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Schlussbericht Solothurner Bündnis gegen Depression / 12.12.2013/ Flavio Muheim/Peter Marti / Martin Hatzinger/ ks Seite 1 / 12
Schlussbericht des Pilotprojektes
„Solothurner Bündnis gegen Depression“
Schlussbericht Solothurner Bündnis gegen Depression
Schlussbericht Solothurner Bündnis gegen Depression / 12.12.2013/ Flavio Muheim/ Peter Marti / Martin Hatzinger/ ks Seite 2 / 12
Inhaltsverzeichnis
1. Grundlagen ........................................................................................................................................... 3
2. Lancierung durch „Verein Stress Management“ ................................................................................... 3
3. Organisation.......................................................................................................................................... 4
4. Finanzierung des Pilotprojektes............................................................................................................ 4
5. Das Aktionsprogramm des Bündnis gegen Depression – der 4-Ebenen-Ansatz ................................. 5
6. Das Tätigkeitsprogramm 2010 bis 2012 ............................................................................................... 7
7. Die wissenschaftliche Evaluation........................................................................................................ 10
8. Ausblick: Die Sicherstellung der Weiterführung/ Übergangsaktivität ................................................. 11
9. Die Schlussrechnung .......................................................................................................................... 11
10. Dank und Würdigung .......................................................................................................................... 12
Anhang 1: Schlussrechnung Bündnis gegen Depression ..................... Fehler! Textmarke nicht definiert.
In diesem Bericht wurde die männliche Bezeichnung von Personen gewählt, die weibliche ist selbstver-ständlich mit eingeschlossen.
Schlussbericht Solothurner Bündnis gegen Depression
Schlussbericht Solothurner Bündnis gegen Depression / 12.12.2013/ Flavio Muheim/ Peter Marti / Martin Hatzinger/ ks Seite 3 / 12
1. Grundlagen
Depressionen sind schwere psychiatrische Erkrankungen. Zirka 15 % der an Depressionen erkrankten
Patienten versterben im Längsschnittverlauf an Suizid. Die Erkrankung bewirkt grosses persönliches Leid
und enorme sozio-ökonomische Kosten. Ca. 70 % aller Suizide stehen in engem Zusammenhang mit
depressiven Erkrankungen. Psychische Erkrankungen sind stigmatisiert, dies durch die Gesellschaft,
aber auch Betroffene selber schämen sich für die Erkrankung. Aufgrund der Stigmatisierung suchen Pa-
tienten oft nicht nach professioneller Hilfe, die Erkrankung bleibt unerkannt, teils wird sie zwar diagnosti-
ziert, dann jedoch oft auch falsch oder nicht hinreichend behandelt. Depressionen sind gut behandelbar;
ein Grossteil der in der Schweiz verübten Suizide könnten vermieden werden. Betroffene und Angehörige
sowie die Gesellschaft könnten vor grossem Leid und Kosten bewahrt werden.
In Nürnberg wurde vor einigen Jahren ein Projekt lanciert, das die erwähnten Problemfelder fokussiert
und mit einer gross angelegten Aktion störungsspezifische und entstigmatisierende Aufklärung betreibt.
Die Ergebnisse der vergangenen Jahre zeigten einen positiven Effekt, vorab einen Rückgang der suizida-
len Handlungen. Das erfolgreiche Projekt ist inzwischen auf ganz Deutschland, Europa und Übersee
ausgeweitet worden, auch einige Schweizer Kantone haben sich dem Netzwerk „Bündnis gegen Depres-
sion“ bereits angeschlossen.
2. Lancierung durch „Verein Stress Management“
Auf Initiative von Prof. Dr. med. Martin Hatzinger, Chefarzt Erwachsenenpsychiatrie der Solothurner Spi-
täler AG (soH) wurde das Solothurner Bündnis gegen Depression (SBgD) initiiert. Für die Umsetzung
wurde das Modell einer „verwaltungsexternen Trägerschaft mit Globalbudget“ gewählt. Der Verein Stress
Management übernahm, basierend auf den erfolgreichen Konzepten des Nürnberger Bündnisses und der
bereits etablierten Konzepte in anderen Schweizer Kantonen, die Aufgabe, das Solothurner Bündnis ge-
gen Depression konkret umzusetzen.
Der Verein Stress Management erarbeitete dazu das Konzept in Zusammenarbeit mit Solothurner Institu-
tionen, um eine breit angelegte Interventionskampagne auf mehreren Ebenen gegen depressive Erkran-
kungen durchzuführen. Der Verein lancierte dazu das zweijährige Pilot-Projekt „Solothurner Bündnis ge-
gen Depression“ und stellte im Mai 2010 das Gesuch für einen Projektbeitrag von Fr. 200‘000.-- an den
Lotteriefond des Kantons Solothurn. Die Details des Konzepts wurden vom Verein Stress Management
im Dokument „Beschluss zur Gründung der Arbeitsgruppe Solothurner Bündnis gegen Depressi-
on“ dargelegt und waren Bestandteil des Gesuchs.
Zentrale Ziele des Solothurner Bündnisses gegen Depression waren die Schaffung eines Netzwerks, die
Verbesserung der Früherkennung und Behandelbarkeit der Erkrankung sowie mittel- und langfristig die
Senkung der Suizidrate im Kanton Solothurn.
Definierte Ziele:
Entstigmatisierung der Krankheit durch Information und Anregung der öffentlichen Diskussion
Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der Fachkreise zu Symptomen, Ursachen und
Unterstützungs- und Behandlungsmöglichkeiten
Förderung der Früherkennung und der adäquaten professionellen Behandlung
Förderung von Angeboten für Betroffene und Angehörige
Förderung der Vernetzung und des Erfahrungsaustausches zwischen verschiedenen Institutionen und
Disziplinen
Ziel der Kampagne war und ist es, auf unterschiedlichen Ebenen die Kernbotschaften in der Solothurner
Bevölkerung bekannt zu machen.
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3. Organisation
Der gemeinnützige Verein Stress Management mit Sitz im Kanton Solothurn wurde als Trägerschaft ge-
wählt. Die Geschäftsstelle wurde bei den Psychiatrischen Diensten der Solothurner Spitäler AG (soH)
angesiedelt.
Kern des Solothurner Bündnisses gegen Depression bildete die Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern
des Gesundheitsamtes und der Psychiatrischen Dienste sowie der Geschäftsstelle.
Der Arbeitsgruppe stand eine Steuerungsgruppe mit Vertretern des Vereins Stress Management vor. Um
die gewünschte Breitenwirkung und fachliche Tiefenwirkung zu erzielen, wurde zudem eine Resonanz-
gruppe gebildet, die sich aus Delegierten der Partnerorganisationen zusammensetzte. Zur Steigerung der
Bekanntheit wurde ein Patronats-Komitee unter der Leitung von RR. Dr. iur. P. Gomm eingesetzt.
Das Pilotprojekt endete im Dezember 2012. Die bisherige Trägerschaft bestehend aus Verein Stress
Management, PD soH, Solodaris und GESA wurde erweitert und konstituiert sich neu als PsyGeSo, wel-
che die Arbeiten weiterführt.
Projektorganisation des Solothurner Bündnisses gegen Depression:
4. Finanzierung des Pilotprojektes
Der Antrag des Vereins Stress Management für das Pilotprojekt „SBgD“ plante folgende Finanzierung:
Beitrag aus dem Solothurner Lotteriefonds
Eigenmittel der Solothurner Spitäler AG (soH) und der kantonalen Verwaltung
Drittmittel (Sponsoring)
Vorstand
Vorstand Verein Stress Management
Resonanzgruppe Delegierte der Part-nerorganisationen
Geschäftsstelle
Solothurner Bündnis gegen Depression M. Sc. Flavio Muheim, 50%
Steuerungsgruppe
Prof. Dr. med. Edith Holsboer-Trachsler Dr. phil. Jean-Pierre Simmen Prof. Dr. med. Felix Gutzwiller Dr. h.c. Daniel B. Thorens
Partner GPPSO / Hausärzte-vereinigung SO / VSP/ Pro Infirmis/ Pro Senectute/ Spitex/ Solodaris/ Kirchliche Vertreter etc.
Arbeitsgruppe
Prof. Dr.med. Martin Hatzinger (Leitung) Dr. med. Christian Lanz (Gast) Lic. phil. Manuela Meneghini M.Sc. Corina Schweighauser
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Der Regierungsrat bewilligte am 10. August 2010, (2010/ RRB 1367) das Gesuch des Vereins Stress
Management für das Pilotprojekt „Solothurner Bündnis gegen Depression“ und ermöglichte mit dem Bei-
trag von Fr. 200‘000.-- die Realisierung des Projektes.
In der Finanzierung des Pilotprojektes ist die vorgesehene externe Evaluation über die Breiten- und Tie-
fenwirkung und über das erreichte Zielpublikum sowie die universitäre Begleitforschung nicht enthalten.
Die Begleitevaluation wurde mit separater Finanzierung ermöglicht.
5. Das Aktionsprogramm des Bündnis gegen Depression – der 4-Ebenen-Ansatz
Kern des Bündnisses ist ein sogenanntes 4-Ebenen-Aktionsprogramm, das vom Nürnberger Bündnis
gegen Depression entwickelt wurde und das die identische Grundlage für das Konzept des Solothurner
Bündnisses gegen Depression bildete. Der Ansatz fokussiert auf die Kooperation mit HausärztInnen
(Ebene 1), auf die Wissensvermittlung und Aufklärung der Öffentlichkeit (Ebene 2), die Zusammenarbeit
mit Multiplikatoren, z.B. Seelsorgende, Lehrpersonen, Beratungsstellen etc. (Ebene 3) sowie auf das
Schaffen von Angeboten für Betroffene und deren Angehörige (Ebene 4) (siehe Abb. 1).
Abbildung 1: Der 4-Ebenen-Ansatz des SBgD
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Erläuterungen zu den Ziel-Ebenen:
1. Aufklärung der Öffentlichkeit
Ängste, Scham sowie fehlendes Wissen zu Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten bei Betroffenen
und deren sozialen Umfeld führen trotz guter Versorgungsangebote dazu, dass ein erheblicher Teil de-
pressiver Menschen ohne professionelle Unterstützung bleibt. Von zentraler Bedeutung für eine bessere
Früherkennung und optimierte Versorgungsstruktur ist daher die Aufklärung der Öffentlichkeit. Im Rah-
men des Nürnberger Bündnisses gegen Depression (NBgD) wurde eine umfassende Aufklärungskam-
pagne durchgeführt. Das SBgD orientiert sich inhaltlich und konzeptionell am NBgD.
2. Kooperation mit Hausärzten
Betroffene suchen bei Beschwerden zuerst ihren Hausarzt auf. Dessen Fähigkeit, die Depression als
solche zu erkennen, ist entscheidend für den weiteren Versorgungsweg des Patienten. Die Kooperation
mit Hausärzten ist daher ein zweiter wichtiger Ansatzpunkt. Hierbei war zu berücksichtigen, dass Haus-
ärzte bereits mit einem grossen Fortbildungsangebot konfrontiert sind. Bei der Planung von Fortbildungs-
angeboten wurde die „Hausarzt-Realität“ (wenig Freiraum, viele Fortbildungsangebote, Kostendruck)
berücksichtigt. Fortbildungsveranstaltungen zum Thema „Depression, Suizidalität“ wurden in jedem ärztli-
chen Qualitätszirkel organisiert, die von den Fachgesellschaften offiziell mit Fortbildungspunkten zertifi-
ziert waren. Es wurde ein Video verbreitet, das Wissensinhalte zur Diagnostik und Behandlungsmöglich-
keiten von Depressionen vermittelt.
3. Einbeziehung unterschiedlicher Multiplikatoren
Neben den Hausärzten erschien es sinnvoll, auch andere Berufsgruppen, die an der Versorgung depres-
siver Menschen beteiligt sind, mit einzubeziehen. Dies galt in erster Linie für Psychiater, Psychotherapeu-
ten und Mitarbeiter von Beratungsstellen, aber auch für Lehrer, Pfarrer und Pflegefachkräfte.
Der Erfahrungsaustausch zwischen verschiedenen Institutionen wurde gefördert und es fanden mehrere
gemeinsame Veranstaltungen für die Öffentlichkeit statt. Das Angebot für diese Zielgruppen umfasste
neben den Fortbildungen auch umfangreiche Informationsmaterialien wie Flyer, Broschüren und Videos.
4. Angebote für Betroffene und Angehörige
Zur besseren Versorgung von depressiv Erkrankten wurde mit Hilfe des Selbsthilfevereins „Equilibrium“
Selbsthilfegruppen unterstützt. Auch über die Kantons- und Landesgrenzen bestanden Vernetzungen.
Kernbotschaften des SBgD waren:
„Depression kann jede und jeden treffen“
„Depression hat viele Gesichter“ und
„Depression ist behandelbar“
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6. Das Tätigkeitsprogramm 2010 bis 2012
Einleitung
Die nachstehende Aufstellung gibt einen Überblick über die Aktionen von 06.10.2010 - 31.12.2012 und
die geplanten und durchgeführten Aktionen in der Übergangszeit im 2013. Sie gliedert sich entsprechend
dem erläuterten 4-Ebenen-Aktionsprogramm. Es werden diejenigen Aktivitäten aufgeführt, welche im
engeren und weiteren Sinn dem Thema „Depression“ gewidmet sind. Die Aktivitäten wurden zum Teil
direkt von Teilhabern der Arbeitsgruppe (Psychiatrische Dienste oder Gesundheitsamt) selber oder der
Geschäftsstelle Solothurner Bündnis gegen Depression organisiert. Den regionalen Ärztegesellschaften
wurden Referate vom SBgD im Rahmen der Qualitätszirkel angeboten. Auf diese Weise konnten etablier-
te Strukturen genutzt werden, um die dort anwesenden Fachpersonen oder Multiplikatoren zur Thematik
zu informieren / sensibilisieren.
Allgemeine Eckdaten
06.10.2010: Besetzung der Geschäftsstelle
24.02.2011: Kickoff-Veranstaltung Solothurner Bündnis gegen Depression
03.12.2011: Generalversammlung des Vereins Stress Management in Einsiedeln
09.2011: Resonanzgruppen-Treffen
Ebene 1: Kooperation mit Grundversorgern/ Ärzten (inkl. Massnahmen zur Förderung der inte-
grierten psychiatrischen Versorgung*)
20.01.2011: Eröffnungssymposium „Behandlungszentrum Angst und Depression“ in PD soH in
Solothurn
Im 2011: Acht Referate im Rahmen von Weiterbildungsveranstaltungen bei den regionalen
Ärztegesellschaften und in den Spitälern:
- 24.02.2011 Eröffnungsveranstaltung SBgD
- 04.03.2011 Medizinische Klinik Olten (Prof. S. Bassetti)
- 22.03.2011 QZ (Qualitätszirkel) ANEWA (Dr. R. Meier, Rüfenacht)
- 26.04.2011 QZ Gäuer Aerzte
- 16.05.2011 QZ Klinik Obach (Dr. M. Kowalski)
- 01.09.2011 11. Oltner Psychiatrietagung
- 01.09.2011 QZ Klinik Obach (Dr. M. Kowalski)
- 25.10.2011 QZ Niederamt
14.09.2011 – 16.09.2011 Tagung der Schweizer Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie
13.10.2011: Kriseninterventionsstation Olten, Eröffnungssymposium
29.11.2011: Fortbildung für Mitarbeitende des Schulpsychologischen Dienstes, der Kinder- und
Jugendpsychiatrie und der psychologischen Dienste der sonderschulischen Kompe-
tenzzentren
01.12.2011: Ärzte Fortbildung: Psychopharmakologisches Kolloquium zu Akut- und Langzeitbe-
handlung
09.01.2012: Schlafmedizinisches Zentrum in Solothurn, Eröffnungssymposium
08.03.2012: Psychosomatik in Olten, Eröffnungssymposium
08.05.2012: QZ Inneres Wasseramt
05./ 06.12.2012: Fortbildung für Ärzte „Bipolare Störungen“, zweitägiges Seminar
11.12.2012: Referat Fr. Prof. Dr. med. E. Holsboer „Depression, Schlaf, Schmerz“ in PD soH
Diverse Hinweise auf lokale, überregionale, kantonale und nationale Veranstaltungen zum Thema
veröffentlicht auf der Homepage und auf Facebook
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Durchgeführte und geplante Veranstaltungen mit der neuen Trägerschaft PsyGeSo
13.06.2013: Burn-Out als Chance, Fachveranstaltung, Psychiatrische Dienste in Kooperation mit
IV Solothurn
21.11.2013: Symposium Depression und Sucht, Solothurn
12.12.2013: Symposium Depression, Olten
Ebene 2: Sensibilisierung Öffentlichkeit
07.04.2011: Weiterbildung am Weltgesundheitstag 2011 im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Sapere
è salute" der Uni Tre und soH für die italienischsprachige Bevölkerung im Kantonsspital Olten
Thema: „Il ruolo della migrazione nei disturbi psichici della terza età presentazione e discussione di
casi clinichi valutando diagnosi, trattamento, prognosi e prevenzione“
Präsenz an diversen Messen, Veranstaltungen und „Famous Days“ (Flyer auflegen, Standaktionen
etc.) z.B. MIO1, HESO
2, Tag der offenen Tür Bürgerspital Solothurn, Buchmesse Olten, World Suicide
Prävention Day, Tag des älteren Menschen, Tag der psychischen Gesundheit, etc.:
- 24.09.2011 Infostand am Tag der offenen Tür in Solothurn
- 01.10.2011 Flyer auflegen am ALSO/ Tag des älteren Menschen von SRK, Pro
Senectute, Spitex
- Herbstmesse MIO (01.10.2011 - 03.10.2011: Samariterverein) in Olten und HESO
(23.09.2011 bis 02.10.2011) Perspektive, Solodaris, Sonderschau Rettungsdienst
soH) in Solothurn
- 04.11.2011 - 06.11.2011 Buchmesse in Olten
25.10. – 04.11.2011: Vier Veranstaltungen zum Thema „Depression“ im Rahmen der Aktionstage
Psychische Gesundheit, inkl. Infostand mit „Gälbem Wäägeli“ in der Innenstadt Solothurn (in Koopera-
tion mit Equilibrium und anderen Partnern)
- 27.10.2011 EAAD, European Alliance against Depression Day: Innerstadtaktion
mit Infostand und Filmvorführung im gelben Wägeli in Kooperation
mit Equilibrium und Bündnispartnern
- 27.10.2011 Im Alter die mentale Balance halten: Aktiv gegen Depression
- 28.10.2011 Berufslehre: no stress, no Burn-out und schon gar keine Depression -
ja sicher aber wie?
- 02.11.2011 Filmabend mit Diskussion: Sucht und Depression – eine gefährliche
Kombination
„… wer Sorgen hat, hat auch Likör...“ - zur Verzahnung zwischen
Sucht und Depression
30.11.2011: Seniorennachmittag im Pfarrheim Welschenrohr zum Thema „Depression im Alter“
(Informations- und Gesprächsnachmittag)
01.12.2011: Vortrag beim Gemeinnützigen Verein zur Förderung der Gesundheit GVFG Gren-
chen zum Thema „Stress, Burnout, Depression“
26.01.2012: Weiterbildung im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Sapere è salute" der Uni Tre
und soH für die italienischsprachige Bevölkerung im Bürgerspital Solothurn
Thema: „Stress e depressione nella terza età e il progetto "Alleanza contro la de-
pressione" del Cantone di Soletta“
31.01.2012: Weiterbildungsveranstaltung für die Grauen Panthern Solothurn zum Thema „Symp-
tome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen“
07.03.2012: Theater Knotenpunkt im Landhaus Solothurn „Mittendrin und voll im Nebel“ (in Ko-
operation mit Equilibrium)
1 Messe in Olten
2 Herbstmesse Solothurn
Schlussbericht Solothurner Bündnis gegen Depression
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26.04.2012: Weiterbildung im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Sapere è salute" der Uni Tre
und der soH für die italienischsprachige Bevölkerung im Bürgerspital Solothurn
Thema: „I disturbi del sonno e il sonno secondo l'età“
21.05.2012: Brain Bus mit Infostand des Solothurner Bündnisses in Solothurn
22.05.2012: Brain Bus mit Infostand des Solothurner Bündnisses in Olten
August 2012: Plakataktion „ Bündnis gegen Depression“ im ÖV Region Solothurn
September 2012: Wochenreportage zum Thema Depression im Radio 32
27.9.2012: Referat „Depression geht uns alle an!“ St. Martinsbruderschaft in Zuchwil
27.10.2012: Tag der offenen Tür des „Behandlungszentrums für Angst und Depression“ im
Rahmen der Aktionstage Psychische Gesundheit
27.10.2012: Aktionswoche Psychische Gesundheit
Diverse Briefversände an Ärzte, Apotheker, Seelsorger und psycho-soziale Institutionen: Flyer, Plaka-
te, DVDs und Angebot für Weiterbildungen
Diverse Berichterstattungen in Medien (Print/ Radio) – siehe Medienspiegel auf der Homepage
Laufende Präsenz auf Facebook
Ebene 3: Zusammenarbeit mit Multiplikatoren
28.10.2010: Schulärztliche Weiterbildung „Depression und Suizidalität“
02.02.2011: Weiterbildungsveranstaltung für Notfallseelsorgende und Care Team Kanton Solo-
thurn
24.02.2011 Eröffnungsveranstaltung SBgD
26.05.2011: Referat am Suchtseminar des Gesundheitsamtes für Ärzte, Apotheker und Fachper-
sonen aus dem Suchtbereich zum Thema „Depressionen und Sucht“
06.09.2011: Weiterbildungsveranstaltung für Gefängnispersonal
19.09.2011: Interne Weiterbildung für Mitarbeitende des Netzwerks Grenchen zum Thema „Um-
gang mit Angst im Beratungskontext“
29.09.2011: Workshop der AOZ Medios in Zusammenarbeit mit der soH für Interkulturelle Über-
setzende, soH-Personal und weitere Interessierte zum Thema „Trauma und Migrati-
on – ein Teufelskreis?“ Ursachen und Folgen einer Traumatisierung sowie verschie-
dene Trauma-Folgestörungen
20.10.2011: Weiterbildungsveranstaltung für Kantonsschullehrer mit KJPD zum Thema „Depres-
sion und Suizidalität bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen“
20.10.2011 Forum Wirtschaftspsychologie „Gesunde Arbeit – Beitrag der Psychologie“ FHNW
Olten
28.10.2010 Schulärztliche WB/ Depression und Suizidalität
08.11.2011: Kurz-Vorstellung SBgD an Weiterbildungsveranstaltung „Forensik“ für Staatsanwälte
und Jugendstrafrichter in PD soH
10.11.2011: Weiterbildungsveranstaltung des regionalen Verbands für betriebliche Gesundheits-
förderung (Walser Consilart GmbH) mit diversen Arbeitgebern zum Thema „Was
kann ich als Arbeitgeber bei Burnout oder Depression von Mitarbeitenden tun?“ in
Solothurn
24.11.2011: Weiterbildungsveranstaltung für Perspektive-Mitarbeiter
November 2011 – Juli 2012: 15 Workshops für Auszubildende Fachangestellte Gesundheit in der PD
soH
11.01.2012: Weiterbildung für Sozialarbeiter Region Olten (Sozi-Lunch)
07.03.2012 – Juli 2012: Drei Weiterbildungen für römisch-katholische Seelsorger des Dekanats
Buchsgau
22.03.2012: Weiterbildung „Kinder-Depression“ für Praxisassistentinnen von Pädiatern durch
KJPD
30.03.2012: Weiterbildung für römisch-katholische Seelsorger des Dekanats Solothurn
13.06.2012: Weiterbildung für IV-Stelle Kanton Solothurn
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21.06.2012: Weiterbildung für Sozialarbeiter der Region Solothurn (Soztreff)
Fünf Workshops für Auszubildende Fachmitarbeiter Gesundheit
(25.11.2011, 01.12.2011, 02.12.2011, 20.12.2011, 06.01.2012)
07.11.2012: Weiterbildung zum Thema „Burnout und Depression“ für Apotheker, Dr. Ch. Imbo-
den, Leitender Arzt, Behandlungszentrum Angst und Depression
Diverse Verbreitung des Kampagnenmaterials durch Verein Stress Management
Diverse Weitergabe von Kampagnenmaterial durch Partner
Ebene 4: Betroffene und Angehörige
27.10.2011: Gemeinsamer Öffentlichkeitsauftritt
07.03.2012: Theater Knotenpunkt im Landhaus Solothurn „Mittendrin und voll im Nebel“ (in Ko-
operation mit Equilibrium)
Diverse Massnahmen (PR) zur Stärkung der Selbsthilfebewegung
Mehrfache Triagen von Hilfesuchenden
Diverse Weitergabe von allgemeinen Informationsmaterialen „Depression“
Info bei Austritten aus dem Behandlungszentrum Angst und Depression
7. Die wissenschaftliche Evaluation
Evaluation des „Solothurner Bündnisses gegen Depression“
Da bisher noch kein Bündnis gegen Depression in der Schweiz systematisch auf seine Wirkungseigen-
schaften untersucht wurde, plante der Verein Stress Management eine separat zu finanzierende externe
Evaluation über die Breiten- und Tiefenwirkung vom Aktionsprogramm in Solothurn und über das erreich-
te Zielpublikum. Die Evaluation während der Pilotphase, durchgeführt durch den Leiter der Geschäftsstel-
le M.Sc. Flavio Muheim, wurde fachlich von Prof. Dr. med. Martin Hatzinger begleitet.
Bestandteil der Evaluation ist eine repräsentative telefonische Bevölkerungsumfrage sowie eine schriftli-
che Befragung der ärztlichen und psychotherapeutischen Grundversorger. Vor der Kick-Off-
Veranstaltung wurden im Januar und Februar 2011 Baseline Daten mittels einer telefonischen Bevölke-
rungsumfrage sowie einer schriftlichen Befragung der Grundversorger gesammelt. Daten zum Follow-up
wurden vom November 2012 bis Februar 2013 erhoben.
Evaluation der Homepage des Solothurner Bündnisses gegen Depression
Die durchgeführte Analyse der Homepage-Besuche lieferte eine quantitative Rückmeldung bezüglich
deren Nutzung innerhalb der Kampagne. Die Homepage wurde einen Tag vor dem Eröffnungsanlass am
23.02.2011 veröffentlicht. Als Zeitraum für die Analyse wurde die Periode vom 23.02.2011 bis 31.10.2012
berücksichtigt. Im Zeitverlauf ist ein eindeutiger Trend der zunehmend stärkeren Frequentierung zu be-
obachten. Die monatlichen Besuchswerte stiegen von anfänglich 180 auf 490 Visits (Februar 2011 bis
Oktober 2012). Die Zunahme an Besuchen stand dabei in direktem Zusammenhang mit den durchgeführ-
ten Aktivitäten. Während im Jahre 2012 ca. 50 % der Besucher direkt die Homepage aufriefen, waren es
im Jahre 2012 noch 25 %. Dafür stieg die Aufrufhäufigkeit über den Link eines Netzwerkpartners von
17 % auf 39 % - ein Indikator für die erfolgreich durchgeführte Netzwerkarbeit.
Das Fazit nach 2 Jahren Facebook-Präsenz des Solothurner Bündnisses gegen Depression (127 Follo-
wer) fällt grundsätzlich positiv aus. Facebook als Kommunikationsmittel und Mittel zur Vernetzung hat
sich bewährt und es gab immer wieder spannende Dialoge mit den „Followern“. Es hat sich gezeigt, dass
Facebook noch niederschwelliger ist als E-Mail oder eine Homepage und auch für Hilfesuchende eine
ideale Plattform ist, um ihre Anliegen zu formulieren oder ihre persönliche Sichtweise wiederzugeben. Es
gab regelmässige Anfragen bezüglich Hilfsadressen, Therapieempfehlungen oder konkrete Anfragen
zum Umgang mit der eigenen Erkrankung oder derjenigen eines Angehörigen.
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Diverse Posts lösten auch längere Diskussionen aus. Hier scheint es wichtig, dass diese auch begleitet
werden und man umgehend reagiert. Facebook ist ein sehr interaktives, aber auch schnelllebiges Medi-
um, welches einer guten Bewirtschaftung bedarf. Über Facebook können Personen erreicht werden, die
sich sonst kaum mit der Thematik ‚Depression‘ oder psychische Erkrankungen auseinandersetzen. Die
Plattform eignet sich, insbesondere die Kampagne bei einem breiteren und auch jüngeren Publikum be-
kannt zu machen.
8. Ausblick: Die Sicherstellung der Weiterführung/ Übergangsaktivität
Das Pilot-Projekt „Solothurner Bündnis gegen Depression“ ist Ende 2012 ausgelaufen. Zur Sicherstellung
der Kontinuität sind auf Ebene 1 und 3 noch fünf Veranstaltungen über das laufende Projekt im Jahre
2013 durchgeführt worden resp. geplant:
Es sind dies: 13.06.2013 Symposium „Burn-Out als Chance“ in Kriegstetten, Fachveranstaltung der
Psychiatrischen Dienste in Kooperation mit IV Solothurn
18.11.2913 Wenn die Tage kürzer werden: Winterdepression - wie weiter?
21.11.2013 Symposium Depression und Sucht für Ärzte in Solothurn
04.12.2013 Expertentelefon zum Thema Depression
12.12.2013 Symposium zu Depression für Hausärzte in Olten
PsyGeSo
Um die Prävention im Gebiete der psychischen Gesundheit sicherzustellen, wurde am 12.11.2012 der
Verein „Psychische Gesundheit Solothurn“ PsyGeSo gegründet. Er bezweckt sich in der Prävention psy-
chischer Krankheiten sowie der Integration von Betroffenen zu engagieren. Am 27.3.2013 fand die erste
Mitgliederversammlung statt. Das „Bündnis gegen Depression“ soll als Teilprojekt im Rahmen der Ver-
einsaktivitäten weitergeführt werden. Sowohl Gesundheitsamt, die psychiatrischen Dienste soH als auch
der Verein Stress Management werden weiterhin Aktivitäten im Themengebiet entfalten.
Im Detail werden folgende Massnahmen zur Umsetzung des Projektes geplant:
Bündnis gegen Depression: das Label wird mit den Kern-Botschaften weitergeführt, Lizenz-
nehmer ist der Verein PsyGeSo
Aktionstage psychische Gesundheit (zwei- bis dreiwöchige Veranstaltungsreihe im Herbst)
Ein zusätzliches Schwerpunktthema pro Jahr, z.B. „Angst“
Verleihung des Solothurner Sozialsterns
Kampagnen zur Entstigmatisierung und Aufklärung psychisch Kranker, analog Kanton Basel-Stadt:
(www.hallo-ich-bin-einmensch.ch)
9. Die Schlussrechnung
Der vorgegebene finanzielle Rahmen für das breit angelegte Aktionsproramm konnte eingehalten wer-
den, der maximale Kostenrahmen wurde dabei nicht ausgeschöpft (siehe Anhang 1).
Die Kosten für die Pilotphase 2010 – 2012 betragen Fr. 196‘504.80.
Mit der Kostensumme von total Fr. 196‘504.80 liegen die Ausgaben unter der budgetierten und bewillig-
ten Kostengrenze von Fr. 200‘000.--.
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10. Dank und Würdigung
Entgegen allen Vorurteilen ist eine Depression weder persönliches Versagen noch unabwendbares
Schicksal. Die Krankheit kann heute sehr gut behandelt werden. Depression ist eine Erkrankung, die jede
und jeden treffen kann – unabhängig von Alter, Herkunft, Beruf und sozialem Stand. Doch noch immer ist
die Erkrankung mit einem grossen Tabu belegt und wird oft missverstanden. So kämpfen Betroffene ge-
gen das Vorurteil an, dass sie schon könnten, wenn sie nur wollten.
In der Obsan-Studie, Dossier 23, „Regionale psychiatrische Inanspruchnahme und Versorgungsbedarf in
der Schweiz, Datengrundlagen, statistische Modelle, ausgewählte Ergebnisse – eine explorative Studie“
wird festgestellt, dass basierend auf den Daten der Schweizer Gesundheitsbefragung 2007 von den Per-
sonen mit Major Depression rund ein Drittel (Frauen: 35 Prozent; Männer: 37 Prozent) professionelle
Hilfe in Anspruch nehmen. Betrachtet man dieses Phänomen auf kantonaler Ebene, so zeigen sich deut-
lichere Unterschiede zwischen den Kantonen in Bezug auf das Verhältnis von Morbidität und Behandlun-
gen, das auf einer Bandbreite von 1.8 bis 5.3 mal mehr Depressionsbetroffene als Depressionsbehandel-
te streut. Insgesamt zeigen die Analysen zum Versorgungsbedarf bei Depression, dass im Untersu-
chungszeitraum eine Mehrheit der Betroffenen keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen hat. Die
Studie verdeutlicht den Handlungsbedarf und unterstreicht die Wichtigkeit des Pilotprojektes „Solothurner
Bündnis gegen Depression“ sowie den geschaffenen Strukturen und den Zielsetzungen für die Projekt-
weiterführung.
Wir danken an dieser Stelle allen Beteiligten für das grosse Engagement und für die Bereitschaft zur
Weiterarbeit. Wir schauen auf ein erfolgreiches Pilotprojekt zurück und schliessen dieses mit dem vorlie-
genden Bericht offiziell und mit Anerkennung für die geleisteten Dienste ab.
Solothurn, den 30. November 2013
M.Sc. Flavio Muheim Prof. Dr. med. Martin Hatzinger
Geschäftsstellenleiter Chefarzt Kliniken für Psychiatrie, Psycho-
Bündnis gegen Depression therapie und Psychosomatik
Psychiatrische Dienste soH
http://www.obsan.admin.ch/bfs/obsan/de/index/05/publikationsdatenbank.html?publicationID=5190