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SERVUS ZEITSCHRIFT der Katholischen Jugend Salzburg • Nr. 20 | März 2012 AB IN DIE MITTE >> Das Labyrinth Labyrinth … oder Irrgarten – was ist der Unterschied? Welche Bedeutung haben Labyrinthe und was macht sie so faszinierend? Viele Wege Ein Labyrinth selber bauen, mit Musik durchs Labyrinth gehen, blind führen lassen … Labyrinthe bieten viele Möglichkeiten. KJ-Reisezeit Gemeinsam spannende und erholsa- me Tage verbringen – zu Ostern in Assisi, im Sommer in Kroatien. Reserviere dir jetzt deinen Platz! >> 04 >> 16 >> 24

Servus 20 Labyrinth

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SERVUS Nr.20/März 2012, der Werkbrief der KJ Salzburg zum Thema Labyrinth

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Page 1: Servus 20 Labyrinth

SERVUSZEITSCHRIFT der Katholischen Jugend Salzburg • Nr. 20 | März 2012

AB IN DIE MIttE>> Das Labyrinth

Labyrinth … oder Irrgarten – was ist der

Unterschied? Welche Bedeutung

haben Labyrinthe und was macht

sie so faszinierend?

Viele WegeEin Labyrinth selber bauen, mit

Musik durchs Labyrinth gehen, blind

führen lassen … Labyrinthe bieten

viele Möglichkeiten.

KJ-ReisezeitGemeinsam spannende und erholsa-

me Tage verbringen – zu Ostern in

Assisi, im Sommer in Kroatien.

Reserviere dir jetzt deinen Platz!

>> 04 >> 16 >> 24

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02 SERVUS • Nr. 20 | März 2012

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ITO

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LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!Ab in die Mitte ...

So lautet diesmal unser Thema – und wir sind damit voll im Trend,

denn zur Zeit muss man ja immer und überall in seiner Mitte sein bzw.

die selbige finden:

• die Kurse sind voll, in denen wir uns zur Mitte atmen bzw. meditieren

können

• in der Schule sollten beide „Parteien“ sich in der oben genannten

befinden, damit wir uns auch dann noch lieb haben, wenn grad gar

nichts weitergeht

• die Werbung verkauft uns nur Produkte, mit deren Hilfe wir eine ge-

sunde Mitte unser Eigen nennen können und ...

• … sogar im Zumba-Kurs shaken wir unsere Mitte – denn nur sie gibt

uns Halt für die richtige Ausführung.

Also, diesmal einfach nur ein SERVUS, das den Zeitgeist erfüllt, damit

wir halt auch was dazu beitragen?

Mitnichten – denn wir haben uns das Labyrinth als Thema auserkoren

und alle, die damit schon mal in Berührung gekommen sind, wissen:

So schnell lässt einen das nicht mehr los.

Ein Labyrinth ist nicht einfach nur ein Weg in die Mitte, den wir konse-

quent gehen, ohne Wenn und Aber – ein Labyrinth ist wie ein Lebens-

weg: Er führt uns in die Mitte und wenn wir glauben, es schon fast

geschafft zu haben, macht er eine Wendung und plötzlich sind wir wie-

der in eine ganz andere Richtung unterwegs ... Manchmal ist das ganz

schön anstrengend und es ist verlockend, einfach ein paar Windungen

zu überspringen und gleich die Mitte zu stürmen – aber so spielen das

Leben und das Labyrinth nun mal nicht – und vor allem, was würde

man dabei nicht alles verpassen?

„Das Leben ist ein beständiges Gehen im Labyrinth. Ankommen und

Aufbrechen. Zur Mitte finden und sie wieder verlassen. Sich wenden

müssen und immer weiterkommen.“ (Candolini)

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ganz viel Freude, Spannung

und „Mitte“ beim Lesen unseres neuen SERVUS, welches viele Infos,

Erfahrungen und Tipps zum Thema für euch bereithält!

Reni Pirchmoser

Für den KJ-Vorstand

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03SERVUS • Nr. 20 | März 2012

INH

ALT

INHALt

THEMA

04 DIE FASZINATION DER LAByRINTHE: Was ist ein Labyrinth?

06 LAByriNth iN dEr trAuErArBEit: Jugendliche Trauer verlangt

einen rituellen Ort

07 dAS LAByriNth voN MAriA ALM: Labyrinthbau mit

Schüler/innen

08 iM LAByriNth dES LEBENS: Schüler/innen erzählen

von ihren Erfahrungen im Labyrinth

10 AuF dEM WEG SEiN: Echt labyrinthisch, diese Bibel!

11 LAByriNth ZuM ANFASSEN: Verleih, Literatur & Websites

12 SChritt FÜr SChritt: Labyrinth im Religionsunterricht und

in der Jugendgruppe

14 huMorvoLLES: Ver(w)irrt?

BAUSTEINE

15 tExt: Komm zur Mitte

16 METHODEN: Mein Weg zur Mitte

20 LITURGIE: unterwegs im Labyrinth unseres Lebens

NEWS

22 dAS ErStE MAL Zur WAhL: Jugendliche & PGr-Wahl

23 BEriCht: ... Mehr als du glaubst – Jahresschwerpunkt Spiritualität

24 vorSChAu: Ferien & Sommer 2012 … gemeinsam unterwegs

25 vorSChAu: Spannendes, Lustiges & Interessantes

26 Veranstaltungskalender | Vorschau nächste SERVUS-Ausgabe

28 Impressum

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Labyrinth oder Irrgarten

Ein Labyrinth führt auf verschlungenen

Wegen zur Mitte. Von dort geht es den-

selben Weg wieder zurück. Es gibt keine

Abzweigungen und Sackgassen wie bei

einem Irrgarten. Viele kennen Irrgärten

mit hohen Hecken oder in Maisfeldern.

Ein Labyrinth ist aber doch nicht dassel-

be, denn es gibt immer nur einen Weg zur

Mitte, auf dem man sich nicht verirren

kann. Trotzdem ist der Weg des Laby-

rinths nicht einfach, und nicht jeder findet

den Weg von alleine, denn man braucht

Geduld und die Bereitschaft, sich auf den

langen, gewundenen Wege einzulassen.

Es ist ein Weg wie das Leben auch. So gilt

das Labyrinth seit uralten Zeiten als Zei-

chen für den menschlichen Lebensweg.

Labyrinthe wurden hauptsächlich als eine

Art Pilgerweg begangen, aber auch als

Tanzplatz verwendet.

Eines der ältesten Symbole der MenschheitDas Labyrinth entstand vor zirka 5000

Jahren im Mittelmeerraum und hat sich in

verschiedenen Kulturen quer durch Europa,

Asien und Amerika ausgebreitet. Es wurde

in Felsen geritzt, auf Tongefäße gemalt,

aber auch am Boden mit Steinen ausgelegt

oder einfach nur in den Sand gekratzt.

Das älteste Labyrinth ist das klassische

oder kretische, das aus sieben Wegen be-

steht, die um die Mitte kreisen, ehe sie

diese erreichen. Es wird mit einer einfa-

chen Konstruktionsmethode gezeichnet

und wird deshalb bis heute gerne und

oft verwendet. Die Römer haben eine ei-

gene Labyrinthform entwickelt, die aus

vier Sektoren besteht, die nacheinander

durchlaufen werden.

Das Labyrinth erlebte zu gewissen Zeiten

besondere Blüten, zum Beispiel in der Go-

tik, wo es in den Kathedralen als Muster

am Boden gelegt wurde. Die Form wurde

verändert, alle Wege an der Kreuzform

ausgerichtet. Es wurden fast immer La-

byrinthe mit elf Umgängen um die Mitte

gebaut.

Meist ergab sich bei diesen Labyrinthen

eine Länge von mehreren hundert Me-

tern. Diesen Weg zu gehen betrachte-

te man als Einkehr, als Meditationshilfe

für sein Leben. Manchmal galt der Gang

durch das Labyrinth sogar als Ersatz für

eine Pilgerreise. Auch über eine Verwen-

dung in der Osterliturgie wird berichtet.

In den Kirchenbüchern einiger französi-

scher Kathedralen lassen sich Berichte

von liturgischen ostertänzen finden. der

Bischof tanzte mit dem Dekan im An-

schluss im Dreischritt durch die Gänge

des Labyrinths. Dabei warfen sie sich ei-

nen goldgelben Ball zu, als Zeichen der

aufgehenden Ostersonne über unserem

Leben. Etwa zur gleichen Zeit entstanden

vor allem in England und Deutschland La-

byrinthe, die aus dem Rasen ausgesto-

chen wurden. Erst im späten Mittelalter,

vor ungefähr 500 Jahren, entstanden die

uns so bekannten Heckenirrgärten.

Die Wiederentdeckung

Das Labyrinth erlebt in unseren Tagen

eine erstaunliche Wiederverbreitung. Vor

allem vor Kirchen und Schulen werden

viele neue Labyrinthe gebaut. Allein in

Deutschland, Österreich und der Schweiz

waren es in den letzten Jahren über

500. Dabei werden sehr unterschiedliche

Materialien und Formen verwendet.

Neue, öffentlich begehbare Labyrinthe:

www.begehbare-labyrinthe.de (D)

www.das-labyrinth.at (AT)

www.labyrinth-project.ch (CH)

Labyrinth als Weg des LebensDer Weg im Labyrinth ist durch viele Wen-

dungen gekennzeichnet. Sie führen nicht im-

mer nur nach innen, dem Ziel zu. Auch eine

Wendung weg von der Mitte kann ein Fort-

schritt sein. Es gibt keine Abkürzungen, alles

DIE FASzINAtIoN DER LAByRINtHE>> Was ist ein Labyrinth?

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Gernot Candolini

muss ausgeschritten werden, alles gehört

dazu, die Begeisterung des Anfangs, die

Erlebnisse der Wendungen und die Rand-

erfahrungen, die einem die Geduld rau-

ben können. Aber irgendwann erreichen

alle, die nicht vorzeitig aufgegeben ha-

ben, das Ziel, die Mitte.

Die Mitte ist ein besonderer Ort. Viele

möchten so lange bleiben wie möglich

oder stellen sich zusammen und schwei-

gen oder reden miteinander.

In der Mitte stellt sich natürlich auch die

Frage, wie es nun weitergehen soll. Dabei

entdeckt man, dass es im Labyrinth im-

mer zwei Wege gibt: den hinein und den

heraus.

In der Tradition wird der Weg zur Mitte

auch der Heldenweg genannt und der Weg

aus der Mitte heraus der Liebesweg. Auf

dem Weg hinein sind einem die Ziele, die

man erreichen will, vor Augen, auf dem

Weg heraus die Integration des Erlebten

in einer guten und liebevollen Weise.

Einfache Rituale im Labyrinth Ein Labyrinth in Innsbruck wurde mit Blu-

men bepflanzt. Als ich eines ta ges vorbei-

kam, war die Mitte mit Blumenköpfen

übersät. Kinder hatten sie auf dem Weg

hinein gepflückt und der Mitte gebracht.

Zufällig bildet der Mittelstein eines an-

deren Labyrinths eine Mulde. Innerhalb

kürzester Zeit war diese Mulde mit Geld-

stücken gefüllt.

Offenbar ist es ein grundlegendes Bedürf-

nis des Menschen, beim Ankommen etwas

zu bringen, etwas loszulassen. Ein Korb

oder eine Schale, um Briefe oder Gegen-

stände hineinzuwerfen, würde dieses Ver-

langen un terstützen. Mit Gruppen kann

dieses Bringen eingebaut werden, indem

im Voraus Anliegen, Sorgen, Eigenschaf-

ten, … auf Zettel geschrieben werden, die

im Labyrinth zurückgelassen werden.

Genauso schön wie Geben ist Empfangen.

Ein Korb in der Mitte mit Zuckerln für die

Kinder oder guten Gedanken für Jugend-

liche lässt das Empfangen sichtbar wer-

den. Sehr beliebt ist die brennende Kerze

in der Mitte, an der man die eigene Kerze

anzünden kann und so das Licht empfängt

und mitnimmt (siehe www.youtube.com,

Stichworte: Licht, Labyrinth, Stilleübung).

Das große Geheimnis

Das Labyrinth ist ein Urbild des Lebens,

ein Spiegel der Seele. im Labyrinth finde

ich mich selbst wieder und meinen Weg

durch das Leben. Mit der Geburt werde

ich eingeladen, in einen Weg einzutreten.

Ich werde an Wendungen geführt und

DIE FASzINAtIoN DER LAByRINtHE>> Was ist ein Labyrinth?

Gernot Candolini

Labyrinthbauer, Autor, Montessorilehrer

in Innsbruck

Weitere Infos und Literaturtipps zu Gernot

Candolini auf Seite 11.

aufgefordert, sie zu durchschreiten. Ich

werde mit einer unstillbaren Sehnsucht

nach der Mitte ausgestattet. Ich werde

an die Mitte herangeführt und muss mich

wieder wegwenden von ihr, um weiterzu-

kommen. Ich erlebe Grenzen und Zweifel

und immer wieder auch das Gefühl, dass

dieser Weg niemals irgendwo ankommt.

Auf meinem Weg begegne ich Menschen,

gehe manchmal ein Stück weit mit ihnen

und dann wieder alleine, gehe manch-

mal in Begleitung, manchmal gegen den

Strom. Manchmal verliere ich jemanden

völlig aus den Augen, um ihm irgendwann

überraschend wieder zu begegnen.

Das Labyrinth ist ein heiliges Werkzeug der

Erkenntnis, ein Bild, das uns verbindet mit

Gott, der Welt und uns selbst. Es steckt et-

was Geheimnisvolles darin, und zugleich ist

es von faszinierender Klarheit und Vollkom-

menheit. Es steckt darin etwas vom Ge-

heimnis des Menschseins und davon, dass

unser Leben in der Schönheit und Harmo-

nie des Universums gehalten ist.

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Labyrinth in der trauerarbeit>> Jugendliche trauer verlangt einen rituellen ort

Das Labyrinth lehrt auch zurückzugehenDas Labyrinth ist das äußere Zeichen für

den inneren Weg, den jede/r, der/die ei-

nen Verlust erleben musste, zu bewälti-

gen hat. Dieser Weg ist gewunden, un-

ruhig und schwer, aber es geht immer

vorwärts zur Mitte, auch dann, wenn die

Hinterbliebenen manches Stück des We-

ges zurückgehen. Es ist die Zeit des Ler-

nens, der Trauerarbeit, des Schmerzes

und Gefühle wie Wut und verzweiflung

brechen heraus.

Im Mittelpunkt geschieht WandlungIm Mittelpunkt, am Wendepunkt wird der

Mensch in seinem tiefen Leid „gewandelt“.

Es ist der Beginn des Loslassens des ge-

liebten Verstorbenen. Aus dem „uns und

wir“, aus dem „ich und du“ entsteht wie-

der das Ich, in einer anderen Form als

vorher. Mit neuen Fähigkeiten in einem

neuen Lebenskontext entstehen neue

Perspektiven für das Weiterleben. Der/die

Trauernde beginnt aus den in die Bezie-

hung zum Verstorbenen gelegten Samen

zu ernten.

Der Weg macht aber auch schmerzlich

bewusst, dass die Trauer, wenngleich in

anderer Form, immer Teil des Lebens blei-

ben wird.

Labyrinth als Symbol des gemeinsamen WegesIn einigen Projekten der Katholischen Ju-

gend Innsbruck wird das Labyrinth bei

Trauerfeiern mit Jugendlichen verwendet.

Das Labyrinth symbolisiert jenen Weg,

den jede/r mit dem/der Verstorbenen ge-

gangen ist. Dieser Weg hatte einen An-

fang und hat nun ein entsetzliches Ende

gefunden. Dieser Weg bietet die Möglich-

keit nachzudenken, Danke zu sagen, zu

bitten, wütend, traurig zu sein, …

• Das Labyrinth bietet dem trauernden

jungen Menschen einen Raum und einen

Ort. Durch die Anordnung des Labyrin-

thes wird ein Raum geschaffen, in dem

das Unbegreifbare kommuniziert wer-

den kann. Dieser „heilige“ Ort schafft

eine wichtige Distanz zum Alltagsleben,

denn der Tod wird an eine lokalisierbare

Stelle gebunden und verliert somit et-

was von seiner Bedrohlichkeit.

• Das Labyrinth macht den Tod begreif-

bar: in der Mitte des Labyrinthes liegt

ein Foto des/der Verstorbenen, das zu

Beginn verdeckt wird. Ein schmerzlicher

Moment – aber das direkte Ansprechen

und Benennen des Todes hilft den Tod

zu realisieren.

• Im Labyrinth kann jede/r auf individuelle

Weise trauern – es gibt in den geschütz-

ten Gängen des Weges kein Richtig und

kein Falsch. Es tut gut, die eigene Hilf-

losigkeit wahrzunehmen und diese auch

zulassen zu können.

• Die jungen Menschen erhalten, bevor sie

das Labyrinth betreten, einen Impuls zur

Orientierung. Im Gehen wird durch Erin-

nerung das Vergangene bewusst benannt.

Unsicherheiten und Ängste tauchen auf

und können im Anschluss z. B. nieder-

geschrieben oder gezeichnet werden.

Gleichzeitig eröffnet diese Gestaltung der

Erinnerung aber auch eine hoffnungsvolle

Perspektive für die Zukunft und ermög-

licht eine Hinwendung zum Leben.

Näheres zu den Projekten in:

Wechner Hannes, Magdalena Reintha-

ler, Und plötzlich bist du nicht mehr da.

Tod und Trauer von Jugendlichen, 2010,

Tyrolia-Verlag

Hannes Wechner

Hannes Wechner

Theologe, Projektleiter in der Trauer-

begleitung von Jugendlichen, Leiter der

Stabstelle für Kinder- und Jugendschutz

der Diözese Innsbruck.

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Walter Rinnerthaler

Religionslehrer, Mädchenbeauftragter an

der Schule, Meditationslehrer, Initiator des

Projekts „Innehalten“ in Maria Alm

DAS LAByRINtH VoN MARIA ALM>> Labyrinthbau mit Schüler/innen

Vorgeschichte

Das Labyrinth erlebt heute eine Renais-

sance. An vielen Orten entstehen die-

se Wege zur Mitte. Das erste begehbare

Labyrinth habe ich Ende der 1980er-Jahre

im Friedensdorf Flüeli-Ranft (CH) erlebt.

Seither hatte ich den Traum, auch in Maria

Alm einen solchen meditativen Weg anzu-

legen. 2002 wurde im Rahmen der Bemü-

hungen, ein heilklimatischer Luftkurort zu

werden, auch ein Arbeitskreis Spiritualität

ins Leben gerufen, den ich leitete. Die-

ser bemühte sich um weitere Räume der

Stille und der Besinnung.Neben der katho-

lischen Pfarr- und Wallfahrtskirche und der

ökumenischen Friedenskapelle entstand

2003 der interreligiöse „Raum der Stille“

und das Labyrinth auf der Friedhofswiese.

Entstehung und Bau

Die Idee, ein Labyrinth auf der Fried-

hofswiese zu errichten, stieß vorerst auf

Unverständnis und Ablehnung, da die

meisten Leute Labyrinth mit Irrgarten

und Spielplatz verbanden. Es ergaben

sich viele Gespräche über Geschichte und

Bedeutung der Labyrinthe und dies war

eine wertvolle geistige Einstimmung für

die Verwirklichung. Für die Planung konn-

ten wir Gernot Candolini gewinnen, der

überrascht war, eine Gruppe interessier-

ter Leute vorzufinden, bisher hatte er es

meist mit Einzelkämpfern zu tun.

Das Design unseres Labyrinthes wurde

inspiriert von einem Labyrinth aus der

Kathedrale San Vitale in Ravenna. Cando-

lini machte mit uns auch die Vermessung.

Das Ausstechen des Rasens und das Ein-

bringen des Schotters konnte ich mit mei-

nen Schülern/Schülerinnen (HTL Saalfel-

den) organisieren. Dabei entwickelte sich

eine Dynamik, sodass in drei Halbtagen

die Arbeit fertig war. Die Mitte wurde mit

Steinen aus der Gegend gestaltet.

Um der Gefahr zu entgehen, dass nach

einem Jahr alles zugewachsen ist, wurde

unter dem Schotter eine Folie eingelegt.

Die Gestaltung des Labyrinths sollte ganz

einfach sein (keine Blumenbepflanzung),

damit einerseits das Mähen der Wiese

problemlos durchgeführt werden kann

und andererseits nichts den Blick auf den

Weg ablenkt. Die Einweihung erfolgte un-

ter großer Teilnahme der Bevölkerung im

Rahmen einer Maiandacht. Im Anschluss

hielt Gernot Candolini einen Vortrag über

Labyrinthe. Zum Abschluss des Tages

wurde ein Lichterlabyrinth entzündet.

Wie wird das Labyrinth „genutzt“?An die Erfahrungen bei der Einweihung

anknüpfend, wurde einige Jahre hindurch

die „Labyrinth-Saison“ mit einer Maian-

dacht eröffnet. Seit 2010 wird an jedem

Adventsamstag im Rahmen des Wallfahrt-

Advents ein Lichterlabyrinth entzündet.

Auch bei Erstkommunion und Firmung

wird nach Möglichkeit das Labyrinth ein-

bezogen. So zogen bei der Firmung 2006

und 2007 die Firmspender Abt Nikolaus

Wagner und Erzbischof Alois Kothgasser

mit den Firmlingen durch das Labyrinth in

die Kirche ein. Die Paten/Patinnen gingen

hinter ihren Firmlingen, als Zeichen: ich

bin mit dir auf dem Weg.

Schulisch wird das Labyrinth von der Volks-

schule genutzt. Meine Schüler/innen wer-

den im Rahmen eines spirituellen Rundgan-

ges in Maria Alm mit dem Labyrinth bekannt

gemacht. Bei spirituellen Kir chenführungen

wird das Labyrinth auch einbezogen. Bei

Besinnungstagen in Maria Alm ist das Be-

gehen des Labyrinths (mit entsprechender

hinführung) ein fixer Bestandteil.

Labyrintherfahrungen finden sich auf der

Homepage www.innehalten.com

Walter Rinnerthaler

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ragung

>> Schüler/innen erzählen von ihren Erfahrungen im Labyrinth

IM LAByRINtH DES LEBENS

>> Die Schülerinnen und Schüler der

4. Klasse des Christian-Doppler-Gymna-

siums beschäftigten sich in einem Work-

shop im Rahmen der Gesundheitswoche

vor den Semesterferien mit Labyrinthen.

Einmal Zeit für sich selbst und sein Leben

haben stand dabei im Mittelpunkt. Dafür

wurde eine begehbare Labyrinthmatte

(8m x 8m) aufgelegt.

Gleich zu Beginn durften die Schüler/

innen in ihrem Tempo durch das Laby-

rinth gehen. Nach einem Erfahrungs-

austausch erhielten die Schüler/innen

grundsätzliche Informationen zu Laby-

rinthen. Was ist ein Labyrinth und was

ein Irrgarten, wer baute Labyrinthe, wo-

für stehen sie,…

Danach war Zeit sich mit dem Labyrinth

als Symbol für den Lebensweg ausein-

anderzusetzen und den eigenen Lebens-

weg zu malen bzw. zu gestalten. Außer-

dem wurde ein begehbares Labyrinth aus

Tüchern gelegt, ein einfaches kretisches

Labyrinth gezeichnet, sowie verschiede-

ne Labyrinthvorlagen gemalt. Abschlie-

ßend wurden Schüler/innen anhand von

verschiedenen Klängen blind durch das

selbstgelegte Labyrinth geführt.

Zeit für sich selbst und das Leben – Reli-

gionsunterricht einmal anders.

Wie Schüler/innen das Gehen durch das

Labyrinth wahrgenommen haben, was ih-

nen dabei durch den Kopf gegangen ist,

welchen Sinn der Weg durch das Laby-

rinth haben könnte und was ein Labyrinth

mit ihrem Leben gemeinsam hat, erzäh-

len sie in den Interviews auf den nachfol-

genden Seiten.

So einiges, zum Beispiel was ich heute

noch machen werde oder welchen Sinn

das alles haben könnte.

Kuven, Kurven, Kurven.

Ich möchte das Ziel erreichen. Ich hatte

immer das Ziel im Kopf.

Dass das Leben viele Kurven hat.

Überhaupt gar nichts. Ich habe mich nur

auf den Weg konzentriert.

Vieles, aber das möchte ich nicht erzählen.

>> Welchen Sinn könnte der Weg durch

das Labyrinth haben?

Eine Erleuchtung des Lebens.

Dass das Leben viele Kurven hat.

Womöglich will man damit den Weg des

Lebens beschreiben. Man kennt das „Ziel“

aber man umgeht es mit vielen Umwegen!?

Ablenkung von der Schule und vom

Schulalltag.

Einmal für sich selber Zeit haben.

Ein Labyrinth ist ein komplizierter Weg

zum Ziel. Es gibt zwar einfachere Wege,

die sind aber nicht immer die Besten.

Im Leben ist das auch oft so. Da muss

man manchmal sogar zwischen verschie-

>> Wie ist es durch das Labyrinth zu

gehen?

Kurvig

Enspannend

Für mich war es sehr enspannend…

Es war ein bißchen langweilig und lange,

aber durch die Musik auch enstpannend.

Es macht ein bißchen schwindelig,

ist aber interessant und kurvenreich.

cool

komisch, ungewohnt

viele Kurven, Start und Ziel sind neben-

einander

ganz schön viele Kurven

interessant, beruhigend

unerwartet, ich habe es mir anders

vorgestellt

langweilig, aber irgendwie auch entspannend

>> Was ist dir durch den Kopf

gegangen?

Ende und Anfang sind nebeneinander.

Start und Ende sind nebeneinander.

Das möchte ich nicht sagen, es sind sehr

persönliche Dinge.

Page 9: Servus 20 Labyrinth

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>> Schüler/innen erzählen von ihren Erfahrungen im Labyrinth

denen Wegen entscheiden.

Dass wir das Labyrinth einmal besser

kennen lernen.

>> Was hat das Labyrinth mit deinem

Leben zu tun?

Das Leben hat auch viele Kurven und ist

nicht nur gerade.

Jedes Leben ist auch ein „Labyrinth“.

Ab und zu verirrt man sich im Leben, fin-

det aber dann den Weg ins Glück. Das

Labyrinth ist auf den ersten Blick auch

verwirrend.

Auch im Leben gibt es viele Kurven, bis

man ein Ziel erreicht.

Im Leben gibt es mehrere Wege. Diese

Wege kann man verschieden nützen.

Es ist wie der Lebensweg. Es gibt einen

Anfang und ein Ende, Geburt und Tod.

dazwischen sind viele Kurven: Schule –

Arbeit – Pension.

Oft kommt es im Leben ganz anders,

als man es sich vorher vorstellt. Es gibt

schon immer wieder viele Kurven und

Wendungen.

Manchmal sind wir uns beim Gehen in die

Quere gekommen. Ich glaube im Leben

ist das auch ab und zu so, dass man sich

gegenseitig nervt. Irgendwie möchte man

nicht alleine sein und Freunde haben, aber

manchmal kann das auch nervig sein.

>> Labyrinth ist für mich:

Interessant

Kurvenreich

Spannend

Faszinierend

Entspannend

Langweilig

Meditativ

Ein kurvenreicher Weg

Verwirrend

>> Was nimmst du dir mit?

Dass Labyrinthe viele Kurven haben.

Ein Labyrinth hat nur einen Weg in die

Mitte, in einem Irrgarten gibt es verschie-

dene Wege.

In einem Irrgarten kann man sich verirren,

in einem Labyrinth nicht.

Ein Labyrinth ist irgendwie langweilig, es

ist ja nichts Besonderes, man kann sich

nicht einmal verirren. Trotzdem ist es ent-

spannend den Weg in die Mitte zu gehen.

Menschen haben immer schon Labyrinthe

gebaut. Der Weg im Labyrinth ist wie der

Lebensweg.

Ich nehme mir verschiedene Labyrinthe

mit, die ich in diesem Workshop gezeich-

net habe.

Es war lustig, wie wir nur durch Hören

den Weg ins Labyrinth finden mussten.

Die anderen haben mit Rasseln und Trom-

meln den Weg beschrieben.

Es war gar nicht so leicht aus den Joglier-

tüchern ein Labyrinth zu legen. Wir muss-

ten ein zweites Mal anfangen, aber dann

hat es doch sehr gut geklappt. Aber es

war besser, dass wir uns für das einfache-

re entschieden haben.

Es war ganz entspannend, ich habe an

nichts anderes gedacht, weil man im La-

byrinth immer schauen muss, wo man

hingeht.

Mir hat es Spaß gemacht mit den Wachs-

kreiden meinen Lebensweg zu zeichnen.

Wenn es im Leben aussieht, als wäre das

Ziel weit entfert, kann man es erreichen.

Man braucht nur Geduld. Im Labyrinth ist

es auch so, dass der Weg nicht gleich in

die Mitte führt. Da darf man auch nicht

gleich aufgeben.

Maria Löcker

KJ-Organisationsreferentin Salzburg,

Redaktionsteam

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Was

sag

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Bib

el?

AUF DEM WEG SEIN

>> Bist du schon einmal durch ein La-

byrinth gegangen? Nicht durch einen Irr-

garten, in dem man sich verlaufen kann,

sondern auf einem verschlungenen Weg

zur Mitte. Ein Weg, der mal nach innen

und dann wieder nach außen führt, der

lange dauert, bei dem man aber plötzlich

ganz überrascht ist, wenn man dann doch

in der Mitte ankommt.

Ähnlich ging es zwei Jüngern auf dem

Weg nach Emmaus im Lukasevangelium

(Lk 24,13-35). Die Jünger waren auf dem

Weg in ein Dorf außerhalb von Jerusalem

- traurig und niedergeschlagen von den

Ereignissen um die Kreuzigung Jesu. Sie

konnten nicht verstehen, was passiert

war. Vielleicht machten sie sich deshalb

auf den Weg von Jerusalem, wo sich das

schreckliche Geschehen zugetragen hat-

te, aufs Land. Vielleicht wollten sie Ab-

stand gewinnen und sich fragen, wie sie

weitermachen sollten. „Sie sprachen über

all das, was sich ereignet hatte.“ Sie woll-

ten ihre Gedanken sortieren.

Antworten finden

Was machst du, wenn du über etwas

Wichtiges nachdenkst? Etwas, das du be-

antwortet haben möchtest? Viele gehen

spazieren. Manche „tigern“ im Zimmer

von einer Wand zur anderen. Im Gehen

versuchen wir Antworten zu finden. Bei

einer Frage stehen zu bleiben, hilft nichts.

Es muss weiter nachgedacht werden,

über die Vergangenheit, wie es zu diesem

Problem kam, und wie es weitergehen

soll. Manchmal wünschen wir uns eine/n

Begleiter/in herbei, der/die uns die ge-

genwärtige Situation erklären kann und

der/die uns hilft, weiterzudenken.

Zu den Jüngern kommt ein Fremder. Er

fragt sie nach den Dingen, über die sie

reden. Sie versuchen die Mitte ihres Glau-

bens in Worten darzustellen. Ihr Begleiter

hilft ihnen, die Geschehnisse zu deuten.

Fast schon überraschend kommen sie am

Ziel an und sie laden den Fremden ein,

mit ihnen zu essen. Dann tut der Frem-

de das, was Jesus immer getan hat. Er

spricht den Lobpreis über das Brot und

teilt es. Sie erkennen Jesus und wissen

plötzlich, dass es weitergeht.

>> Echt labyrinthisch, diese Bibel!

In der Mitte ankommenDie Jünger sind nach dem Bild des La-

byrinths in der Mitte angekommen. Sie

brauchten eine lange Zeit auf dem Weg,

um zu verstehen. Ein Labyrinth will Zeit

geben, sich selbst kennenzulernen. Es

führt nicht sofort in die Mitte, sondern

man geht um die Mitte herum - einmal

weiter innen, dann wieder den äußersten

Ring entlang. Vergangenheit, Gegenwart

und Zukunft - alles steckt in diesem Weg.

Man kann ein Labyrinth mit Begleiter/in-

nen gehen, über Dinge sprechen, die ei-

nem auf dem Herzen liegen. Man kann es

schnell oder langsam gehen. Doch eines

bleibt dasselbe: Man gelangt in die Mitte.

In die Mitte seines Selbst und vielleicht

ein Stück näher zu Jesus Christus, der un-

sere Lebensmitte sein will.

In diesem Sinne bist du bestimmt schon

oft durch ein Labyrinth gegangen. Auf

verschlungenen (Gedanken-)Wegen hast

du nachgedacht und bist dann ganz plötz-

lich auf die Lösung gekommen, die dich

näher zu dir selbst und vielleicht auch zu

Gott brachte.

Veronika Huber

Veronika Huber

Studentin der Religionspädagogik und

Fachtheologie, Orientierungstageleiterin

Page 11: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 2012 11

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KJ

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or…

AUF DEM WEG SEIN>> Verleih, Literatur & Websites

LAByRINtH zUM ANFASSEN

Labyrinthverleih

KJ Salzburg, Regionstelle Tirol: Monika Freisinger, Kufstein,

0676 8746-7546, [email protected]

Flachplane, wetterfest, abwaschbar, alle 50 cm Ösen (senkrechte Anbringung

möglich)

Gotisches Labyrinth Chartres mit 11 umgängen:

Groß: 11 x 11 m, 72 kg, verleih € 40/tag

Mittel: 8 x 8 m, verleih € 30/tag

Klein: 5,25 x 5,25 m, verleih € 30/tag

Weg der Weisen mit 5 umgängen: 5,25 x 5,25 m, verleih € 30/tag

KJ Innsbruck: Katrin Astner, Innsbruck, 0512 2230-4601,

[email protected]

Gernot Candolini, innsbruck: 0664 1818809, [email protected]

Gotisches Labyrinth Chartres mit 11 Umgängen

2 x 2 m, 2 kg, verleih € 15/tag (als dekoration - nicht begehbar!)

Zirbenholzlabyrinth Kugelbahn, 80 cm, verleih € 10/tag

Labyrinthausstellung (24 A3-Folien), verleih € 25/tag (€ 10/tag ab 3 tagen)

Labyrinthfotoausstellung (bis zu 24 Bilder gerahmt)

Literatur von Gernot Candolini

Das geheimnisvolle Labyrinth. Mythos und Geschichte eines Menschheits-

symbols, 2008. Die Faszination der Labyrinthe. Das Praxisbuch, 2010 (Ar-

beitsbuch mit vielen Kopiervorlagen). Labyrinth. Wege der Erkenntnis und der

Liebe, 2007. Im Labyrinth sich selbst entdecken, 2008 (Eine Reiseerzählung

zu den alten Labyrinthen Europas). Im Labyrinth. Aufbruch zur Mitte, 2009

(Geschenkband mit Fotos und Texten)

Websites

www.labyrinthe.at: Gernot Candolini, Vorträge, Seminare und Labyrinthreisen,

Anleitungen zum Bau von Labyrinthen, Lichterlabyrinth, Geschichten,

Grafiken, Fotos u.v.m.

labyrinth-weg-zur-mitte.at/site: Geschichte, Symbolik, Theologie, Veranstaltungen

www.labyrinthe-hofkirchen.at: Labyrinthe in Hofkirchen/Mühlviertel,

Veranstaltungen, Bedeutung

www.rpi-virtuell.net/mikula: Methoden, Texte, Anleitungen – für Religions-

lehrer/innen

www.lichterlabyrinth.at: Labyrinth-Veranstaltungen in Salzburg

www.labyrinth-kastellaun.de: Lavendellabyrinth

www.frauen-gedenk-labyrinth.de: Frauen-Gedenk-Labyrinth

www.marianne-ewaldt.at: Labyrinthkünstlerin, Shop, Bilder

Page 12: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 201212

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>> Labyrinth im Religionsunterricht und in der Jugendgruppe

SCHRItt FüR SCHRItt

Lichterlabyrinth

Ein Labyrinth lädt zum Stillwerden ein.

Es kann – wenn die Rahmenbedingun-

gen gegeben sind – eine „Auszeit“ für die

Schüler/innen oder Gruppenteilnehmer/

innen sein. Ich habe die Erfahrung ge-

macht, dass es zuerst immer ein wenig

unruhig ist – schließlich mutet man da

den Jugendlichen ja auch ganz schön was

zu ... Stille, Dunkelheit und das Alleine-

gehen, damit muss man sich zunächst

einmal vertraut machen. Aber wenn man

selbst ruhig bleibt, ist diese Phase schnell

vorbei und die Stille kann wirken.

Als Teil von Adventstationen am letzten

Schultag vor den Weihnachtsferien bieten

wir immer auch ein Lichterlabyrinth an:

In einer großen Spirale werden Teelich-

ter in Gläsern aufgestellt – der Raum wird

vollkommen verdunkelt – ruhige Musik

spielt im Hintergrund. Ein/e Jugendliche/r

nach dem/der anderen geht nun die Spi-

rale nach innen und kann sich dort in die

Mitte setzen – wie viel Zeit sie dort ver-

bringen, ist ihnen überlassen. Manchmal

liegt in der Mitte ein Satz, der ihnen einen

Impuls geben soll – oder aber sie sind

eingeladen, einfach einmal ganz still zu

werden und zu genießen. Genauso wich-

tig wie das Hineingehen ist das bewusste

Hinausgehen...

Anleitung für Lichterlabyrinth: Seite 16.

Drucklabyrinth

… weil man manchmal einfach was „tun“

will, die Hände werkeln wollen und man

durch diese Arbeit ein Labyrinth mit den

Händen erschaffen kann – und es span-

nend ist, was rauskommt!

Gruppenstunde zum thema LabyrinthMaterial: Kopien mit dem Bild des Laby-

rinths von Chartres (Kopiervorlage S. 17),

der untenstehenden Anleitung und der

Überschrift: „das Labyrinth – ein Bild der

Suche“; dicke Seile oder Naturmaterialien,

Korb mit Fäden, Kopien des Gebetes

Einstieg

„Eine Metapher für das menschliche Su-

chen findet man auch in der griechischen

Mythologie: das Labyrinth. dort ist es der

Ariadnefaden, der dem Suchenden hilft,

seinen Weg durch das Labyrinth zu fin-

den. Der Ariadnefaden war der griechi-

schen Mythologie zufolge ein Geschenk

der Prinzessin Ariadne an Theseus. Mit

Hilfe des Fadens fand Theseus den Weg

durch das Labyrinth, in dem sich der Mi-

notaurus befand. Nachdem Theseus das

Ungeheuer getötet hatte, konnte er mit

Hilfe des Fadens das Labyrinth wieder

verlassen. Der Hinweis für die Verwen-

dung des Fadens stammt von Daidalos,

der auch das Labyrinth entworfen hat.“

Material: Holzplatte (z. B. In der Größe

eines DIN A4-Heftes), Spagat, Leim, Acryl-

farbe

Mit dem Spagat auf der Holzplatte ein ei-

genes Labyrinth legen (Anleitung S. 16)

und anschließend kleben; trocknen las-

sen, dann in die Farbe legen und schließ-

lich auf ein Blatt Papier drücken. Toll ist

es, wenn die Labyrinthe ganz bunt ge-

druckt werden! Das gleiche funktioniert

auch mit Stoffmalfarben – da kann man

dann in die Taschen- und T-Shirt-Produk-

tion gehen.

Diese selbst gestalteten und geklebten

Labyrinthe kann man auch anders ver-

wenden: Nach dem trocknen des Leims

eine ruhige Atmosphäre schaffen – die

Augen verbinden und die Konturen des

Labyrinthes mit den Fingern nachfahren

– die Windungen, die Kurven, das In-die-

Mitte-Kommen mit den Händen erspüren

... vielleicht auch untereinander tauschen

und versuchen zu erraten, wer von der

Gruppe welches Labyrinth geschaffen hat.

Page 13: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 2012 13

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>> Labyrinth im Religionsunterricht und in der Jugendgruppe

SCHRItt FüR SCHRItt

Anleitung:

• Betrachte einen Moment das Labyrinth

von Chartres.

• Schreibe deinen Taufnamen in die Mitte

des Labyrinths.

• Fahre mit einem Farbstift von außen

nach innen.

• Lass den Weg auf dich wirken. Spüre nach,

wann du dir selber nahe bist. Was gibt dir

• Kraft und Mut auf deinem Weg zu dir?

• Wonach suchst du – was ist dein Ziel?

• Was ist dein „Ariadnefaden“? Was gibt

dir Halt und Richtung bei deiner Suche?

Ob die Antworten auf die Fragen aufge-

schrieben werden oder nicht, liegt bei den

Jugendlichen.

Labyrinth bauen

Mit dicken Seilen oder mit Tüchern gestal-

ten wir nun selbst ein Labyrinth – wich-

tig dabei ist der Platz. Wenn das Wetter

schön und trocken ist, kann man das auch

draußen machen. Da kann man dann zum

Bauen auch alles nehmen, was man fin-

det: Gras, Steine, tannenzapfen usw.

(Das schönste Labyrinth haben wir einmal

aus Löwenzahnblüten gebaut. :-)).

Im Gruppenraum muss man sich halt

dann einfach anpassen – was aber auch

wieder eine Herausforderung sein kann,

die zu kreativen Höchstleistungen anregt

(Anleitung zum Labyrinthbau S. 16).

Labyrinth begehen

Einzeln begeht man nun das Labyrinth

– so viel Zeit lassen, wie man braucht –

als Denkanstoß noch einmal die Fragen

vom Anfang mitnehmen. Es können die

einzelnen Fragen auch noch einmal im

Labyrinth verteilt aufgelegt werden. In

der Mitte sollte Platz zum Sitzen sein. In

einem Korb liegen Fäden – als Symbol für

den eigenen Ariadnefaden. Jede/r kann

sich so einen Faden nehmen und für alles,

was einem Halt und Richtung gibt, einen

Knoten in den Faden machen. Alle sind

eingeladen, diese Fäden für die nächste

Zeit bei sich zu tragen. In Ruhe wieder

aus der Mitte herausgehen.

Abschluss

Sich gemeinsam um das Labyrinth setzen –

wer mag, kann sich über die Erfahrungen,

die gemacht wurden, austauschen – oder

einfach auch nur nachwirken lassen, ganz

ohne reden – kann auch mal fein sein.

Zum Schluss Kopien des Gebetes aus-

teilen und gemeinsam beten.

Gebet

Gott meines Lebens,

Ich bin unterwegs in meinem Lebens-

labyrinth.

Niemand hat mich gefragt, ob ich es be-

treten will,

aber nun gehe ich Schritt für Schritt.

Manchmal bin ich der Mitte ganz nah,

da bin ich „ich selber“,

da höre ich den Ruf und sehe einen Sinn.

Manchmal aber führt der Weg wieder an

den Rand,

da bin ich mir selber fremd,

und alles scheint sinnlos.

Und dann ganz am Rand

kommt plötzlich die Wende.

Der Weg führt zurück zur Mitte.

Lass mich vertrauen,

dass du, Gott, mit mir gehst

und das Ziel meines Weges bist.

Martin Blatter

Schnecken backen

Viele Jugendliche kochen und backen ger-

ne. Deshalb mache ich ganz gerne Pizza-

und Nussschnecken mit ihnen, die wir im

Anschluss an die oben genannten Grup-

penbausteine dann vertilgen. So kann

man dann mit allen Sinnen dem Labyrinth

auf die Spur kommen, denn schließlich ist

auch eine Pizzaschnecke nichts anderes

als eine Spirale, die von außen nach in-

nen geht – und dabei mmhhh macht :-)!

Rezept dafür braucht man eigentlich kei-

nes: einfach einen fertigen (ja, manchmal

muss das auch sein) Strudelteig aus-

rollen, Frischkäse drauf und mit Wurst,

Käse, Paprikawürfeln, Mais, Lachs, … und

was man halt so daheim hat, belegen;

mit Pizzagewürz, Salz und Pfeffer wür-

zen, einrollen und davon dann 2 cm dicke

Scheiben abschneiden – schon hat man

Schnecken!

Reni Pirchmoser

Ehrenamtliche Vorsitzende,

Redaktionsteam

Page 14: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 201214

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Grafik: Maria Steindl

Wer verwirrt wird, wird feststellen,

dass verwirrte Wirren in ihrer Verwirrtheit oft wirrer erscheinen

als die Wirren der Irren.

Rechts ist Links und Links ist Rechts,

wenn man Rechts und Links vertauscht.

Denke nie gedacht zu haben,

denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses denken,

wenn du denkst,

dann denkst du nur du denkst,

aber denken tust du nie

Mathe macht keinen Sinn, jetzt ist es bewiesen:

Je mehr Käse, desto mehr Löcher.

Je mehr Löcher, desto weniger Käse.

Also, je mehr Käse,

desto weniger Käse. … verwirrt?

Wer gegen Aluminium minimal immun ist,

besitzt Aluminiumminimalimmunität.

… und wenn du noch nicht ganz verwirrt bist,wirst du dich auch in diesem Irrgarten nicht verirren :)!

Ver(w)irrt?>> (W)irre Aussagen

Page 15: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 2012 15

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Geb

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KoMM zUR MIttE>> Der Weg durch das Labyrinth

Ver(w)irrt?>> (W)irre Aussagen

Dennoch muss jeder seinen Weg

alleine gehen,

mal mit Begleitung,

mal gegen den Strom,

mal in ehrlicher Gemeinschaft,

mal vater- und mutterseelenallein.

Irgendwann stehen wir alle

im äußersten Ring des Labyrinths

und verfluchen das Leben,

in das wir geraten sind.

Auch wenn der äußerste Ring

der längste ist,

wendet sich der Weg

doch wieder nach innen.

Das Labyrinth spricht die Urbotschaft

des Geistes aus:

Komm zur Mitte und lass dich verändern.

Christus ist der Freund der Wanderer

in allen Lebenslagen.

Er bleibt solidarisch,

in Leid und Freude,

in Nähe und Ferne.

Er ist Anfang und Ende jeden Weges.

Er ist ein unablässig Wartender,

in der Mitte des Labyrinths.

Anzukommen ist der Lohn aller,

die aufgebrochen sind.

Auch wenn das einzelne noch so

verwirrend ist,

auch wenn der Weg von noch so vielen

Umwegen gekennzeichnet ist,

auch wenn das Herz sich abschnittsweise

noch so verloren fühlt:

Im ganzen Überblick ist

die Vollkommenheit und Schönheit des

Weges jedoch erstaunlich.

(Gernot Candolini)

Ich stehe vor dem ersten Schritt

eines langen Weges.

Dieser Schritt verändert alles.

Dieser Schritt wird mich

in ein Labyrinth führen.

Werde ich darin verloren gehen?

Werde ich es schaffen?

Wo will ich eigentlich hin?

das Labyrinth wartet und sagt:

Geh nur.

Falsch oder richtig

ist die ständige Frage der Welt.

Bleibe nicht stehen

ist die Antwort des Labyrinths.

Das Labyrinth ist ein Rätsel.

Ein Spiegel der Seele,

ein Gleichnis des Lebens.

Wer ein Labyrinth begeht,

macht sich auf einen Weg der Wandlung.

Ich bin an den Rand geraten.

Ich habe mich einen langen Weg gemüht

und bin weiter weg vom Ziel als je zuvor.

War der Lockruf zur Mitte

eine Täuschung?

Gott möchte uns das ganze

Universum zeigen,

deswegen gibt es

keinen geraden Weg zur Mitte.

Einen Weg gemeinsam zu gehen

gibt Kraft.

So ist eine Durststrecke leichter

auszuhalten

und die Schritte werden sicherer.

Page 16: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 201216

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Konstruieren

Die Art der Konstruktion der klassischen

Grundform geht nach einem relativ einfa-

chen und doch überraschenden System.

Man muss sehr genau sein, aber wer es

eine Weile versucht, schafft es sicher.

Beschreibung für die vorlage auf Seite 19:

Zuerst zeichnet man ein Kreuz, dazu vier

Ecken und vier Punkte. Von der Spitze

des Kreuzes wird zur ersten Ecke ein Bo-

gen gezogen. Dann ein Bogen nach dem

anderen, wobei immer das nächste Eck,

oder Punkt mit dem nächsten Eck oder

Punkt auf der anderen Seite verbunden

wird. Man muss nur darauf achten, dass

das Kreuz mit den Ecken richtig gezeich-

net ist und dass man beim Ausführen der

Bögen keine Ecke oder Punkt auslässt.

Ein Labyrinth bemalen und gestaltenDas Labyrinth eignet sich auch sehr gut

zum Bemalen. Mit Farben kann man seine

Stimmung gut ausdrücken und der Laby-

rinthweg wird zu einem bunten Bild. La-

byrinthe kann man aber auch mit Lötkol-

ben in Holz brennen oder in Ton einritzen.

Besonders schön ist es, ein großes, be-

gehbares Labyrinth im Freien aufzumalen

oder aufzulegen. Es gibt unzählige Mög-

lichkeiten - es geht immer nur darum,

mit irgendeinem reichlich vorhandenen

Material die Wegestruktur deutlich zu

machen. Das kann mit langen Tüchern

oder Schnüren geschehen. Gut eignen

sich Holzstücke (30 cm Brennholzscheite),

Ziegel, Steine und Kerzen. Besonders ein-

fach geht es mit einem großen Laub- oder

Heuhaufen, mit dem Rasenmäher oder

einem Kreidewagen und natürlich im Win-

ter im Schnee.

MEIN WEG zUR MIttE

Für die Vorarbeiten braucht man einen

Stock oder Nagel (für die Mitte), eine

Schnur und Kreide bzw. einen Schrau-

benzieher (im Gras). Man zeichnet oder

ritzt Kreise auf und arbeitet dann mit Hilfe

eines Planes die Labyrinthform ein. Das

Labyrinth kann, je nachdem wie viel Platz

zur Verfügung steht, drei, vier, fünf oder

mehr Umgänge um die Mitte haben. Auf

die vorgezeichnete Form können nun die

Steine, Zweige, Holz oder Kerzen aufge-

stellt werden.

Lichterlabyrinthe

Besonders Lichterlabyrinthe haben eine

magische Anziehung und stellen immer

ein besonderes Erlebnis für alle Beteilig-

ten dar.

Als Kerzen eignen sich im Freien beson-

ders die sogenannten Partylichter - das

sind in Alutassen gegossene Fackeln mit

dickem Docht. Eine Möglichkeit in In-

nenräumen sind Teelichter in Tassen aus

Pappe oder Plastik. Im Freien sind Tee-

lichter zuwenig, weil sie leicht ausgehen.

Die Kerzen müssen im Abstand von

höchstens 50 cm aufgestellt werden, im

Kurvenbereich enger. Das bedeutet, dass

ein Labyrinth mit vier Umgängen mindes-

tens 160 Kerzen braucht, eines mit sieben

Umgängen 350. Je enger die Kerzen ge-

setzt sind, desto schöner schaut das Lich-

terlabyrinth aus.

Große Rituale im LabyrinthViele Völker feiern die Einführung der

Jugendlichen in die Welt und den Stand

eines Erwachsenen mit großen, oft wo-

chenlangen Festen. In unserer Kultur wird

dieses Ereignis noch in den kirchlichen

Festen der Firmung und Konfirmation ge-

feiert.

Es gibt mehrere Hinweise, dass das La-

byrinth bei verschiedenen Völkern im

Rahmen von Initiationsriten verwendet

wurde. Das ist nicht verwunderlich, denn

im Labyrinth werden grundlegende Le-

benswahrheiten ausgedrückt. Diese soll

der Jugendliche, der in die Erwachsenen-

welt eintritt, lernen, erfahren und verin-

nerlichen.

>> Methodenbausteine mit Labyrinthen

Page 17: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 2012 17

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MEIN WEG zUR MIttE>> Methodenbausteine mit Labyrinthen

Ein Initiationsritual mit Jungen könnte so

aussehen:

Ein Labyrinth aus Steinen wird mit der

Gruppe gemeinsam aufgelegt. In der

Mitte des Labyrinths wird ein Loch aus-

gehoben. Jeder Junge hat ein Spielzeug

mitgebracht, das ihm in der Kindheit sehr

wertvoll war. Mit diesem Spielzeug in der

Hand wird der erste Labyrinthgang getan.

Jeder bringt sein Spielzeug in die Mitte,

legt es in die Grube und geht mit leeren

Händen zurück. Die Paten schütten die

Grube zu. Nun trägt jeder Junge allein

einen Stein in die Mitte, der so schwer

ist, dass er gerade noch getragen wer-

den kann. Dieser Stein wird auf der zuge-

schütteten Grube abgesetzt. Am Ausgang

bekommt der Junge vom Paten ein klei-

nes Geschenk und einen Weisheitsspruch.

Dann bekommen die Initianden Trommeln

und die Paten nehmen Fackeln. Nun wird

noch einmal gemeinsam in das Labyrinth

hinein- und wieder herausgezogen.

Das Labyrinth wird anschließend abgebaut

- bis auf den Steinhaufen in der Mitte.

Auch ein reines Frauenfest zur Menarche,

der ersten Regelblutung der Frau, lässt

sich mit einem Labyrinth und einem ge-

meinsamen Tanz der Frauen besonders

schön gestalten.

Mit dem Labyrinth Geschichten erzählenViele Geschichten sind Weggeschichten,

Geschichten von Aufstieg und Abstieg,

von der Suche nach einem Ziel und dem

eigentlichen Weg zur Weisheit.

Jona und Abraham etwa gehen sehr ver-

schlungene labyrinthische Wege, ehe sie

ihr Ziel erreichen. Bei beiden endet der

Weg keineswegs bei den großen Erfolgs-

erlebnissen, sondern sie werden auf einen

stillen, geheimnisvollen Weg geschickt,

bis ihnen Gott auf sanfte Weise begegnet

und sich ihr Zorn in Mitleid und ihre Angst

in Vertrauen verwandelt.

Der Weg zur Mitte - der sogenannte Hel-

denweg - gelingt meist leichter, hingegen

wird der Weg aus der Mitte heraus - der

Liebesweg - oft übersehen.

Es gibt viele Geschichten, die mit dem

Labyrinth in Verbindung gebracht wer-

den können und die Geschichte dadurch

plastischer und verständlicher wird. Es

lohnt sich auch, die eigenen Lieblings-

geschichten zu untersuchen, ob sie sich

nicht auch mit oder auf einem Labyrinth

erzählen ließen.

Leise und laute Spiele

Es ist ausgesprochen interessant eine

Stunde lang mit dem Notizblock neben

einem Labyrinth zu sitzen und die Spiele

aufzuschreiben, die den Kindern so ein-

fallen. Sie sind Meister im Erfinden immer

neuer Spielmöglichkeiten.

Natürlich ist das Herumrennen im Laby-

rinth das beliebteste Spiel. Es gibt Wett-

läufe auf Zeit, Fangen spielen, quer über

die Reihen springen, auf den Linien ba-

lancieren usw. Auch wenn das Labyrinth

ein tiefsinniges Ursymbol ist, so ist es

auch ein simples Spielgerät.

Weitere Spielideen:

• Gehen auf Zeit - wer kann das Labyrinth

in möglichst genau drei Minuten durch-

wandern?

• Blinde führen – eine/r geht voraus und

führt eine Person mit verbundenen Au-

gen an der Hand.

• Kugel treiben - eine Kugel aus einem

Bocciaspiel wird mit Hilfe eines Stockes

durch das Labyrinth gerollt.

Es ist natürlich auch möglich, das Laby-

rinth als Unterlage für etwas anderes zu

verwenden. Ich kann im Labyrinth die

Buchstaben auflegen, wenn ich das Al-

phabet machen will, oder Stationen zu

einem bestimmten Thema aufbauen, wie

zum Beispiel die Sinnesorganen oder die

Symbole der Weltreligionen.

Page 18: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 201218

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Im Labyrinth tanzen

Seit alters her ist das Labyrinth als Tanz-

platz in Verwendung. Am bekanntesten

sind die darin getanzten Schreittänze.

Diese bestehen aus einer Schrittabfolge,

bei der sich Schritte nach vor und Schritte

zurück abwechseln. Zwei, drei oder vier

Schritte vor und dann einen zurück. Die-

ser Schritt zurück öffnet neben der Bewe-

gung des Körpers nach links und rechts

in den Wendungen des Labyrinths eine

zusätzliche pendelnde Bewegung, die

von den meisten Kindern und Erwach-

senen als angenehm empfunden wird.

Neben der Verlangsamung der Zeit und

dem inneren Austarieren hat diese Bewe-

gung noch eine weitere tiefe Bedeutung.

Jeder Lebensweg kennt den Rückschritt.

Es ist der Schritt der Sammlung und des

Schwungholens. Jede/r der/die einen

Sprung vor sich hat, geht zuerst ein paar

Schritte zurück. Es ist wie ein notwendi-

ges Anlaufnehmen.

Wenn Kinder heranwachsen ist immer

wieder zu beobachten, dass sie knapp

bevor sie einen Entwicklungssprung ma-

chen, eine besonders kindliche Phase ha-

ben. Es ist ein natürliches Zurückgehen

für den anstehenden Entwicklungssprung.

Bei Erwachsenen ist das nicht anders,

aber vielleicht nicht mehr so auffällig. Der

Pilgerschritt ist wie eine symbolische Be-

wegung dieser Lebenswirklichkeit.

Wenn ein Labyrinth begangen wird, passt

folgendes Pilgerritual sehr gut dazu:

Laut sprechen:

Alle Pilger dieser Welt kennen drei Schrit-

te der Pilgerschaft:

der erste ist Demut (dazu senke ich den

Kopf und lasse die Hände vorhängen)

der zweite ist Loslassen (dazu hebe ich

die Hände als Fäuste und öffne sie dann)

der dritte Empfangen (dazu drehe ich die

Handrücken nach unten und halte sie vor)

Möge der Weg uns nach Hause bringen.

(dazu beschreibe ich mit den Händen ei-

nen Kreis und lege beide Hände auf meine

Brustmitte)

Konzentrationsübung

Material: Labyrinthvorlage, Stift, Augen-

binde

Diese Konzentrationsübung wird als Part-

nerarbeit gemacht. Jedes Paar erhält eine

kopierte Labyrinthvorlage, einen Stift und

eine Augenbinde. Eine/r der beiden ver-

bindet sich die Augen. Seine/Ihre Aufga-

be ist es, mit dem Stift den Weg ins La-

byrinth zu finden. der/die Sehende muss

ihm/ihr dabei helfen und den Weg dort-

hin möglichst genau beschreiben. In der

Mitte angekommen, kann die Augenbinde

abgenommen und der Weg begutachtet

werden. Es ist ganz spannend zu sehen,

wir die Linien verlaufen.

Die Aufgabe ist äußerst schwierig und

verlangt ein gutes Zusammenspiel der

Paare.

KlanglabyrinthMaterial: einfaches Labyrinth in recht-

eckiger Form, verschiedene Klanggeräte,

Augenbinden

Auf dem Boden wird ein einfaches, recht-

eckiges Labyrinth aufgelegt bzw. aufge-

klebt. Vier Personen stellen sich jeweils

an eine Ecke und erhalten ein Klangge-

rät. Einer weiteren Person werden die

Augen verbunden. Sie soll anhand der

Klänge den Weg in die Mitte finden. Aus

der Richtung, in die die Person gehen soll,

ertönt ein Klang. Wenn sie in die Nähe ei-

ner Wendung kommt, verändern sich die

Klangabstände. Bei der Wendung ange-

langt, ertönt der Klang nun aus einer an-

deren Richtung. Das konzentrierte Hören

ist ein starkes und seltenes Erlebnis.

Gernot Candolini

Labyrinthbauer, Autor, Montessorilehrer

in Innsbruck

Maria Löcker

KJ-Organisationsreferentin Salzburg,

Redaktionsteam

MEIN WEG zUR MIttE>> Methodenbausteine mit Labyrinthen

Page 19: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 2012 19

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Anleitung zur Konstruktion eines Labyrinths

MEIN WEG zUR MIttE

Labyrinth Kopiervorlagen

Labyrinth Chartres Labyrinth Boughton Klanglabyrinth

Quellen: Gernot Candolini, www.labyrinthe.at; Katholische Jugend Oberösterreich, ooe.kjweb.at/praxis

Weitere Vorlagen und Anleitungen auf www.kj-salzburg.at

Page 20: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 201220

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Liturg

ie

>> Anstelle der vorgeschlagenen Me-

ditation im Anschluss an den Schrifttext

kann auch ein meditativer Gang beim

Betreten und Verlassen der Kirche die

Liturgie mit einer „Labyrintherfahrung“

umrahmen. Diese Erfahrung des unge-

wöhnlichen Weges beim Hereinkommen

wird in der Liturgie aufgegriffen.

LiedDu sei bei uns (Du mit uns, Nr. 585)

EinleitungWir sind unterwegs auf unserem eige-

nen, persönlichen Lebensweg. Wo will

ich eigentlich hingehen? Was ist mein

Lebensziel? Worin liegt der Sinn meines

Lebens? Im Augenblick gehen wir auch

einen bestimmten Weg: Seit Aschermitt-

woch ist Fastenzeit. 40 Tage lang gehen

wir einen Weg, der auf Ostern hinläuft.

Ein Weg, der ein klares Ziel hat.

Wenn wir manchmal scheinbar ziellos um-

herirren, nicht genau wissen, was jetzt ei-

gentlich so schief „läuft“ in unserem Leben,

dann kann eine Unterbrechung des Alltags

helfen, wieder orientierung zu finden. in

der Fastenzeit sind wir eingeladen unser

Leben zu überdenken, uns neu auszurich-

ten, eventuell neue Wege einzuschlagen

oder auch die guten Wege auszubauen.

Wir werden aufgefordert, alles, was uns

im Leben satt und träge macht, zu meiden

und Buße zu tun. Wenn die Bibel von Buße

redet, geht es nicht um Bestrafung und

Selbstquälerei, sondern um Umkehr und

Befreiung, Versöhnung und Neuanfang.

Überlege dir, was soll in deinem Leben die

Mitte sein? Woraus kannst du Kraft schöp-

fen und woher bekommst du Halt?

Beim Begehen eines Labyrinthes sind wir

zur Mitte unterwegs. Es ist nicht immer

ein leichter Weg und manchmal, wenn wir

schon sehr nahe sind, schlingt sich der

Weg wieder weg von der Mitte. Wichtig ist

es, weiterzugehen, denn nur so kann ich

die Mitte erreichen.

Die Sonntage zwischen Aschermittwoch

und Ostern sind traditionell keine Fastta-

ge. Sie erinnern uns Woche für Woche an

die Auferstehung Jesu – daran, dass die

hoffnung die verzweiflung besiegt, das

Licht die Dunkelheit und Gott den Tod.

Kann Ostern zum Ziel, zum Mittelpunkt

meines Lebens werden? Kann Gott zur

Mitte meines Lebens werden?

Jesus hat gesagt: „ich bin der Weg und

die Wahrheit und das Leben; niemand

kommt zum Vater außer durch mich.“

(Johannes 14,6)

LiedHerr, wohin sollen wir gehen (Du mit uns,

Nr. 684)

GeschichteMein Weg – dein Weg

da bat einst ein Schüler seinen rabbi:

„Meister, bitte, weise mir einen Weg, um

Gott zu dienen!“

der rabbi antwortete: „Es geht nicht an,

dem Menschen zu sagen, welchen Weg er

gehen soll, denn da ist ein Weg zu dienen

durch Lehren und da ist ein Weg, Gott zu

dienen durch Gebet; da ist ein anderer

Weg, Gott zu dienen durch Fasten, und

wieder ein anderer, Gott zu dienen durch

Essen. Jedermann soll darauf achten, zu

welchem Weg ihn sein Herz zieht; dann

soll er diesen mit ganzer Kraft wählen!“

(nach Martin Buber)

LiedGeh mit Gott, geh deinen Weg (Du mit

uns, Nr. 446)

LesungPs 25, 4-9

LiedImmer noch auf dem Weg (Du mit uns,

Nr. 499)

EvangeliumMk 1, 12-15

Wir versuchen immer wieder einen guten

Weg zu gehen und merken oft, dass das

sehr schwierig ist, dass wir immer wieder

UNtERWEGS IM LAByRINtH UNSERES LEBENS>> Liturgiebausteine für die Fastenzeit

Page 21: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 2012 21

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Liturg

ie

UNtERWEGS IM LAByRINtH UNSERES LEBENS

Ablenkung erfahren. Jesus kannte diese

Situation genau. Der Ruf zur Umkehr ist

der Ruf zum Glauben und Vertrauen.

MeditationEin begehbares Labyrinth wird vorbe-

reitet (Anleitung S. 16 oder begehbare

Labrinthmatte S. 11). Dieses wird nun

einzeln oder in einer Kette gereiht durch-

schritten – dazu eventuell entspannende

Musik laufen lassen.

Das Labyrinth kann mit unterschiedlichen

haltungen durchschritten werden: etwa,

dass ich gar nichts erwarte, sondern durch

meine offene Haltung aufmerksam auf

mein Inneres höre. Man kann sich aber

auch auf eine Frage, ein Anliegen oder auf

eine offene Entscheidung konzentrieren.

Mögliche Fragen können dabei sein:

Was ist mir wirklich wichtig auf meinem Weg?

Was ist mein Ziel - was will ich erreichen?

Was nehme ich auf dem Weg mit - was

soll ich loslassen oder sein lassen?

Was lenkt mich auf meinem Weg ab - was

blockiert mich beim Gehen?

Wer begleitet mich auf meinem Weg - wer

ist mein/e Wegbegleiter/in?

Wem kann ich vertrauen?

Eine weitere Möglichkeit ist, beim Ein-

gang in das Labyrinth einen Satz zum

Nachdenken mitzugeben oder zwischen-

drin Gedankenanregungen auf Zetteln zu

platzieren.

Wenn der Platz für ein begehbares La-

byrinth nicht ausreicht, besteht auch die

Möglichkeit, ein Labyrinth auf einem Blatt

Papier mit dem Stift nachzufahren oder es

als Mandala auszumalen.

textSeite 15

textDurch ein enges Tor

Trittst du in das Labyrinth ein.

Gehend entsteht der Weg.

In steter Bewegung wächst du

In die Fülle des Lebens.

Du durchschreitest deinen Lebensraum,

Der verborgenen Mitte entgegen.

Unterwegs weißt du nicht,

Wo du bist,

Ob nah oder fern dem Ziel.

Scheint es nah,

ist es gleich darauf ungewiss.

Aber gib nicht auf,

Überall umkreist du die Mitte.

Wenn du dort ankommst,

Hast du die Mitte deines Lebens

gefunden.

(Quelle unbekannt)

Vater unser

AbschlussManche finden es sinnlos, im verwirrenden

Labyrinth des Lebens weiterzugehen. Die-

ser Weg ins Labyrinth aber führt sicher zur

Mitte; ich darf mich nur nicht entmutigen

lassen oder umkehren. Wer weitergeht, fin-

det das Ziel. Und als Christ/in darf ich wis-

sen: ich werde begleitet vom Bruder Jesus

Christus (vgl. Lk 24,13-35: Als die Jünger

von Emmaus IHN entdeckten, haben sie

Mitte und Halt gefunden), der auf seinem

Kreuzweg auch nicht resignierte, sondern

immer wieder aufstand und weiterging.

SegenVertrau auf Gott.

Er begleitet deine Gedanken

und zeigt dir Wege.

Vertrau auf Gott.

Er berät dein Gewissen

und lässt dich nicht fallen.

Vertrau auf Gott.

Er begleitet deine Sehnsüchte

und schenkt dir Erfüllung.

Vertrau auf Gott –

dann wird er dir zum Segen.

LiedGeh unter der Gnade (Du mit uns, Nr. 351)

Birgitta Tsakeng Nguimya

KJ-Jugendleiterin im Tennengau

>> Liturgiebausteine für die Fastenzeit

Page 22: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 201222

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DAS ERStE MAL zUR WAHL

Das erste Mal zur PGR-Wahl heißt es heuer für alle 14 bis 21-jährigen. Durch die He-

rabsetzung des Wahlalters auf 14 Jahre in der Erzdiözese Salzburg gibt es so viele

potentielle Erstwähler/innen wie noch nie.

Am 18. März 2012 werden bei weitem nicht alle von ihrem Wahlrecht Gebrauch ma-

chen. Vielfach wird es von den bisherigen Kontakten und Erfahrungen mit der Pfarre

abhängen, ob sie sich an der Wahl beteiligen.

Grundsätzlich sind es junge Menschen gewohnt zu wählen – zwischen unterschiedlichen

Veranstaltungen, Vereinen, Lebensstilen, Konsumgütern, Freizeitbeschäftigungen, etc.

Eine wesentliche Aufgabe der neuen Pfarrgemeinderäte/innen wird darin bestehen, da-

rauf zu achten, dass auch die Pfarre eine Option für junge Menschen bleibt oder wird.

Wahlnuss–Freecards zum Verteilen

Die KJ Salzburg hat anlässlich der PGR-Wahl Freecards zum Verteilen produziert (siehe

SERVUS-Rückseite). Damit können v.a. Jugendliche auf die PGR-Wahl am 18. März und

ihr Wahlrecht aufmerksam gemacht werden.

Wir schicken die gewünschte Anzahl an Freecards gerne zu (solange der Vorrat reicht).

Bestellungen: 0662 8047-7540 oder [email protected]

Jugend-Verantwortliche im PGR

Die Österreichweite Website www.jugendgehtab.at rund um Jugend & PGR-Wahl wird

auch nach der Wahl mit neuen Inhalten zur Verfügung stehen und als Informations-

plattform für Jugend-Verantwortliche im PGR genutzt werden.

Die regionalen KJ-Jugendleiter/innen freuen sich schon, den neu gewählten PGR-Ju-

gendvertreter/innen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Christoph Sulzer

KJ-Organisationsreferent Salzburg

>> Jugendliche & PGR-Wahl

Page 23: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 2012 23

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ichte

>> Jahresschwerpunkt Spiritualität

... MEHR ALS DU GLAUBSt

>> Unter dem Titel „... mehr als du glaubst!“

widmet sich die Katholische Jugend im Ar-

beitsjahr 2011/12 verstärkt dem Thema

Spiritualität.

Welche Bedeutung hat Glaube für Ju-

gendliche heute? Wie können Jugend-

liche über ihren Glauben sprechen? Wo

erfahren junge Menschen ihren Glau-

ben? Wie beten Jugendliche? Diese

und noch viele weitere Fragen stehen

in diesem Arbeitsjahr im Mittelpunkt.

In Aktionen und Projekten in ganz Öster-

reich wollen wir unterschiedlichste Aspek-

te von Spiritualität darstellen und unsere

Jugendlichen ermutigen, sich mit ihrem

Glauben auseinanderzusetzen.

Film: „Mehr als du glaubst“

Was glauben Jugendliche? Glauben Ju-

gendliche heutzutage überhaupt noch??

Die KJ hat Jugendlichen aus ganz Ös-

terreich Fragen über ihren Glauben, die

Kirche, Gott, … gestellt. Es ist ein bunter,

interessanter Film entstanden - zu sehen

auf www.kj-salzburg.at

Interaktive Österreichkarte

An welchen Orten haben Jugendliche Gott

erfahren? Wo haben Jugendliche gespürt,

dass Gott sie begleitet? Welche Orte

sind für Jugendliche spirituelle Orte? Auf

www.katholische-jugend.at/erfahrungs-

orte-des-glaubens-ansehen sind schon

viele Glaubensorte markiert. Schau doch

mal nach!

Spiricaching

Beim Spiricaching geht es darum, heraus-

zufinden, welche orte für Menschen von

spiritueller Bedeutung sind. Dort werden

– wie beim Geocaching – „Schatzkisten“

versteckt, die gefüllt sind mit Lieblingsge-

beten, -liedern, -sprüchen oder Ähnlichem.

So können auch andere diese besonde-

ren Plätze kennenlernen. Am spannends-

ten ist es natürlich, wenn möglichst

viele Jugendgruppen, Schulklassen,

… mitmachen. Also bastelt euren eig-

nen Spiricache. Eine genaue Beschrei-

bung und Anleitung findest du unter

www.spiricache.at

Spiricaching – Entdeckungsreise

durch Salzburg

Jugendliche begeben sich mit einem GPS-

Gerät oder ihrem Handy auf Schatzsuche

in der Stadt Salzburg und lösen dabei

knifflige Aufgaben.

termin: Sa 16. Juni 2012, 10-16 Uhr, für

Jugendliche ab 14

Gebetbuch von Jugendlichen

In ganz Österreich werden Gebete von

Jugendlichen gesammelt. Herzlichen Dank

für die vielen, selbstgeschriebenen Gebe-

te, die bisher bei uns eingegangen sind!

Eigene Gebete können auch weiterhin an uns

gesandt werden: [email protected]

Hier noch eine Kostprobe für das Gebetbuch,

welches aus den zugesandten Gebeten

entstehen wird:

Guter Gott!

Du bist immer bei mir:

jeden Tag, jede Stunde, jede Minute.

Das ist gut so.

Denn in schwierigen Situationen weiß ich

immer, dass jemand da ist,

der mich beschützt, mich auffängt,

mich tröstet, mir ein Freund ist,

wenn alle sich abgewandt haben.

Aber auch meine Freude teilst du mit mir.

Danke für das alles.

Danke, dass du da bist.

Amen.

(Anna Kirchner, 15)

Weitere infos: www.kj-salzburg.at

Maria Löcker

KJ-Organisationsreferentin Salzburg

Redaktionsteam

Page 24: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 201224

Ferien & Sommer 2012 … gemeinsam unterwegs

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Besuch aus Südkorea

>> Sei dabei!

Mit einer stimmungsvollen Fackelwanderung, einem gemeinsam

gestalteten Gottesdienst und dem Weg zum Sonnengesang zur

Einsiedelei „Carceri“ stimmen wir uns auf Ostern ein.

Natürlich bleibt auch Zeit, um Assisi zu entdecken, gemütlich

durch die Gassen zu schlendern und einen typisch italienischen

Cappuccino zu trinken.

Wann: Sa 31. März – Do 5. April 2012

Kosten: € 280 bzw. € 265 für Nicht-Verdiener/innen, inkl. Bus-

fahrt, Vollpension & Getränke bei den Mahlzeiten

Zielgruppe: Jugendliche ab 14 und junge Erwachsene

Leitung & infos: Monika Freisinger, 0676 8746-7546,

[email protected],

Josef Pletzer, 0676 8746-7544, [email protected]

2012 ist dein Firmjahr? Dann ist diese Woche genau das Richtige

für dich. Hier kannst du mit anderen Firmlingen eine tolle Woche

erleben: Gelände-rallye, Beachvolleyball, Schlauchbootrennen,

Schnorcheln, Stadtbummel in Novigrad, …

Zeit bleibt auch für einen „etwas anderen“ Jugendgottesdienst

am Strand.

Wann: So 8. – Sa 14. Juli 2012

Wo: Apartmentanlage in Lanterna/Kroatien

Zielgruppe: Firmlinge 2012

Kosten: € 315, inkl. Bus, unterkunft, verpflegung, Schifffahrt

Leitung & infos: Monika Freisinger, 0676 8746-7546,

[email protected],

Franz Engl, 0676 8746-7547, [email protected]

… eine Woche Sport, Spaß, Action und Chillen gemeinsam mit

anderen Jugendlichen!

Auf dich wartet ein buntes Programm mit verschiedenen Work-

shops, Openairkino, Volleyball, … und einem tollen Jugendgot-

tesdienst. Beim Schiffsausflug nach rovinj genießen wir leckeres

Essen und einen phantastischen Sonnenuntergang.

Wann: So 8. – Sa 14. Juli 2012

Wo: Apartmentanlage in Lanterna/Kroatien

Zielgruppe: Jugendliche ab 14

Kosten: € 345, inkl. Bus, unterkunft, verpflegung, Schifffahrt

Leitung & infos: Monika Freisinger, 0676 8746-7546,

[email protected],

Franz Engl, 0676 8746-7547, [email protected]

Im Juli 2012 folgen ca. 40 Jugendliche aus unserer Partnerdiö-

zese Daegu /Südkorea unserer Einladung nach Salzburg. Die Ju-

gendlichen sind zuerst ein paar Tage zu Gast in Familien, danach

erkunden wir mit ihnen die Stadt Salzburg.

Du möchtest gerne 2 Jugendliche für ein paar Tage in deiner

Familie oder Pfarre aufnehme oder mit ihnen eine Tour durch

Salzburg machen? Dann melde dich bitte bei uns!

Kontakt: Monika Freisinger, 0676 8746-7546,

[email protected]

osterbegegnung in Assisi

Firmlingswoche

Strada del Sole

Page 25: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 2012 25

Ferien & Sommer 2012 … gemeinsam unterwegs

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>> Sei dabei!

Eine Nacht für Firmlinge und ihre Patinnen/Paten

viele Firmlinge befinden sich in einer besonderen Lebensphase:

in der Entwicklung vom Mädchen zur jungen Frau, vom Burschen

zum jungen Mann. Dieser Wendepunkt im Leben braucht Bestär-

kung und soll gefeiert werden!

Wir greifen auf die alte Tradition von Initiationsriten zurück und

deuten diese im christlichen Sinne. Die erwachsenen Patinnen/

Paten stellen dabei ihre Lebenserfahrung zur Verfügung und neh-

men die Firmlinge in die Gemeinschaft von Frauen bzw. Männern

auf. Sie helfen ihnen, ihre Begabungen und talente zu finden,

anzuerkennen und zu stärken.Ein Wochenende zur Vorbereitung

auf die gemeinsame Zeit der Begleitung und des Begleitet-Seins!

Ein gemeinsames Projekt

Termine Nacht des roten Mondes (für Mädchen und ihre

Patinnen):

9./10. März 2012 Thalgau, 13./14. April 2012 Thalgau,

27./28. April 2012 Pinzgau

Termine Nacht des Feuers (für Burschen und ihre Paten):

13./14. April 2012 St. Georgen/Sbg., 27./28. April 2012 Bischofs-

hofen, 11./12. Mai 2012, St. Georgen/Sbg.

dauer: Beginn jeweils 18 Uhr, Ende 12 Uhr am Folgetag

Kosten: € 40 / Paar (inkl. verpflegung, exkl. Übernachtung)

infos & Anmeldung: bis 2 Wochen davor, KJ-Diözesanstelle,

0662 8047-7540, [email protected],

Anmeldeformular auf www.kj-salzburg.at

Nacht des roten Mondes / Nacht des Feuers

Spiricaching – Auf Entdeckungsreise durch Salzburg

KISS - Kurze Impuls Sommer Schulung

Ausgerüstet mit einem GPS-Gerät navigieren die Jugendlichen in

Gruppen durch Salzburgs Hauptstadt!

Auf der Suche nach den Spiricaches – Schatzkisten mit Gebeten,

texten oder sonstigen Schätzen - finden sich auch spannende

Stationen mit verschiedenen Aufgaben. Nach dem Mittages-

sen geht die Entdeckungsreise mit einer interessanten Führung

durch den Dom und die Krypta weiter und endet mit einem ge-

mütlichen Abschluss in der KJ-Diözesanstelle.

Wann: Sa 16. Juni 2012, 10-16 Uhr, Stadt Salzburg

Zielgruppe: Jugendliche ab 14

infos: Lukas Födermair, 0676 8745-7575,

[email protected],

Anmeldung: bis 4. Juni 2012, KJ-Diözesanstelle,

0662 8047-7540, [email protected]

Die KISS ist der Basiskurs für deinen Einstieg in die pfarrliche

Jugendarbeit. Neben Basics für den Start einer Jugendgruppe

und die Durchführung von Jugendprojekten bringt die KISS auch

neue Impulse für „Insider“.

Auf dem Programm stehen Themen wie Gruppenstunden vorbe-

reiten, Gottesdienste gestalten, Veranstaltungen planen, rechtli-

che Grundlagen sowie jede Menge neue Methoden.

Wann: Do 30. Aug. - So 2. Sept. 2012

Wo: Burg Altpernstein, Micheldorf/OÖ

Zielgruppe: aktive und angehende Engagierte in der kirchlichen

Jugendarbeit ab 16

Kosten: € 85 für ehrenamtlich Engagierte, € 170 für hauptamt-

liche Mitarbeiter/innen

infos: Christoph Sulzer, 0676 8746-7542,

[email protected]

Spannendes, Lustiges & Interessantes

Page 26: Servus 20 Labyrinth

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der

Sa 24. Jugendkreuzweg

15.30 Uhr, Treffpunkt Mesnerhaus, Kitzbühel

Sa 24. Firm On

für Firmlinge im Dekanat St. Johann/Pg.

16–22 Uhr, St. Rupert, Bischofshofen

Sa 24. Jugendgottesdienst

18.30 Uhr, Pfarrkirche, Wals/Sbg.

Sa 24. Hip-Hop Gottesdienst

18 Uhr, Pfarrzentrum, Rif/Sbg.

Fr 30. Jugendkreuzweg nach St. Alban/Flachgau

20 uhr, mehrere treffpunkte: Pfarrkirche Arnsdorf,

Pfarrkirche Lamprechtshausen, Pfarrkirche Reits-

berg, Pfarrkirche Nussdorf

Sa 31. Jugendkreuzweg auf den Thierberg/

Dekanat Kufstein

14 Uhr, Treffpunkt Gasthof Neuhaus, Kufstein

Sa 31. Jugendkreuzweg Dekanat St. Johann/T.

15 Uhr, Treffpunkt Pfarrkirche, Oberndorf/T.

Sa 31. Osterbegegnung in Assisi

Sa 31. März – Do 5. April

Mi 4. „Wachet und betet mit mir“ – Gebetswache

Mi 4. – Do 5. April, Kapelle Schüttdorf/Zell am See

Mo 9. Emmausgang Pinzgau

5 Uhr, Emmausgang nach Gerling mit gemeinsamen

Frühstück, Treffpunkt Pfarrkirche, MaishofenDu willst News?

Dann schreibe eine E-Mail an [email protected], Betreff

„Newsletter“ und du findest jeden Monat unsere KJ-News in dei-

nem Postfach. Außerdem findest du unsere veranstaltungen &

Infos auf www.kj-salzburg.at.

>> März 2012

>> April 2012

VERANStALtUNGSKALENDER

So 4. Tabormesse auf der Hohen Salve/Tirol

9 Uhr, Treffpunkt Talstation, Bergbahn Hopfgarten

11 Uhr, Jugendgottesdienst, Wallfahrtskirche,

Hohe Salve

Fr 9. Nacht des roten Mondes

Fr 9. – Sa 10. März, Thalgau

Fr 9. SpiriNight

Fr 9. März, 20.30 Uhr – Sa 10. März, 5.30 Uhr,

Hauptschule 1, Kufstein

Fr 16. Jugendkreuzweg nach Maria Plain/Sbg.

19 Uhr, Treffpunkt Pfarrkirche, Bergheim

So 18. Pfarrgemeinderatswahl

in allen Pfarren Österreichs

So 18. Jugendgottesdienst Stadt Salzburg

18 Uhr, Jugendzentrum yoCo, Stadt Salzburg

Fr 23. Ökumenischer Jugendkreuzweg Stadt Salzburg

18.30 Uhr, Treffpunkt Ursulinenplatz, Salzburg

Fr 23. SpiriNight

ab 18 Uhr, HTL, Saalfelden

Sa 24. Jugendkreuzweg Dekanat Reith/T.

14 Uhr, aufs Hilaribergl bei Kramsach,

Treffpunkt Gasthof Iris, Kramsach

Page 27: Servus 20 Labyrinth

SERVUS • Nr. 20 | März 2012 27

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VERANStALtUNGSKALENDER

Mo 9. Emmausgang in St. Johann/T.

6 Uhr, Pfarrkirche, St. Johann/T.

Fr 13. Nacht des roten Mondes

Fr 13. – Sa 14. April, Thalgau

Fr 13. Nacht des Feuers

Fr 13. – Sa 14. April, St. Georgen/Sbg.

Sa 14. Galiläagang nach Brixen im Thale

5 uhr, zwei treffpunkte: jeweils Pfarrkirche von

Kitzbühel und Hopfgarten

So 15. Jugendgottesdienst Stadt Salzburg

18 Uhr, Jugendzentrum yoCo, Stadt Salzburg

So 15. Jugendgottesdienst

19 Uhr, Pfarrkirche, Grödig/Sbg.

Fr 20. SpiriNight

ab 18 Uhr, Elisabethinum, St. Johann/Pg.

Sa 21. Stammtisch Kaprun

19 Uhr, Meixnerhaus, Kaprun

Sa 21. Jugendgottesdienst

19 Uhr, Pfarrkirche, Wals/Sbg.

Fr 27. Nacht des roten Mondes

Fr 27. – Sa 28. April, Pinzgau

Fr 27. Nacht des Feuers

Fr 27. – Sa 28. April, St. Rupert, Bischofshofen

So 29. Jugendgottesdienst mit den Firmlingen

von Hallwang

19 Uhr, Pfarrkirche, St. Severin/Sbg.

>> VorschauDie nächste SERVUS-Ausgabe erscheint im Juni 2012

zum Thema: „Rituale“

Fr 11. Nacht des Feuers

Fr 11. – Sa 12. Mai, St. Georgen/Sbg.

Sa 12. Jugendgottesdienst

19 Uhr, Pfarrkirche, Wals

Sa 19. Hip-Hop Gottesdienst

18 Uhr, Pfarrzentrum, Rif

Sa 19. Filmnacht

19 Uhr, Meixnerhaus, Kaprun

So 20. Jugendgottesdienst Stadt Salzburg

18 Uhr, Jugendzentrum yoCo, Stadt Salzburg

Fr 25. Taizégebet

20 Uhr, Markuskirche, Stadt Salzburg

Fr 1. Lange Nacht der Kirchen

Angebote für Jugendliche in allen Regionen

>> Mai 2012

>> Juni 2012

Page 28: Servus 20 Labyrinth

Impressum

Zeitung SERVUS der Katholischen Jugend Salzburg

Kapitelplatz 6 | 3, 5020 Salzburg0662 [email protected]

Medieninhaber / herausgeber / verleger: KA in Gemeinde und Arbeitswelt Nr. 01/2012, Verlagspostamt 5020,Erscheinungsort Salzburg, Österreichische Post AG /Sponsoring Post, GZ 02Z032451 S

redaktionsteam: Christoph Ebner, Agnes Eibensteiner,Maria Löcker, Reni Pirchmoser, Maria Steindl.Lektorat: Barbara Baumgartner.Die Meinungen der Autoren entsprechen nicht unbedingt der Meinung des Redaktionsteams.design: Mag.

a Irene Six, www.i6-design.de

dtP: hermine Wilhelmstötter, Katholisches BildungswerkSalzburg. Fotos: Katholische Jugend Salzburg, Barbara Pachta LandArt (S. 2,3,9,15,20,21), Gernot Candolini (S. 4,5,11,12), Hannes Wechner (S. 6), Walter Rinnerthaler (S. 7,13), jugendfotos.de (S. 10,15,18,27)

Sozialfonds der KJ SalzburgEmpfänger: KJ Salzburg, 5020 Salzburg KTO 0000013003, BLZ 20404verwendungszweck: JugendSozialfonds

Wenn unzustellbar, bitte zurück an den Absender: Katholische Jugend Salzburg, Kapitelplatz 6|3, 5020 Salzburg

Die Zeitschrift SERVUS der Katholischen Jugend Salzburg erscheint 4x im Jahrund kann kostenlos abonniert werden. Für Sendungen ins Ausland verrechnen wir einen unkostenbeitrag von € 12,80 pro Jahr.

PFARRGEMEINDERATSWAHL: So 18. März 2012 – DEINE Stimme zählt!

Unbenannt-7 1 07.12.2007 10:51:45 Uhr

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