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BÖRSE EXPRESS BÖRSE EXPRESS Die Mittags-News für Finanzprofis. Doppelseitiger Druck - Serienmäßig ab i-Sensys Mid Range Nr.1646a/10 11 08 BÖRSE EXPRESS SPECIAL: BE-ROADSHOW #10 Nach acht Events in Wien und einem in Graz machte die Roadshow-Reihe von BE und Aktienforum erstmals in der OÖ Landeshauptstadt Station. Am 3. November fand in Linz die Road- show #10 und damit die finale Veran- staltung für 2008 statt. Fünf Austro-Un- ternehmen präsentierten sich im Linzer Headoffice der Hypo Oberösterreich: AT&S, Palfinger, RHI, Rosenbauer und SW Umwelttechnik vor ca. 120 interes- sierten Zuhörern. Hier die Jahresbilanz: Auf insgesamt sie- ben AG-Roadshows haben heuer 31 öster- reichische börsenotierte Unternehmen vor- getragen, drei davon (Strabag, Intercell und Palfinger) sogar gleich zwei Mal. Für das kommende Jahr sind bereits vier Auftakt- termine (Monate Jänner bis April) fixiert. Die Roadshow-Reihe wird 2009 minde- stens zehn Termine umfassen, auch Spe- cials (zB Geldanlage) werden wieder statt- finden. Stay tuned. auf den folgenden Seiten finden Sie die Zusammenfassungen der Linz-Präsentatio- nen der Austro-Gesellschaften v.li.: Franz Jahn (Prokurist Hypo OÖ), Markus Fichtinger (GF AF), Bernd Wolschner (Vorstand SW), Gerda Königstorfer (IR Rosenbauer), Hannes Roither (IR Palfinger), Barbara Potisk (IR RHI), Hans Lang (IR AT&S), Christian Drastil (GF BE) AT&S, Palfinger, RHI, Rosenbauer und SW Umwelttechnik präsentierten Linz als Austragungsort der Jubiläums-Roadshow #10

Roadbook 2008

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Hier finden Sie die Roadshow Ausgaben des Börse Express aus dem Jahr 2008

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Page 1: Roadbook 2008

BÖRSE EXPRESSBÖRSE EXPRESSDie Mittags-News für Finanzprofis. Doppelseitiger Druck - Serienmäßig ab i-Sensys Mid Range Nr.1646a/10 11 08

BÖRSEEXPRESSSPECIAL:

BE-ROADSHOW#10

Nach acht Events in Wienund einem in Graz machte dieRoadshow-Reihe von BE undAktienforum erstmals in derOÖ Landeshauptstadt Station.

Am 3. November fand in Linz die Road-show #10 und damit die finale Veran-staltung für 2008 statt. Fünf Austro-Un-

ternehmen präsentierten sich im LinzerHeadoffice der Hypo Oberösterreich:AT&S, Palfinger, RHI, Rosenbauer undSW Umwelttechnik vor ca. 120 interes-sierten Zuhörern.Hier die Jahresbilanz: Auf insgesamt sie-

ben AG-Roadshows haben heuer 31 öster-reichische börsenotierte Unternehmen vor-getragen, drei davon (Strabag, Intercell undPalfinger) sogar gleich zwei Mal. Für das

kommende Jahr sind bereits vier Auftakt-termine (Monate Jänner bis April) fixiert.Die Roadshow-Reihe wird 2009 minde-stens zehn Termine umfassen, auch Spe-cials (zB Geldanlage) werden wieder statt-finden. Stay tuned.

� auf den folgenden Seiten finden Sie dieZusammenfassungen der Linz-Präsentatio-nen der Austro-Gesellschaften

v.li.: Franz Jahn (Prokurist Hypo OÖ), Markus Fichtinger (GF AF), Bernd Wolschner (Vorstand SW), Gerda Königstorfer(IR Rosenbauer), Hannes Roither (IR Palfinger), Barbara Potisk (IR RHI), Hans Lang (IR AT&S), Christian Drastil (GF BE)

AT&S, Palfinger, RHI, Rosenbauer und SW Umwelttechnik präsentierten

Linz als Austragungsort derJubiläums-Roadshow #10

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Montag, 10. November 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 2

Hans Lang über Herkunft und Ausblick des steirischen Leiterplattenherstellers

AT&S behauptet sich in schwierigemMarktDie AT&S-Aktie ist seit 1999 börseno-tiert, und zwar zunächst an der Börse inFrankfurt. AT&S waren auch als eine derwenigen Austro-Titel im TecDAX ent-halten. Seit 15. September 2008 notie-ren AT&S als einer der letzten „Heim-kehrer“ ausschliesslich an der WienerBörse. Das Unternehmen selbst wurde1987 gegründet, hat aber bereits Wur-zeln aus Vorläufergesellschaften bis indie frühen 70er-Jahre. 1994 kam es zurPrivatisierung, den Zuschlag erhielt dieBietergruppe Androsch-Dörflinger-Zoidl.

Marktführer in Europa und Indien

Heute ist AT&S der grösste Leiterplat-tenhersteller in Europa und in Indien.„Darüber hinaus sind wir der grösste öster-reichische Direktinvestor in China“, weissIR-Verantwortlicher Hans Lang. Das Un-ternehmen hat rund 6.500 Mitarbeiter inFabriken in Österreich, China, Indien undKorea. Dazu kommen Design Centers inÖsterreich und Deutschland sowie 17Vertriebsbüros über viele Länder weltweitund eine Einkaufszentrale in Hongkong.In den vergangenen Jahren ist es der

AT&S gelungen, ihr Kundenportfolio breitzu diversifizieren. „Heute zählen fünf dersechs führenden Hersteller von MobileDevices zu unseren Kunden“, sagt Lang.

Kundenwunsch zuoberst

Die AT&S kann nicht auf Vorrat her-stellen. „Es ist jede Leiterplatte für denKunden eigens designt. Oft ist es so, dasswir einen Anruf von einem Kunden be-kommen und innerhalb weniger Tage be-ginnt bereits die Produktion“, erklärt Lang.

Die AT&S bewältigt dabei einen Spa-gat, den nicht so bald ein Unternehmenbewältigen kann. „Wir sind im Hoch-technologie-Bereich tätig, können aberdie bestellten Leiterplatten trotzdem inGrossserien herstellen. Und das könnenweltweit nicht viele“, ist Lang stolz. Dieshebe die AT&S auch von einigen ande-ren Mitbewerbern ab.Im Niedrigtechnologie-Bereich - auch

hier ist die AT&S aktiv, etwa mit dem hei-mischen Werk in Fehring, das rein aufMasse produziert - „kommt man schnellin einen Preiskampf“, so Lang. Daher müs-se man da genau auf die Margen achten.

Der Gegenwind wird stärker

Die Entwicklung in den kommendenQuartalen ist nach Aussagen von Langschwierig einzuschätzen. „Dieses Jahr blästder Wind um einiges rauer“, formuliert er.Gemeint sind die schwierigen wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen, die von ei-

ner Konsumflaute herrühren. Vor allemKonsumgüter wie Handies erleiden daNachfragerückgänge. Hier profitiert dieAT&S von ihrem Know-how, dem welt-weiten Vertriebsnetz und der Umset-zungsgeschwindigkeit selbst im High-Tech-Segment.

Ausblick verhalten optimistisch

„Das Geschäftsjahr 2006/07 war nochein Rekordjahr für uns. Heuer wird es we-sentlich schwieriger sein“, sagt Lang vor-aus. Bereits jetzt prüft die AT&S eventu-elle Kapazitätsanpassungen in all ihrenWerken im In- und Ausland.Die strategische Ausrichtung der AT&S

werde verstärkt auf die Bedürfnisse derbestehenden Kunden in Europa ausge-richtet sein, kündigt Lang an. Von der Ka-pazität her werde ein weiteres Werk in In-dien errichtet. Darüber hinaus werde manweiterhin viel in Forschung & Entwick-lung für neue Technologien investieren.

AT&S

AT&S Investor Relations-Manager Hans Lang sieht rauen Gegenwind durchnachlassende Nachfrage, aber die AT&S als Technologie- und Marktführer

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Montag, 10. November 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 3

Hannes Roither wartete mit brandaktuellen Palfinger-News aus den Staaten auf

„Mit Omaha US-Umsatz verdoppelt“

Wie auf der Titelseite dieser Roadshow-Sonderausgabe erwähnt, machte dieEvent-Reihe bereits in Wien, in Graz undnun auch in Linz Station. Und Palfinger-IR-Chef Hannes Roither ist der einzige,der bisher an allen drei Orten bei einerAktienforum Börse Express Roadshowpräsentiert hat. Das zeigt, wie wichtigdem Unternehmen die Retail-Investorensind. Und wie es bei börsenotierten Un-ternehmen so ist, ändern sich die Dingeja auch laufend: Vor wenigen Wochen

in Graz hatte Roither noch von neun Pro-duktgruppen gesprochen, am Vormittagder Linz-Präsentation sei „die ad-hoc zuunserer zehnten Produktgruppe ver-schickt“ worden.

Was tun die Chinesen?

In dieser ad hoc-Meldung ging es kon-kret um die Übernahme von OmahaStandard, Inc. sowie deren Vertriebs-tochtergesellschaft. Roither: „OmahaStandard ist einer der Top-Drei-Playerim Bereich Lkw-Aufbauten und Pickup-Ladebordwände auf dem US-amerika-nischen Markt“. Für Palfinger bedeutedies eine Verdoppelung des Umsatzesin der Area North America.„Darüber hinaus ergänzt Omaha das

Portfolio der Gruppe um regional spe-zifische Produkte. Die lokale Beschaf-fung sowie die Fertigung und Montagein demhochmodernen Werk des Unter-nehmens erhöhen unsere Wertschöp-fung in den USA”. Bereits jetzt ist Pal-

finger Weltmarktführer bei Knickarm-kranen, Forst- und Recyclingkranen so-wie Containerwechselsystemen. Num-mer zwei ist man bei Ladebordwändenund Mitnahmestaplern, dazu führend beiEisenbahn-Systemlösungen im High-Tech-Bereich. „Unser Marktanteil welt-weit ist schwierig zu beziffern“, konsta-tiert Roither, „weil man ja nicht genauweiss, was die Chinesen tun“. Es sei haltso, dass „alle anderen von uns kopieren“.Roither nennt hier Italiener, Finnen undChinesen. Palfinger-Kräne seien um zehnProzent teurer als Konkurrenz-Produkteund die Kunden würden diese zehn Pro-zent mehr gerne bezahlen.

Umsatz-, kein EBIT-Rekord

Was das Geschäftsjahr 2008 betrifft,so kündigte Roither einen Umsatzrekordan. „Aber natürlich trifft uns die Finanz-krise auch“. Beim Ergebnis werde mandaher keinen neuen Rekord sehen, aber„immer noch eine gute EBIT-Marge“.Erstmals sei man jedoch im Novembernicht in der Lage, einen seriösen Aus-blick für das kommende Geschäftsjahrzu liefern. „Wir sehen schwache Märktewie Grossbritannien oder Spanien, aberauch durchaus starke wie CEE , Deutsch-land, Frankreich oder Südamerika“.Wichtig sei, dass die Diversifizierung

voranschreite: „Früher war es so, dass es,wenn es der Bauwirtschaft schlecht ge-gangen ist, auch Palfinger schlecht ge-gangen ist.“ Das sei nun nicht mehr so.„Wir werden unsere Position als Tech-nologieführer weiter festigen“, schlossRoither optimistisch.

PALFINGER

Palfingers IR-Chef Hannes Roither: „Bauen Technologieführerschaft aus“

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Montag, 10. November 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 4

Barbara Potisk kündigte RHI-Marktanteilsgewinne in den Schwellenländern an

„Ausfinanziert und auf Wachstumskurs“

Die IR-Verantwortliche von RHI strichzu Beginn ihres Vortrags die Komplexi-tät des Feuerfestgeschäfts hervor. In derStadt eines der wichtigsten RHI-Partner,„der Stadt der voest“, wolle sie einen Ein-blick in das Feuerfestgeschäft geben. RHIsei Technologie-und Weltmarktführer,weltweit tätig und zudem ein Produzentmit eigener Rohstoffversorgung.Man verfüge bereits über mehr als

10.000 Kunden in 180 Ländern. Aus Mi-neralien und Rohstoffen würden Feuer-

fest- und Keramik-Produkte, die bei in-dustriellen Hochtemperaturprozessen vonmehr als 1200 Grad Celsius unverzicht-bar seien.

Best of Stahl und Zement

Die wichtigsten Abnehmer der Er-zeugnisse, Systeme und Serviceleistun-gen sind Schlüsselindustrien wie Eisen& Stahl (60 Prozent Feuerfest-Umsatz-anteil), Zement & Kalk (13 Prozent), Glas(11 Prozent) , Nichteisenmetalle (9 Pro-zent), Umwelt, Energie, Chemie. Darüberhinaus würden Produkte der BereicheSpezialkeramik, Brennhilfsmittel und Roh-stoffe zum Leistungsprogramm von RHIgehören.Die Dachmarke RHI fasse eine Viel-

zahl am Markt etablierter Marken zu-sammen (Veitscher, Didier, Radex, Refel,Dolomite Franchi, Interstop), unter denKunden finden sich Stahlgiganten wie Ar-celor Mittal, Corus, Thyssen-Krupp, Se-verstal, die eingangs genannte voestalpi-

ne genauso wie Zementriesen wie Lafar-ge, Holcim, Cemex oder Heidelberger.Potisk: „Wir haben bereits 25 bis 50 Pro-zent Marktanteil bei unseren Key Ac-counts“. Die IR-Chefin strich die grossenWettbewerbsvorteile durch die eigeneRohstoffversorgung heraus: „1,2 Mio. Ton-nen Magnesit und Dolomit werden jähr-lich in Österreich, der Türkei und Italienvon uns gefördert“, so Potisk. Zudem wer-de ab dem 4. Quartal 2008 ein eigenesRohstoffwerk in China die Produktionaufnehmen, weiters sei eine Kapazitäts-erweiterung im Rohstoffwerk in der Tür-kei gestartet worden.

Aktienkurs abgekoppelt

Der Aktienkurs der RHI sei durch dieFinanzmarktkrise negativ beeinflusst, „dieEntwicklung ist aber vom operativem Ge-schäft abgekoppelt“. Natürlich habe dasAvW-Paket gedrückt, allerdings sei nuneine neue Aktionärsstruktur bereits ab-sehbar. Klar stellte Potisk, dass RHI lang-fristig ausfinanziert sei und keinerlei Li-quiditätsprobleme habe. Das Jahr 2008sei „gegessen“, darüber hinaus müsse mandie Auswirkungen einer möglicherweiselänger anhaltenden Finanzkrise als un-bekannte Grösse einstufen. Fundamen-tal werde RHI weiter wachsen, u.a. in denSchwellenländern.Und zum überraschenden Abgang von

CEO Andreas Meier sagte Potisk ab-schliessend: „Er geht zu einem guten Kun-den von uns. Vielleicht können wir dasGeschäft ausweiten“. Der Neue, ThomasFahnemann, sei jedenfalls ein starker Mar-ketingmann.

RHI

RHI-IR-Chefin Barbara Potisk: „25 bis 50%Marktanteil bei Key Accounts“

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Montag, 10. November 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 5

Gerda Königstorfer über „neue“ Absatzmärkte für den Feuerwehrfahrzeugbauer

Rosenbauer profitiert von CEE-EU-BeitrittenDie Rosenbauer AG ist ein weltweitagierendes Unternehmen aus Ober-österreich. Konkret sind die Leondingerweltgrösster Exporteur von Feuerwehr-fahrzeugen mit Produktionsstätten aufdrei Kontinenten (Europa, Nordamerika,Asien). Zusätzlich stellt das Unterneh-men nicht nur die Feuerwehrfahrzeugeher sondern ist darüber hinaus auch An-bieter von Zusatzausrüstung für die Feu-erwehrleute und darf somit als einer derwenigen Vollsortimenter in der Branchebezeichnet werden. Ausserdem kann Ro-senbauer sowohl Fahrzeuge für die eu-ropäische DIN-Norm als auch für denamerikanischen NFPA-Standard herstel-len, was sonst kein Branchenmitbewer-ber schafft.

Marktführer auf Airports

Heute ist Rosenbauer Marktführer beiSpeziallöschfahrzeugen sowohl im Air-port-Sektor wie auch in der Industrie. Inbeiden Bereichen werden jeweils beson-ders grosse und leistungsfähige Fahrzeugebenötigt. „Unser modernstes Flughafen-löschfahrzeug Panther hat 52 Tonnenund eine Höchstgeschwindigkeit von 142km/h, und er beschleunigt von 0 auf 80in 23 Sekunden. Das ist schon ein-drucksvoll und spricht für die Leistungs-fähigkeit dieser Fahrzeuge“, ist Gerda Kö-nigstorfer, verantwortlich für Investor Re-lations bei Rosenbauer, stolz.

Ein Unternehmen mit Tradition

Seine Vorläufer findet das Unterneh-men Rosenbauer dabei bereits vor der Er-findung des Automobils. Gegründet wur-

de der Betrieb von Johann Rosenbauerim Jahr 1866 als Handelshaus für Feu-erwehrbedarf. 1906 wurde mit der Pro-duktion von Feuerwehrgeräten begonnen,1919 war dann der Beginn der Feuer-wehrfahrzeugfertigung.Bereits früh erfolgte die Expansion ins

Ausland, und schon 1926 markierte dieAusweitung der Exporte nach China. Nachdiversen Vergrösserungen und Übernah-men wurde die bis dahin GmbH 1992 ineine Aktiengesellschaft umgewandelt. DasJahr 1994 sah schliesslich den Börsegangder Rosenbauer International AG. Seitherist das Unternehmen an der Wiener Bör-se gelistet. Heute ist Rosenbauer weltweitNummer 2 bei Feuerwehrfahrzeugen.

Osteuropa interessant

Der Markt in Osteuropa hat sich fürausländische Anbieter erst relativ spät er-schlossen. Aufgrund der gewohnten Top-qualität von Rosenbauer, die weltweit im

Einsatz ist, kann Rosenbauer aber auchhier punkten. „Osteuropa ist für uns in denletzten Jahren ein sehr interessanter Marktgeworden“, bestätigt auch Königstorfer.Selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeitenmuss es Investitionen in Brandschutz ge-ben, und hier hilft Rosenbauer der EU-Bei-tritt vieler CEE-Länder. Mit diesem habensich nämlich auch die Auflagen für Brand-schutz verschärft. Das eröffne Potenzial fürRosenbauer, ergänzt die IR-Managerin.

Ausblick sehr optimistisch

Trotz eines in den Traditionsmärktenweitgehend gesättigten Marktes für Feuer-wehrfahrzeuge gelingt es Rosenbauer re-gelmässig, die Umsätze zu erhöhen. DieAusdehung der Produktpalette, aber auchVertriebsoptimierung sind der Grund. Auchin Zukunft werde es Zuwächse geben, ver-spricht Königstorfer. Rosenbauer werdeweiter wachsen und mehr verdienen. Daswerden bereits die 2008er-Zahlen zeigen.

ROSENBAUER

Rosenbauer Investor Relations-Managerin Gerda Königstorfer blickt aufeine lange Tradition und neue Potenziale in Osteuropa

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Montag, 10. November 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 6

Bernd Wolschner über seine Pläne für die Zeit wirtschaftlicher Abkühlung

SWUmwelttechnik stellt sichHerausforderungDie SW Umwelttechnik kann ebenfallsauf eine lange Tradition zurückblicken.Bereits 1910 wurde ein Vorläufer desheutigen Unternehmens gegründet. Schonfrüh erfolgte auch hier der Gang in denOsten: Gleich nach der Ostöffnung wur-de nach Ungarn expandiert. „Unser Mo-tiv damals war es, Billigimporte aus die-sen Ländern zu unterbinden. Deshalb ha-ben wir uns selber dort hingesetzt undgleich auch für diese Absatzmärkte pro-duziert,“ blickt Bernd Wolschner, Mitgliedder Gründerfamilie und heute Vorstandin der AG zurück. Heute zählt das Un-ternehmen über 700 Mitarbeiter an 19Standorten in Ungarn, Österreich, Ru-mänien und der Slowakei.Möglich wurde das Wachstum erst

durch das IPO in Wien: „Der Börseganghat es uns ermöglicht, aus einem sehrkleinen Familienunternehmen ein klei-nes börsenotiertes Unternehmen zu ma-chen.“

Langsame Expansion

Nach dem Börsegang hat SWUmwelt-technik ihre Expansion mit kleinen Schrit-ten fortgesetzt. „Wir haben begonnen, klei-ne, alte Unternehmen aufzukaufen. Zielwar es, eine marktführende Stellung zuerreichen“, da dies gerade in den Sekto-ren, wo SWUmwelttechnik aktiv ist, be-sonders wichtig sei, erklärt Wolschner. BeiAusschreibungen im öffentlichen Bereichhelfe es natürlich sehr, wenn man alsMarktführer ein Angebot legt. „Wenn Sieda nicht zu den Marktführern gehören,werden sie einfach ignoriert“, spricht Wol-schner aus langer Erfahrung.

Heute ist die SWUmwelttechnik imWe-sentlichen in drei Geschäftsfeldern aktiv- und zählt dort jeweils zu den Top-3-Anbietern:Wasserschutz, Infrastruktur undProjektgeschäft. Wasserschutz umfasstSchutz und Reinigung von Wasser im öf-fentlichen Bereich (Abwasser, Flüsse, Seen,Trinkwasser, etc.), Infrastruktur ist ein weit-gefasster Bereich von Energieversorgung,über Verkehr, Betonfertigteile für Indu-strie und Gewerbe sowie Naturbaustoffe.Das Projektgeschäft umfasst Kläranlagen-und Kanalbau sowie der Planung und Er-richtung von Biogasanlagen.

Öffentliche Hand wird investieren

Auch Wolschner geht davon aus, dassdie öffentliche Hand trotz deutlich rück-läufiger Wirtschaftszahlen weiterhin alsInvestor erhalten bleiben werde. Das gel-te auch für Länder wie Ungarn, die aktu-ell Probleme mit den Staatsfinanzen ha-ben, ist Wolschner überzeugt.

Besonders der Ausbaugrad von bei unsheute weitgehend selbstverständlichenEinrichtungen wie Kanalisation, etc. seiin Osteuropa teilweise sehr gering. Mitden EU-Beitritten werden aber auch hierhöhere Standards gefordert. Davon kön-ne die SWUmwelttechnik profitieren.

Geschäft stetig ausgeweitet

In den vergangenen Jahren hat sich dasGeschäftsvolumen der SWUmwelttechnikständig erhöht. „In den letzten 15 Jahrenhaben wir den Umsatz zwar nicht sehr viel,aber immer erhöht. Im Durchschnitt wa-ren das um die 15 Prozent“, so Wolschner.Die Zukunft sei ungewiss: Wir werden

alle unsere Budgets kräftig revidieren müs-sen“, so der CEO. „Die aktuelle Abküh-lung ist ein Vorbote dessen, was noch aufuns zukommen wird“, ergänzt er. Im Fo-kus stehe aktuell Rumänien - „unser wich-tigstes Land, das weiter ausgebaut wird“.2009 werde aber „herausfordernd“.

SW UMWELTTECHNIK

SWUmwelttechnik-CEO undMiteigentümer BerndWolschnerwill auf denschwieriger werdenden Märkten in Osteuropa mit Produktqualität reüssieren

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Montag, 10. November 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 7

IMPRESSUM BÖRSE EXPRESSMedieneigentümer:Styria Börse Express GmbHBerggasse 7/7, 1090 Wien

HHeerraauussggeebbeerr::Christian Drastil (dra)[email protected]: ++43 1 60117 260

BBeezzuugg: Diverse Aboformen unter www.bo-erse-express.com/abo Alle Abos laufenautomatisch aus. Gerichtsstand ist Wien.

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für das Trading-Depot. Der Börse Expressist ausschliesslich für den persönlichen Ge-brauch bestimmt, jede Weiterleitung ver-stösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nurnach schriftlicher Genehmigung.

Vollständiges Impressum: wwwwww..bbooeerrssee--eexxpprreessss..ccoomm//iimmpprreessssuumm

Meeting Point boerse-express.com/roadshowEs war eine intensiveund proaktive Diskussi-

on, die sich im Anschluss an die Road-show #10 in den Hallen der Hypo Ober-österreich ergeben hat. Bei Brötchen undBier stellten sich die Vortragenden ge-duldig den ausgiebigen Fragen der Be-sucher. Und es wurde viel gefragt. Für al-le, die dem Termin nicht vor Ort bei-wohnen konnten, sind die Original-präsentationen der Vortragenden natür-lich wieder unter wwwwww..bbooeerrssee--eexxpprreessss..ccoomm//rrooaaddsshhooww einfach und kostenfreiabrufbar. Weiters finden Sie auf der Ro-adshow-Seite auch viele weitere Bilderzur Veranstaltung sowie den zusam-menfassenden Film, gestaltet von Mo-neytv. HHiinnwweeiiss: Auf boerse-express.com/ro-

adshow werden Sie in Kürze auch dieTermine für 2009 abrufen können. Dieersten vier Termine sind bereits jetzt fastausgebucht. BE/Aktienforum wünschenein versöhnliches Jahresende an den Bör-sen. Wir sehen uns 2009.

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BÖRSEEXPRESS

SPECIA

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BE-ROADSHOW

#9

Für die irrationalen Kurs-entwicklungen hatten die Prä-sentatoren bei der Roadshow#9 zwar keine Erklärung, dieGeschäftsmodelle präsentie-ren sich aber unverändert.

Insgesamt sechs Unternehmen präsen-tierten in der Vorwoche bei der Road-show #9 von Börse Express und Aktien-forum. Kurz zuvor hatten sich die EU-Länder geeinigt, ihren Finanzinstitutenmit Garantien und Eigenkapitalspritzen

unter die Arme zu greifen, um so die La-ge an den Märkten zu stabilisieren.

Das Spektrum der vertretenen Unter-nehmen im Reitersaal der OeKB war breit:Von der Finanz- bis zur IT-Branche, vomZykliker bis zum defensiven Versorger-wert, vom ATX 5-Wert bis zum Small CapUnternehmen, war alles vertreten. DieRoadshow-Veranstaltung für Privatanle-ger etabliert sich damit immer mehr zurPlattform für börsenotierte Unternehmen,die auch in turbulenten Zeiten wie die-sen die offene Kommunikation mit ih-ren Anlegern suchen bzw. nicht scheu-

en, auch wenn hie und da natürlich be-tont wird, dass der Ausblick für 2009 mitUnsicherheiten behaftet ist bzw. nochnicht getätigt werden kann.

Der nächste Roadshow-Termin stehtbereits fest und führt uns dieses Mal nachLinz. 3. November bitte vormerken. Infoswie immer unterwww.boerse-express.com/roadshow

➤ Auf den folgenden Seiten finden Sie dieZusammenfassungen der Präsentationender Austro-Gesellschaften

RI-CFO M. Grüll war einer von sechs Präsentatoren. Weiters waren die Chefs von Beko und S&T, P. Kotauczek und C.Rosner, vertreten und die IR-Manager von Andritz, EVN und VIG, O. Pokorny, K. Szekffy und N. Higatzberger, vertreten

Andritz, Beko, EVN, Raiffeisen International, S&T und VIG präsentierten

Roadshow in Krisenzeiten:Firmen bekräftigen Ziele

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Mittwoch, 22. Oktober 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 2

Andritz: Technologiekonzern verweist auf solide Bilanzstruktur und bestätigt Ziele

„Keine Beeinflussung der Projektaktivitäten“„Andritz gibt es schon seit 1856, damalsgegründet von einem Ungarn im GrazerStadtteil Andritz.“ Damit betonte OliverPokorny, Investor Relations-Manager vonAndritz, die lange Tradition des Unter-nehmens, das schon viele Krisen erlebtund überlebt hat.

Grundsätzlich ist das Unternehmenmit zwei Dingen beschäftigt: Die Her-stellung von Maschinen und Produkti-onssystemen, der zweite Bereich kon-zentriert sich auf die Servicierung dieserAnlagen.

Fünf Geschäftsfelder

Das Unternehmen ist in fünf Segmenteeingeteilt, wobei der Bereich Zellstoff &Papier (Systeme zur Produktion aller Ar-ten von Zellstoff und Tissuepapier) mit ei-nem Anteil von rund 41 Prozent am Um-satz der grösste ist. Auf Platz zwei liegt derBereich Wasserkraft (elektromechanischeAusrüstungen für Wasserkraftwerke undPumpen) mit 20 Prozent, gefolgt vom Ge-schäftsbereich Walz- und Bandbehand-lung (Systeme zur Produktion und Ver-edelung von Edelstahlband) mit 16 Pro-zent Anteil am Gruppenumsatz. EinenAnteil von rund 9 Prozent zum Umsatzerwirtschaftet der Bereich Umwelt&Pro-zess (Systeme für die Fest-Flüssig-Trennung von Schlämmen), der kleinsteBereich ist Futtermittel&Biomasse (Syste-me zur Herstellung von Tierfutter- undHolzpellets) mit 4 Prozent Anteil.

Das Ziel für die Zukunft liegt, so Po-korny, bei rund 10 Prozent Umsatz-wachstum pro Jahr. Zum Vergleich gabes in den letzten zehn Jahren eine Stei-

gerung beim Umsatz von rund 19 Pro-zent pro Jahr, davon waren etwa 12 Pro-zent organisch bedingt, der Rest durchZukäufe. In den letzten 14 Jahren sindetwa 100 Firmen zur Andritz Gruppe hin-zugekommen. Darüber hinaus will manseitens Andritz weiter die Technologie-und Kostenführerschaft ausbauen bzw.verteidigen. Als Beispiel für die weiter vor-anschreitende Technologie nennt Pokornydie neuen Zellstoffwerke, die durch dieRückgewinnung von Biomasse mittler-weile stromautark seien. In Schweden ge-be es ein Werk, das mittlerweile sogarStrom ins öffentliche Netz einspeise.

Blickt man auf die regionale Aufteilungder Auftragseingänge, dann sieht man,dass Andritz ein globaler Konzern mitSchwerpunkt in Europa ist. Etwa 56 Pro-zent der Auftragseingänge im ersten Halb-jahr 2008 kommen aus Europa, rund 14Prozent aus Asien und 12 Prozent ausNordamerika. Noch stärker ist das euro-päische Gewicht bei den Mitarbeitern:rund 63 Prozent arbeiten in europäischenWerken des Konzerns, immerhin 12 Pro-zent in Nordamerika.

Im aktuellen Umfeld zeigt sich die Bi-lanzstruktur von Andritz als solide. Bei

einer Bilanzsumme von 2,9 Mrd. Eurogibt es liquide Mittel von 770 Mio. Euro.Zudem würden Akquisitionen immer ausdem Cash Flow finanziert. Einzig die Ei-genkapitalquote war zum 30. Juni 2008mit 17,6 Prozent rückläufig, diese betrugzum 31. Dezember 2007 19,2 Prozent.Die Eigentumstruktur der AG zeigt einenAnteil des CEO Leitner von rund 29 Pro-zent, der Rest von rund 71 Prozent be-findet sich aktuell im Streubesitz.

Bezüglich des Blicks in die Zukunftmeinte Pokorny: „Derzeit gibt es noch kei-ne Beeinflussung der Projektaktivitätem“.Es schliesst aber nicht aus, dass es durchdie Finanzkrise noch zu Verzögerungenbei einzelnen Projekten kommen kann.

Höhere Rentabilität erwartet

Für das Gesamtjahr 2008 wird weiterein Anstieg des Gruppen-Umsatzes auf3,5 Mrd. Euro erwartet. Ausserdem solles eine Erhöhung der Rentabilität geben.Die EBITA-Marge lag im Jahr 2007 bei6,1 Prozent und soll im Jahr 2008 bei6,5 bis 7 Prozent liegen. „Aus heutigerSicht können wir die Finanzziele für 2008bestätigen. Zum Ausblick 2009 könnehingegen noch wenig gesagt werden.“

ANDRITZ

Andritz-IR-Manager Oliver Pokorny: „Im Jahr 2008 soll die Rentabilitätweiter gesteigert werden“

Page 10: Roadbook 2008

Mittwoch, 22. Oktober 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 3

Beko Holding will ihren langjährigen Wachstumskurs beibehalten

„Sehen uns als Netzwerk, nicht als Konzern“

Angesichts ihres Frankfurt-Listings wardie österreichische Beko Holding bislangja eher bei Roadshows in Deutschlandpräsent. Die Übernahme der in Wien no-tierten Brain Force Holding verstärkt al-lerdings jetzt die Anbindung an den öster-reichischen Börseplatz. Peter Kotauczek,Chef der Beko Holding, stellte sich da-her bei der Roadshow von Börse Expressund Aktienforum dem Versuch, der „hier-zulande gar nicht so üblich ist“: Die Vor-stellung einer Firma, die nur zwei Mitar-beiter, aber jede Menge Aktien hat.

Die Beko sieht sich nicht als Konzern,sondern als Netzwerk, das eine Mode-rations- und Ausgleichsfunktion zwischenden Kernunternehmen übernimmt. Zudiesen operativen Subkonzernen zählendie Beko Engineering & Informatik, dieBrain Force sowie die in Deutschlandgelisteten Unternehmen Triplan und Allfor One. Die zwei grossen Themen sindEngineering und Informatik. „Wir sehenuns als Spezialhaus für technische In-formatik und allgemeine Informatik“, er-klärt Kotauczek, wobei sich letztere indie zwei „Welten“ SAP und Microsoftaufteile.

Engineering und Informatik

Die Töchter Beko Engineering & In-formatik und Triplan decken den Bereichder Engineering Services ab, die Servicesreichen hier von der Planung und Kon-struktion bis zur Inbetriebnahme undWartung der Produkte. Dabei werden diewichtigsten Industriebranchen wie Elek-trotechnik, Elektronik, KfZ- und KfZ-Zu-

lieferindustrie, Maschinen- und Anla-genbau, Stahlindustrie sowie technischeInformatik abgedeckt. Die All for OneMidmarket und die Brain Force kon-zentrieren sich auf die Informations-technologie. Darunter versteht man IT-Services mit Fokus Softwareentwicklung.Schwerpunkte bilden dabei die ThemenIT-Security, webbasierte Lösungen, Ap-plication Lifecycle Management (ALM)und IT-Service Management.

Zu den Eckpfeilern der Strategie derHolding zählt die Fortsetzung des lang-jährigen Wachstumskurses. „Wir wollenein Umsatzwachstum von rund 15% imJahr durchhalten“, erklärt der Beko-Chef.Als „Dienstleistungsintegrator“ sollen diekomplexen und verschiedenenen Dienst-leistungen für die Kunden aus einer Handangeboten werden. Gerade die Ver-knüpfung der Kompetenzen Engineeringund Informationstechnologie bilde dieFormel für erfolgreiches Wachstum inden nächsten Jahren.

Das weitere Ausloten an Synergien zwi-schen den Tochterunternehmen stehtebenso am Programm wie die Integrati-on der Brain Force. „Hier können wir ei-niges an Synergien heben, das zeigt sichimmer deutlicher.“ Durch die Einbrin-gung der Brain Force ist es auch zu Ver-schiebungen in der Aktionärsstruktur vonBeko gekommen. Die Cross Industriesist mittlerweile der grösste Aktionär.

„Geht uns recht gut“

Die Beko will im laufenden Ge-schäftsjahr 2008 einen Gesamtumsatzvon mehr als 200 Mio. Euro erzielen,das Betriebsergebnis (EBIT) soll zwischen4,5 Mio. und 4,8 Mio. Euro zu liegenkommen. „Es geht uns recht gut. Abernatürlich weiss niemand, was morgenist“, sagt Kotauczek zum längerfristigenAusblick. Damit ist die Beko Holdingdieser Tage aber nicht allein.

Akquisitionen werden auch weiterhingeprüft, es sind aber durchaus auch Exitsangestrebt. Diese Verkäufe würden abernicht die Kernunternehmen betreffen,sondern kleinere Beteiligungen.

Beko-CEO Peter Kotauczek erklärt die Ausrichtung als Spezialhaus fürtechnische und allgemeine Informatik

BEKO

Page 11: Roadbook 2008

Mittwoch, 22. Oktober 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 4

EVN: Ein typischer defensiver Aktienwert mit Säulen in 16 CEE-Ländern

„Finanzstärke trotz Wachstum bewahrt“„Die EVN ist ein typisch defensiver Ak-tienwert, gehört also zu jenen Unterneh-men, deren Ergebnisse bzw. Gewinne we-nig von der allgemeinen Konjunktur ab-hängig sind und so eine stabile Dividendeaufweisen können. Dazu gehört die EVNeindeutig.“ Diese Botschaft an verunsi-cherte Anleger in Zeiten der hochvolati-len Aktienkurse stand am Beginn der Un-ternehmenspräsentation der Investor Re-lations-Managerin der EVN, Klara Szekffy,bei der Roadshow #9. Und sie legte gleichnach, dass Analysten derzeit zu defensi-ven Werten raten.

Zwei-Säulen-Strategie

Fundamental betrachtet ist die in NÖbeheimatete EVN eine international agie-rende Energieversorgungs- und Umwelt-technik/Dienstleistungs-Gruppe. Mit die-sen zwei tragenden Business-Säulen istman in 16 Staaten Zentral- und Osteuro-pas präsent und aktiv - inklusive Bulga-rien, Mazedonien und Türkei. Zur Säuleeins - Energieversorgung - zählen Strom,Wärme, Gas und der Kraftwerksbereich.Zur Umwelttechnik-Säule zählen Trink-wasser- und Abwasseranlagen sowie die(thermische) Abfallverwertung.

Zu den „Highlights“ der EVN zählt Szekffydie strategischen Beteiligungen an der Ver-bundgesellschaft, der Rohölaufschlies-sungsgesellschaft (RAG) und der Burgen-land Holding. Ausserdem sei die EVN star-ker Partner in EnergieAllianz und EconGas.Daher könne man in den vergangenen dreiJahren auf stetige Steigerungen bei Um-satzerlösen (+40%), EBIT (+50%) und Kon-zernergebnis (+58%) verweisen.

Drei aktuelle internationale Erfolge hobSzekffy besonders hervor: Zwei neue Ge-schäfte in Albanien - ein Joint Venturemit dem Verbund und die Planung einesWasserkraftwerksbaus - sowie das „sehrwichtige Joint Venture“ von Planung undBau eines Steinkohlekraftwerkes inDeutschland mit Inbetriebnahme 2010.Bei diesem Kohlekraftwerk in Duisburg-Walsum wurden alle Verträge auf dreiJahre abgeschlossen. Damit gebe es kei-ne offenen Probleme mit volatilen Anla-genpreisen - ein grosser Vorteil in so un-sicheren Preissituationen wie derzeit.

Status und Ausblick

Diese Expansion und Umsatzdiversi-fizierung der EVN „führt zu Risikover-minderung“. Bezugnehmend auf die ak-tuelle Finanzmarkt- und Liquiditätskrisebetonte Szekffy, dass die EVN „ihre Fi-nanzstärke trotz ihres Wachstums be-wahrt“ habe. Die Gearing Ratio sei in denvergangenen Jahren günstig gebliebenund die Equity Ratio hoch. Das Ratingder EVN durch Standard & Poor’s sei sta-bil - und das, obwohl S&P das Albanien-Engagement der EVN nicht goutiert (weilAlbanien selbst kein Rating hat).

Was bekommt nun ein Aktionär derEVN? Einen traditionellen Wert, denn

das niederösterreichische Unternehmenfeiert nächstes Jahr sein 20-jähriges Bör-sejubiläum. Der Total Shareholder Re-turn beträgt durchschnittlich fast 13% p.a.seit dem IPO 1989. Szekffy argumentiertauch mit der aktuell niedrigen MarketCapitalization der EVN (rd. 2,5 Mrd.Euro): Abzüglich der Bewertungen derVerbund- und anderen Beteiligungen derEVN würden bei diesem Market Cap nur200 Millionen als Wert des eigentlichenUnternehmens übrigbleiben. „Das ent-spricht nicht dem realen Wert des Un-ternehmens EVN“, betont die IR-Mana-gerin denn auch. Deshalb wolle man auchbis zu 1 Mio. eigene Aktien vom Marktrückerwerben, denn man wolle „Liquidi-tät nicht verschenken“.

In den vergangenen beiden Jahren sei-en die Energiemargen „deutlich unterDruck gekommen“, denn man habe kei-ne Preiserhöhungen vorgenommen. Nunwerde man im November erstmals wie-der die Strom- und Gaspreise erhöhen(müssen). Es gebe Energieprojekte inÖsterreich und Südosteuropa und neueGrossprojekte im Umweltsegment. Des-halb, so die EVN-IR-Managerin, „gehenwir davon aus, dass wir im Geschäftsjahr2009 wieder ein besseres Ergebnis alsheuer errreichen können“.

EVN

Klara Szekffy: „12,97% p.a. Total Shareholder Return seit IPO 1989“

Page 12: Roadbook 2008

Mittwoch, 22. Oktober 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 5

Raiffeisen International betont stabile Finanzierungsstruktur

„Werden den Filialausbau nicht stoppen“

„Es geht wirklich rund dieser Tage“, star-tet Raiffeisen International-CFO MartinGrüll in den Vortrag. Den Aktienkurs, derin der Vorwoche bis auf 25 Euro zu-rückgekommen ist, will er dabei aus-klammern. „Die Kursentwicklung ist mo-mentan irrational. Es ist vollkommen egal,ob man etwas sagt bzw. was man sagtund ob man die Gewinnprognose täg-lich bestätigt.“ Raiffeisen Internationalwill im laufenden Geschäftsjahr einenÜberschuss von rund einer Mrd. Euro er-wirtschaften. Die Bilanzsumme soll imZeitraum bis 2010 um zumindest 20%jährlich wachsen.

Die Bankenholding, die zuletzt über14,4 Mio. Kunden und knapp 3100 Fi-lialen verfügte, will sich von der Krise je-denfalls nicht aufhalten lassen: „Wir wer-den unseren Filialausbau nicht stoppen.Das ist nicht unsere erste Krise“, sagt Grüllund führt die breite Aufstellung der Ban-kenholding in 17 Märkten an. Damit seies leichter, schwierigere Situationen in ein-zelnen Ländern abfedern zu können.

Schnelleres Wachstum

Auch wenn zuletzt die Wachstumspro-gnosen für Osteuropa mehrfach nach un-ten revidiert worden sind, wachse die Re-gion noch immer schneller als die Euro-zone. „Egal, ob das reale BIP-Wachstumnun bei 4% oder 3,5% zu liegen kommt, esist noch immer höher als im Westen. Ichmache mir um die Gewinne der Gesell-schaft keine Sorgen“, sagt Grüll. Die Un-terversorgung mit Bankprodukten und diesteigenden Einkommen der Bevölkerungbewirken weiter steigende Nachfrage.

Wichtig sei die Ausrichtung auf dasklassische Kundengeschäft. „Da gibt eskeine CDOs, kein Subprime und Ähnli-

ches“. Demzufolge trug auch der BereichRetail Customers im ersten Halbjahr 34%zum Vorsteuergewinn der Raiffeisen In-ternational bei, 57% stammten aus demBereich Corporate Customers, also Fir-menkunden. Raiffeisen International be-setze eine führende Position in profita-blen Wachstumsmärkten, etwa in Ser-bien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien undUngarn, und sei Marktführer in den gröss-ten Wachstumsmärkten wie Albanien,Ukraine, Kosovo, Rumänien und Slowa-kei, führt er an. Dass in einigen dieser Län-der, wie etwa in der Ukraine, die Noten-bank zuletzt Massnahmen setzte, um ei-ner Überhitzung des Marktes und einerdrohenden Abwertung der Währung vor-zubeugen, sei zu begrüssen, sagt Grüll.

Das Risikomanagement, dem in Zeitenwie diesen besondere Bedeutung zu-kommt, basiere bei Raiffeisen Internatio-nal auf den drei Säulen: Erfahrung, Stan-dardisierung und Zentralisierung. Raiffei-sen könne auf 20 Jahre Erfahrung imaktiven Risikomanagement in CEE ver-weisen. In allen Netzwerkbanken erfolgeeine konsistente Rückstellungspolitik.

Verlässlicher Zugang

Mit Blick auf die Finanzierung führtGrüll an, dass Raiffeisen Internationalvon einer stabilen und konservativen Fi-nanzierungsstruktur profitiere, Kapital-marktinstrumente wurden bis dato nurbegrenzt eingesetzt. Auch habe die Ban-kenholding einen verlässlichen Zugangzum liquiden österreichischen Raiffeisen-Bankensektor.

Zum Halbjahr 2008 entfielen 62% derGesamtfinanzierung auf Verbindlichkei-ten gegenüber Kunden, 32% auf Ver-bindlichkeiten gegenüber Banken, 4% aufFremdkapitalemissionen und 2% aufNachrangkapital. Was die Refinanzierungüber Kundeneinlagen anbelangt, so un-terstreicht Grüll, dass die Bankenholdingin den Monaten Juli und August rund 2Mrd. Euro an Kundeneinlagen gewon-nen hat. Der starken und vertrauenswür-digen Marke von Raiffeisen komme da-bei eine wichtige Rolle zu.

RAIFFEISEN INTERNATIONAL

Raiffeisen International-CFO Martin Grüll: „Ich weiss, Banken und Ban-ker sind dieser Tage nicht sehr beliebt“

Page 13: Roadbook 2008

Mittwoch, 22. Oktober 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 6

S&T: Ein CEE-IT-Dienstleister mit klarer Wachstumsstrategie und -fantasie

„Wir wollen und werden weiter wachsen“Die S&T sieht sich als ostlastigen IT-Spe-zialisten aus Österreich. „Wir sind ein Ost-europa-Spezialist, haben aber auch einenFootprint im deutschsprachigen Europa“,beschreibt CEO Christian Rosner den re-gionalen Fokus seiner Company. „DerGrund ist ganz einfach. Viele Entschei-dungen der Unternehmen werden nichtmehr lokal getroffen, sondern in den Head-quarters. Daher sind auch eine RaiffeisenInternational, eine Vienna InsuranceGroup, eine EVN und auch eine OMVwichtige Kunden von uns“, erklärt Rosner.„Egal ob in Serbien oder in Wien, sie wer-den bei uns das gleiche Portfolio vorfin-den. Wir sind derzeit in 22 Ländern ver-treten und haben unser Portfolio über al-le Länder ausgebreitet“, ergänzt er.

IT-Dienstleister

Dabei hat sich die System Integration& Technology Distribution AG, so der vol-le Firmenname der S&T gewandelt. „ZuBeginn waren wir ein reiner Hardware-ausstatter, inzwischen sind wir zu einemIT-Serviceprovider geworden und bedie-nen drei unterschiedliche Geschäftsfel-der: Managed Services, Business Soluti-ons und Enterprise Systems. Die bran-chenmässigen Favoriten der S&T sindProduktion, Handel, Versicherungen, Ban-ken und Versorger.

Rosner präzisiert die Aufgabenstellungfür die S&T bei ihren Kunden: „Wir sindin den letzten Jahren immer mehr zu ei-nem Technologie- und Industrie-Consul-ting-Unternehmen geworden. Teilweisehat sich das aus unserer früheren Erfah-rungen in den Märkten so ergeben“.

War vor wenigen Jahren die Ge-schäftsaufteilung beim blossen Hardware-Reselling mit rund 80% und nur 20% Ser-vices gelegen, so liege deren Anteil heuteschon bei mehr als der Hälfte, so Rosner.So sei die S&T zu einem beratungsorien-tierten IT-Dienstleister geworden. „EinKistl abkaufen kann man jedem Morgeneinem anderen.“ Aber das Knowhow da-nach sei nur schwierig zu erhalten.

Status und Ausblick

Sowohl finanziell als auch beim Ak-tienkurs sieht der Vorstandsvorsitzendeder S&T sein Unternehmen gut im Ren-nen liegend. „Wir kommen von einem Um-satz von 220 Mio. Euro im IT-Dienstlei-stungsbereich im Jahr 2004 und sind2007 bereits bei mehr als 500 Mio. Eurogeklettert. Damit sind wir der führendebörsenotierte Anbieter von IT-Solutionsin der D-A-CH-Region“, weiss Rosner. Da-von seien 20% organisches Wachstum ge-wesen, es habe natürlich aber auch Ak-quisitionen gegeben.

Zum 1. Halbjahr 2008 sind Umsatz undGewinn nochmals deutlich gestiegen.„Worauf wir noch stolz sind, ist, dass wirheuer im 1. Halbjahr bereits mehr Um-satz gemacht haben als 2004 im gesam-ten Geschäftjahr“, freut sich Rosner.

Insgesamt nicht zufrieden ist Rosnermit dem Aktienkurs, er schränkt aber ein:„Wir sind von einem Aktienkurs von 7Euro im Jahr 2003 gestiegen bis auf 60Euro im Jahr 2007. Wenn wir also heu-te bei fast 30 Euro notieren, so ist dasnoch immer mehr als eine Vervierfachungin nicht einmal fünf Jahren und somitnoch immer eine schöne Sache“, stelltRosner fest.

Die wichtigsten Ziele der S&T für dieS&T in den kommenden Jahren sind ei-ne weitere Erhöhung der Profitabilität undeine kontinuierliche Erhöhung des Markt-anteils in den bisherigen Ländern. NachDivisionen aufgeteilt heisst das: „Wir wol-len Enterprise Systems organisch mit demMarkt mitwachsen lassen, aber die Mar-gen und damit den Profit erhöhen“, er-läutert Rosner. Die Geschäftsfelder Ma-naged Services und Business Solutionssollen gemessen am Umsatz verdoppeltwerden, „sowohl über starkes organischesWachstum als auch über Akquisitionen“,wie er anmerkt.

Bis 2010 solle die Bruttomarge, die2007 bei 34% und im 1. Halbjahr 2008bereits bei 40% lag, auf rund 50% gestei-gert werden. „Und das wird dann auch derAktienkurs widerspiegeln“, verspricht CEORosner den S&T-Aktionären.

S&T

S&T-CEO Christian Rosner: „Sind zum Technologie- und Industrie-Con-sulter geworden“

Page 14: Roadbook 2008

Mittwoch, 22. Oktober 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 7

VIG: Ein breit aufgestellter Versicherungskonzern mit CEE-Schwerpunkt

„Wir sind ein sehr konservatives Haus“Das Versicherungsgeschäft in Österreichhat sich in den vergangenen Jahren tief-greifend gewandelt. Erst spät haben sichdie österreichischen Gesellschaften nen-nenswert dem Ausland zugewandt. Zugut ist das Inlandsgeschäft gelaufen. DieGlobalisierung hat auch hier gewirkt.Auch die jetzige Vienna Insurance Group(VIG) ist erst spät das geworden, was sieheute ist - ein schlagkräftiger und starkerVersicherungskonzern von euopäischemZuschnitt.

„Wir haben in unserer über 180-jähri-gen Geschichte zwei wesentliche Mei-lensteine gesetzt“, so Nina Higatzberger,Investor Relations-Managerin bei der VIG.Der erste sei 1990 der Schritt nach Ost-europa gewesen, „mit dem Kauf einerVersicherung in der damaligen Tsche-choslowakei“, erzählt Higatzberger. Die-ser Schritt wurde sofort nach dem Falldes Eisernen Vorhanges aufgrund desWachstumspotenzials in CEE und derNähe der Märkte getan.

„Nach 18 Jahren in Osteuropa sind wirein wahrer Profi geworden, was das Aus-schöpfen von Synergien und Potenzialenbetrifft“, sagt sie. Das sei vorrangig überden Vetriebsapparat gelaufen.

Portfolio mit 27 Ländern

„Der zweite grosse Meilenstein in un-serer Geschichte war die Übernahme derVersicherungsaktivitäten der Erste GroupBank heuer“, sagt Higatzberger. Die Bankhat hier nicht einen blossen Verkauf ge-setzt, sondern hat den Verkauf ihrerseitsmit einer langfristigen Kooperationsver-einbarung abgefedert.

Heute ist die VIG in 27 Ländern in CEEflächendeckend vertreten und kann die ge-samte Palette an Versicherungen in die-sen Ländern auch anbieten.

Zur Finanzierung des Wachstums hatdie VIG im Jahr 2005 ihre erste grosse Ka-pitalerhöhung (damals noch unter demFirmennamen Wiener Städtische Versi-cherung AG) durchgeführt. Die Aktien ha-ben damals 49 Euro gekostet. Eine wei-tere Kapitalerhöhung erfolgte im Mai die-ses Jahres.

Osteuropa dynamisch

Die Expansion nach Osteuropa hat na-turgemäss auch eine Verschiebung desGeschäfts mit sich gebracht. Die dortigenMärkte seien mit Versicherungsverträgendeutlich unterrepräsentiert, weiss Higatz-berger. Daher schlummere in Osteuropaauch so grosses Potenzial, das die VIGnoch über das bisherige Ausmass hinwegnutzen wolle.

„Im Geschäftsjahr 2007 kamen 43 Pro-zent der Prämien bereits von den Kon-zerntöchtern in Osteuropa. Und dieser An-teil steigt ständig“. Die Sättigung mit Ver-sicherungsverträgen sei dort noch langenicht auf westlichem Niveau. „Währendim Durchschnitt der EU15 pro Jahr und

Kopf rund 3.700 US-Dollar für Versiche-rung ausgegeben wird, sind es in CEE nur220 Dollar“, so Higatzberger. Da liege nachwie vor ein grosses Potenzial.

Selbst der wahrscheinliche weltweiteWirtschaftsabschwung werde da nicht vieldaran ändern. „Die CEE-Märkte werdenzwar ebenso von dem angekündigten Kon-junkturabschwung betroffen sein, aber im-mer noch zwischen drei und fünf ProzentWirtschaftswachstum haben“, sagt Hi-gatzberger. Aufgrund fehlender Sozialsy-steme ortet Higatzberger „automatischesInteresse“ an Vorsorgeprodukten.

Aber auch Österreich habe bei der Ver-sicherungsdichte noch „eine klare Lücke“,ergänzt sie. „Hier hat allerdings auch dieVorsorgedebatte eine graduelle Verbesse-rung gebracht - und wieder mehr Interes-se für die klassische Lebensversicherung“,so Higatzberger.

„Dass unsere Strategie funktioniert, zeigtdas Wachstum der Prämien und Verträgein den vergangenen Jahren eindrucksvoll.Zum 1. Halbjahr ist der Gewinn der VIGnochmals stark gewachsen“, berichtet dieIR-Managerin. Und die Kunden beruhigtsie so: „Wir sind ein sehr konservativesHaus und haben eine Aktienquote vondurchgerechnet um die 8 Prozent.“

VIG

VIG-IR-Managerin Nina Higatzberger: „Wir erreichen unsere Ziele, derMarkt ignoriert das aber“

Page 15: Roadbook 2008

Mittwoch, 22. Oktober 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 8

Meeting Point www.boerse-express.com/roadshowInteressante Präsenta-tionen, die Möglichkeit

zu Einzelgesprächen mit Vorständen undIR-Managern sowie der Erfahrungsaus-tausch mit anderen Privatanleger - dieRoadshows von Börse Express und Ak-tienforum finden regelmässig grossenAnklang.

Nach einem Halt in der steirischenLandeshauptstadt Graz machte die Ver-anstaltungsplattform in der vergangenenWoche wieder in Wien Station. Die näch-ste Bundesländer-Station steht mit Linzbereits fest. Nach den rund 15-minüti-gen Präsentationen gab es wie immergenügend Möglichkeit zum Small Talkund zum One-on-One mit den Vor-ständen und IR-Verantwortlichen beimBuffet. Die Live-Übertragung des Fuss-ballmatches Österreich gegen Serbienrundete die Veranstaltung ab. Angesichtsdes Rückstands der Österreicher vergingden Zusehern aber nach der Halbzeitdie Lust - auf den Fussball wohlgemerkt.

VIG-IR-Managerin Higatzberger mit Kollege Oliver Prokorny von Andritzund Kollegin Klara Szekffy von der EVN

IMPRESSUM BÖRSE EXPRESSMedieneigentümer:Styria Börse Express GmbHGeiselbergstrasse 15, 1110 Wien

Herausgeber:Christian Drastil (dra)[email protected]: ++43 1 60117 260

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für das Trading-Depot. Der Börse Express istausschliesslich für den persönlichen Ge-brauch bestimmt, jede Weiterleitung ver-stösst gegen das Copyright. Nachdruck nurnach schriftlicher Genehmigung.

Vollständiges Impressum: www.boerse-express.com/impressum

Das Interesse der Privatanleger warwie immer sehr gross

Beko-Chef Kotauczek und S&T-CEORosner lauschten den Vorträgen

Im Anschluss gab’s die Übertra-gung von Österreich gegen Serbien

Page 16: Roadbook 2008

BÖRSE EXPRESSBÖRSE EXPRESSDie Mittags-News für Finanzprofis. Doppelseitiger Druck - Serienmäßig ab i-Sensys Mid Range Nr.1617a/29 09 08

BÖRSEEXPRESS

SPECIA

L:

BE-ROADSHOW

#8

Die Roadshow #8 von BörseExpress und Aktienforum stiessauf grosses Interesse. Die Un-ternehmen zeigen durchwegsoptimistische Szenarien auf.

Nach sieben Veranstaltungen in der Bun-deshauptstadt, bei denen drei Viertel derATX- und sämtliche Immo-ATX-Unter-nehmen vor interessierten Privatanlegernpräsentiert hatten, fand die vom Börse Ex-press initiierte Roadshow-Reihe in der Vor-

woche erstmals ausserhalb Wiens - in Graz- statt. Mit Binder+Co, Intercell, Palfinger,Pankl Racing Systems und Strabag prä-sentierten sich fünf Unternehmen und zeig-ten durchwegs optimistische Zukunftssze-narien auf. Und das ist in Zeiten wie die-sen, in denen tageweise an den Finanz-märkten Panik und Weltuntergangsstim-mung herrscht, besonders wichtig.

Deshalb war das Interesse auch beson-ders gross, mehr als 200 (potenzielle) An-leger lauschten den Ausführungen im Saalder RLB Steiermark. Hausherr Arndt M.

Hallmann, Vorstand der RLB Steiermark,fand die richtigen Worte für die aktuelleStimmung am Markt: „Vor jedem Son-nenaufgang herrscht Finsternis“, meinte er.

Der nächste Roadshow-Termin in Wienist übrigens schon fix: 15. Oktober bittevormerken. Infos wie immer unterwww.boerse-express.com/roadshow

➤ auf den folgenden Seiten finden Sie die Zu-sammenfassungen der Präsentationen derAustro-Gesellschaften

Binder+Co, Intercell, Palfinger, Pankl und Strabag präsentierten

Roadshow für Privatanlegerfand erstmals in Graz statt

Intercell-CFO Werner Lanthaler, Binder+Co-Chef Karl Grabner, Strabag-Generalsekretär Christian Ebner, Pankl-IR-Chefin Heidrun Ekhart und Palfinger-IR-Chef Hannes Roither präsentierten Unternehmen und Geschäftsstrategien

Page 17: Roadbook 2008

Montag, 29. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 2

Binder + Co. setzt auf Osteuropa, neue Technologien und solides Wachstum

„Sehen sehr zuversichtlich in die Zukunft“

Die Präsentation von Binder + Co. inGraz brachte eine Premiere mit sich: Erst-mals teilten sich zwei Vortragende die„15 Minutes of Fame“. Und am BeispielBinders sah man, dass das durchaus Sinnmacht. CEO Karl Grabner eröffnete mitMarkteinschätzungen und Vision, CFOJörg Rosegger lieferte die dazupassendenZahlen samt Ausblick.

Vom Schüttgut zur Palette ...

„Wenn man mich fragt, was Binder +Co. macht, dann sage ich, dass wir vomSteinbruch bis hin zu fertigen Palette mitder passenden Verpackungstechnik allesabdecken“, startete Grabner. Binder seizudem das erste Unternehmen in der Alt-glasaufbereitung gewesen, dem es ge-

lungen sei, Scherben nicht nur nach Far-ben, sondern auch auf Fremdstoffe wieMetalle zu screenen und zu sortieren.Ressourcen seien eben nicht uner-schöpflich – es sei wichtig, sorgfältig mitihnen umzugehen und sie möglichst wie-derzuverwerten.

Die diversen Klassier- und Sortier-technologien Binders würden „durch Spit-zenprodukte aus der Trocknungstechnikund der Hochleistungsverpackungstech-nik“ ergänzt. Grabner: „Viele dieser High-Tech-Produkte finden in der Abfallver-wertung Verwendung und helfen durchihre sehr gute Qualität, zusätzlich Roh-stoffe zu sparen.“

... verläuft die Wertschöpfung

Vom Sieben (Grabner: „Aufbereitungvon z.B. Mineralien oder Kohle“), überdas Trocknen („Materialien z.B. die Feuch-te nehmen“), das Sortieren („Umbewelt-technik-Aspekte wie Altglas oder Kunst-stoff“) bis hin zum Verpacken („Zwei Se-kunden für einen 50kg-Sack“) stellteGrabner die Wertschöpfungskette vom„Schüttgut zur Palette“ vor und nannteBinder-Produkte wie Bivitec, Dryon, Clar-tiy –Plus und Principac als entsprechen-de Beispiele. „Wir sind weltweit unter den

Top3 in den bearbeitenden Produktseg-menten“, schloss Grabner.

CFO Rosegger präsentierte anschlies-send die Umsatzverteilung nach Seg-menten und Regionen („mehr alsEuropa, Osteuropa derzeit 17-18 Prozentund stark steigend“). Das Zahlenmateri-al sei vielversprechend: Mit durch-schnittlich 212 Mitarbeitern hatte Bin-der + Co. im Jahr 2007 53,4 Mio. Euroumgesetzt und damit ein EBIT von 4,9Mio Euro erwirtschaftet. Die EBIT-Mar-ge sei bei 9,2 % gelegen. Die Halbjah-reszahlen 2008 (31,5 Mio. Umsatz und2,8 Mio. EBIT) würden auf deutliche Stei-gerungen in 2008 hinweisen, zudem seidas 2. Halbjahr das traditionell stärkere.Der Auftragsstand vs. Vorjahr (per 30.6.)habe sich mehr als verdoppelt.

Anhängen an Big Player

Abschliessend verwies Rosegger aufdem Mit-Präsentator Strabag: „Die Berg-bauindustrie ist stark, das ist gut für Bin-der, wir können uns an grosse Konzerneanhängen“. Binder setzt weiters auf dieRecycling-, Eisen- und Stahl- sowie diePetrochemische Industrie. ZusätzlichesWachstumspotenzial könne man via Ak-quisitionen heben.

BINDER & CO.

Zwei Vortragende: CEO Karl Grabner (Bild li.) übergab nach 2/3 der Redezeit an Finanzvorstand Jörg Rosegger

Page 18: Roadbook 2008

Montag, 29. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 3

Intercell forscht und entwickelt „Nachhilfe“ für das menschliche Immunsystem

„Sie werden noch viel von uns hören“Werner Lanthaler, Finanzvorstand von In-tercell, ist bei der Roadshow in Graz um ei-nen lokalen Bezug nicht verlegen: „Wir sindregional genau dort, wo Ihr Immunsystemist.“ Das österreichische Biotech-Unter-nehmen ist in der Impfstoffentwicklung und-produktion tätig und konzentriert sich aufWirkstoffe gegen Infektionskrankheiten. Zielist es somit, dem Immunsystem des Men-schen „Nachhilfe zu geben“, um sich gegenInfektionen schützen zu können.

Intercell sei in diesem Bereich das inno-vativste Unternehmen der Branche, unter-streicht Lanthaler. „Unser Hauptzweck istmaximale Innovation im Impfstoffbereich.“Die Profitabilität komme erst danach. Die-se Ansage mag bei einem börsenotiertenUnternehmen vielleicht überraschen, wirdaber durch die Erklärungen verständlich.Das Unternehmen, das bislang noch keinProdukt am Markt hat - eine wichtige Zu-lassung dürfte allerdings in den kommen-den Wochen erfolgen - hat bisher an die 50Mio. Euro in die Entwicklung investiert, istaber mittlerweile dennoch profitabel. Dasist Intercell durch Partnerschaften mit gros-sen Impfstoffherstellern gelungen. Mit die-sen - etwa Novartis und Merck & Co. - gehtIntercell exklusive Lizenzpartnerschaftenein oder räumt den Partnern die Möglich-keit ein, Lizenzen für diese Impfstoffe zu er-werben. Intercell erhält dafür Meilenstein-zahlungen bzw. ist an künftigen Umsätzendieser Impfstoffe beteiligt. Zudem sitzt dasUnternehmen auf rund 200 Mio. Euro anCash. „Wir können uns derzeit alles an In-novation leisten, was wir wollen“, so Lan-thaler. Und das ist auch wichtig: Denn derImpfstoffmarkt, den sich primär die fünf

grossen Anbieter sanofi-pasteur, Merck &Co, Wyeth, GSK und Novartis aufteilen -wächst rasant. Viele Pharma-Unternehmenwerden in wenigen Jahren ein grosses Pipe-line-Problem haben, weil dann wichtige Pa-tente ablaufen. „Wir haben dann die Pro-dukte, die die Grossen wollen“, verweist Lan-thaler auf die Produktpipeline „seines“Unternehmens.

Wichtigstes Produkt

Das wichtigste Produkt von Intercell istder Impfstoff gegen Japanische Enzephali-tis (JE). Dieser wird voraussichtlich in Kür-ze in den USA zugelassen, die Zulassungenin Europa und in Australien sollten dannfolgen. „Das wäre der erste Impfstoff in denvergangenen sieben Jahren, der neu auf denMarkt kommt.“ Die Branche sei nämlichbei weitem nicht so innovativ, wie man essich vorstellen würde, in den vergangenen100 Jahren habe es wenig Neues gegeben.Derzeit ist gegen JE nur ein veralteter Impf-stoff verfügbar, der in der EU nicht lizen-siert ist und schwere Nebenwirkungen hat.Wenn man zudem weiss, dass er auf abge-kochtem Maushirn basiert, will man wahr-scheinlich nicht an Prophylaxe denken. Ja-panische Enzephalitis ist der Hauptgrundfür virale Enzephalitis in Asien, rund dreiMrd. Menschen leben in exponierten Ge-

bieten, umschreibt Lanthaler das Markt-potenzial. Mit der US-Armee hat Intercellauch bereits einen Abnehmer an der Hand,das Ausschreibungsverfahren für den Auf-trag läuft gerade. Das Marktpotenzial fürden JE-Impfstoff reicht von 250 Mio. bis350 Mio. Euro.

Ein weiterer wichtiger Entwicklungsbe-reich ist die Vorbeugung hospitaler Infek-tionen. Denn im Krankenhaus erworbene,durch Bakterien hervorgerufene Infektionensind eine der Hauptursachen für Todesfäl-le und schwere Erkrankungen. Hier soll ei-ne vorbeugende Impfung helfen. Mit Blickauf den in Partnerschaft mit Merck ent-wickelten s. aureus Impfstoff hofft Lantha-ler, in den kommenden sechs bis neun Mo-naten „signifikante Fortschritte“ melden zukönnen. In der umfangreichen Pipeline fin-det sich auch ein Impfstoff gegen Reise-durchfall, der in Form eines simplen Pfla-sters verabreicht wird. Hier haben Studienbereits gezeigt, dass die Gefahr einer Er-krankung statistisch signifikant geringer ist.Ein zusätzlicher Vorteil des Pflasters: DieKühlkette, die beim Transport von Impf-stoffen notwendig ist, kann durchbrochenwerden. Lanthaler hätte noch mehrere Bei-spiele parat. Insgesamt verspricht er abereines: „Sie werden sicher noch viel von unshören.“

INTERCELL

CFO Werner Lanthaler: Hauptzweck ist maximale Innovation

Page 19: Roadbook 2008

Montag, 29. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 4

Palfinger: Kranhersteller sieht Möglichkeiten für günstige Akquisitionen

„Werden bei Zukäufen sicher zuschlagen“

Palfinger, 1932 als Reparatur- undSchlosserwerkstatt gegründet, ist ein klas-sisches Beispiel dafür, wie sich ein Fa-milienunternehmen zum Global Playerentwickeln kann. Palfinger produziert hy-draulische Hebe-, Lade- und Handling-systeme und ist etwa Weltmarktführerbei Knickarmkranen, Forst- und Recy-clingkranen sowie Containerwechselsy-stemen, Nummer zwei bei Ladebord-wänden und Mitnahmestaplern und auchführend bei Eisenbahn-Systemlösungenim High-Tech-Bereich. „Ein wichtigerMeilenstein für uns war sicher das IPOim Jahr 1999“, erklärt IR-Manager Han-nes Roither. Seitdem ist der Umsatz von243 Mio. Euro auf knapp 700 Mio. Eurogestiegen, das EBIT kletterte von 27 Mio.auf rund 100 Mio. Euro. Für das lau-fende Geschäftsjahr peilt Palfinger einenUmsatz von 800 Mio. Euro an. Ziel istzudem, die Profitabilität der vergange-nen Jahre - 2007 wurde eine EBIT-Mar-ge von 14,3% erzielt - zu halten.

Was die EBIT-Marge anbelangt, ist Pal-finger ohnehin die Benchmark in derBranche. Der Hauptkonkurrent des Salz-burger Unternehmens fährt in etwa dieHälfte von Palfingers Margen ein. DieInnovationskraft wird daher gross ge-

schrieben. „Als Marktführer mit einemPremiumpreis muss man vorne sein“, soRoither. Der Kunde zahle schliesslichnur dann mehr für Produkte von Palfin-ger - und das kann schon um 10% bis15% mehr sein als bei der Konkurrenz -, wenn ihm dementsprechend mehr ge-boten werde. Neben der Innovation zäh-len die Internationalisierung und die Di-versifikation der Produkte undDienstleistungen zu den strategischenSäulen der Unternehmensstrategie. Soverfügt Palfinger mittlerweile über Pro-duktions- und Montagestandorte inEuropa, Nord- und Südamerika sowieAsien. Weltweit ist man bei rund 200unabhängigen Händlern und mit elf Ver-triebstochtergesellschaften in über 130Ländern präsent.

Bauwirtschaft als Kunde

Naturgemäss ist Palfinger stark von derBauwirtschaft abhängig, finden sich dortdoch viele Abnehmer für die einzelnenProdukte. Roither weist allerdings dar-auf hin, dass Palfinger auch zahlreicheandere Branchen, etwa Transport undHandel, die Recycling-Industrie oder dieLand- und Forstwirtschaft beliefert.

Die Nähe zur Bauindustrie und die ab-

geschwächten Wachstumshoffnungen indiesem Bereich waren zuletzt auch si-cher ein Grund, warum es mit dem Ak-tienkurs bergab gegangen ist. Das volleAusmass der Kursentwicklung - von rund43 Euro im Juni des Vorjahres ging eszuletzt bis auf 13 Euro zurück - ist fürRoither aber „nicht nachvollziehbar“.Nicht zuletzt auch deshalb, weil das Un-ternehmen von Quartal zu Quartal neueRekorde vermelden konnte.

Targets sind billiger

Stürmische Börsezeiten wie diese ha-ben aber auch etwas Positives: Poten-zielle Targets, also Übernahmekandida-ten, sind billiger. „Wir haben früher inden USA bei Zukäufen Multiples von10x gesehen, jetzt bewegen sie sich zwi-schen 7x und 8x.“ Die logische Konse-quenz für Palfinger: „Wir werden dort si-cher zuschlagen“, kündigt Roither an undkonnte zwei Tage später die Übernahmeder amerikanischen Omaha Standard,einem der Marktführer bei Lkw-Auf-bauten und Pickup-Ladebordwänden,bekannt gegeben.

Was den Ausblick für das Gesamtjahr2008 anbelangt, so werde das zweiteHalbjahr schwächer als die erste Jah-reshälfte ausfallen. Das liegt aber auchdarin begründet, dass Palfinger im Au-gust vier Wochen Betriebsurlaub macht.Mit einer Guidance für 2009 will Pal-finger - wie viele andere Unternehmenauch - noch abwarten. Mit den Quar-talszahlen Anfang November soll aberauch ein Ausblick für das kommendeJahr präsentiert werden.

PALFINGER

IR-Chef Hannes Roither kündigt für Anfang November Guidance 2009 an

Page 20: Roadbook 2008

Montag, 29. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 5

Pankl beliefert im Racing-Bereich ausschliesslich bekannte Rennserien

„Nischenplayer in traditioneller Branche“Pankl Racing Systems fährt auf Marktni-schen ab. Das Unternehmen entwickelt,erzeugt und vertreibt Motor- und An-triebssysteme sowie Fahrwerksteile für denRennsport, für High Performance-Autosund die Luftfahrtindustrie. Bei „High-Per-formance-Autos“ handelt es sich um ex-klusive Kleinserien, also etwa den Bugat-ti Veyron, der stolze 1000 PS aufzuwei-sen hat. Seit fast 20 Jahren zählt Pankl zuden etablierten Zulieferern für die Motor-sportindustrie. Von einer Produktionsfir-ma hat sich das Unternehmen dabei zumSystemanbieter entwickelt.

„Stellt man sich Pankl als Haus vor, sogibt es drei tragende Säulen“, erläutert IR-Chefin Heidrun Ekhart. Dabei handelt essich zum einen um den Bereich „RacingDrivetrain“ mit den Produkten Halbachse,Radnabe und Antriebssysteme. Zum Seg-ment „Racing Engine“ zählen die ProduktePleuel, Kolbenbolzen und Kolben. Im „Ae-rospace“-Bereich, der sich primär auf denHelikoptermarkt konzentriert, werdenHauptrotorwelle, Heckrotorwelle und Luft-betankungsrohre entwickelt und erzeugt.Bei Halbachse, Pleuel und Kolbenbolzenist Pankl Weltmarktführer.

Im Racing-Bereich ist Pankl sehr fo-kussiert: „Wir beliefern ausschliesslich in-ternationale Rennserien“, so Ekhart. Ander Spitze der Kundenpyramide findet sichsomit die Formel 1. Hier zählt aus-schliesslich die Technologieführerschaft,und nicht der Preis. Im mittleren Segment,etwa NASCAR-Rennserien oder WorldRally Car, wird der Kostenaspekt der Teamsschon etwas grösser, erläutert die IR-Ma-nagerin. Und im Bereich Formel 3, Drag

Racing, Champ Car oder Supersport, ge-he es dann überwiegend um die Prozess-optimierung in Richtung Kosten.

Flott unterwegs

Die Hauptmärkte für Pankl-Produktesind Europa, die USA und Asien. Das Un-ternehmen verfügt deshalb über ein welt-weites Netzwerk und ist u. a. sowohl inden USA als auch in Grossbritannien mitdrei Töchtern vertreten. In den USA hatPankl vor wenigen Monaten 100% desweltweit zweitgrössten Herstellers von Mo-torsport-Pleuel, Carrillo, erworben. DieseAkquisition ermöglicht es dem Unter-nehmen, Pleuel für Motorsport-Kundenmit unterschiedlichen Technologiean-sprüchen sowie Budgetmitteln zu entwik-keln und zu produzieren. Zu den Haupt-kunden dieses im Motorsport sehr be-kannten US-Unternehmens zählen nebenden Teams der Grand AM Serie vor allemdie NASCAR-Teams. Auch sonst warPankl bei Zukäufen flott unterwegs: ImApril wurde in den UK Northbridge Mo-torsport erworben, ein Hersteller von Pleu-elschrauben, im August des Vorjahres dieWeymouth Pin Manufacturing, die Kol-benbolzen herstellt. Weitere Akquisitio-nen stehen am Programm: Im nächstenJahr schnappt sich Pankl voraussichtlichein Unternehmen in Deutschland, das ei-nen Umsatz zwischen 10 Mio. und 15Mio. Euro hat.

In der Slowakei hat Pankl zuletzt 12Mio. Euro in ein neues Werk investiert undbeschäftigt dort mittlerweile 250 Mitar-beiter. „Das ist sozusagen unser Best-Cost-Standort“, erklärt Ekhart. Produziert wer-den Antriebskomponenten und Serien-pleuel, weiters ist Pankl Slovakia in derAluminiumbearbeitung tätig. Im Ge-schäftsjahr 2009 soll ein Umsatz von 14Mio. Euro erzielt werden.

In den ersten drei Quartalen 2007/08- Pankl hat das Geschäftsjahr an die Renn-saison angepasst, es endet am 30. Sep-tember - wurde ein Umsatz von 80,7 Mio.Euro und ein EBIT von 7,4 Mio. Euro er-zielt. Das war das zweitbeste Neun-Mo-nats-Ergebnis in der Geschichte. „ObwohlSonderbelastungen im Zusammenhangmit der Inbetriebnahme des neuen Wer-kes in der Slowakei in Höhe von 700.000Euro das Ergebnis negativ beeinflusst ha-ben“, erklärt Ekhart. Im Aerospace-Bereich,in dem es mehrere Jahre dauert, um mitKunden ins Geschäft zu kommen, erziel-te Pankl in den ersten neun Monaten einUmsatzplus von 28%. Der Auftragsstandliegt bei 85 Mio. Dollar.

Für das in Kürze zu Ende gehende Ge-schäftsjahr wird insgesamt ein Wachstumvon 5% angepeilt, in den Folgejahren sol-len es 10% sein. Die Nachfrage nach An-triebskomponenten werde sehr stark blei-ben, auch beginnen die Synergien aus Ak-quisitionen zu greifen.

PANKL RACING SYSTEMS

IR-Managerin Heidrun Ekhart: Zukauf in Deutschland steht am Programm

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Montag, 29. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 6

Strabag: Baukonzern setzt mit Rohstoffstrategie auf vertikale Integration

„Mehr Old Economy kann es nicht geben“„Willkommen in der Old Economy, mehrOld Economy als Bauen kann es wohl garnicht geben“, startet Strabag-IR-Chef Chri-stian Ebner in die Unternehmenspräsen-tation. Nachdem die Strabag beim IPOim Vorjahr einen neuen Nachfragerekordösterreichischer Privatanleger aufgestellthat, sei ihm dieses Publikum besonderswichtig, betont er.

Die Strabag ist einer der führenden eu-ropäischen Baukonzerne und hat in ihrenKernländern Österreich, Deutschland undZentral- und Osteuropa bereits eine Po-sition unter den drei grössten Playern.Mehr als 80% der Konzernleistung stam-men aus diesen Märkten. Die Aktivitätenin Kroatien, Serbien, Rumänien und Bul-garien werden als Plattform für weiteresWachstum gesehen, aber auch dort willdie Strabag in den kommenden Jahrenunter die Top 3 aufrücken. Mit Blick aufdie geografische Positionierung der Stra-bag erklärt Ebner auch, warum der Bau-konzern nicht auch westlich von Deutsch-land tätig ist. „Hans-Peter Haselsteiner hatschon vor Jahren erkannt, dass es keinenSinn macht, gegen grosse Baufirmen inFrankreich oder Spanien anzukämpfen.Unsere Chance liegt im Osten.“

Und da spielt bei der Strabag natürlichauch Russland eine grosse Rolle, aller-dings nicht erst seit dem Einstieg von Mil-liardär Oleg Deripaska als Aktionär. „DieStrabag ist bereits seit 17 Jahren in Russ-land tätig. Die Russen rechnen uns hochan, dass wir auch in schwierigen Zeitengeblieben und dem Markt nicht den Rük-ken gekehrt haben“, schildert Ebner. Imersten Halbjahr 2008 erwirtschaftete die

Strabag in Russland eine Bauleistung von236 Mio. Euro, der Auftragsstand lag per30. Juni bei 2,1 Mrd. Euro. Auch der er-ste Auftrag im Olympia-AustragungsortSotschi wurde bereits mit dem FlughafenAdler an Land gezogen.

In Russland verfügt die Strabag auchüber einige Prestigeprojekte, etwa das Ho-tel Moskau am Roten Platz mit einem Vo-lumen von 550 Mio. Euro. Dafür ist dasSegment Hoch- und Ingenieurbau derStrabag zuständig, auf das rund 50% desUmsatzes entfallen. Weiters ist der Bau-konzern im Verkehrswegebau tätig, dersich mit der Errichtung von Strassen,Asphaltierungen, Baustoffen sowie Ei-senbahnbau beschäftigt. Das kleinste Seg-ment ist der Bereich Sondersparten & Kon-zessionen, in den Private Public Partner-ship-Projekte und der Tunnelbau fallen.

Wettbewerbsvorteil Rohstof-fe

Als wichtigen Wettbewerbsvorteil ge-genüber der Konkurrenz erachtet die Stra-bag ihre Rohstoffstrategie. Mehr als 350Asphaltmischanlagen, 218 Betonmisch-anlagen sowie 165 Steinbrüche und Kies-gruben dienen nicht nur der Sicherstel-

lung der Versorgung, sondern helfen auchbei der Absicherung vor Preisschwan-kungen. „Was braucht man im Strassen-bau? Technologie und Rohstoffe“, so Eb-ner. Und kein Anbieter könne mit so ei-nem dichten Rohstoff-Netz wie die Strabagaufwarten. Dieses Netz wird laufend er-weitert: Im Jahr 2010 etwa kommt das er-ste Zementwerk in Südungarn hinzu. „Dievertikale Integration führt uns somit in Be-reiche, die ebenfalls Old Economy sind.“

Gewinnrevision - nach oben

Die Strabag hat zuletzt den Ausblick re-vidiert, „allerdings nach oben“, betont Eb-ner. Im laufenden Geschäftsjahr sollenBauleistung und Umsatz um 25% zule-gen. Zuvor war die Strabag von einem Zu-wachs von um die 15% ausgegangen. Mitder Expansion in margenträchtigere Län-der bzw. Segmente der Bauwirtschaft soll-te zudem eine Erhöhung des EBIT umknapp 30% gelingen. Bis 2012 soll dannein Umsatz von 20 Mrd. Euro erreichtwerden, was einem durchschnittlichenjährlichen Wachstum von 15% entspricht.Zudem ist die Strabag auch in neuenMärkten tätig, dazu zählen Libyen, Skan-dinavien, die Ukraine und Norditalien.

STRABAG

IR-Chef Christian Ebner: Fühlen uns in Libyen wieder wohl

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Montag, 29. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 7

„A la longue sind die Aktienbörsennach wie vor auf der Überholspur“

Arndt Hallmann, Treasury-und Private Banking-Vorstandder Raiffeisen-LandesbankSteiermark (RLB) und StefanTschikof, Leiter des PrivateBanking, im BE-Talk.

Börse Express: Nach sieben Terminen inWien fand die Börse Express-Roadshownun zum ersten Mal ausserhalb der Bun-deshauptstadt statt. Was war für Sie dasMotiv, die Eventreihe nach Graz zu ho-len?Arndt Hallmann (links im Bild): Die Raiff-eisen-Landesbank Steiermark geht mit vie-len aktuellen Veranstaltungen auf ihreKunden zu und will mit diesem Informa-tionsvorsprung den Kunden einen Mehr-wert verschaffen. Gerade in einem so an-spruchsvollen Bereich wie dem PrivateBanking ist Expertise unerlässlich. Werbesser proaktiv infor-miert wird, hat imwahrsten Sinne desWortes mehr davon.

Herr Hallmann, in Ih-rer einleitenden Mo-deration sagten Sie,dass die Finanzwelttrotz Krise nicht un-tergehen wird. Es wer-de auch künftig genugBanken, die CashFlow generieren kön-nen und auch solche, die sogar dazu ge-winnen können, geben. Warum, glaubenSie, wird die RLB Steiermark zu den Ge-winnern gehören?Hallmann: Wir sind eine starke Regional-bank mit internationaler Ausrichtung. Dar-über hinaus hat bei uns der Kundennut-zen einen hohen Stellenwert. Wir hasar-dieren auch nicht mit dem Geld unsererKunden, sondern wollen ihnen den be-sten Service, die beste Beratung und diebesten Produkte bieten. Wir verstehen unsals Partner unserer Kunden.

Ich zitiere Sie weiter, dass man aktuellgrosse Teile der Veranlagungssumme zwi-schenparken solle. Was ist Ihrer Meinungnach ein guter Parkplatz?Hallmann: Wir raten generell, weit zu streu-

en. Wer seine An-lage auf viele Pro-dukte, Märkte undBranchen verteilt,den treffen Krisenwie die jetzige nichtso sehr. Ein siche-rer Hafen sind der-zeit Staatsanleihensowie sichere Zins-anlageformen wieunsere Sparbücher,Termineinlagenund Wertpapiere

aus dem Raiffeisensektor. Neben attrakti-ver Verzinsung unterliegen diese auch derentsprechenden Sicherheit durch die Kun-dengarantiegemeinschaft der Raiffeisen-Geldorganisation Steiermark.

Wie schätzen Sie die Marktentwicklungbis Jahresende ein? Wie werden die Welt-börsen performen?Stefan Tschikof: Das ist momentan schwereinschätzbar. Wenn uns die vergangeneWoche eines gelehrt hat, dann das, dasses schnell bergab und in der nächsten

Sekunde ebenso schnell wieder bergaufgehen kann. Jetzt gilt es abzuwarten undzu schauen, wie es tatsächlich weitergeht. Es sind noch zu viele Fragen offen.Wie geht es in den Vereinigten Staaten,wie geht es im Osten weiter? Kommt estatsächlich zu einer Rezession? Und wieentwickelt sich der Ölpreis weiter? Allediese offenen Fragen machen eine Pro-gnose extrem schwierig.

Und was ist Ihre Einschätzung für denWiener Markt?Tschikof: Ob Wien, Tokio, New York,Frankfurt oder sonst wo, wir leben in ei-ner globalisierten Welt. Nirgends merktman das so stark wie an der Börse und inder Finanzwelt. Die Fragen, die sich der-zeit alle stellen, gelten damit natürlich auchfür Wien. Durch die Finanzkrise hat derATX an Wert verloren, wir liegen aber nochimmer oben auf. Bis 2003 dümpelte derATX um die 1500 Punkte Grenze, heutebeklagen wir uns, wenn er auf 3000 Punk-te zurück geht. Auch diese Krise wird vor-übergehen, à la longue sind die Börsennach wie vor auf der Überholspur. EinigeUnternehmen handeln zur Zeit sehr preis-wert, dass heisst mit niedrigem KGV. Diesollte man sich ansehen.

“Einige Unterneh-men - auch im ATX- handeln zur Zeitsehr preiswert, dasheisst mit niedri-gem KGV. Die sollteman sich ansehen“

BÖRSE EXPRESSBÖRSE EXPRESS

InterviewInterview

➤ Fortsetzung nächste Seite

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Montag, 29. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 8

Börse Express: Und wie wird es sich mitDollar, Öl und Gold verhalten?Stefan Tschikof: Beim Dollar wird es da-von abhängen wie die weitere Wirt-schaftsentwicklung in USA ausfallen wirdund wie dort die Finanzkrise gelöst wird.Sollte Europa sehr zu schwächeln begin-nen ist mit einem festeren Dollar zu rech-nen. Das halte ich aber eher für ausge-schlossen. Beim Öl wird der Rückgangder weltweiten Konjunktur auch den Öl-preis nach unten drücken. Aber auch dasist noch nicht ausgemacht. Es bleibt an-zuwarten wie die Opec auf eine solcheEntwicklung reagieren wird. Und natür-lich ist der Ölpreis auch weiterhin sehrvom Dollarkurs abhängig. Dass Gold einKrisenmetall ist hat man zuletzt gesehen.Der Goldpreis korreliert dabei auch im-mer mit dem Kurs des Dollar. Dol-larschwäche bedeutet Goldstärke und um-gekehrt. Sollte die Krise ausgestanden sein,wird wohl auch der Goldpreis nach un-ten gehen.

Auf Ihrer Homepage findet man die Mas-sage „Wir verdoppeln Ihr Kapital. Garan-tiert“. Hierbei werden Bankprodukte mitbankfremden Produkten kombiniert. Bit-te um ein Beispiel.Tschikof: Wir bieten unseren Retail-Kun-den neben einer breiten Produktpaletteauch Kombinationsmöglichkeiten an, wo-bei drei Vorteile zu einem gebündelt wer-den. Dabei sind von drei Produkten „nur“

zwei Bankpro-dukte. So kannman etwa eineAnleihe, mitVersiche-rungssparenkombinierenund dazu gibtes noch verbil-ligte Thermen-aufenthalteund die Auto-bahnvignettegratis. Wir bie-ten unserenKunden aberauch dieWahl, in wel-

chem Umfang sie was gerne kombinie-ren möchten. Individueller und massge-schneiderter geht’s nicht.

Wo liegen die Schwerpunkte im PrivateBanking der RLB Steiermark?

Tschikof: Bei uns spielen Seriosität undVertrauen eine ganz grosse Rolle. UnsereHauptaufgabe ist, das Vermögen unsererKunden zu sichern und zu vermehren.Durch die beste Beratung mit Servicega-rantie wollen wir gemeinsam mit unserenKunden die besten Produkte für sie fin-den. Durch unsere ganzheitliche Beratungsind wir in der Lage auf individuelle Kun-denwünsche einzugehen und über alle As-setklassen den entsprechenden Mehrwertanzubieten. Nicht mehr und nicht weni-ger. Wir sind am richtigen Weg.

Abschliessend: Sie haben als eine der we-nigen Banken Ihren Expertenpool vor Ort,setzen nicht auf Headquarters, z.B. inWien. Wie lautet hier Ihre Strategie?Arndt Hallmann: Wie wir aufgestellt sind,erklärt sich aus unserer Geschichte undist nicht zuletzt auch ein Punkt warumwir so erfolgreich sind. Act local think glo-bal, dieser Grundsatz ist bei Raiffeisenkein Lippenbekenntnis, sondern eineGrunddevise. Die Raiffeisen-LandesbankSteiermark ist eine der drei grossen Lan-desbanken und ein grosser Spieler imRaiffeisen Orchester. Unser Headquarterist in Graz und wir verbinden hier ent-sprechendes Produkt-Know-How mit In-novation. Wir sind erste Anlaufstelle fürdie Steirische Wirtschaft, die steirischenPrivatanleger. Wir sind die steirische Bank.

Interview: Christian Drastil

“Unsere Hauptauf-gabe ist, das Ver-mögen unsererKunden zu sichernund zu vermehren“

➤ Fortsetzung von Seite 7

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Montag, 29. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 9

Meeting Point www.boerse-express.com/roadshowNachdem die erste Ro-adshow ausserhalb

Wiens (siehe Bilder auf dieser Seite, dut-zende Bilder mehr sowie die Original-präsentationen unter www.boerse-ex-press.com/roadshow) zu einem vollenErfolg wurde, geht es Anfang Oktobermit einer Spezialveranstaltung weiter.

● Am 6. Oktober werden sich CMCMarkets, Kaupthing Edge, Superfund, VBSI und die Wiener Privatbank zu einer„Geldanlage 2009“-Roadshow im Rei-tersaal der OeKB einfinden. Anmeldun-gen und weitere Details unterhttp://www.boerse-express.com/geldan-lage-roadshow.

● Und auch der übernächste Terminist schon fix: Am 15. Oktober gibt es wie-der eine klassische AG-Roadshow mitRaiffeisen International, EVN, VIG, An-dritz sowie den beiden IT-UnternehmenBeko und S&T. Die Anmeldungsseite fürdiesen Termin (wieder in der OeKB) istab 1. Okt. offen.

IMPRESSUM BÖRSE EXPRESS Medieneigentümer: Styria Börse Express GmbHGeiselbergstrasse 15, 1110 Wien

Herausgeber:Christian Drastil (dra)[email protected]: ++43 1 60117 260

Bezug: Diverse Aboformen unter www.bo-erse-express.com/abo Alle Abos laufen au-tomatisch aus. Gerichtsstand ist Wien.

Hinweis: Für die Richtigkeit der Inhalte kannkeine Haftung übernommen werden. Die ge-machten Angaben dienen zu Informations-zwecken und sind keine Aufforderung zumKauf/Verkauf von Aktien. Das gilt vor allem

für das Trading-Depot. Der Börse Express istausschliesslich für den persönlichen Ge-brauch bestimmt, jede Weiterleitung ver-stösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nurnach schriftlicher Genehmigung.

Vollständiges Impressum: www.boerse-express.com/impressum

Page 25: Roadbook 2008

BÖRSE EXPRESSBÖRSE EXPRESSDie Mittags-News für Finanzprofis. Doppelseitiger Druck - Serienmäßig ab i-Sensys Mid Range Nr.1612a/22 09 08

BÖRSEEXPRESS

SPECIA

L

BE-ROADSHOW

#7

Die Roadshow #7 von BörseExpress und Aktienforum kon-zentrierte sich auf österreichi-sche Nebenwerte. Erstmalspräsentierten sechs Firmen.

Die Ereignisse rund um Lehman Brothersund AIG steckten den Anlegern zwar inden Knochen, das Interesse an der Ro-adshow #7 von Börse Express und Ak-tienforum wurde dadurch aber nicht ge-trübt. Mit Brain Force, Constantia Pak-

kaging, Frauenthal, JoWooD, Kapsch Traf-ficCom und Zumtobel präsentierten die-ses Mal insgesamt sechs Unternehmenim Haus der Industrie. Natürlich wird esaufgrund der Wirtschaftsabschwächungdie eine oder andere Eintrübung geben,aber alle Präsentatoren versprühten Op-timismus.

Ab 1. Oktober nimmt der Börse Ex-press zudem einen Nebenwerte-Index indie tägliche Berichterstattung auf. Diesersetzt sich aus insgesamt 25 Unterneh-men zusammen, fünf der präsentieren-

den Unternehmen sind darin enthalten– Zumtobel nur deshalb nicht, weil dieAktie im ATX gewichtet ist. Zudem ge-währt brokerjet, der Online-Broker derErste Group, im vierten Quartal für alleIndexmitglieder, die in Wien notiert sind,einen 30%igen Spesenrabatt. Details da-zu folgen noch.

➤ Auf den folgenden Seiten finden Sie dieZusammenfassungen der sechs Präsenta-tionen der börsenotierten Austro-Gesell-schaften

Volles Podium: Michael Ostermann (Frauenthal), Boris Tramm (Zumtobel), Thomas Melzer (Brain Force), Wolfgang Schwai-ger (Constantia Packaging), Marcus Handl (Kapsch TrafficCom) und Klemens Kreuzer (JoWooD) flankiert von MarkusFichtinger (Aktienforum) und Bettina Schragl (Börse Express)

Brain Force, Constantia Pack., Frauenthal, JoWooD, Kapsch TrafficCom, Zumtobel

Austro-Nebenwerteüben sich in Zuversicht

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Montag, 22. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 2

Brain Force: Konzentration auf Kernkompetenzen motiviert die Mitarbeiter

„Der Konsolidierungskurs zeigt Erfolge“

„Wir werden zwar oft als Software-Schmiede bezeichnet, machen aber nurrund zehn Prozent unseres Umsatzes mitSoftware-Lizenzen und rund 80 Prozentmit IT-Services“, erklärt CFO ThomasMelzer. Zuletzt erwirtschaftete das Un-ternehmen einen Umsatz von rund 100Mio. Euro.

Das Geschäft beruht auf drei Säulen:Buiness Solutions (Lösungen für Ge-schäftsprozesse), Technology & Infra-structure (Infrastruktur-Lösungen) undProfessional Services (Bereitstellung von

IT-Experten). Als Beispiel für die Opti-mierung der IT-Infrastruktur von Unter-nehmen führt Melzer die Deutsche Luft-hansa an, bei der erst jüngst wieder rund4500 Workstations ausgetauscht wor-den sind.

Restrukturierung

Mit dem ersten Halbjahr zeigt sichMelzer zufrieden, dieses sei gut gelau-fen, der Umsatz legte um 9% auf rund52 Mio. Euro zu. „Seit dem vierten Quar-tal 2007 kommt es laufend zur Verbes-serung der Ertragskraft. Wir sich auf gu-tem Weg, selbständig Cash zu generie-ren“. Seit Oktober 2007 läuft eineRestrukturierung, hier sind nun erste Er-folge sichtbar: Das EBITDA verdreifachtesich im ersten Halbjahr von 1,3 Mio. auf3,9 Mio. Euro und das EBIT konnte vonminus 10,74 auf plus 1,86 Mio. Euro ge-dreht werden. Das und die gute Auf-tragslage zum ersten Halbjahr (knapp 30Mio. Euro im Konzern, das ist ein Plusvon 14 Prozent zum Vorjahreszeitraum)

bewirkte auch einen Motivationsschubbei den Mitarbeitern. Besonders freutMelzer der Umstand, dass Brain Forcederzeit der bestperformende Wert imATXPrime seit Jahresanfang ist. Daszweite Listing an der Frankfurter Börsewurde aus Kostengründen aufgegeben.Die Aktionärsstruktur zeigt einen Anteilvon rund 48 Prozent für Cross/UIAG(das Übernahmeangebot bis Juli laute-te auf 2,40 Euro), inklusive dem Stimm-bindungsvertrag mit Beko ergibt sich ei-ne Mehrheitsbeteiligung von rund 53,7Prozent. Es verbleiben jedoch immernoch rund 46 Prozent im Streubesitz.

Strategie und Ausblick

Das laufende Geschäftsjahr bezeich-net Melzer als „Konsolidierungsjahr“, indem es bereits zur Schliessung unprofi-tabler Standorte, zur Einstellung des Mo-torsport-Sponsorings und zum Entwick-lungs-Stopp unrentabler Produkte ge-kommen ist. Die Optimierung desProdukt- und Dienstleistungs-Portfolioserfolge laufend. Als Prämisse gilt, dassdie nachhaltige Ertragskraft wichtiger alsUmsatzwachstum ist. Die sogenannte„Buy and Build“-Strategie wurde unter-brochen, um die getätigten Akquisitio-nen effizient integrieren zu können. BrainForce will sich nun auf die Kernkompe-tenzen konzentrieren. Sukzessive soll esin jedem Land, in dem man vertreten ist,klare Wiedererkennungsmerkmale ge-ben. Im Bereich der Business Solutionssoll es auch Zukäufe geben.

Für das Gesamtjahr ist ein Umsatz vonmehr als 100 Mio. Euro, ein EBITDAvon 6 Mio. bis 7 Mio. Euro und ein EBITvon 2 Mio. bis 3 Mio. Euro geplant. Die-se Ziele sind konservativ, so Melzer, wahr-scheinlich können sie operativ übertrof-fen werden. Weitere Restrukturierungenund Abschreibungen zur Bereinigungvon Altlasten seien aber noch möglich.

Einen konkreten Ausblick für das Ge-schäftsjahr 2008 wird es anlässlich dervorläufigen Ergebnisse zum dritten Quar-tal geben. Damit stellt sich Brain Forceam 12. November ein.

BRAIN FORCE

CFO Thomas Melzer will sich in Zukunft auf die Kernkompetenzen des Un-ternehmens konzentrieren und Altlasten evaluieren

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Montag, 22. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 3

Constantia Packaging: Industrieholding mit Chance auf steigenden Streubesitz

„Warten mit Platzierung auf guten Wind“

„Ich gehe jede Wette ein, dass Sie heutebereits Kontakt mit einem Produkt der Con-stantia Packaging hatten“, startet WolfgangSchwaiger, IR-Manager der Industriehol-ding, in die Firmenpräsentation. Und er hatkeine schlechten Chancen, die Wette zugewinnen. Denn egal, ob aus Wellpappe,Aluminium, Plastik oder Papier, egal obder Inhalt Aspirin, Joghurt oder Manner-Schnitten sind, die Hülle stammt vom öster-reichischen Industriekonzern.

Die Constantia Packaging entstammt dervon Herbert Turnauer gegründeten Con-stantia Industriegruppe. „Wir würden heu-te wahrscheinlich über Turnauer sagen, erwar ein Private Equity Investor.“ Das Un-ternehmen versteht sich denn auch als stra-tegische Management-Holding, die in In-dustrieunternehmen und zugehörigeDienstleistungen investiert - immer unter

dem Motto „Big enough to dare, smallenough to care“. Constantia Packaging istmit einem für 2008 erwarteten Umsatz vonmehr als 2 Mrd. Euro somit gross genug,um sich etwas zu trauen, allerdings auchklein genug, um sich um die Kunden zukümmern.

Investiert wird „ganz gezielt nach Wert-gesichtspunkten“. Constantia strebt nachlangfristigem Wachstum im Ergebnis undim Wert, basierend auf einer soliden Bi-lanz und einer angemessenen Risikodi-versifizierung, unterstreicht Schwaiger.

Die Holding, die mittlerweile über 49Standorte in 19 Ländern verfügt, ist er-folgreich in Premium-Segmenten und be-legt Rang 1 oder 2 in stark fokussiertenMarktsegmenten. „Wir sind führender Spe-zialist bei Aluminium-Glanzstoffen undhochfesten Produkten für die Sportgeräte-industrie und haben die Marktführerschaftbei Wellpappe in Zentral-, Süd-, und Ost-europa“, führt Schwaiger das erste von ins-gesamt fünf Investment-Highlights an.

Investment-Highlights

Weitere Gründe, warum Anleger ein In-vestment in Constantia in Betracht ziehensollten, sind laut Schwaiger das attraktiveKundenportfolio sowie die nachhaltigenWachstumsperspektiven und soliden Er-gebnispotenziale. Bei Aluminium (ange-

siedelt in der Tochterfirma Amag), das einMarktwachstum zwischen vier und sechsProzent p.a. aufweist, ergeben sich etwaneue Anwendungen durch Substitutionvon Stahl, zudem profitiert das Geschäftvom Infrastruktur-Boom in Asien. Für Well-pappe (Duropack AG) wächst der Marktum rund vier Prozent im Jahr, in CEE so-gar zwischen acht und neun Prozent. „DerVerbrauch an Wellpappe wächst mit demBIP“, erläutert der IR-Manager. In Öster-reich werden etwa 48 Kilogramm Well-pappe pro Kopf und Jahr verbraucht, inRumänien sind es erst acht Kilogramm.„Wir können sogar Verpackungen für Au-tomobile bis zu einer Tonne aus Wellpappeherstellen.“ Der Bereich der flexiblen Ver-packungen, der in der Constantia Flexiblesangesiedelt ist, hat den steigenden Le-bensstandard sowie demographische Ent-wicklungen - Trend zu kleineren Haushal-ten, höhere Produktvielfalt - als Wachs-tumsmotoren.

Die Industrieholding sieht sich zudemals starker Technologie- und Innovations-treiber. Mit Weltfirmen werden gemeinsa-me Produkte entwickelt, zudem sind 20Prozent der flexiblen Verpackungsproduk-te jünger als drei Jahre.

Höherer Streubesitz in Sicht

Constantia sieht sich im aktuellen Markt-umfeld gut finanziert, im Juli dieses Jah-res wurde mit der RLB Oberösterreich einsogenannter Profit Participation Bond miteinem Volumen von 250 Mio. Euro aus-gegeben. Dieser ist tief nachrangig und kanndaher dem Eigenkapital angerechnet wer-den. Der Streubesitz der Constantia Pak-kaging beläuft sich derzeit auf 19%. „Dasist aber nicht das Ende der Fahnenstan-ge“, so Schwaiger. Mit dem Hauptaktionär,der Constantia Packaging B.V., ist die Plat-zierung eines Anteils von zwölf Prozent be-reits vereinbart. „Dabei warten wir aber aufeinen guten Wind an den Kapitalmärkten.“

Das Unternehmen will heuer bei einemUmsatz von mehr als zwei Mrd. Euro einEBIT von zumindest 175 Mio. Euro er-wirtschaften. An Dividende sollen bis zu30% des Gewinns ausgeschüttet werden.

CONSTANTIA PACKAGING

Wolfgang Schwaiger erklärt Produkte und Strategie der Industrieholding

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BÖRSE EXPRESS Seite 4

Frauenthal blickt auf Umsatzverdreifachung in den letzten vier Jahren zurück

„Zukäufe ausserhalb Europas angedacht“

„Wir haben unseren Umsatz in den ver-gangenen vier Jahren verdreifacht undsind in vielen Ländern vertreten, darun-ter in Österreich als Marktführer in allenBereichen“, erklärt Frauenthal-CEO Mi-chael Ostermann. „2003 hatten wir noch121 Mio. Euro Umsatz, 2007 waren esbereits fast 600 Mio. Euro. Das EBITDAist im Vergleich zum Umsatz sogar über-proportional gewachsen“, so Ostermann.

Das laufende Geschäftsjahr entwicklesich ebenfalls vielversprechend. „Im er-

sten Halbjahr haben wir unseren Umsatzwieder deutlich steigern können. Und vorallem haben wir das EBITDA mehr alsverdoppelt.

Selektive Zukäufe

Die Strategie der Frauenthal Gruppesieht die Konzentration auf bestehendeGeschäftsbereiche vor, weiters sind se-lektive Zukäufe vorgesehen, um das be-stehende Portfolio zu ergänzen. „Es musssich allerdings um Gebiete handeln, wowir in kurzer Zeit eine marktführende Stel-lung erreichen können“, umreisst er diePrämisse. Weiters streicht Ostermann dieBedeutung der Mitarbeiterentwicklunghervor. Die Finanzierung des Wachstumssoll aus vorhandenen Mitteln bzw. auszu erwirtschaftenden Cash-Flows erfol-gen. In den kommenden zwei bis dreiJahren will Frauenthal auch mit Akqui-sitionen erste Expansionsschritte überEuropa hinaus tätigen. Derzeit ist die In-dustrie- und Grosshandelsgruppe mit 15

Produktionsstandorten in Europa, je ei-ner Vertriebsgesellschaft in den USA undKorea sowie einem Vertriebsoffice in Chi-na vertreten.

„Wir werden uns aber auch künftig aufunsere bestehenden drei Geschäftsfelderkonzentrieren“, so Ostermann. Das istlaut dem CEO „die Keimzelle Industrie-keramik“, weiters der Bereich Automoti-ve Components sowie der Sanitärgross-handel. Mit dem letzteren soll ein Di-versifikationseffekt erreicht werden,Frauenthal ist hier Marktführer in Öster-reich. Im Bereich Automotive Compo-nents zählt Frauenthal das „Who is Who“der grossen LKW-Hersteller zu seinenKunden, etwa Mercedes-Benz, Volvo, Ive-co, DAF oder Ford.

Hoher Auftragsstand

Auch die aktuelle Konjunkturab-schwächung werde den Wachstumspfadder Frauenthal nicht versperren können.„Wir haben den höchsten Auftragsbe-stand der Geschichte“, so Ostermann.Weiters unterstreicht er die solide Kapi-talstruktur: „Bei der Eigenkapitalquote istes uns gelungen, diese immer so um die30 Prozent zu halten“, sagt Ostermann.„Das ist auch unsere Benchmark.“

Für das laufende Geschäftsjahr stelltOstermann weitere Umsatzsteigerungenin allen Geschäftsbereichen in Aussicht.Das konjunkturelle Umfeld kühle sich al-lerdings ab. Im Kraftwerkskatalysatorge-schäft verfüge Frauenthal über einen ho-hen Auftragsstand: „Wir erwarten in denUSA und in Europa steigende Nachfra-ge, der Kapazitätsausbau wird fortgesetzt.“Im automotiven Bereich rechnet Oster-mann mit stärkerer Nachfrage in Osteu-ropa und Russland. Expansionsprojektehat das Unternehmen zudem in Indien,China und Mexiko in Vorbereitung.

Auch der in der SHT zusammenge-fasste Sanitärgrosshandel erwartet wei-tere Nachfragezuwächse; diese werdenallerdings deutlich niedriger ausfallen als2007, Massnahmen zur Produktivitäts-verbesserung in den Werken werden aberbereits getätigt.

FRAUENTHAL

Frauenthal-CEO Michael Ostermann will den Wachstumskurs des Un-ternehmens demnächst auch über weitere Expansionsschritte vertiefen

Page 29: Roadbook 2008

Montag, 22. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 5

JoWooD: Fokus auf Direktdistribution rechnet sich für das Unternehmen

„Mit Arcania soll weltweite Marke entstehen“

Die JoWooD-Aktie musste im Jahr 2008wie die meisten Werte auch Federn las-sen. Mit 18. September war die Aktie auchzu Handelsschluss erstmals einstellig.Das Hoch für 2008 hatte die Aktie amletzten Apriltag mit 15,50 Euro.

Dabei hat sich JoWooD seit dem Bör-segang im Jahr 2000 weiter entwickelt.„Wir positionieren uns heute als Ver-lagshaus mit internationaler Themenof-fensive“, so JoWooD-Finanzexperte Kle-mens Kreuzer. Das Geschäft teilt sich inzwei Bereiche: die Verlagstätigkeit (Ent-wicklung von Spielen) und das Publishing(Vertriebsaktivitäten). „Wir wollen für al-

le verfügbaren Konsolen produzieren“,unterstreicht Kreuzer dazu.

In der Entwicklungspipeline bemühtsich JoWooD neben der Schaffung neu-er Spiele vor allem die Klassiker immerweiter zu entwickeln.

Neue Klassiker

„Es freut uns ankündigen zu können,dass es schon bald ein Spell Force III ge-ben wird. Damit wird eine weitere, star-ke Eigenmarke von JoWooD fortgesetztwerden. Der dritte Teil der Spell Force-Serie wird ebenso für PC und CurrentGeneration Konsolen veröffentlicht wer-den.“ Ausserdem wird JoWooD „Arcania– A Gothic Tale“ launchen. Das soll dererfolgreichste Teil der gesamten Gothic-Serie werden, „vergleichbar mit anderenweltweit führenden Produktionen ande-rer Mitbewerber und einem Verkaufsvo-lumen von über 1,5 Million Einheiten imGeschäftsjahr 2009“, kündigt Kreuzer an.Arcania soll zu einer weltweit bekanntenMarke werden, und zwar über die Indu-strie der Computer- und Videospiele hin-aus. Um dieses Ziel zu erreichen, arbei-

tet JoWooD mit einer international be-kannten Werbe- und Kommunikations-agentur zusammen, die u.a. für den nord-amerikanischen Aufbau von Red Bull undManner verantwortlich zeichnet. DurchZusammenarbeit mit diversen Partnernkonnte für dieses Projekt ein Marketing-budget von mehreren Millionen Euroaufgestellt werden.

JoWooD hat in den vergangenen Jah-ren vor allem seine Vertriebsstrategie op-timiert. „Wir konzentrieren uns in allenunseren Vertriebskanälen auf möglichsthohe Effizienz“, so Kreuzer. Warum sichJoWooD entschlossen hat, selbst verstärktin die Direktdistribution zu gehen, skiz-ziert Kreuzer anhand eines Beispiels:„Wenn man ein Spiel hernimmt, das fürden Endkunden 49,90 Euro kostet, sohaben wir davon früher gerade einmal13,70 Euro erhalten. Mit der Direktdis-tribution bleiben uns immerhin 29,41Euro - und das schon nach allen Ne-bengeräuschen des Handels.“

Vorsichtige Planung

Es werden natürlich auch weiterhinMittel in die Neuentwicklung von Spie-len bei JoWooD gesteckt. Aber: „Wir wer-den nie mehr als 25 Prozent des Eigen-kapitals in neue Spiele stecken“, erklärtKreuzer. Diese vorsichtige Planung hatim laufenden Geschäftsjahr dazu geführt,dass „circa zwei Drittel der geplanten In-vestitionen bereits im ersten Halbjahr2008 getätigt wurden, wir erwarten aberzwei Drittel der Umsätze erst im zweitenHalbjahr 2008“, so Kreuzer.

Die Eigentümerstruktur der JoWooDist einigermassen stabil. Sie konnte in denvergangenen Monaten sogar durch in-tensive Arbeit in der Investor Relationsverbessert werden. „Wir sind stolz darauf,dass die Fondsgesellschaft Pioneer imvergangenen August eine Meldung zumÜberschreiten der Fünf-Prozent-Markeherausgebracht hat und nun zu den gröss-ten Investoren gehört“, so Kreuzer. Mitrund 15% ist der „Ven Growth Techno-logy“ Fonds beteiligt, der Rest des Un-ternehmens befindet sich im Streubesitz.

JOWOOD

JoWooD-Finanzexperte Klemens Kreuzer sieht Absatzpotenzial übereine radikal veränderte Vertriebsstrategie des Computerspieleherstellers

Page 30: Roadbook 2008

Montag, 22. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 6

Kapsch TrafficCom: Globales Business für Mautsysteme und Verkehrslösungen

„Es gibt Marktpotenzial Ende nie“Wer die Kapsch TrafficCom-Aktie hältoder kauft, der investiert gleich in fünfGeschäftsbereiche mit globaler Nach-frage: in die Erstellung von Mautsyste-men, in Stadtverkehrslösungen, in Ver-kehrsüberwachungssysteme, in den ge-samten dazugehörigen Betrieb, sowie inden Komponentenverkauf für alle dieseSysteme. Am bekanntesten ist die Mar-ke Kapsch TrafficCom für die Installie-rung von landesweiten Mautsystemen(„Tolling Systems“). Bei dem in Europagängigen, landesweiten Mikrowellen-Sy-stem „sind wir klarer Weltmarktführer“,betonte Marcus Handl, Investor-Relati-ons-Manager von Kapsch TrafficCom,bei der Roadshow #7 von Börse Expressund Aktienforum.

Weltweite Präsenz

Das erst seit 26. Juli 2007 im ATX Pri-me notierte Verkehrstechnologie-Unter-nehmen aus der Kapsch-Gruppe kannheute auf weltweite Referenzen und aufPräsenzen in allen Kontinenten verwei-sen. In 31 Ländern auf der ganzen Weltgebe es insgesamt 143 Referenzen, in 21Ländern sei man direkt vertreten, soHandl. Drei von vier in Betrieb befindli-chen, landesweiten Mautsysteme inEuropa stammen von Kapsch Traffic-Com, auf 11.000 Mautspuren weltweitist Kapsch präsent. Von den dafür er-forderlichen Signal-Endgeräten („On-Bo-ard Units“), die in den LKWs mitgeführtwerden, hat Kapsch TrafficCom weltweitbereits 12 Millionen Stück verkauft.

Zu den aktuellen und kommenden„Highlights“ des Tolling Systems Ge-

schäfts von Kapsch TrafficCom zählenProjekte in Neuseeland, Indien und Süd-afrika. Optimistisch zeigt sich Handl auchbesonders für den Riesenmarkt USA.Dort sei ein „gigantisches Investitions-volumen allein schon für zigtausendeBrückensanierungen und für die Mo-dernisierung des bundesweiten Fern-strassennetzes“ erforderlich. Bei diesenanstehenden Investitionen in den USAwill sich Kapsch TrafficCom natürlichein Stück vom Kuchen abschneiden.

Mehr als verdoppelt

Mit Blick auf die Zahlen für das ersteQuartal des Geschäftsjahres 2008/09kann Handl darauf verweisen, dass beimEBT, EBIT und Ergebnis je Aktie jeweilsmehr als 100 Prozent Plus gegenüberdem Vorjahresquartal erwirtschaftet wer-den konnte. An Dividende schüttetKapsch TrafficCom rund 35% des Ge-winns aus.

Die Unternehmensstrategie ruht aufdrei Säulen: Man will neue Marktchan-cen sowohl bei landesweiten Mautsy-stemen als auch bei Stadtverkehrslö-sungen auch in „aufstrebenden Märk-ten“ ausschöpfen. Zum zweiten gehe esum die Technologieführerschaft. Denn„wesentlich für den Kunden ist die Per-formance-Rate der technischen Systeme.Je besser sie funktionieren, desto besserist das Kosten/Nutzen-Verhältnis für un-sere Kunden“, so Handl. Und drittensbaue man die Stellung als Betreiber aus.

Handls Fazit: Für die Geschäftsfeldervon Kapsch TrafficCom gibt es „Poten-zial Ende nie“. Denn in Ländern undStädten weltweit sind Mautsysteme, Ver-kehrsüberwachungs- und Stadtverkehrs-lösungen „überall ein Thema“. Es sei le-diglich eine Frage, wann sie zur Aus-schreibung kommen und natürlich auch,ob Kapsch TrafficCom die Aufträge anLand ziehen kann.

KAPSCH TRAFFICCOM

IR-Manager Marcus Handl (mit LKW On-Board-Unit): „Maut- und Stadt-verkehrssysteme sind weltweit ein Thema“

Page 31: Roadbook 2008

Montag, 22. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 7

Zumtobel: Lichttechnik-Spezialist deckt gesamte Wertschöpfungspalette ab

„Sind einer der wenigen Global Player“

Die Wiener Fluglotsen machten es Zum-tobel am Dienstag nicht leicht, den Ro-adshow-Termin in Wien wahrzunehmen.Die Belegschaftsversammlung der Flug-lotsen und damit zusammenhängendeVerspätungen sorgten dafür, dass CEOAndreas Ludwig in Deutschland hängenblieb, IR-Manager Boris Tramm, der vonAltenrhein eingeflogen kam, musste fastdrei Stunden Verspätung in Kauf nehmen.Dann konnte ihn von der Präsentation desVorarlberger Lichttechnikkonzerns abernichts mehr abhalten.

„Zumtobel ist einerseits ein ‘altes’ Un-ternehmen, wurden wir doch bereits 1950gegründet, andererseits sind wir auch re-lativ ‘jung’, weil wir unser IPO erst im Jahr

2006 hatten.“ Das Unternehmen ist einerder wenigen Global Player in der Lichtin-dustrie, europäischer Marktführer für pro-fessionelle Beleuchtung und weltweit anführender Position für Betriebsgeräte undLichtsteuerung. Zumtobel deckt mit denin die beiden Segmente Lighting Divisionund Components Division fallenden Mar-ken die gesamte Wertschöpfungskette ab.„Wir wollen nicht einzelne Leuchten ver-kaufen, sondern Systeme, weil das denKunden mehr bringt“, erklärt Tramm dasKonzept.

Von der Lichtquelle, die vom Led-Spe-zialist Ledon abgedeckt wird, reicht dasAngebot über Betriebsgeräte (Trido-nic.Atco), Leuchten (Marken Zumtobelund Thorn) und Lichtmanagement (Zum-tobel, Thorn und Tridonic.Atco) bis zu Be-leuchtungskonzepten. Anfang Mai wur-den die Aktivitäten der bisherigen LED-Start-ups unter der Marke Ledon zu-sammengeführt, um eine Plattform für dasweitere Wachstum bei LED zu schaffen.

Gezielte Zukäufe

Wachstumspotenzial ortet das Unter-nehmen in vier Bereichen: Zum einendurch das Erschliessen neuer Märkte, or-

ganisches Wachstum und gezielte Ak-quisitionen sollen in Osteuropa, Asienund in EU-Nischenmärkten erfolgen. Zu-dem arbeitet Zumtobel am Ausbau desinternationalen Key Account Manage-ments. Die Bereiche für die Anwendungvon Zumtobel-Beleuchtungssystemenwerden zudem umfangreicher: Als Bei-spiele führt Tramm Hotel und Wellness,Museen, Shop und Retail sowie Archi-tainment an. Ein wichtiger Bereich sindzudem innovative Technologien, So ar-beitet Zumtobel daran, mindestens einDrittel des Gesamtumsatzes mit Pro-dukten und Dienstleistungen zu erzielen,die nicht älter als drei Jahre sind. Dabeiwird nicht nur auf die LED-Technologiegesetzt, sondern auch auf neue Prozess-Technologien, verbesserte Reflektortech-nik und Thermo-Management.

Ein grosses Thema, das Zumtobel auchin den Fokus von Nachhaltigkeits-Inve-storen rückt, ist natürlich die Energieef-fizienz. „Wir stehen auf dem Standpunkt,dass wir mit unserer bestehenden Tech-nologie bereits jetzt 80% der Energie beiKunden einsparen können“, so Tramm.

Ausblick bestätigt

Das Unternehmen, das im ersten Quar-tal mit einer ungünstigen Währungsent-wicklung konfrontiert war, und natürlichin gewissem Ausmass von der Baukon-junktur abhängig ist, bestätigte zuletzt dieZiele für das Gesamtjahr: Der Umsatz sollwährungsbereinigt rund zwei bis drei Pro-zentpunkte über dem Wachstum des ge-werblichen Hochbaus in Europa zu lie-gen kommen. Für die EBIT-Marge sei einWert zwischen acht und neun Prozent rea-lisitisch. „Wir sind weiterhin vorsichtig op-timistisch, aber natürlich hat die Markt-unsicherheit zugenommen.“ Die mittelfri-stigen Ziele werden nicht in Frage gestellt:Der Umsatz soll über die Marke von 1,5Mrd. Euro steigen (zuletzt: 1,28 Mrd. Euro),die EBIT-Marge 10% betragen. In einemlängerfristigen „Blue-Sky“-Szenario wäreauch eine EBIT-Marge von 12% denkbar- wenn das günstige Geschäftsumfeld wie-derkehrt.

ZUMTOBEL

IR-Manager Boris Tramm betont das Thema Energieeffizienz

Page 32: Roadbook 2008

Montag, 22. September 2008

BÖRSE EXPRESS Seite 8

Meeting Point www.boerse-express.com/roadshowInteressante Präsenta-tionen, die Möglichkeit

zu Einzelgesprächen mit Vorständen undIR-Managern sowie der Erfahrungsaus-tausch mit anderen Privatanlegern - dieRoadshows von Börse Express und Ak-tienforum finden regelmässig grossen An-klang.

Voller Terminkalender

Bereits kommende Woche am 23. Sep-tember findet die nächste Roadshow inGraz statt - das erste Mal ausserhalbWiens. Es präsentieren Binder & Co, In-tercell, Palfinger, Pankl Racing Systemsund die Strabag. Sollten Sie persönlichnicht vor Ort sein können, erfahren Siewie immer alles Wichtige unterwww.boerse-express.com/roadshow.

Und auch der übernächste Termin istschon fix: Am 6. Oktober in Wien stehenaber nicht börsenotierte Aktiengesell-schaften, sondern bereits zum zweitenMal Zertifikate im Mittelpunkt. Reges Anlegerinteresse an den Präsentationen der Nebenwerte-Roadshow

IMPRESSUM BÖRSE EXPRESSMedieneigentümer:Styria Börse Express GmbHGeiselbergstrasse 15, 1110 Wien

Herausgeber:Christian Drastil (dra)[email protected]: ++43 1 60117 260

Bezug: Diverse Aboformen unter www.bo-erse-express.com/abo Alle Abos laufen au-tomatisch aus. Gerichtsstand ist Wien.

Hinweis: Für die Richtigkeit der Inhalte kannkeine Haftung übernommen werden. Die ge-machten Angaben dienen zu Informations-zwecken und sind keine Aufforderung zumKauf/Verkauf von Aktien. Das gilt vor allem

für das Trading-Depot. Der Börse Express istausschliesslich für den persönlichen Ge-brauch bestimmt, jede Weiterleitung ver-stösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nurnach schriftlicher Genehmigung.

Vollständiges Impressum: www.boerse-express.com/impressum

Christian Drastil mit CMC Markets-Chef Anastasios Papakostas

Brötchen und die Möglichkeit zu One-on-Ones im Anschluss

Rupert-Heinrich Staller im Gesprächmit Markus Fichtinger

Page 33: Roadbook 2008

BÖRSE EXPRESSBÖRSE EXPRESSDie Mittags-News für Finanzprofis. Sondernummer Roadshow. Nr.1541a/12 06 08

Die Roadshow #6 von boer-se-express.com und Aktien-forum hat rund 200 interes-sierte Zuhörer angezogen.

Der Roadshow-Termin während der Fuss-

ball EM war mutig gewählt, das Interesse

der Privatanleger aber ein Beweis, dass sich

auch an Tagen wie diesen die Welt nicht

nur um den Fussball dreht. Die Roadshow

#6 von Börse Express und Aktienforum

füllte den Reitersaal der OeKB in Wien bis

fast auf den letzten Platz. Zugegebener-

massen war aber auch diese Veranstaltung

etwas von der EM inspiriert. Das zeigte die

Aufstellung der präsentierenden Unter-

nehmen, die alle einen Bezug zur Euro-

pameisterschaft hatten, ebenso wie die Li-

veübertragung der zweiten Halbzeit von

Spanien vs. Russland im Anschluss an die

Veranstaltung.

Mit bet-at-home und bwin waren zwei

Buchmacher vertreten, die sich von der EM

einiges erhoffen - die Anleger der beiden

Unternehmen natürlich auch. Mit der

Österreichischen Post präsentierte ein na-

tionaler Euro 2008 Sponsor, und mit der

Strabag ein potenzieller Profiteur der näch-

sten Fussball-EM, nämlich jener, die 2012

in Polen und der Ukraine ausgetragen wird.

Die Original-Präsentationen und Bilder

zum Event sind unter http://www.boerse-

express.com/roadshow abruf- bzw. down-

loadbar. Der nächste Roadshow-Termin

ist mit 14. Juli bereits fixiert. Da stehen

dann Zertifikate im Mittelpunkt.

➤ auf den folgenden Seiten finden Sie dieZusammenfassungen der vier Präsentatio-nen der börsenotierten Austro-Gesell-schaften

bet-at-home-Vorstand Ömer, Post-CFO Jettmar, bwin-IR-Manager Sveceny und Strabag-KommunikationschefEbner flankiert von Aktienforum-Geschäftsführer Fichtinger und BE-Chefredakteurin Schragl

bet-at-home, bwin, Post und Strabag präsentierten in der Kontrollbank

Roadshow-Veranstaltungrund um die Fussball-EM

BÖRSE E

XPRESS

SPECIA

L:

BE-R

OADSHOW

#6

Page 34: Roadbook 2008

Donnerstag, 12. Juni 2008

BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 2

bet-at-home Vorstand Ömer peilt im laufenden Jahr Umsatz von 700 Mio. Euro an

„Fokus liegt weiterhin auf dem Wachstum“

bet-at-home.com zählt sich zu den füh-

renden Online Spiele- und Wettanbietern

in Europa. Wie Vorstand Franz Ömer in

seinen Ausführungen erklärte, liegt der Fo-

kus dabei eindeutig auf Osteuropa. Zwar

sind im Osten die Wetteinsätze pro Kun-

de derzeit bei nur rund einem Drittel im

Vergleich zu Kunden in Westeuropa. Es

ist aber genau diese Differenz, die grosses

Wachstums verspricht. So hat es hier be-

reits in der Vergangenheit einen deutlichen

Aufholprozess gegeben, vor einigen Jah-

ren war es noch ein Viertel des westeuro-

päischen Niveaus. Ömer erwartet für die

kommenden Jahre eine weitere Annähe-

rung. Am aktivsten von allen osteuropäi-

schen Ländern wird derzeit Polen betreut,

da dieses Land auch als Testmarkt für ganz

Osteuropa fungiert. Zudem läuft derzeit

der Start in Spanien, Italien und Grie-

chenland an. Insgesamt ist bet-at-home,

in 20 Ländern, in denen 16 Sprachen ge-

sprochen werden, mehr oder weniger stark

engagiert, so Ömer.

Malta-Lizenzen

Bezüglich des regulatorischen Umfelds

ist zu erwähnen, dass bet-at-home über die

Beteiligungen in Malta über Wett- und

Glückspiellizenzen verfügt. Diese berech-

tigen zur Veranstaltung von Wett- und

Glücksspielen insbesondere im EU-Raum.

Zuletzt wurden auch einige Vertragsverlet-

zungsverfahren seitens der EU-Kommis-

sion gegen mehrere EU-Staaten eingelei-

tet, aufgrund nationaler Regelungen, die

häufig gegen EU-Recht verstossen. (Stich-

wort Gambelli- oder Placanica-Urteil).

Die Geschäftsbereiche von bet-at-ho-

me.com verteilen sich auf drei Sektoren,

wobei alle ausschliesslich online betrie-

ben werden. Der grösste Bereich sind die

Sportwetten mit rund 500.000 aktiven Nut-

zern. Dahinter liegt der Bereich Online

Gambling (Poker) mit rund 250.000 akti-

ven Nutzern, auf dem dritten Platz liegen

die Pferdewetten mit zuletzt rund 25.000

Nutzern.

Insgesamt zeigte sich Ömer zur Situa-

tion des Unternehmens optimistisch, bet-

at-home hat derzeit eine Marktkapitali-

sierung von rund 60 Mio. Euro, rund 13

Mio. Euro liquide Mittel und fast keine

nennenswerten Verbindlichkeiten.

Konservative Prognosen

Für das Jahr 2008 peilt bet-at-home ei-

nen Umsatz von 700 Mio. Euro an, nach

480 Mio. im Jahr davor. Der Hold (Sum-

me der Wetteinnahmen minus Wettaus-

zahlungen) soll bei 35 Mio. Euro, nach 23

Mio. Euro im Jahr zuvor, zu liegen kom-

men. Ömer betont allerdings, dass die Pro-

gnosen in der Vergangenheit immer über-

troffen worden sind. Vor allem das hoch

skalierbare Internetgeschäftsmodell, also

die greifende Fixkostendegression, kom-

me dem Unternehmen zu Gute. Die gros-

sen Wachstumstreiber waren zuletzt die

Bereiche Mobile Betting und der Einstieg

in neue Geschäftsfelder, vor allem Poker

und Games. Und diese versprechen auch

weiteres Wachstum.

In das Marketing soll heuer die Sum-

me von rund 25 Mio. Euro fliessen, nach

16,6 Mio. Euro im Jahr zuvor. Bezüglich

der Marketing Strategie wird immer zuerst

mit Online Werbung gestartet, die genau

verfolgt werden kann, danach setzt das

Sportsponsoring ein, anschliessend kom-

men TV-Spots und schlussendlich wird

auch mit Print und Plakat geworben. Ömer

betont, dass bet-at-home auch weiterhin

das Wachstum auf Kosten des Gewinns

vorantreiben will.

Von der laufenden Fussball-EM erwartet

sich das Unternehmen im Minimum

100.000 neue User, betont Ömer, der das

Unternehmen gemeinsam mit Jochen

Dickinger, ebenfalls im Vorstand, ge-

gründet hat. (rl)

BET-AT-HOME

bet-at-home.com Vorstand Franz Ömer sieht noch grosses Potenzial imosteuropäischen Markt und bei den neuen Geschäftsbereichen

Page 35: Roadbook 2008

Donnerstag, 12. Juni 2008

BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 3

IR-Chef Konrad Sveceny ortet Erleichterungen beim Rechtsrahmen

Für bwin ist Fussball-EM Umsatztreiber

Die bwin-Aktie steht schon seit mehreren

Jahren im Fokus der Anleger. 2008 lässt

eine aufregende Kursentwicklung noch

auf sich warten, der Newsflow könnte aber

in den kommenden Monaten durchwegs

positiv ausfallen.

Umsatztreiber Fussball-EM

Die in Österreich und der Schweiz statt-

findende Fussball-Europameisterschaft

2008 wird den meisten Bookies zumin-

dest umsatzseitig schöne Zuwächse brin-

gen. Wie sich das sportliche Grossereig-

nis auf die Roherträge auswirken wird,

steht noch in den Sternen. „Viele Favori-

tensiege sind für die Kunden gut, für uns

nicht“, fasst

Konrad Sve-

ceny, Head

of Investor

Relations der

bwin AG, die

Erwartungen

für die EM

zusammen.

Den Fo-

kus ihrer Ak-

tivitäten legt

bwin unver-

ändert auf

die Marke

und die da-

hinter ste-

hende Tech-

nologie, so

Sveceny.

Und auch

beim Spon-

soring blei-

ben die Prioritäten unverändert: Fussball,

Motorsport und Basketball.

Was sich aber ändert, ist das Ge-

schäftsvolumen: „Die Kapazität unserer

Finanzplattform ist auf 6.000 Transaktio-

nen pro Sekunde angewachsen“, weiss

Sveceny. „Zum Vergleich: Eine durch-

schnittliche Bank in Österreich hat 500

Transaktionen pro Sekunde, Visa kommt

weltweit auf 14.000 Transaktionen und

die US-Börse wickelt 36.000 Transaktio-

nen pro Sekunde ab. Wir haben da schon

eine beachtliche Grössenordnung erreicht“.

Verbesserung beim Rechtsrahmen

Klare Verbesserungen erwartet sich Sve-

ceny bei den rechtlichen Rahmenbedin-

gungen. „Was wir beobachten: In mehre-

ren Ländern werden juristische Entschei-

dungen zum Online-Gaming nicht mehr

national getroffen, sondern an den Euro-

päischen Gerichtshof verwiesen“. Da der

EuGH bekanntlich wettbewerbsfreund-

lich entscheide, erwarte er sich in der näch-

sten Zeit Verbesserungen für Anbieter wie

bwin.

Diese positiven Trends zeichnen sich

laut Sveceny konkret in Portugal ab, aber

auch in Deutschland, Frankreich und nicht

zuletzt in Österreich.

Positiver Ausblick für 2008

Im laufenden Geschäftsjahr sollte sich

die Geschäftsentwicklung von bwin schritt-

weise verbessern. Bis ins vierte Quartal

2007 seien die ursprünglichen Umsatz-

einbussen durch den Wegfall des Ge-

schäfts in den USA und in der Türkei mit

Mehrumsätzen in den übrigen Märkten

kompensiert worden.

Im aktuellen Geschäftsjahr werde das

zweite Quartal schon aufgrund der höhe-

ren Umsätze wegen der Fussball-EM auf-

wärts zeigen. Für das Gesamtjahr 2008

zeigt sich Sveceny momentan noch vor-

sichtig und spricht von einem „Erhalt der

Roherträge“ gegenüber 2007.

Aktie hat grosses Potenzial

Was den IR-Verantwortlichen aber wirk-

lich wurmen dürfte, ist der Aktienkurs von

bwin. Am 11.6.2008 lugte die Aktie nach

deutlich fallenden Aktienkursen weltweit

wieder einmal seit März unter die Marke

von 20 Euro. Das dürfte momentan auch

die untere Schmerzgrenze sein.

„Wir sind im Sektorvergleich unterbe-

wertet“, findet Sveceny mit Verweis auf

den von Analysten prognostizierten Um-

satz und die Marktbewertung. Während

etwa bwin und Partygaming beim Umsatz

2008 ungefähr gleichauf liegen werden,

weist bwin bei der Marktkapitalisierung

einen 50-prozentigen Abschlag auf. „Das

ist absolut nicht gerechtfertigt“, so Svece-

ny.

bwin werde in den kommenden Mo-

naten diese Ansicht durch starke Zahlen

untermauern, so Sveceny. Auch die klar

fokussierte Geschäftsstrategie sollte den

Investoren Sicherheit bringen, meint er.

„Wir haben jetzt weniger den Fokus auf

aggressives Wachstum gelegt“. Hält er sich

bei Ergebniszielen für 2008 noch zurück,

so gibt der IR-Manager einen Umsatz-

ausblick in Bezug auf die EM: „Wir er-

warten ein Umsatzplus von etwa 10 Pro-

zent - aufs Jahr gerechnet - wegen der Eu-

ro 2008“. (nes)

BWIN

bwin IR-Chef Konrad Sveceny: Umsatzzuwächse durch dieFussball-EM und Entspannung beim Rechtsrahmen

Page 36: Roadbook 2008

Donnerstag, 12. Juni 2008

BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 4

Post-Finanzchef Rudolf Jettmar über die Unternehmens- und die Kapitalstruktur

„Grosses Aufholpotenzial in Südosteuropa“„Die Post bringt allen was“ - dieses Motto

gilt auch bei Roadshows: Während CEO

Anton Wais am Dienstag bei Investoren in

Paris unterwegs war, stellte CFO Rudolf

Jettmar das Unternehmen vor Privatanle-

gern im Reitersaal der OeKB vor. „Die Post

ist ein traditionelles Unternehmen, das sich

für den Wettbewerb aber gut positioniert

hat“, erklärt Jettmar.

Von den drei Geschäftsbereichen Brief,

Paket&Logistik sowie Filialbereich entfällt

auf das Briefgeschäft nach wie vor der grös-

ste Umsatz - nämlich rund 60% des im Jahr

2007 erzielten Gesamtumsatzes von 2,3

Mrd. Euro. Dieser Bereich ist auch eine

Cash Cow, zwischen 2005 und 2007 wur-

de das EBIT stabil gehalten, die Marge ist

mit über 19% sehr hoch. Im Briefbereich

tätigte die Post zuletzt etliche Akquisitio-

nen, vor allem im Bereich der unadressier-

ten Werbung in CEE und Südosteuropa.

Bei dieser, für den Empfänger „beliebten

oder oftmals auch nicht beliebten“ Post,

sieht Jettmar ein grosses Aufholpotenzial

in dieser Region. „In Südosteuropa liegt das

Pro-Kopf-Volumen an unadressierter Wer-

bung erst bei rund 25% des Volumens in

Westeuropa“.

Neupositionierung eingeleitet

Im Paket- und Logistikgeschäft, auf das

2007 rund 32% des Umsatzes entfallen

sind, hat die Post zuletzt eine Neupositio-

nierung eingeleitet. Das hat nicht zuletzt

mit dem Auftreten neuer Mitbewerber wie

der deutschen Hermes-Gruppe zu tun, die

der Post Kunden abspenstig gemacht hat.

Neben einer Qualitätsoffensive am öster-

reichischen Markt setzt die Post im Osten

auf die Rolle als lokaler Integrator. Ziel im

Paketbereich ist, den Marktanteil im B2B-

Geschäft von aktuell 7% auf 20% im Jahr

2011 zu erhöhen, um damit die Kunden-

verluste im B2C-Geschäft ausgleichen zu

können. Das Filialnetz umfasst Post- und

Finanzdienstleistungen sowie den Verkauf

von Telekomprodukten und Handelswa-

ren. Bei einem Umsatz von rund 192 Mio.

Euro im Vorjahr wurde eine Marge von

3,4% verdient.

In der Umsatzentwicklung des Gesamt-

konzerns wird ersichtlich, dass sich die Zu-

käufe der letzten Jahre ausgewirkt haben.

Im ersten Quartal 2008 belief sich der Um-

satz etwa auf knapp 610 Mio. Euro, im

Startquartal 2005 waren es vergleichsweise

420 Mio. Euro. „Vor fünf Jahren waren wir

auch nur am Heimmarkt tätig, jetzt werden

rund 30% des Geschäfts bereits ausserhalb

Österreichs erzielt“, erzählt der CFO. Das

EBIT kam im ersten Quartal 2008 bei 49,9

Mio. Euro zu liegen, das Ergebnis je Aktie

bei 0,6 Euro.

Starke Cash-Generierung

Bei vielen Investoren punktet die Post vor

allem mit der hohen Cash-Generierung.

Der Cash Flow aus dem Ergebnis belief

sich im ersten Quartal auf 77 Mio. Euro,

der Free Cash Flow auf 40,5 Mio. Euro. Im

gesamten Jahr 2008 soll der operative Cash

Flow bei 270 Mio. Euro zu liegen kommen,

hat Jettmar budgetiert. „Daraus können al-

le Akquisitionen finanziert werden“.

Der hohe Cash Flow hat zur Folge, dass

„das Unternehmen aus der Sicht des CFO

eine sehr günstige Nettoverschuldungspo-

sition aufweist, aus der Sicht des Anlegers

ist das vielleicht nicht immer der Fall“, sagt

Jettmar. Hier hat sich die Post bereits et-

was einfallen lassen und eine Nettover-

schuldung in der Höhe des zweifachen

EBITDA als mittelfristige Zielgrösse kom-

muniziert. Für diese Optimierung der Ka-

pitalstruktur wurde bereits beschlossen, für

das Geschäftsjahr 2007 zusätzlich zur Ba-

sis- auch eine Sonderdividende auszu-

schütten. Die Auszahlung dieser Sonder-

dividende in Höhe von 1 Euro je Aktie er-

folgt Anfang September 2008.

Infos zum Aktienrückkauf

Weiters hat die Hauptversammlung die

Ermächtigung zum Aktienrückkauf erteilt

- Details darüber stellt Jettmar bei der Pu-

blikation des Halbjahresergebnisses am 14.

August in Aussicht. Und Infos zur Divi-

dende für 2008 soll es Ende 2008 geben.

Während sich die Post noch in Schweigen

hüllt, erwarten etliche Analysten für das

kommende Jahr ebenfalls wieder eine

Sonderdividende.

POST

CFO Rudolf Jettmar kann aus dem Cash Flow alle Akquisitionen finanzieren

Page 37: Roadbook 2008

Donnerstag, 12. Juni 2008

BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 5

Strabag-Kommunikationschef Ebner über Projekte und Ziele des Konzerns

„Bau-, Rohstoff- und Konzessionskonzern“Die Strabag, die beim IPO im Vorjahr ei-

nen neuen Rekord bei der Nachfrage sei-

tens österreichischer Retailanleger aufge-

stellt hat, ist in drei Segmenten tätig: Auf

den Hoch- und Ingenieurbau entfallen rund

50% des Umsatzes, im Verkehrswegebau,

der die Errichtung von Strassen, Asphal-

tierungen, Baustoffe sowie Eisenbahnbau

umfasst, werden 43% des Umsatzes erzielt.

Relativ klein beim Umsatz, aber sehr fein

in punkto Ertrag ist der dritte Bereich

Sondersparten&Konzessionen. Hier wer-

den zwar nur 7% des Konzernumsatzes er-

wirtschaftet, aber 20% des EBIT, erklärt

Christian Ebner, Head of Corporate Com-

munications bei der Strabag. Der Baukon-

zern - „wir sind nicht ein klassischer Bau-

meister, sondern ein Bauindustrieunter-

nehmen“ - setzt unter der Dachmarke

„Strabag“ auf eine Mehrfach-Markenpoli-

tik. Dazu gehören etwa Züblin, Möbius oder

Dywidag.

Zahlreiche Prestigeprojekte

Um den Zuhörern die einzelnen Ge-

schäftsbereiche etwas anschaulicher dar-

zustellen, nennt Ebner aktuelle Schlüssel-

projekte. Im Hoch- und Ingenieurbau zäh-

len etwa das Hotel Moskau am Roten Platz

in Moskau mit einem Volumen von 550

Mio. Euro und die Errichtung des 170 Me-

ter hohen Opernturms in Frankfurt für 230

Mio.Euro dazu. Im Verkehrswegebau führt

er die Planung, Finanzierung und den Bau

der vierspurigen M6-Autobahn in Ungarn

an. Hier hat die Strabag einen Anteil von

50% am rund 480 Mio. Euro schweren Ku-

chen. In den Sondersparten kann die Stra-

bag mit dem Niagara Tunnel in Kanada

punkten. Dabei geht es um Planung und

Bau eines unterirdischen Wasserversor-

gungstunnels mit 140 Metern Länge. Auch

beim Bau des Gotthard Basis Tunnels in

der Schweiz ist der österreichische Bau-

konzern, der als Rechtsform eine „Societas

Europaea“ gewählt hat, mit dabei. Auf die

Frage, was der Unterschied zwischen einer

AG nach österreichischem oder deutschen

Recht und einer SE ist, erklärt Ebner, the-

oretisch wäre eine Sitzverlegung in der EU

einfacher. „Aber das haben wir nicht vor“.

Konzernchef Hans-Peter Haselsteiner, laut

Ebner ein „begeisterter Europäer“, habe die

Rechtsform einer SE vielmehr deshalb ge-

wählt, um Kunden, Mitarbeitern und Ak-

tionären ein Signal zu geben, dass die Stra-

bag ein europäischer Konzern ist.

Kern- und Wachstumsländer

Sieht man sich die Märkte dieses euro-

päischen Konzerns an, so wird in Kern- und

Wachstumsländer unterschieden. In einem

„Kernland“ hat die Strabag eine Position

unter den drei grössten Playern, wie das et-

wa in Österreich, Deutschland und Zentral-

und Osteuropa der Fall ist. Die Aktivitäten

in Kroatien, Serbien, Rumänien und Bul-

garien werden hingegen als Plattform für

weiteres Wachstum eingestuft. In CEE er-

zielt die Strabag auch ein überproportio-

nales Wachstum. Aus CEE stammen zu-

dem 40% des Konzernauftragsbestandes.

Dieser beläuft sich übrigens per Ende April

auf 13 Mrd. Euro, nach 10,7 Mrd. Euro per

Ende 2007. Das sei eine mehr als gute Ba-

sis, dass die Strabag auch heuer wieder ein

Umsatzwachstum von 15% schaffen wird.

Zum russischen Markt, „die Zukunfts-

story für die nächsten zwei Generationen“,

sagt Ebner, dass die Strabag auch schon

vor dem Einstieg von Oleg Deripaska als

Aktionär erfolgreich war. In diesem Wachs-

tumsmarkt soll im Jahr 2012 ein Umsatz

von 5 Mrd. Euro erzielt werden, derzeit sind

es rund 600 Mio. Euro. Der Erfolg basiere

dabei auf mehreren Faktoren: So ist die

Strabag in Russland nur für private Kun-

den tätig. Weiters wird nicht pauschal ab-

gerechnet, sondern nach dem „cost plus

fee“-Verfahren. Dabei erhält die Strabag ei-

nen gewissen Prozentsatz auf die mit der

Errichtung verbundenen Kosten.

„Wir sind aber auch ein Rohstoffkonzern“,

erklärt Ebner mit Verweis auf die laufende

Erweiterung der eigenen Rohstoffversor-

gung. Der Zugang zu Rohstoffen gehöre zu

den wichtigsten Wettbewerbsvorteilen, die

Strabag etwa verfügt über mehr als zwei

Mrd. Tonnen Reserven an Stein und Kies.

Weitere Investitionen in diesem Bereich

sind geplant. Und schlussendlich ist die

Strabag auch noch ein Konzessionskon-

zern: „Wir sind in CEE das, was die Asfinag

in Österreich ist. Wir bauen nicht nur Auto-

bahnen, sondern betreiben sie auch, indem

wir Maut einheben“.

STRABAG

IR-Chef Ebner erklärt Strategie, 2012 auf 20 Mrd. Euro Umsatz zu kommen

Page 38: Roadbook 2008

Donnerstag, 12. Juni 2008

BÖRSE EXPRESS SPECIAL Seite 6

Meeting Point www.boerse-express.com/roadshowEinige Unternehmen,

wie bwin, haben bereits

zwei Mal bei den von

Börse Express und Aktienforum veran-

stalteten Roadshows für Privatanleger

präsentiert. Mehrfachauftritte von Unter-

nehmen exklusive waren bislang 21

Unternehmen bei den insgesamt sechs

Veranstaltungen vertreten, die eine ak-

tuelle Marktkapitalisierung von rund 45

Mrd. Euro aufweisen - und das wiede-

rum sind rund 40 Prozent des gesamten

ATX Prime.

„Ich glaube, das ist eine Zwischenbi-

lanz, die durchaus herzeigbar ist. Bestä-

tigt sie doch einerseits, dass die Unter-

nehmen das Interesse der Privatanleger

ernst nehmen, andererseits ist es für das

Aktienforum und für den Börse Express

eine schöne und wichtige Anerkennung,

als Partner der Unternehmen angenom-

men zu werden“, so BE-Chefredakteurin

Bettina Schragl.

Markus Fichtinger, Geschäftsführer des

Aktienforums, kündigte an, dass mit den

Roadshows in den kommenden Mona-

ten auch auf Tour gegangen werden soll.

So sind Termine in einzelnen Landes-

hauptstädten geplant. Einige Unterneh-

men haben bereits Interesse angemeldet.

Reges Anlegerinteresse an den Präsentationen der Börse Express- und Ak-tienforum-Roadshow #6

IMPRESSUM BÖRSE EXPRESS Medieneigentümer:Styria Börse Express GmbHBerggasse 7/7, 1090 Wien

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Markus Fichtinger vom Aktienforumübernahm die Moderation

Die zweite Halbzeit auf der grossenLeinwand in der OeKB

Bettina Schragl vom BE bedanktesich für das zahlreiche Kommen

One-on-one mit bwin-IR-ManagerSveceny (re.)

Bookie-Manager Dickinger, Ömer,Sveceny mit BE-Herausgeber Drastil

Page 39: Roadbook 2008

Die Mittags-News für Finanzprofis. Sondernummer Roadshow. Nr.1509a/21 04 08

Die Roadshow #5 von BörseExpress und Aktienforum holtefast den gesamten Immobilien-ATX vor den Vorhang.

Der Blick auf den Aktienkurs löst bei den

Vorständen der heimischen Immobi-

lienfirmen Unzufriedenheit aus - liegt die-

ser doch bei allen vier Unternehmen, die

bei der Roadshow #5 im Haus der In-

dustrie präsentiert hatten, deutlich unter

dem Net Asset Value (NAV). Dabei lau-

fen die Geschäfte sehr gut: Die Expan-

sion nach Osteuropa oder aber auch nach

Deutschland trägt Früchte. Es werden

teilweise Rekordergebnisse erzielt. Die

Gesellschaften haben sich, was die

Fremdkapitalaufnahme anbelangt, auch

nicht übernommen und sitzen somit

nicht auf hohen Zinslasten.

Im Gegenteil: Noch vor Beginn der Sub-

prime-Krise war der Eigenkapitalanteil

bei so mancher Gesellschaft so hoch,

dass sich der eine oder andere institu-

tionelle Investor veranlasst sah, die Sinn-

haftigkeit dieses Umstands zu hinterfra-

gen. Aus heutiger Sicht kommt den Im-

mos und deren Investoren diese

vorsichtige Haltung allerdings zu Gute.

Dennoch, was die Aussichten für das

laufende Jahr anbelangt, geben sich die

Gesellschaften etwas zurückhaltender. In

den meisten Fällen wird zwar von einem

weiteren Wachstum ausgegangen, dies soll

aber moderater ausfallen, als noch in den

vergangenen Jahren. Die Immobilien-Ge-

sellschaften müssen mit ihrem Cash nun

sorgsam umgehen, da die Zeiten der gros-

sen Kapitalerhöhungen vorerst zu Ende

sind.

➤ Auf den folgenden Seiten finden Sie dieZusammenfassungen der vier Präsentatio-nen der börsenotierten Immobilien-Gesell-schaften

Von links: Aktienforum-Geschäftsführer Markus Fichtinger, s Immo-Vorstand Holger Schmidtmayr, CA Immo-Vor-stand Bruno Ettenauer, Immofinanz-Vorstand Norbert Gertner, conwert-IR Mann Peter Sidlo (präsentiert hat CEOJohann Kowar) und Börse Express-Geschäftsführer Christian Drastil

CA Immo, conwert, Immofinanz und s Immo im Haus der Industrie

Roadshow #5: Austro-Immosgewappnet für Comeback

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OADSHOW

#5

Page 40: Roadbook 2008

Montag, 21. April 2008

BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 2

CA Immo-Chef Bruno Ettenauer über die Neuausrichtung des Immokonzerns

„Mit Vivico in europäischer Oberliga“

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die CA

Immo Gruppe entscheidende Weichen-

stellungen in Richtung Wachstum gesetzt.

„Der Erwerb des deutschen Vivico-Kon-

zerns als künftige Plattform aller Deutsch-

land-Aktivitäten war nicht nur ein weiterer

Meilenstein auf unserem Weg, sondern ka-

tapultiert uns auch in die Oberliga der eu-

ropäischen Immobiliengesellschaften“, zeigt

sich CA Immo-Sprecher Bruno Ettenauer

zufrieden.

Inklusive der Vivico-Gruppe verfügt die

CA Immo über ein Immobilienvermögen

von 4,8 Mrd. Euro, wovon 2,3 Mrd. Euro

auf Deutschland, 900 Mio. Euro auf Öster-

reich und 700 Mio. Euro auf Ost- und Süd-

osteuropa entfallen. Weitere 900 Mio. Eu-

ro sind im Zuge von „Committed Deve-

lopments“ bereits verplant. Der Fokus der

CA Immo liegt auf Geschäftsimmobilien.

Die Tatsache, dass das Unternehmen über

ein internes Management verfügt, streicht

Ettenauer hervor.

Ausbau zur Investmentgruppe

Die CA Immo Gruppe ist in den ver-

gangenen zwei Jahren zur Investmentgruppe

ausgebaut worden. Mit der Bündelung des

Osteuropa-Geschäfts in CA Immo Inter-

national ging die Konzentration der CA Im-

mo auf die Zielmärkte Österreich und

Deutschland einher. Mit dem Ankauf des

Hessen-Portfolios setzte die Gesellschaft

Ende 2006 hier einen ersten markanten

Schritt, der in der Vivico-Übernahme eine

Fortsetzung fand. Vivico ist auf die Ent-

wicklung ganzer Stadtviertel auf ehemali-

gen Grundstücken der Deutschen Bahn

spezialisiert. Das Projektentwicklungsge-

schäft in Deutschland soll nun konsequent

vorangetrieben werden. „Durch die Grund-

stücksreserven besteht ein enormes Wachs-

tumspotenzial“, so Ettenauer. So ist der

österreichische Konzern mittlerweile zum

drittgrössten Immobilienbesitzer in Berlin

aufgerückt.

Stabile Mieten

In den Kernmärkten Deutschland, Öster-

reich und Osteuropa will Ettenauer die In-

vestitions-Offensive forcieren. Diese Re-

gionen blieben bisher von der „Immobi-

lienkrise“ verschont, erklärt er. In

Deutschland seien sinkende Leerstände

und stabile Mieten sowie ein Rückgang des

Immobilien-Transaktionsvolumens, aller-

dings von einem sehr hohen Niveau aus,

zu beobachten. Der Markt in Österreich sei

gekennzeichnet von umfangreichen Neu-

vermietungen und einer Nachfrage, die grös-

ser als das Angebot ist. Zudem geht Ette-

nauer von stabilen Renditen aus. In Ost-

europa wiederum bestehe weiterhin eine

hohe Nachfrage nach hochwertigen Büro-

flächen und Hotels, zudem komme es zu

einem Abflachen der Yield-Compression

und einer Stabilisierung der Renditen.

Insgesamt seien das für finanzstarke und

langfristig orientierte Käufer, wie CA Im-

mo, aktuell gute Bedingungen. Die Gefahr

einer Zinserhöhung sieht der Vorstands-

sprecher vorerst als gebannt an. Auch sei

die bisher absehbare Abschwächung des

Konjunkturwachstums für die Miet-Märk-

te verkraftbar.

Per Ende 2007 beläuft sich der Net As-

set Value (NAV) je CA Immo-Aktie auf

22,51 Euro. Auf Jahressicht ist das ein An-

stieg um mehr als 6%. Verglichen mit dem

aktuellen Kurs ergibt sich ein Abschlag von

33% zum NAV.

Die solide Finanzierungsstruktur soll bei-

behalten werden, so Ettenauer. Das Ver-

hältnis von Eigen- zu Fremdkapital soll bei

60:40 liegen, die Fremdfinanzierung erfolgt

über langfristige Verträge und Zinsabsi-

cherungen.

CA IMMO ANLAGEN

CA Immo-Vorstand Ettenauer streicht solide Finanzierungsstruktur hervor

Page 41: Roadbook 2008

Montag, 21. April 2008

BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 3

Conwert-CEO Johann Kowar blickt optimistisch in die Zukunft

„Wachstum durch Vollintegration“

conwert CEO Johann Kowar bezeichnet

sein Unternehmen, nach der Internalisie-

rung der Dienstleistungssparte, als „voll in-

tegrierten Wohnimmobilienkonzern“. Ne-

ben dem Hauptgeschäft der Immobilien-

Investments, also der Vermietung und dem

Verkauf von Wohneinheiten (hier ist der

Fokus zum überwiegenden Teil auf gute

Lagen gelegt) wird mit den Immobilien-

Dienstleistungen (Immo-Entwicklung, -ver-

waltung, dem Immo-Management, etc.) die

Wertschöpfungskette so ziemlich zur Gän-

ze abgedeckt.

Servicesparte voll integriert

Laut Kowar werden in der internalisier-

ten Sparte etwa 60 Prozent der Umsätze

für Dritte abgewickelt. So wird bekanntlich

auch das Portfolio der Eco-Business durch

die Dienstleistungssparte gemanagt, zudem

zählt conwert u. a. Private Equity-Modelle

oder auch private Hausbesitzer zu den ex-

ternen Kunden. Insgesamt liegt der Schwer-

punkt derzeit eindeutig auf den beiden

Märkten Österreich und Deutschland. Auf

Deutschland entfällt ein Anteil von rund

55 Prozent der Gesamtnutzfläche und auf

Österreich etwa 38 Prozent, davon rund 95

Prozent auf Wien. Insgesamt konnte der

CEE-Markt im Geschäftsjahr 2007 etwa

verdoppelt werden. Künftig soll der An-

teil in CEE weiter ausgebaut werden.

Upside vorhanden

conwert sieht vor allem in Deutschland

und hier wiederum in Ostdeutschland gros-

ses Steigerungspotenzial. So wird z.B. für

eine Immobilie in Wien im Durchschnitt

rund 1500 Euro/m2 bezahlt, in Leipzig

oder Dresden hingegen nur rund 460 bis

etwa 600 Euro/m2. Die Verkehrswerte lie-

gen dabei deutlich über den Kaufpreisen.

Kowar sieht hier deshalb starkes Upside-

Potenzial. Im abgelaufenen Jahr hat con-

wert wieder deutliche Steigerungen der

Kennzahlen erreicht. Der Umsatz wurde

um rund 37 Prozent auf 363,11 Mio. Eu-

ro angehoben, das Ergebnis vor Steuern

(EBT) stieg 2007 um 88 % auf 145,15 Mio.

Euro.

Zufrieden ist Kowar mit dem Net Asset

Value (NAV), unzufrieden mit dem Kurs

der Aktie. Während der NAV aktuell bei et-

wa 16,25, der adaptierte NAV pro Aktie so-

gar bei 20,78 Euro liegt, notiert die Aktie

doch deutlich darunter, bei unter 12 Euro.

Beim Ausblick gibt sich Kowar zwar

optimistisch und rechnet mit kontinu-

ierlichem Wachstum, allerdings soll dies

künftig moderater ausfallen. Das Immo-

bilienvermögen soll auf rund 2,6 Mrd.

Euro gesteigert werden, nach zuletzt rund

2,3 Mrd. Euro. Investieren will conwert

rund 650 Mio. Euro.

Für die Investitionen sei man gut ge-

rüstet, da die Eigenkapitalquote bei rund

48 Prozent liege. Kowar weist auch dar-

auf hin, dass rund 81 Prozent der ver-

zinslichen Verbindlichkeiten in Höhe von

rund 1,3 Mrd. Euro gegen steigende Zin-

sen abgesichert sind.

Am Plan für 2008 steht auch der Aus-

bau des Drittgeschäfts - um rund 10 bis

15 Prozent - der Servicesparte. Für die

Dividende soll ein Betrag zwischen 30

und 40 Mio. Euro zur Ausschüttung an

die Aktionäre gelangen.

CONWERT

CEO Kowar sieht neben CEE noch viel Potenzial in Deutschland

NAV-Steigerung versus Aktienkursentwicklung

Page 42: Roadbook 2008

Montag, 21. April 2008

BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 4

Immofinanz-Vorstand Norbert Gertner sieht aktuelle Kursperformance als Chance

„Dicker Eigenkapitalpolster ist wesentlich“Norbert Gertner, Vorstand von Immofi-

nanz und Immoeast, hat einige Gründe

parat, die für Kurssteigerungspotenzial

bei der Immofinanz-Aktie sprechen. Ne-

ben einem extrem hohen Kursabschlag

vom Net Asset Value, also dem inneren

Wert der Aktie, sind das die gute Eigen-

kapitalausstattung des Unternehmens

und die hohe Dividendenrendite. So wird

die Immofinanz für das laufende Ge-

schäftsjahr 2007/08 (per Ende April) ei-

ne Dividende von mindestens 0,4 Euro

je Aktie ausschütten. Die Immofinanz

schwenkte im Vorjahr von der vollstän-

digen Thesaurierung der Gewinne erst-

mals ab und schüttet nun Dividenden

aus. „Wir sind stolz darauf, als erste öster-

reichische Immobiliengesellschaft Divi-

dende gezahlt zu haben“, sagt Gertner.

Auf Basis des aktuellen Aktienkurses von

rund 7 Euro ergibt sich bei einer Aus-

schüttung von 0,4 Euro eine Dividen-

denrendite von an die 6%.

Die Eigenkapitalquote der Immofi-

nanz lag Ende Jänner bei 51% und da-

mit über dem langfristig angestrebten

Eigenkapitalanteil von 50%. Die gute Ei-

genkapitalausstattung des Unterneh-

mens stelle sich „in diesen Zeiten wie

diesen“ als wesentlich heraus, so Gert-

ner. Die Zeit der zahlreichen Kapitaler-

höhungen von Immobiliengesellschaf-

ten sei für die nächsten Jahre vorbei.

Bessere Transparenz

Gertner ist damit aber noch nicht am

Ende angelangt: „Durch den höheren

Anteil an Immobilienentwicklungs-Pro-

jekten steigen die Gewinne“, ergänzt er.

Auch versprechen Immobilienverkäufe,

mit denen Immofinanz das Portfolio ak-

tiv bewirtschaften will, eine bessere

Transparenz der Immobilienwerte, er-

klärt Gertner dem Publikum.

Die Immofinanz-Gruppe - die Immofi-

nanz hält 54% an der Immoeast - zählt

mit einer Marktkapitalisierung von mehr

als 8 Mrd. Euro zu den grössten börsege-

listeten Immobilienfirmen Kontinental-

europas. Das breit diversifizierte Immobi-

lienportfolio hat einen Verkehrswert von

rund 18 Mrd. Euro und ist auf drei Re-

gionalholdings aufgteilt: Immoeast mit 11

Mrd. Euro, Immoaustria, zu der etwa die

Buwog zählt, mit 4,5 Mrd. Euro und Im-

mowest mit rund 2,5 Mrd. Euro. Das Port-

folio ist breit über alle Nutzungsarten ge-

streut, wie Büro, Wohnungen, Einzel-

handel, Logistik, Garagen und Hotels.

Knapp mehr als die Hälfte der Ver-

kehrswerte der Immobilien entfällt ak-

tuell auf sogenannte „Standing Invest-

ments“, also auf bereits errichtete Im-

mobilien, 37% auf Entwicklungsprojekte,

der Rest auf strategische Partnerschaften.

Unterbewertung verstärkt

In den ersten drei Quartalen des lau-

fenden Geschäftsjahres steigerte die Im-

mofinanz den Umsatz um 31% auf 490

Mio. Euro. Das Vorsteuerergebnis fiel mit

400 Mio. Euro allerdings um rund 10%

geringer als im Vorjahr aus. Die Gewinn-

situation war durch Abwertungen des Im-

mobilienportfolios der Tochtergesellschaft

Immoeast negativ beeinflusst. Die Immo-

Manager gehen aber von einer baldigen

Trendwende bei den Verkehrswerten aus.

Der Net Asset Value je Aktie kam En-

de Jänner bei 11,25 Euro zu liegen. „Das

ist ein Anstieg von über 13% innerhalb ei-

nes Jahres“, so Gertner. Der Buchwert wird

mit 9,28 Euro ausgewiesen. Wegen des

auch im dritten Quartal gefallenen Ak-

tienkurses habe sich die Unterbewertung

der Aktie damit weiter verstärkt. Aktuell

notiert die Immofinanz-Aktie bei rund 7

Euro und daher mit einem Abschlag von

rund 38% zum historischen NAV.

Die aktuelle Performance der Immofi-

nanz-Aktie bezeichnet Vorstand Gertner

folglich als „Chance“. Die Aktie wird von

mehreren grossen Investmenthäusern, dar-

unter Credit Suisse, Merrill Lynch, Kem-

pen, Deutsche Bank und Raiffeisen, ge-

covert.

IMMOFINANZ

Vorstand Gertner will Dividende von mindestens 0,4 Euro ausschütten

Page 43: Roadbook 2008

Montag, 21. April 2008

BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 5

s Immo-Vorstand Holger Schmidtmayr glaubt, dass das Schlimmste überstanden ist

„Aktien haben sich von Zahlen abgekoppelt“Bei den Immobiliengesellschaften

herrscht derzeit eine Divergenz zwischen

den Unternehmenszahlen und dem Ka-

pitalmarkt. „Die Aktien haben sich von

den Zahlen abgekoppelt“, so die Einlei-

tung von Holger Schmidtmayr, Vorstand

der Sparkassen Immobilien AG. Die ak-

tuelle Vertrauenskrise am Finanzmarkt

stelle alles andere in den Schatten, selbst

das beste Jahr der 21jährigen Geschichte

der Sparkassen Immobilien AG. „Die

Investoren haben derzeit andere Sorgen,

nämlich ob es sie morgen noch gibt“,

meint Schmidtmayr. Er gibt sich aller-

dings zuversichtlich und geht davon aus,

dass in der aktuellen Finanzkrise das

Schlimmste schon überstanden ist. Die-

se Ansicht erklärt er damit, dass gros-

se, in Schwierigkeiten geratene In-

vestmentbanken von Investoren mit

Liquidität versorgt und somit gerettet

wurden. Liquiditätszusagen von der

FED würden ihr Übriges tun.

Kostenlose Internalisierung

Als ein wesentliches Projekt seines

Unternehmens bezeichnet Schmidtmayr

die laufende Internalisierung von Ma-

nagement-Schlüsselfunktionen. Das Be-

sondere daran: Sie soll dem Aktionär kei-

nen müden Cent kosten. Bis Mitte 2008

sollen die wichtigsten Steuerungsfunk-

tionen wie Akquisition, Projektentwick-

lung, Asset-Management, Controlling,

Recht, Investor Relations und Kommu-

nikation in die Gesellschaft integriert wer-

den. Das Asset-Management wird weiter-

hin im Rahmen des Verwaltungsvertrages

mit der Immorent AG wahrgenommen.

Ansonsten soll sich an der einge-

schlagenen Strategie nichts ändern. „Ab-

schwünge wird es immer geben, deshalb

wird nicht immer gleich die Strategie ge-

ändert“, so Schmidtmayrs Maxime. Im

Vordergund der Strategie steht ein aus-

gewogener Portfolio-Mix, die weitere Er-

höhung des CEE-Anteils und die Siche-

rung stabiler Mieteinnahmen. Per Ende

2007 verfügte die Gesellschaft über ein

Immobilienvermögen in Höhe von 1,55

Mrd. Euro in acht Ländern (Österreich,

Deutschland, Tschechien, Slowakei, Un-

garn, Kroatien, Rumänien und Bulgarien).

Dieses soll bis 2010 auf 2,5 Mrd. Euro

gesteigert werden. Derzeit verfüge man

also über eine Pipeline in Höhe von 1

Mrd. Euro, vorwiegend in CEE. Der Fo-

kus soll dabei auf Entwicklungsprojek-

ten in den Wachstumsmärkten Rumä-

nien, Bulgarien und der Ukraine und der

Akquisition ausgewählter bestehender

Objekte in Deutschland liegen.

In reiferen Immobilienmärkten

(Tschechien, Ungarn) will sich die Spar-

kassen Immo AG unterdessen von Ob-

jekten trennen, zudem soll ein Re-De-

velopment des bestehenden Deutsch-

land-Portfolios stattfinden.

Dort, wo die Erste Bank ist

Die Sparkassen Immo AG folgt der

Erste Bank. „Wir gehen in die Märkte,

in denen die Erste Bank eine wichtige

Rolle spielt“, erklärt Schmidtmayr. Dies

würde die Verhandlungsbasis erleich-

tern. „Ist man wesentlicher Teil des Fi-

nanzsystems, dann kommt man leich-

ter zu Baugenehmigungen“, erklärt er.

Die Finanzierungsstruktur der Ge-

sellschaft bezeichnet Schmidtmayr als

solide. Man verfügt über eine hohe Ei-

genkapitalausstattung, die Investoren in

Zeiten wie diesen durchaus zu schät-

zen wissen, sowie über ein abgehedg-

tes Zins-portfolio. Die Finanzierungs-

kosten belaufen sich auf 5,1%. Die Sum-

me der Bankverbindlichkeiten beträgt

per Ende 2007 693, 5 Mio. Euro, die

liquiden Mittel 118 Mio. Euro. „Wir sind

eine Cash Company, Cash ist King“, so

Schmidtmayr lapidar.

SPARKASSEN IMMOBILIEN

Sparkassen Immobilien AG-Vorstand Schmidtmayr setzt auf Cash

Page 44: Roadbook 2008

Montag, 21. April 2007

BÖRSE EXPRESS SPECIAL Seite 6

Downloads: www.boerse-express.com/roadshow

Auch bei der fünften

Roadshow von Börse

Express und Aktienforum wurden den

Anwesenden spannende Unternehmens-

präsentationen geboten, alle vier Origi-

nal-Präsentationen finden Sie unter

www.boerse-express.com/roadshow zum

kostenloosen Download. Die Termine der

nächsten Roadshows werden in Kürze

bekanntgegeben.

Mehr als 200 Interessierte nahmen an der Roadshow #5 teil

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Kauf/Verkauf von Aktien. Das gilt vor allemfür das Trading-Depot. Der Börse Express istausschliesslich für den persönlichen Ge-brauch bestimmt, jede Weiterleitung ver-stösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nurnach schriftlicher Genehmigung.

Vollständiges Impressum: www.boerse-express.com/impressum

Immo-Roadshow aus der Vogel-perspektive

BE-Chef Drastil führte in der Be-grüssung aus, dass Austro-Immosin den vergangenen 12 Monatenzwar schwach, aber noch besser alsder Bloomberg European Real Esta-te Index performt haben

Immos ziehen an: Der grosse Festsaal im Haus der Industrie war voll

Angeregter Talk: Immofinanz-Chef Gertner, IVA-Präsident Wilhelm Rasinger

Page 45: Roadbook 2008

Die Mittags-News für Finanzprofis. Sondernummer Roadshow. Nr.1487b/17 03 08

Roadshow #4 von BörseExpress und Aktienforum boteinen interessanten Querschnittdes Wiener Aktienmarkts.

Weder der Sturm an den Kapitalmärkten

noch der Regenschauer, der kurz vor Be-

ginn der Veranstaltung über Wien losge-

brochen war, konnte die Besucher abhal-

ten: Die mittlerweile vierte Roadshow für

Privatanleger von Börse Express und Ak-

tienforum lockte wieder eine grosse Schar

Interessierter an. In kurz gefassten Vorträ-

gen von jeweils rund 15 Minuten präsen-

tierten die Vorstände von Agrana, Intercell,

phion und RHI im Reitersaal der OeKB ihr

Unternehmen und das weitere Wachs-

tumspotenzial. Beim anschliessenden Small

Talk beim Buffet blieb so gut wie keine Fra-

ge unbeantwortet.

Der Krisenstimmung an den Märkten

kann sich aktuell kein Unternehmen ent-

ziehen, ein Blick auf die Aktienkurse ver-

deutlicht das. Die präsentierenden Vor-

stände liessen aber keinen Zweifel daran,

dass früher oder später wieder die Funda-

mentaldaten zählen, und diese versprechen

sowohl bei Agrana als auch bei Intercell,

phion und RHI weiteres Wachstum.

Die Original-Präsentationen und Bilder

zum Event sind unter http://www.boerse-

express.com/roadshow abruf- bzw. down-

loadbar. Der nächste Roadshow-Termin

ist mit 17. April bereits fixiert. Roadshow#5

wird ganz im Zeichen österreichischer Im-

mobilienaktien stehen.

➤ auf den folgenden Seiten finden Sie die

Zusammenfassungen der vier Präsentatio-

nen der börsenotierten Austro-Gesell-

schaften

RHI-Chef Andreas Meier, phion-CEO Wieland Alge, Agrana-CFO Walter Grausam, Intercell-COO Thomas Lin-gelbach mit Markus Fichtinger (re.) vom Aktienforum und Bettina Schragl vom Börse Express

Agrana, Intercell, phion und RHI präsentierten in der Kontrollbank

Roadshow #4: Wachstum contra Krisenstimmung

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OADSHOW

#4

Page 46: Roadbook 2008

Montag, 17. März 2008

BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 2

Agrana-CFO Walter Grausam erklärt die Strategie bei Zucker, Stärke und Frucht

„Als antizyklischer Wert gut aufgestellt“

„Wir sehen uns als antizyklischer Wert und

in der momentanen Phase daher gut auf-

gestellt“, sagt Agrana-Finanzchef Walter

Grausam. Der Produzent von Zucker, Stär-

ke und Fruchtzubereitung ist quasi eine

„Schwester der Strabag“, zählt doch auch

die Raiffeisen-Holding Niederösterreich

Wien zu den Kernaktionären.

Die Aktie bekam im Jahr 2007, wie die

meisten Werte, ebenfalls die Börseschwä-

che zu spüren. Verglichen mit manch an-

deren Titeln hielt sich der Abschlag mit

rund 5% aber in Grenzen.

Die Zahlen für das abgelaufene Ge-

schäftsjahr 2007/2008 (per Ende Febru-

ar) werden Anfang Mai präsentiert, Grau-

sam konnte daher noch keine Details ver-

raten. Nur soviel: „Das Gesamtjahr liegt

im Rahmen der Erwartungen und der Ana-

lystenprognosen“. Der Umsatz sollte sich

auf rund 1,9 Mrd. Euro belaufen, was be-

reinigt einer Steigerung von rund 100 Mio.

Euro entspricht. Für das laufende Ge-

schäftsjahr 2008/2009 wird ein Umsatz

von mehr als 2,1 Mrd. Euro erwartet,

hauptsächlich getragen vom Bereich Stär-

ke, aber auch Frucht.

Drei Geschäftsfelder

Insgesamt ist die Agrana in drei Ge-

schäftsbereiche unterteilt: Zucker, Stärke

und Frucht. Wobei Zucker der einzige Be-

reich ist, in dem man noch die Endver-

braucher direkt beliefert, die anderen Be-

reiche sind reine B2B-Geschäftsfelder. Der

vergleichsweise junge Fruchtbereich hat

sich zu einem dynamischen Umsatz- und

Ergebnisbringer entwickelt, der Anteil der

Zuckersparte an Umsatz und operativem

Ergebnis nimmt schrittweise ab. Das ist

durchaus so gewollt. Denn die EU-Zuck-

ermarktordnungsreform sieht eine wei-

tere Reduzierung der Produktion vor.

Agrana hat sich mittlerweile zum welt-

weit führenden Anbieter für Fruchtzube-

reitungen und Fruchtsaftkonzentrate ge-

mausert. „In weltweit jedem dritten Frucht-

joghurt ist Agrana drinnen“, zeigt sich

Grausam stolz. Die Fruchtsparte erreich-

te zuletzt rund 915 Mio. Euro und somit

fast die Hälfte des Gesamtumsatzes.

Bioethanol-Werk startet

Im Geschäftsfeld Stärke setzt Agrana

nun auch auf die Produktion von Bio-

ethanol (dieses wird Benzin beigemischt,

während Biodiesel dem Diesel zugesetzt

wird). Die im Vorjahr im niederösterrei-

chischen Pischelsdorf errichtete Bioetha-

nolanlage hat den Testlauf bereits absol-

viert, der Regelbetrieb soll nun Ende Mai

starten. „Ab ca. 7. Juni wird in Pischels-

dorf regelmässig Ethanol fliessen“, zeigt

sich Grausam zuversichtlich. Das Problem

ist, die Rohstoffe zu einem wirtschaftlichen

Preis zu bekommen. Zuletzt hat Agrana-

Generaldirektor Johann Marihart wieder-

holt gesagt, dass das Biosprit-Werk bei ei-

nem Getreidepreis von 200 Euro je Ton-

ne rentabel sei. „Mittlerweile glauben wir,

dass wir die Rohstoffseite so weit abgesi-

chert haben, dass wir starten können“, so

Grausam. Anfangs wird Agrana bei der

Bioethanolproduktion vor allem auf den

Rohstoff Mais setzen, da dieser aktuell

günstiger als Weizen ist. Zudem ist Grau-

sam zuversichtlich, dass die Ethanolprei-

se weiter steigen werden. Vor allem durch

die zuletzt deutlich höheren Rohzucker-

preise sollte beim Ethanol wieder einiges

an Aufwärtspotenzial bestehen.

Agrana will sich vor allem auf hoch ver-

edelte und spezialisierte Produkte kon-

zentrieren, also eher mit Qualität denn mit

Quantität punkten.

AGRANA

Agrana-CFO Walter Grausam sieht Zukunft eher in hochveredelten Pro-

dukten und weniger in reinem Rohstoffgeschäft

Page 47: Roadbook 2008

Montag, 17. März 2008

BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 3

Intercell-COO Thomas Lingelbach: „Sind weltweit innovativstes Biotech“

„Wertsteigerung statt Profitmaximierung“

Für Intercell COO Thomas Lingelbacher

ist klar: Intercell ist das weltweit innova-

tivste Biotech-Unternehmen. Fünf Fakto-

ren machen das Erfolgsrezept aus: Ein er-

fahrenes Management, das die Strategie

festlegt und die Expertise mitbringt, aus-

sichtsreiche Technologieplattformen, F&E-

Erfolge, die Validierung der Forschungs-

ergebnisse und letztendlich noch ein Zug-

pferd, sprich ein erfolgreich am Markt

platziertes Produkt. Intercells Zugpferd ist

der Impfstoff gegen Japanische Enze-

phalitis (JEV). Die am Markt verfügbaren

Impfstoffe seien veraltet, ein neuer somit

mehr als notwendig. Immerhin werden

jährlich 30.000 bis 50.000 Fälle der

Krankheit registriert, die Sterblichkeitsra-

te liegt bei 25 Prozent. Der JE-Impfstoff

von Intercell soll jedenfalls noch in die-

sem Jahr die Marktzulassung in den USA

und Europa erhalten, im kommenden Jahr

in Australien und Indien. Die Marktein-

führung des JE-Impfstoffes erwartet Inter-

cell dann im kommenden Jahr, im lau-

fenden Jahr soll es aber bereits Pre-Sales

von der US-Armee geben. Das JEV-

Marktpotenzial beziffert Lingelbach mit

250 bis 350 Mio. Euro.

Der Impfstoff gegen Japanische Enze-

phalitis ist aber nur der Anfang, und nur

ein Teil der Intercell-Erfolgsstory. Die

nächsten Produkte bahnen sich bereits

an. „Wir sind führend in der Impfstoff-

Forschung bei Hospitalen Infektionen“,

so Lingelbach. Des weiteren rühmt sich

Lingelbach mit dem führenden Ansatz für

einen therapeutischen Impfstoff gegen

Hepatitis C, der gemeinsam mit Novartis

entwickelt wird und sich derzeit in Pha-

se II befindet. Zudem erwartet Intercell

weiteres Potenzial aus dem Antigen Iden-

tifikationsprogramm (AIP®) und dem Ad-

juvans IC31®, das Lingelbach als füh-

renden „Gold Standard“ für Impfstoff-Ad-

juvantien bezeichnet.

Neben den Programmen und Plattfor-

men nicht zu vergessen sind die Partner-

schaften mit namhaften Pharmakonzer-

nen wie u.a. Novartis, Merck, Sanofi Pa-

steur, Wyeth oder Kirin, die Potenzial

versprechen.

Wertsteigerung vorrangig

Diese Partner-Unternehmen, die immer-

hin 90 Prozent des Marktes ausmachen,

sorgten dafür, dass Intercell aufgrund von

Linzenzeinnahmen erstmals in der mitt-

lerweile zehnjährigen Unternehmensge-

schichte im Jahr 2007 einen Gewinn aus-

weisen konnte. Konkret weist Intercell für

2007 Einnahmen in Höhe von 53,2 Mio.

Euro und einen Nettogewinn von 5 Mio.

Euro aus „Unser Ziel ist es, den Profit zu

halten“, erklärt Lingelbach. Die Profitma-

ximierung soll zunächst nicht im Vorder-

grund stehen, viel mehr aber die Wert-

steigerung des Unternehmens, meint der

COO. Diese soll durch neue Technolo-

gien, weitere Validierungen und der Ent-

wicklung der Programme in Richtung Zu-

lassung erreicht werden.

INTERCELL

COO Lingelbach erklärt die Kernmerkmale eines erfolgreichen Biotechs

Zielvorgaben für 2008/2009

Page 48: Roadbook 2008

Montag, 17. März 2008

BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 4

phion-Chef Wieland Alge über die Expansionspläne des IT-Security-Unternehmens

„Wir schützen die Unternehmen“„Agrana hilft Ihnen dabei, dick zu wer-

den. Intercell wiederum hilft Ihnen, dass

Sie dabei nicht krank werden. Aber wie

hilft Ihnen phion?“, stellt Wieland Alge,

CEO des Tiroler IT-Security-Anbieters

phion, zu Beginn seines Vortrags in den

Raum. Alge zufolge ist es ganz einfach:

Denn phion unterstütze Unternehmen,

wie etwa Agrana und RHI, dabei, ihre

Umsatzzahlen zu erreichen und global

vernetzt zu bleiben. „Wir schützen Unter-

nehmen bzw. ihren Datenaustausch“.

Die Bedeutung dieser Schutzfunktion

darf nicht unterschätzt werden, so Alge.

Denn zu den „grössten Bedrohungen“ für

die Kommunikation eines Unternehmens

zählen „Seebeben und Baggerfahrer“. Das

löst zwar bei vielen Zuhörern ein Schmun-

zeln aus, Alge zeigt aber anhand eines

Beispiels, dass dem sehr wohl so ist. Denn

nachdem im Dezember 2006 ein Erd-

beben vor Taiwan im Meer verlegte Da-

tenleitungen durchtrennt hat, kamen die

Geschäftsprozesse vieler Banken, Wert-

papierhäuser und Unternehmen teilweise

zum Erliegen. Im Gegensatz dazu konn-

te die RHI die Kommunikation mit ihren

ostasiatischen Filialen zu jedem Zeitpunkt

gewährleisten, weil der Feuerfestanbieter

eben auf die Lösungen von phion ver-

traut.

Unter Top-Anbietern

Das im Jahr 2000 gegründete Unter-

nehmen phion setzt mit seinen Security-

Lösungen nicht mehr nur auf die Ge-

währleistung eines Maximums an Si-

cherheit, sondern fokussiert auch die

Hochverfügbarkeit sämtlicher unterneh-

menskritischer Prozesse. Intelligente Tech-

nologien sorgen dafür, dass technische

Störungen die Kommunikation nicht

mehr lahm legen und priorisierter Da-

tenverkehr immer sein Ziel erreicht. „Wir

zählen mittlerweile zu den Top-6-An-

bietern der Welt“, sagt Alge nicht ohne

Stolz.

phion ist bereits via Niederlassungen

in Deutschland, der Schweiz, Grossbri-

tannien, Italien und den Niederlanden

vertreten. Nun starten die Aktivitäten in

den Benelux-Ländern und in Dubai.

Das Unternehmen notiert seit Juli des

Vorjahres an der Wiener Börse, das IPO

spülte rund 17 Mio. Euro in die Kassen.

„Das Geld aus dem Börsegang liegt noch

auf der Bank, sicher in Festgeld veran-

lagt“, so Alge und unterstreicht damit,

kein „Cash Burner“ zu sein. „Wir sind zwar

auch noch keine Cash Cow, werden uns

aber zu einer entwickeln“, ist er optimi-

stisch. Für die ersten drei Quartale des

Geschäftsjahres 2007/08 weist phion ein

Umsatzwachstum von 33% auf 5,5 Mio.

Euro auf, das EBIT beläuft sich auf mi-

nus 710.000 Euro. Die vorläufigen Zah-

len für das Gesamtjahr werden am 26.

Mai präsentiert.

Die Analysten der Erste Bank erwar-

ten, dass phion im Geschäftsjahr 2008/09

den Verlust deutlich verringert und im

Folgejahr einen Gewinn ausweist.

PHION

phion-Chef Alge schliesst „ein oder zwei kleinere Akquisitionen“ nicht aus

Unscheinbare, aber hocheffektiv, so beschreibt Alge die phion-Produkte

Page 49: Roadbook 2008

Montag, 17. März 2008

BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 5

RHI-Chef Andreas Meier über die Weltmarktführerschaft und geplante Zukäufe

„Reinvestment der Dividende zahlt sich aus“„Feuerfeste Produkte sind wesentlich

wichtiger für die Welt als sich viele vor-

stellen“, startet RHI-Chef Andreas Meier

in seinen Vortrag. Denn ohne Feuerfest-

Produkte kann die Grundstoffindustrie,

etwa Stahl, Zement oder Glas, nicht pro-

duzieren. Es gibt keine Ersatzprodukte.

„Ab 1200 Grad fängt unsere Welt an, da

ist es sozusagen lauwarm. Ab 1800 Grad

wird es richtig interessant, und ab 2100

Grad Celsius wirklich spannend. Denn

in diesem Bereich können nur noch we-

nige Anbieter mithalten“, schildert Meier

die Ansprüche der Kundenindustrien an

die RHI-Produkte.

Unser Markt ist die Welt

Und diese werden erfüllt, denn RHI ist

mit über 10% Marktanteil Weltmarkt-

und Technologieführer. „Unser Markt ist

die Welt“, sagt Meier und verweist auf die

Abnehmer, die sowohl in Süd- und Nord-

amerika, in Europa, im Mittleren und Na-

hen Osten und in China zuhause sind.

Insgesamt zähle RHI mehr als 10.000

Kunden in 180 Ländern. So gebe es kaum

ein Zementwerk, das nicht RHI-Produk-

te einsetzt. Das Schöne für RHI: Es han-

delt sich dabei, etwa bei Stahlpfannen,

um Verschleissprodukte, das heisst re-

gelmässiger Ersatz ist gefragt. „Rund 90%

unseres Umsatzes ist wiederkehrendes

Geschäft“. Im abgelaufenen Geschäfts-

jahr wurde vor allem in strategisch wich-

tigen Märkten ein überproportionales

Wachstum erzielt. So konnte in China ein

Umsatzwachstum von 50% erzielt wer-

den, in Russland 27%, und in Mexiko ver-

fügt RHI mittlerweile über einen Markt-

anteil von 60%.

Weiters verzeichnete RHI 2007 mit

knapp 165 Mio. Euro das bislang beste

operative Ergebnis in der Geschichte des

Konzerns, die Kostensteigerungen bei

Rohstoffen und Energie konnten über-

kompensiert werden. Weiters hat RHI be-

reits einige Investitionen getätigt, um ei-

ne nachhaltige Rohstoffversorgung si-

cherzustellen. Dazu zählt etwa die

Errichtung eines Werks zur Erzeugung

von Magnesia-Rohstoff in China, das

noch heuer in Betrieb gehen soll. „Ab

dem vierten Quartal sind wir hier dann

auf der Rohstoffseite auch vertikal inte-

griert“, sagt der RHI-Chef.

Das Eigenkapital war 2007 mit knapp

96 Mio. Euro erstmalig seit der exi-

stenzbedrohenden Krise im Zusammen-

hang mit Asbestklagen in den USA im

Jahr 2001 wieder positiv. Damals wur-

de es mit minus 550 Mio. Euro ausge-

wiesen. Seitdem ging es dann wieder

schrittweise nach oben. „Dies zeigt wohl,

dass in einem Unternehmen Eigenkapi-

tal nicht unbedingt notwendig ist“, merkt

Meier an. Jedoch nicht zu unterstreichen,

dass dies im Fall der RHI nicht nur „gu-

te Nerven“, sondern auch den Rückhalt

der Banken gebraucht hat.

Für 2007 wird die RHI aber dennoch

keine Dividende ausschütten. „Ich glau-

be, dass die Wertsteigerungsmöglichkei-

ten so wesentlicher grösser sind als durch

eine Ausschüttung. Für jeden Aktionär

wird sich das Re-Investment der Divi-

dende rechnen“, erklärt Meier die Stra-

tegie. Denn die RHI wolle und müsse

auch durch Akquisitionen wachsen. Die

Konsolidierung der Branche findet jetzt

statt.

Zukauf eingeplant

Die Ziele des Feuerfestkonzerns sehen

vor, den Umsatz von zuletzt knapp 1,5

Mrd. Euro 2007 auf rund 2 Mrd. Euro

im Jahr 2010 zu erhöhen. Die für 2010

angepeilte EBIT-Marge wurde von 10%

auf 12% nach oben revidiert, was Meier

mit den Rohstoffprojekten erklärt. Weiters

soll die Weltmarktführerschaft auf einen

Anteil von über 15% gesteigert werden.

In dieser Guidance ist bereits eine mittel-

grosse Akquisition inkludiert. Mit Neu-

igkeiten von dieser Front ist somit zu rech-

nen.

RHI

RHI-Chef Andreas Meier setzt auf vertikale Integration im Rohstoffbereich

Page 50: Roadbook 2008

Montag, 17. März 2008

BÖRSE EXPRESS SPECIAL Seite 6

Meeting Point www.boerse-express.com/roadshow

Auch bei der vierten

Roadshow von Börse

Express und Aktieforum wurden den An-

wesenden wieder wirklich spannende

Unternehmenspräsentationen geboten

(siehe Seiten davor). Die Rubrik „Roads-

how“ unter www.boerse-express.com bie-

tet mit den Kurzpräsentationen mittler-

weile einen schönen Überblick über die

heimische Börse-Landschaft. Anmel-

dungen für die Roadshow#5, die am 17.

April stattfinden und bei der es einen Im-

mobilien-Schwerpunkt geben wird, sind

ab Anfang April möglich. Wir werden Sie

rechtzeitig informieren

Reitersaal in der OeKB war bei Roadshow #4 ziemlich ausgelastet

IMPRESSUM BÖRSE EXPRESS Medieneigentümer: Styria Börse Express GmbHBerggasse 7/7, 1090 Wien

HHeerraauussggeebbeerr::Christian Drastil (dra)[email protected]: ++43 1 236 53 13

BBeezzuugg: Diverse Aboformen unterwww.boerse-express.com/abo Alle Aboslaufen automatisch aus. Gerichtsstand istWien.

Hinweis: Für die Richtigkeit der Inhalte kannkeine Haftung übernommen werden. Die ge-machten Angaben dienen zu Informations-zwecken und sind keine Aufforderung zum

Kauf/Verkauf von Aktien. Das gilt vor allemfür das Trading-Depot. Der Börse Express istausschliesslich für den persönlichen Ge-brauch bestimmt, jede Weiterleitung ver-stösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nurnach schriftlicher Genehmigung.

Vollständiges Impressum: wwwwww..bbooeerrssee--eexxpprreessss..ccoomm//iimmpprreessssuumm

Altes Schema: Ein Rechner und vier

Unternehmenspräsentationen, die je-

weils nicht länger als 15 Minuten dau-

ern dürfen

Auf die Präsentationen folgte der

Small Talk: Intercell-COO Thomas

Lingelbach (rechts) und BE-Heraus-

geber Christian DrastilBekannte und neue Gesichter bei der Börse Express/Aktienforum Roads-

how#4