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Für die Produktion 2013 greifen die HOSIsters auf die Tradition der Commedia dell’Arte zurück. Das Stück trägt den Titel Il Homodore di Hosisterella, nach einer Idee von Willi Fotter, der das Buch gemeinsam mit Dieter Schmutzer verfasst hat.
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Fragmente einer Manuskriptsammlung des Zacharias Zwutschkerlexhumiert von Willi Fotter
ins Deutsche übertragen und mit neuen Liedtexten versehen von Cand. phil. Willi Fotter und Dr. phil. Dieter Schmutzer
Foto
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Il protagonisti
La squadra
Christian Högl Poldi Pagliaccio/Cyrano de Bergerac
Dieter SchmutzerZampano Zeffirelli (vormals Zacharias Zwutschkerl)
Gerd-Peter MittereckerCandida Colombina
Doris BernsteinerAmbrosius Arlecchino,La Ballerina,Smeraldina & Leda
Willi Fotter Dionys „Django“ Dottore
Sabine DrescherPrzemysław Pantaleon Pantalone
Gerald Schneider Edelkomparse
Anton Spenger Timotheus Thespis
Miss Marilyn Eine Frau, die Musik macht
Ortrun Obermann-SlupetzkyByron Björn Brighella
Kostümverleih – Maßmode
Wüstegasse 3, 2511 PfaffstättenMo–Fr: 8.30–11.30, Mo–Mi und Fr: 15.30-18.00Telefon 02252 458 94 · www.massmoden.at
Manuela Plank
Musikalische LeitungMiss Marilyn
Buch und LibrettoWilli Fotter & Dieter Schmutzer
Choreografie & StagingDoris Bernsteiner, Herbert Klügl, Ortrun Ober-mann-Slupetzky, Willi
Musikassistenz/Soundeffekte, Stimme von BandRené Wagner
Fotosdigitalimage.at
Kostümewww.massmoden.at
LichtAnton Spenger
MaskeAngelika Lisa Wolf,Susanne Willhalm
TechnikGiovanni Reichmann
Bühne, Hairstyling, RequisiteTutti
Mit dieser Produktion beschreiten die HO-SIsters einmal mehr neue Wege, begeben sie sich doch auf die Spuren der Commedia dell’arte, die etwa Mitte des 16. Jahrhunderts von Italien ausgehend ihren Siegeszug bis nach Frankreich antrat, ihren Höhepunkt im 17./18. Jahrhundert erlebte (u. a. Carlo Goldoni) und die auch im 20. Jahrhundert noch manchen Autor (z. B. Dario Fo) inspi-rierte. Das Stück spielt zu jener Zeit, als diese neue Form des professionellen Theaterspiels entstand. Ort der Handlung ist die Fantasie des Publikums.
Wir sehen die Gauklertruppe des Zampano, der seine SchauspielerInnen vergeblich in die Höhen ernsthaften Spiels zu führen sucht. Theater und seine Erneuerung ist Inhalt des Stücks. Und Theater auf dem Theater die Form der Auseinandersetzung. Da gibt es Spiel, Tanz und Gesang, aber kein Netz und keinen doppelten Boden. Selbst die Büh-nenumbauten werden von den AkteurInnen selbst gemacht – die moderne Bühnentechnik ist schließlich noch nicht erfunden.
Wir erleben also SchauspielerInnen, die SchauspielerInnen mimen, die sich soeben auf ein neues Schauspiel vorbereiten. Wenn auch der eine oder die andere gelegentlich aus der Rolle heraustritt und Figuren quasi privat miteinander – oder gar mit dem Publikum – verkehren, so sind es doch die Typen der
Commedia dell’arte, die sich auf der Bühne des Gugg versammeln.
Da sind einmal die klassischen „Alten“ (Vecchi): DOTTORE, vom Streben nach Macht und Einfluss besessen, die er durch traditionelle Werte – auch am Theater - ge-sichert zu wissen glaubt; mit seiner Gelehrt-heit, die er vor sich herträgt, ist es jedoch nicht allzu weit her. Dazu sein erbitterter Ge-genspieler PANTALONE, der für Geld und Reichtum alles tut, selbst seine Leibesfrucht zu opfern bereit ist; der Wahlspruch „Geiz ist geil“ könnte von ihm erfunden worden sein.
Auf der anderen Seite stehen die typischen Vertreter (Masken) der sog. Zanni, der Ange-hörigen des einfachen Volks. ARLECCHINO etwa, der Spaßmacher, der durch die sich ab-zeichnenden theatralen Veränderungen seine geliebte Commedia dell’arte gefährdet sieht. Oder die abgrundböse Gestalt des hinterhäl-tigen Dieners BRIGHELLA, der für seinen persönlichen Vorteil selbst vor Mord nicht zurückschrecken würde. COLOMBINA, die Liebreizende, erscheint einmal als Dienst-magd, einmal als Schäferin, aber immer ist dieses Vollblutweib (oder sollte sie gar nicht so sehr Weib sein, wie es scheint?) auf der Suche nach Liebe. Die sie schließlich bei PAGLIACCIO findet, doch erst, nachdem sich der tollpatschige und etwas feige Clown als echter Held entpuppt – als CYRANO (ja, der mit der langen Nase!), der in Wahrheit jedoch erst rund 350 Jahre später die Bretter betritt, die die Welt bedeuten.
Erst in der Saison 2012/13 wurde ein früher Vertreter der Commedia dell’arte entdeckt: Zacharias Zwutschkerl, auf dessen Tagebuch-eintragungen das vorliegende Stück basiert und der als ZAMPANO (ein Vorfahr des Fellinischen Zampano) in Italien so etwas wie Karriere machte und damit indirekt die HOSIsters begründete.
Das Stück und seine Figuren
Statt einer InhaltsangabeUm dem Inhalt des vieraktigen Stücks mit angemessenem Staunen und in Ehrfurcht folgen zu können, hier die Beschreibung der einzelnen Szenen:
0. Le penseur
Primo attoEine Gastwirtschaft in Bergamo, ein Turmzimmerchen
und die Basilika des Klosters zu Monte Oliveto
1. Szene des Zorns und der Verbitterung 2. Nachdenkliches und trügerische Ruhe 3. Der Plan, einen Plan auszuhecken, wird
geplant 4. Die listige List wird zur lustigen
Täuschung 5. Die Schlinge der Heimtücke wird gelegt 6. Liebesschwüre und heiße Zungen 7. Repositionierung und Standortwechsel 8. Falsche Expertisen und falsche Fährten 9. Wer entdeckt wen? 10. Jetzt aber fix! 11. Schreckliches Erwachen 12. Die Vision, die keine war, lässt erahnen,
was nun folgt
Secondo attoIn einem Gartenwäldchen
1. Der erste Brief 2. Die niesende Pflanze 3. Der zweite Brief und der meuchelnde
Vorschlag 4. Über die belebende Wohltat der Natur,
einen noch zu schreibenden dritten Brief und die wahre Kunst des Theaters
„Ein zwanzigminütiges Päuschen in Ehren kann niemand verwehren.“
Terzo attoVor, hinter und nebst einem Jungbrunnen
1. Des Knaben Wunderhorn 2. Der Dolch im Gewande 3. Da steht er nun, der arme Dings und ist
so dings als wie zuvor 4. Trallala, ich bin und bleibe eine Jungfrau 5. Unverstandene Kapitalismuskritik und
der Wert des Geldes 6. Der geheimnisvolle vermummte
Unbekannte – samt orgiastischer Katharsis
7. Ein Geheimnis wird gelüftet 8. Ein Lichtstreif am Horizont 9. Die Sonne beginnt sich zu verfinstern 10. Unheil kündigt sich an 11. Es spitzt sich zu 12. Das Fass läuft über, und die Fluten
ergießen sich wie Magma
Quarto attoDieselbe Gastwirtschaft in Bergamo wie im ersten Akte
1. Unerwartete Wendung 2. Von der hässlichen Raupe zum noch
hässlicheren Schmetterling 3. Zwei Leute aber drei Personen 4. Vier Personen und fünf Leute 5. Die Errettung der Magd 6. Der Jäger wird zum Gejagten, und alles
wird gut 7. Nichts hat ein Ende
Und falls Sie, verehrtes Publikum, jetzt immer noch nicht wissen, worum es geht, bleibt Ihnen gar nichts anderes übrig, als sich das Stück anzuschauen.
HOSIster gesucht!
Wir möchten gerne weitere Mitglieder in unsere Laienthea-ter-Gruppe aufneh-men, die unsere Be-geisterung an Gesang, Tanz und Schauspiel
Bei Interesse sprich uns für weitere Infos nach
der Vorstellung an oder schreib eine E-Mail mit deinen Kontaktdaten an: