19
Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3

Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

  • Upload
    others

  • View
    10

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3

Page 2: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

Das Informationszeitalter

Wirtschaft· Gesellschaft· Kultur

Teil 1: Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft Teil 2: Die Macht der Identität Teil 3: Jahrtausendwende

Page 3: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

Manuel Castells

Jahrtausendwende

Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter

Übersetzt von Reinhart Kößler

Leske + Budrich Opladen 2003

Page 4: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

Redaktion: Barbara Budrich Typografische Gestaltung: Beate Glaubitz Umschlag: disegno, Wuppertal

Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier.

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für die Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich

ISBN 978-3-322-99677-0 ISBN 978-3-322-99676-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-99676-3

© 2003 Leske + Budrich, Opladen Softcover reprint of the hardcover 1 st edition 2003

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Page 5: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

Inhalt

Abbildungverzeichnis ...... ............................................................ ........... ....... ...... IX

Tabellenverzeichnis .............................................................................................. XI

Vorbemerkungen .................................................................................................. XIII

Eine Zeit der Veränderung ............................... ............................. ........... 1

1 Die Krise des industriellen Etatismus und der Zusammenbruch der Sowjetunion ............................................ 5

Das Modell extensiven Wirtschaftswachstums und die Grenzen des Hyperindustrialismus .................................................................................... 10

Die Frage der Technologie ...................................................................... 27 Die Umkehr der Identität und die Krise des sowjetischen Föderalismus .............................................................................................. 39 Die letzte perestrqjka ........................................ ........................................... 49

Nationalismus, Demokratie und die Auflösung des Sowjetstaates ............... 59 Narben der Geschichte, Lektionen der Theorie und was für die Gesellschaft bleibt .............................. ................................ .................................. 65

2 Die Entstehung der Vierten Welt: Informationeller Kapitalismus, Armut und soziale Exklusion ....................... . 73

Auf dem Weg zu einer polarisierten Welt? Ein allgemeiner Überblick ....... 79 Die Ent-Menschlichung Afrikas ........................................................................ 87

Marginalisierung und selektive Integration des subsaharanischen Afrika in die informationelle-globale Wirtschaft ....................... ....... .... 88 Afrikas technologische Apartheid am Anbruch des Informationszeitalters ........................................................................ 95 Der Räuberstaat ......................................................................................... 98

Page 6: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

VI Inhalt

Ethnische Identität, wirtschaftliche Globalisierung und Staats bildung in Afrika ............................................................................. 108 Die Not Afrikas ......................................................................................... 118 Die Hoffnung Afrikas? Die südafrikanische Verbindung .................. 125 Jenseits von Afrika oder zurück nach Afrika? Die Politik und Ökonomie der se!freliance ......................................................................... 130

Das neue amerikanische Dilemma: Ungleichheit, städtische Armut und soziale Exklusion im Informationszeitalter .... ........ ................................ .... ....... 132

Das duale Amerika .... .... .................. ....... ........... ............................. ... ........ 133 Das innerstädtische Ghetto als System sozialer Exklusion ................ 145

Globalisierung, Überausbeutung und soziale Exklusion: Die Perspektive der Kinder ....... .............. ..... .................................... ...... ............. 158

Die sexuelle Ausbeutung von Kindern .................................................. 163 Das Töten von Kindern: Kriegsmassaker und Kindersoldaten ......... 166 Warum Kinder zugrunde gerichtet werden............................................ 167

Schluss: Die schwarzen Löcher des informationellen Kapitalismus 170

3 Die perverse Koppelung: Die globale kriminelle Ökonomie............................................... 175

Die Globalisierung der Verbrechensorganisation, die kulturelle Identifikation Krimineller ........ ......... ..... ............. .............. .... ........... ..... ........... ... 177 Die Plünderung Russlands ............. ....... ......... ......... .................... ....... ................. 190

Die strukturelle Perspektive ..................................................................... 194 Wer sind die Akteure? ............................................................................... 196

Akkumulationsmechanismen .............................................................................. 198 Narcotrcifico, Entwicklung und Abhängigkeit in Lateinamerika ...................... 204

Welche wirtschaftlichen Konsequenzen hat die Drogenbranche für Lateinamerika? ................................................................... .... ..................... 208 Warum Kolumbien?.................................................................................. 211

Die Auswirkungen der globalen Kriminalität auf Wirtschaft, Politik und Kultur ................................................................................................ 215

4 Entwicklung und Krise in der asiatischen Pazifikregion: Globalisierung und Staat ................................................................ 221

Das wechselhafte Schicksal der asiatischen Pazifikregion ............................. 221 Japan in der Heisei-Zeit: Entwicklungsstaat versus Informationsgesellschaft ........................................ ...................... ....................... 229

Ein gesellschaftliches Modell des japanischen Entwicklungsprozesses ...................... ..... ...... ........... ................. ........... ..... 232

Page 7: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

Inhalt VII

Sonnenuntergang: Die Krise des japanischen Entwicklungsmodells ................................. 243 Das Ende der "Nagatacho-Politik" ......................................................... 255 Hatten Hokka und Johoka Shakai: Eine widersprüchliche Beziehung .......................................................... 259 Japan und die Pazifikregion ................. .... ............. ............ ........................ 266

Den Drachen enthaupten? Vier asiatische Tiger mit Drachenkopf und ihre Zivilgesellschaften ................................................................................. 267

Zum Verständnis der Entwicklung in Asien.......................................... 269 Singapur: staatliches Nation-Building über multinationale Konzerne .. 271 Südkorea: Die staatliche Produktion des oligopolistischen Kapitalismus.......................................... ...... ..... .... ....... ..... ... ... ....... ... ........... 274 Taiwan: Flexibler Kapitalismus unter Leitung eines inflexiblen Staates........................................................................................................... 278 Modell Hongkong vs. Hongkonger Wirklichkeit: Kleinunternehmen in der Weltwirtschaft und die koloniale Ausgabe des Wohlfahrtsstaates................................................................ 282 Tigerzucht: Gemeinsamkeiten und Abweichungen im wirtschaftlichen Entwicklungsprozess der "Tiger" ............................... 289 Der Entwicklungsstaat in der ostasiatischen Industrialisierung: Zum Begriff des Entwicklungsstaates..................................................... 295 Der Aufstieg des Entwicklungsstaates: Von der Politik des Überlebens zum Prozess des Nation-Building....................................... ... 297 Staat und Zivilgesellschaft in der Neustrukturierung Ostasiens: Der Erfolg des Entwicklungsstaates im Entwicklungsprozess ........... 302 Auseinander strebende Pfade: Die asiatischen "Tiger" in der Wirtschaftskrise .......................................................................................... 306 Demokratie, Identität und Entwicklung in Ostasien in den 1990erJahren.................................................................................. 313

Chinesischer Entwicklungsnationalismus mit sozialistischen Charakterzügen ...................................................................................................... 321

Die neue chinesische Revolution............................................................. 321 Guanxi-Kapitalismus? China in der globalen Wirtschaft...................... 327 Chinas regionale Entwicklungsstaaten und die bürokratischen (kapitalistischen) Unternehmer ............................................................... 332 Dem Sturm trotzen? China in der asiatischen Wirtschaftskrise ......... 335 Demokratie, Entwicklung und Nationalismus im neuen China ........ 338

Schluss: Globalisierung und Staat ...................................................................... 348

Page 8: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

VIII Inhalt

5 Die Vereinigung Europas: Globalisierung, Identität und der Netzwerkstaat...................................................................... 355

Die Vereinigung Europas als Abfolge defensiver Reaktionen: Bilanz nach einem halben Jahrhundert .............................................................. 357 Globalisierung und europäische Integration ..................................................... 365 Kulturelle Identität und europäische V ereinigung ........................................... 375 Die Institutionalisierung Europas: Der Netzwerkstaat ................................... 379 Europäische Identität oder europäisches Projekt? ........................................... 382

Schluss: Unsere Welt verstehen ............................................................. 385

Die Genese einer neuen Welt ..................... ......... ... .................... .......... .............. 386 Eine neue Gesellschaft ........................................................................................ 391 Die neuen Wege gesellschaftlicher Veränderung ............................................ 402 Jenseits dieses Jahrtausends ................. .... .......... ....... ........ ............ ....... ............... 404 Was tun? ................................................................................................................. 410 Finale ...................................................................................................................... 411

Literatur................................................................................................................... 413

Register ................................................................................................................... 439

Page 9: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

Abbildungsverzeichnis

1.1 Sowjetisches Volkseinkommen, 1928-1987: unterschiedliche Schätzungen ....................................................... ....... ... ... 15

1.2 Sowjetisches Volkseinkommen: Rolle der Produktions faktoren für das Wachstum des Ausstoßes ............................................................. 16

1.3 Wachstumsraten des sowjetischen BIP, 1951-1980. Es wurde der Durchschnitt der jährlichen Wachstumsrate für jeweils drei Jahre gebildet und zur Jahresmitte jeder Einzelperiode eingezeichnet ................................................................................................ 20

2.1 Index für das BIP pro Kopf in 55 Ländern (USA = 100) .................... 82 2.2 Internationale Konnektivität .............................................. ....................... 96 2.3 Nahrungsproduktion pro Person (1961 = 100)

(Subsaharanisches Afrika ohne Südafrika) .............................................. 120 2.4 Afrika: AIDS-Fälle pro Million Einwohner, 1990 .................................. 121 2.5 Jährliches Wachstum des mittleren Familieneinkommens in den

USA, 1947-1997............................................................................................ 134 2.6a Reale Stundenlöhne für Männer nach Lohnperzentil in den USA,

1973-1997 ...................................................................................................... 135 2.6b Reale Stundenlöhne für Frauen nach Lohnperzentil in den USA,

1973-1997 ...................................................................................................... 135 2.7 Durchschnittliche jährliche Veränderung

des Familieneinkommens in den USA, 1947-1997 ................................. 137 2.8 Prozentsatz der Arbeitskräfte in den USA mit Einkünften

unterhalb des Armutsniveaus, 1973-1997 ................................................. 144 2.9 Gefangenenquoten in den USA, 1850-1991............................................. 154 2.10 Anzahl der Insassen von Gefängnissen der Einzelstaaten und des

Bundes sowie in örtlichen Gefängnissen in den USA, 1985-1995 (die Zahlen enthalten auch die Gefangenen in Untersuchungshaft, Gefangene, die wegen Überfüllung der anderen in örtlichen Gefängnissen einsitzen, und Gefangene, die anderswo, etwa in Behandlungszentren unter Aufsicht stehen. Die Zählungen für 1994 und 1995 lassen die Personen aus, die außerhalb der Gefängnisse unter Aufsicht standen. Gesamtzahl der Menschen im Gewahrsam nach einzelstaatlicher, Bundes- und lokaler Jurisdiktion pro 100.000 US-Einwohner) ................................................ 155

3.1 Illegale Einwanderer in die Europäische Union, 1993-1999 (Schätzungen) ............................................................................................... 187

4.1 Aktien- und Grundstückswerte in Japan (Mrd. Yen), 1976-1996 (nicht realisierte Profite, Gesamtwert) ...................................................... 247

Page 10: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

x Schaubilder

Schaubilder

3.1 Entwicklung der illegalen und kriminellen Netzwerke in Russland .... 202 4.1 Sozialmodell der japanischen Entwicklung, 1955-1985 ........................ 234 4.2 Struktur und Prozess der wirtschaftlichen Entwicklung

in Hongkong, 1950-1985 ............................................................................ 287

Page 11: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

Tabellenverzeichnis

Tab. 1.1 Wachstum des sowjetischen Volkseinkommens, 1928-1987:

unterschiedliche Schätzungen CV eränderungen für die angegebenen Zeiträume, Prozentzahlen pro Jahr) .................................. 11

1.2 Produktion und Inflation in der Sowjetunion, 1928-1990 CV eränderungen für die angegebenen Zeiträume, Prozentzahlen pro Jahr)............................................................................... 12

1.3 Sowjetische Produktions faktoren und Produktivität, 1928-1990 CV eränderungen für die angegebenen Zeiträume, Prozentzahlen pro Jahr) .............................................................................................................. 13

1.4 Wachstumsraten des BIP, der Erwerbsbevälkerung und des Kapitalstocks in der Sowjetunion sowie Verhältnisse von Investitionen zum BIP und Ausstoß zu Kapital.. ............................ 19

1.5 Bilanz des Austauschs von Ressourcen und Produkten zwischen den Republiken, 1987 .................................................................................. 45

1.6 Ethnische Zusammensetzung der Autonomen Republiken Russlands, 1989.......... ....... ......................................... ................................... 48

2.1 BIP pro Kopf in 55 Ländern ...................................................................... 80 2.2 Veränderung der Einkommensungleichheit in OECD-Ländern

nach 1979............. ............................. ..................................... ............. ........... 84 2.3 BIP pro Kopf von Volkswirtschaften in Entwicklungsländern,

1980-1996 ...................................................................................................... 88 2.4 Wert der Exporte aus der Welt, aus weniger entwickelten Ländern

(LDC) und dem subsaharanischen Afrika, 1950-1990............................ 89 2.5 Exportstruktur (prozentanteile), 1990....................................................... 90 2.6 Prozentanteil des subsaharanischen Afrika am Weltexport

in wichtigen Produktkategorien................ .. ........... ................ ..................... 90 2.7 Austauschverhältnisse (Terms ofTrade) für ausgewählte

afrikanische Länder, 1985-1994.................................................................. 91 2.8 Sektorale Wachstumsraten (durchschnittliche jährliche

Veränderung des Mehrwertes), 1965-1989............................................... 92 2.9 Geschätzte HIV-Seroprävalenz von Erwachsenen (15-49 Jahre)

in Städten und ländlichen Gebieten ausgewählter afrikanischer Län-der um 1987................................................................................................... 122

2.10 Einkommensungleichheit in den Vereinigten Staaten, 1977-1999 ....... 138 4.1 Vertraglich vereinbarte Investitionen in China nach Ursprungsgebiet,

1979-1992 (Mio. US$, Prozentanteile in Klammern)................................. 330

Page 12: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

Vorbemerkung

Dieser Band beschließt zwölf Forschungsjahre, in denen ich daran gearbeitet habe, eine empirisch fundierte, kulturübergreifende soziologische Theorie des Informationszeitalters vorzulegen. Am Ende dieser Reise, die mein Leben deut­lich gezeichnet, in gewissem Sinne gar ausgelaugt hat, möchte ich einigen Leu­ten und Institutionen gegenüber, deren Beitrag zur Vollendung dieses dreibän­digen Buches entscheidend war, meine Dankbarkeit ausdrücken.

Meine tiefster Dank gilt meiner Frau Emma Kiselyova, deren Liebe und Unterstützung mich mit Leben und der Energie erfüllt hat, die ich brauchte, um das Buch zu schreiben; ihre ergiebige Forschungsarbeit war für einige Kapitel insbesondere für Kapitel 1 wesentlich. Dieses Kapitel über den Zusammen­bruch der Sowjetunion wurde von uns beiden recherchiert, sowohl in Russland wie auch in Kalifornien. Ich hätte es nicht geschrieben, ohne ihr persönliches Wissen vom Leben in der Sowjetunion, ohne ihre Analyse russischsprachiger Quellen und ihre Berichtigung der vielen Fehler, die ich in den diversen Ent­würfen immer wieder gemacht habe. Außerdem ist sie die wichtigste Recher­cheurin der Grundlagen für das Kapitel 3 über die globale kriminelle Ökono­nue.

Das Kapitel 4 über die asiatische Pazifikregion basiert auf dem Input und den Kommentaren dreier meiner Kollegen, die über die Jahre hinweg immer wieder Quellen von Ideen und Informationen über die asiatischen Gesellschaf­ten waren: Professor You-tien Hsing von der University of British Columbia, Professor Shujiro Yazawa von der Tokyoter Hitotsubashi Universität und Pro­fessor Chu-joe Hsia von der Taiwan National University. Kapitel 2 über soziale Exklusion basiert auf der hervorragenden Forschungsassistenz meines Mitar­beiters Chris Benner, einem Promovenden in Berkeley zwischen 1995 und 1997.

Viele Menschen haben über die Genannten hinaus großzügig Informationen und Ideen zu den Recherchen des Bandes beigesteuert. Dafür danke ich insbe­sondere Ida Susser, Tatjana Zaslavskaja, Ovsey Skaratan, Svetlana Natalusko, Valery Kuleshov, Alexander Granberg, Joo-Chul Kim, Carlos Alonso Zaldivar, Stephen Cohen, Martin Carnoy, Roberto Laserna, Jordi Borja, Vicente Navarro und Alain T ouraine.

Page 13: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

XIV Vorbemerkungen

Weiterhin möchte ich jenen Kollegen danken, die Entwürfe dieses Bandes kommentiert und geholfen haben, einige der Fehler auszuräumen: Ida Susser, Tatjana Zaslavskaja, Gregory Grossman, George Breslauer, Shujiro Yazawa, Y ou-tien Hsing, Chu-joe Hsia, Roberto Laserna, Carlos Alonso Zaldivar und Stephen Cohen.

Über die Jahre haben viele Forschungsinstitutionen meine Arbeit wesentlich unterstützt. Ich danke den jeweiligen Leitern und den Kollegen in diesen Insti­tutionen, die mich viel von dem gelehrt haben, was ich über die Gesellschaften in aller Welt weiß. An vorderster Stelle der Institutionen steht meine intellektu­elle Heimat seit 1979: die University of California in Berkeley, insbesondere die akademischen Bereiche, in denen ich während dieser Jahre gearbeitet habe: das Department of City and Regional Planning, Department of Sociology, Center for Western European Studies, Institute of Urban and Regional Development und der Berkeley Roundtable on the International Economy. Weitere Institu­tionen, die meine Arbeit in den Themenbereichen dieses Bandes gefördert ha­ben sind: Instituto de Sociologia de Nuevas Tecnologias und Programa de Estudios Rusos, Universidad Aut6noma de Madrid; die Russische Gesellschaft für Soziologie; Center for Advanced Sociological Study, Institute of Y outh, Moskau; Institute of Economics and Industrial Engineering, Sowjetische (dann Russische) Akademie der Wissenschaften, Novosibirsk; University of California, Pacific Rim Research Program; Fakultät für Sozialwissenschaften, Hitotsubashi University, Tokyo; National University of Singapore; University of Hong Kong, Center for Urban Studies; Taiwan National University; Korean Institute for Human Settlements; Institute of Technology and International Economy, The State Council, Beijing; Centro de Estudios de la Realidad Econ6mica y Social, Cochabamba, Bolivien; International Institute of Labour Studies of the Interna­tional Labour Office, Genf.

Ich möchte J ohn Davey besonders erwähnen, früher Verlagsleiter bei Blackwell Publishers. Über 20 Jahre lang hat er meine Fähigkeit zum Schreiben und meine Kommunikationsfahigkeit geleitet und mich in Sachen Veröffentli­chungen umfassend beraten. Seine Kommentare zum Schlusskapitel dieses Bandes waren ein entscheidender Beitrag. Meine geschriebenen Werke können niemals von meinem intellektuellen Austausch mit John Davey getrennt wer­den.

Außerdem möchte ich einige Menschen erwähnen, die für meine intellektu­elle Entwicklung während der vergangenen 30 Jahre sehr wichtig gewesen sind. Ihre Arbeit und ihre Gedanken sind auf vielerlei Arten - aber natürlich auf mei­ne ureigenste Verantwortung - in den Seiten dieses Buches präsent. Als da wä­ren: Alain Touraine, Nicos Poulantzas, Fernando Henrique Cardoso, Emilio de Ipola, Jordi Borja, Martin Carnoy, Stephen Cohen, Peter Hall, Vicente Navarro, Anne Marie Guillemard, Shujiro Yazawa und Anthony Giddens. Ich hatte das große Glück, mich gemeinsam mit einer ganz außergewöhnlichen Generation von Intellektuellen entwickeln zu dürfen, mit denen ich über ein globales Netz-

Page 14: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

Vorbemerkungen xv

werk verbunden sein konnte. All diese Intellektuellen hatten und haben sich der Aufgabe verschrieben, die Welt zu verstehen und zu ändern, ohne dabei die notwendige Distanz zwischen Theorie und Praxis aufzugeben.

Schließlich möchte mich bei meinen Chirurgen bedanken, Dr. Peter Carroll und Dr. James Wolton, und bei meinem Arzt Dr. James Davis, alle vom Uni­versity of California in San Francisco Medical Center, deren Sorgfalt, Pflege und Professionalität mir die Zeit und die Energie gegeben haben, dieses Buch zu vollenden.

Mai 1997 Berkeley, California

Der Autor und der Verlag danken folgenden Personen und Institutionen für Abdruckgenehmigungen:

Tab. 1.1, 1.2, 1.3 und Abb. 1.1 und 1.2: Mark Harrison, Europe-Asia Stur lies 45, 1993 (Carfax Publishing Company, reproduziert mit Erlaubnis von Taylor and Francis, Abingdon, Oxon 1993);

Tab. 1.4: The Soviet Economy: Problems and Prospects, zusammengestellt und ausge­arbeitet von Padmai Desai (Blackwell Publishers, Oxford 1987);

Tab. 1.6: D.J.B. Shaw, Post-Soviet Geograply, 34, 1993 (© V.H. Winston and Son Inc., 1993);

Tab. 2.2: Peter Gottschalk und Timothy M. Smeeding, "Empirical evidence on income inequality in industrialized cauntries", Luxembourg Incame Study Ar­beitspapier, Nr. 154, 1997; ausgearbeitet von Lawrence Mishel, Jared Bernstein und John Schmitt, The State rifWorkingAmerica 1998/99. Nachgedruckt mit Er­laubnis von M.E. Sharpe, Inc. Publisher, Armonk, NY 10504;

Tab. 2.10: Congressional Budget Office Daten analysiert vom Center on Budget and Policy Priorities;

Abb. 2.3: The Economist (7. September 1996);

Abb. 2.5: nachgedruckt mit Erlaubnis des US Bureau of the Census;

Abb. 2.6a, 2.6b, 2.7 und 2.8: Lawrence Mishel, Jared Bernstein und John Schmitt, The State rifWorkingAmerica 1998/99. Nachgedruckt mit Erlaubnis von M.E. Sharpe, Inc. Publisher, Armonk, NY 10504;

Page 15: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

XVI Vorbemerkungen

Abb. 3.1: International Centre for Migration Policy Development; nach The Economist (16. Oktober 1999);

Abb. 4.1: The Economist (27. Juni 1997);

Schaubild 3.1: The Economist (28. August 1999);

Auszug aus: "Zu viele Namen" aus: Pablo Neruda (1985) Das lYrische Werk Band 2, München: Luchterhand Literaturverlag.

Es wurde alles unternommen, Abdruckgenehmigungen für alle Materialien vor Erscheinen dieses Buches zu bekommen. Sobald der Verlag unterrichtet wird, wird er gern jegliche Fehler korrigieren bzw. nachbessern, wo dies zuvor nicht möglich war.

Page 16: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

Eine Zeit der Veränderung

Die Jahrtausendwende wird als eine Zeit der Veränderung betrachtet. Aber das ist nicht unbedingt der Fall: Am Ende des ersten Jahrtausends ist insgesamt we­nig geschehen. Beim zweiten mussten diejenigen, die so etwas wie einen schick­salhaften Blitzschlag erwartet hatten, sich mit den Emotionen zufrieden geben, die durch die Voraussage des globalen Computer-Zusammenbruchs wegen des Datumswechsels ausgelöst wurden - zu dem es aber überhaupt nicht gekommen ist. Außerdem feierten zwar die meisten Leute den Jahrtausendwechsel am 31. Dezember 1999, aber streng chronologisch endete das Jahrtausend erst am 31. Dezember 2000. Und außerdem war es ein Jahrtausendwechsel nur nach dem Gregorianischen Kalender der Christenheit, einer Minderheitenreligion, die im Multikulturalismus des 21. Jahrhunderts unweigerlich ihre Vorherrschaft verlie­ren wird.

Und doch ist dies in der Tat eine Zeit des Wandels, gleichgültig, wie wir ihn zeitlich bestimmen. Während des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts hat eine technologische Revolution, in deren Zentrum die Information stand, die Art und Weise transformiert, wie wir denken, produzieren, Handel treiben, verwal­ten, kommunizieren, leben, sterben, Krieg führen und uns lieben. Auf dem ge­samten Planeten ist eine dynamische, globale Wirtschaft entstanden, die auf der ganzen Welt wertvolle Menschen und Tätigkeiten miteinander verknüpft, wäh­rend Menschen und Territorien, die aus der Perspektive der herrschenden Inter­essen als irrelevant gelten, aus den Netzwerken der Macht und des Reichtums abgeschaltet wurden. Eine Kultur der realen Virtualität ist entstanden, in deren Mittelpunkt sich ein zunehmend interaktives audiovisuelles Universum befin­det; sie hat überall die geistige Vorstellungswelt und die Kommunikation durchdrungen und die Vielfalt der Kulturen in einen elektronischen Hypertext integriert. Raum und Zeit, die materiellen Grundlagen der menschlichen Erfah­rung, sind in dem Maße transformiert worden, wie der Raum der Ströme den Raum der Orte beherrscht und die zeitlose Zeit die Uhrenzeit des Industriezeit­alters überlagert. Ausdrucksformen sozialen Widerstandes gegen die Logik der Informationalisierung und Globalisierung bauen sich aus primären Identitäten auf und schaffen defensive Gemeinschaften im Namen Gottes, im Namen der Ethnizität oder der Familie. Zugleich werden so wichtige, grundlegende gesell-

Page 17: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

2 Eine Zeit der Veränderung

schaftliche Institutionen wie Patriarchalismus und Nationalstaat unter dem ge­meinsamen Druck der Globalisierung von Reichtum und Information sowie der Lokalisierung von Identität und Legitimität in Frage gestellt.

Diese Prozesse strukturellen Wandels, die ich in den beiden vorausgegange­nen Bänden dieses Buches analysiert habe, führen zu fundamentalen Transfor­mationen der makropolitischen und makrosozialen Zusammenhänge, die sozia­les Handeln und menschliche Erfahrung auf der ganzen Welt formen und be­stimmen. Dieser Band erkundet einige dieser Makro-Transformationen und versucht, sie als Resultat des Zusammenspiels zwischen den Prozessen zu erklä­ren, die das Informationszeitalter kennzeichnen: Informationalisierung, Vernet­zung, Identitätsaufbau, die Krise des Patriarchalismus und die Krise des Natio­nalstaates. Ich erhebe nicht den Anspruch, in diesem Band alle wichtigen Di­mensionen historischen Wandels zu berücksichtigen, glaube aber, dass die Ten­denzen, die in den folgenden Kapiteln dokumentiert und analysiert werden, durchaus eine neue historische Landschaft ausmachen, deren Dynamik mit ho­her Wahrscheinlichkeit bleibende Auswirkungen auf unser Leben und das Le­ben unserer Kinder haben wird.

Es ist kein Zufall, dass der Band mit einer Analyse des Zusammenbruchs des Sowjetkommunismus beginnt. Die Russische Revolution von 1917 und die in­ternationale kommunistische Bewegung, deren Ausgangspunkt sie war, waren die beherrschende politische und ideologische Erscheinung des 20. Jahrhun­derts. Der Kommunismus und die Sowjetunion sowie die gegensätzlichen Re­aktionen, die sie auf der ganzen Welt ausgelöst haben, haben das ganze Jahr­hundert hindurch Gesellschaften und Menschen auf Dauer geprägt. Und doch sind dieses gewaltige Reich und seine machtvolle Mythologie innerhalb nur we­niger Jahre auseinandergefallen, einer der außerordentlichsten Fälle unverhoff­ten historischen Wandels. Ich behaupte, dass diesem Prozess, der das Ende einer historischen Epoche markiert, die Unfähigkeit des Etatismus zugrunde liegt, den Übergang zum Informationszeitalter zu vollziehen. Kapitel 1 versucht, die empirische Grundlage für diese Aussage zu liefern.

Das Ende des Sowjetkommunismus und die eilige Anpassung des chinesi­schen Kommunismus an den globalen Kapitalismus haben letztlich eine neue Sorte eines schlankeren und fieseren Kapitalismus mit weltweiter Verbreitung allein zurückgelassen. Die Neustrukturierung des Kapitalismus von den 1970er bis zu den 1990er Jahren zeigte die Flexibilität der Regeln, nach denen er funk­tioniert, und seine Fähigkeit, die Vernetzungslogik des Informationszeitalters effizient zu nutzen, um Produktivkräfte und Wirtschaftswachstum in einem dramatischen Sprung nach vorn schnellen zu lassen. Diese Neustrukturierung hat aber auch seine Exklusionslogik deutlich gemacht, denn Millionen von Menschen und große Gebiete auf dem Planeten in der entwickelten ebenso wie in der Entwicklungswelt sind vom Nutzen des Informationalismus ausgeschlos­sen. Kapitel 2 dokumentiert diese Trends und setzt sie in Beziehung zum un­kontrollierten Charakter der globalen kapitalistischen Netzwerke. Ferner ist an

Page 18: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

Vorwort 3

den Rändern des globalen Kapitalismus ein neuer kollektiver Akteur aufgetre­ten, der in den kommenden Jahren möglicherweise die Regeln der wirtschaftli­chen und politischen Institutionen verändern wird: das globale Verbrechen. In der Tat machen sich kriminelle Aktivitäten die Weltunordnung zunutze, die der Auflösung des Sowjet-Imperiums gefolgt ist; sie manipulieren Bevölkerungen und Territorien, die aus der formellen Ökonomie ausgeschlossen sind, und nut­zen das Instrumentarium der globalen Vernetzung; so breiten sie sich auf der ganzen Welt aus und verbinden sich miteinander. So lassen sie eine globale kri­minelle Wirtschaft entstehen, die Finanzmärkte, Handel, Unternehmen und politische Systeme aller Gesellschaften durchdringt. Diese perverse Koppelung ist ein wichtiges Merkmal des informationellen globalen Kapitalismus. Ein Merkmal, dessen Bedeutung regelmäßig in den Medien zur Kenntnis genom­men, aber nicht in Gesellschaftsanalysen integriert wird. Ich möchte versuchen, diesen theoretischen Mangel in Kapitel 3 dieses Bandes zu korrigieren.

Zugleich ist es zu einer außerordentlichen Expansion des kapitalistischen Wachstums gekommen, wodurch vor allem in der asiatischen Pazifikregion Hunderte von Millionen in den Entwicklungsprozess einbezogen worden sind (Kap. 4). Der Prozess, durch den im Gefolge der Entwicklung Japans dynami­sche Regionen Chinas, Indiens und Ost- und Südostasiens in eine interdepen­dente globale Wirtschaft einbezogen worden sind, verändert die Geschichte und schafft ein multikulturelles Fundament wirtschaftlicher Interdependenz: Damit kündigt sich das Ende der westlichen Vorherrschaft an, die von Anfang an das industrielle Zeitalter geprägt hatte. Aber die Unbeständigkeit des neuen globa­len Kapitalismus wurde gleichfalls durch den dramatischen Wechsel im Schick­sal der asiatischen Pazifikregion deutlich, die 1997-1998 von einer Finanzkrise erschüttert wurde. Die in Kapitel 4 vorgelegte Analyse stellt das Wechselspiel zwischen Entwicklung und Krise in Asien als Ausdruck der zunehmenden Spannung zwischen Globalisierung und Staat dar.

Angesichts des Wirbelwindes der Globalisierung und des Umsturzes der kulturellen und geopolitischen Grundlagen der uns vertrauten Welt, sind euro­päische Länder - wenn auch nicht ohne Probleme - im Prozess der europäi­schen Einigung mit dem Ziel zusammengekommen, um die Jahrtausendwende symbolisch ihre Währungen und damit ihre Volkswirtschaften zusammenzu­schließen (Kap. 5). Jedoch sind die kulturellen und politischen Dimensionen, die für den Prozess der europäischen Einigung von entscheidender Bedeutung sind, noch ungeklärt. Daher wird das Schicksal Europas genauso wie das ande­rer Regionen der Welt am Ende davon abhängen, wie die historischen Rätsel gelöst werden, die sich im Übergang zum Informationalismus und im Wechsel vom Nationalstaat zu einem neuen Zusammenspiel zwischen Nationen und Staat in der Form des Netzwerkstaates stellten.

Nach dem Überblick über diese makrosozialen und -politischen Transfor­mationen, die einige der großen Debatten unserer Zeit bestimmen, will ich auf eher analytischer Ebene schließen. Dabei geht es nicht einfach nur um die

Page 19: Manuel Castells . Das Informationszeitalter 3 - Springer978-3-322-99676-3/1.pdf · Manuel Castells Jahrtausendwende Teil 3 der Trilogie Das Informationszeitalter Übersetzt von Reinhart

4 Eine Zeit der Veränderung

Themen, die in diesem Band dargestellt werden, sondern um die Verbindungen zwischen diesen Themen und den gesellschaftlichen Prozessen, die in den vor­angegangenen Bänden analysiert wurden. Den geneigten Leserinnen und Lesern bietet die Schlussbetrachtung dieses Bandes einige Materialien für die Kon­struktion einer Sozialtheorie des Informationszeitalters mit "offenem Ausgang". Nachdem ich unsere Welt erkundet habe, versuche ich also, sie zu verstehen.