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green: tech medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 28. NOVEMBER 2014 – 77 ÖSTERREICH: STANDARD Betriebliche Vorsorge- und Pensionskassen legen großteils verantwortlich an Seite 81 ASRA-REPORTING AWARDS Zum 15. Mal wurden Nachhaltigkeits- berichte belohnt – in fünf Kategorien Seite 82 „ZUHAUSE AUF ZEIT“ BP Austria sammelt für die Ronald McDonald Kinderhilfe Seite 83 © pov.at/Herbst Smart City – so entsteht die Stadt der Zukunft Strategie Die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts entsteht in der Stadt – dabei sind Forschung und Innovation ein zentrales Thema. Der Weg dorthin ist allerdings gepflastert mit den „Mühen der Ebene“. Seite 78 © schreinerkastler.at SHORT Salzburg. Unter dem Motto ,,Verantwortungsbewusstes Investieren im Herzen Eu- ropas“ tauschten sich am 9. Oktober Teilnehmer verschie- dener Unternehmen, Organi- sationen und Institutionen in Salzburg über das Thema Responsible Investments aus. In Workshops erarbeiteten sie praxisrelevante Schritte zu mehr Nachhaltigkeit in ihren jeweiligen Wirtschaftszweigen. Redner waren u.a. Vertreter von Jupiter Asset Management und des Portals für nachhaltige Geldanlagen YourSRI. (red) Wien. Der Verbund erweitert die Produktpalette: Mit dem kli- maneutralen Produkt „plusGas“ heizen und kochen Privatkun- den künftig nachhaltig. Man sei so der erste Energiedienst- leister österreichweit, der kli- maneutrales Gas und Strom aus 100% heimischer Wasser- kraft aus einer Hand anbiete. Die durch den Erdgas-Ver- brauch erzeugten Emissionen werden dabei durch die Förde- rung und den Ausbau erneuer- barer Energie neutralisiert. © panthermedia.net/Razvan Mihai Stroie © ÖGUT/Blauensteiner © sxc/Carlos Paes © BP/Foto Wilke Washington. Die „Global Divest- Invest“-Koalition philanthro- pischer Fonds, Stiftungen, Pen- sionskassen, des Ökumenischen Rats der Kirchen, Universitäten sowie 30 Städten (u.a. Santa Mo- nica und Seattle) will insgesamt 50 Mrd. USD aus fossilen Brenn- stoffen, darunter auch Ölsanden, „desinvestieren”, berichtet Finance & Ethics Research. Die treibende Kraft sei Ellen Dorsey, Manage- rin des Wallace Global Fund, die von der Notwendigkeit des Aus- stiegs aus Investments in fos- sile Brennstoffe überzeugen will. Für Desmond Tutu sei dies heute moralisch geboten. (red) Divest-Invest Koalition hat als Ziel 50 Mrd. USD Volumen Raus aus fossilen Brennstoffen Friedensnobelpreisträger Tutu zieht Parallelen zur Apartheid-Bewegung. © Wikimedia Wien. Die Verbund AG hat am 13. November einen Green Bond mit einem Volumen von 500 Mio. Eu- ro und einer Laufzeit bis 2024 am Kapitalmarkt platziert. Dies ist der erste Green Bond eines Unter- nehmens im deutschsprachigen Raum. Der jährliche Kupon beträgt 1,5%. Der Green Bond war mehr als 3-fach überzeichnet, so das Unter- nehmen. Der Emissionserlös ist ausschließlich für die Finanzierung und Refinanzierung von Energieef- fizienzmaßnahmen in heimischen Wasserkraftwerken sowie von er- neuerbaren Energieprojekten in Österreich und Deutschland im Be- reich Windkraft vorgesehen. (lk) Verbund Für umweltfreundliche Projekte; Kupon von 1,5% Erster österreichischer Green Bond Zwei Drittel wurden von verantwortlich agierenden Investoren gezeichnet. © Verbund/Thomas Topf INHALT green:technology > Smartes Sonnwendviertel 78 > In der Seestadt Aspern han- deln die Häuser mit Strom 79 green:international > Globaler Marktplatz: Citymart.com 80 green:investing/green:awards > Solarfonds mit Problemen 81 > Med-El gewann den Staatspreis Innovation 82 green-company:news > Inteco: Stahlproduktion wird grüner 83 > Aqua Libre: Strom mit Bojen hat nun Serienreife 83

greentech 2811

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green:techmedianet inside your business. today. freitag, 28. november 2014 – 77

Österreich: standard

Betriebliche Vorsorge- und Pensionskassen legen großteils verantwortlich an Seite 81

asra-reporting awards

Zum 15. Mal wurden Nachhaltigkeits-berichte belohnt – in fünf Kategorien Seite 82

„zuhause auf zeit“

BP Austria sammelt für die Ronald McDonald Kinderhilfe Seite 83©

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Smart City – so entsteht die Stadt der Zukunft

Strategie die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts entsteht in der stadt – dabei sind forschung und innovation ein zentrales thema. der Weg dorthin ist allerdings gepflastert mit den „mühen der ebene“. Seite 78

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Salzburg. Unter dem Motto ,,Verantwortungsbewusstes Investieren im Herzen Eu-ropas“ tauschten sich am 9. Oktober Teilnehmer verschie-dener Unternehmen, Organi-sationen und Institutionen in Salzburg über das Thema Responsible Investments aus. In Workshops erarbeiteten sie praxisrelevante Schritte zu mehr Nachhaltigkeit in ihren jeweiligen Wirtschaftszweigen.Redner waren u.a. Vertreter von Jupiter Asset Management und des Portals für nach haltige Geldanlagen YourSRI. (red)

Wien. Der Verbund erweitert die Produktpalette: Mit dem kli-maneutralen Produkt „plusGas“ heizen und kochen Privatkun-den künftig nachhaltig. Man sei so der erste Energiedienst-leister österreichweit, der kli- maneutrales Gas und Strom aus 100% heimischer Wasser-kraft aus einer Hand anbiete. Die durch den Erdgas-Ver-brauch erzeugten Emissionen werden dabei durch die Förde-rung und den Ausbau erneuer-barer Energie neutralisiert.

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Washington. Die „Global Divest-Invest“-Koalition philanthro-pischer Fonds, Stiftungen, Pen-sionskassen, des Ökumenischen Rats der Kirchen, Universitäten sowie 30 Städten (u.a. Santa Mo-nica und Seattle) will insgesamt 50 Mrd. USD aus fossilen Brenn-stoffen, darunter auch Ölsanden, „desinvestieren”, berichtet Finance & Ethics Research. Die treibende Kraft sei Ellen Dorsey, Manage-rin des Wallace Global Fund, die von der Notwendigkeit des Aus-stiegs aus Investments in fos-sile Brennstoffe überzeugen will. Für Desmond Tutu sei dies heute moralisch geboten. (red)

Divest-Invest Koalition hat als Ziel 50 mrd. usd volumen

Raus aus fossilen Brennstoffen

Friedensnobelpreisträger Tutu zieht Parallelen zur Apartheid-Bewegung.

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Wien. Die Verbund AG hat am 13. November einen Green Bond mit einem Volumen von 500 Mio. Eu-ro und einer Laufzeit bis 2024 am Kapitalmarkt platziert. Dies ist der erste Green Bond eines Unter-nehmens im deutschsprachigen Raum. Der jährliche Kupon beträgt 1,5%. Der Green Bond war mehr als 3-fach überzeichnet, so das Unter-nehmen. Der Emissionserlös ist ausschließlich für die Finanzierung und Refinanzierung von Energieef-fizienzmaßnahmen in heimischen Wasserkraftwerken sowie von er-neuerbaren Energieprojekten in Österreich und Deutschland im Be-reich Windkraft vorgesehen. (lk)

Verbund für umweltfreundliche Projekte; Kupon von 1,5%

Erster österreichischer Green Bond

Zwei Drittel wurden von verantwortlich agierenden Investoren gezeichnet.

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green:technology> Smartes Sonnwendviertel 78> In der Seestadt Aspern han-

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green:investing/green:awards> Solarfonds mit Problemen 81> Med-El gewann den

Staatspreis Innovation 82

green-company:news> Inteco: Stahlproduktion

wird grüner 83> Aqua Libre: Strom mit

Bojen hat nun Serienreife 83

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78 – greennet green:technology Freitag, 28. November 2014

Wien. Im Sonnwendviertel im Wie-ner 10. Bezirk, südlich des neu-en Hauptbahnhofs, entsteht ein neuer Stadtteil mit Wohnungen, einem Schulcampus, einer großen Parkanlage sowie Bürobauten und zahlreichen Geschäften. Die Fläche soll aber überwiegend als Wohnge-biet genutzt werden. Hier wurden auch die ersten Wohnungen des neuen Smart-Typs geplant.

Mehr als 300 „Smarte“…

Bereits im April 2012 startete der zweite Bauträgerwettbewerb, bei dem zum Sonnwendviertel zwei Siegerprojekte mit insgesamt 395 Wohneinheiten hervorgingen, wo-von 316 Smart ausgeführt werden. Das Architekturbüro Geiswinkler & Geiswinkler zeichnet für 116 Wohnungen des neuen Typs ver-antwortlich; 200 Wohnungen wur-den von den Architekturbüros BKK 3 und Rüdiger Lainer + Partner entworfen.

Ziel der Smart-Planung ist die Realisierung eines qualitätsvollen, innovativen, ökologischen und kos-tengünstigen Wohnbaus.

Sehr gute ökologische Stan-dards und Angebote wie Car- sharing oder Ladestationen für E-Bikes sollen den Smart-Charak-ter im Sinne der „Smart City Wien“-Strategie betonen.

Speziell für Jungfamilien, Paare, Alleinerzieherinnen und Alleiner-zieher sowie Singles will die Stadt Wien mit den neuen Smart-Woh-nungen erschwinglichen Wohn-

raum, also Wohnungen mit opti-maler Flächennutzung, wählbaren Ausstattungsvarianten und nied-rigen monatlichen Kosten bieten. Die Mieten sind preislich mit Ge-meindewohnungen vergleichbar.

… 2.000 in ganz Wien geplant

So kommt eine 55 Quadratmeter große Wohnung auf 409 Euro mo-

natlich um 3.300 Euro Eigenmittel. Spätestens im November 2015 sol-len die ersten Wohnungen bezugs-fertig sein.

Insgesamt sind für’s Erste 2.000 Smart-Wohnungen in Wien ge-plant. Das Konzept sieht dabei kei-ne Smart-Wohngebäude im Ganzen vor, sondern in andere geförderte Wohnprojekte eingegliederte Ein-zelwohnungen, verteilt über die ganze Stadt; aktuell entstehen Projekte im 10. und 11. Wiener Gemeindebezirk.

Klar definierte Obergrenzen be-treffen sowohl die von den zukünf-tigen Nutzern zu entrichtenden Eigenmittel als auch das gesamte monatliche Nutzungsentgelt. Der Finanzierungsbeitrag (Baukosten-beitrag und Grundkostenbeitrag) ist mit 60 Euro pro Quadratmeter Wohnnutzfläche und das monat-liche Nutzungsentgelt mit maximal 7,50 Euro pro Quadratmeter Wohn-nutzfläche begrenzt.

Die Stadt Wien unterstützt die Errichtung beider Projekte bei Gesamtkosten von 46,5 Millionen Euro mit Fördermitteln von 21 Mil-lionen Euro. (red)

Sonnwendviertel Im neuen Stadtquartier sollen rund 5.000 Wohnungen für etwa 13.000 Menschen entstehen

„Smart“ mit geförderter gemeindewohnung

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Beim neuen Wiener Hauptbahnhof entstehen die ersten Wohnungen des neuen Typs.

Smart cities Die Strategie am Beispiel Wiens zeigt die Integration der sozialen Komponente in allen Bereichen

Der Weg zur intelligenten „Stadt der Zukunft“

Wien. „Smart City“, heute aus der Gedankenwelt von Städteplanern nicht mehr wegzudenken, ist ein Sammelbegriff für gesamtheitliche Entwicklungskonzepte, die darauf abzielen, Städte effizienter, tech-nologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver zu gestalten.

Diese Konzepte beinhalten tech-nische, wirtschaftliche und gesell-schaftliche Innovationen. Der Be-griff findet daher klarerweise auch im Stadtmarketing und bei großen Technologiekonzernen gern Ver-wendung; denn wer möchte nicht „gscheit“ sein, wenns um die Stadt geht.

Verschiedenste Interessen

Der Weg dorthin ist allerdings gepflastert mit den „Mühen der Ebene“, denn es ist nicht leicht, bei all den verschiedenen Interessen, die in einer Stadt aufeinandertref-fen, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. In Städten nämlich fordern und finden Menschen un-terschiedlicher Herkunft und Aus-bildung mit diversen Bedürfnissen Wohnung und Arbeit. Städte sind aber rein historisch betrachtet im-mer schon die Motoren für gesell-schaftliche Prozesse und Verände-rungen gewesen.

Gehirnschmalz vorhanden

Wien hat als „smarte Stadt“ eine sehr gute Ausgangssituation. Ge-genüber vielen anderen Metropo-len hebt sich Wien vor allem durch die Tatsache ab, dass es in so vie-len Bereichen gut abschneidet: im Wohnbau, im öffentlichen Verkehr und anderen Infrastrukturen (wie z.B. Müllentsorgung, Hochquell-wasserleitung), im Bildungs- und

Universitätsbereich und im hohen Anteil an städtischem Grünraum.

Auch ausreichend „Gehirn-schmalz“ ist in Wien vorhanden: Knapp 35% der österreichischen F&E-Ausgaben werden in Wien investiert. Allein die Wiener Hoch-schulen generieren übrigens an die 2,3 Milliarden Euro Wertschöp-fung jährlich. Das Projekt „Smart City Wien“ selbst umfasst drei we-

sentliche Grundelemente, nämlich Ressourcen(schonung), Lebensqua-lität und Innovation. Im Zentrum der Entwicklung stehen die The-men Energie, Mobilität, Gebäude und Infrastruktur.

Der Bereich „Ressourcen“ ist ei-ner der Eckpfeiler; hier will man eine Steigerung der Energieeffizi-enz und Senkung des Endenergie-verbrauches pro Kopf in Wien um

40% bis 2050 (im Vergleich zu 2005) erreichen. Der Primärenergieeinsatz pro Kopf soll dabei von 3.000 Watt auf 2.000 Watt sinken. Bis 2030 sollen mehr als 20%, im Jahr 2050 dann 50% des Bruttoendenergie-verbrauchs von Wien aus erneuer-baren Quellen stammen.

Alternative Antriebe

Die CO2-freien Mobilitätsarten wie Fuß- und Radverkehr sollen gestärkt, der hohe Anteil des öf-fentlichen Verkehrs gehalten und der motorisierte Individualver-kehr (MIV) auf 20% bis 2025, 15% bis 2030 und auf deutlich unter 15% bis 2050 im Binnenverkehr gesenkt werden. Bis 2030 soll ein größtmöglicher Anteil des MIV auf den öffentlichen Verkehr und nicht motorisierte Verkehrsarten verlagert werden oder mit neuen Antriebstechnologien (wie Elektro-mobilität) erfolgen. Bis 2050 soll sogar der gesamte motorisierte Individualverkehr innerhalb der Stadtgrenzen ohne konventionelle Antriebstechnologien erfolgen.

CO2 deutlich zurückfahren

Im Bereich „Gebäude“ setzt die Wiener Strategie auf kostenoptima-le Niedrigstenergiegebäudestan-dards für alle Neubauten, Zu- und Umbauten ab 2018/2020 sowie Weiterentwicklung der Wärmever-sorgungssysteme in Richtung noch mehr Klimaschutz. Umfassende Sa-nierungsaktivitäten sollen zur Re-duktion des Energieverbrauchs im Gebäudebestand für Heizen/Küh-len/Warmwasser um 1% pro Kopf und Jahr führen. Als Gesamtziel sollen in Wien die Treibhausgas-emissionen pro Kopf um jedenfalls 35% bis 2030 und 80% bis 2050 (im Vergleich zu 1990) sinken.

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Die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts entsteht in der Stadt – Forschung und Innovation im Fokus.

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Smart City Wien: bis 2050 die Stadt mit der höchsten Lebensqualität in Europa.

KommentaR

Jeder hat ein Wahlrecht

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Der Bankdirektor X hilft nach seiner Pensionie-rung einer Mikrokredit-

Initiative; der Sektionschef engagiert sich für den Punsch-stand seines Lion-Clubs; die Managerin Z fliegt in ihrer Frei-zeit nach Afrika und hilft dort beim Errichten von Schulen.

Das sind alles löbliche Initi-ativen, die diese Damen und Herren weit über den „Ober meiner, unter meiner siach i nix“-Durchschnitt heben. Die meisten, die ich kenne, tun das auch nicht aus PR-Kalkül oder Eitelkeit, wie fälschlich unter-stellt wird; sie wollen wirklich etwas Gutes tun.

Die Frage ist trotzdem, ob dieses Gute auch das Sinnvolle ist. Menschen in hohen Ver-antwortungspositionen, egal ob in der Wirtschaft oder in der Verwaltung, sitzen an den Hebeln der Macht. Über diese Hebel können sie die gesamte Gesellschaft zum Positiven ver-ändern und nicht nur punktu-ell Hilfe leisten.

Die typische Einstellung dazu ist aber: „Ich mache in meinem Job Dinge, die nicht gut sind, aber ich muss sie tun, sonst verliere ich meine Position. Aber dieses schlechte Gewissen kompensiere ich mit meinem privaten Sozialen-gagement.“

Den Gutes tun wollenden Unternehmern und Managern sei ins Stammbuch geschrie-ben: „Es gibt immer ein Wahl-recht; auch im KZ hatte jeder ein Wahlrecht, und einen über-lebensnotwendigen Sinn in seinem damaligen Leben fand nur der, der dieses Wahlrecht auch nutzte“, so Viktor Frankl.

Als Quintessenz lässt sich hier aus den Worten Frankls durchaus ableiten: „Deswegen kannst auch du dein Wahl-recht im Vorstand oder im Ausschuss nutzen, wenn wie-der einmal gegen Ressourcen-schonung, gegen ökologischere Produkte und gegen sinnlose Transportwege gestimmt wird, und starte eine Diskussion da-rüber. Mach dein Sozialprojekt ruhig weiter, aber setze dort an, wo du wirklich etwas bewegst.“

impRessum

Medieninhaber:„medianet“ Verlag AG

1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OGhttp://www.medianet.at

gründungsherausgeber: Chris Radda herausgeber: Germanos Athanasiadis,

Mag. Oliver JonkeVorstand: Markus Bauer

medianet greennetChefredakteur: Reinhard Krémer (rk)

Redaktion: Linda Kappel (lk)

Lektorat: Christoph Strolz Grafik/Produktion: Raimund Appl, Peter Farkas Litho grafie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigenproduktion: Alek­sandar Milen kovic Druck: Druck Styria GmbH & Co KG, 8042 Graz. Es gelten unsere All gemeinen Geschäftsbedin­gun gen; Gerichtsstand ist Wien. Gastbei träge müssen sich nicht mit der Meinung der Redak­tion decken.

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green:technology greennet– 79Freitag, 28. November 2014

Seestadt Aspern Mehr als 38 Millionen Euro kostet ein Projekt, mit dem man die Energieinfrastruktur im neuen Wiener Stadtteil effizient vernetzen will

Strom erzeugen mit dem hausWien. Wenn Sie diese Geschich-te vor 40 Jahren jemandem er-zählt hätten, wären Sie mit ei-niger Wahrscheinlickeit in einer geschlossenen Anstalt wach ge-worden. Zumindest hätte man Sie schief angesehen und Ihnen das Prädikat „Spinner“ verliehen: Mittels Hightech will man Häu-ser in der Seestadt Aspern einem neuen Stadtteil Wiens, dazu brin-gen, Strom ins Netz zu liefern – und dort auch gleich den Verkauf ermöglichen.

Forschungsprogramm

Dazu wird ein Forschungspro-gramm hochgezogen, das – mit 38,5 Mio. Euro gepolstert –, mit Echtdaten der verbauten Ener-gieinfrastruktur die Effizienz auf den Ebenen Gebäude, Netz sowie Anwender „durchleuchtet“.

Zur Durchführung wurde die „Aspern Smart City Research GmbH & Co KG“ (ASCR )gegrün-det, die im Mehrheitsbesitz von Siemens und Wien Energie sowie Wien Energie Stromnetz steht.

Vernetzung im Fokus

Zentraler Punkt des Projekts ist die Vernetzung, wie zum Beispiel die Verbindung von Energietech-nologien mit Gebäudesensoren, die erkennen, wann ein Objekt auskühlt. Wohnhäuser, Gebäude mit gemischter Büro- und Wohn-nutzung und Gebäude, in denen Bildungseinrichtungen unterge-bracht sind, werden mit innova-tiver Technologie ausgestattet und sollen ab 2015 jene Daten liefern, die die Basis der Forschungsarbeit ausmachen.

Diese werden von einem 20-köp-figen Forschungsteam der ASCR aus den verschiedensten Be-reichen, wie zum Beispiel Ener-giewissenschaft, Netzwerktech-nik, aber auch aus der Sozialwis-senschaft, analysiert und darauf basierend werden Simulationen

durchgeführt. Ziel ist es, den Ener-giebedarf der Gebäude zu optimie-ren und somit auch die Energie-kosten zu senken. Ein bestimmter Teil der Daten soll direkt aus den Haushalten kommen – natürlich nicht, ohne die Mieter vorher zu fragen, ob sie an dem Projekt über-haupt teilnehmen wollen.

Gebäude als Stromhändler

Die gewonnenen Daten will man in der Folge auf große Netzwerke übertragen. Die mit modernsten Hightech und Computersystemen ausgestatteten Smart Buildings sollen über einen Energiepool-

manager mit anderen Gebäuden sowie mit einer Strombörse ver-bunden werden. Jedes Gebäude nimmt vollautomatisch am Strom-markt teil und checkt seinen En-ergiebedarf im Viertelstundentakt mit den jeweils aktuellen Markt-preisen. Ziel: Die Wärmepum-pen sollen dann laufen, wenn der Strom billig ist und sich eigenstän-dig abschalten, wenn er teuer ist.

Der Clou: Stromreserven der Ge-bäude, sogenannte Flexibilitäten, sollen nicht nur der Stabilisierung des lokalen Verteilnetzes dienen, sondern werden – wiederum auto-matisch – an der Strombörse ver-kauft. (rk)

Die „Stadt der Zukunft“ braucht nicht nur keinen Strom von außerhalb, sie versorgt auch andere mit Energie.

Seestadt Aspern: Hightech-Labor zur Erforschung der Energieeffizienz.

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Plus-energie Hochhaus

Steht in WienWien. Am Wiener Getreidemarkt hat die TU Wien das weltweit erste „Plus-Energie-Hochhaus“ eröffnet, das mehr Energie ins Netz liefern soll, als es selbst für Nutzung und Betrieb braucht. Im Jahresmit-tel soll die gesamte Energie, die in den elf Stockwerken benötigt wird, direkt am Haus gewonnen werden. Dazu ist die wärme-, son-nenschutz- und lichttechnisch op-timierte Fassade mit Österreichs größter fassadenintegrierter Pho-tovoltaikanlage versehen. (rk)

2.200 Quadratmeter groß ist die Solar-fassade des Plus-Energie-Hochhauses.

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80 – greennet green:companies international Freitag, 28. November 2014

Nissan überdenkt Batterieproduktion

Paris/Yokohama. Die schleppende Nachfrage nach Elektroautos könnte Nissan zu einschnei-denden Konsequenzen treiben, bezieht sich das Handelsblatt auf Reuters-Informationen. Demnach wolle Nissan-Kon-zernchef Carlos Ghosn die eige-ne Batterieproduktion deutlich eindampfen.

An den beiden Standorten in den USA und Großbritannien soll die Fertigung auslaufen und jene im heimischen Werk reduziert werden. Künftige E-Modelle sollten mit günsti-geren Batterien des südkore-anischen Anbieters LG Chem bestückt werden. Auf diesen greife bereits Partner Renault zurück, allerdings wäre in Japan ein Wechsel zur Kon-kurrenz in Südkorea politisch heikel. (red)

EIB fördert Ausbau von Windparks in NÖLeopoldsdorf. Die Europäische Investitionsbank (EIB) fördert den Ausbau der Windenergie in Niederösterreich mit 85 Mio. Euro. So sollen vier neue Wind-parks mit einer Gesamtleistung von 105 Megawatt errichtet werden, berichtete der ORF. An Standorten in Leopoldsdorf, Untersiebenbrunn und Engel-hartstetten wolle die Wind-LandKraft GmbH insgesamt vier Windparks bauen und betreiben, die über 34 Wind-kraftanlagen verfügen werden. Die erste Tranche in Höhe von 20 Mio. Euro decke die erste Bauphase ab. Die Anlagen sol-len bereits Ende 2015 in Betrieb genommen werden.

Die EIB-Finanzierungslinie wird über die RLB Nieder-österreich-Wien als zwischen-geschaltetem Institut bereit-gestellt. (red)

Andritz liefert Turbinen an schottische MeyGenGraz/Wien. Andritz Hydro Ham-merfest, Teil des globalen Technologiekonzerns Andritz, erhielt von MeyGen Ltd. in den Auftrag zur Lieferung von drei 1,5 Megawatt-Gezeiten-strömungsturbinen für den geplanten Gezeitenpark in Schottland. Dies ist Teil des ersten Projektabschnitts zum Vollausbau des Gezeitenparks, der als weltweit größtes Ent-wicklungsprojekt eines Gezei-tenturbinenparks gilt. (red)

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Nissan: Kosten für Abschreibungen, Subventionsrückzahlungen drohen.

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EIB-Vizechef Wilhelm Molterer: „Schon 500 Mio. Euro bereitgestellt“.

citymart.com Non-Profit-Organisation will Lösungen für die vielfältigen Probleme der Städte von heute finden helfen

globaler lösungs-marktWien. Kostengünstige Lösungen für die vielfältigen Probleme der Städ-te finden, die unter zu viel Müll, zu viel Verkehr, zu viel Lärm, zu viel Licht, etc. stöhnen: Das ist das Ziel der 2008 gegründeten Non-Profit-Organisation Citymart.com mit Sitz in Barcelona und Kopenhagen, die den letzten Vortrag des „Zero Emission Cities“-Tages (siehe Ar-tikel unten) bestritt. Großstädte, Forschungseinrichtungen und in-novative Unternehmen arbeiten auf der Plattform von Gründer Sascha Haselmayer zusammen, um nachhaltige, offene und bür-gernahe Städte zu entwickeln und Möglichkeiten für regionale Ver-waltungen und Einrichtungen auf-zuzeigen.

Da sich die Probleme weltweit ähneln, muss man so das Rad nicht immer wieder neu erfinden und erspart sich beispielswiese teure Forschungen, wenn sie an-dernorts bereits durchgeführt wur-

den und greifbar sind. Haselmayer wurde 2011 mit seinem Ansatz von Ashoka, einem internationalen Netzwerk, das Sozialunternehmen und -initiativen unterstützt und vernetzt, zum „Ashoka-Fellow” ge-kürt.

Weltweite Vernetzung

Die Initiative kommt gut an; so hat der Londoner Bürgermeister im Juni gemeinsam mit Citymart.com einen „Cities Summit” abge-halten, an dem Entscheidungsträ-ger aus 30 Städten teilgenommen haben, um voneinander zu lernen. Philip Colligan von der Organisa-tion Nesta hat dabei gemeinsam mit anderen Vordenkern eine Art Katalog entwickelt, wie sogenann-te i-Teams (Innovations-Teams) lokale und nationale Regierungen mobilisieren können, um Ressour-cen jedweder Art für innovation freizusetzen. (red)

Großstädte, Forschungseinrichtungen, innovative Unternehmen arbeiten auf der Plattform zusammen.©

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Fast 100 Partnerstäde, mehr als 1.000 Betriebe tummeln sich bereits auf Citymart.

Bereits zum fünften mal Am 25. November fand neuerlich der „Zero Emission Cities“-Kongress in Wien statt

gemeinsam diskutieren: Klima, mobilitätWien. Mit Unterstützung der Stadt Wien und gemeinsam von der Fachgruppe der Wiener Ingenieur-büros und der Sparte Industrie, beide WK Wien, fand heuer zum fünften Mal der Kongress „Zero Emission Cities” statt.

Als Keynote-Speaker konnte man den deutschen Wissenschaft-ler und Politiker Ernst Ulrich von Weizsäcker gewinnen; ihm zufolge reicht Schadstoffminderung für den Umweltschutz nicht aus. Viel-mehr müssten alle Aspekte berück-sichtigt werden, darunter das Kli-ma und seine Entwicklung, Biodi-versität und endliche Ressourcen.

Das Motto von Zero Emission Ci-ties lautete diesmal: Wie Europas Städte smarter werden. Dement-sprechend standen Smart-City-

Aktivitäten von europäischen Städ-ten im Mittelpunkt. Den Anfang machte Wien; Planungsdirektor Thomas Madreiter stellte die neue Rahmenstrategie vor, die bis ins Jahr 2050 reicht.

Weitere Schwerpunkte waren „Energie” (Vortrag von Hans Gabá-nyi, Leiter des Amts für Natur- und Ressourcenschutz, Hamburg) und „Mobilität” (die Stadt Amsterdam präsentierte Partnerschaften zwi-schen Unternehmen, Behörden, Forschungseinrichtungen und Ein-wohnern). Den Nachmittag gestal-tete u.a. der britische Innovations-experte Tim Jones, Mitbegründer und Programmdirektor von „The Future Agenda“, des ersten globa-len, offenen Programms, das Zu-kunftsfragen vorausdenkt. (lk)

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Der Kongress warf einen Blick auf Übersee u.a. auf „Gardens by the Bay“, Singapur.

Wien. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat sich von November 2012 bis November 2013 gemeinsam mit mehreren Organisationen aus ver-schiedenen Ländern für Tempo 30 im Ortsgebiet stark gemacht. Die Europäische Bürgerinitiative „30 km/h – macht die Straße lebens-wert!“ hat jedoch nicht die nötigen eine Million Unterschriften er-reicht, um direkt Einfluss auf die Gesetzgebung der EU zu nehmen,

bedauert der VCÖ; man werde sich aber weiterhin für Tempo 30 ein-setzen.

Der VCÖ sieht in „Tempo 30” ei-ne kostengünstige Möglichkeit, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, Verschmutzungen und Lärm zu reduzieren und die Bedingungen fürs Gehen, Radeln und die Nut-zung des Öffentlichen Verkehrs so zu verbessern, dass das Umsteigen erleichtert wird. Der Verkehr fließt

besser und die Stauanfälligkeit sinkt. Alle können angstfreier und sicherer auf den Straßen unter-wegs sein.

Die vom VCÖ unterstützte Eu-ropäische Bürgerinitiative (EBI) hätte dazu führen sollen, dass EU-weit Tempo 30 als standard-mäßiger Höchstgeschwindigkeit in den Städten und Dörfern gilt. Seit Beginn der Unterschriftensamm-lung habe sich das Netzwerk der Partner-Organisationen fast ver-doppelt, von 40 Organisationen auf derzeit 76, betont der VCÖ; sie stammten aus 18 Ländern der EU.

Erfolge der Kampagne

Die Initiative habe jedoch zahl-reiche „Nebeneffekte“ gezeitigt, heißt es beim VCÖ. So habe die Stadt Bilbao in Spanien diesen Herbst auf Antrag der EBI-Akti-visten beschlossen, Tempo 30 in der ganzen Innenstadt einzufüh-ren. „Bilbao ist die zehntgrößte Stadt in Spanien mit mehr als 350.000 Einwohnern im Stadtge-biet“, macht der VCÖ aufmerksam. In Belgien habe eine EBI-Organisa-

tion ein wissenschaftliches Institut mit einer repräsentativen Studie beauftragt. Die Ergebnisse zeigen, dass 50% der Belgier mit Tempo 30 als Standard einverstanden wären. 61% wünschen sich zumindest eine erhebliche Ausweitung der Tempo-30-Zonen, 68% auf allen Wegen, wo Kinder unterwegs sind. Hohe Zustimmungsraten seien in Euro-pa sonst immer nur aus Orten be-kannt, wo Tempo-30-Zonen schon gelten.

Innovatives auch in CEE

Aber auch in CEE tut sich ei-niges: Danzig und 12 weitere pol-nische Kommunen haben eine offi-zielle Unterstützungserklärung für die EBI unterzeichnet. In Ungarn meldeten sich im Juni Politik-Be-rater, die berichteten, dass dort für 2015 ein Generalverkehrsplan vor-bereitet werde, EBI-Forderungen würden darin enthalten sein.

Interessantes gäbe es auch über die Berichterstattung zu Tempo 30 zu sagen: Der Medienblog www.kobuk.at hat dies auf‘s Korn ge-nommen (http://bit.ly/1voBSZC).

europäische Bürgerinitiative Die Million Unterschriften wurde nicht erreicht, dafür aber Umdenken und neue Ideen

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VCÖ: Mehr Tempo 30 bietet mehr Vorteile als nur Schadstoff-Reduktion.

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green:investing greennet – 81Freitag, 28. November 2014

ÖgUt-Zertifizierung Von den 6,2 Milliarden Euro in den Kassen werden bereits 90 Prozent ethisch, sozial- und umweltverträglich angelegt

Bereits zum standard gewordenWien. Seit 2004 zertifiziert die ÖGUT (Österreichische Gesell-schaft für Umwelt und Technik) die heimischen betrieblichen Vor-sorge- sowie Pensionskassen jedes Jahr dahingehend, ob Nachhaltig-keitskriterien bei der Veranlagung eingehalten werden. Dadurch sei ein erfolgreicher Prozess ausge-löst worden. „Vielfach wurden die Portfolios der Kassen vollständig umgestellt, um den Anforderungen einer nachhaltigen Veranlagung zu genügen“, sagt ÖGUT-General-sekretärin Monika Auer. Auch die Zahl der zertifizierten Kassen in Österreich steigt: Bereits 80% der betrieblichen Vorsorgekassen lie-ßen sich 2014 zertifizieren. Geprüft wird in Zusammenarbeit mit einer Experten-Jury.

Vorreiterrolle

„Das Gesamtvermögen der be-trieblichen Vorsorgekassen betrug

Ende 2013 6,2 Milliarden Euro. Nachdem die zertifizierten Kassen einen Anteil am Gesamtvermögen von 90 Prozent haben, werden 5,58 Milliarden Euro unter Berücksich-tigung ökologischer, sozialer und ethischer Kriterien veranlagt – da-mit erreichen wir tatsächlich nach-haltige Veränderungen in Wirt-schaft, Umwelt und Gesellschaft”, freut sich Auer.

Vier Mal Gold

Ein „Gold“-Zertifikat erhielten heuer die Bonus, fair-finance, Valida Plus AG und die VBV Vor-sorgekasse. „Silber“ gab es für die

Bawag Allianz Vorsorgekasse, die BUAK Betriebliche Vorsorgekas-se und die Victoria-Volksbanken Vorsorgekasse. Auch die Veranla-gungs- und Rrisikogemeinscahft 1 der Bonus Pensionskasse erhielt Silber. Mit „Bronze“ schnitt die NÖ Vorsorgekasse ab, die sich 2014 erstmals zertifizieren hat lassen.

Seit 1.7.2002 ist das „Betriebliche Mitarbeitervorsorgegesetz“ (BMVG) („Abfertigung neu“) in Kraft. Jeder Arbeitgeber muss 1,53% des monatlichen Entgelts eines Ar-beitnehmers in eine eigens dafür gegründete Mitarbeitervorsorge-kasse (MVK) zahlen, wovon es in Österreich insgesamt zehn gibt. (lk)

Mehrzahl der betrieblichen Vorsorge-, Pensionskassen investiert nachhaltig.

solarfonds In Schieflage

Italien, SpanienBerlin/Madrid. Trotz überdurch-schnittlicher Sonnenstrompro-duktion blieben viele Italien- und Spanien-Solarfonds zwischen 2010 und 2013 finanziell deutlich hin-ter den Fondsprognosen zurück. So auch drei Fonds des Berliner Emissionshauses White Owl Capital (WOC), berichtet ecoreporter.de. WOC hat Standorte in Frankreich, Italien, Deutschland und Spanien.

Weniger Ausschüttungen

Die deutsche Anwaltskanzlei Hänssler & Häcker-Hollmann geht auf www.anwalt.de ins Detail: Bei Geschlossenen Fonds, bei denen in italienische Solarparks angelegt wurde, kommt es infolge staatli-cher Kürzungen auch zu solchen bei den Ausschüttungen. Nun seien auch in spanische Solaranlagen investierende unternehmerische Beteiligungen von Subventionskür-zungen betroffen. Rückwirkend sei dort die Einspeisevergütung neu reguliert worden. Als einer der ers-ten hat Initiator MPC die Gewinn-erwartungen drastisch nach unten revidiert. Die Anleger müssen sich darauf einstellen, dass es bis Lauf-zeitende (2025) keine Ausschüt-tungen geben werde. Nicht viel besser geht es Anlegern des WOC Nachhaltigkeitsfonds 01 und jenen der Fonds SolEs 20, SolEs 21 und SolEs 22 des Fondshauses Voigt & Collegen. Die betroffenen Emit-tenten wollen den Staat Spanien vor einem internationalen Schiedsge-richt verklagen, Anleger sollten sich damit aber nicht begnügen. (lk)

Auer: ÖGUT prüft die „Grundsätze & Methodik“, das „Portfolio“ und das „Umfeld“.

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Infos für Anleger gibt es auch auf der Website http://solarfonds-check.de.

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82 – greennet GREEN:AWARDS/COMPANY:NEWS Freitag, 28. November 2014

VCÖ Mobilitätspreis an Vorarlberger ProjektWien. Das Energieinstitut Vor­arl berg ist der Gesamtsieger beim diesjährigen VCÖ­Mo­bilitätspreis Österreich. Aus­gezeichnet wurde das grenz­überschreitende Projekt Alpstar, das Pendler motivieren soll, mit Bahn, Bus oder Fahrrad umweltfreundlich zur Arbeit zu kommen. So stellen unter anderem 13 Kurzfilme (youtube.com/nachhaltigkeit) die wich­tigsten Erkenntnisse, aber auch Maßnahmen zum betrieblichen Mobilitätsmanagement vor, die von Firmen kostengünstig um­gesetzt werden können.

Beim VCÖ­Mobilitätspreis werden Projekte gesucht, die es den Menschen ermöglichen, umweltfreundlich unterwegs zu sein. 293 Projekte wurden bei Österreichs größtem Wettbe­werb für klimafreundliche Mo­bilität eingereicht, elf Projekte wurden ausgezeichnet. (hk)

Robert Kanduth für Solarthermie geehrt

Wien. Seit über zehn Jahren sucht Die Presse den Österrei­cher des Jahres, Menschen mit Erfindergeist, Mut und Enga­gement. Der Gründer und Ge­schäftsführer der Greenonetec Solarindustrie, Robert Kanduth, siegte in der neu geschaffenen Kategorie „Green Business“. Gewürdigt wurde der unter­nehmerische Erfolg, das nach­haltige Wirtschaften und die Leistung Kanduths, mit der er die Solarthermie in Österreich aus der „Bastlerszene” in die Industrialisierung brachte. (hk)

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Greenonetec-Gründer und Ge-schäftsführer Robert Kanduth.

ASRA In fünf Kategorien wurden beim 15. Austrian Sustainability Reporting Award 14 österreichische Unternehmen aller Größen ausgezeichnet

Tue Gutes und berichte darüberWien. Ende Oktober wurde zum 15. Mal der ASRA – Austrian Sustai­nability Reporting Award vergeben. 14 österreichische Unternehmen haben im Geschäftsjahr 2013 die Forderung nach ausgewogener und angemessener Darstellung ihrer Nachhaltigkeitsleistungen vorbild­lich umgesetzt und wurden in fünf Kategorien ausgezeichnet.

Die Gewinner im Überblick

Bei den Erstberichten lag die AMAG Austria Metall vor AT&S Austria Technologie und System­technik, bei den öffentlichen Ein­richtungen und Non­Profit­Orga­nisationen gewann Wien Work. Die Druckerei Janetschek siegte vor Vöslauer Mineralwasser, und Aus­tria Glas Recycling in der Kategorie KMUs, die Kategorie Großunterneh­men konnte die Telekom Austria

Group – zum wiederholten Male – für sich entscheiden. Die Ränge zwei bis vier belegen die RHI, der Verbund und die RZB­Gruppe.

Gesamtsieger Palfinger

Der Gesamtsieger kommt aus der Kategorie „Integrierte Be­richte” und verwies die EVN, OeKB und die VBV Vorsorgekasse mit Abstand auf die Plätze: Palfinger überzeugte die Jury mit seiner durchgängigen Integration der CSR­Aspekte im Bericht und auf der Website des Unternehmens so­wie seinem innovativen Zugang.

Der Berichtsaufbau sei klar, und selbst komplexe Inhalte wür­den leicht verständlich vermittelt, so die Begründung der Jury, die dem Palfinger­Bericht aber auch hinsichtlich Struktur und Infor­mationszugang weiteres Verbes­serungspotenzial zuerkannte. Auf jeden Fall würde der Gesamtsieger

mit seinem Bericht die Messlatte in der heimischen Nachhaltigkeits­berichterstattung höher legen.

„Die Bewertung erfolgt nach einem quantitativ­qualitativen System. Alle Juroren bewerten alle Berichte vorweg nach dem quan­titativen Bewertungsraster; in der Jurysitzung werden die besten Be­richte in jeder Kategorie qualitativ diskutiert und final gereiht“, er­klärt Christine Jasch, Leiterin der ASRA­Jury und des Nachhaltig­keitsausschusses der Kammer der Wirtschaftstreuhänder. Dabei wird nicht nur die inhaltliche Qualität wie nachhaltige Prozesse im Un­ternehmen und Strategie, sondern es werden auch die Prinzipien der Berichterstattung beurteilt.

Heuer wurden zudem erstmals Design und Publizistik in die Be­wertung miteinbezogen: Was hilft der beste Nachhaltigkeitsbericht, wenn ihn keiner lesen mag und ihn niemand versteht.

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Nachhaltigkeitsberichte sollen die entsprechenden Leistungen angemessen darstellen – das gelingt so manchem sehr gut.

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„And the ASRA goes to …“ Der Quasi-Oscar für die besten Nachhaltigkeitsberichte.

Energy Globe Landeshauptmann Josef Pühringer übergab mit Energy Globe-Gründer Wolfgang Neumann Trophäe

Innovative Sonnenstromspeicherung siegtRied. Im Rahmen der Eröffnung der Messe Haus & Bau in Ried wurde der regionale Energy Globe OÖ ver­liehen. Der Gesamtsieg ging an die OÖ. Ferngas Netz für ihre innova­tive Art der Sonnenstromspeiche­rung: Der durch eine Photovoltaik­Anlage dezentral erzeugte Strom wird in Wasserstoff umgewandelt und dann dem Erdgas beigemengt. So kann Sonnenstrom im Gasnetz nicht nur gespeichert, er kann auch über das Erdgasnetz verteilt werden.

Neben dem Gesamtsieger OÖ wurden Top­Projekte in den Kate­gorien Erde, Feuer, Wasser, Luft und Jugend für Innovationen der Region ausgezeichnet.

In der Kategorie Erde siegte das Projekt Mister Barista, dies ist ei­

ne wieder befüllbare Kaffeekapsel der Steyrischen Firma Sunday Pro­ducts.

Sieger der Kategorie Feuer wurde die Albert Koppenberger/Aschauer & Koppenberger Energie­Elektro­Heizungstechnik mit einem Wär­merückgewinnungsprojekt.

Die Kategorie Luft gewann die Wirtschaftskammer Österreich/Bundesverband der Rauchfang­kehrer mit einem einzigartigen Ma­nagementsystem der zertifizierten Rauchfangkehrer Österreichs. „Wasser“ ging mit einem mobilen Wasseraufbereitungsprojekt an Reprotex.

Die Ökolog Hauptschule Rohr­bach gewann die Kategorie Jugend durch das Aufnehmen des Schul­fachs „Nachhaltigkeit“. (hk)

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LH Pühringer, Grünberger (OÖ. Ferngas AG), Neumann (Energy Globe) (v.l.n.r.).

Wien. Mit dem Staatspreis Inno­vation werden, wie der Name un­schwer erahnen lässt, innovative Spitzenleistungen in Österreich ausgezeichnet.

Insgesamt hatten sich 510 Un­ternehmen um den Staatspreis beworben, gewonnen hat ihn die Med­El Elektromedizinische Ge­räte Gesellschaft m.b.H. für das weltweit erste aktive Knochen­leitungsimplantat. Das neuartige

teilimplantierbare Hörsystem „Bonebridge“, bei dem das Im­plantat vollständig unter der Haut liegt, überträgt den Schall direkt auf den Knochen, der ihn dann zum Innenohr leitet. Bisherige Im­plantate wurden mit einer Schrau­be befestigt, was für den Träger einen hohen Aufwand an hygie­nischer Pflege erforderte und zu häufigen Komplikationen führte. Mit Bonebridge steht nun ein Im­

plantat zur Verfügung, das quasi hinter dem Ohr verschwindet.

Die Staatspreis-Nominierten

Mit einer Nominierung für den Staatspreis wurden folgende fünf Unternehmen ausgezeichnet: die Engel Austria Zweigniederlassung St. Valentin für eine besonders energiesparende, elektromecha­nisch angetriebene Zwei­Platten­Spritzgießmaschine zur Kunst­stoffverarbeitung; FACC für die Entwicklung eines neuartigen Ver­fahrens zur Herstellung von Flü­gelkasten­Komponenten in einem Guss; Getzner Werkstoffe für ihr „Embedded Rail“­System, einen Erschütterungsschutz zur elas­tischen Lagerung von Schienen; NXP Semiconductors Austria für einen kompakten und benutzungs­freundlichen Chip zur intui­tiven, kontaktlosen Datenübertragung über kurze Reichweiten; Otto Bock Healthcare Products für die Ent­wicklung einer Ganzbeinprothese, die sich dank eines hydraulischen Kniegelenks stufenlos an die Gang­situation anpasst. (red)

Staatspreis Aus 510 Einreichungen wurden ein Sieger und fünf Nominierte ermittelt

Innovation macht sich bezahlt

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Der Staatspreis Innovation ging heuer an Med-El für ein Knochenleitungsimplantat.

S&T 20 Mio. Dollar-Auftrag

Intelligente StromzählerLinz. Die S&T AG konnte im neuen Geschäftsbereich „Smart Energy“ den bisher größten Auftrag der Fir­mengeschichte lukrieren. 330.000 intelligente Stromzähler bzw. die Technologie dafür sowie die zum Betrieb notwendige Management­Software soll S&T als Subauftrag­nehmer an ein Konsortium liefern, das in der polnischen Stadt Bres­lau Ende September mit der Um­setzung eines der ersten größeren europäischen Smart­Metering­ Projekte beauftragt wurde.

Testlieferungen noch heuer

Der Auftragswert beläuft sich für S&T laut eigenen Angaben auf rund 20 Mio. US­Dollar (rd. 16 Mio. Euro), mit der Lieferung soll be­reits im ersten Quartal 2015 begon­nen werden. Noch im laufenden, vierten Quartal sollen Testliefe­rungen stattfinden, der Rollout solle im ersten Quartal 2015 star­ten und Umsatzerlöse von rund 3 Mio. US­Dollar (2,4 Mio. Euro) pro Quartal bringen, heißt es aus dem Unternehmen. (red)

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greennet – 83green:companiesFreitag, 28. November 2014

Unterstützung BP Austria lässt den bis 6. Jänner zustande gekommenen Spendenbetrag auf das Doppelte anwachsen

„Zuhause auf Zeit“ als passgenaue Bp-initiativeWien/Wr. Neudorf. Noch bis zum 6. Jänner 2015 kann man an 155 teilnehmenden BP-Tankstellen für die österreichweite Sammelaktion zugunsten der Ronald McDonald Kinderhilfe spenden – Spenden-häuschen und Informationsmate-rial laden Kunden und Mitarbeiter dazu ein, einen Beitrag zu einem „Zuhause auf Zeit“ für die Fami-lien schwerkranker Kinder zu lei-sten. BP wird dann den zustande gekommenen Betrag verdoppeln.

Akut oder schwer kranke Kinder werden vorwiegend in Spezialkli-niken behandelt. Diese Kliniken liegen – anders als regionale Kran-kenhäuser – in den meisten Fällen weit weg vom Wohnort der Fami-lie. Die Häuser der Kinderhilfe in Wien, Graz, Salzburg und Inns-bruck geben diesen Familien die Möglichkeit, in dieser schweren Zeit zusammenzubleiben – eine Ini-tiative, die bei BP auf Begeisterung gestoßen ist und auch zum Unter-nehmen passt: „Wir können jetzt schon gut gefüllte Spendenhäus-chen an vielen BP-Tankstellen in ganz Österreich beobachten“, freut sich Gerlinde Hofer, BP Austria Head of Country.

Viele Initiativen

BP Austria engagiert sich aber auch im Bildungsbereich und un-terstützt etwa die Business School Games, um zum fächerübergrei-fenden Wirtschaftsunterricht beizutragen und die Beschäfti-gungsfähigkeit junger Menschen zu fördern. „Unsere Schmierstoff-organisation unterstützt unter der Marke Castrol seit zehn Jahren die CliniClowns mit einer Weih-nachtsspende“, sagt Hofer. BP Austria sei zudem Unterzeichne-rin der Europäischen Charta für die Verkehrssicherheit und trage

mit zahlreichen Programmen zur Sicherheit auf Österreichs Stra-ßen bei. Weiters wurde BP Target Neutral als Non-Profit-Initiative ins Leben gerufen; hier werden Autofahrern Wege aufgezeigt, wie sie ihre durch Autofahren verur-sachten CO2-Emissionen reduzie-ren und durch den Ankauf vom Emissionszertifikaten, die Klima-schutzprojekten zugutekommen, neutralisieren können.

Strenge Auswahlkriterien

„Der weltweite BP Konzern inves- tiert pro Fünfjahreszeitraum rund 500 Millionen US-Dollar in soziale Standortprojekte“, erklärt Hofer. Die BP Foundation verdoppelt zu-dem die Spenden von BP-Mitarbei-

tern auf der ganzen Welt, auch je-ner aus Österreich. Für Österreich infrage kommen „Initiativen, die zu unseren Unternehmenswerten Sicherheit, Respekt, Bestleistung, Courage und ,Ein Team‘ sowie zu unserer Marke passen“, so Hofer. Sie müssen auch den Kriterien von „Diversity & Inclusion“ entspre-chen.

Weiters werde geprüft, ob es sich um eine anerkannte Hilfsor-ganisation handle und eine Zertifi-zierung, etwa das ,Österreichische Spendengütesiegel‘, vorliege. Und natürlich sollen sich Partner, Kunden, Mitarbeiter und weitere Anspruchsgruppen dafür begeis-tern können.

„BP hat der Ronald McDonald Kinderhilfe eine längerfristige Ko-

operation vorgeschlagen“, hofft Sonja Klima, Präsidentin der Ro-nald McDonald Kinderhilfe, dass man immer wieder an diese Koo-peration auch in den Folgejahren anschließen werde können. „Wir arbeiten derzeit an zwei neuen Projekten: Wir werden im Laufe des nächsten Jahres im Frühling den Spatenstich für das zweite Ronald McDonald-Haus in Wien direkt am Gelände des AKH haben. Für Herbst ist dann der Spaten-stich für das neue Haus Salzburg geplant, auch hier liegt der Bau-grund direkt auf dem Klinikgelän-de“, so Klima.

Die Nachfrage nach dem „Zuhau-se auf Zeit“ sei so stark gestiegen, dass derzeit viele Familien auf der Warteliste sind. (lk)

Sonja Klima: „Starke Nachfrage – zwei neue Häuser der Ronald McDonald Kinderhilfe in der Pipeline.“

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BP Country Head Gerlinde Hofer: „Wählen jene Initiativen aus, wo wir mit unseren Ressourcen am meisten bewirken können“.

Siemens mit neuem GeschäftsbereichWien. Um das Zusammenleben in Städten zu erleichtern, den Zuzug von Menschen zu ver-kraften und gleichzeitig die Belastung der Umwelt hint-anzuhalten, braucht es eine en-ergieeffiziente und Ressourcen schonende Infrastruktur: funk-tionierende Verkehrssysteme, moderne Mobilitätskonzepte, effiziente Energieversorgung, intelligente Logistiksysteme und umweltfreundliche Gebäu-de und Gebäudetechnik.

Siemens sieht darin enormes ökonomisches Entwicklungs-potenzial. Daher hat das Un-ternehmen kürzlich den neuen Geschäftsbereich „Infrastruc-ture & Cities“ unter der Leitung von Arnulf Wolfram für Central Eastern Europe für eine um-weltfreundliche Stadtentwick-lung gegründet. (red)

Strom aus Bojen nun serienreif

Wien. Nach Jahren der Entwick-lung und Genehmigung gehen die Strombojen des niederös-terreichischen Erfinders Fritz Mondl nun in Serie. Neun Bojen werden vorerst einmal entlang der Donau eingesetzt; eine kann 70 Haushalte mit Strom versor-gen, berichtete der ORF.

Die Stromboje mit dem ge-schützten Namen „Aqua Libre“ funktioniert wie ein Windrad, der Rotor des Minikraftwerks wird durch die Strömung des Flusses angetrieben. Jetzt sol-len fünf Bojen vom Arbeitskreis der Wachauer Gemeinden in Betrieb genommen werden. Auch Niederösterreichs Ener-gieversorger EVN zeige sich interessiert. (red)

Steirische Inteco erzeugt grüneren Stahl

Bruck an der Mur. Mit dem For-schungsprojekt „Green Steel“ versucht die Firma Inteco die Stahlproduktion von Bruck an der Mur aus umweltfreund-licher zu machen. Konkret will der steirische Anlagenbauer eine Stahlproduktion mit weni-ger CO2-Ausstoß ermöglichen, berichtete der ORF Steiermark.

Insgesamt seien es zehn ver-schiedene Projekte, das Haupt-augenmerk liege aber auf dem sogenannten Elektro-Lichtbo-gen-Ofen, in dem etwa Schrott eingeschmolzen wird – er ist in der Stahlproduktion einer der größten Energiefresser. (red)

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Die Strom-Boje hat bereits den Energy Globe Award gewonnen.

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Herwig Brauneis, Inteco: „30 Pro-zent weniger Energieverbrauch“.

Wien. Seit 2013 setzt sich Tchibo/Eduscho in Kooperation mit dem Kärntner Familienunternehmen AAE Naturstrom Vertrieb GmbH für die flächendeckende Nutzung von Ökostrom ein – Besitzer der Kundenkarte PrivatCard können einen Wechsel auf den zu 100% heimischen Naturstrom vorneh-men und das exklusive AAE Öko-strompaket nützen.

Umweltzeichen

Aktuell gibt es jedoch ein beson-deres Angebot für die PrivatCard- Kunden: Tchibo/Eduscho und der Naturstrompionier AAE bieten kos-tenlose telefonische Bera-tungsgespräche an, bei denen sich Interessierte über alle Vorteile zum Thema Ökostrom und Stromsparen im Allgemeinen informieren kön-nen. Unter den Teilnehmern wird zudem elf Mal gratis Naturstrom für ein ganzes Jahr verlost.

Mit 60% Windenergie und 20% Sonnenenergie, 15,55% Kleinwas-serkraft sowie restlichen 4,45% Bio- masse und sonstiger Ökoenergie un-terliegt das Stromprodukt von AAE Naturstrom strengsten Regeln und

trägt das österreichische Umwelt-zeichen, das vom Umweltminis- ter vergeben wird.

„Aus unseren Gesprächen mit interessierten Kunden wissen wir, dass gerade bei einem Stromanbie-ter-Wechsel zahlreiche Fragen auf-tauchen. Diesem Informationsbe-dürfnis kommen wir mit der kosten-losen Beratung durch die Experten der Alpen Adria Energie nach“, sagt Tchibo/Eduscho Geschäfts-führer Harald J. Mayer. (red)

Besitzer der Tchibo/Eduscho-PrivatCard können sich telefonisch beraten lassen.

Tchibo/eduscho Kooperation mit Anbieter AAE

Gratis-NaturstromberatungOpponitz. Seit 90 Jahren versorgt das Wasserkraftwerk Opponitz von Wien Energie über 25.000 Haushalte mit sauberem Strom aus Wasserkraft. 2013 wurde das Kraftwerk im Ybbstal nach Um-welt- und Wirtschaftsaspekten modernisiert. Neben der Errich-tung einer Fischtreppe wurde die Wehranlage in Göstling erneuert, die Restwassermenge in der Ybbs deutlich erhöht sowie der Hoch-wasserschutz verbessert; das Ge-samtinvestment beläuft sich auf rund 30 Mio. Euro.

EU-Richtlinie erfüllt

„Mit den Verbesserungen erfüllt die Anlage die ökologischen Anfor-derungen der EU-Wasserrahmen-richtlinie. Sie schützt den Fisch-Lebensraum in der Ybbs und er-zielt eine höhere Energieausbeute“, erklärt Wien Energie-Geschäfts-führerin Susanna Zapreva.

Ein Hauptaugenmerk lag auf der Effizienzsteigerung der Anlage. Die modernisierte Anlage hat eine um rund 30% höhere installierte Leis-tung und produziert mehr Strom. Der zweite wichtige Schwerpunkt

lag auf der ökologischen Verbesse-rung der Fischpassierbarkeit sowie auf der hydrobiologisch wichtigen Erhöhung der Restwassermenge in der Ybbs. Diese wurde von 0,25 Kubikmeter pro Sekunde – das sind 250 Liter – auf 1,2 bis 2,2 Kubik-meter erhöht. Damit bleibe mit der neuen Göstlinger Wehranlage min-destens fünf Mal so viel Wasser in der Ybbs als vorher. Für die Region ganz wichtig sei der deutlich bes-sere Hochwasserschutz. (red)

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Wien Energie: Effizienzsteigerung, Um-weltschutz mit 30 Mio. Euro-Investition.

nach modernisierung Wien Energie im Ybbstal

Kraftwerk Opponitz in Betrieb

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Wissen, woher man kommt, führt

zum Wissen, wohin man will.

Solidarität, Hilfe zur Selbsthilfe und Nachhaltigkeit sind die Prinzipien, auf die Raiffeisen seit mehr als 125 Jahren baut. Und gerade in einer Welt voller Veränderungen sind es diese Werte, die das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft bilden – in mehr als 20 Ländern Europas. www.rzb.at

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