Untervazer Burgenverein Untervaz
Texte zur Dorfgeschichte
von Untervaz
1991
Bündner Zuckerbäcker in den Nachbarländern
Email: [email protected]. Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter http://www.burgenverein-untervaz.ch/dorfgeschichte erhältlich. Beilagen der Jahresberichte „Anno Domini“ unter http://www.burgenverein-untervaz.ch/annodomini.
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1991 Bündner Zuckerbäcker in den Nachbarländern Dolf Kaiser
in: Gewerbliche Migration im Alpenraum - La migrazione artigianale nelle alpi - Historikertagung in Davos 25.-27 IX.1991 - im Auftrag des Kantons Graubünden redigiert von Ursus Brunold. - Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer Herausgegeben von der Kommission I (Kultur) Verlagsanstalt Athesia - Bozen 1994. Seite 511-545.
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S. 511:
Bündner Zuckerbäcker in den Nachbarländern
vom Spätmittelalter bis ins 20. Jahrhundert
von Dolf Kaiser
Einleitung
Das Problem der Graubündner Auswanderung in früheren Zeiten erweist sich
als sehr vielschichtig und kann im Rahmen eines Vortrages kaum bewältigt
werden. Deshalb beschränke ich mich auf das Wesentliche.
Es ist offensichtlich, dass einige Bündner Täler in früheren Zeiten einen
beachtlichen Wohlstand aufwiesen, was palastartige Prunkbauten vieler
Engadiner und Bergeller Dörfer noch heute bezeugen. Andere Gebiete im
Alpenraum, die vom Durchgangsverkehr ebenfalls begünstigt waren, können
in dieser Hinsicht mit weit weniger Reichtum aufwarten. Es stellt sich daher
die berechtigte Frage: Was hat Graubünden zu dieser wirtschaftlichen Blüte
verholfen? Es dürften wohl nicht nur Landwirtschaft, Bergbau und
Transportwesen gewesen sein, die zu diesem Wohlstand führten, sondern
vielmehr waren es auch durch harte Arbeit in der Fremde erworbene
Einkünfte, die periodisch auswandernde Kaufleute, Zuckerbäcker nämlich,
nach Hause schickten.
Für jede Talschaft von «Alt Fry Rätien» bedeutete die Auswanderung
besonders in der Zeit vom 16. bis ins 19. Jahrhundert eine wirtschaftliche
Notwendigkeit. Sie hat sich in jedem Gebiet spezifisch entwickelt. Für das
Engadin, Puschlav, Bergell, Münstertal sowie Albulatal, teilweise auch für die
Landschaft Davos und das Prättigau, steht die Geschichte der Zuckerbäcker
und Cafetiers an erster Stelle.
Das Bündner Oberland und die Gebiete Mittelbündens konzentrierten sich
mehr auf den Solddienst.
Die Talschaften Misox und Calanca zeichnen sich durch die vielen
Stukkateure, Baumeister und Architekten aus, die ihren Beruf in deutschen und
böhmischen Landen ausübten. Man denke nur an die Architekten Gabrieli,
Zuccalli, Viscardi und viele andere, die in München, Salzburg, Wien, Prag,
Krakau und Wilna an der Schaffung bedeutender Kunstdenkmäler beteiligt
waren.
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Die Bündner in Venedig
Doch kehren wir zu den Zuckerbäckern zurück. In der Frühgeschichte der
Graubündner Auswanderung im 15. und 16. Jahrhundert bildeten Stadt und
Republik Venedig den Hauptanziehungspunkt. Der bekannte Bündner
S. 512: Chronist Nicolin Sererhard (1689 - 1756) schrieb 1742 in seiner «Delineation
aller Gemeinden gemeiner dreyen Bünden»: «Von allerhand Sorten Bündner
sollen gegen 3'000 in Venedig sich befinden, und von dannen ihr Brot ziechen,
die meisten aber sind Engadiner und Pargeller. [Die oberen Engadiner
participiren etwas mehr von der Italienern Geschwind- und Höflichkeit, die im
undern Engadin hingegen sind in genere etwas rauch und grob von Sitten.
Übrigens ist die ganze Nation im undern und obern Engadin ein frisch Volk.»
Den in Venedig niedergelassenen Bündnern wurden durch wiederholte
Abkommen verschiedene Privilegien zuteil, denn im Laufe der Zeit hatte sich
die Bündner Kolonie in der Lagunenstadt zu einem bedeutenden
Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die Finanzbehörden der Stadt Venedig hatten
nämlich erkannt, dass die schon seit entfernten Zeiten hier niedergelassenen
Bündner «Fremdarbeiter» die pünktlichsten Zollzahler waren. Tatsächlich
entrichteten sie zum Beispiel von 1693 bis 1701 an die öffentlichen Kassen
allein an Branntweinzoll gegen die 300'000 Lire, ohne dass daran ein «soldo»
gefehlt hätte. Im gleichen Zeitraum bezahlten ihre italienischen Zunftgenossen
nur etwa 170'000 Lire. Solche Summen weisen auf eine beachtliche
Ausdehnung des Geschäftes der Branntweinverkäufer (aquavitai) hin, zu
welchen auch die Cafetiers gehörten.
Die «Überfremdung» Venedigs durch Graubündner nahm in der ersten Hälfte
des 18. Jahrhunderts ständig zu, trotz der harten Arbeitsbedingungen und der
mühsamen Nachtarbeit in den heissen Backstuben, die der Gesundheit der
jungen Bündner in der Lagunenstadt sehr schadeten. Die Kinderarbeit ist ein
trauriges Kapitel Geschichte jener Zeit. Zahlreiche Knaben im Alter zwischen
zwölf und fünfzehn Jahren sind in fremden Städten, weit weg von ihrer
Heimat, teils an Überforderung, teils an Heimweh gestorben.
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Venedigs «Überfremdung» durch die Bündner führte indes 1766 zum
Hinauswurf sämtlicher in der Lagunenstadt ansässiger Geschäftsleute aus «Fry
Rätien». Um die Hintergründe dieser Zwangsemigration zu verstehen, müssen
wir einige historische Zusammenhänge erhellen.
Ein Allianzvertrag von 1603 enthielt als Gegenleistung für die Öffnung der
Pässe und Bewilligung von Mannschaften mehrere Artikel und Ergänzungen,
die unter anderem den Bündnern die Niederlassung und freie Ausübung von
Handel und Gewerbe jeder Art in der Republik Venedig zusicherten. In den
folgenden Jahrzehnten kam es dann öfters zu Streitigkeiten, denn die
ökonomische Macht der Bündner Kaufleute nahm ständig zu. Ende des 17.
Jahrhunderts befanden sich von 48 Geschäften der Zuckerbäckerbranche 38 in
Bündner Besitz. Im Jahre 1706 schlossen der Freistaat der Drei Bünde
S. 513: und die Republik Venedig ihre zweite Allianz, und die alten Privilegien der
Bündner wurden bestätigt. Danach konnten sich die bündnerischen
Gewerbeleute 60 Jahre unangefochtener Ruhe erfreuen. 1743 hatte sich die
Zahl der niedergelassenen Bündner in Venedig so stark vergrössert, dass diese
in fast allen Zünften die Mehrheit bildeten. Doch nun machten sich Gegner und
Neider bemerkbar, offenkundig mit dem Ziel, die Fremden aus den Zünften
und aus Venedig hinauszudrängen.
Der erzwungene Exodus
Die Zeiten für die Bündner in der Lagunenstadt verschlimmerten sich. Ein sehr
unkluges politisches Vorgehen der Drei Bünde löste dann die Krise aus, was
1766 zur Auflösung des Bündnisses mit Venedig führte. Weil sich indessen so
viele bündnerische Gewerbetreibende im Venezianischen niedergelassen
hatten, knüpfte man in deren Interesse Verhandlungen an, um das Bündnis zu
erneuern. Durch diesen Vertrag sollten sich die beiden Republiken zusätzlich
verpflichten, von Bergamo aus einen Saumweg über den San-Marco-Pass nach
Morbegno im Veltlin zu erstellen. Dadurch wäre Mailand umgangen worden,
und Venedig hätte eine direkte Verbindung zu den Bündner Pässen erhalten,
eine Verbindung, die es aus wirtschaftspolitischen und vor allem aus
militärischen Gründen wünschte. Diese Vorschläge wollten die Bündner näher
prüfen, zu diesem Zweck wurde 1762 ein Gesandter Venedigs nach Chur
geladen.
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Der Gesandte Giovanni Colombo wurde mit grossen Ehren empfangen, doch
bevor man mit ihm unterhandeln konnte, musste das Ergebnis der gleichzeitig
in Mailand mit Spanien/Österreich geführten Verhandlungen abgewartet
werden. Diese verliefen zur vollen Zufriedenheit, so dass ein Vertrag
betreffend Grenzberichtigung, Getreideausfuhr, Förderung des Warenzugs
über Chiavenna, Zollerleichterungen und Zahlung von Jahrgeldern zum
Abschluss gelangte. Zugleich verpflichtete sich Graubünden in diesem
Abkommen, vom Bau der «Markusstrasse» abzusehen - ein Schachzug,
aufgrund dessen die Mission des venezianischen Gesandten gegenstandslos
geworden war. Entrüstet erklärte dieser auch, er und sein Senat seien durch das
diplomatische Doppelspiel Opfer einer unwürdigen Täuschung geworden.
Colombo reiste ab mit der Drohung, die in der Republik Venedig ansässigen
Bündner würden das zu spüren bekommen.
In der Tat: Im Sommer 1765 wurde die Allianz gekündigt, und am 31.
Dezember 1766 wurden alle Privilegien der Bündner aufgehoben und das
Betreiben jeglichen Gewerbes auf dem Gebiet der Republik Venedig untersagt.
S. 514: Alle Schritte der Drei Bünde, diesen Entschluss rückgängig zu machen,
blieben ohne Wirkung. 1766 kam es zum grossen Bündner Exodus aus
Venedig.
Die Bündner kehrten in ihre Heimattäler zurück und verwünschten nicht allein
die venezianische Regierung, sondern fast noch mehr jene Männer im
Vaterland, deren törichter Politik sie ihr Unglück zuschrieben. Es sei erwähnt,
dass nicht nur Venedig Ziel bündnerischer Auswanderung bildete. Bereits in
vielen anderen Städten Europas befanden sich damals, d.h. vor 1766, Bündner
Kolonien. Da es für die von Venedig ausgewiesenen Geschäftsleute in der
Heimat auf die Dauer keine Beschäftigung gab, mussten diese sich wiederum
in der Fremde nach neuen Arbeitsplätzen umsehen.
In ganz Europa verstreut
Es ist dabei interessant festzustellen, dass gewisse Kolonien aus einzelnen
Gemeinden später versuchten, zusammenzubleiben. Emigranten aus Scuol zum
Beispiel zogen hauptsächlich nach Triest, Pola und Fiume (Rijeka), während
ihre Landsleute von Sent die Toskana bevorzugten.
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Die Fetaner und Bergüner traf man später zum grossen Teil in Dänemark an,
während die Zuckerbäcker von La Punt Chamues-ch, Celerina, Pontresina und
S-chanf nach Frankreich auswanderten. Die Puschlaver begaben sich
vorwiegend nach Polen, England und Spanien. Die Bergeller etablierten sich
zum grossen Teil in Deutschland, Polen, Russland und Ungarn.
Das Vorhandensein einer Südbündner Kolonie in Polen um 1590 mag
erstaunen. Was die Auswanderer damals bewog, ein etwa tausend Kilometer
entferntes Ziel zu wählen, bleibt uns heute unbekannt. Einige Kaufleute aus
den Geschlechtern Picenoni, Cortini und Guerra aus Bondo, ferner Planta und
Stupan aus Ardez bürgerten sich als «Italo-Räter» in Krakau ein.
Das Hauptkontingent bündnerischer Auswanderer im 17. und 18. Jahrhundert
liess sich vor allem in Italien, Frankreich und Deutschland nieder.
Verschiedene in Venedig noch mit Erfolg ausgeübten Berufe, wie zum
Beispiel die Schuhmacherei, Schleiferei, Glaserei und anderes Gewerbe, sind
später mehrheitlich durch die Zuckerbäckerei, Likörfabrikation und den
Kaffeeausschank verdrängt worden. Die letztgenannten Erwerbszweige im
Ausland bildeten zusammen mit der Landwirtschaft, dem Transportwesen und
dem Fremdenverkehr in den Heimatregionen bis zum Ersten Weltkrieg die
sogenannte «Bündnerindustrie».
Anfangs des 19. Jahrhunderts hatte die Auswanderung so stark zugenommen,
dass sich aus zahlreichen Gemeinden der vierte oder gar dritte Teil der
männlichen Erwachsenen im Ausland befand. Im Schams soll im Jahre 1807
S. 515: bei einer Einwohnerzahl von 1656 Seelen die Zahl der Fortgezogenen auf
mindestens 300 angestiegen sein. Dazu trug ohne Zweifel der Umstand bei,
dass um die Jahrhundertwende infolge der ständigen Durchmärsche,
Einquartierungen fremder Heere sowie der Sperrung der Pässe und der
eingeschleppten Viehkrankheiten im ganzen Lande grosse Not herrschte. Man
denke zudem an die Hungerjahre 1816/17. Es muss auch erwähnt werden, dass
die jungen Burschen damals gewöhnlich sehr früh ihre Lehr- und Wanderjahre
antraten, ja es geschah auch nicht selten, dass sie die Schule verliessen und in
die Fremde zogen, bevor sie das Schulabschlussalter erreicht hatten.
Zu jener Zeit, wo an Eisenbahnen und Dampfschiffe noch nicht zu denken war,
reiste man natürlich zu Fuss in die grosse Welt hinaus, sei es allein oder in
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Begleitung. Manche Wanderung in die Fremde nahm beinahe einen ganzen
Monat in Anspruch, oft sogar weit mehr. Der Puschlaver Giovanni Giacomo
Matossi, genannt «der Philosoph», legte im Jahre 1811 in Begleitung einer
Tochter, eines Sohnes und einer Ziege die Reise von Poschiavo nach Agen in
Südwestfrankreich zu Fuss zurück, er benötigte dafür 32 Tage.
Wie haben die Auswanderer damals ihre Reisen finanziert? Sie reisten
meistens nie allein in die Fremde, sondern immer in kleinen Gruppen, oft mit
ihren Naturprodukten wie Alpkäse, Butter, Felle, Schafwolle, gesalzenen
Silserseeforellen und sogar Weinbergschnecken schwer beladen, die sie dann
unterwegs verkauften.
Die Bündner in Italien
Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Kolonien. In Venedig treffen wir
zahlreiche Familien aus verschiedenen Talschaften an. Über Art und Weise
ihrer Geschäfte wissen wir leider sehr wenig. Die Familie von Albertini von La
Punt z.B. besass zusammen mit den Jenatsch von Samedan um 1650 das
grösste Spirituosengeschäft der Stadt mit einer Zweigniederlassung in Treviso.
Neben den Geschlechtern Jenatsch, Tratschin und Baratta traten auch immer
mehr die um 1590 gegründeten Unternehmungen der Familie von Planta aus
Samedan in Erscheinung. Der Hauptsitz der Firma «Fratelli Planta» befand
sich an der vornehmen Riva degli Schiavoni, an bester Lage, unweit des
Dogenpalastes.
Anfangs des 18.Jahrhunderts eröffneten Mitglieder der Familie Scandolera aus
Samedan einen Laden in Modena, der in wenigen Jahren zum bedeutendsten
Unternehmen für die Oberengadiner Auswanderung werden sollte. Später
entstanden weitere Zweigstellen. Allein in Modena unterhielt
S. 516: die Firma vier Filialen. Im Jahre 1781 schlossen sich die drei in Modena
niedergelassenen Bündner Firmen «Giovanni Scandolera & Co.», «Giovanni
Gilli & Co.» und «Fratelli Sandri» zu einer Betriebsgemeinschaft zusammen.
Von diesem Zeitpunkt an betrieben sie gemeinsam dreizehn Läden, drei in
Reggio Emilia, einen in Carpi, einen in Finale, einen in Correggio und sieben
allein in Modena. 1782 sollen diese sieben Verkaufsstellen einen Umsatz von
etwa 250000 Lire modenesi erzielt haben, schätzungsweise zehn Prozent
davon wurden in die Heimat transferiert.
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Diese - heute würde man sagen - «Lebensmittelladenkette» beschäftigte über
60 Angestellte, vorwiegend Landsleute aus dem Engadin und dem Münstertal.
Um 1890 schloss die alte bekannte Firma ihre Tore, nachdem die
Miteigentümerzahl auf etwa 150 angestiegen war.
In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts beteiligte sich ein beachtlicher
Teil der Bevölkerung des Oberengadins an Unternehmungen im Ausland. Das
Vermögen der Auslandengadiner war in zahlreichen kleinen Beträgen in
verschiedenen Städten angelegt, womit das Risiko massiv reduziert werden
konnte. Geriet eine Gesellschaft in Schwierigkeiten, waren genug Teilhaber
vorhanden, um das Unternehmen zu retten.
Später gab es grössere Kolonien in Florenz, Genua, Turin und zum Teil auch in
Neapel. In Florenz zählte man um 1880 etwa dreissig kleinere und grössere
Restaurants und Kaffeehäuser. In der Hafenstadt Genua bestand bereits 1782
eine kleine Schweizer Kolonie, so dass ein eigener schweizerisch-
protestantischer Friedhof erstellt werden konnte. Als im Jahre 1800 die Stadt
durch die Österreicher zu Lande und die Engländer zur See belagert wurde und
schreckliche Hungersnot herrschte, zeichnete sich Conradin Curo aus Sils im
Engadin aus, indem er dafür sorgte, dass die Bedürftigen Genuas Brot
erhielten, teils zum halben Preis, teils ganz umsonst.
Die Graubündner Auswanderung erstreckte sich in Italien von der Schweizer
Grenze bis nach Sizilien. Über kleine Lebensmittelgeschäfte, aber auch über
bedeutende Hotelunternehmen in San Remo, Nervi, Genua, Rom, Neapel und
Agrigento - Unternehmen, die im Laufe dieses Jahrhunderts in fremde Hände
übergegangen sind - kann hier nicht weiter berichtet werden. Wichtig ist aber
festzuhalten, dass das heutige Italien für Graubünden, insbesondere für das
Engadin, ein bevorzugtes Emigrationsland darstellte.
Die Auswanderung nach Alt-Österreich konzentrierte sich vor allem auf die
Hafenstadt Triest und die dalmatinische Küste, doch auch in Wien, Prag, Graz,
Olmütz, Budapest, Krakau, ja sogar bis nach Lemberg fand man einst Vertreter
der «Bündnerindustrie». Die Familie Lorenz aus Filisur eröffnete um 1780 eine
Konditorei in der Prager Altstadt und später die Weinstube
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S. 517: «Zum goldenen Brunnen». Die noch heute existierende Kneipe «Ve zlaté
studni» beim Waldsteinpalais wurde nach der alten und bekannten «Bündner
Gaststube» benannt. Wie bereits erwähnt, hatte auch die Hafenstadt Triest
viele Bündner aufgenommen. In dieser Stadt übten nicht nur Zuckerbäcker
ihren Beruf aus, sondern auch zahlreiche Handelsleute. Wir finden
Textilgeschäfte und vor allem Import- und Exporthäuser. Einer Statistik aus
dem Jahre 1815 entnehmen wir, dass dort 21 Bündner Kaffeehäuser
existierten. Fast alle Bündner Unternehmungen haben hier den Ersten
Weltkrieg nicht überstanden oder sind spätestens in den zwanziger Jahren
eingegangen. Eine Gasse in Triest führt heute noch den Namen «Androna dei
Grigioni». Die Bündner in Triest hatten sich zufolge ihrer körperlichen Stärke
scheinbar einen gehörigen Respekt verschafft, wie die nachfolgende hier
verbreitete italienische Redensart bezeugt: «Dio ti guardi dai lampi e dai tuoni,
e dai cazzotti dei Grigioni.» (Gott beschütze uns vor Blitz und Donner und den
Schlägen der Bündner).
Die Bündner in Deutschland
Wenden wir uns nun Deutschland zu. Einem Gesuch von Bündnern, die in den
preussischen Ländern Handel und Gewerbe zu treiben wünschten, wurde
bereits 1743 entsprochen. So entstanden Niederlassungen zu Halle, Breslau
und Potsdam. Bald erlangten die Zuckerbäcker die gleichen Begünstigungen
von Kursachsen, und die Läden breiteten sich über ganz Deutschland aus.
Berlin, damals preussische Hauptstadt, bildete für Bündner, insbesondere für
Engadiner, ein attraktives Auswanderungsziel. Die bedeutendste Rolle
hinsichtlich der Emigration nach Deutschland spielte zweifellos die Familie
Josty. Johann Josty (1773-826) von Sils im Engadin gründete mit seinem
Landsmann Andrea Puonz 1796 einen Laden. Etwas später gesellten sich die
beiden Landsleute, Jacob Zamboni aus Bever und Christoffel Pedotti aus Ftan
dazu. Die neugegründete Firma hiess «Johann Josty & Co.». Die Berliner
Konditorei befand sich vor dem königlichen Schloss «an der Stechbahn»,
später an der Schlossfreiheit und schliesslich am Potsdamerplatz. Das Café
Josty, das zusätzlich verschiedene Filialen unterhielt und zuletzt an der
Kaiserallee domiziliert war, fiel im Herbst 1943 einem Bombenangriff zum
Opfer.
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Daniel Josty (1777 - 1845), Bruder des erwähnten Gründers der Firma Josty,
betrieb eine Bierbrauerei. Er war gebildet und hatte sich beachtliche
Sprachkenntnisse erworben, so dass er gleich gut romanisch, französisch und
deutsch schrieb. In diesen drei Sprachen dichtete er auch und veröffentlichte
1835 ein Buch betitelt «Bière de mon tonneau».
S. 518: In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts brach - man könnte fast
sagen - eine Fitness-Welle über Berlin herein. Der Turnvater Jahn hatte der
Sportbewegung neuen Schwung verliehen. Die Brüder Josty, der Bierbrauer
und der Zuckerbäcker, erfanden und patentierten demzufolge 1831 ein
kraftspendendes Getränk, das sich aus Fleischextrakt und ungezuckerter
Schokolade zusammensetzte. Man trank diese kraftfördernde und
appetitanregende Brühe unter der Bezeichnung «Patent Krea-Zome-
Chocolade» am Vormittag in den Berliner Kaffeehäusern. Nach der 1848er
Revolution verschwand diese Schokoladensuppe aus dem Angebot. Daniel
Josty machte inzwischen mit seinem von ihm in Berlin eingeführten Lagerbier
bedeutend bessere Geschäfte.
Eine weitere Engadiner Firma dürfen wir nicht vergessen: das «Café Stehely»
am Gendarmenmarkt. Von ihm schreibt der Berliner Journalist Ernst
Beurmann in seinen «Vertraute Briefe über Preussens Hauptstadt» (1837): «In
einem kleinen, unansehnlichen Hause befindet sich jene Konditorei, die von
Berlin aus Ruf in Deutschland erlangt hat.» In der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts sind E. T. A. Hoffmann und das junge Deutschland bei Stehely
ein- und ausgegangen, so dass gesagt worden ist: «Eine Geschichte der
Stehelischen Konditorei schreiben, hiesse nichts anderes als eine Geschichte
der Berliner Literaturzustände schreiben.» Josty, Stehely, Spargnapani und den
Nichtschweizer Kranzler bezeichnet Robert Springer in seinem Buch «Berlin
wird Weltstadt» um 1850 als die «confiseurs rois».
Grössere Bündner Niederlassungen existierten zudem in Hamburg,
Magdeburg, Leipzig, Dresden und Breslau. Der grosse Stadtbrand von
Hamburg im Mai 1842 zerstörte die Existenz etlicher Landsleute. Südbündner
Zuckerbäcker sollen gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Marzipanfabrikation
in Königsberg eingeführt haben. Guglielmo und Giovanni Pomatti aus
Castasegna eröffneten 1809 im alten Posthaus beim königlichen Schloss ihre
Hofkonditorei.
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Um 1850 produzierten bereits ein Dutzend Bündner Zuckerbäcker die süsse
Spezialität in der Ostpreussischen Hauptstadt. Die Stadt Königsberg, die im
Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, und das Geschäftszentrum, wo einst diese
Unternehmen ihren Sitz hatten, fiel dem Krieg zum Opfer. Das alte
Marzipanrezept blieb jedoch erhalten. Hören wir, was die Nachfolger-Firma
Liedtke in Lübeck zu sagen hat: «Liebe Freunde des edlen Königsberger
Marzipans! Als Nachfolger der Begründer der ältesten Königsberger
Marzipanherstellung, der Gebrüder Pomatti, ist es eine ehrenvolle Aufgabe für
uns geworden, diesen leckeren Gaumenschmaus in der unveränderten hohen
Qualität herzustellen.»
S. 519: Es sei erwähnt, dass die einzige Firma der «Bündnerindustrie» in Deutschland,
die die beiden Weltkriege überdauert hat, die Konditorei Schucan am
Prinzipalmarkt in Münster in Westfalen sein dürfte, ein Unternehmen, das auf
ein über hundertfünfzigjähriges Bestehen zurückblicken kann.
In Osteuropa wäre ferner auf Bündner Kolonien in Kiew, Odessa, Moskau, St.
Petersburg, nebst Riga, Reval, Wilna und Warschau hinzuweisen. Die 1798
von Giachem L'Orsa aus Silvaplana gegründete Zuckerbäckerei in Warschau,
später bekannt als «Café Lourse» bei den Theaterkolonnaden und zuletzt im
vornehmen Hotel Europeski gehörte zweifellos zu den elegantesten Schweizer
Kaffeehäusern im Ausland.
Die Bündner in Westeuropa
In Westeuropa war Frankreich bevorzugtes Immigrationsland. In Paris
bestanden seit 1780 die Etablissements der Gebrüder Courtin aus Sils im
Engadin. In Versailles eröffneten Courtin und Maurizio aus Vicosoprano
wenige Wochen vor dem Ausbruch der Französischen Revolution eine
Konditorei. Auch die beiden Hafenstädte Marseille und Bordeaux bildeten
wichtige Ziele für unsere Auswanderer. Die Familie Rasch von Zuoz betrieb
lange das «Café de la Comédie in Bordeaux. Neben Toulouse, Carcassonne,
Nimes, Arles, Niort, Nantes, La Rochelle, Montpellier usw. ragten die Städte
Lyon, Nizza, Rouen und Brest hervor.
Der erfolgreichste Bergeller Zuckerbäcker dürfte zweifellos der aus Coltura
stammende Giovanni Castelmur (1800 - 1871) gewesen sein.
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Er besass eine blühende Konditorei im Zentrum der Stadt Marseille und
erneuerte in späteren Jahren den Adelstitel seiner Vorfahren, indem er sich in
Frankreich «baronisieren» liess. Über den «Zuckerbäckerbaron» ist seinerzeit
im Bergell viel gespottet worden. Der wohlmeinende Mann kümmerte sich
indes wenig um den Tadel seiner Mitbürger, kaufte 1839 von der Talschaft
Bergell die Turmruine seiner Ahnen nebst der verfallenen Marienkirche
«Nossa Donna» und liess diese restaurieren. Neben der Kirche entstand eine
moderne Villa, und in Coltura ein «maurisches Schloss», das der Kreis Bergell
1961 von den Erben erwarb.
Zu den faszinierendsten Gestalten des Bergells zählt auch der Bohemien
Rodolphe Salis, von Geburt zwar Franzose, aber immerhin Enkel eines aus
gewanderten Zuckerbäckers Salis aus Vicosoprano. Der Maler, Schriftsteller,
Animator und Abenteurer Salis erblickte im Jahre 1851 in Châtellrault das
Licht der Welt. In den siebziger Jahren begab er sich nach Paris und betätigte
sich zuerst als Kunstmaler. Im Herbst 1881 eröffnete er am Boulevard de
S. 520/1:
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S. 522: Rochouart 84 im Montmartre-Quartier eine Kneipe. In seinem Etablissement
«Chat Noir» traten zahlreiche Künstler auf. Zu den Darbietungen wurden
Rezitatoren, Sänger sowie kleine Instrumental- und Vokalensembles
herangezogen. Im «Chat Noir» entstanden jene spielerischen
«Gesamtkunstwerke», die zu Recht der Stolz des «Hauses» waren. Salis,
Begründer des «Cabarets», soll einmal anlässlich eines Gastspiels in Lyon die
nicht sehr bescheidenen Worte ins Goldene Buch der Stadt eingetragen haben:
«Dieu a créé le monde,
Napoléon a créé la Legion d'honneur,
Moi j'ai fait Montmartre.»
Auch in Belgien und in den Niederlanden finden sich Bündner
Niederlassungen. Gaudenz von Planta aus Samedan gründete mit seinem
Schwager Giachem Pool aus Beyer und zwei weiteren Landsleuten Buosch
und Battaglia 1692 eine Konditorei. Die Familie Pool eröffnete später Import-
und Exportgeschäfte, die vor allem für die Auswanderung der Gemeinden
Samedan und Beyer von grosser Bedeutung werden sollten. Anfangs des 18.
Jahrhunderts dehnten sich ihre Geschäftsbeziehungen sogar bis weit nach
Westindien aus, und um 1720 besassen sie Plantagen am Berbice-Fluss in
Surinam (Guyana). Ob es sich dabei um Kaffee-, Baumwoll- oder
Zuckerrohrplantagen handelte, wissen wir nicht. Fest steht nur, dass aus
diesem Besitztum beachtliche Gewinne erzielt wurden. Es ist auch bekannt,
dass diese Planta gen in Westindien vorwiegend mit westafrikanischen Sklaven
geführt wurden. Als der Plantagenbesitzer Giachem Pool 1771 in Amsterdam
starb, hinterliess er ein Vermögen von über 240000 holländischen Gulden, im
Vergleich zur heutigen Kaufkraft dürfte dies einige Millionen bedeuten.
Aufgrund seines Testaments gelangte sozusagen sein ganzes Erbe ins Engadin,
wobei ein beachtlicher Teil der Geldsumme an die Familie von Planta in
Samedan, ein anderer später an die Familie von Muralt aus Zürich überging.
Eine Tochter der von Muralt brachte es durch Heirat in die Familie von Salis-
Soglio. Die Vermögen der Sippen Pool, Orlandi und Zamboni haben bewirkt,
dass die Gemeinde Beyer vor der Französischen Revolution als das reichste
Dorf des Engadins galt.
In Spanien und Portugal eröffneten ab Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem
Puschlaver Unternehmer mehrere Kaffeehäuser, fast alle sind unter dem
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Namen «Café Suizo» bekannt geworden, sie werden zum Teil in der 3. und 4.
Generation noch heute weitergeführt. 1978 z.B. leitete wohl einer der letzten
Bündner Auswanderer, der Puschlaver Pietro Lardelli, 82jährig, seine
«Pasteleria Bernina» im Zentrum der Stadt Granada.
S. 523: Die Bündner in Nordeuropa und Amerika
Wie stand es um die Auswanderung nach England und Nordeuropa? Eine
sicher nicht unbedeutende Rolle spielte die Bündner Kolonie in London, wo
sich z.B. die Familien Baratta, Tratschin und Brunett niederliessen. An der
englischen Südküste existierten bis weit ins 20. Jahrhundert noch einige
Puschlaver Konditoreien und Kaffeehäuser.
Die Stadt Kopenhagen zog insbesondere Emigranten aus Bergün an. Von der
Bündner Kolonie aus dem Jahre 1894 stammten allein vierzehn Personen aus
der Familie Cloetta. Drei Brüder, Bernard, Christoffel und Nuttin Cloetta,
eröffneten 1862 eine Schokoladenfabrik mit Filialen in Malmö, Oslo und
Linkoping, nachdem sie eine Konditorei in Kopenhagen betrieben hatten.
Später ging das Unternehmen an die Firma Kehlet AG über. Heute erinnert
noch die Schokoladenmarke «Cloetta» an die gleichnamige Fabrik. Auch die
Familie Casparis aus Bergün und Latsch arbeitete in der Zuckerbäckerbranche,
so in Amsterdam, Triest, Rostock und Oslo. In Göteborg, Abo und Helsinki
waren ebenfalls Bündner Zuckerbäcker anzutreffen.
Auf die Auswanderung nach der Neuen Welt kann hier nicht mehr
eingegangen werden. Es sei lediglich noch erwähnt, dass bereits in den Jahren
1735 und 1738 etliche Bergeller Familien nach der britischen Kolonie Carolina
in Nordamerika auswanderten.
Auswanderer werden Hoteliers
Es stellt sich aufgrund der erwähnten wirtschaftshistorischen Fakten die Frage:
Stehen die zahlreichen Bündner Händler, Zuckerbäcker, Cafetiers und
Hoteliers im Ausland im Zusammenhang mit der ökonomischen Entwicklung
im Kanton Graubünden? Die Frage muss entschieden bejaht werden. Heimweh
und patriotischer Sinn hielten in der Fremde die Beziehungen mit der engeren
Heimat aufrecht. Dazu kommt, dass der Beruf des Cafetiers mit dem des
Hoteliers Gemeinsamkeiten aufweist.
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Als um die Mitte des letzten Jahrhunderts die Schönheiten des Engadins
entdeckt wurden und der Fremdenverkehr grössere Ausmasse annahm, da
witterten die profitdenkenden Auslandengadiner neue
Investitionsmöglichkeiten. Einzelne Sippen gründeten nun im Heimattal eigene
Hotels. Als Beispiele seien erwähnt: Die Familie Raschèr von Zuoz, die fast 70
Jahre das «Café de la Comédie» in Bordeaux geführt hatte, errichtete das Hotel
Concordia (heute Hotel Engiadina) in Zuoz, die Familie Zambail, im Besitze
verschiedener Konditoreien in Frankreich, begründete das Hotel Roseg in
Pontresina, die Familie Saratz aus dem gleichen Dorf, ebenfalls an
verschiedenen
S. 524: Unternehmen in Frankreich und Polen beteiligt, baute 1873 das Hotel Saratz
(heute Hotel Atlas), auch das Hotel Margna in St. Moritz entstand mit
Kaffeehausgeldern aus Warschau. Von der aus dem Prättigau stammenden
Familie Valär wanderten einige Familienglieder nach Italien aus. Mit dem
erworbenen Geld aus ihren Konditoreien in Pisa und Livorno konnten sie in St.
Moritz gegenüber dem schiefen Turm ein Hotel bauen. Um das Jahr 1855
erwarb es der Hotelpionier Johannes Badrutt (1819 - 1889), damals in
Samedan wohnhaft, und liess es zum weltberühmten Hotel Kulm umgestalten.
Schlusswort
Die kommerzielle Auswanderung der emsigen Landsleute aus den südlichen
Talschaften, getragen von protestantischer Arbeitsethik, nahm ihren Anfang im
Oberengadin. Die Emigration aus den nördlichen Landesteilen datiert erst aus
späterer Zeit. Die Sippen der ausgewanderten Zuckerbäcker und Cafetiers, oft
als «Aristokratie der weissen Schürze» belächelt, sind in den letzten
Jahrzehnten zum grossen Teil aus den Dörfern verschwunden. Ihr kleines
Imperium ist mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs und mit der
Wirtschaftskrise der Zwischenkriegszeit weitgehend zerfallen. Die Geschichte
der ausgewanderten Zuckerbäcker und Cafetiers - im heutigen Jargon auch hin
und wieder als die «Wirtschaftsflüchtlinge von anno dazumal» bezeichnet - ist
nun zu Ende.
Über die Vor- und Nachteile der periodischen Auswanderung, die sich von
Lissabon bis Wladiwostok erstreckte, ist in Graubünden schon viel diskutiert
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worden. Für die Volkswirtschaft und Kultur Graubündens im 19. Jahrhundert
war sie nicht bedeutungslos, und ihre Spuren sind noch heute erkennbar.
Nationalrat Johann Bartholome Caflisch bezeichnete in den 60er Jahren des
vergangenen Jahrhunderts zwar den Dienst in den grossstädtischen Kaffee- und
Konditoreiläden als eine Erniedrigung und Demütigung des souveränen,
Freiheit und Ehre liebenden Bündners, doch räumte er gleichzeitig ein, dass
viel übertrieben worden sei, und gelangte abschliessend zu dem treffenden
Urteil: »Wir müssen uns im allgemeinen Glück wünschen, dass es namentlich
den intelligenten Engadinern gelungen ist, ihre Blicke mit Erfolg über den
engen Gesichtskreis unserer rauhen Berge zu werfen und im Aus land
Erwerbszweige ausfindig zu machen, deren Betrieb vielen Familien eine
Quelle zu dauerndem Wohlstand und fürs Vaterland im Ganzen eine
Fundgrube reichlicher Unterstützungsmittel geworden ist.»
S. 525: Anmerkungen:
(Ausführliche Bibliographie vgl. S. 539) 1) Nicolin Sererhard, Einfalte Delineation aller Gemeinden gemeiner dreyer Bünden, neu bearbeitet von O. Vasella, Chur 1944, S.100.
2) Lechner, Auswanderung, S. 14-15.
3) Giovanni Ptasnik: Gli Italiani a Cracovia dal XVI secolo al XVIII, Roma 1909.
4) Sprecher, Kulturgeschichte, S. 141.
5) Annotazioni delle occupazioni ed impieghi in vita di me G. Gmo. Matossi nato l'an 1753 in dicembre, in: Quaderni Grigioni Italiani 7, 1937/38, S.189.
6) Staatsarchiv Graubünden, Chur, A 762: Fragment eines romanischen Kassabuches des Batista R. Planta, Venedig, 1698-1734.
7) Archivio di Stato di Modena: Camera ducale estense, Rogiti camerali, filza 112. Particolari b. 989, F. 34.
8) Lechner, Auswanderung, S. 31.
9) Archiv Hlavniho. Mesta Prahy. Mitteilung von Dr. Frantisek Holec.
10) Archivio di Stato di Trieste, Specifica di tutte le botteghe da Caffé e casini particolari signalati al giorno di 20 April 1815 a Trieste.
11) Daniel Josty, Bière de mon tonneau. Offerte en trois langues, Berlin 1835.
12) Karl Rosenkranz, Königsberger Skizzen, Danzig 1842, S. 248ff.
13) Giacomo Maurizio, Storia, avventure e vita di me, in: Quaderni Grigioni Italiani 50, 1981, Nr.1-4, 51, 1982, Nr.1-4.
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14) Verschiedene Autoren, Das Bergell sehen - kennen - erleben. Eine Auslese von Kurzbeiträgen zur Erfassung seiner Identität, Chur 1981, S. 32-34.
15) Cemeentelijke Archifdienst van Amsterdam. N.A.A. Nr.12474, Akte 607 vom 5.10. 1784.
16) Gian Gianet Cloetta, Bergün - Bravuogn. Heimatkunde, 3. Auflage Thusis 1978, S. 279.
S. 526 bis 538 italienische Übersetzung des gleichen Textes:
S. 539: Literatur
Bühler Roman, Die Bündner Auswanderung nach Russland vom 18. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg, Domat/Ems 1981.
Bühler Roman, Bündner im Russischen Reich. 18. Jahrhundert - Erster Weltkrieg. Ein Beitrag zur Wanderungsgeschichte Graubündens. Disentis Mustér 1991.
Bundi Martin, Frühe Beziehungen zwischen Graubünden und Venedig (15./16.Jahrhundert), Quellen und Forschungen zur Bündner Geschichte 2, Chur 1988.
Caratsch Reto, Grischuns a l'ester. Glorias e misiergias da trais seculs d'emigraziun. Annalas da la Società Retorumantscha LVII, 1943, p. 1-35.
Cérésole Victor, La République de Venise et les Suisses. Relevé des manuscrits des archives de Venise se rapportant à la Suisse et aux III Ligues Grises, Venezia 1890.
Hirn Sven, Sockerbagaren fran Graubünden, Historiska ock litteraturhistoriska studier 49, Helsinki 1974, p. 171-232.
Kaiser Dolf, Cumpatriots in terras estras, Samedan 1968.
Kaiser Dolf, Fast ein Volk von Zuckerbäckern? Bündner Konditoren, Cafetiers und Hoteliers in europäischen Landen bis zum Ersten Weltkrieg. Ein wirtschaftsgeschichtlicher Beitrag, Zürich 1985.
Lechner Ernst, Die periodische Auswanderung der Engadiner und anderer Bündner. Zweite Auflage Samedan 1912.
Sprecher Johann Andreas von, Kulturgeschichte der Drei Bünde im 18. Jahrhundert, 2. Auflage hg. von Rudolf Jenny, Chur 1976.
S. 540: bis 543:
Bündner Zuckerbäcker in europäischen Städten
Aarhus (DK)
Anklam (D)
Abbeville (F)
Abo heute Turku (SF)
Abtenau (A)
- 19 -
Agen (F)
Agram heute Zagreb (JU)
Aix-en-Provence (F)
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Alais (F)
Alen (F)
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Amsterdam (NL)
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Angoul (F)
Annonay (F)
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Arles (F)
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Asti (I)
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Aumans (F)
Aurillac (F)
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- 20 -
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Bagn dc Bigorre (F)
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Bastia (F)
Bautzen (D)
Bayeux (F)
Bayonne (F)
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Biala (PL)
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Bilbao (E)
Birmingham (GB)
Blois (F)
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Borgo San Donnino heute Fidenza (I)
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Bozen (I)
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- 21 -
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Brest (F)
Brieg heute Brzeg (PL)
Bries heute Breznobanya (CS)
Brighton (GB)
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Burgos (E)
Cadiz (E)
Caen (F)
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Calais (F)
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Carpi (I)
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- 22 -
Castelnuovo di Garfagnana (I)
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Cecina (I)
Châlons-sur-Marne (F)
Chambéry (F)
Charenton (F)
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Charleville (F)
Charolles (F)
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Châtellerault (F)
Chaumont (F)
Cherbourg (F)
Christiania heute Oslo (N)
Clairac (F)
Clermont-Ferrand (F)
Collo (I)
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Como (I)
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Cortona (I)
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Cremona (I)
Cuneo (I)
Czernowitz (SU)
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Desenzano (I)
- 23 -
Detmold (D)
Dijon (F)
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Dresden (D)
Dronero (I)
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Düsseldorf(D)
Edinburg (GB)
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Elberfeld (D)
Elbing heute Elblag (PL)
Elboeuf (F)
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Empoli (I)
Eperjes heute Pre (CS)
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Erlau heute Eger (H)
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Fojano della Chiana (I)
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- 24 -
Frankfurt an der Oder (D)
Freiberg (D)
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Frugarolo (I)
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Glejwjtz heute Gliwice (PL)
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Görz heute Gorizia (I)
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Gradisca (I)
Granada (E)
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Grossetto (I)
Grosswardein heute Oradea (R)
- 25 -
Guastalla (I)
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Gumbinnen heute Gussew (SU)
Halberstadt (D)
Halle (D)
Hamburg (D)
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Hattersheim am Main (D)
Le Havre (F)
Helsinki (SF)
Hermannstadt heute Sibiu (R)
Hirschberg heute Jelenia Göra (PL)
Huesca (E)
Iglesias (I)
Innsbruck (A)
Jassy (R)
Käsmark heute Kezmarok (CS)
Kalisz (PL)
Kalwaria (PL)
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Karlstadt heute Karlovac (JU)
Kaschau heute Koiice (CS)
Kassel (D)
Kempten (D)
Kiel (D)
Kielce (PL)
Kiew (SU)
Klagenfurt (A)
Klausenburg heute Clui (R)
Kodawa (PL)
Koblenz (D)
- 26 -
Kolberg heute Koobrzeg (PL)
Köln (D)
Komorn heute Komärno (CS)
Königsberg heute Kaliningrad (SU)
Kopenhagen (DK)
Köslin heute Koszalin (PL)
Krainburg heute Kranj (JU)
Krakau heute Kraköw (PL)
Kulmsee heute Chelmza (PL)
Kursk (SU)
Kutno (PL)
Laibach heute Ljubljana (JU)
Lannion (F)
Laval (F)
Lecco (I)
Leipzig (D)
Lemberg heute Lwow (SU)
Leoben (A)
Leon (E)
Lérida (E)
Lessina heute Hvar (JU)
Leutschau heute Levo (CS)
Libau heute Liepaja (SU)
Liegnitz heute Legnica (PL)
Ligny (F)
Lille (F)
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Lindau (D)
Linköping (S)
Lisieux (F)
Lissabon (P)
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- 27 -
London (GB)
Lomza (PL)
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Lumello (I)
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Neuhäusel heute Nov Zämky (CS)
Neumarktl heute Trzic (JU)
Neuruppin (D)
- 29 -
Neusohl heute Banska Bystrica (CS)
Neustadl! heute Nové Mesto na Morav (CS)
Neutra heute Nit (CS)
Neuwied am Rhein (D)
Nevers (F)
Nimes (F)
Niort (F)
Nischni-Nowgorod heute Gorki (SU)
Nizza/Nice (F)
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Novi Ligure (I)
Nyiregyh (H)
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Odessa (SU)
Ohlau heute Oawa (PL)
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Olmütz heute Olomouc (CS)
Oneglia (I)
Oppeln heute Opole (PL)
Orbec (F)
Orense (E)
Orl (F)
Orte (I)
Orvieto (I)
Orzechowo (PL)
Ostende (B)
Oviedo (E)
Ozieri (I)
Padua (I)
Palegyhaza (H)
Palencia (E)
Palermo (I)
Pamplona (E)
Pancevo (JU)
Bankow (D)
- 30 -
Parenzo heute Porec (JU)
Paris (F)
Parma (I)
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Pau (F)
Pecs/Fünfkirchen (H)
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Péigueux (F)
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Petrikau heute Piotrkow Tribunalski (PL)
Piacenza (I)
Pieve Santo Stefano (I)
Pinerolo (I)
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Piove di Sacco (I)
Pirano heute Piran (YU)
Pisa (I)
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Planina (YU)
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Pola heute Pula (I)
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Pontremoli (I)
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Posen heute Pozn (PL)
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- 31 -
Privas (F)
Puerto Mahon (E)
Putusk (PL)
Le Puy
Quedlingburg (D)
Querfurt (D)
Quimper (F)
Raab heute Györ (H)
Radom (PL)
Ragusa heute Dubrovnik (YU)
Ratibor heute Raciborz (PL)
Reading (GB)
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Reggio Emil ja (I)
Reims (F)
Rennes (F)
Reval heute Tallin (SU)
Rieti (I)
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Rodez (F)
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Rosenau heute Ro (CS)
Rostock (D)
Rouen (F)
Rovigo (I)
Rowno (SU)
Rudolfswert heute Novo Mesto (YU)
Rzeszow (PL)
St-Etienne (F)
St-Hilaire (F)
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- 32 -
St-Malo
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St-Tropez (F)
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Salo (I)
Saluzzo (I)
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San Remo (I)
San Sebastian (E)
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Santa Margherita (I)
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San Vito bei Vicenza (I)
Sarteano (I)
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Sassuolo (I)
Satoraljaujhely (H)
Saumur (F)
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Schemnitz heute Bansk Stiavnica (CS)
Schitomir heute Zitomir (SU)
Schwäbisch Gmünd (D)
Schwedt (D)
Schweidnitz heute Swidnica (PL)
Sedan (F)
- 33 -
Segré (F)
Serravalle (I)
Sestrj Ponente (I)
Sevilla (E)
Sibenik (YU)
Siedlcez (PL)
Siena (I)
Sisteron (F)
Soest (D)
Soresina (I)
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La Spezia (I)
Stanislaw (SU)
Stettin heute Szczecin (PL)
Stockholm (S)
Stolp heute Supsk (PL)
Stralsund (D)
Strassburg (F)
Streatham (GB)
Suwalki (PL)
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Tarnow (PL)
Taucha (D)
Telschi heute Telsisi (SU)
Terni (I)
Teschen heute Cieszyn (PL)
Theodosia heute Feodossija (SU)
Thiers (F)
Thorn heute Torun (PL)
Tilsit heute Sowjetsk (SU)
Todi (I)
Toledo (E)
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Toulouse (F)
- 34 -
Tournay (F)
Tours (F)
Tresigallo (I)
Treviso (I)
Triest (I)
Troppau heute Opava (CS)
Trouville (F)
Troyes (F)
Tula (SU)
Tulle(F)
Tunbridge Wells (GB)
Turin (I)
Udine (I)
Uleaborg (S)
Uppsala (S)
Vaasa (SF)
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Vannes(F)
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Venzone (I)
Vercelli (I)
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Versailles (F)
Vesoul (F)
Veszprém (H)
Viadana (I)
Viareggio (I)
Vicenza (I)
Vichy (F)
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Vignola (I)
- 35 -
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Villach (A)
Villagarcia (E)
Villeneuve-sur-Lot (F)
Viterbo (I)
Vitoria (E)
Voghera (I)
Volterra (I)
Vöslau (A)
Warschau/Warszawa (PL)
Wels (A)
Wesel (D)
Wiborg heute Wyborg (SU)
Wien (A)
Wilna heute Wilnjus (SU)
Wladimir-Wolynsk (SU)
Wladiwostok (SU)
Wocawek (PL)
Wollin heute Wohn (PL)
Worms (D)
Woronesch (SU)
Würzburg (D)
Zara heute Zadar (YU)
Zaragoza (E)
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