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A. B. Imhoff • A. Burkart • G. M. Öttl • Abteilung für Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München Der posteriore Femurkondylentransfer Erste Erfahrungen mit einer Salvageoperation Zusammenfassung In dieser Studie wurden große Knorpelde- fekte im gewichtstragenden Teil des media- len und lateralen Femurkondylus bei 20 Pa- tienten mit einem autologen posterioren Kondylentransfer behandelt. Die Knorpelde- fekte, Typ Outerbridge IV, hatten eine Größe zwischen 2 · 1,5 cm und 5 · 3,5 cm. Die 1. Patientenserie von 8 Kondylentransfers er- folgte im Zeitraum 1984–1996 an der or- thopädischen Universitätsklinik Balgrist, die 2. Serie mit 12 Kondylentransfers in einem Zeitraum von 4/96–12/98. Die Patienten waren im Durchschnitt 2mal aufgrund des Knorpelschadens voroperiert. Bei 9 Patien- ten wurde gleichzeitig eine valgisierende Ti- biakopfumstellungsosteotomie durchge- führt. Die klinische Evaluation erfolgte nach dem Lysholm-Score. Dieser betrug präope- rativ in der 2. Serie durchschnittlich 62 (54–81) Punkte, postoperativ 85 (74–95), bei einem Follow-up von durchschnittlich 9,8 (2–26) Monaten. 18 Patienten berichteten postoperativ über eine deutliche subjektive Beschwerdebesserung; 2 Patienten gaben keine Verbesserung an. Die Operationstech- nik wird im folgenden beschrieben. Trotz fehlender Langzeitresultate bietet der po- steriore Kondylentransfer als sog. Salvage- operation bei großen Knorpeldefekten eine adäquate Therapiemöglichkeit, um die Knie- prothese vor allem bei jungen Patienten noch hinauszuzögern. Schlüsselwörter Posteriorer Kondylentransfer • Knorpelde- fekt • Kondylendefekt • Osteochondrales Autograft S eit Beginn des 20. Jahrhunderts ver- sucht man biologische Ersatzstoffe für geschädigte Gelenkflächen zu finden. Bereits 1908 berichtete Lexer über eine 1. Serie frischer osteochondraler Trans- plantate für menschliche Gelenke, mit denen er anfangs gute klinische Ergeb- nisse erzielte [26]. Bürkle-de la Camp untersuchte histologisch 2 von Lexer’s Transplantaten 14 und 16 Jahre nach Im- plantation und mußte feststellen, daß der Gelenkknorpel vollständig bindege- webig ersetzt war [5]. So stellt die Repa- ration von größeren Knorpeldefekten bis heute immer noch ein Problem dar. Insbesondere im Kniegelenksbereich ist der Gelenkknorpel häufig traumati- schen und degenerativen Veränderun- gen ausgesetzt. Bereits 1743 beschrieb Hunter die mangelnde Regenerationsfähigkeit des Knorpels [14]. Knorpelläsionen von ei- ner Größe über 3 mm zeigen aufgrund der Zusammensetzung des Knorpels keine Heilungstendenz [7]. Die Folge dieser Knorpelschäden ist die fort- schreitende Arthrose [38]. So bleibt letztlich nur noch die Kniegelenkspro- these, die jedoch gerade bei jungen und noch aktiven Patienten keine gute Pro- gnose hinsichtlich der Lockerungshäu- figkeit besitzt [24]. In jüngster Zeit wurden knorpel- chirurgische Maßnahmen zur Behand- lung fokaler Läsionen im gewichtsbe- lasteten Teil des Kniegelenks große Aufmerksamkeit gewidmet. Denn, je ge- nauer das mit verschiedenen Behand- lungsmethoden erreichte Reparations- gewebe dem normalen Knorpel gleicht, desto wahrscheinlicher funktioniert auch ein geschädigtes Gelenk wieder und die Entwicklung der Arthrose wird verlangsamt. Die bisherigen Behandlungsme- thoden für Knorpeldefekte wie die La- vage [20], das Knorpelshaving [1, 23], Knochenmarksstimulationstechniken [15], die Abrasionsarthroplastik [22], die subchondrale Bohrung [41] und die Mikrofrakturierung [40] sind jedoch nur für kleinere Knorpeldefekte teilwei- se geeignet. Zudem wurde das Reparati- onsgewebe durch einen biomechanisch insuffizienten Faserknorpelbelag er- setzt und die Arthrose schritt fort [9, 32, 33]. Periost- und Perichondrium- transplantate [13, 36, 39] ließen teils hya- lines Knorpelgewebe entstehen. Aller- dings wird das Perichondrium aus dem Rippenknorpelbereich entnommen, steht dort in begrenztem Maße und in begrenzter Größe zur Verfügung, so daß mehrere Rippen als Transplantat dienen müssen. Weitere Probleme stellen die Ossifi- kationstendenz des Transplantats sowie die mangelnde Bindung zwischen Knor- pel und subchondralem Knochen dar. Als neueste Methoden stehen uns die Transplantation autologer osteochon- draler Zylinder [2, 12, 18, 28] und die au- Der Orthopäde 1·99 45 Orthopäde 1999 · 28: 45–51 Springer-Verlag 1999 Zum Thema: Knorpelläsionen/Knorpelersatzoperationen Prof. Dr. A. B. Imhoff Abteilung für Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Connollystraße 32, D-80 809 München

The transfer of the posterior femoral condyle – first results of a salvage operation

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A. B. Imhoff · A. Burkart · G. M. Öttl · Abteilung für Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar,Technische Universität München

Der posterioreFemurkondylentransferErste Erfahrungen mit einer Salvageoperation

Zusammenfassung

In dieser Studie wurden groûe Knorpelde-fekte im gewichtstragenden Teil des media-len und lateralen Femurkondylus bei 20 Pa-tienten mit einem autologen posteriorenKondylentransfer behandelt. Die Knorpelde-fekte, Typ Outerbridge IV, hatten eine Gröûezwischen 2 ´ 1,5 cm und 5 ´ 3,5 cm. Die 1.Patientenserie von 8 Kondylentransfers er-folgte im Zeitraum 1984±1996 an der or-thopädischen Universitätsklinik Balgrist, die2. Serie mit 12 Kondylentransfers in einemZeitraum von 4/96±12/98. Die Patientenwaren im Durchschnitt 2mal aufgrund desKnorpelschadens voroperiert. Bei 9 Patien-ten wurde gleichzeitig eine valgisierende Ti-biakopfumstellungsosteotomie durchge-führt. Die klinische Evaluation erfolgte nachdem Lysholm-Score. Dieser betrug präope-rativ in der 2. Serie durchschnittlich 62(54±81) Punkte, postoperativ 85 (74±95), beieinem Follow-up von durchschnittlich 9,8(2±26) Monaten. 18 Patienten berichtetenpostoperativ über eine deutliche subjektiveBeschwerdebesserung; 2 Patienten gabenkeine Verbesserung an. Die Operationstech-nik wird im folgenden beschrieben. Trotzfehlender Langzeitresultate bietet der po-steriore Kondylentransfer als sog. Salvage-operation bei groûen Knorpeldefekten eineadäquate Therapiemöglichkeit, um die Knie-prothese vor allem bei jungen Patientennoch hinauszuzögern.

Schlüsselwörter

Posteriorer Kondylentransfer · Knorpelde-fekt · Kondylendefekt · OsteochondralesAutograft

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ver-sucht man biologische Ersatzstoffe fürgeschädigte Gelenkflächen zu finden.Bereits 1908 berichtete Lexer über eine1. Serie frischer osteochondraler Trans-plantate für menschliche Gelenke, mitdenen er anfangs gute klinische Ergeb-nisse erzielte [26]. Bürkle-de la Campuntersuchte histologisch 2 von Lexer'sTransplantaten 14 und 16 Jahre nach Im-plantation und muûte feststellen, daûder Gelenkknorpel vollständig bindege-webig ersetzt war [5]. So stellt die Repa-ration von gröûeren Knorpeldefektenbis heute immer noch ein Problem dar.Insbesondere im Kniegelenksbereichist der Gelenkknorpel häufig traumati-schen und degenerativen Veränderun-gen ausgesetzt.

Bereits 1743 beschrieb Hunter diemangelnde Regenerationsfähigkeit desKnorpels [14]. Knorpelläsionen von ei-ner Gröûe über 3 mm zeigen aufgrundder Zusammensetzung des Knorpelskeine Heilungstendenz [7]. Die Folgedieser Knorpelschäden ist die fort-schreitende Arthrose [38]. So bleibtletztlich nur noch die Kniegelenkspro-these, die jedoch gerade bei jungen undnoch aktiven Patienten keine gute Pro-gnose hinsichtlich der Lockerungshäu-figkeit besitzt [24].

In jüngster Zeit wurden knorpel-chirurgische Maûnahmen zur Behand-lung fokaler Läsionen im gewichtsbe-lasteten Teil des Kniegelenks groûeAufmerksamkeit gewidmet. Denn, je ge-nauer das mit verschiedenen Behand-lungsmethoden erreichte Reparations-

gewebe dem normalen Knorpel gleicht,desto wahrscheinlicher funktioniertauch ein geschädigtes Gelenk wiederund die Entwicklung der Arthrose wirdverlangsamt.

Die bisherigen Behandlungsme-thoden für Knorpeldefekte wie die La-vage [20], das Knorpelshaving [1, 23],Knochenmarksstimulationstechniken[15], die Abrasionsarthroplastik [22],die subchondrale Bohrung [41] und dieMikrofrakturierung [40] sind jedochnur für kleinere Knorpeldefekte teilwei-se geeignet. Zudem wurde das Reparati-onsgewebe durch einen biomechanischinsuffizienten Faserknorpelbelag er-setzt und die Arthrose schritt fort [9,32, 33]. Periost- und Perichondrium-transplantate [13, 36, 39] lieûen teils hya-lines Knorpelgewebe entstehen. Aller-dings wird das Perichondrium aus demRippenknorpelbereich entnommen,steht dort in begrenztem Maûe und inbegrenzter Gröûe zur Verfügung, sodaû mehrere Rippen als Transplantatdienen müssen.

Weitere Probleme stellen die Ossifi-kationstendenz des Transplantats sowiedie mangelnde Bindung zwischen Knor-pel und subchondralem Knochen dar.Als neueste Methoden stehen uns dieTransplantation autologer osteochon-draler Zylinder [2, 12, 18, 28] und die au-

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Orthopäde1999 ´ 28: 45±51 � Springer-Verlag 1999 Zum Thema: Knorpelläsionen/Knorpelersatzoperationen

Prof. Dr. A. B. ImhoffAbteilung für Sportorthopädie,Klinikum rechts der Isar,Technische Universität München,Connollystraûe 32, D-80 809 München

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tologe Chondrozytentransplantation [3,4, 6, 31, 37] zur Verfügung. Allerdingsist der Langzeiteffekt dieser Technikennoch nicht verfügbar, erste Resultatesind jedoch ermutigend.

Als Spenderort für die Entnahmedieser Knochen-Knorpel-Zylinder dientder anterolaterale und anteromedialeFemurkondylenbereich und die Tro-chlea. Yamashita benutzt den anterome-dialen Femurkondylusbereich zur Ent-nahme osteochondraler Transplantatezur Therapie der Osteochondrosis dis-secans [44]. Der posteriore Femurkon-dylus als Spenderort für autologe osteo-chondrale Transplantate im Kniegelenkwurde erstmals von Wagner und Müllerunabhängig voneinander beschrieben[34, 43].

Ziel der Studie ist die Beschreibungder Operationstechnik des posteriorenFemurkondylentransfers und die Prä-sentation erster Ergebnisse bei einerkleinen Patientengruppe.

Material und Methodik

Im Zeitraum von 1984±1996 wurde ander orthopädischen UniversitätsklinikBalgrist, Zürich (bei 7 Patienten im Al-ter von 18±41 Jahren) 8mal ein autologerKondylentransfer durchgeführt; 5malwurde der Kondylentransfer am media-len Femurkondylus, 3mal am lateralenFemurkondylus durchgeführt. Bei 5 Pa-tienten erfolgte zusätzlich eine valgisie-rende Tibiakopfumstellungsosteoto-mie. Der durchschnittliche Follow-upbetrug 2,4 (0,5±12) Jahre. Die Gröûe derKnorpeldefekte reichte von 2 ´ 1,5 biszu 5 ´ 3,5 cm.

Im Zeitraum von 4.96±12.98 wur-den an der Abteilung für Sportorthopä-die des Klinikums rechts der Isar derTechnischen Universität München beiinsgesamt 11 Patienten mit 12 Knorpel-schäden und einem durchschnittlichenAlter von 28 (20±42) Jahren ein poste-riorer Kondylentransfer durchgeführt.Die Indikation zum Kondylentransferwurde aufgrund von ausgedehntenKnorpeldefekten im Bereich des Femur-kondylus, Typ Outerbridge IV, gestellt.Die Knorpeldefekte waren 10mal im Be-reich des medialen, 2mal im lateralenFemurkondylus lokalisiert. Die durch-schnittliche Defektgröûe betrug 9,4(6±20) cm2.

Bei jedem Patienten wurde präope-rativ eine Kernspintomographie zur

Gröûenabschätzung des Defekts undzur Beurteilung des umgebenden Knor-pels und zusätzlicher pathologischerVeränderungen durchgeführt (Abb. 1,2). Präoperativ klagten alle Patientenüber das Alltagsleben beeinträchtigen-de Schmerzen, verbunden mit Erguû-neigung und verminderter Belastbar-keit. Die präoperativen Beschwerdendauerten bereits Jahre an. Die Patientenwaren durchschnittlich 2mal (0- bis

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The transfer of the posterior femoralcondyle ± first results of a salvageoperation

Summary

In this study large osteochondral defects onthe weight-bearing surface of the medialand lateral femoral condyle were treated bytransplantation of the autologous posteriorcondyle in 20 patients. The cartilage defects,type Outerbridge IV, ranged in size from2 ´ 1,5 cm to 5 ´ 3,5 cm. 8 condyle transferswere done from 1984±1996 at the ortho-paedic clinic of the university of Balgrist,Zürich. 12 condyle transfers at the depart-ment of orthopedic sports medicine at thetechnical university of Munich from1996±1998. Patients were operated beforethe condyle transfer, 2 times on average. In 9patients a high tibial osteotomy was per-formed simultaneously. Clinical evaluationwas done according to the Lysholm score.The Lysholm score improved in the patientserie from 1996 from preoperatively 62(54±81) points to postoperatively 85 (74±95)points. The follow-up was on average 9,8(2±26) months. 18 patients reported aboutpain relief, 2 patients didn't improve. We de-scribe the operative technique. Despite thelack of long-term results the transfer of theautologous posterior condyle seems to be aneffective alternative for the knee prosthesis,especially for young patients with a greatcartilage damage in the weight bearing area.

Key words

Posterior condyle transfer · Cartilage damage· Condylar defect · Osteochondral autograft

Orthopäde1999 ´ 28: 45±51 � Springer-Verlag 1999

a

b

Abb. 1 ~ a Patient H.B.: Präoperativer Koronar-schnitt MRT (TSE TR 2000, TE 15, FOV 180): Aus-geprägter Knorpeldefekt bei Osteochondrosisdissecans im Bereich des medialen Femurkon-dylus. b Patient H.B.: Präoperativer Sagittal-schnitt MRT (TSE , fettsupprimiert, TR 3830.0,TE 96.0/1, TA 04.44): Osteochondrosis dissecansmedialer Femurkondylus

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4mal) voroperiert. Als Voroperationenwurden vorwiegend Refixationen vonfreien Dissekaten, Knorpelglättungen,Meniskusteilresektionen und Anboh-rungen durchgeführt. Der Arthrosegradnach Jäger und Wirth [21] betrug 5malGrad 1 und 7mal Grad 3.

Folgende Zusatzeingriffe wurdenneben dem posterioren Kondylentrans-fer gleichzeitig durchgeführt: Bei 5 Pati-enten wurde aufgrund einer Varusfehl-stellung und der Defektlokalisation imBereich des medialen Femurkondylusdie Beinachse über eine valgisierendeTibiakopfumstellungsosteotomie korri-giert. Bei 2 Patienten reichte der Defektbei Osteochondrosis dissecans als zu-grunde liegende Erkrankung weiter indie Tiefe, weshalb eine Spongiosaplastikzur Unterfütterung des Kondylenbettserforderlich war. Patellaalignmentein-griffe waren bei weiteren 2 Patientennotwendig: Beim 1. Patienten war auf-grund einer rezidivierenden Patellalu-xation eine laterale Retinakulotomie,eine Tuberositasversetzung nach medialund eine Distalisierung des M. vastusmedialis erforderlich, beim 2. Patienteneine Kranialisierung und Ventralisie-rung der Patella aufgrund einer Patellabaja nach Patellafraktur. Bei 2 Patientenwurde aufgrund eines Knorpelschadensim retropatellaren Gleitlager und imTrochleabereich zusätzlich jeweils einosteochondraler Autografttransferdurchgeführt. Ein Patient erhielt jeweilsim rechten und linken Kniegelenk zu-sätzlich eine autologe Chondrozytenim-plantation im weniger zerstörten Fe-murkondylenbereich. Intra- und post-operative Komplikationen waren bishernicht zu verzeichnen.

Operationstechnik

In Rückenlage des Patienten mit Anla-ge der Blutsperre erfolgt über einenzentralen Zugang die anteromedialeArthrotomie. Die Patella wird nach la-teral luxiert. Der zu deckende Knorpel-defekt wird markiert (Abb. 3) und sopräpariert, daû sämtliche nekrotischenKnorpel- und Knochenanteile entferntwerden. Gesunder Knorpel muû denzu deckenden Defekt zirkulär begren-zen. Auch sklerotischer Knochen wirdentfernt, bis man auf blutende Spongi-osa im Defektbett stöût (Abb. 4). Beieiner Knieflexion von 130 � wird mit 2stumpfen Hohmann-Haken der poste-riore Kondylus von medial und lateralumfahren und dargestellt. Mit einemscharfen Meiûel (Ombredanne-Meiûel,Gröûe 20±25 mm) wird unter demSchutz der Hohmann-Haken der po-steriore Kondylus entlang der Femur-längsachse scharf abgetrennt (Abb. 5).Der als Transplantat dienende poste-riore Kondylus der betroffenen Seitewird nun auf die Gröûe des Defekt-betts zurechtpräpariert; evtl. muû beiin die Tiefe reichenden Defekten eineSpongiosaplastik durchgeführt wer-den. Das Kondylentransplantat wirdmit 1±2 Kirschner-Drähten (Gröûe1,6 mm) provisorisch fixiert (Abb. 6).Mit der Kopfraumfräse werden Vertie-fungen in den Knorpel gefertigt, sodaû schlieûlich mit 1±2 Kleinfragment-schrauben der Gröûe 2,7 mm ´ 28 mmder Kondylus letztlich befestigt wer-den kann (Abb. 7). Infolge der Vertie-fungen haben die Schrauben keinenKontakt zum Tibiaplateau bei Bela-stung. Die Arthrotomie wird schicht-weise verschlossen. Es werden 1 intra-artikuläre und 1 subkutane Redondrai-nage eingelegt.

Nachbehandlung

Postoperativ erfolgt bis zum 1. postope-rativen Tag die Ruhigstellung des Knie-gelenks auf einer Kramer-Schiene.Nach Entfernung der Redondrainagenund Anfertigung eines konventionellenRöntgenbilds in 2 Ebenen (Kniegelenka.-p. und seitlich) beginnen wir mit derMobilisation auf einer ¹Continuous-passive-motion-Schieneª mit einem Be-wegungsumfang von Extension/Flexion0 �/30 �. Eine Steigerung des Bewegungs-umfangs erfolgt unter Berücksichtigungder Schmerzangabe des Patienten aufExtension/Flexion 0 �/90 � für 6 Wo-chen. Begleitend erhält der Patient eineaktive und passive krankengymnasti-sche Übungsbehandlung. Während derersten 6 postoperativen Wochen erlau-ben wir eine Teilbelastung von 10 kg.Nach 6 Wochen wird zur Klärung der

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Abb. 2 3 Patient H.B.: OperativerBefund mit groûem avitalem,abgerundetem altem Knorpel-defekt im Bereich des medialenFemurkondylus

Abb. 3 3 Gröûenmarkierung desKnorpeldefekts bis zum angrenzen-den gesunden Knorpel

Abb. 4 ~ Präparation des Knorpeldefektsmit dem Meiûel bis auf blutende Spongiosa

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knöchernen Einheilung ein Röntgen-bild angefertigt. Bei regelrechten Ver-hältnissen werden die beiden Kleinfrag-mentschrauben arthroskopisch in Lo-kalanästhesie entfernt. Daraufhin darfder Patient zunehmend vollbelasten.

Ergebnisse

In der ¹Balgrist-Gruppeª verbessertesich der OCD-Score nach Bruns bei5 Patienten um durchschnittlich 40(20±50) Punkte, 2 Patienten waren nichtbeschwerdegebessert und verschlech-terten sich auch in der Arthroseklassifi-kation nach Jäger/Wirth.

In der ¹Münchner Gruppeª be-trug der Lysholm-Score präoperativdurchschnittlich 62 (54±81), postope-rativ 85 (74±95) Punkte, bei einem Fol-low-up von durchschnittlich 9,8(2±26) Monaten. Der IKDC-Score warbei allen Patienten präoperativ mit Deinzustufen. Im postoperativen Verlaufgaben alle Patienten eine deutlicheBesserung ihrer ursprünglich beste-henden Schmerzen an. Insbesondereim Alltagsleben waren die zuvor deut-lich invalidisierten Patienten erheblichgebessert.

Im Rahmen der arthroskopischenSchraubenentfernung konnte das Ein-heilungsverhalten des transferiertenKondylus begutachtet werden. Dabei

zeigte sich eine regelrechte Knorpel-oberfläche, die im Randbereich zumumgebenden gesunden Knorpelbelagabgrenzbar war (Abb. 8). Die im Ver-lauf durchgeführten konventionellenRöntgenaufnahmen und die nachSchraubenentfernung angefertigtenKernspintomographien zeigten eineregelrechte ossäre Integration (Abb. 9,10, 11). Komplikationen traten bisherkeine auf.

Diskussion

Jedes Gewebe, das implantiert wird,um hyalinen Gelenkknorpel zu erset-zen, sollte ihm in Aufbau und Gleitei-genschaften möglichst gleichen. Nurso scheint die fortschreitende Arthroseverhinderbar zu sein. In unserem Pati-entengut schieden die bisherigen Maû-nahmen der Knorpelchirurgie wie dieTransplantation osteochondraler Zy-linder oder die autologe Chondrozy-tentransplantation für derart groûeDefekte aus. Als Alternative stehendem Patienten dann lediglich endopro-thetische Maûnahmen zur Verfügung.Aber gerade bei diesen jungen und oft-mals sportlich ambitionierten Patien-ten will man die Endoprothese so weitals möglich hinauszögern, zumal diehohen Lockerungsraten bekannt sind.Würde man den Defekt unbehandelt

lassen, so wird die Arthrose fortschrei-ten, falls der Patient dies überhaupthinsichtlich seiner Schmerzen tolerie-ren würde.

Convery konnte bei Shetland-Po-nys zeigen, daû Knorpeldefekte gröûerals 9 mm im Durchmesser, inkomplettmit Fasergewebe verheilten und schon3 Monate nach Defektsetzung eineArthrose im korrespondierenden Ti-biaplateau auftrat [7]. Twyman be-richtet, daû ab einer Defektgröûe von500 mm2 degenerative Veränderungenfrüher auftraten [42]. Dies bedeutetalso, je gröûer der Defekt, destoschneller entwickelt sich auch dieArthrose.

Die Benutzung autologer osteo-chondraler Transplantate aus dem po-sterioren Kondylus zur Therapie vonKnorpelschäden im Kniegelenksbe-reich wurde erstmals von Wagner [43]und Müller [34] beschrieben. Müllerberichtete über exzellente Ergebnissebei Patienten mit Osteochondrosisdissecans. Der durchschnittliche Fol-low-up betrug 4 Jahre [34]. Weitere Er-gebnisse von Müller sind leider nichtbekannt.

Wagner berichtet über gute Ergeb-nisse bei 70 % seiner Patienten in denersten 2±5 Jahren; 30 % der Patientenberichteten über eine Verschlechte-rung. Wagner machte dafür die man-

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Zum Thema: Knorpelläsionen/Knorpelersatzoperationen

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Abb. 5 3 In Beugestellung desKniegelenks Entnahme des poste-rioren Kondylus mit dem Lexer-Mei-ûel, parallel zur Femurschaftachse

Abb. 6 3 Temporäre Fixation deszu transplantierenden posteriorenKondylus mit Kirschner-Draht

Abb. 7 3 Fixation des transplantier-ten posterioren Kondylus mit Klein-fragmentschraube

Abb. 8 3 Arthroskopisches Bildnach Kondylentransfer mit regel-rechten Knorpelverhältnissen

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gelnde Stabilität des Transplantats,eine mechanische Überlastung, einenimmunologischen Angriff durch dieSynovia und die Inkongruenz der Ge-lenkflächen verantwortlich [44]. AuchYamashita stellte nach 2 und 3 Jahrengute Ergebnisse bei 2 Patienten fest,bei denen er einen Teil des medialenanterioren Femurkondylus zur Defekt-deckung bei Osteochondrosis disse-cans verwendete [45]. Er lehnte dieEntnahme aus dem posterioren Kon-dylenbereich ab, da dieser bei Flexionseiner Ansicht nach in Kontakt mitdem Meniskus und der tibialen Ge-lenkfläche kommt und so Schäden ver-ursachen kann.

Outerbridge deckte gröûere, auf-grund einer Osteochondrosis dissecansentstandene Defekte im medialen Fe-murkondylus, mit autologen Transplan-taten aus der lateralen Patellafacette,eingebracht in Press-fit-Technik.Durchschnittlich 33 % der Patella wur-den entfernt, die durchschnittliche De-fektgröûe betrug 532 mm2. Insgesamtwurden 10 Patienten auf diese Weise be-handelt. Der Follow-up betrug durch-schnittlich 6,5 Jahre. Alle Patienten wa-ren mit dem Ergebnis zufrieden, 4 Pati-enten klagten allerdings postoperativüber femoropatellare Schmerzen [35].

Allograft oder Autograft?

Frische kleine Allografts wurden vonder Arbeitsgruppe um McDermott be-nutzt [29]. Bei 11 von 12 Einsätzen im Be-reich des medialen Femurkondylus wa-ren sie erfolgreich, jedoch nur bei 1 von4 Therapieversuchen der Osteochon-drosis dissecans. Meyers dagegen er-zielte nach einem durchschnittlichenFollow-up von 4 Jahren bei 77,5 % seinerPatienten mit Knorpeldefekten im Pa-tellabereich, Femurkondylenbereichund bei der Osteochondrosis dissecansmit frischen Allografts gute Ergebnisse[30]. Er benutzte bevorzugt gröûereKnorpel-Knochen-Stücke. Subchon-drale Knochendefekte füllte er mit auto-loger Eigenspongiosa auf. 70 % schlech-te Ergebnisse muûte er allerdings beimtraumatischen Knorpeldefekt des jun-gen Patienten hinnehmen [30]. Converyberichtete über 89 % gute bis exzellenteErgebnisse bei 8 Patienten mit einemFollow-up von 5±6 Jahren nach Trans-plantation osteochondraler Zylinder[8]. Mahomed fand bei 92 Transplanta-ten 76 % gute Langzeitergebnisse nach5 Jahren, 69 % nach 10 Jahren und 67 %nach 14 Jahren. Dabei waren bei einsei-tigem Kondylenbefall und jüngeren Pa-tienten die Ergebnisse deutlich besser

[27]. Garrett berichtet über eine 97 % Er-folgsrate bei der Therapie der Osteo-chondrosis dissecans mit einem Fol-low-up von 1±6 Jahren [10]. Alle Patien-ten verbesserten sich hinsichtlichSchmerzen, Schwellung, giving-wayund Allgemeinwohl.

Autologe Transplantate haben ge-genüber Allografts den Vorteil der ge-fahrlosen Anwendung hinsichtlichKrankheitsübertragung (z. B. Hepatitis,HIV) und fehlender immunologischerReaktionen. Auch fallen die Kosten fürdie Transplantatbeschaffung und -lage-rung weg. Weiterhin konnte bereits1977 Lane zeigen, daû der Knorpelbelagautologer Transplantate biochemischund strukturell intakt bleibt [25]. Aller-dings muû der Entnahmedefekt berück-sichtigt werden. So klagte ein Teil unse-rer Patienten im postoperativen Verlaufnach Transplantation osteochondralerZylinder über Schmerzen im Entnah-mebereich des anterolateralen Femur-kondylus, die sich erst nach längerem(6±9 Monate) besserten [18]. Sicherlichkönnen ab Flexionsgraden von > 90 �evtl. Läsionen des Meniskushinterhorn-bereichs, ausgelöst durch die posterior-superiore Ecke nach Kondylenentnah-me, auftreten.

Weiterhin muû berücksichtigt wer-den, daû ein derartiges Patientenkollek-tiv mit schon teils ausgeprägten Arthro-sen eine maximale Beugung für das All-tagsleben nicht benötigt. Ein oftmalsangesprochenes Problem stellt bei derTransplantation von autologen osteo-chondralen Implantaten die unter-schiedliche Knorpeldicke und die In-

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a b c

Abb. 9 ~ a 1 Jahr postoperativ, Koronarschnitt MRT (SE TR 722, TE 20.0/1, TA 04.04) regelrechte ossäreIntegration des transferierten posterioren Femurkondylus mit intakter Knorpeloberfläche. b 1 Jahrpostoperativ, Sagittalschnitt MRT (TR 722.0, TE 20.0/1, TA 04.04) regelrechte ossäre Integration destransferierten posterioren Femurkondylus mit intakter Knorpeloberfläche.c 1 Jahr postoperativer Sagittalschnitt MRT (TR 3830.0, TE 20.0/1, TA 04.04): regelrechte Knorpel-oberfläche im Bereich des transferierten posterioren Kondylus

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kongruenz der Knorpeloberfläche vonSpender und Empfänger dar. Die Lang-zeitergebnisse werden uns diesbezüg-lich weiter Aufschluû geben. ¹Nothingruins good results like follow-upª [11].

Gerade wenn eine neue chirurgi-sche Technik vorgestellt wird, dauert esimmer eine gewisse Zeit, bis die Kom-plikationen und Fehlschläge der Tech-nik bekannt werden, jedoch sollte unsdies nicht davon abhalten, weiterhinneue Techniken, gerade in der Knorpel-chirurgie, zu entwickeln und auch ohnegröûeren Follow-up zu publizieren. Un-sere bisherigen Erfahrungen zeigendeutlich, daû sich infolge der annähern-den Wiederherstellung der Gelenkober-flächen die Symptome der Patientendeutlich besserten.

Wichtig erscheint uns darauf hin-zuweisen, daû immer auch ein Mal-tracking der Patella behoben, eine

Achsenkorrektur oder eine Kniege-lenksstabilisierung mit vorgenommenwerden sollte. Ansonsten ist das Trans-plantat sicher zum Scheitern verurteilt.Der posteriore Kondylentransfer stelltsomit als Salvageoperation vor allemfür junge Patienten eine willkommeneTherapieoption dar.

Fazit für die Praxis

Der posteriore Kondylentransfer stellt eineTherapieoption für groûe Knorpeldefekte imBereich des medialen und lateralen Femur-kondylus dar. Bei einer zwar technisch an-spruchsvollen Operationstechnik sind ersteErgebnisse durchaus ermutigend. Dem jun-gen Patienten mit einem groûen Knorpel-schaden kann somit vorerst eine endopro-thetische Versorgung erspart bleiben.

Für die Anfertigung der Zeichnungendanken wir Herrn Harun Hosic ausMünchen.

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Zum Thema: Knorpelläsionen/Knorpelersatzoperationen

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Abb. 10 ~ Röntgenübersichtsbild Kniegelenk 6 Wochen nach posterioremKondylentransfer mit Kleinfragmentschrauben in situ zur Fixation des Kondylus

Abb. 11 ~ Röntgenübersichtsbild Kniegelenk 6 Monate nach posterioremKondylentransfer

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