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Hartmuth Fenn
Risk Management (Marktpreis-, Kredit-,operationelle Risiken)
Hartmuth Fenn
European Federation of Energy Traders
1
Hartmuth Fenn 2
EFET: Stimme der europäischen Energiegroßhändler
The European Federationof Energy Traders (EFET)
� Repräsentiert über 80 Handelsunternehmenin über 20 europäischen Ländern
� Fördert den paneuropäischen Energiehandelin offenen, transparenten und liquidenGrosshandelsmärkten
� Wesentliche Aktivitäten– Eintreten für die Marktliberalisierung
– Förderung des Energiehandels in Europa
– Standardisierung von Verträgen
Hartmuth Fenn 3
� Markttransparenz
� Datenaustausch
� Produkte und Prozesse
� Gesetze
� Regulierung
� Steuergesetze
� Europäische Verträge
� Marktorganisation
Mission: Verbesserung der Bedingungenfür den europäischen Energiehandel
Durch bessere
“The EFET mission involves improving conditions for energy trading in Europe and fostering the development of an open, liquid and transparent European wholesale energy market”.
Hartmuth Fenn4
Über EFET
� 1999: EFET European Federation of Energy Traders,
Stiftung niederländischen Rechts, Sitz Amsterdam
� 2001: EFET Deutschland - Verband deutscher Gas- und
Stromhändler e.V., Sitz Berlin
� Aufgaben von EFET� Förderung des Energiehandels
� Analyse von Handelshindernissen und Marktbarrieren
� Erarbeitung von Empfehlungen für Marktteilnehmer, Netzbetreiber
und Regierungsstellen
� Informationsaustausch
� Verbesserung von Informationstechnologien des Energiehandels
Hartmuth Fenn5
Agenda
� Einleitung
� Risiken
� Risiken quantifizieren
� Risikomessung
Hartmuth Fenn6
Einleitung
Handel wird häufig verwechselt mit Glücksspiel. Dieses
beruht allerdings auf Unkenntnis. Gerade Handelshäuser
sind sich der Risiken des Handelns bewusst und
versuchen alles um Risiken zu minimieren. Hier sollen alle
Risiken dargestellt werden und die Methoden der
Bewertung angesprochen werden.
Hartmuth Fenn7
Agenda
� Einleitung
� Risiken
� Risiken quantifizieren
� Risikomessung
Hartmuth Fenn8
Gliederung der Risiken
Risiken
OperationelleRisiken
RechtsrisikenKreditrisikenMarktrisiken
Risiko in derOrganisation
Zahlungs-risiko
Preisrisiko
Personal-risikoLieferrisiko
Basisrisiko
Bewertungs-risiko
Volumen-risiko
Produkt
Model
Tax
System &Technik
Liquiditäts-risiko
Hartmuth Fenn9
Marktpreisrisiko
� Potentieller Verlust durch Änderung des Marktpreises
� Marktpreisrisiko entsteht durch Halten einer offenen offenen
PositionPosition (= Termingeschäft ohne entsprechendes
Gegengeschäft)
� Steigt mit wachsenden Preisschwankungen (→Volatilität)
Hartmuth Fenn10
Marktpreisrisiko - Forward
� Linearer Zusammenhang zwischen potentiellem Verlust
und Marktpreis:
Gewinn/Verlust = Volumen · ( PKontrakt - PMARKT)
� Der mögliche Verlust ist für Käufer und Verkäufer
(theoretisch) unbegrenzt.
Hartmuth Fenn11
Marktpreisrisiko - Option
� Wert der Option hängt neben dem Marktpreis von
weiteren Faktoren ab → mehrere Risikofaktoren.
� Zusammenhang zwischen Marktpreis und Verlust nichtnicht--
linearlinear:
� Möglicher Verlust für den Verkäufer der Option
(theoretisch) unbegrenzt.
� Käufer der Option kann maximal Prämie verlieren.
Hartmuth Fenn12
Basisrisiko
�� Definition:Definition:
Potentieller Verlust bei Absicherung einer Position mit
einem Produkt, dessen Preis sich nicht proportional zum
Preis des ursprünglichen Produkt verändert.
(Korrelationsrisiko)
Beispiel:
Short-Position ‚Cal04 BASE‘ in Frankreich
gegen
Long-Position ‚Cal04 BASE‘ in Deutschland
Hartmuth Fenn13
Basisrisiko
�� Arten:Arten:
�Zeitbasisrisiko
�Ortsbasisrisiko
��ProduktbasisrisikoProduktbasisrisiko
––GroGroßßhandelsmarkt: Standardprodukte BASE/PEAKhandelsmarkt: Standardprodukte BASE/PEAK
––Endkundenmarkt: Vollversorgung Endkundenmarkt: Vollversorgung →→ ProfileProfile
Hartmuth Fenn14
0 6 12 18 24
Profil eines Vertriebsportfolios
Produktbasisrisiko
Base
Peak
Absicherung mit Standard-
produkten
Hartmuth Fenn15
Volumenrisiko
� Vollversorgung von Endkunden → Abnahmemenge
variabel
� Vertragsvolumen nur als Erwartungswert bekannt
� Bei Lieferung erhebliche Abweichungen möglich
� Ursachen:
�Wetter
�Konjunktur, Produktionsabläufe
�Optimierung gegen Großhandelsmarkt (!)
→Bewertung und Absicherung schwierig!
Hartmuth Fenn16
Liquiditätsrisiko
�Unzureichende MarktMarkt--liquiditliquiditäätt in einzelnen Produkten
→Geschäfte zur Steuerung von Risikopositionen nicht
möglich
→Risikomanagement nicht oder nur eingeschränkt
möglich
Hartmuth Fenn17
Gliederung der Risiken
Risiken
OperationelleRisiken
RechtsrisikenKreditrisikenMarktrisiken
Risiko in derOrganisation
Zahlungs-risiko
Preisrisiko
Personal-risikoLieferrisiko
Basisrisiko
Bewertungs-risiko
Volumen-risiko
Produkt
Model
Tax
System &Technik
Liquiditäts-risiko
Hartmuth Fenn18
Adressenausfallrisiko
� Drohende Verluste bei Ausfall eines Kontrahenten
� Adressenausfallrisiko existiert auch bei geschlossenen
Positionen!
AdressenausfallrisikoAdressenausfallrisiko
ErfüllungsrisikoErfErfüüllungsrisikollungsrisiko WiedereindeckungsrisikoWiedereindeckungsrisikoWiedereindeckungsrisiko
Hartmuth Fenn19
Gliederung der Risiken
Risiken
OperationelleRisiken
RechtsrisikenKreditrisikenMarktrisiken
Risiko in derOrganisation
Zahlungs-risiko
Preisrisiko
Personal-risikoLieferrisiko
Basisrisiko
Bewertungs-risiko
Volumen-risiko
Produkt
Model
Tax
System &Technik
Liquiditäts-risiko
Hartmuth Fenn20
Rechtliche Risiken
� Eindeutige und korrekt dokumentierte Vereinbarungen?
�Rahmenverträge (z. B. EFET)
�Bestätigung und Gegenbestätigung
• Netting („Payment“ und „Close-Out“) möglich?
� Verträge (i.b. Rahmenverträge, Garantien, ...) rechtlich
durchsetzbar?
Hartmuth Fenn21
Gliederung der Risiken
Risiken
OperationelleRisiken
RechtsrisikenKreditrisikenMarktrisiken
Risiko in derOrganisation
Zahlungs-risiko
Preisrisiko
Personal-risikoLieferrisiko
Basisrisiko
Bewertungs-risiko
Volumen-risiko
Produkt
Model
Tax
System &Technik
Liquiditäts-risiko
Hartmuth Fenn22
Agenda
� Einleitung
� Risiken
� Risiken quantifizieren
� Risikomessung
Hartmuth Fenn23
PositionTransaktionen
Aktueller Wert(Mark-to-Market)
PotentiellerWertverlust
Risiken quantifizieren
AblaufAblauf
BewertungsmodelleOptionen, Strukturierte
Produkte, “Flexverträge”
MarktparameterPreise, Volatilitäten,
Zinsen, Wechselkurse
Hartmuth Fenn24
Marktparameter
ForwardkurveForwardkurve
� Aktuelle Marktpreise für Termingeschäfte (Forwards bzw.. Futures)
� Liquide Produkte:
�BASE / PEAK
�Wochen, Monate, Quartale, Jahre
� Preisreferenzen:
�Futures: Börsen (z. Z. nur EEX)
�OTC-Forwards: Broker
Hartmuth Fenn25
Marktparameter
� Elektrische Energie nicht speicherbar!
→Marktpreis für jede einzelne Stunde (Spotmarkt)
Konsequenz:
→Bewertung von Nicht-Standardgeschäften erfordert stündliche
Preiskurve (MarktpreiskurveMarktpreiskurve)
Aufgabe:
� Forwardkurve muß in Marktpreiskurve überführt werden
Hartmuth Fenn26
Marktparameter
Probleme
� Liquidität der unterschiedlichen Forwards
� Inkonsistenz bei sich überlappenden Produkten
z. B. Preis ‚Cal04‘ ≠ ∑ (gewichtete Preise ‚Quartale 04‘)
� Zerlegung in Monats- und Stundenpreise basiert auf Modell-
annahmen
→ „Mark-to-Model“ anstelle von „Mark-to-Market“
→ Modellrisiken
Hartmuth Fenn27
Agenda
� Einleitung
� Risiken
� Risiken quantifizieren
� Risikomessung
Hartmuth Fenn28
Risikomessung
Gesucht:Gesucht:
� Potentielle Verschlechterung des MTM in Abhängigkeit von den Marktparametern:
�Preise�Volatilitäten, ...
� ∆MTM = f (Preise, Volatilitäten, ...) →→→→ Risikoprofil
Hartmuth Fenn29
Methoden zur Risikomessung
Meßverfahren
Value-at-Risk
Statistisch
Streßtest Szenarien
Deterministisch
Hartmuth Fenn30
Statistische Verfahren
ValueValue--atat--RiskRisk (VaR)(VaR)
� „Welcher maximale VerlustVerlust wird innerhalb eines
bestimmten ZeitintervallsZeitintervalls (Liquidationsperiode) mit
einer vorgegebenen WahrscheinlichkeitWahrscheinlichkeit
(Konfidenzlevel) nicht überschritten?“
� Statistische Risikomeßgröße - kein Maximalverlust!
Hartmuth Fenn31
VaR - Prinzip
VaRVaR Häufigkeit
Verlust 0 Gewinn ∆MTM
Hartmuth Fenn32
VaR -Methoden
VaR
Simulation
Historisch Monte-Carlo
Analytisch
Mathematische Lösung
Hartmuth Fenn33
Fehlerquellen
� Modellannahmen
�Normalverteilung
�Reale Preisänderungen nicht normal verteilt!
→Unterschätzung des Risikos („Fat Tails“)
� Vereinfachung der Risikofunktion
�Näherung durch Greeks - i. d. R. nur Delta
�Korrekt für lineare Instrumente (Forwards, Futures, Swaps)
�Erhebliche Fehler bei Optionen!
Hartmuth Fenn34
Fazit - Analytischer VaR
� Zahlreiche methodische Schwächen, i. b. bei:
�Optionen
�Nicht normalverteilten Preisänderungen
� Für Portfolios mit linearen Instrumenten gut geeignet
� Für Optionsportfolios mindestens „Delta-Gamma“-VaR�Delta � Geschäftspreis zu Marktpreis�Gamma � Änderungsgeschwindigkeit des Marktpreis�Vega � Volatilität des Marktpreises�Theta � Zeitwert�Rho � Wert in Abhängigkeit von der Zinsrate
Hartmuth Fenn35
Vergleich
AnalytischerVaR
HistorischeSimulation
Monte-Carlo-Simulation
Präzision derRisikomessung
Abhängig vonGültigkeit derAnnahmen(Verteilung, Vola...)
Gut, falls histori-scher Preisverlaufrepräsentativ fürZukunft
Hoch
AdäquateBerücksichtigungvon Optionen
Falls “Delta-Gamma-VaR”
Ja Ja
Geschwindigkeit Gut Mittel Langsam
Hartmuth Fenn36
Statistische Verfahren
� Beschreibung des Risikos unter „normalen“, ungestörten
Marktbedingungen
� Seltene Extremereignisse finden keine Berücksichtigung (i.b.
Bruch der Korrelationen)
� Abhilfe: Deterministische VerfahrenDeterministische Verfahren
Hartmuth Fenn37
Deterministische Verfahren
StreStreßßtesttest
� Veränderung der Marktparameter nach vorgegebenen
Szenarien
� Neubewertung (MTM) des Portfolios mit veränderten
Marktparametern
� Risikokennzahl = Verschlechterung des MTM
� Szenarien häufig aus extremen Marktbedingungen in der
Vergangenheit (realistisch, objektiv)
Hartmuth Fenn38
Deterministische Verfahren
„„WorstWorst--casecase--SzenarienSzenarien““
� Vorstellbare, bisher nicht aufgetretene Extremereignisse
� Notwendige Ergänzung zu Streßtest
� Problem: Subjektivität
Hartmuth Fenn 39
Hartmuth Fenn 40