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17.luli 1854 ■|■|||||
|■1111111
Europas erste Gebirgsbahn erdffnet:Die Semmeringbahn nimmt den Betrieb auf
EindFuCkSVollstes 3a● lverk im Veriauf der am 17 Juli 1854 fttr den Personenverkehr eroffneten Semmerin9bahn ist deF Viadukt iber die Kalte Rinne D:全 ・lnter Carl l,■ Ch`3こgepiapte Ceblr9sbahn mit ihren Kunsthautetl wird 144 jahre sPtttき 亀i“ rterbst 1 998,von der UNESCO zum VVeitkulturerbe erhoben Folos(3),Krauss‐ Maffei
Wien, 17. Juli 1854Nach rund sechsjihriger Bauzeit wirdin Osterreich Europas erste Gebirgs- "..
bahn von Gloggnitz in Nieder6ster-reich iiber den Semmering-PaB nachMiirzzuschlag in der Steiermark eriiff-net. Die unter der Leitung des Venetia-ners Carl von Ghega gebaute Semme-;,ringbahn erregt mit ihrer kiihnen Tras-
sierung und ihren zahlreichen Kunst-bauten weltweites Auf sehen.Wie ein Paukenschlag geht die Nachrichtvon der Fertigstellung der ersten europ6i-schen Gebirgseisenbahn durch die Gazet-aten. Der Semrnering, ein schroffer Alpen-paB, der Niederosterreich von der Steier-mark trennt, ist in einem aufsehenerregen-den Unternehmen bezwungen worden.Bereits um das Jahr 1830 tauchten Plane.'auf, die eine tisenLrahn zwischen Wien undTriest, dem damals bedeutendsten 6ster-reichischen Hafen arn Mittelmeer; vorsa-hen. Auf ihrem Weg an die Adria haften diePlaner den einlacheren Weg uber Ungarnwdhien kdnnen, doch Poiitiker und Strate-gen verlangten eine Trasse, die uber aus-schlieBlich osterreichisches Gebiet fUhrt. Ei-
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ne Bahn Uber Gloggnitz, das Mtirztal undGraz war die einzige Alternative, wobei der
*, Semmering zum zentralen Problem der Pla-
nung wurde. Die Gleise von Gloggnitz aufden verwegenen GebirgspaB hinauffuhrenund den Abstieg nach Murzzuschlag in derSteiermark bew;iltigen * damit stand und
I fiel das Unternehmen.
Enttiuschende 9tudienErste Studien kamen zu dem enttiuschen-de Urteil, daB der Semmering nur mit ab-ktirzenden Sondersystemen wie etwa Steil-
',strecken mit Seil- oder Pferdebetrieb odermit almosphdrischen Bahnen zu irberwin-den sei. Schnell wirddie geplante BahnzumZankapfel der politischen traktionen, zumGespolt konservativer Techniker. lmmer
iwieder wird behauptet, da8 eine Strecken-neigung von 1:100 die Grenze fr.ir denSchienenbetrieb darstelle. 5teilere Streckezu bauen, sei eine ,.Verwirrung des 6ei-stes", die Zrige wtirden .,herabst0rzen"
: oder ,,abgleiten ". Unbeirrt von diesen Be-
denken macht sich der 4Oj;ihrige Venetia-ner Carl Ghega an die Arbeit; ihm wird dieBauleitung der irn Dezernber 184i zur
Cari Gnega, der leitende
,, lngenieur-Architekt "
beim Bau rier Sernmering-
bahn, wird am 1 0. 1. 1802
als Sohn eines Marine-
Beamten in Venedig geboren.
Studitrn und PFOmaiOn zum Doktor der
Mathemajk an der un~ erJttt von Padua
183a Che9a輔河Ⅲ,Pね nun,steo田 Oere●ten
6sterFeiCh`chen 3senblhn beFufen.
23htteiche Stodienre`en untё r andettm nach
England und zu Gebirgsbahnen in Nordame薔 ka
1848:3ettfung zν m Genera卜 inspektor fur die
Staetseisenbahnbauttn
1851:Shesa wird in denAdelsstand erhoben
und d,rf ichお ltan ca‖ Rた teF tjOn Che9a
nettnen.
14、 31860:
Ghe9b sJ「 btim ttter von 58 Jah腱,い Wien
Staatssache erk16rten ″Sodbahn・ wien ―
Triest obettragen che9a geht v/89emuti9
davol、 aじs` da3 eines Tages Lckomotiven
zurVerft19tln9 5tehenぃノtlrden′ die stark ge―
nug waren`den Semmettn9 zu erklimmen
Dalauf basierelnd foriη uliert er trotz 9rё 8-
171,uli 1 854
Beim Eau der lemmeringbahn sind rund 10.000Arbeiter bescheftigt.Wehrend der sechsjihrigen Eaureit sterbennicht weniger als 1048 Menschen vor allem an Cholera und'llphus.
Erst ein tokomotivwettwerb im Sommer 1851 bringt die Gewissheit, da0 die steile Gebirgsbahn tatse(hlith von
Lokomotiven betahren werden kann. lm Bild die Siegerlok ,,Bavaria", die votr Maffei in Miinchen g€baut lvird und
die Bergstrerke anstandslos meistert.
ter Widerstdnde die Baugrundsiitee frlr die die girende Masse der Arbeitslosen ,,kalt-
Semmeringbahn: Seitentiiiel rnit Steigun* zustellen".
gen bis 1 :40 ausfahren und dadurch an Ho- Bald etahliert sich am Semmering eine Bau-
he gewinnen. Abkurzende Sondersystenre;iilsteile, die das Kaiserreich bis dahin noch
.i'wieSpitzkehrenoderSeilbetrieblehntGhe' nicht gesehen hat. Bis zu 10 000 Arbeiter
Steinbrocken Stutzmauern von insgesarnt
1 3 Kllometern ttnge schtttzen die Strecke卸
2′ 1 4ヽ111lonen Kubikmeter Erdreich vverderi
mも hsam von Hand bewegt.64,5 Miliionen
Ziegel sind fO「 die Erstenun9 der Kunst‐
bauten nё tig.
3ald wuten cholera und Typhus unter denダ メ
Arbeitern und ihren Farrlilien.3:s die letzte
Sch、″elleverle9tist,finden 1 048 Menschen
den Tod durch∪ 含falle uAd Krankheiten
=ffekte fordern TributGhe9a und seine in9enieure verstehen sich‐ ∫ゃ
zu91eich als 8aukunstler und versu〔hen`
dem Landschaftsraum mlt ihrer Bahn eine
wOrdige Fassung zu geben.
Fassaden′ Kapiteller Tunnelportale― iedes
3audetall wけ d sor9Sam 3o59,arbeれ et 'ま
Seibst das E「 lebnis der spateren 8ahnfahrt
wird bedachti in der senkrecht aufragen‐
den `′ VVeinzettelwand`′ plant Chega eine
spektakulare calerier die den Fahrgasten
dne Abfdge von Aus● たken in dね schwin… ぎ∫
delerregendeTiefe 9ewahren sOII Doch der
geplante Ettekt fordert seinen Tributi 3ei
einem Feisrutsch stO「 zen 1 4 Arbeiterin den
Tod ―die teichen werden nie 9ebor9en
Ghega mu3 die Pianeら ndern und die Tras-11
se in einem Tし nnel durch die Weinzeteト
vvand fOhren_
Endhch erreicht am 24 September 1853
dererste Probezug von MOrzzuschiag kom―
mend den Viadukt Ober die Kalte Rinne Fき
Einen Monat spater ist die gesamte Linie
befahrbar Kaiser Franz」oseph Llnd Seine
Gattin besuchten nun mehrmals die Strek‐
ke′ die am 15 N/1ai fOr den Cttterverkehr
fre19egeben、だurde Schli981ich fahrt am Fi
17.Jul: 1 854 der erste Personenzug Llber
die Semmeringbahn′ die als erste europal‐
sche Cebirgsbahn nicht nur in die Ge‐
schichtsbOcher eingeht,sondern atlch zunl
Vorbild a‖ er spateren Alpenbahnen llvird .=「
/ζ
ga ab.
Unkalkulierhares RisikoRund ein Dutzend verschiedene Trassen
plant und verwirft er wieder^ Mehrmals
wandert er selbst durch die zerkltlftetenBerge - immer im Bewu8tsein, mit seinem
Vorhaben an den Grenzen des Machbaren
zu wandeln. 1845 liegen die fertigen Pi6ne
schlie8lich vor. Doch erst die Revolution des
Jahres 1848 sorgt fr-ir einen schnellen Start
der Bauarbeiten. Denn immer mehr Ar-beitslose sind aus der Provinz nach Wiengekomrnen und stellen ein unkalkulierba-res Risiko fur die Machthaber dar. Das Mi-litiir schliigt vor, ,, in der Provinz in EroBererEntfernung von der Hauptstadt urnfangrei-chere Arbeiten durthfuhren zu lassen und
die Proletariermassen, die in Wien leicht
von A,utwieglern bearbeltet werden kOnn-
ten, dorthin abzuschieben". Die Baustelle
der Semmeringbahn ist ein idealer Ort. um
sind gleichzeitig beschflftigt. Sechs Jahre
lang wird der 5emmering vom Heer der Ar-
beiter belagert. Auf den 42 Kilometern zwi-':'schen den Stationen Miirzzuschlag und
Gloggnitz entstehen 15 Tunnels nrit einer
Gesamtidnge von 4,5 Kilometern. Dazu elf
Eisenbri-rcken, 16 groBe und 118 kleine
Ghega und Kalte Rinne zieren Geldschein1967 9ibl die
Osterreichische
Nationalbank
まゞdnen hzwζ chen
nicht mehr gOLi―
9e,20-S(httll19‐
Schein mtt Mot"en
von Carl Gh,98
,O Und de興 Ⅵadukt
Ober die Kalte
Rinne heralJs、
鮮盤鸞 契鸞 IJR
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