für unsere Mitaktionäre und Investoren die richtigen Entscheidungen zu treffen und somit als Gewinner aus der Krise hervor-zugehen.

ausblick auf 2009

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„Das immerwährende Streben nach Erfolg und die Fähigkeit, neue Märkte mit Umsicht, Know-how und neuen Ideen zu erschließen, sind Kenn-zeichen eines erfolgreichen Unternehmers. Die Aktivitäten der Angermayer, Brumm & LangeUnternehmensgruppe in Afrika sind ein ausge-zeichnetes Beispiel für solch leidenschaftliches Unternehmertum.

Ich wünsche Christian Angermayer als mei-nem Kollegen in Präsident Kagame’s Advisory Council und der ganzen Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe nur das Beste zu ihrem zehnjährigen Jubiläum und viel Erfolg in den nächsten Jahrzehnten.“

Michael PorterHarvard Business School

*„Die Angermayer, Brumm & Lange Unter neh-mens gruppe schätze ich seit Jahren. Die Herren sind einzigartige Repräsentanten wirklich pro fes sioneller und engagierter Unternehmens-führung.

Sie wissen, dass bloße Kosten-Nutzen-Betrachtungen wenig helfen und verkörpern den dis posi tiven Fak tor, den das Team vor-bildlich zu exe kutieren versteht. Sie sind Unter-nehmer im Sinne Schumpeters: Das Undenk-bare denken kön nen – so kommt die Mann- schaft von Erfolg zu Erfolg. Beste Grüße zum zehnjährigen Jubiläum.“

Dr. Bernd W. Voss Mitglied des Aufsichtsrates

der Dresdner Bank AG

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

globale präsenz – lokales netzwerk

Mauritius

Ineffi ziente Märkte versteht man nur mit spezialisiertem Wissen, langjäh-riger Erfahrung und genauer Marktkenntnis. Daher sind die Unterneh-men der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe regional in denjenigen Märkten vor Ort präsent, in denen sie für ihre jeweiligen Kun-den investieren bzw. Dienstleistungen erbringen.

Frankfurt am Main (Headquarters), Berlin, München, Hamburg, Wiesbaden, Köln, Dortmund & Regensburg

London

Zürich

WienKiew

Moskau

Beijing

Hong Kong

Mumbai

Kigali

Kapstadt

Malabo

Antalya

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„Die 400 Milliarden US-Dollar an Entwicklungs-hilfe, die in den letzten 50 Jahren nach Afrika gefl ossen sind, haben relativ wenig bewirkt, außer Abhängigkeiten zu entwickeln. Es sind immer Unternehmertum und private Inves -titionen, die zu Wohlstand führen, nicht Ent -wicklungshilfe. Deshalb begrüßen wir die Strategie von Altira als einer der ersten großen europäischen Private Equity-Investoren in unserer Region und in Ruanda, und freuen uns sehr über diese Partnerschaft.

Christian Angermayer wurde in mein Pre-sidential Advisory Council berufen, und wir schätzen sein persönliches Engagement sowie das seiner vier Partner, einen Beitrag zum Wachstum der Privatwirtschaft in Ruanda zu leisten. Ich möchte der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe meine Glück-wünsche zu ihrem zehnjährigen Jubiläum aus-sprechen und wünsche ihr alles Gute sowie anhaltenden Erfolg für die kommenden Jahre.“

Seine Exzellenz Paul Kagame Präsident der Republik Ruanda

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Zehn Jahre Angermayer, Brumm & Lange Unter nehmensgruppe.In einem Interview geben die fünf Partner interessante Aus- und Einblicke.

Herr Angermayer, Ihr zehnjähriges Jubiläum fällt zusammen mit ei-ner der schwersten Wirtschaftskrisen der letzten 100 Jahre. Gibt es da noch Grund zu feiern?

Angermayer: Sicher gibt es den! Und zwar sogar doppelt. Zum einen macht uns der Rückblick stolz auf das schon Erreichte. Peter und ich haben vor zehn Jahren gemeinsam mit einer Halbtags-Sekretärin in einem Bay-reuther Hinterhofzimmer begonnen und sind gemeinsam mit den später hinzugestoßenen Partnern Andreas, Ralph und Sebastian heute schon wei-ter gekommen, als wir es uns damals vorgestellt haben. Und auch in die Zukunft blicken wir sehr optimistisch: In Zeiten des Umbruchs wie diesen werden zwar auch große Unternehmen und Vermögen zerschlagen. Gleich-zeitig entstehen aber auch neue. Und wir sind sehr zuversichtlich, dass wir zu den Gewinnern zählen werden.

Woher rührt diese Zuversicht?

Brumm: Wir erleben derzeit eine Art „Déjà Vu“: Kurz nachdem die VCH In-vestment Group – unsere erste Firma, die den Ausgangspunkt für den heu-tigen Konzern darstellt – einigermaßen in Fahrt kam, brach über die ge-samte Branche die „Dot.Com“-Krise verbunden mit 9/11 herein. Auch wenn es ganz andere Auslöser gab wie bei der heutigen Krise, so sind viele Symp-tome doch die gleichen. Innerhalb weniger Jahre waren einstmals große Mitbewerber in der Venture Capital- und Private Equity-Branche, die uns anfangs eher belächelt hatten, komplett verschwunden; und im darauf fol-genden Boom waren wir bereits eine gesetzte Größe und konnten die Er-folge unserer Basisarbeit in den schwierigen Jahren ernten.

Lange: Außenstehende haben oft den Eindruck, unser Haupterfolg wurde in den guten Kapitalmarktjahren 2003 bis 2007 erzielt. Dem ist nur teilwei-se so: Vielmehr konnten wir in diesen positiven Kapitalmarktzeiten genau diejenigen Erfolge ernten und veredeln, deren Basis wir in den schwieri-gen Jahren zuvor gelegt hatten. Deshalb begreifen wir die aktuelle Phase auch als große Chance, jetzt umsichtig durch den Ausbau der bestehen-den Unternehmen und durch selektive Akquisitionen erneut den Samen für überdurchschnittliche Erfolge in der Zukunft legen zu können.

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Können Sie konkrete Beispiele nennen, welche Projekte Sie vor 2003 angestoßen haben?

Dr. Grabmaier: Gerne, nehmen Sie einfach den Aufbau der Aragon. Wir hatten 2002 in der damaligen Krise die Idee, aus vier aufgrund der damals schwierigen Börsenlage defi zitären Maklerpools den neuen Marktführer zu formen. Da kein Investor damals in Vertriebe investieren wollte und fast alle glaubten, die Börse würde sich nie wieder erholen, konnte man entsprechend günstig kaufen. Und unser Plan ging auf: Aus vier Pools konnten wir innerhalb kürzester Zeit die schlagkräftige, aufgrund von Syn-ergien sofort profi table Jung, DMS & Cie. AG mit heute über 13.000 freien Investmentberatern formen, die von den guten Kapitalmärkten der letzten Jahre voll profi tieren konnte. Mit der Gründung unserer Bank biw Bank für Investments und Wertpapiere AG folgte daraus 2004 unmittelbar die Ge-burtsstunde der Aragon AG.

Konrad: Geprägt durch diese Zeit sind wir übrigens auch heute noch stark auf Profi tabilität fokussiert: Die Gewinne unserer Unternehmen können schwanken, sollten aber niemals ins Negative rutschen. Diesen Vorsatz ha-ben wir bisher auch in der aktuellen Phase gut durchgehalten. Darüber hi-naus haben wir eine ziemlich strenge No-Credit-Policy: Auch wenn es

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manchmal charmant erscheint – Investieren auf Pump lohnt selten. Daher sind alle unsere Unternehmen schuldenfrei und verfügen über hohe Cash-beträge. Das gleiche gilt für die Private Equity-Fonds der Altira.

Lassen Sie uns zurück zur allgemeinen Strategie kommen. Herr Kon-rad, können Sie uns in wenigen Worten das Geschäftsmodell der ABL zusammenfassen?

Konrad: Wir verstehen uns als unternehmerisches Family Offi ce. Oberstes Ziel ist die langfristige Mehrung des Vermögens der Partner im Einklang mit den Interessen der anderen Stakeholder in unseren Aktivitäten. Wir begleiten erfolgreiche Unternehmer und Unternehmen insbesondere in der Finanzindustrie langfristig in ihrem Wachstum und wollen diese zu führenden Gesellschaften in ihrem Segment ausbauen. Wir haben uns hier auf die Bereiche Asset Management, Finanzvertrieb und Banking spe-zialisiert.

Als Mitarbeiterin der Altira Group kann ich aber bestätigen, dass Sie doch mehr sind als ein reiner Investor, oder?

Lange: Richtig. Die Partner der Angermayer, Brumm & Lange Unterneh-mensgruppe leisten bei allen aktiven Beteiligungen auch einen aktiven Managementbeitrag in den verschiedenen Gremien, arbeiten also mit vol-lem Einsatz in den Vorständen und Aufsichtsräten an der Weiterentwick-lung unserer Unternehmen mit.

Woher kommt die Leidenschaft für die Finanzindustrie?

Angermayer: Es war uns von Anfang an nicht nur wichtig, erfolgreich unser Vermögen zu mehren, sondern mit unseren Aktivitäten auch etwas zu be-wirken, etwas zu verändern. Und die Finanzindustrie ist derjenige Wirt-schaftszweig, der – das sieht man leider aktuell im negativen Sinne – die größten unmittelbaren Auswirkungen auf eine Volkswirtschaft hat. So be-schäftigen allein die Portfoliounternehmen unserer Deutschland-Private Equity-Fonds mehr als 5.000 Mitarbeiter – Arbeitsplätze, die es ohne uns vielleicht nicht geben würde.

Die Allianz verkauft die Dresdner Bank, und auch die Citigroup sin-niert mehr oder minder gezwungenermaßen darüber, ob die Strategie

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eines breit diversifi zierten Finanzkonzerns nicht rückblickend ein Fehler war. Auch die ABL ist in verschiedensten Bereichen der Finanz-industrie aktiv. Würden Sie heute etwas anders machen?

Dr. Grabmaier: Nein, sicher nicht, unsere Entwicklung folgt unserer Strate-gie und wir sind sehr zufrieden mit unserer heutigen Struktur. Wir haben versucht, strategische Ideen sowie den Wunsch nach Synergien auf der ei-nen Seite mit den operativen Anforderungen der verschiedenen Geschäfts-modelle auf der anderen Seite in Einklang zu bringen. Aus Sicht der ABL sind wir gut diversifi ziert in allen wichtigen Bereichen der Finanzdienst-leistungsindustrie präsent und nutzen die sich ergebenden Synergieeffek-te. Gleichzeitig aber operieren unsere einzelnen Gesellschaften Altira, Ara-gon, die Silvia Quandt & Cie. AG sowie CH2 eigenständig und sind auf ihr jeweiliges Geschäftsmodell fokussiert. Dort bringen sie jeweils Höchstleis-tungen. Das Beste aus zwei Welten also.

Lange: Ebenfalls sehr wichtig ist der umfassende Wissenstransfer zwischen den Gesellschaften, aber vor allem auch bei uns auf Partnerebene. Bei je-der Gesellschaft lernen wir kontinuierlich viel über die jeweiligen Märkte, deren Entwicklungen und Vieles mehr. Es ist zum Beispiel für einen Asset Manager Altira sehr wichtig zu wissen, welche Trends es im Vertriebsmarkt gibt. Und sich verschlechternde Schiffs märkte waren für uns ein hilfrei-cher Frühindikator bei allen anderen Investmententscheidungen. Dieses Wissen gibt es natürlich auch bei großen Konzernen, ich glaube aber, dass diese anders als wir nicht in der Lage sind, dieses Wissen in Rendite umzu-setzen – und sich daher oftmals ab einer gewissen Unternehmensgröße die Diversifi kation tatsächlich nicht mehr lohnt. Bei uns ist das anders: Ganz am Anfang und am Ende einer jeden wichtigen Entscheidung stehen fünf natürliche Personen, die mit vollem Einsatz und Elan die Gruppe vor-antreiben und Synergien auch verarbeiten können.

Gibt es auch potenzielle Interessenskonfl ikte?

Brumm: Jedes diversifi zierte Geschäftsmodell birgt das Risiko von Interes-senskonfl ikten. Wichtig ist es, diese frühzeitig zu erkennen und auszu-schalten. Bei uns erfolgt dies schon allein dadurch, dass unsere Top-Ma-nager auf Ebene der einzelnen Gesellschaften beteiligt sind und wir darüber hinaus bei den beiden börsennotierten Unternehmen Altira und Aragon auch externe Investoren wie die Credit Suisse und die AXA an Bord

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haben. Dadurch ist ein ordnungsgemäßes Risikocontrolling sowie eine ordnungsgemäße Verrechnung von Leistungen sichergestellt.

Was treibt Sie an?

Angermayer: Der Wunsch, etwas zu verändern und die Welt mitzugestalten.

Lange: Wir wollen in den nächsten Jahrzehnten einen nachhaltigen Bei-trag bei der Weiterentwicklung der deutschen Unternehmenslandschaft erzielen und uns als Unternehmer sozial, kulturell und politisch in unse-rem Heimatmarkt engagieren. Denn hierzu sind reine Finanzinvestoren nicht in der Lage, weil man dazu einen langfristigen Horizont benötigt, der nicht die reine Gewinnmaximierung, sondern das Streben nach Interes-sensgleichheit aller Stakeholder in den Mittelpunkt stellt.

Zehn Jahre ABL – viele Gründe stolz zu sein. Was ist Ihr ganz persön-licher?

Angermayer: Wir haben bisher schon Vieles erreicht, in unseren Augen zählt dies alles jedoch erst zur Anfangsphase unserer Entwicklung. Gerade die Finanzbranche ist eine sehr volatile Industrie – auch was die handeln-

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den Personen angeht. Viele wechseln ihren Job alle zwei Jahre. Wir arbei-ten nun seit zehn Jahren zusammen, und werden dies voraussichtlich auch den Rest unseres berufl ichen Wirkens tun. Obwohl wir vom Charak-ter her und hinsichtlich unserer individuellen Stärken und Schwächen grundverschieden sind, wissen wir, dass wir uns bedingungs los aufeinan-der verlassen können. Gleichzeitig respektieren wir uns in einer Form, dass wir in der Lage sind, in einer aktiven Diskussionskultur ohne Politik die besten Entscheidungen zu entwickeln.

Dr. Grabmaier: Wir sind Unternehmer aus Leidenschaft. Wir freuen uns darüber, dass wir diese Leidenschaft mit einer wachsenden Anzahl von Mitstreitern – Vorständen und Kernmitarbeitern in unseren Unternehmen sowie langjährigen Geschäftspartnern – teilen können und dass sich hier-aus tiefe Partner- und Freundschaften entwickelt haben. Dies gilt in beson-derem Maße für unseren wichtigsten Kapital-Partner, die Familie Silvia Quandt, die auch bei einigen unserer Gesellschaften beteiligt ist. Am Ende sind es immer die zwischen menschlichen Beziehungen, die dem Leben einen Wert geben. Gerade auch im Berufsleben.

Und was war bisher Ihr größter Fehler?

Brumm: Lassen Sie mich darauf erst einmal positiv antworten: Wir haben uns immer bemüht, nur Projekte zu verfolgen bzw. Beteiligungen einzuge-hen, deren Scheitern vielleicht schmerzhaft sein hätte können, aber nie-mals die gesamte Gruppe oder auch nur einen Teil davon hätte ernsthaft gefährden können. In dieser Beziehung sind wir sehr risikoavers, was uns in den letzten zehn Jahren sehr oft vor schlimmen Fehlern bewahrt hat – mag eine Transaktion am Anfang auch noch so positiv und verlockend ge-wirkt haben.

Dr. Grabmaier: Natürlich haben wir in den letzten zehn Jahren aber auch jede Menge Fehler gemacht, nie aber einen „größten“. Der Kern des Prob-lems lag dann fast immer in der falschen Beurteilung von Menschen, die ja letztlich entscheidend sind, um eine Idee zum Erfolg zu führen. Wir ha-ben in einige vielversprechende Unternehmen mit einer guten Idee inves-tiert, deren Management dann aber nicht in der Lage war, die Potenziale zu nutzen. Wir haben aber auch schon in Unternehmen investiert, bei de-nen sich die Geschäftsidee im Nachhinein als nicht so tragfähig herausge-stellt hat als anfangs gedacht, das Management dann aber mit Biss, Kreati-

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vität und Unternehmergeist doch noch einen Erfolg daraus gemacht hat. Wie gesagt, es sind die Menschen, die dem Leben einen Wert geben.

Es gibt wenige vergleichbare eigentümergeführte Unternehmen in der Finanzindustrie. Woran liegt dies Ihres Erachtens?

Angermayer: Die Finanzindustrie ist eigentlich keine Branche, in der man sich selbstständig macht. Vielmehr ist unsere Industrie eigentlich sehr

„un-unternehmerisch“. Seit mehr als 100 Jahren hat die Art und Weise, wie sie sich entwickelt hat, dazu geführt, dass Familien- und eigentümerge-führte Banken an den Rand gedrängt und durch große, managergeführte und meist börsennotierte Unternehmen ersetzt wurden. Ich glaube, dass dies auch einer der tiefer liegenden Gründe für den aktuellen desolaten Zustand unserer Industrie ist. Wir persönlich glauben fest daran, dass die besten Entscheidungen dann getroffen werden, wenn Risiko und Rendite eine sinnvolle Einheit bilden – also auch wenn derjenige, der die Rendite erhält, das entsprechende Risiko trägt. Denn dann wird er alle seine Ent-scheidungen mit allen Konsequenzen durchdenken. Bei vielen Unterneh-men ohne unternehmerisch agierende Gesellschafter war dies zuletzt nicht mehr der Fall. Manager konnten hohe Renditen in Form von Boni einfahren, ohne das entsprechende Risiko tragen zu müssen. Oder ein-

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fach gesagt: Das war eine Einladung zum Zocken, klassische „agency theo-ry“ eben. Ich wage zu sagen, dass sich die Banken anders verhalten hätten, wenn es noch klassische Partnerschaften gewesen wären, bei denen die Verantwortlichen selbst nun auch persönlich für die Verluste haften müss-ten. Nicht ohne Grund stehen zum Beispiel gerade die eigentümergeführ-ten Banken in der Schweiz sehr gut da.

Sehen Sie die Gefahr, dass der Gedanke der freien Marktwirtschaft und des Unternehmertums durch die Finanzkrise beschädigt worden ist?

Brumm: Ja, leider. Und alle – Politiker, Unternehmer und Banker – müssen hier jetzt gegensteuern. Grundsätzlich hat die Marktwirtschaft jedoch bis-her immer aus Krisen gelernt und ist dadurch besser geworden. Denn auch sie ist bei weitem nicht perfekt – nur eben das beste Wirtschafts modell, das wir haben. Alle anderen Modelle haben ihr Scheitern weit eindrucks-voller und mit deutlich schmerzhafteren Konsequenzen unter Beweis ge-stellt. So wird es auch diesmal sein. Fortschritt ist im Grunde ein Lernen aus Krisen. Und die Politiker sollten nie vergessen, dass eine Grundlage für die Demokratie eben auch die freie Marktwirtschaft ist. Ich würde sogar sagen: Die Demokratie braucht zwingend die Marktwirtschaft; die Markt-wirtschaft braucht – wie China bisher sehr erfolgreich zeigt – nicht zwin-gend die Demokratie nach westlichem Vorbild.

Was muss sich konkret ändern, damit sich eine solche Krise nicht wie-derholt?

Konrad: In den vergangenen Jahren, in denen Liquidität reichlich und vor allem billig vorhanden war, sind bei manchen Investoren einige klassi-sche Grundsätze in Vergessenheit geraten und es wurden zu hohe Risiken eingegangen. Das muss künftig verhindert werden. Unseres Erachtens kann dies aber nicht alleine durch verschärfte Regularien erfolgen, son-dern wie bereits angesprochen nur durch eine Gleichschaltung von Rendi-te und Risiko. Die Finanzindustrie braucht wieder mehr Unternehmer.

Über Ihren Deutschland-Private Equity-Bereich sind Sie auch einer der großen Investoren in den deutschen Mittelstand. Wie verkraftet dieser die Krise?

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Lange: In der Realwirtschaft sehen wir das Schlimmste erst noch kommen. Am Ende wird in 2009 gelten: „Cash ist King“. Das schließt natürlich selek-tive Übernahmen nicht aus, durch die starke Unternehmen nun die hervor-ragende Gelegenheit haben, ihre Marktposition auszubauen.

Angermayer: Das ist auch der Hauptgrund, warum wir realistischerweise erwarten, als Gewinner aus der Krise hervorzugehen: Sowohl auf der Cor-porate Ebene – also ABL, Altira, Aragon, etc. – als auch auf Ebene der meis-ten von Altira verwalteten Fonds haben wir in den letzten 12 bis 18 Mona-ten viel Liquidität akkumuliert, die wir nun selektiv für Zukäufe nutzen können. Allein bei Altira sind das z.B. über 27 Mio. Euro. Darüber hinaus sind alle unsere Gesellschaften gut profi tabel und werden dies auch bei verschiedenen Stress-Szenarien bleiben.

Konrad: Wir sehen uns zudem auch im operativen Geschäft – gerade bei unseren beiden Asset Management-Firmen Altira und CH2 – als große Pro-fi teure der Krise. Investoren werden sich, wenn sich der Staub legt, fragen, ob sie wirklich weiterhin in verschachtelte Derivate investieren wollen oder lieber in reale Assets. Wir erwarten einen Boom bei Alternative Asset Mana-gern, die in der Krise einen guten Track Record aufbauen konnten. Und der schon begonnene Konsolidierungsprozess im Finanzvertrieb wird 2009 eben falls einen neuen Höhepunkt erreichen. Beste Voraussetzungen für die auf Zukäufe spezialisierte Aragon also.

Ihre Gruppe expandiert auch international sehr stark. Neben den Haupt offi ces in Deutschland, London und der Schweiz sind Sie in Ost -europa, Asien und Afrika präsent. Warum der Drang in die Ferne?

Angermayer: Nun, zuerst glauben wir, dass man bei Investments jeglicher Art ein lokales Spezialistenteam braucht. Die meisten internationalen Standorte außerhalb Europas sind dann auch Standorte der Private Equity- Teams der Altira. Wir glauben aber strategisch auch, dass die politische und damit auch wirtschaftliche Welt von Morgen nicht mehr uni- oder bipolar sein, sondern verschiedene Machtzentren haben wird. Im Sinne unserer Investoren und Kunden ist es unseres Erachtens wichtig, dass wir auch zu den neuen Zentren wirtschaftliche und persönliche Beziehungen aufbauen. Ein guter Teil unseres Erfolges beruht auch auf unserem inter-nationalen Netzwerk.

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Brumm: Wichtig ist auch hier die Balance. Unser Fokus wird auch weiter-hin auf Deutschland und den deutschsprachigen Ländern liegen. Hier können wir unsere Expertise optimal einsetzen. Deutschland ist auch ein Land, das über ein enormes, oft unterschätztes Wachstumspotenzial ver-fügt. Rückgrat der deutschen Wirtschaft sind dabei nicht nur die internati-onal bekannten deutschen Blue Chips, sondern vor allem auch die zahlrei-chen, ertragsstarken deutschen mittelständischen Unternehmen und die jungen Technologie-Firmen, die auf den Weltmärkten nicht selten Spit-zenstellungen einnehmen. Wir setzen auf die großen Chancen, die sich diese Unternehmen und Unternehmer mit hervorragend qualifi zierten Mit arbeitern und hochwertigen Produkten welt weit eröffnen– und wollen für einige davon der Türöffner zu internationalen Kontakten sein. Es ist manchmal wirklich deprimierend zu erleben, welch hohen Stellenwert Deutschland und deutsche Unternehmen zum Beispiel in vielen Ländern Asiens und Afrikas haben – und wie wenig der deutsche Mittelstand und auch die deutsche Politik aus diesem großen Asset macht.

Sie defi nieren als eines Ihrer strategischen Ziele, auch Ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Was verstehen Sie genau darunter?

Dr. Grabmaier: Geld hat keinen Selbstzweck, sondern ist dazu da, das Wohl ergehen von Menschen zu fördern. Erfolgreiche Unternehmer, die Teile ihres Vermögens guten Zwecken zuwenden, sind für uns daher große Vorbilder. Und so unterstützen auch wir nach unseren Möglichkeiten etli-che soziale Projekte. Gut gemeint ist dabei aber noch lange nicht gut ge-macht. Es gibt viele „Gutmenschen“ in der Welt, die anderen mit sozialen Zuwendungen helfen wollen. Oft gerne auch mit „anderer Leute Geld“, das sie nicht selbst verdienen mussten. Dies kann aber verheerende Auswir-kungen auf die Lebenseinstellung und -umstände der Bedachten haben, die sich schnell an eine Alimentation gewöhnen oder denen die Hilfe selbst die Lebensgrundlage einer selbstbestimm ten, eigenen Leistungs-anstrengung entzieht. Die „Erfolge“ jahrzehntelanger Entwicklungshilfe nach Afrika zeigen den Effekt überdeutlich: Am Ende führten gut gemein-te Getreidelieferungen dazu, dass Landwirtschaft in vielen Regionen un-wirtschaftlich wurde und viele weitere Menschen dadurch nicht mehr selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen konnten. Die Mindestlohn-thematik folgt einem ähnlichen Muster. Für uns ist es daher viel wichtiger, durch unser unternehmerisches Handeln hochwertige, langfristige Ar-beitsplätze zu schaffen, um Menschen in „Lohn und Brot“ zu bringen oder

interview mit den partnern

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zu halten. Das gilt hier in Deutschland genauso wie für unser Engagement in Entwicklungsregionen.

Angermayer: Meistens sind reine charitative Zuwendungen auch eine Ein-bahnstraße: Das Geld wird ausgegeben und kommt nie wieder zurück. Würde man dieses Geld dagegen in ein sozial agierendes, den Kriterien der Nachhaltigkeit folgendes Unternehmen investieren, würde es im Wirt-schaftskreislauf bleiben und viel mehr bewirken, weil es nach Marktkrite-rien verwendet und damit eine gewisse Marktmacht entwickeln würde. Bei unseren Investments in Afrika und Asien achten wir daher stets darauf, dass wir nicht als Spender auftreten, sondern als Investoren, die ihre loka-len Partner auf Augenhöhe darin unterstützen, Renditen zu erzielen. Die dabei geschaffenen Arbeitsplätze tragen unmittelbar zur wirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Region bei und schaffen neben Konsumkraft insbesondere den wichtigsten Effekt: Die berufl iche Aus- und Weiterbil-dung der einzelnen Mitarbeiter und Führungskräfte und den Aufbau von Know-how-Clustern. Wir sind überzeugt, damit am effektivsten die Grund-lagen für künftigen Wohlstand schaffen zu können.

Meine Herren, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg in den nächsten zehn Jahren.

Das Interview wurde geführt von Stefanie Erhardt.

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

„Wenn man einen Oscar in der Kategorie „Freude am Arbeiten“ vergeben könnte, dann wären die Partner und Kollegen der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe sicher nominiert.

Beteiligungen, Projekte und strategische Investments werden mit viel Herz, Verstand und Professionalität angegangen und umgesetzt. Auch für unkonventionelle und ungewöhnliche Ideen gibt es Umsetzungsmodi frei nach dem Motto „Geht nicht, gibt’s nicht“. Weiter so, ich freue mich auf viele weitere Jahre Projekt- und Zusammenarbeit mit Euch.“

Gus de RoodeGründer & Partner R-QUADRAT,

Wien

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42 Altira Group54 Aragon AG62 Silvia Quandt & Cie. AG68 CH2 Contorhaus Hansestadt Hamburg

unsere beteiligungen

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„Ich bin als Aufsichtsrat zur Altira Group gesto-ßen, weil mir das Geschäftsmodell gefällt und sich das Management aus dynamischen und kompetenten Unternehmerpersönlichkeiten zusammensetzt. Ich gratuliere der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe zum zehnjährigen Jubiläum und wünsche das Beste für die nächsten zehn Jahre.“

Peter E. MerianEhemaliger CEO der Bank Sarasin & Cie.

sowie Mitglied des Aufsichtsrates der Altira Group

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

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Strategie

Die Altira Group ist eine Asset Management-Gesell-

schaft und verwaltet für institutionelle Investoren

ca. 1,1 Mrd. US-Dollar (Stand: November 2008) in

den Geschäftsbereichen Private Markets, Public

Markets und Real Estate.

Die Investmentansätze der Altira Group konzentrie-

ren sich auf neu entstehende Zukunftsmärkte

und -regionen mit überdurchschnittlichen Wachs-

tumschancen sowie etablierte Märkte, die struktu-

rell größeren Veränderungen unterliegen. In diesen

Märkten sind die Teams der Altira Group in der

Lage, durch ihr spezialisiertes Wissen und ihre lang-

jährige Erfahrung mittels eines aktiven Investmen-

tansatzes ein nachhaltig überdurchschnittliches

Rendite-/Risikoprofi l zu erzielen („High Alpha“-Stra-

tegien).

Die institutionelle Infrastruktur

Die Umsetzung in konkrete Investmentprodukte

erfolgt in den fokussierten, selbstständig agierenden

Investmentteams der Altira Group. Während die An-

lageentscheidungen unabhängig in den Invest-

mentteams getroffen werden, greifen alle Teams

zentral auf eine gemeinsame, institutionelle Infra-

struktur zurück. Diese institutionelle Infrastruktur

übernimmt insbesondere wichtige Aufgaben wie

Finanzen/Controlling, Recht, IT, Marketing, Personal

sowie Vertrieb und unterstützt darüber hinaus die

Teams in allen sonstigen administrativen Fragestel-

lungen.

Dies ermöglicht den Teams einerseits eine Konzen-

tration auf die Investmenttätigkeit, anderseits kön-

nen dadurch wertvolle Synergien gehoben werden.

Daneben stellt die Altira Group in der Anfangsphase

häufi g auch wichtiges Seed Money für neue Vehikel

zur Verfügung und ermöglicht somit eine schnelle

Umsetzung der Investmentideen.

Diversifi kation und Stabilität

Der Effekt für die Altira Group aus dieser in Deutsch-

land einmaligen Strategie ist vor allem eine breite

Diversifi kation über verschiedene Assetklassen und

Kundengruppen hinweg und langfristig eine damit

verbundene höhere Stabilität der Unternehmens-

erträge. Gerade in dem derzeitig schwierigen Kapi-

talmarktumfeld profi tiert die Altira Group von ihren

marktunabhängigen, zukunftsgerichteten Invest-

mentstrategien.

altira groupunternehmerisches asset management

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43

Product Management Seed

Money

Legal

Network Administra

tion

Ris

k M

anagem

en

t

P

ub

lic R

ela

tions

Sales

Die institutionelle Infrastruktur der Altira Group

Marketing

C

ontr

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Assets under Management

Hauptstandorte in

Anzahl Mitarbeiter

Website

Marktkapitalisierung

Marktsegment

WKN

ISIN

USD 1,1 Mrd.

Frankfurt, Dortmund, Köln, Zürich, Wien, Malabo

100

www.altira-group.de

EUR 77 Mio.

Entry Standard

121 806

DE0001218063

* Alle Daten zum 31. Dezember 2008

Die Altira Group in Zahlen*

Aktionärsstuktur

61,7% Angermayer, Brumm & Lange Unter nehmens-gruppe GmbH

14,7% Freefl oat

7,5% Familie

Silvia Quandt

6,1% Christ Capital AG

5,5% Allianz Global

Investors

4,5% Management &

Mitarbeiter

altira group

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45

Die verschiedenen Anlagestrategien

Private Markets

Management vonPrivate Equity-Vehikeln

Strategien (Name des Teams)

Unternehmerkapital für den deutschen Mittelstand (Heliad)

Direktinvestments in Deutschland in Restrukturierungen & Sanierungen (CFC)

Europaweite Direktinvestmentsin Restrukturierungen & Sanierungen als Co-Investor (TIG)

Europaweit investierender Dachfonds für Restrukturierungen & Sanierungen (Clearsight)

Investments in Projekte zur Strom-erzeugung und CO

2-Reduzierung in

Schwellenländern (ecolutions)

Development-Investments in Sub-Sahara-Afrika (ADC)

Public Markets

Management von Finanzprodukten, die in liquide bzw. börsennotierte Assets investieren

Strategien(Name des Teams)

Aktienfonds fokussiert aufZukunftsthemen (VCH Investment Group)

Diversifi zierte Dachfonds (Patriarch)

Real Estate

Management von Immobilienfonds mit Private Equity-Charakter

Strategien(Name des Teams)

Immobilienentwicklung in Osteuropa sowie Sondersituationen in Deutsch-land (R-QUADRAT)

Agrar-Investments in Osteuropa(Greenland)

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

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Private Markets

Unternehmerkapital für den deutschen Mittelstand

Das Heliad-Team verwaltet verschiedene Private

Equity-Vehikel, die in wachstumsstarke Unternehmen

im deutschsprachigen Raum investieren. Dabei

setzen die Investmentmanager auf etablierte, eigen-

tümergeführte Geschäftsmodelle mit einem Umsatz

zwischen 10 und 100 Mio. Euro und einem Fokus

auf Dienstleistungsunternehmen („Asset-Light“).

Die derzeit zwölf Unternehmen im Portfolio erwirt-

schaften mit rund 4.000 Beschäftigten zusammen

einen Umsatz von über 650 Mio. Euro.

Direktinvestments in Deutschland in Restruktu-

rierungen & Sanierungen

Die von dem CFC-Team verwalteten Vehikel be teili-

gen sich mehrheitlich an mittelständischen Un-

ternehmen in Sondersituationen und an Konzern -

abspaltungen. Investiert wird dabei mit einem

mittel- bis langfristigen Horizont nur in solche Un-

ternehmen, die trotz Krisensituation über einen

gesunden Unternehmenskern verfügen. CFC ver -

fügt über einen eigenen Pool an erfahrenen Turn-

around-Managern, die je nach Bedarf die Beteili-

gungen operativ unterstützen. Für alle Beteiligten

wird durch eine aktive Begleitung der strategischen

und operativen Entwicklung nachhaltiger Wert

ge schaffen. Die derzeit sechs Unternehmen im Port-

folio erwirtschaften mit rund 1.200 Beschäftigten

zusammen einen Umsatz von über 200 Mio. Euro.

Europaweite Direktinvestments in Restrukturie-

rungen & Sanierungen als Co-Investor

Ebenfalls auf Investitionen in mittelständische Un-

ternehmen in Umbruch- und Sondersituationen

spezialisiert ist das TIG-Team. Während sich CFC

mit einem eigenen Team auf Kontrollmehrheiten in

Deutschland fokussiert, ist TIG mittels verschiede-

ner strategischer Partner-Restrukturierungsteams

europaweit tätig.

Europaweit investierender Dachfonds für

Restrukturierungen & Sanierungen

Das Fondsmanagement der Clearsight mit Sitz in

Zürich investiert mit dem von ihr verwalteten Fonds

– anders als CFC und TIG – nicht direkt in Restruk-

turierungsfälle, sondern ermöglicht institutionellen

Investoren und Family Offi ces über einen Dachfonds

Zugang zu dieser lukrativen Nische. In diesem Rah-

men verfolgt Clearsight einen aktiven, aufwendigen

Such prozess, um aus einer Vielzahl von Teams in

ganz Europa systematisch die Besten herauszu-

fi ltern. Nicht die größten oder bekanntesten Fonds

stehen dabei im Visier, sondern diejenigen mit den

nachhaltigsten Renditen.

Investments in Projekte zur Strom erzeugung

und CO2-Reduzierung in Schwellenländern

Das ecolutions-Team ist mit seinen verwalteten

Vehikeln ein führender Investor, Projektentwickler

und Dienstleister für Klimaschutzprojekte in Schwel-

lenländern sowie Händler von Emissionszertifi katen

im CO2-Markt. Dabei agiert das Team im Rahmen

des „Clean Development Mechanism“ (CDM) des

Kyoto-Protokolls und deckt hierbei die gesamte

Wertschöpfungskette ab. Der aktuelle Projekt-

schwerpunkt liegt im Bereich Erneuerbare Energien

mit Fokus auf den Sektoren Windenergie, Biomasse

sowie Entgasung von Deponien und Kohleminen.

Geografi sch konzentriert sich ecolutions auf China

und Indien.

Development-Investments in Sub-Sahara-Afrika

Die vom ADC-Team verwalteten Vehikel investieren

in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara

vor allem in den Banken-, Finanzdienstleistungs-

so wie IT-Sektor. ADC verfolgt einen langfristigen

Investmentansatz und betreibt dazu aktives Hands-

On-Management der Portfolio-Gesellschaften und

entwickelt diese nach internationaler Best-Practice.

altira group

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jahrbuch 2008 / 2009

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„Deutschland lebt von seinen kreativen Mittel-ständlern. Sie sind der Garant für die wirt-schaftliche Stärke unseres Landes. Um auch in Zukunft innovative Ideen durch zusetzen, braucht der Mittelstand verlässliche Finan-zierungs quellen. Dafür stehen Private Equity-Investoren wie die Altira Group, die den deut-schen Markt verstehen und Deutschlands Zukunftsfähigkeit sichern. Damit Deutschland auch in Zukunft ein Land der Hochtechno-logie bleibt. Ich wünsche der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe und ins-besondere dem Ge schäfts bereich Private Equity – mit dem 1998 alles begann – alles Gute zum Jubi läum und viel Erfolg in den nächsten Jahren.“

Philipp Mißfelder MdB Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschland

sowie Mitglied des Präsidiums der CDU

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

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Aktienfonds fokussiert auf Zukunftsthemen

Das Team der VCH verwaltet verschiedene Pub li-

kums-Investmentfonds, die auf Wachstums- und

Zukunftsmärkte fokussiert sind, in denen über pro-

portionale Gewinnchancen erzielt werden

können.

Diversifi zierte Dachfonds

Patriarch ist ebenfalls wie VCH eine Publikums-

fonds-Gesellschaft, jedoch mit Fokus auf Dach-

fonds. Der Erfolg der Patriarch-Produkte basiert auf

der Zusammenarbeit mit den renommiertesten

Fondsanalysten, Dachfondsmanagern, Vermögens-

verwaltern und Family Offi ces Europas. Patriarch

selektiert die besten Dachfonds-Manager und ver-

gibt an diese das Management der initiierten Pro-

dukte. So bekommen die Anleger Zugang zu Know-

how, das sonst nur sehr vermögenden Familien

und Institutionen offen steht, und können gleich-

zeitig sicher sein, mit Patriarch immer von den Leis-

tungen der Besten zu profi tieren.

Real Estate

Immobilienentwicklung in Osteuropa und

Sondersituationen in Deutschland

R-QUADRAT, an der die Altira Group 22,5% hält,

ist ein österreichischer Immobilien Asset Manager

mit Hauptsitz in Wien, welcher sich seit der Grün-

dung im Jahr 2004 erfolgreich als Nischenplayer im

Bereich Real Estate Opportunities positioniert hat.

R-QUADRAT deckt dabei von der Projektsuche über

die Entwicklung und Vermietung bis hin zum Ver-

kauf die gesamte Dienstleistungspalette im Immobi-

lienbereich ab.

Agrar-Investments in Osteuropa

Das Greenland-Team investiert in Agrarbetriebe in

EU-Osteuropa. Aufgrund der dort relativ niedrigen

Bodenpreise und der erwarteten langfristigen Preis-

angleichung innerhalb der EU ist neben den laufen-

den Bewirtschaftungserlösen ein zusätzliches Wert-

steigerungspotenzial gegeben. Die übernommenen

Betriebe werden größtenteils eigenständig durch

Betriebsleiter oder Dienstleister bewirtschaftet.

Highlights 2008

Durch den Eintritt von Michael Rieder als Vorstands-

vorsitzender im Februar 2008 und der damit ver-

bundenen Neuverteilung der Vorstandsressorts wur-

de den Erfolgen der vergangenen Jahre und dem

damit einhergegangenen Wachstum Rechnung

getragen. Die Zusammenfassung aller organisatori-

schen Ressorts unter dem Vorstandsvorsitzenden

hat die Integration der Kernbereiche spürbar voran-

getrieben. Michael Rieder verfügt über ausgewiese-

ne Expertise insbesondere im Vertrieb und der Bün-

delung von Kundenbedürfnissen in nachhaltigen

Investmentprodukten. Damit können nun verstärkt

maßgeschneiderte Lösungen – zugeschnitten auf

die jeweiligen individuellen Anforderungen der

Investoren insbesondere an Produktstrukturierung

und Reporting – angeboten werden. Vor allem

weiter auf- und ausgebaut wurden in 2008 die Be-

reiche Product Management, Sales sowie Public

Relations und Investor Relations.

Mit Herrn Axel-Günter Benkner, dem ehemaligen

Vorstandsvorsitzenden der DWS, und Herrn Peter

E. Merian, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden

der Schweizer Privatbank Sarasin, konnten auf

der Hauptversammlung im August zwei hochkaräti-

ge Finanzexperten für den Aufsichtsrat der Altira

Public Markets

altira group

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jahrbuch 2008 / 2009

49

gewonnen werden. Auch hat die Hauptversamm-

lung erstmalig über eine Dividendenausschüttung

beschlossen. Es wurden 0,50 Euro je Aktie für

das überaus erfolgreich verlaufene Geschäftsjahr

2007 ausgeschüttet.

Die in den letzten Jahren vorangetriebene Entwick-

lung hin zu einem der größten unabhängigen Alter-

native Asset Manager Deutschlands konnte trotz

eines schwie rigen Kapitalmarktumfeldes auch in

2008 unge brochen fortgesetzt werden. So konnten

zahlreiche Altira-Teams – insbesondere im Bereich

Private Markets – weitere Assets akquirieren. Markt-

bedingt waren im Segment Public Markets Volu-

menabfl üsse zu verzeichnen.

Basis für das erfolgreiche Fundraising trotz eines

widrigen Umfelds war die sehr gute Performance

der meisten verwalteten Fonds. So konnten in 2008

unter anderem Heliad und CFC jeweils die Hälfte

ihres Portfolios im Rahmen eines Trade Sales an Fi-

nanzinvestoren veräußern, wodurch stille Reserven

ge ho ben wurden und beiden Fonds liquide Mittel

in zweistelliger Millionenhöhe zufl ossen. Diese

li quiden Mittel können nun antizyklisch zu äußerst

attraktiven Konditionen neu investiert werden.

Zudem konnte die Altira Group selbst im November

2008 erfolgreich eine Kapitalerhöhung unter Aus-

nutzung des Genehmigten Kapitals platzieren. Dabei

wurden 300.000 neue Aktien zum Ausgabepreis von

16,00 Euro pro Aktie bei internationalen institutio-

nellen Investoren platziert. Der Gesellschaft fl ossen

damit 4.800.000 Euro zu. Die Kapitalerhöhung

hat die ohnehin schon starke Cash- und Eigenkapi-

tal basis der Altira Group nochmals deutlich gestärkt

und zeigt gleichzeitig das Vertrauen institutioneller

Investoren in die Altira-Aktie und ihre zukünftige

Performance.

Auch in 2009 wird die Altira Group wiederum ihren

Fokus darauf legen, ihren Kunden qualitativ hoch-

wertige, renditestarke und transparente Fonds in

den von Altira angebotenen Strategien zu bieten.

Wir sind der festen Überzeugung, dass der Grund-

stein für überdurchschnittliche Erfolge nicht in

Boomjahren, sondern gerade in schwierigen (Kapi-

tal markt)-Phasen gelegt wird. In positiven Kapital-

marktzeiten, wie wir sie in den Jahren 2003 bis

2007 erleben durften, konnte die Altira Group und

die von ihr initiierten Fonds genau diejenigen Erfol-

ge ernten, deren Basis in den schwierigen Jahren

zuvor gelegt worden war. Deshalb begreifen wir

die aktuelle Phase auch als große Chance, jetzt um-

sichtig durch den Ausbau der bestehenden Strate-

gien und durch selektive Akquisitionen erneut

den Samen für überdurchschnittliche Erfolge in der

Zukunft legen zu können.

Das Altira-Geschäftsmodell ermöglicht es, dass

laufende Kosten solide durch kontinuierliche, stabile

Einnahmen – nämlich die fi xen Management-Fees –

gedeckt werden. Aufgrund der Fokussierung auf

Private Equity-Strategien hat die Altira Group auch

in dieser Phase kaum Abfl üsse zu verzeichnen, da

Investoren in Private Equity- und Real Estate-Fonds

grundsätzlich langfristig gebunden sind. Darüber

hinaus verfügt die Altira Group über besonderes

Know-how insbe sondere bei der Strukturierung und

Entwicklung (börsennotierter) Beteiligungsgesell-

schaften, sogenannter Business Development-

Gesellschaften. Diese haben den Vorteil, dass sie

Investoren Liquidität in illiquiden Assetklassen

ermöglichen. Anders als in offenen Investmentvehi-

keln ist zwar keine Rückgabe der Anteile möglich,

jedoch können veräußerungswillige Investoren ihre

Anteile nach einer Börsennotiz täglich über die

Börse verkaufen. Die jeweilige Investmentstrategie

Ausblick 2009

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

50

kann somit langfristig ausgerichtet sein und das

Investitionsvolumen wird nicht durch Verkäufe be-

rührt. Für Altira bedeutet dies gleichzeitig eine plan-

bare und konstante Basis an Management-Fees, da

sich das Volumen nicht durch Abfl üsse reduziert.

Die Unternehmensgewinne der Altira Group setzen

sich – vereinfachend gesagt – somit aus Perfor-

mance-Fees und Wertsteigerungen der Eigeninvest-

ments in die von Altira initiierten Fonds und Busi-

ness Development-Gesellschaften zusammen.

Darüber hinaus werden zukünftig aufgrund der Ska-

leneffekte bei einem weiteren Anstieg der Assets

under Management auch die laufenden Manage-

ment-Fees zum Gewinn beitragen. Da die Perfor-

mance-Fees erst bei erfolgreichen Exits von Beteili-

gungen bzw. Projekten und somit ca. drei bis fünf

Jahre zeitversetzt zum Fundraising fällig werden,

erwartet das Altira-Management die ersten Perfor-

mance-Fee-Zahlungen aus dem Private Markets-

Bereich – je nach Kapitalmarkt- und damit Exit situ-

ation – in 2009/2010. Ab diesem Zeitpunkt sollten

Performance-Fees aufgrund der breiten Diversifi kati-

on der Altira Group dann in regelmäßigen Abstän-

den anfallen.

Die Altira Group hat darüber hinaus in 2008 starke

Investitionen in die institutionelle Infrastruktur –

insbesondere im Personalbereich – vorgenommen,

um in der Lage zu sein, die Assets under Manage-

ment bei gleichbleibender Qualität in den nächsten

Jahren deutlich zu steigern. Diese Investitionen

wirken sich auf das Ergebnis der Altira Group zwar

in 2008 und teilweise noch in 2009 mindernd aus,

da sich die gewünschten Volumenseffekte erst

zeitversetzt einstellen, sie sind aber die Grundlage

für die Gewinne in der Zukunft.

Im Übrigen erachten wir das aktuelle Marktum feld

als hervorragende Möglichkeit, die Marktposition

der Altira Group auch durch akquisitorisches Wachs-

tum zu stärken und auszubauen. Die sich derzeit

ergebenden Akquisitionsmöglichkeiten sind dabei

sehr attraktiv. Die Altira Group verfügt Stand

November 2008 über mehr als 27 Mio. Euro liquide

Mittel und kann so in 2009 sehr fl exibel auf Oppor-

tunitäten im Markt reagieren.

Ansprechpartner

Michael Rieder Vorstands vorsitzender /CEOTelefon +49 (0)69.719 12 80 - 921 [email protected]

Andreas LangeChief Investment Offi cer /CIOTelefon +49 (0)69.719 12 80 - 139 [email protected]

Peter Brumm Vorstand Finanzen /CFOTelefon +49 (0)69.719 12 80 - 114 [email protected]

altira group

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jahrbuch 2008 / 2009

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„Mit der Angermayer, Brumm & Lange Unter neh-mensgruppe verbindet mich der unternehme-rische Geist und der Wunsch, bei der Weiterent-wicklung des Finanzdienstleistungsmarktes in Deutschland einen aktiven Beitrag zu leisten. Unser gemeinsames Ziel ist es insbesondere, die Altira AG innerhalb der nächsten Jahre zum führenden unabhängigen Asset Manager in Deutschland auszubauen. Ich wünsche den fünf Partnern alles Gute zum zehnjährigen Jubi-läum und freue mich sehr auf die Zusammen-arbeit in den nächsten Jahren und Jahrzehnten.“

Harald Christ Vorstand Christ Capital AG

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

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„AXA als einer der führenden Anbieter von Versi-cherungs- und Vorsorgeprodukten ist schon seit Jahren mit seinem Multikanalansatz sehr er folgreich. In der Vielfalt der Zugangswege zu den Kunden spielt für uns der Vertrieb über unabhängige Finanzberater wie Aragon eine wichtige Rolle. Vor diesem Hintergrund fi el uns auch die Entscheidung leicht, unsere bisherige gute Zusammenarbeit mit Aragon durch eine Kapitalbeteiligung zu untermauern. Denn von dieser Kooperation profi tieren beide Partner: Aragon bringt seine große Erfahrung in der un-abhängigen Finanzberatung ein und gewinnt für sein Angebotsspektrum einzigartige Pro-dukte wie beispielsweise TwinStar für die Ruhe-standsplanung hinzu; wir bei AXA erfahren durch das vertriebliche Know-how von Aragon mehr darüber, welche Anforderungen Kunden künftig an Finanzprodukte stellen. Ich bin mir sicher, AXA und Aragon werden in einem sich wandelnden Versicherungsmarkt und in einer sich vermutlich noch stärker verändernden Vertriebslandschaft zu den Gewinnern und zu denjenigen gehören, die diesen Markt aktiv ge-stalten.“

Dr. Frank W. KeuperVorsitzender des Vorstandes der AXA Konzern AG, Köln

„AXA als einer der führenden Anbieter von Versi-cherungs- und Vorsorgeprodukten ist schon seit Jahren mit seinem Multikanalansatz sehrer folgreich. In der Vielfalt der Zugangswege zu den Kunden spielt für uns der Vertrieb überunabhängige Finanzberater wie Aragon einewichtige Rolle. Vor diesem Hintergrund fi el uns auch die Entscheidung leicht, unsere bisherigegute Zusammenarbeit mit Aragon durch eine Kapitalbeteiligung zu untermauern. Denn vondieser Kooperation profi tieren beide Partner:Aragon bringt seine große Erfahrung in der un-abhängigen Finanzberatung ein und gewinnt für sein Angebotsspektrum einzigartige Pro-dukte wie beispielsweise TwinStar für die Ruhe-standsplanung hinzu; wir bei AXA erfahren durch das vertriebliche Know-how von Aragon mehr darüber, welche Anforderungen Kunden künftig an Finanzprodukte stellen. Ich bin mir sicher, AXA und Aragon werden in einem sichwandelnden Versicherungsmarkt und in einersich vermutlich noch stärker verändernden Vertriebslandschaft zu den Gewinnern und zudenjenigen gehören, die diesen Markt aktiv ge-stalten.“

Dr. Frank W. KeuperVorsitzender des Vorstandes der AXA Konzern AG, Köln

„AXA als einer der führenden Anbieter von Versi-cherungs- und Vorsorgeprodukten ist schon seit Jahren mit seinem Multikanalansatz sehr er folgreich. In der Vielfalt der Zugangswege zu den Kunden spielt für uns der Vertrieb über unabhängige Finanzberater wie Aragon eine wichtige Rolle. Vor diesem Hintergrund fi el uns auch die Entscheidung leicht, unsere bisherige gute Zusammenarbeit mit Aragon durch eine Kapitalbeteiligung zu untermauern. Denn von dieser Kooperation profi tieren beide Partner: Aragon bringt seine große Erfahrung in der un-abhängigen Finanzberatung ein und gewinnt für sein Angebotsspektrum einzigartige Pro-dukte wie beispielsweise TwinStar für die Ruhe-standsplanung hinzu; wir bei AXA erfahren durch das vertriebliche Know-how von Aragon mehr darüber, welche Anforderungen Kunden künftig an Finanzprodukte stellen. Ich bin mir sicher, AXA und Aragon werden in einem sich wandelnden Versicherungsmarkt und in einer sich vermutlich noch stärker verändernden Vertriebslandschaft zu den Gewinnern und zu denjenigen gehören, die diesen Markt aktiv ge-stalten.“

Dr. Frank W. KeuperVorsitzender des Vorstandes der AXA Konzern AG, Köln

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jahrbuch 2008 / 2009

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„Christian Angermayer hatte die Vision aus drei unabhängigen Investmentfonds Vertriebs-ge sell schaf ten einen großen Finanzvertrieb zu schmieden, der wesentlich breiter aufgestellt sein sollte, als das bisherige Geschäftsmodell von Finanzplan Fonds-Marketing GmbH, Deutsche Maklerservice AG und Dr. Jung & Partner GmbH. Mit der Vision von Christian Angermayer und der tatkräftigen Unterstützung von Dr. Grabmaier, John E. Schröder, Ralph Konrad, Peter Brumm und Andreas Lange haben wir ein junges, erfahrenes und dynami-sches Team, haben hervorragende Wachstums-raten in den ersten Jahren gehabt und werden unser Ziel nicht aus den Augen lassen, zum besten unabhängigen Finanzdienstleister der Bundesrepublik zu werden.“

Dr. Klaus JungGründer der Dr. Jung & Partner GmbH

und heute Aufsichtratsvorsitzender der Jung, DMS & Cie. AG

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

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Assets under Administration

Produktabsatz 2008

Standorte in

Anzahl Mitarbeiter**

Anzahl Vermittler

Anzahl Privatkunden

Website

Marktkapitalisierung

Marktsegment

WKN

ISIN

> EUR 4 Mrd.

> EUR 1,3 Mrd.

Frankfurt, Wiesbaden, Grünwald bei München, Wien,

Neuwied, Regensburg, Willich bei Düsseldorf

225

> 13.000

> 500.000

www.aragon-ag.de

EUR 86 Mio.

Entry Standard

A0B9N3

DE000A0B9N37

Die Aragon AG in Zahlen *

Strategie

* Alle Daten zum 30. September 2008, ohne die biw Bank für Investments und Wertpapiere AG, an der die Aragon seit dem dritten Quartal 2008 eine Minderheitsbeteiligung hält. ** inkl. biw Bank für Investments und Wertpapiere AG

Die Aragon AG ist ein unabhängiger Finanzvertrieb

mit fünf Tochtergesellschaften, die jeweils mit

eigenem Profi l, eigener Strategie und eigener Marke

am Markt auftreten. Über ihre mehr als 13.000

aktiven Vertriebspartner konnte Aragon 2008 – breit

diversifi ziert über die Assetklassen Wertpapiere /

Investmentfonds, Versicherungen sowie Geschlos-

sene Fonds – trotz der anhaltenden Finanzkrise ei-

nen Produktabsatz von über 1,3 Mrd. Euro erzielen.

Neben einem nachhaltigen organischen Wachstum

in allen Bereichen verfolgt Aragon einen stringenten

Buy-and-Build-Ansatz. So konnte Aragon in den

letzten Jahren erfolgreich verschiedene Vertriebs-

modelle unter ihrem Dach integrieren und damit

Jahr für Jahr ihre hohen Wachstumsziele mehr als

erfüllen. Diese im deutschen Markt einzigartige

Strategie verbunden mit einer langjährigen Ex-

pertise im Vertriebsmarkt sowie einem Optimum an

Service für die angeschlossenen Vertriebspartner

macht Aragon zu einem Treiber der sich intensivie-

renden Konsolidierung im Bereich Finanzvertriebe

und zu einem der am schnellsten wachsenden

Finanzdienstleistungsunternehmen in Deutschland.

aragon agvertrieb von finanzprodukten

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jahrbuch 2008 / 2009

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49,9% Angermayer, Brumm & Lange Unter nehmens-gruppe GmbH

25,1% AXA Konzern AG

8% Credit Suisse

17% Freefl oat

Aktionärsstuktur

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

56

Die Aktivitäten der Aragon sind nach Kundenziel-

gruppen und Dienstleistungen in die drei Geschäfts-

bereiche „Retail Sales“, „Banking & Banking

Ser vices“ und „Institutional Sales“ gegliedert. Inner-

halb der einzelnen Geschäftsbereiche operiert

Aragon mit einer Mehr-Markenstrategie: Die vier

Vertriebsorganisationen (Jung, DMS & Cie. AG,

Compexx Finanz AG, BIT Beteiligungs- & Investi-

tions-Treuhand AG und Fundmatrix AG) sowie das

Einlagenkreditinstitut biw Bank für Investments &

Wertpapiere AG agieren jeweils mit eigener Iden-

tität in ihren Zielmärkten und sprechen ihre Ziel-

gruppen mit der jeweils geeigneten Marketing-

und Vertriebsstrategie an. Aragon übernimmt die

zen tralen Funktionen Produkteinkauf, IT-Struktur,

Strate gische Unternehmensplanung und Kapital-

markt kommunikation und kann dadurch die

entsprechenden Synergien heben. An ihren vier

Vertriebsgesellschaften ist Aragon mehrheitlich

beteiligt, an der Bank hält Aragon einen Anteil

von 47%.

Retail Sales

Vermittlung von Finanzprodukten über Intermediäre (IFAs, freie Makler etc.) an Endkunden

Allfi nanz (Investmentfonds, Geschlossene Fonds, Versicherungen, Zertifi kate etc.)

Jung DMS & Cie. AGBeteiligungsquote 100%

Compexx FinanzgruppeBeteiligungsquote 57,4%

BIT Beteiligungs- & Investitions- Treuhand AGBeteiligungsquote 60%

Banking & Banking Services

Bankdienstleistungen für Finanz inter-mediäre, White-Label-Services (aktuell insbesondere Online-Brokerage & In-vestment Banking)

Konto- /Depotführung, Ver wahrung, Trading und andere Bankdienst-leistungen

biw Bank für Investments undWertpapiere AGBeteiligungsquote 47%

Institutional Sales

Vermittlung von Finanzprodukten an Institutionelle Kunden

Investmentfonds, Zertifi kate, Hedge- und Private Equity-Fonds

Fundmatrix AGBeteiligungsquote 71%

Geschäftsbereiche

aragon ag

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jahrbuch 2008 / 2009

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Vertrieb von Finanzprodukten an Privatkunden

Der Geschäftsbereich Retail Sales umfasst die

Vermittlung von Finanzprodukten an private End-

kunden über Finanzintermediäre (Maklervertrieb,

Haftungsdach-Vertrieb und strukturierter Vertrieb).

In diesem Segment ist Aragon über die Jung, DMS

& Cie. AG, die Compexx Finanz AG und die BIT

Beteiligungs- & Investitions- Treuhand AG aktiv.

Im Rahmen eines Allfi nanzkonzepts offeriert Aragon

ihren Kunden ein breites Produktportfolio, beste-

hend aus Investmentfonds, Geschlossenen Fonds,

Zertifi katen und Versicherungen (hier insbesondere

Lebens-, Berufsunfähigkeits- und Krankenversiche-

rungen) sowie weiteren Produkte wie z. B. Bau-

fi nanzierung oder Bausparen. Das breite Spektrum

umfasst dabei über 12.000 Produkte von mehr als

300 Produktgesellschaften.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung des

Haftungsdach-Vertriebes, also der Übernahme der

Haftung gegenüber Endkunden, um angeschlos-

senen gebundenen Vermittlern („tied agents“) auch

die Erbringung von Anlageberatungsdienstleistun-

gen und die Vermittlung aufsichtspfl ichtiger Bank-

produkte zu ermöglichen. Im Wettbewerb sind

solche Vermittler einem Bankberater gleichgestellt.

Mit knapp 600 gebundenen Vermittlern ist die

Aragon-Tochter Jung, DMS & Cie. in diesem Seg-

ment klare Marktführerin in Deutschland.

Banking & Banking Services

Bankdienst leistungen als „White Label Service“

Der Geschäftsbereich Banking & Banking Services

umfasst im Wesentlichen drei Tätigkeitsfelder:

Outsourcing-Partner für Bankdienstleistungen im

Verwahrgeschäft, im Transaktionsgeschäft (insbe-

sondere Online-Brokerage) und im Bereich Equity

Capital Markets (ECM). Diese Dienstleistungen wer-

den durch die Tochtergesellschaft biw Bank für

Investments und Wertpapiere AG („biw“) erbracht.

Die biw ist hierbei nicht mit ihrem eigenen Marken-

namen am Markt aktiv, sondern ermöglicht ver-

schiedenen Vertragspartnern (White Label Partner)

– wie z. B. e*trade und fl atex – im eigenen „Look

and Feel“ Kunden für die biw zu akquirieren. Die

juristische End-Kundenbeziehung wird dennoch

durch die biw gehalten, was das Geschäftsmodell

der biw langfristig absichert.

Die White Label Partner haben den Vorteil, in Ko-

ope ration mit der biw das komplette Spektrum eines

Einlagenkreditinstitutes (einer sogenannten „Voll-

bank“) anbieten zu können, ohne eine eigene Bank-

lizenz zu benötigen. Im Ergebnis kann die biw da -

mit sehr schnell wachsen, ohne selbst in die

Akquisition der Endkunden investieren zu müssen.

Mit den White Label Partnern e*Trade und fl atex

(Online Brokerage), Jung, DMS & Cie. (Verwahrge-

schäft), der Silvia Quandt & Cie. AG und BankM

(ECM) sowie weiteren kleineren Partnern ist die biw

für das weitere Wachstum hervorragend aufgestellt.

Institutional Sales

Vertrieb von Finanz produkten an institutionelle

Kunden

Der Geschäftsbereich Institutional Sales, den die

Aragon-Tochter Fundmatrix AG abdeckt, vertritt

ausgewählte, hoch spezialisierte Asset Manager ver-

schiedenster Anlageklassen gegenüber qualitäts-

orientierten institutionellen Investoren und Wieder-

verkäufern. Die Produktmatrix der Fundmatrix AG

umfasst dabei sowohl traditionelle als auch alternati-

ve Assetklassen und trägt der Tatsache Rechnung,

Retail Sales

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

58

dass mittlerweile in fast allen Assetklassen die bes-

ten Produkte von unabhängigen Spezialisten gestellt

werden, welche als reine Produzenten häufi g keine

eigene Distribution oder Serviceabteilung vorhalten.

Fundmatrix vereint einige der besten dieser Spezia-

listen unter einem Vertriebsdach und unterlegt

deren Produkte mit einem Kundenservice, den insti-

tutionelle Abnehmer von den besten Universal-

managern gewohnt sind.

Highlights 2008

Der in den letzten Jahren eingeschlagene Wachs-

tumskurs hin zu einem der größten unabhängigen

Finanzvertriebe Deutschlands konnte trotz der

Aus wirkungen der schwerwiegenden Banken- und

Finanzkrise auch in 2008 ungebrochen fortgesetzt

werden. Zudem konnte sich Aragon insbesondere

durch den Ausbau des Vorsorge- und Versiche-

rungsgeschäftes strategisch weiter entwickeln. Im

Wettbewerbsvergleich ist Aragon besser positio-

niert denn je und ist sehr gut gerüstet für die an-

brechende Hochphase der Konsolidierung im Sektor

Finanzvertriebe.

Der zum Jahreswechsel 2007/2008 erworbene

struk turierte Vertrieb Compexx Finanz GmbH wurde

im Zuge seines Wachstums inzwischen in eine AG

umgewandelt und konnte reibungslos in den

Aragon-Konzern integriert werden. Compexx wächst

sehr profi tabel und wird mit seinem Fokus auf

das Versicherungsgeschäft perspektivisch eine der

wichtigsten Ertragsstützen der Aragon AG sein.

Durch einen Teilverkauf von 15% der Geschäfts-

anteile an der biw Bank für Investments & Wert-

papiere AG deutlich über der Einstandsbewertung

konnte Aragon in 2008 einen signifi kanten Ver-

kaufserlös erzielen, der Aragon jetzt für weitere Zu-

käufe im Finanzvertriebsmarkt zur Verfügung steht.

Daneben hat die Transaktion das Bilanzbild der

Aragon erheblich optimiert. Durch die Konsolidie-

rung der biw „at equity“ statt der bisherigen

Vollkonsolidierung haben sich alle relevanten Kenn-

zahlen des Aragon-Konzerns deutlich verbessert.

Ihren Gesamtabsatz konnte Aragon 2008 aufgrund

eines stark angestiegenen Vorsorge- sowie Ver-

sicherungsgeschäfts erneut steigern. Allerdings war

der Markt für Investmenteinmalanlagen, Geschlos-

sene Fonds und Zertifi kate aufgrund der Finanzkrise

und des damit einhergehenden Vertrauensschwun-

des im zweiten Halbjahr 2008 stark rückläufi g.

Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand proaktiv

die Kostenstruktur im Aragon-Konzern verschlankt.

Im Jahr 2009 werden die Kosten im Vergleich zu

2008 signifi kant sinken und der Konzern wird ohne

relevante Einschränkung der Leistungsfähigkeit eine

bessere Umsatzrendite ausweisen als zuvor.

Auch im Gesellschafterkreis gab es erfreuliche

Veränderungen: Mit der AXA Konzern AG konnte

Aragon eines der größten Versicherungsunter-

nehmen der Welt als neuen langfristigen Gesell-

schafter gewinnen. Nach Abschluss eines in enger

Abstimmung mit dem Aragon-Management durch-

geführten Bieterwettbewerbs hat AXA im Sep-

tember 2008 25,1% der Aktien der Aragon AG von

der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmens-

gruppe GmbH erworben. Zuvor hatte Letztere im

Juni 25,1% der Aragon-Anteile von der HCI AG

zurück erworben. Die Angermayer, Brumm & Lange

Unternehmensgruppe bleibt daher mit knapp 50%

weiter Hauptgesellschafterin der Aragon AG. 8%

der Anteile werden von der Credit Suisse gehalten,

ca. 17% befi nden sich im Streubesitz.

aragon ag

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jahrbuch 2008 / 2009

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Die Solidität und Größe des neuen Gesellschafters

verleihen der Aragon AG die Stabilität und Sicher-

heit, die Finanzintermediäre gerade in Krisenzeiten

suchen. Wir erwarten daher, dass sich immer mehr

freie Finanzberater für eine Aragon-Gesellschaft

entscheiden. Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal

ist hier das von der Aragon-Tochter Jung, DMS &

Cie. angebotene Haftungsdach. Im Rahmen der ver-

einbarten strategischen Kooperation wollen AXA

und Aragon zudem gemeinsam Treiber der Konsoli-

dierung im Finanzvertriebsmarkt sein und über die

Aragon-Plattform weitere Vertriebsgesellschaften –

insbesondere im Bereich Versicherungsvertriebe –

zukaufen und gemeinsam entwickeln.

Um dem geplanten Wachstum Rechnung zu tragen,

hat sich der Aragon-Vorstand Ende des Jahres auch

personell verstärkt. Herr Wulf Schütz ist seit dem

1. Dezember für die Geschäftsbereiche Business De-

velopment und Investor Relations zuständig.

Das größte Highlight war 2008 jedoch sicher das

50-jährige Firmenjubiläum der Jung, DMS & Cie.

AG –„50 Jahre Dr. Jung Investmentberatung 1958

bis 2008“–, das Aragon im September 2008 im

Rahmen eines Investmentkongresses und einer an-

schließenden großen Galaveranstaltung gemeinsam

mit über 600 langjährigen Vertriebs- und Produkt-

partnern entsprechend ausgelassen feiern konnte.

Die 50-jährige Historie des in verschiedenen Rechts-

formen und mit unterschiedlichen Namen am Markt

aktiven Unternehmens „Dr. Jung Investmentbera-

tung“ und Kern der heutigen Jung, DMS & Cie. AG

zeigt eindrucksvoll die Fähigkeit der Angermayer,

Brumm & Lange Unternehmensgruppe, Erfahrung

mit Inno vation zu verbinden: Der einstige Grün-

dungsgesellschafter Dr. Klaus Jung ist mit seinen

78 Jahren heute noch stets aktiver Aufsichtsratsvor-

sitzender der Jung, DMS & Cie. AG und gewährleis-

tet in Ge meinschaft mit dem heutigen Management

nachhaltig die Kontinuität der jahrzehntelangen Ent-

wicklung des Maklerpoolgeschäftes innerhalb der

Aragon.

Ausblick 2009

Den Grundstein für den langfristigen Erfolg der

Aragon haben wir in der schwierigen Kapitalmarkt-

phase 2002 /2003 gelegt, als wir vier Investment-

vertriebsgesellschaften erwarben und in der Makler-

poolholding und heute 100%-igen Aragon-Tochter-

gesellschaft Jung, DMS & Cie. AG konsolidierten.

In den folgenden positiven Kapitalmarktzeiten 2004

bis 2007 konnte die Aragon AG genau diejenigen

Erfolge ernten, deren Basis in den schwierigen

Jahren zuvor gelegt wurde. Deshalb begreifen wir

die aktuelle Phase wiederum als große Chance,

durch den Ausbau der bestehenden Unternehmen

und weitere selektive Akquisitionen erneut die Basis

für überdurchschnittliche Erfolge in der Zukunft

legen zu können.

Trotz der durch sie ausgelösten vorübergehenden

Absatz- und Gewinnrückgänge auch bei Aragon

wird die Finanzkrise langfristig deutlich positive

Aspekte haben: So führt etwa die Krise schon heute

zu einer Beschleunigung der Konsolidierungsten-

denzen im Finanzvertriebsmarkt. Die immer weiter

gehende Regulierung auf der einen Seite und ein

äußerst schwieriges Marktumfeld auf der anderen

Seite führen zu einem existenziellen Druck ins-

besondere auf kleine und mittlere Finanzvertriebe.

Branchenexperten erwarten deshalb eine hohe

Anzahl von Akquisitionsopportunitäten in diesem

Segment. Das Aragon-Geschäftsmodell ermöglicht

es, weitere Vertriebsunternehmen schnell, kosten-

günstig und mit positiven Effekten für die betroffe-

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

60

nen Finanzintermediäre zu integrieren, sodass in-

teressante Synergien gehoben werden können.

Mit jeder Akquisition kann Aragon zudem im Sinne

ihrer angeschlossenen Vertriebspartner ihre Ein-

kaufsmacht weiter vergrößern.

Darüber hinaus werden alle Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter der Aragon und ihrer Tochterunterneh-

men auch in 2009 weiter daran arbeiten, dem eige-

nen Anspruch, der beste Partner für freie Finanz-

dienstleister in allen Belangen zu sein, gerecht

zu werden und das Leistungs- und Servicespektrum

weiter auszubauen. Der Fokus liegt hier insbeson-

dere auf dem weiteren Ausbau des Versicherungs-

geschäftes und des Jung, DMS & Cie.-Haftungs-

daches.

Zusammenfassend ist die Aragon AG hervorragend

aufgestellt, um durch organisches Wachstum

aufgrund hoher Kundenzufriedenheit und mittels

weiterer Zukäufe als großer Gewinner aus der

Finanz krise hervorzugehen.

Ansprechpartner

Dr. Sebastian GrabmaierVorstandsvorsitzender /CEOTelefon: +49 (0)89.69 35 13 [email protected]

Ralph KonradVorstand Finanzen /CFOTelefon: +49 (0)611.89 05 75 - [email protected]

Wulf SchützVorstand Business Development & Investor Relations /COO Telefon: +49 (0)611.89 05 75 - [email protected]

aragon ag

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jahrbuch 2008 / 2009

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„In diesen schwierigen Zeiten für die weltweiten Finanzmärkte wissen wir Freundschaften mehr zu schätzen denn je. Das Highlight meines berufl ichen Jahres war es zweifellos, am 9. Sep-tember an der 50-Jahr-Feier für Dr. Klaus Jung in Wiesbaden teilzunehmen und die Chance zu haben, ihn bei diesem großartigen Anlass per-sönlich zu beglückwünschen. Pioneer und Dr. Jung pfl egen seit vier Jahrzehnten eine enge Geschäftsbeziehung, und wir können gar nicht genug betonen, wie dankbar wir für die Tiefe und den Erfolg dieser Partnerschaft sind. Wäh-rend dicke Wolken am Konjunkturhimmel auf-ziehen, rufen wir uns ins Gedächtnis, dass Dr. Jung und wir schon andere schwierige Zeiten durchgemacht haben und dass die Sonne letzt-lich immer wieder in all ihrem Glanz zum Vor-schein gekommen ist, sobald sich der Sturm ge-legt hat. Wir vertrauen darauf, dass sich die Anleger nun, da in den USA so viele Aktien zu re-kordverdächtig tiefen Kurs-Gewinn-Verhältnis-sen und so viele Unternehmensan leihen zu re-kordverdächtig günstigen Bewertungen erhältlich sind, daran erinnern. Abschließend möchte ich auch Dr. Sebastian Grabmaier, CEO der Jung, DMS & Cie. AG, und der Anger mayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe, die ihr zehnjähriges Jubiläum feiert, meine Glück-wünsche aussprechen. Alles Gute für das Jahr 2009!“

Dr. John A. Carey Executive Vice President von Pioneer Investment

Management, Inc. und Portfoliomanager des Pioneer Fund

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

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Gesellschafter

Standorte

Anzahl Mitarbeiter

Website

Familie Silvia Quandt, Partner der Angermayer, Brumm

& Lange Unternehmensgruppe, Management

Frankfurt, Berlin, Zürich, London

21

www.silviaquandt.de

Die Silvia Quandt & Cie. AG in Zahlen

Die Silvia Quandt & Cie. AG ist der verlässliche In-

vestment Banking-Partner für den mittelständischen

Unternehmer auf der einen und den performance-

ori entierten Investor auf der anderen Seite.

Für ihre Corporate Clients erarbeitet die Silvia

Quandt & Cie. AG individuelle und unternehmerisch

durchdachte Lösungen bei Transaktions- oder Finan-

zierungsfragen. Ihren Investment Clients of feriert

die Silvia Quandt & Cie. AG neue Ideen außerhalb

des klassischen Spektrums und trägt so zu deren

langfristigen Erfolg bei.

Das Hauptaugenmerk gilt dabei den Menschen und

ihren individuellen Bedürfnissen:

— Den vielschichtigen Anforderungen von Unterneh-

mern und ihren Unternehmungen gerade in der

aktuellen Wirtschaftslage

— Den komplexen Entscheidungsgrundlagen von

institutionellen Investoren

— Den Wünschen von hoch qualifi zierten Mitarbei-

tern an ihr Arbeitsumfeld

Diese zu verstehen und maßgeschneiderte Lösun-

gen zu fi nden, ist der Anspruch der Silvia Quandt

& Cie. AG. Sie liefert solche maßgeschneiderten

Lösungen in den Bereichen Corporate Finance, In-

vestment Research, Debt Financing und Institutio-

nal Broking.

Bei der einzelnen Dienstleistung hört die Betreuung

und Beratung nicht auf. Vielmehr beginnt damit eine

jahrelange, partnerschaftlich geprägte Zusammen-

arbeit – sowohl mit den Unternehmen, als auch mit

deren Investoren. Die unternehmerisch denkenden

und handelnden Investmentbanker und Analysten

der Silvia Quandt & Cie. AG fokussieren sich auf

Strategie

silvia quandt & cie. agmerchant & investment banking

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jahrbuch 2008 / 2009

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jene Transaktionen, die am besten auf die jeweilige

Strategie und das jeweilige Geschäftsmodell des

Kunden passen. Der Fokus liegt klar auf dem Errei-

chen eines nachhaltigen Ergebnisses anstatt auf

dem Erzielen eines opportunistischen, kurzfristigen

Gewinns.

Die Grundlage des Erfolges der Silvia Quandt & Cie.

AG ist dabei ihre langjährige Erfahrung, ihr exzellen-

tes Kapitalmarkt-Know-how, ihr breites Netzwerk

mit Zugang zu Private und Public Equity und die da-

raus resultierende gute Platzierungskraft.

Dienstleistungen, die gemäß Kreditwesengesetz

(KWG) einer Banklizenz bedürfen, werden über den

strategischen Partner biw Bank für Investments

und Wertpapiere AG (eine Tochtergesellschaft der

Aragon AG) abgewickelt.

Leistungsangebot

Corporate Finance / M&A Advisory

Die Silvia Quandt & Cie. AG bietet ihren Kunden im

Geschäftsfeld Mergers & Acquisitions (M&A) eine

umfangreiche Leistungspalette an. Die Mitarbeiter

der Silvia Quandt & Cie. AG verstehen sich dabei als

partnerschaftlich beratende Prozessbegleiter – an-

gefangen von der ersten Strategiediskussion bis hin

zum Abschluss der Transaktion und darüber hinaus.

Die Unabhängigkeit der Silvia Quandt & Cie. AG

garantiert die ausschließliche Fokussierung auf

Kundeninteressen. Die exzellente Vernetzung der

leitenden Mitarbeiter und der Eigentümer in der

deutschen Wirtschaft sowie eine synergetische Ein-

bin dung in das Netzwerk der Angermayer, Brumm &

Lange Unternehmensgruppe ermöglichen den

direk ten Zugang zu vielen führenden Industrie- und

Finanzadressen Deutschlands.

Corporate Finance / Equity Capital Markets (ECM)

Ein Börsengang ist ein einmaliges Erlebnis für ein

Unternehmen. Die Silvia Quandt & Cie. AG begleitet

das Unternehmen und dessen Eigentümer in allen

Phasen sowie nicht zuletzt auch bei der Platzierung

der Unternehmensanteile bei nationalen und inter-

nationalen institutionellen Investoren, wie beispiels-

weise bei Investmentfonds, Family Offi ces und

Staatsfonds. Nach dem erfolgreichen Börsengang

beginnt typischerweise dann eine langfristige

Partnerschaft, in der es darum geht, das Unterneh-

men optimal am Kapitalmarkt zu betreuen und

zu positionieren.

Investment Research

Die Silvia Quandt Research GmbH ist der „Think-

Tank“ der Silvia Quandt & Cie. AG und erarbeitet

Unternehmens-, Sektor- und Marktstudien, die eine

hervorragende Grundlage für die Anlageentschei-

dungen institutioneller Investoren bieten. Die lang-

jährige Erfahrung der Analysten und ihre Neugier,

neue Ideen in investmentfähige Anlageempfehlun-

gen umzusetzen, macht die Silvia Quandt Research

GmbH einzigartig.

Die Analysten der Silvia Quandt & Cie. AG arbeiten

täglich daran, zukünftige Trends und Marktbewe-

gungen zu erkennen und unterbewertete Unterneh-

men und Industriesektoren aufzuspüren. Gerade

weil die Meinung der Analysten teilweise konträr

zum Markt ist, gehören sie zu den Meinungsführern

in Deutschland.

Debt Financing

Gerade in der aktuellen Zeit ist Zugang zu Fremd-

kapital zu vernünftigen Konditionen ein wesent-

licher Erfolgsbaustein. Das Debt-Team der Silvia

Quandt & Cie. AG ist daher auf die Strukturierung

und Syn dizierung des Fremdfi nanzierungsbedarfs

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

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der Corporate Clients spezialisiert. Je nach Bedarf

des Kunden erarbeitet das Debt-Team hierfür zusam-

men mit den Kollegen aus dem M&A-Bereich eine

Strategie aus einer Hand. Die Kreditvergabe erfolgt

dabei nicht durch die Silvia Quandt & Cie. AG selbst,

vielmehr arbeiten die Berater mit einer Vielzahl re-

nommierter Finanzinstitutionen und Banken zusam-

men, um die bestmögliche Finanzierung für die Kun-

den zu erzielen.

Institutional Broking

Die Silvia Quandt & Cie. AG bietet institutionellen

Investoren aus dem In- und Ausland hoch quali-

fi zierte Beratung bei Investments in deutsche und

ausgewählte europäische Aktien an. Grundlage des

erfolgreichen Angebots ist das unabhängige Re-

search sowie eine aktive Roadshow-Kultur, bei der

die Corporate Clients mit vorselektierten Investoren

zusammengebracht werden.

Highlights 2008

Trotz eines schwierigen Kapitalmarktumfeldes war

das Jahr 2008 für die Silvia Quandt & Cie. AG über-

aus erfolgreich. So konnten sechs M&A-Transak-

tionen sowie zehn ECM-Transaktionen mit einem

Gesamtvolumen von 225 Mio. Euro erfolgreich ab-

geschlossen werden. Zahlreiche weitere Mandate

befi nden sich in der Bearbeitung.

2008 war auch ein Jahr der Expansion: Alle Ge-

schäftsbereiche konnten personell deutlich aus-

gebaut werden. Mit London und Zürich konnte die

Silvia Quandt & Cie. AG zudem zwei Auslands-

niederlassungen etablieren, um ausländischen In-

vestoren Zugang zu interessanten deutschen Mittel-

ständlern und umgekehrt zu verschaffen.

Die große Kundenzufriedenheit verbunden mit

zahlreichen neuen Mandaten, die oft aufgrund von

persönlichen Empfehlungen zustande kommen,

haben dazu geführt, dass die Silvia Quandt & Cie.

AG auch das schwierige Jahr 2008 gut profi tabel ab-

schließen konnte.

Ausblick 2009

Auch in 2009 stehen alle Zeichen – basierend auf

der erfreulichen Profi tabilität und verbunden mit

zahlreichen bereits erfolgten Mandatierungen – auf

„umsichtige Expansion“. Dabei hat es höchste Priori-

tät, dass der persönliche Ton sowie die Betreuung

durch Senior-Mitarbeiter bei allen Transaktionen

nicht verloren geht – denn persönliche Kontakte und

Erfahrungen sind das Asset, das die Silvia Quandt &

Cie. AG ihren Kunden gerne zur Verfügung stellt.

Wir sind fest davon überzeugt, dass trotz oder

gerade wegen der durch einige wenige Investment-

banker ausgelösten Banken- und Finanzkrise die

Investment Banking-Industrie Zukunft hat, insbeson-

dere in ihrer ursprünglichen Form. Es wird zukünftig

nicht mehr darum gehen, Risiken und Assets, zu

denen keiner der verantwortlichen Mitarbeiter einen

Bezug hat, in möglichst komplizierte Strukturen zu

verpacken. Gefragt ist wieder der direkte Dienst

am Kunden zur Lösung dessen realwirtschaftlicher

Aufgabenstellungen.

Gerade aufgrund der synergetischen Einbindung

in die Angermayer, Brumm & Lange Unternehmens-

gruppe ist die Silvia Quandt & Cie. AG be sonders

gut positioniert, die Funktion eines unternehmeri-

schen, ehrlichen und kapitalmarkterfahrenen Bera-

ters und Betreuers für mittelständische Unterneh-

men zu übernehmen und damit eine Lücke zu füllen,

silvia quandt und cie. ag

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jahrbuch 2008 / 2009

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die die in die Kritik gekommenen Akteure der In-

vestment Banking-Branche hinterlassen.

Ansprechpartner

Christian AngermayerMitglied des VorstandsTelefon: +49 (0)69.95 92 90 [email protected]

Joachim PaechMitglied des VorstandsTelefon: +49 (0)69.95 92 90 [email protected]

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

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jahrbuch 2008 / 2009

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„Seit nunmehr sechs Jahren sind wir mit der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmens-gruppe geschäftlich und freundschaftlich ver-bunden. Ich bin sehr stolz, was die fünf Partner in dieser Zeit aus kleinen Anfängen durch unter-nehmerisches Engagement, umsichtiges Han-deln insbesondere in schwierigen Marktphasen sowie durch ihre strategische Weitsicht erreicht haben. Zum Jubiläum kann ich daher nur aufs Herzlichste gratulieren und freue mich auf viele weitere Jahre der Zusammenarbeit.“

Silvia Quandt

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

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Strategie

Die CH2 Contorhaus Hansestadt Hamburg AG ini ti-

iert und vertreibt seit ihrer Gründung im Herbst 2007

als modernes Emissionshaus Geschlossene Fonds.

Die langjährige Erfahrung des CH2-Managements in

der Konzeption und dem Vertrieb von Geschlosse-

nen Fonds ermöglichen dem Anleger einen trans-

parenten Zugang zu Vermögensanlagen und indivi-

duellen Exklusivprojekten höchster Qualität. So sind

Entscheidungen stets von einer langfristigen und

ergebnisorientierten Denkweise geprägt. Aus Ideen

und Visionen werden anhand detaillierter Markt-

analysen gemeinsam mit versierten Partnern Kapi-

talanlageprodukte entwickelt, die dem Anleger

die Möglichkeit bieten, sich an weltweit zukunfts-

trächtigen Wachstumsmärkten wie beispielsweise

der maritimen Transport- und Logistikbranche zu

beteiligen und erfolgreich daran zu partizipieren. Mit

dieser Strategie bedient CH2 sämtliche Zielgruppen.

Dazu zählen insbesondere Banken, unabhängige

Finanzdienstleister, Maklerpools und Großvertriebe.

Highlights 2008

Aufgrund der attraktiven Produkte sowie des moti-

vierten und hoch qualifi zierten Teams in Kombi-

nation mit einem professionellen Marketing gelang

der CH2 AG in 2008 ein überaus erfolgreicher

Markteintritt. Der erste Fonds „CH2 Logistica No.1“,

der in Containerboxen sowie weiteres Logistik-

Equipment investiert, konnte bereits im September

2008 mit einem Emissionskapital von 10,8 Mio.

Euro erfolgreich platziert werden.

Der Vertrieb der ersten Schiffsbeteiligung „CH2

Audacia“ mit einem einzuwerbenden Eigenkapital

von 10,5 Mio. Euro startete im August.

Mit ihrem dritten Produkt – dem „CH2 Direkt-Con-

tainerinvestment“ – ermöglicht es CH2 in Zu-

sammenarbeit mit einer renommierten Container-

leasinggesellschaft ihren Anlegern, direkt in

Con tainerboxen zu investieren. Dadurch erschließt

CH2 sich und ihren Investoren diese maritime

An lage klasse, die sich schon seit Jahren durch ein

stabiles Wachstum auszeichnet.

Gesellschafter

Standort

Anzahl Mitarbeiter

Website

Partner der Angermayer, Brumm & Lange

Unternehmensgruppe, Management

Hamburg

6

www.ch2-ag.de

Die CH2 Contorhaus Hansestadt Hamburg AG in Zahlen

ch2 contorhaus hansestadt hamburg

maritime investments

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jahrbuch 2008 / 2009

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Im Fokus für das neue Geschäftsjahr steht das im

November 2008 eingeführte „CH2 Direkt-Container-

investment“. Darüber hinaus soll die CH2-Produkt-

welt umsichtig erweitert werden – ohne den bis-

herigen Produktfokus auf den maritimen Bereich zu

verwässern.

Zwar ist dieser auch nicht vor den Auswirkungen

der Wirtschaftskrise gefeit, wie stark gefallene

Charterraten, Stornierungen von Neubauaufträgen

sowie eine zögerliche Kreditvergabe bei erhöhten

Eigen kapital-Quoten und Zinsen zeigen. Doch für

die Schifffahrt und damit auch für maritime Emissi-

onshäuser wie CH2 bietet die Krise auch große

Chancen: Gewinner werden insbesondere eigen-

kapitalstarke Investoren sein, die jetzt zu deutlich

besseren Konditionen in den Markt einsteigen

können. Denn die bislang völlig ausgebuchten Werf-

ten suchen nach Käufern und sind gezwungen, die

Schiffe zu günstigeren Preisen anzubieten.

CH2 hat, anders als ihre großen Mitbewerber, keine

belastende Historie und kann die aktuelle Situation

daher strategisch nutzen. Der Schiffsmarkt ist tra-

ditionell sehr volatil und wird sich erwartungsge-

mäß auch schnell wieder erholen, sobald ein Ende

der Krise in Sicht ist.

Personell wird sich das Team ab Januar 2009

mit Christian Kuppig um ein erfahrenes Vorstands-

mitglied erweitern. Damit verbunden erfolgt

die Aufteilung der Vorstandsressorts: Antje Montag

wird sich den Bereichen Vertrieb, Finanzen und

Marketing widmen. Produkteinkauf, -konzeption,

Organi sation sowie Personal obliegen dann

Christian Kuppig. Antje Montag verfügt über eine

mehr als 20-jährige Berufspraxis im Bank- und

Finanzwesen. Im Konzern eines börsennotierten

Emissionshauses war Antje

Montag vier Jahre in leitender Funktion innerhalb

des Vertriebs tätig, bevor sie gemeinsam mit

den Partnern der Angermayer, Brumm & Lange

Unternehmensgruppe die CH2 AG gründete.

Christian Kuppig war zuvor rund zehn Jahre bei ei-

nem Hamburger Emissionshaus tätig und hat unter

anderem dessen Börsengang begleitet.

Im Sinne der Vertriebspartner und Investoren ver-

eint das neue CH2-Vorstandsteam somit langjährige

und breite Erfahrung aus den größten Emissions-

häusern dieser Branche – mit dem Ziel, weiterhin

den Bekanntheitsgrad der Marke „CH2“ als

inno vatives und leistungsstarkes Emissionshaus für

Banken und Finanzintermediäre auszubauen.

Ansprechpartner

Antje MontagVorstandsvorsitzendeTelefon: +49 (0)40.88 14 14 - [email protected]

Christian KuppigMitglied des VorstandsTelefon: +49 (0)40.88 14 14 - [email protected]

Ausblick 2009

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jahrbuch 2008 / 2009

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„Als der Markt schon der Meinung war, dass es zu viele Wettbewerber in Deutschland gibt, haben diese Herren gezeigt, dass noch viel Platz ist für einen innovativen und agilen Finanz-dienstleister. Glückwunsch zum Jubiläum.“

Michael Schramm Persönlich haftender Gesellschafter

Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

„Ich freue mich sehr, dass sich erfolgreiche Unternehmer aus der Finanzindustrie auch für klassische Musik begeistern und Künstler wie mich durch ihre Investitionen im Musikbereich unterstützen und fördern. Ich wünsche allen fünf Partnern der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe auch weiterhin viel Erfolg bei ihrem unternehmerischen Schaffen.“

David Garret Internationaler Star-Geiger und u. a. Gewinner des Echo Klassik 2008

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74 Unsere Mitarbeiter80 Soziale Verantwortung86 Danksagung

jahrbuch 2008 / 2009

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

unsere mitarbeiter

Der Erfolg der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe ist nicht nur der Erfolg der fünf Partner, sondern vielmehr das Werk zahlreicher Un-terstützer – insbesondere unserer mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter.

Diesen allen möchten wir an dieser Stelle herzlich danken – vor allem dafür, dass sie jeden Tag aufs Neue an die Verwirklichung unserer Ideen glauben und mit viel Know-how, Motivation und Teamgeist an deren Um-setzung mitarbeiten.

Einige wollen wir an dieser Stelle zu Wort kommen lassen.

„Gutes Marketing bedeutet nicht nur vorhandene Märkte zu bedienen, son-dern auch, Neue zu schaffen. Ich habe in den vergangenen fünf Jahren er-lebt, dass die Altira Group konsequent ihre Ziele verfolgt, Chancen ergrif-fen und die Finanzbranche mit zukunftsweisenden Investmentthemen bewegt hat. Mir macht es großen Spaß zusammen mit meinem qualifi zier-ten Team richtungsweisende Marketinglösungen für die Altira-Gesellschaf-ten zu entwickeln. Ich wünsche den Partnern der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe, dass ihre Visionen auch weiterhin Wirklich-keit werden und sich auch in Zukunft die verdienten Erfolge e instellen.“

Christiane Kriesche, Head of Marketing & Communication Altira GroupMitarbeiterin seit August 2003

*„Jung, dynamisch, charmant, da macht das Arbeiten Spaß, sodass jeder Tag eine neue Herausforderung mit sich bringt. Ich wünsche den Partnern der Angermayer Brumm & Lange Unternehmensgruppe für die nächsten Jahre Kraft, Energie und weiterhin viel Erfolg.“

Sina Leicht, Head of Accounting Mitarbeiterin seit September 2001

*„Die Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe war und ist stets in einem dynamischen Umfeld mit zukunftsweisenden Themen unterwegs. ABL gewährt den Mitarbeitern Freiheitsgrade und sieht in ihnen nicht nur Human-Kapital, sondern den Menschen. Mit all diesen engagierten und interessanten Kollegen in diesen Umfeld täglich zu tun zu haben, bereitet mir viel Freude.“

Joachim Milnik, Generalbevollmächtigter / Leiter Customer Services VCH & PatriarchMitarbeiter seit Januar 2000

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jahrbuch 2008 / 2009

„Die Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe wird getrieben von Unternehmergeist, Innovation und dem Gespür für Menschen und Märkte. Im Kern ist die Gruppe ein enger Verbund von talentierten, sehr selbststän-dig arbeitenden Entrepreneuren, die mit vollem Einsatz Ideen vorantreiben und dabei nicht nur für Dritte Kapital managen, sondern immer auch mit eigenem Geld im Risiko sind. In den letzten zehn Jahren haben die Grün-der ein beeindruckendes Talent für das Aufspüren der richtigen Mitarbeiter und das Zusammenstellen von Teams bewiesen, deren Wirken Spuren im Markt hinterlässt. ABL räumt seinen Mitarbeitern und Führungskräften große Freiheiten ein, Konzepte auch über einen längeren Zeitraum umzuset-zen – und ist dafür in den vergangenen Jahren reichlich belohnt worden.“

Dirk Harbecke, CEO ADC African Development CorporationMitarbeiter seit Oktober 2007

*„Nach fast zehn Jahren Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer und Corporate Finan-ce-Berater fand ich bei der Mittelstandssparte der Altira die unternehmeri-sche Herausforderung, die ich seit langem suchte. Besonders begeistert mich die konsequente Spezialisierung der einzelnen Investmentboutiquen und die Wertschätzung des Beitrags jedes Einzelnen.“

Dr. Karsten Hövermann, Investment Director HeliadMitarbeiter seit April 2007

*„Das Team der Altira Group entwickelt permanent innovative Ideen in zukunftsweisenden Bereichen des Asset Managements. Ich erlebe bei der Altira Group eine Unternehmenskultur, die mir viel Gestaltungsspielraum gibt und die es mir ermöglicht, mein Fachwissen mit unternehmerischer Initiative zu verbinden.“

Ulrich Friedemann, Director Finance Altira GroupMitarbeiter seit Juni 2006

*„Der Markt für unabhängige Finanzdienstleister braucht Investoren, die das Wachstum und die nötigen Strukturen dieses zunehmend bedeuten-den Vertriebskanals fi nanzieren und darüber hinaus ein tiefes Verständ-nis für das Funktionieren eines auf selbstständigen Vermittlern basieren-den Finanzvertriebs mitbringen. Nur wenn Beides gegeben ist, entsteht ein Umfeld, in dem Vertriebsgesellschaften und Intermediäre gedeihen und in Pool-Organisationen wie der Jung, DMS & Cie. AG zu sammenwachsen,

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

ohne dabei ihre Wurzeln oder ihre Identität zu verlieren. Diese Vorausset-zungen habe ich 2003 in der damals noch jungen Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe vorgefunden und schätze sie bis heute.“

John-Enrik Schröder, Vorstand Admin & Finance bei Jung, DMS & Cie. AG in WiesbadenVorstandsmitglied seit Gründung in 2003 und Geschäftsführer

in einer der Vorgesellschaften seit 2000

*„Faszinierende innovative Geschäftsideen, tolle und beeindruckende Men-schen unter den Kollegen, Poolpartnern und Geschäftspartnern sowie eine positive Dynamik – all das führt in einer einzigartigen Atmosphäre unwei-gerlich zum gemeinsamen Erfolg.“

Gerhard Berchermeier, Geschäftsführer Jung, DMS & Cie. GmbHMitarbeiter seit September 2001

*„Nach 15 Jahren Tätigkeit im Retailgeschäft von entscheidungsträgen Groß-konzernen (Banken und Kapitalanlagegesellschaften) mit ineffek tiven, kom plexen Strukturen, die teilweise ihr Eigenleben am Wertschöpfungs-prozess und am Kunden vorbei führen, war es im Jahr 2001 für mich an der Zeit, eine neue berufl iche Herausforderung zu suchen. Als gelernter Bank-kaufmann und Wertpapierspezialist mit Affi nität zur Verkaufsförderung fand ich vor über sieben Jahren beim Maklerpool Dr. Jung & Partner ein Unternehmen mit der Möglichkeit, Vieles zu verbinden. Ab diesem Zeit-punkt war es mir möglich, eigene Ideen einzubringen, fl ache Hierarchien und kurze Entscheidungswege zu nutzen sowie Fachwissen mit grenzenlo-ser Kreativität zu kombinieren und für mittlerweile mehr als 13.000 freie Finanzdienstleister tagtäglich vertriebsunterstützend einzusetzen.“

Ralf Tanzer, Bereichsleiter Marketing & PR AragonMitarbeiter seit August 2001

*“Unser Team lebt Corporate Finance! Wir begreifen Wandel wie zum Bei-spiel die wachsenden Ansprüche unserer Kunden oder die strukturellen Veränderungen des Kapitalmarktes als unsere Chance. Das hohe Maß an Eigenverantwortung gegenüber den Kunden sowie die unternehmerische Flexibilität innerhalb der gesamten Gruppe sind bei der täglichen Arbeit motivierend und unterstützend zugleich.“

Christian von Dreising, Leiter Corporate Finance Silvia Quandt & Cie. AGMitarbeiter seit Juli 2007

unsere mitarbeiter

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„Ein Start-up-Unternehmen war genau die Herausforderung, die ich ge-sucht habe! CH2 hat ein junges, innovatives Team mit einem starken und zuverlässigen Partner an seiner Seite – eine Symbiose, die sich perfekt er-gänzt.“

Johanna Obermeyer, Vertriebsassistenz CH2Mitarbeiterin seit Oktober 2008

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jahrbuch 2008 /2009

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angermayer, brumm & lange unternehmensgruppe

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„Die Krise auf dem Finanzmarkt zeigt deutlich: Kurzfristig angelegtes Handeln ohne Blick auf Nachhaltigkeit zahlt sich auf Dauer gesehen nicht aus. Dasselbe gilt für die Klimapolitik, auch hier brauchen wir langfristig und nach-haltig angelegte Strategien, um das Ziel einer Begrenzung des globalen durchschnittlichen Temperaturanstiegs auf 2°C zu erreichen.

Ein kurzfristig und kurzsichtig verursachter Verzicht auf heutiges Handeln wird bereits mittelfristig zu Schäden in Milliardenhöhe führen. Der Stern-Report hat diese Interdepen-denzen mit einer nicht zu überbietenden Klarheit offen gelegt. Notwendig sind klare Emis-sionsminderungsziele in einem post 2012-Regime und Mechanismen wie der internationa-le Kohlenstoffmarkt, um diese auf ökonomisch effi zientem Wege umzusetzen.

Die Bali-Roadmap hat in 2007 bereits das klare Signal an den Kohlenstoffmarkt gegeben, dass auch nach 2012 der internationale Emis-sionshandel und die Kyoto-Mechanismen

„CDM“ und „JI“ fortgeführt werden sollen und damit eine Perspektive für den Ausbau des Technologietransfers gesetzt.

Deutschland und die EU setzen sich dafür ein, dass spätestens 2009 in Kopenhagen ver bind liche und eindeutige Leitplanken für

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den internationalen Kohlenstoffmarkt gesetzt werden. Mit dem weiter wachsenden und sich fortent wickelnden Kohlenstoffmarkt wird auch die Poli tik gefragt bleiben.

Daher begrüße ich es sehr, dass ecolutions als deutsches Unter nehmen und Teil der Anger-mayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe mit ihren In vestments in CDM-Projekte mit Schwerpunkt Indien und China und ihrem eCC Global Carbon Portfolio bereits heute Perspekti-ven über das Jahr 2012 hinaus entwickelt. Mit ihren Investitionen in Klima schutzprojekte und der Vermarktung der daraus resultierenden Emissionsrechte im europäischen Emissions-handel und auch schon in den USA und Australi-en trägt ecolutions aktiv zur Entwicklung eines internatio nalen Emis sionsmarktes bei. Dies wird den Ruf nach po li tischer Einbeziehung die-ser Länder in den glo balen Kohlenstoffmarkt und damit einen wirksamen Klimaschutz noch weiter verstärken.

Ich gratuliere der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe herzlichst zum zehn jäh rigen Jubiläum und wünsche bestes Gelingen auch in den nächsten Jahren und Jahr-zehnten.“

Sigmar Gabriel Deutscher Bundesminister für Umwelt,

Naturschutz und Reaktorsicherheit

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Unternehmertum bedeutet für uns auch gesellschaftliche und soziale Verantwortung.

In einer Welt der Veränderung mit zunehmender Globalisierung und Kom plexität gedeihen Chancen, aber auch Risiken und Ungleichgewichte. Diese werden aufgrund der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise in den nächsten Jahren eher noch zu- als abnehmen. Bei vielen globalen Heraus-forderungen – insbesondere bei der Bekämpfung der Armut und des Klima-wandels – kommt dem Unternehmertum als staatenübergeifende und auf den Prinzipien der Freiheit und der Demokratie aufbauende Institution eine entscheidende Bedeutung zu.

Die nachhaltigsten Verbesserungen werden unseres Erachtens nicht durch reine Spenden erreicht, sondern durch Investitionen – in Menschen, Ideen und Projekte. Denn Unternehmertum ist effi zient, schnell und vor allem global und damit die wichtigste Waffe im Kampf gegen globale Pro-bleme. Am wichtigsten ist hier die Finanzindustrie, da sie aufgrund ihrer Allokationsfunktion ein bedeutender Katalysator für notwendige Verände-rungen sein kann.

Wir sehen es daher in unserer Verantwortung, mit all unseren Aktivi-täten zugleich auch Werte für die Gesellschaft zu schaffen. Dies gilt gerade in der aktuellen Phase. Wir werden daher unser soziales, politisches und kulturelles Engagement auch in 2009 weiterhin ausbauen. Unsere wich-tigsten Projekte möchten wir Ihnen kurz vorstellen.

Clinton Global InitiativeStellvertretend für alle Partner ist Christian Angermayer Mitglied der Clin-ton Global Initiative (www.clintonglobalinitiative.com).

Die Clinton Global Initiative (CGI) ist eine überparteiliche Initiative, die Führungspersönlichkeiten aus aller Welt und aus verschiedenen Berei-chen vereint, um innovative Lösungen für einige der dringendsten Proble-me der Welt zu entwickeln und umzusetzen. Im Fokus stehen Klimawan-del, Armut, Bildung und Gesundheit.

Die CGI bindet hierzu Führungspersönlichkeiten aus verschiedenen Regionen, amtierende und ehemalige Staatsoberhäupter sowie verschie-denste Non-Profi t-Organisationen in eine Reihe von Projekten ein, die auf dem einzigartigen, handlungszentrierten Modell der CGI basieren.

Seit 2005 haben CGI-Mitglieder fast 1.000 Zusagen im Wert von über 30 Mrd. US-Dollar gemacht, die sich auf über 200 Mio. Menschen in mehr als 150 Ländern positiv auswirken.

gesellschaftliche verantwortung

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„Liebe Angermayer, Brumm & Lange Unterneh-mensgruppe, Ihr könnt stolz auf das sein, was Ihr in den letzten zehn Jahren aufgebaut und er-reicht habt. Gratulation zu dieser Leistung! Als Botschafter von Ruanda bin ich natürlich sehr stolz, dass Ihr Eure Energie und euer Know-how auch in mein Heimatland steckt. Besonders Christian Angermayer möchte ich danken, dass er den Schritt gewagt hat und sozusagen Pionier-arbeit in Ruanda leistet. Er verwirklicht damit die Vision der Bundeskanzlerin und des Bundes-präsidenten bzw. der G8-Mitgliedsstaaten, in-dem er die Investitionschancen in Afrika tat-sächlich umsetzt. Man könnte ihn auch als den wahren Botschafter dieser Vision bezeichnen. Er spürt, welches Potenzial in diesem Kontinent steckt, in den Menschen, in den Ressourcen. Wir gehören alle zu dieser einen Welt, und das hat er verstanden. Ich freue mich sehr, weiterhin mit ihm zusammenzuarbeiten und wünsche dem gesamten Team alles Gute und viel Erfolg!“

Seine Exzellenz Eugene Richard Gasana Botschafter der Republik Ruanda in Deutschland

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KlimawandelMit den von unserer Tochtergesellschaft Altira verwalteten Fonds erwirt-schaften wir nicht nur attraktive Gewinne für unsere Investoren, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft.

Ein gutes Beispiel ist der von Altira aufgelegte Klima-Private Equity-Fonds „ecolutions“. Durch seine weltweiten Investitionen in CO2-re duzie-ren de Projekte leistet der Fonds einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels. Dabei baut er auf den Regelungen des Kyoto-Protokolls auf, das Investoren in emissionsmindernde Projekte sogenannte Klima-schutz-Credits zuteilt, die im Zweitmarkt gewinnbringend veräußert wer-den können.

Das Kyoto-Protokoll stellt unserer Ansicht nach in der internationa-len Politik einen Meilenstein dar. Noch rechtzeitig genug haben Politiker erkannt, dass reine Ge- und Verbote sowie staatliche Steuerung zu ineffi zi-ent sind, um den Klimawandel aufzuhalten. Vielmehr bedarf es neben der Einsicht und der globalen Verantwortung insbesondere genau jener öko-nomischer Anreize, wie sie mit dem CO2-Handelsmechanismus geschaf-fen wurden. Und so ist es kein Wunder, dass auf Basis dieser Regelungen innerhalb weniger Jahre weltweit Milliarden in klimaschützende Projekte investiert wurden.

AfrikaÜber Altira sind wir auch als Private Equity-Investor in Afrika, speziell in Ost- und Westafrika, aktiv. Der Fokus liegt auf Investments im Segment

„Banken & Finanzdienstleister“ sowie „Business Services“ für diesen Indus-triezweig. Wir fi nanzieren aufstrebende Unternehmen in dieser volkswirt-schaftlich bedeutungsvollen Branche und Region und leisten dadurch auto matisch einen entwicklungspolitischen Beitrag, den reine Entwick-lungshilfe nie würde leisten können. Denn was Afrikas junge Ökonomien grundsätzlich mehr brauchen als Spenden, ist eine respektvolle Einbezie-hung als gleichwertiger Partner in die Weltwirtschaft.

Christian Angermayer ist darüber hinaus Mitglied im Economic Advi-sory Council Seiner Exzellenz Präsident Paul Kagame von Ruanda.

gesellschaftliche verantwortung

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Cinema For Peace Wir unterstützen jährlich Cinema For Peace als eine der hochkarätigsten Veranstaltungen für Frieden, Freiheit und Toleranz.

Cinema For Peace ist der gesellschaftliche Höhepunkt der BERLINALE, den internationalen Filmfestspielen von Berlin. Bei der Gala werden jähr-lich herausragende alternative Filmprojekte prämiert. In 2009 liegt ein be-sonderer Fokus auf der Förderung sozialen Engagements, dem Bewusst-sein für den Erhalt unserer Umwelt und der Aufwertung der Staaten Afrikas in der Weltwirtschaft.

Von Sir Bob Geldof wurde daher Cinema For Peace treffend als „Os-cars with Brains“ bezeichnet. International und national bekannte Stars wie Sharon Stone, Richard Gere, Nicole Kidman u. v. m. nutzen dieses me-diale Highlight, um ihre Charity-Projekte vorzustellen und die Themen in einem Netzwerk von Film, Medien, Politik und Wirtschaft weiter voran zu treiben.

Stellvertretend für alle Partner ist Christian Angermayer Co-Chair von Cinema For Peace und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Cinema For Peace-Foundation.

amfARDie Angermayer, Brumm und Lange Unternehmensgruppe unterstützt re-gelmäßig die amfAR und ihre im Rahmen des Fundraising abgehaltenen Charity-Auctions auf der ganzen Welt.

Die 1985 gegründete amfAR hat sich der Bekämpfung der weltwei ten AIDS-Epidemie durch innovative Forschung verschrieben. Sie verfügt über die notwendige Freiheit und Flexibilität, um schnell neue, viel verspre-chende Forschungsgebiete zu unterstützen – und spielt daher eine zentrale Rolle bei der Beschleunigung der HIV /AIDS-Forschung, sodass echte Durch- brüche erzielt werden können. Von der amfAR fi nanzierte Forschungs pro-jekte haben dazu beigetragen, dass das HIV-Virus inzwischen besser ver-standen wird und der Weg für bedeutende Fortschritte bei der Erforschung und Behandlung von HIV/AIDS bereitet wurde. Seit 1985 hat die amfAR fast 275 Mio. US-Dollar investiert und weltweit über 2.000 Forschungs teams fi -nanziert.

Christian Angermayer fungiert bei zahlreichen Veranstaltungen der amfAR, wie z. B. bei der Cinema against AIDS-Gala während der Filmfest-spiele in Cannes, als Mitglied des Benefi t Committees.

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„Der private Sektor hat einen bedeutenden Bei-trag zu den Wachstumsraten geleistet, die von vielen afrikanischen Ländern im vergan-genen Jahrzehnt erzielt wurden. Dieser wichtige Beitrag wird anhalten, da einzelne Länder eine Politik vorantreiben, die die Basis ist, um Afrikas Entwicklungsaussichten weiter zu verbessern. Ich schätze daher den Unternehmergeist und den Investmentansatz, den die Altira Group mit der Aufl age ihres auf Afrika fokussierten Private Equity-Fonds und mit den bisherigen Invest-ments auf den Kontinent gebracht hat. Ich gratuliere der gesamten Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe zu ihrem zehn-jährigen Jubiläum und hoffe, dass sie ihre auf Afrika bezogenen Aktivitäten in den kommen-den Jahren noch verstärken wird.“

Seine Exzellenz Donald KaberukaPräsident der African Development Bank

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Der Erfolg der letzten zehn Jahre spiegelt sich nicht nur in den Werten wider, die wir schaffen konnten, sondern vor allem auch in den vielen Freundschaften und Beziehungen, die wir in dieser Zeit schließen durften. Denn am Ende eines Lebens sind es die Beziehungen und Freundschaften, die den wahren Wert ausmachen.

Der Erfolg der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe ist nicht nur der Erfolg der fünf Partner, sondern vielmehr das Werk zahlreicher Unterstützer – insbesondere unserer Familien, Freunde, aller Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter sowie aller Geschäftspartner, die uns ihr Vertrau-en schenken.

Diesen allen möchten wir an dieser Stelle herzlich danken – vor allem da-für, dass sie bereits von Anfang an an die Verwirklichung unserer Ideen ge-glaubt haben, als es viele andere noch nicht getan haben. Insbesondere gilt dies für die Familie Silvia Quandt.

danksagung

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„Danke“.

Christian Angermayer, Peter Brumm, Andreas Lange, Ralph Konrad, Dr. Sebastian Grabmaier

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