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Einblick & Überblick & Ausblick Pfarre Inzersdorf St. Nikolaus Inzersdorf St. Nikolaus, Achtung, Baustelle! Inzersdorf Kirchenplatz, an einem Montag- morgen. Hunderte Kinderfüße trampeln über die Kreuzung, auf dem Weg zu Volksschule und Gymnasium. Ein Mann im Anzug schaut schon das dritte Mal in Folge auf seine Armbanduhr, ärgert sich, dass der 66A wieder mal auf sich warten lässt. Und im Park, rund um das Krieger- denkmal, liegt schon wieder Schmutz vom Wochenende. Alles in allem nichts Neues also. Doch irgend- etwas ist heute anders. Das merken nun auch die ersten Schulkinder, die interessiert in Richtung Kirche sehen: Dort steht ja ein Bag- ger! Was macht der denn da? Und wieso sind die Türen des Gotteshauses weg? Würden die Kinder einen Blick ins Innere werfen, so wür- den sie noch mehr staunen: Auch die Bankrei- hen wurden entfernt, die Skulpturen und der Altar sind futsch und der Fußboden aufgebro- chen. Doch hier war nicht etwa eine Verbre- cherbande am Werk – nein, hier wird reno- viert! Die Pfarrkirche in Inzersdorf ist mittlerweile an die 200 Jahre alt, und die Zeit setzt so einem Gemäuer natürlich zu. Das größte Problem ist das Grundwasser, das aus dem Boden in die Wände hoch- steigt und für Nässe sorgt. Dann beginnt der Verputz zu bröckeln, die Temperaturen in der Kirche sinken und das angesammelte Wasser setzt dem Stein zu. Um dieses Problem zu lösen, rücken die Bauarbeiter mit einem La- serschneider an: Alle Wände werden waag- recht durchgeschnitten, sodass der Weg für das aufsteigende Wasser blockiert ist. An- schließend müssen die Wände zwei Jahre lang >> Fortsetzung auf Seite 2 Die Bankreihen wurden entfernt, die Skulpturen und der Altar sind futsch und der Fußboden aufgebrochen. So präsentiert sich zur Zeit der Innenraum der Pfarrkirche Inzersdorf, St. Nikolaus Architekt DI Rolf 3 Neustädter im Interview! Drei Gemeinden – 4 ein Fest Berichte zur 4 Geschichte von Inzersdorf Papst Franziskus 5 bringt frischen Wind in die Kirche Gedanken 5 Bilder aus dem 6 Pfarrleben SCHLUSSpunkt 7 Termine & Tipps 8 Inhalt

Blickpunkt Ausgabe 1 – Oktober 2014

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Zeitung der Pfarre Inzersdorf St. Nikloaus

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Page 1: Blickpunkt Ausgabe 1 – Oktober 2014

Einblick & Überblick & Ausblick Pfarre Inzersdorf St. Nikolaus

Inzersdorf St. Nikolaus,

Achtung, Baustelle!Inzersdorf Kirchenplatz, an einem Montag-morgen. Hunderte Kinderfüße trampeln überdie Kreuzung, auf dem Weg zu Volksschuleund Gymnasium. Ein Mannim Anzug schaut schon dasdritte Mal in Folge auf seineArmbanduhr, ärgert sich,dass der 66A wieder mal aufsich warten lässt. Und imPark, rund um das Krieger-denkmal, liegt schon wiederSchmutz vom Wochenende.Alles in allem nichts Neues also. Doch irgend-etwas ist heute anders. Das merken nun auchdie ersten Schulkinder, die interessiert inRichtung Kirche sehen: Dort steht ja ein Bag-ger! Was macht der denn da? Und wieso sinddie Türen des Gotteshauses weg? Würden dieKinder einen Blick ins Innere werfen, so wür-den sie noch mehr staunen: Auch die Bankrei-hen wurden entfernt, die Skulpturen und der

Altar sind futsch und der Fußboden aufgebro-chen. Doch hier war nicht etwa eine Verbre-cherbande am Werk – nein, hier wird reno-

viert!Die Pfarrkirche in Inzersdorfist mittlerweile an die 200Jahre alt, und die Zeit setzt soeinem Gemäuer natürlich zu.Das größte Problem ist dasGrundwasser, das aus demBoden in die Wände hoch-

steigt und für Nässe sorgt. Dann beginnt derVerputz zu bröckeln, die Temperaturen in derKirche sinken und das angesammelte Wassersetzt dem Stein zu. Um dieses Problem zulösen, rücken die Bauarbeiter mit einem La-serschneider an: Alle Wände werden waag-recht durchgeschnitten, sodass der Weg fürdas auf steigende Wasser blockiert ist. An-schließend müssen die Wände zwei Jahre lang

>> Fortsetzung auf Seite 2

Die Bankreihen wurden

entfernt, die Skulpturen und

der Altar sind futsch und der

Fußboden aufgebrochen.

So präsentiert sich zur Zeit der Innenraum der Pfarrkirche Inzersdorf, St. Nikolaus

Architekt DI Rolf 3Neustädter im Interview!

Drei Gemeinden – 4ein Fest

Berichte zur 4Geschichte von Inzersdorf

Papst Franziskus 5bringt frischen Wind in die Kirche

Gedanken 5

Bilder aus dem 6Pfarrleben

SCHLUSSpunkt 7

Termine & Tipps 8

Inhalt

Page 2: Blickpunkt Ausgabe 1 – Oktober 2014

Seite 2 Oktober 2013

Werte LeserIn!

„Baustelle betreten ver -boten!” Diese Worte erwarten Sie derzeit beimTor unserer Pfarrkirche St. Nikolaus und hindernSie am Eintreten. Die Generalsanierung schrei-tet voran: Alle Mauernwurden durchgeschnittenund gegen Feuchtigkeitvon unten isoliert. Nunkann saniert werden, allerdings müssen die unteren Wandpartiennoch zwei Jahre trocknen,bevor verputzt wird. DasBaustellenflair bleibt alsonoch eine Weile. Dennochhoffe ich, dass wir AnfangDezember provisorischunseren Kirchenraum wieder benützen können.Die gesamte Renovierungist nur durch Zusammen -arbeit mit unserem Patron – der GemeindeWien – und unserer Erzdiözese möglich, dieauch einen Großteil diesesVorhabens mittels IhrerSteuergelder und IhresKirchenbeitrags finanzie-ren. Dafür steht Ihnenals InzersdorferIn auch in Zukunft eine würdigePfarrkirche zur Ver -fügung, die vom Baustilher ziemlich einzig artig in Wien und Umgebungist.Baustelle betreten erlaubthingegen heißt es beimProjekt unserer Erz -diözese „Pfarre neu”, das für uns eine wesent-lich engere Zusammen -arbeit mit unseren beidenNachbarpfarren Inzers -dorf-Neustift und Emmausam Wienerberg bringenwird. Die Zukunft ist eröffnet!

Ihr PfarrerNikolaus Zvonarich

>> Fortsetzung von Seite 1

bis auf eine Höhe von circa120 cm unverputzt trocknen.Während dieser Zeit werdenaber dann bereits wieder Got-tesdienste im Gebäude statt-finden – sobald Anfang De-zember die Bauphase I vorbeiist.In der Bauphase I werden so-zusagen die Grundsteine fürdie Renovierung gelegt.Neben der Trockenlegung derWände ist das unter anderemdas Verlegen einer neuenFußbodenheizung, die mitGas betrieben werden wird.Diese Energiequelle war zwarnicht die Wunschwahl desPfarrgemeinderats und Pfar-rer Nikolaus Zwonarichs,aber im Endeffekt mussteman sich den anderen Geld-gebern – Erzdiözese undStadt Wien – beugen. Und derTatsache, dass die für eineTiefenbohrung benötigtenMaschinen nicht in die Kirchepassen.Über die neue Heizungkommt dann ein neuerBoden, der farblich etwas an-ders als der bisherige ausse-hen soll. Hier hat nämlich dievierte an der Renovierung be-teiligte Stelle, das Denkmal-amt, seine Wünsche durchge-setzt: Gemäß dem ursprüngli-

Ebenfalls in Bauphase I in An-griff genommen werden einneues Elektrikkonzept, barrie-refreie Zugänge in die Kircheund ein neuer Glockenstuhl –durch den aktuellen versetzendie Glocken den Turm in zustarke Schwingung, was inRissen an der Kirchendeckeresultiert.Bis die erste Bauphase ab -geschlossen ist, muss derMessbetrieb ausweichen: Wo-chentags- und Vorabendmes-sen finden im Pfarrheim,Sonn- und Feiertagsmessenin der Nachbarspfarre Em-maus statt.Doch wer denkt, dass AnfangDezember alles vorbei ist, derirrt: Denn während der Trock-nungsphase (bis 2015) erfolgtdie Neugestaltung der Mari-enkapelle.

chen Aussehen werden einigekünstlerische Details verän-dert. Auch die neue Ergän-zung zur Orgel muss dem his-torischen Teil vom Aussehenher entsprechen – der in den80er-Jahren errichtete Gangzwischen Sakristei und Kir-chengewölbe wird hingegenentfernt.Um die Koordination zwi-schen den beteiligten Stellen– also Pfarre, Erzdiözese,Stadt Wien und Denkmalamt– möglichst reibungslos zugestalten, finden wöchentli-che Besprechungen statt. Au-ßerdem wurde ein Architektengagiert, der die Bauarbei-ten überwacht und mit allenin Verbindung steht. DI RolfNeustädter ist aus dem Pfarr-gebiet, er kennt das Gebäudealso bereits – ein Glücksfall.

Die Risseresultierenvon denstarkenSchwingun-gen derGlocke.Deshalbkommt ein neuerGocken-stuhl.

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Was ist für Sie architektonisch beson-ders an dem Kirchenbau in Inzers-dorf?Neustädter: Eine architektonischeBesonderheit ist vor allem die Form derKirche. Durch ihren kreisrunden Zen-tralbau mit angeschlossenem Campa-nile in klassizistisch-oberitalienischemStil hebt sie sich deutlich von den in un-serem Raum bekannten Kirchen ab.Der Säulenportikus im Eingangsbe-reich und die Gliederung der Fassadesind ebenso Besonderheiten des Kir-chenbaues.

Was reizt Sie persönlich, bei diesemProjekt mitzuarbeiten?Neustädter: Es ist sehr spannend aneinem Gebäude mitzuarbeiten, welcheseine 200 jährige Geschichte aufweist.Die Etablierung von neuem, wie moder-ner Bautechnik, bei gleichzeitiger Er-haltung und Bewahrung des alten,unter Denkmalschutz stehenden stelltfür mich eine sehr reizvolle und erfül-lende Aufgabe dar.

Gab es bautechnisch schon Entwick-lungen, mit denen Sie nicht gerech-net haben (á la Hinterholz 8)? Neustädter: Natürlich sind auch beidiesem Umbau Dinge zu Tage getreten,die wir anders erwartet hatten, aberaufgrund der guten Bausubstanz, diewir vorfanden und vor allem durch dieprofessionelle Zusammen arbeit mit

einem kompe tenten und entschei-dungsstarken Team von Bauherrn-Ver-tretern, ließen sich Probleme raschlösen. So konnte „Hinterholz 8“ imWienerwald bleiben.

Würden Sie die Betreuung des Pro-jektes aus heutiger Sicht wiederübernehmen?Neustädter: Die Arbeit am Projektwar und ist für mich von Beginn an bisheute äußerst positiv verlaufen. Bei denwöchentlichen Baubesprechungen wirdim Team stark ergebnisorientiert gear-beitet. Besonders freut mich, dassneben den notwendigen Sanierungs-maßnahmen auch auf eine künstle-risch-architektonisch wertvolle Ge -staltung geachtet wird. Ich kann dieFrage sofort mit „jederzeit wieder“ be-antworten.

Architekt DI Rolf Neustädter im Interview Liebe Leserin,

lieber Leser!

Wo etwas endet, da ent-steht etwas Neues. DieseWeisheit wird von vielenReligionen, Denkschulenund nicht zuletzt den Wissenschaften (etwa in der Energielehre) vertreten. Und auch imFalle dieser Zeitschrift,die Sie gerade in Händenhalten, trifft sie zu.„BLICKpunkt“ existiert,weil ein jahrelanges Projekt zu Ende gegangenist: Der kontakt23, eineökumenische Zeitschriftverschiedener Pfarren,wurde 2012 eingestellt.Aus finanziellen und lo -gistischen Gründen warenmit der Zeit immer mehrPfarren aus dem Projektausgestiegen, bis die Zeitschrift für die ver -bliebenen Pfarren nichtmehr tragbar war. Doch der kontakt23 hinterließ eine Lücke –plötzlich war eine Mög-lichkeit mit den Menschenim Pfarrgebiet in Kontaktzu treten verschwunden.Um diese Lücke zu schließen, sind wir angetreten.„BLICKpunkt“ will Ihneneinen Ein- & Überblickdarüber geben, was inInzersdorf und im Pfarr -leben geschieht. Artikelüber aktuelle Ereignissefinden Sie auf den erstenSeiten der Zeitschrift.Weiter hinten widmen wir uns Vergangenem, Themen der Weltkircheund vielem mehr – dochwir wollen nicht zu vielverraten. Blättern Sie einfach weiter und lassen Sie sich überraschen!

IhrRedaktionsteam

„Natürlichsind auchbei diesemUmbauDinge zuTage ge -treten, die wir anderserwartethatten“

DI RolfNeustädter

Im Jahr 2017feiert die Pfarre

Inzersdorf St. Nikolausihr 800jähriges Bestehen

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Seite 4 Oktober 2013

Diese gemeinsame Feier war sozusagender inoffizielle Auftakt für eine neue Artder Zusammenarbeit der drei Pfarren.Die Planung dafür beginnt jetzt, imHerbst dieses Jahres. Da in der Erz -diözese Wien große Änderungen undUmstrukturierungen vorgesehen sindund teilweise schon umgesetzt werden,sind auch wir von diesen Plänen betrof-fen. Gestartet wurden diese Über le gun -gen im Jahr 2010 bei der Visitation desErzbischofs Kardinal Schönborn, im 10. Bezirk. Am 13. März 2013 (dem Tagder Papstwahl!) fiel dann der offizielleStartschuss mit dem Auftrag der Neuor-ganisation im 10. Bezirk, eben so für diedrei oben erwähnten Pfarren. Ab Herbst 2013 müssen wir uns über -legen, wie die Zusammenarbeit in ver-schiedenen Bereichen der Seelsorge ge-staltet werden. Diese neue Art des Mit-einanders bedeutet aber nicht, dass Pfar-ren aufgelöst werden, wie durch Ge-

rüchte immer wieder verbreitet wird! „Pfarre neu“ bedeutet vielmehr folgen-des: Gemeinden sollen entlastet werden,damit in der Kirche vor Ort das gelebtwerden kann, was unser Auftrag ist: DieFrohe Botschaft zu verkünden! Das istnicht nur die Aufgabe des Priesters, son-dern aller getauften Christinnen undChristen! Bei allen diesen organisatorischen Über-legungen ver gessen wir auf Eines nicht:Jesus Christus, der Auferstandene, ist dieMitte und das Zentrum unseres Glaubens.

Um diese frohe Botschaft zu leben und zuverkünden, sind wir besonders auf dieFeier des Gottesdienstes, vor Allem in derEucharistiefeier, angewiesen. Es ist si-cher eine große Herausforderung für dienächsten Monate, von Gewohn heitenAbschied zu nehmen, liebgewonnenesloszulassen. Papst Franziskus hat dazuaufmunternde Worte gefunden: „ImLeben der Kirche gibt es altertümlicheund vergängliche Strukturen. Es ist not-wendig, sie zu erneuern … Christinnenund Christen sollten keine Angst vor der-artigen Veränderungen haben. JesusChristus hat Gesetze auf den Kopf ge-stellt.“ Der wichtigste Teil des Fronleichnams-festes ist die Heilige Messe, die Feier derEucharistie. Wir haben das Ende Maieindrucksvoll erfahren und gefeiert. Be-sinnen wir uns in unserer Arbeit für„Pfarre neu“ auf dieses Zentrum!

Werner Paulus

Drei Gemeinden – ein FestDas Fronleichnamsfest wurde dieses Jahr erstmals von den drei Pfarren „Emmaus amWienerberg“, „Inzersdorf Neustift“ und „Inzersdorf St. Nikolaus“ gemeinsam gefeiert.

Gemein-sameMessfeierbeimFronleich-namsfest

Die heutige Pfarrkirche In-zersdorf St. Nikolaus ist erstknapp 200 Jahre alt. Zur Zeitwird dieser Bau wegen derstarken Feuchtigkeit im Mau-erwerk renoviert.Die Pfarre St. Nikolaus wurdeallerdings schon am 15. Sep-

tember 1217, vom BistumPassau (Lorch) gegründet.Das bedeutet, dass die Pfarreim Jahr 2017 ihr 800-jährigesBestehen feiern kann.Auf Grund eines Kupferstich’svon Mathaeus Vischer – ge-zeichnet 1672, also zehn

Jahre vor der zweiten Türken-belagerung Wiens – habenwir ein gutes Bild vom Ausse-hen der Kirche. Einen Nach-druck dieses Bildes kann manin unserem Pfarrheim be-trachten. Obige Zeichnungauf dieser Seite ist eine freie

Nachzeichnung zum besserenVerständnis.In unserer NachbargemeindeHennersdorf steht heute nochdieser Kirchenbautyp mit romanischen Elementen, derunserer Vorgängerkirchegleicht.Der Standort des ursprüng -lichen Kirchenbaus in Inzers-dorf war nahezu derselbe wiejener der heutigen Kirche, nurwar die Kirche damals Ost-West ausgerichtet. Auf dem Platz des altenSchlosses steht heute dieWohnhausanlage neben derKirche.Unsere Kirche ist oftmalig beikriegerischen Ereignissenund Überfällen von Räuber-banden – zuletzt durch dieTruppen Napoleons – beraubtund zerstört worden. Am 8. Juni 1817 ist sie durchein Großfeuer endgültig zer-stört worden, sodass ein Neu-bau erforderlich wurde. Darü-ber das nächste Mal.

Gerhard Loucky

Historisches aus InzersdorfDiesesmal: Der Vorgängerbau unserer heutigen Kirche Inzersdorf St. Nikolaus.

u ehemalige Wehrkirche St. Nikolaus v Altes Schloß – Sitz der „Herrschaft" Inzersdorf w LiesingbachxMühle – heute Krestangasse yMühlbach z Stand der heutigen Draschestraße { Triesterstraße

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sichtigen, meint Pastoral-theologin Regina Polak.Die Rede vom Teufel sei inSüdamerika an der Tages-ordnung und klinge bloßfür europäische Ohrenfremd. Denn die Armut die-ser Menschen in Latein-amerika lasse einen überle-gen, welche lebensfeindli-chen Strukturen oderbösen Regungen in Men-schen da eine Rolle spie-len. Und diese benenneder Papst mit dem Vokabeldes Teufels.Mit der Einsetzung einerBeratergruppe von achtKardinälen aus aller Welthat Jorge Mario Bergoglioein neuartiges Gremium geschaffen. Besonders die Reform dervatikanischen Kurie, demLeitungs- und Verwal-tungsapparat, wird ein zen-traler Punkt sein. Es sollmehr Gehör und Mitspra-che der Weltkirche im Vati-kan geben. Die Neubeset-zung des Kardinalstaatsse-kretärs mit dem ItalienerPietro Parolin ist ein we-sentlicher Schritt bei die-sem Vorhaben.Auch in die politischenKonflikte dieser Weltbringt sich der Papst ein.Franziskus hat in einemBrief an Russlands Präsi-dent Putin die G-20-Staa-ten zu einer friedlichen Lö-sung für Syrien aufgefor-dert. Er soll sich außerdemper Telefon direkt an Sy-riens Machthaber Bascharal-Assad gewandt und ihngebeten haben, die An-griffe gegen die Rebellenzu stoppen und eine ver-söhnlichere Politik einzu-schlagen. Nicht mit einer„Kultur der Gewalt“, son-dern nur mit einer Kulturder Begegnung kommeman zu einem friedlichenEinvernehmen unter denVölkern.Papst Franziskus ist einPapst, der die Menschenberührt und wachrüttelt. Erist keiner, der es sich imVatikan gemütlich macht,sondern der bereit ist, sichmit den Menschen auf denWeg zu machen.

Ulrike Lahner-Trimmel

Vorbei ist es mit Prunk undPomp in seiner Amtsführung.Papst Franziskus setzt bewusstZeichen, die erahnen lassen,dass er die römisch-katholischeKirche an ihreWurzeln zurück-führen will. Ersteht für eineKirche, die fürdie Menschenda ist, die sichfür die Rechte und die Würdeder Armen und Unterdrückteneinsetzt. Und der vor Verände-rungen keine Angst hat und vorunangenehmen Dingen nichtzurückschreckt. Franziskus be-schreitet dabei eher unkonven-tionelle Wege.Er sucht den Kontakt mit denMenschen, wohnt im Gäste-haus Sankt Martha statt im

Apostolischen Palast, den er lediglich zum Empfang vonStaatsgästen benützt. In seinen Predigten wendet ersich oft gegen die „Salon-

Christen“, dieWohlerzogenenund Braven, diesich mit allemzufrieden ge -ben. Er fordertuns Christinnen

und Christen auf, die Weltwachzurütteln und die Bot-schaft Christi leidenschaftlichzu verkünden.Die Wortwahl des Papstes hatauch – vor allem europäischgeprägte – Menschen irritiert.Er spricht in seinen Predigtenöfters vom Teufel. Dabei müsseman seinen südamerikani-schen Lebenskontext berück-

Papst Franziskus

bringt frischen Wind

in die KircheDie wenigen Monate seit seiner Wahl zum Papst hat der Argentinier Jorge Mario Bergoglio genützt, seinen Papstnamen Franziskus zum Programm zu machen.

Neustart

Egal wohin ich starte – ichbeginne im Jetzt. Im Jetztbin ich auf das geworfen,was ist. Bin mir bewusst,worauf ich bauen kann.Worauf ist das? So wieMartin Gutl schreibt: „Du bist bei mir … Wasich auch tue, Du zeigst mir Verständnis …“ Darauf kann ich bauen.Das ist ein gutes Funda-ment1 für das neue Schuljahr,1 für das neue Arbeitsjahr,1 für einen neuen Weg,1 für einen Start ins

Leben,1 für ein bewusstes

Erneuern meines Christseins,

1 für einen Neustart,wohin auch immer.

Dieses Startpaket an Zu -trauen durch Gott kannmir helfen, meine Kraft in mir zu entdecken unddaraus zu leben: in den Neustart hinein:mit mir und mit meinenMitmenschen.

Johanna Kacetl

Gedanken ...

Du bist bei mir

Du bist bei mir.Du hörst mir zu.Du nimmst mir die Angst.Du schenkst mirVertrauen.Was ich auch tue,Du zeigst mir Verständnis.Schrei ich auch oft:„Du liebst mich nichtmehr!",Du bleibst mir doch treu.Ob ich bete oder grüble,ob ich klage oder lobe,bitte oder danke,Du bleibst bei mir,mir näher,als mein Herz mir seinkann. Martin Gutl

Es soll mehr Gehör und

Mitsprache der Weltkirche

im Vatikan geben

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Seite 6 Oktober 2013

Bilder aus dem

PfarrlebenApril 2013: 50-jähriges Bestehen des Pfarrkindergartens Mai 2013:Fronleichnamsfest Juni 2013: Fahr-zeugsegnung – Jahresabschluss-messe September 2013: PfarrerEmeka Emeakaroha zu Gast Oktober2013: Erntedankfest in St. Nikolaus

Unser Pfarr kinder -gartenfeierte am28. April2013 in St. Nikolaus 50-jährigesBestehen

Fahrzeug-segnung am9. Juni 2013in Emmaus –die Kinderdurften währendder Messemit ihrenRollerndurch dieKirche sausen

Leider fiel die ge-plante Fron-leichnams-prozessiondemschlechtenWetter zum Opfer

EmekaEmeakaroha,Pfarrerin Ober-Grafen dorf,stellte inEmmaussehr leben -dig Projekteaus seinerHeimatNigeria vor

Abschluss-messe vorden Som-

merferien –musikalisch

gestaltetvon unsererJugendband

Erntedank-fest am

29. Septem-ber 2013 imPfarrgartenSt. Nikolaus– gestaltetvon den

Pfadfindern

Page 7: Blickpunkt Ausgabe 1 – Oktober 2014

Vor einiger Zeit erreichtemich die Kunde, dass ei-nige Leute unserer Pfarreeine Pfarrzeitung gründenwollen. Als Arbeitstitelwurde das Motto „Neu-start“ gewählt und auchich wurde gebeten mir Ge-danken darüber zu ma-chen. Das gefiel mir!Schon das Motto verhieß„alles neu“, „das alte in diePfanne hauen“, kurz ge-fasst „Revolution“!Im legendären Achtund-sechzigerjahr des vorigenJahrhunderts war ich nochzu jung für Revolutionenund später zu feig und faul.Mein wildester Protest war,dass ich den Song „streetfighting man“ der RollingStones zu Hause stunden-lang mit open-air-Laut-stärke gespielt habe!Doch nun ergab sich dieGelegenheit Versäumtesnachzuholen! Zuerst über-legte ich, welche Zeitun-gen eine große Verbrei-tung haben und warum.Dadurch kam ich sofort zuden ominösen Gratiszei-tungen, die in der U-Bahnangeboten werden.Ich beobachtete das Lese-verhalten der Konsumen-ten. Es handelte sich dabeieher um ein Blätterverhal-ten, denn so schnell liestkein Mensch eine Zeitung!Nicht ganz überraschendstellte ich fest, dass dererste Blick immer auf dashalbseitige Foto auf Seitedrei fiel. Dort waren sehrschöne und leicht beklei-dete Frauen oder Männerzu bewundern. Somit war mir klar in welcheRichtung meine Überle-gungen gehen musstenund mein Hirn begann be-geistert zu arbeiten!Ich fragte meine aller-liebste Gattin und nach

deren empörter Ablehnungalle meine weiblichen Be-kannten, ob ich von Ihnenentsprechende Fotos ma-chen darf. Trotz meiner Be-tonung, dass diese nichtfür mich, sondern für dieneue Pfarrzeitung be-stimmt sind, hagelte es Zu-rückweisungen und somanche tiefste BeleidigungSo musste ich auf meinebei Urlauben am Strandaufgenommenen Archivbil-der zurückgreifen. BeiMännern hatte ich eben-falls keinen Erfolg, dakonnte ich aber auf Bildervon mir zurückgreifen!Wenn schon revolutionärdann ordentlich! Aus demInternet holte ich mir Fotosvon Bodybuildern und versah sie mit dem reißeri-sche Titel „Pfarrer suchtFrau“.Werbung darf natürlich ineiner Zeitung auch nichtfehlen! Deshalb, und aus-schließlich nur darum,marschierte ich in ein neuerrichtetes Etablissementum um eine Werbeein-schaltung zu bitten. Ichkonnte den anfangs ver-ständnislosen Geschäfts-führer überzeugen, dassich nicht komplett durch-geknallt war, sondern er dadurch zu einer völligneuen Zielgruppe kommenkönnte. Ich erhielt dieschriftliche Zusage!So perfekt vorbereitet kamich in die Redaktionssit-zung.Wenn Sie, verehrte Leserinund verehrter Leser, dieZeitung bis hierher durch-geblättert haben, werdenSie sehen, was die vonmeinen Ideen gehaltenhaben! Ich wünsche derneuen Zeitung trotzdemalles Gute und viel Erfolg!

Norbert Kletzl

Neustart! Das gefällt mir!

Oktober 2013 Seite 7

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Seite 8 Oktober 2013

Weitere Termine entnehmen Sie bitte dem Mitteilungsblatt, dem Schaukasten oderder Homepage www.pfarresanktnikolaus.at

Herausgeber und Medieninhaber: Pfarre Inzersdorf St. Nikolaus, Draschestraße 105, 1230 Wien, Redaktion: Nikolaus Trimmel, Redakteure dieser Ausgabe: Johanna Kacetl, Ulrike Lahner-Trimmel, Werner Paulus, Gerhard Loucky, Norbert Kletzl • Bilder: Felix Mayer, Kindergarten St. Nikolaus, Nikolaus Trimmel, Gerhard LouckyWalter Blümel, Archiv • Gestaltung und Produktion: Atelier Tintifax, BreitenfurtKontakt: Pfarre Inzersdorf St. Nikolaus, Draschestraße 105, 1230 Wien, Tel.: 0664 886 32 680 Email: pfarre.sanktnikolaus @aon.at • Pfarrkonto: Raiffeisen: 6314900 Blz: 32000

Termine & Tipps Startspiel Jungschar

Sonntag, 13.10.2013,11 Uhr, vor der KircheEmmaus.

Kinderturnen

„Sport und Spiel“

Der DSG-SV Inzersdorflädt Kinder zwischen fünf und acht Jahren zum Kinderturnen herzlich ein.Wann: Jeweils Mittwoch16:30 Uhr bis 17:30 UhrWo: Turnsaal der VS-Inzersdorf, EingangPfarrgasseKosten: € 50,-/JahrWeitere Infos und Anmeldung bei Mag. Hannes MareschTel.: 0680 13 33 027 oder per E-Mail: [email protected]

Musiktipp

OneRepublic – MercyAussage: Egal wie tief dufällst, jemand wird da seinund dich wieder auf dieBeine stellen.Erhältlich: Auf dem Album„Dreaming Out Loud“,sowie als Einzeldownloadbei iTunes und Amazon.

ir freuen uns auf Dein Kommen!!!WWir eilnahme ab der 1. Klasse VTTe

Dauer: etwa 2 Stundenvor der Kirche Emmaus, Uhr0011

Sonntag, 13. Oktober 2013

ir freuen uns auf Dein Kommen!!!olksschule möglicheilnahme ab der 1. Klasse V

Dauer: etwa 2 Stundenvor der Kirche Emmaus

Sonntag, 13. Oktober 2013

olksschule möglich

12/13 Erntedank in EmmausSa. 12. 10.: 17 Uhr Vesper, anschließend Imbiss & CoSo. 13. 10.: 10 Uhr Erntedankmesse

11 Uhr Jungscharstartspiel und Erntedankmarkt

27 Seniorenclub, Pfarrheim St. Nikolaus, 15:00 Uhr15 Uhr: Pfarrer Nikolaus Zvonarich wird über die Reise nach Malta (mit Lichtbildern) berichten. Alle Teilnehmer dieser Reise und alle Interessierten sind selbstverständlich auch herzlich eingeladen!

23/24 Adventmarkt, Pfarrheim St. NikolausSa. 23. 11.: 9:00–12:00 und 13:00 bis 18:00 UhrSo. 24. 11.: 9:00–12:00 UhrSie werden viele nette Geschenke für Weihnachten finden – schöne Handar-beiten, gestickte Tischtücher, Strickwaren, selbst gefertigter Schmuck, Ad-ventkränze, Kerzen, Weihnachtsbäckerei und vieles mehr!Die Bastelrunde lädt dazu herzlich ein und freut sich auf Ihren Besuch!

10 Laternenfest in Emmaus, 15:00 Uhr18 Uhr: Hl. Messe mit Eröffnung der Erstkommunionvorbereitung

30 Adventkranzsegnung in Emmaus, 17:00 Uhr

1 Firmung mit Propst Fürnsinn, 9:30 Uhr, St. NikolausVorgesehenes RenovierungsendeDie Firmung ist in unserer Pfarrkirche geplant. Falls es zu Bau -ver zögerungen kommt, findet die Firmung in Emmaus statt.

24–29 Weihnachten in St. NikolausDi. 24. 12.: Heiliger Abend16:00 Uhr: Kindermette mit Krippenspiel der Jungschar21:30 Uhr: Adventsingen22:00 Uhr: ChristmetteMi. 25. 12: Christtag9:30 Uhr: FestmesseDo. 26. 12: Stefanitag9:30 Uhr: Hl. MesseSo. 29. 12: Stefanitag9:30 Uhr: Hl. Messe mit Kleinkindersegen

31 Jahresabschlussmesse, 18:00 Uhr, St. Nikolaus

2–6 SternsingeraktionWie jedes Jahr sind die Sternsinger unterwegs

19 Vorstellung der Erstkommunionskinder, 9:30 Uhr,St. Nikolaus

OKTOBER

NOVEMBER

DEZEMBER

JÄNNER