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Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Prof. Dr. M. W. Beckmann Teilnahmerate an einer chemopräventiven Behandlung in der IBIS-II Studie eine prospektive Kohortenstudie im Rahmen des Mammographiescreenings Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich - Alexander - Universität Erlangen - Nürnberg vorgelegt von Nadine Elfriede Rix aus Selb

Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

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Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der

Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

Direktor: Prof. Dr. M. W. Beckmann

Teilnahmerate an einer chemopräventiven Behandlung in der IBIS-II Studie – eine

prospektive Kohortenstudie im Rahmen des Mammographiescreenings

Inaugural - Dissertation zur Erlangung

der Doktorwürde

der Medizinischen Fakultät

der Friedrich - Alexander - Universität

Erlangen - Nürnberg

vorgelegt von

Nadine Elfriede Rix

aus Selb

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Gedruckt mit Erlaubnis der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität

Erlangen-Nürnberg

Dekan: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jürgen Schüttler

Referent: Priv.-Doz. Dr. Peter A. Fasching

Korreferent: Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland

Tag der mündlichen Prüfung: 16. November 2011

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Inhaltsverzeichnis

1. Zusammenfassung 1

2. Einleitung 4

2.1 Epidemiologie des Mammakarzinoms 5

2.2 Risikofaktoren für das Mammakarzinom 6

2.3 Mammographiescreening 10

2.4 IBIS II Chemopräventionsstudie und Identifikation von potentiellen

Teilnehmerinnen an Chemopräventionsprogrammen 12

2.5 Fragestellung 14

3. Patientinnen und Methoden 15

3.1 Studienpopulation 15

3.2 Fragebogen 15

3.3 Beratungsgespräch 16

3.4 Statistische Auswertung 17

4. Ergebnisse 18

4.1 Teilnahme 18

4.2 Soziodemographische Daten 19

4.3 Charakteristika der Frauen mit Interesse an Informationen über

Chemoprävention 20

4.4 Charakteristika der Frauen mit Interesse an chemopräventiven Maßnahmen in

Anlehnung an die IBIS-II Einschlusskriterien 22

4.5 Gründe für Ablehnung der Chemoprävention 25

5. Diskussion 26

6. Literaturangabe 31

7. Abkürzungsverzeichnis 40

8. Appendix 42

9. Danksagung 44

10. Lebenslauf 45

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1. Zusammenfassung

Ziele der Studie

Die Effektivität antihormoneller Wirkstoffe als Medikamente zur Prävention von

Brustkrebs wurde in mehreren Studien nachgewiesen. Aufgrund der insgesamt geringen

Beteiligung an derartigen Chemopräventionsstudien, war das Ziel dieser Untersuchung

Personencharakteristika von Frauen zu identifizieren, welche an einem

bevölkerungsbasierten Mammographiescreeningprogramm teilnahmen und gleichzeitig

Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der Teilnahme an der IBIS-

II Studie zeigten. Die IBIS-II Studie ist eine randomisierte, kontrollierte, doppel-blinde

Chemopräventionsstudie, in der der Aromatasehemmer Anastrozol im Hinblick auf die

Prävention von Brustkrebs mit einem Placebo verglichen wird.

Methoden

Im Zeitraum zwischen 2007 und 2009 wurde in teilnehmenden Zentren innerhalb

Deutschlands im Rahmen eines bevölkerungsbasierten Mammographie-

screeningprogramms eine Umfrage durchgeführt. Alle Frauen, die an dem

Mammographiescreening teilnahmen, wurden gebeten einen Fragebogen auszufüllen. Zu

den Zielkriterien der Studie zählte, sowohl die Frauen zu identifizieren, die Interesse an

einem Beratungsgespräch über Chemoprävention von Brustkrebs hatten, als auch die

Teilnahmerate an der IBIS-II Chemopräventionsstudie zu ermitteln. Zudem wurden die

Gründe welche gegen eine Teilnahme sprachen identifiziert. Zur Auswertung der Daten

wurden mit geeigneten statistischen Tests die Werte ermittelt.

Ergebnisse

2524 Frauen erklärten sich bereit den Fragebogen auszufüllen. Von diesen erfüllten

17,7% (n = 446) die Einschlusskriterien für die IBIS-II Chemopräventionsstudie. Obwohl

davon 202 Frauen Interesse an weiteren Informationen über Chemoprävention und

Brustkrebs zeigten, kamen nur 35 Frauen zu einer persönlichen Beratung. Nach diesem

Gespräch konnten letztendlich nur drei Frauen in die Studie eingeschlossen werden. Die

Frauen, welche Interesse an weiteren Informationen über Chemoprävention von Brustkrebs

zeigten und für den Einschluss in die IBIS-II Studie geeignet waren (n = 202 von 446),

waren signifikant jünger (p < 0,01), hatten signifikant mehr Kinder (p = 0,03) und

signifikant mehr Verwandte mit Brustkrebs (p < 0,01). Es konnten keine signifikanten

Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick auf den body mass index (BMI)

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oder einer vorausgegangenen Hormonersatztherapie festgestellt werden. Mit 42% wurde als

Hauptgrund für die Ablehnung einer persönlichen Beratung über Chemoprävention von

Brustkrebs bzw. der Teilnahme an der IBIS-II Chemopräventionsstudie ein unauffälliger

Befund im Mammographie-Screening von den Teilnehmerinnen angegeben.

Schlussfolgerungen

Sowohl bei der Umfrage zur Chemoprävention und Brustkrebsrisiko als auch für den

Einschluss in die IBIS-II Chemopräventionsstudie konnte innerhalb des Mammographie-

Screenings nur eine geringe Teilnahmerate unter den Frauen verzeichnet werden. Neue

individuelle Ansätze um bei Frauen das Interesse an Brustkrebsrisiko bzw. präventiven

Maßnahmen zu erwecken könnten hier hilfreich sein.

Breast cancer risk assessment in a mammography screening program and

participation in the IBIS-II chemoprevention trial

Abstract

Aims of the study

It has been shown in several studies that antihormonal compounds can offer effective

prophylactic treatment to prevent breast cancer. In view of the low participation rates in

chemoprevention trials, the purpose of this study was to identify the characteristics of

women taking part in a population-based mammography screening program who wished to

obtain information about the risk of breast cancer and then participate in the IBIS-II trial, a

randomized double-blind controlled chemoprevention trial comparing anastrozole with

placebo.

Methods

A paper based survey was conducted in a population-based mammography screening

program in participating centers in Germany between 2007 and 2009. All women who took

part in the mammography screening were invited to complete a questionnaire. Aims of the

study were to identify women with interest in a consultation on chemoprevention of breast

cancer, as well as the participation rate in the IBIS-II chemoprevention trial. Moreover the

reasons for not participating in the study should be identified. To evaluate the data the

values were determined by using appropriate statistical tests.

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Results

A total of 2524 women completed the questionnaire, and 17.7% (n = 446) met the

eligibility criteria for the IBIS-II chemoprevention trial after risk assessment. Although 202

women were interested in further information about chemoprevention and breast cancer,

only 35 women attended a personal consultation and only three women could be included

into the IBIS-II chemoprevention trial. The women who wished to receive further

information about chemoprevention were significantly younger (P < 0.01) and had

significantly more children (P = 0.03) and significantly more relatives with breast cancer

(P < 0.01). There were no significant differences between the participants with regard to

body mass index or hormone replacement therapy. Normal mammographic findings at

screening were the main reason (42%) for declining to participate in the IBIS-II trial or

attend risk counseling.

Conclusions

Offering chemoprevention to women within the mammography screening program as part

of a paper based survey resulted in low participation rates for both, the survey and the final

participation in the IBIS-II trial. More individualized approaches and communication of

breast cancer risk at the time of the risk assessment might be helpful to increase the

participation and the understanding of chemopreventive approaches.

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2. Einleitung

In den westlichen Industrienationen stellt Brustkrebs die häufigste maligne Erkrankung

bei Frauen dar [2]. Viele der betroffenen Patientinnen sterben an dieser Erkrankung [11],

obwohl die altersstandardisierte Krebsmortalität für Frauen bereits seit 1970 kontinuierlich

zurückgeht. Da jedoch die Inzidenz weiterhin zunimmt, rücken Präventionsstrategien mehr

und mehr in den Fokus der Wissenschaft [46].

Neben der Einführung des Mammographiescreenings als flächendeckende

Früherkennungsmethode wurden in den letzten Jahren durch Chemopräventionsstudien,

speziell bei Frauen mit erhöhtem Risiko für Brustkrebs, nennenswerte Fortschritte gemacht.

Insbesondere zu antihormonellen Präparaten, wie Tamoxifen und Raloxifen, gibt es

interessante Daten zur Prävention des Brustkrebses bei Frauen mit einem erhöhtem

Erkrankungsrisiko [24, 33, 40, 47, 48, 54, 81, 98, 99].

In Präventionsstudien mit Tamoxifen konnte eine Risikoreduktion von bis zu 38%

(95% CI, 28 bis 46; p < 0,0001) beobachtet werden. Jedoch zeigte sich eine Erhöhung von

gynäkologischen Erkrankungen und thromboembolischen Ereignissen.

In der „National Surgical Adjuvant Breast and Bowel Project Protocol (NSABP) Study of

Tamoxifen and Raloxifene (STAR) P-2“ zeigten sich beim Raloxifen weniger

thromboembolische Ereignisse bei gleicher Reduktion der Entstehung eines invasiven

Mammakarzinoms wie bei Tamoxifen [35, 99, 100].

Eine weitere interessante Stoffgruppe sind die Aromatasehemmer der dritten Generation.

Zwar gibt es hier noch keine ausreichenden Daten zum Nachweis einer präventiven

Wirkung, jedoch haben sie sich in der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms bewährt

und zeigen eine signifikante Reduktion der kontralateralen Mammakarzinomrezidive bei

postmenopausalen Frauen [9, 28, 29, 31, 50, 53, 59, 76, 92]. Zusätzlich zeigten sich

weniger unerwünschte gynäkologische Nebenwirkungen [25].

Derzeit wird Anastrozol als präventive Medikation bei Frauen mit einem erhöhten

Brustkrebsrisiko in einer prospektiven, randomisierten Studie - der International Breast

Cancer Intervention Study-II (IBIS-II) - untersucht [32]. Zusätzlich erforscht die Mammary

Prevention 3 (MAP.3) [53] Studie den Nutzen von Exemestan in der Chemoprävention. Die

„Study to Evaluate Letrozole and Raloxifene“ (STELLAR) [40] war geplant um Letrozol

mit Raloxifen zu vergleichen, jedoch hat die Rekrutierung niemals stattgefunden. Eine

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Zusammenfassung dieser drei Aromataseinhibitor Präventionsstudien geben Dunn und

Ryan [37].

Da für derartige Chemopräventionsstudien eine hohe Teilnehmerinnenzahl benötigt wird,

ist eine optimale Rekrutierung für den Erfolg dieser Studien von entscheidender Bedeutung.

Es handelt sich um gesunde Frauen, welche durch individuelle Personencharakteristika

einem erhöhten Risiko für eine Mammakarzinomerkrankung unterliegen und eine

Behandlung mit potentiell schädlichen Medikamenten auf sich nehmen müssten. Auf

Grund dieser Tatsache stehen die meisten Frauen einer Chemoprävention sehr

zurückhaltend gegenüber.

Sogar Frauen mit sehr hohem Lebenszeitrisiko (> 40%) für familiären Brustkrebs sind

kaum bereit an Chemopräventionsstudien teilzunehmen. Evans und seine Mitarbeiter boten

Frauen mit solch einem Risiko (n = 4475) die Teilnahme an zwei

Chemopräventionsstudien, einer Screeningstudie, welche auf einer Untersuchung durch

Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) basierte und einer risikoreduzierenden,

prophylaktischen Mastektomiestudie an. Nur ca. 10% (n=46 von 420) der geeigneten

Frauen haben an einer der beiden Chemopräventionsstudien teilgenommen. Ähnlich viele

Frauen (n = 42 von 361) entschieden sich zur Teilnahme an der risikoreduzierenden,

prophylaktischen Mastektomie (>50% bei Mutationsträgern) verglichen mit 60% (n=102

von 176), welche sich für die intensivierte Vorsorge mittels MRT entschieden hatten [44].

In der vorliegenden Arbeit wurde der Frage nachgegangen, in wie weit Frauen, die am

deutschen Mammographiescreening teilgenommen haben, zum einen die Risikofaktoren

und Einschlusskriterien der IBIS-II Chemopräventionsstudie erfüllen würden und

zusätzlich bereit wären an dieser Studie teilzunehmen.

2.1 Epidemiologie des Mammakarzinoms

Brustkrebs ist die häufigste maligne Erkrankung der Frau in der westlichen Welt [8].

Derzeit leben in Deutschland etwa 360.000 Frauen mit Brustkrebs, wobei jedes Jahr weitere

57.000 neu erkranken. Davon werden ungefähr 5 - 10% durch ein familiäres

Mammakarzinom verursacht [52]. Vor allem bei Frauen unter 50 Jahren steigt die

Brustkrebsinzidenz seit 1980 stetig an. Das mittlere Erkrankungsalter lag in den Jahren

2003-2004 bei 63 Jahren [8]. Einfluss auf die Inzidenz werden in den kommenden Jahren

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Früherkennungsmaßnahmen wie das Mammographiescreening haben, das derzeit

flächendeckend in Deutschland durchgeführt wird. In Regionen mit bereits länger

bestehenden aktiven Mammographiescreeningeinheiten ist der erwartete Inzidenzanstieg

für Brustkrebs in der am häufigsten betroffenen Altersgruppe der 50- bis 69-jährigen

Frauen bereits eingetreten. Zudem konnte eine veränderte Tumorstadienverteilung zu

Gunsten der niedrigeren Stadien festgestellt werden [8, 52].

40% der Brustkrebsfälle treten vor dem 60. Lebensjahr auf. Dennoch ist eine

Auffächerung der Neuerkrankungen auf verschiedene Altersklassen zu beobachten. Schon

ab dem 35. Lebensjahr ist ein deutlicher und stetiger Anstieg zu verzeichnen. Ab dem 70.

Lebensjahr lässt sich dann ein leichter Rückgang der Inzidenz erkennen [8]. Der Wert des

kumulativen Risikos einer Frau unter 50 Jahren, an Brustkrebs zu erkranken, liegt bei 2%.

Jedoch wächst diese Zahl bei den über 80 jährigen Frauen auf bis zu 10% an, so dass etwa

jede 10. Frau in ihrem Leben an Brustkrebs erkranken wird [11].

Trotz einer steigenden Inzidenz wird bislang keine Erhöhung der Todesfälle verzeichnet.

Dies ist vor allem auf den Mortalitätsrückgang bei Frauen der jüngeren Altersklassen durch

adäquate Früherkennungsmaßnahmen, Verbesserung von diagnostischen Techniken und

der Entwicklung moderner Therapien zurückzuführen. Dennoch ist Brustkrebs für 27%

aller Krebstodesfälle bei Frauen (18.000 im Jahr 2002) verantwortlich. Er ist damit die

häufigste Krebstodesursache der weiblichen Bevölkerung [46, 65]. Diese Zahlen deuten

darauf hin, dass jede 40. bis 50. Frau an Brustkrebs sterben wird. Die relative 5-Jahres-

Überlebensrate für Brustkrebspatientinnen nach Diagnosestellung beträgt derzeit, über alle

Stadien betrachtet, 79% [46]. Um diese individuell zu verbessern, unterziehen sich viele

Frauen einer operativen Therapie mit nachfolgender Chemo-, Radio- und gegebenenfalls

antihormonellen Therapie, wobei sich jedoch das Gesamtüberleben nur mäßig verbessert

hat. Eine vollständige Umsetzung des Mammographiescreeningprogramms könnte in

Deutschland einen Rückgang der Sterblichkeit bewirken [52].

2.2 Risikofaktoren für das Mammakarzinom

Derzeit wird über unterschiedlichste Einflüsse diskutiert, die bei Frauen allein oder in

ihrer Summation das Risiko für die Entwicklung eines Mammakarzinoms verändern

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können. Man unterscheidet dabei zahlreiche hormonelle und nicht hormonelle bzw.

genetische und nicht genetische Faktoren [52].

Bei etwa 5 – 10 % aller Mammakarzinompatientinnen und bei 25 – 40% derer unter 35

Jahren wird ein genetischer Hintergrund vermutet [46]. Eine familiäre

Mammakarzinombelastung ist mit einem deutlich erhöhten Risiko für das Ovarialkarzinom

assoziiert [12]. Eine Vielzahl von Genen, insbesondere welche mit einer niedrigen

Penetranz aber mit relativ häufigem Vorkommen in der Bevölkerung und Prädisposition für

das familiäre Mamma- und Ovarialkarzinomsyndrom, wurden in den letzten Jahren bereits

identifiziert. Diese führen auf unterschiedlichste Art und Weise zu einer Risikoerhöhung

bezüglich der Brusttumorgenese. Mutationen in sechs dieser Genen (BRCA1, BRCA2,

TP53, PTEN, STK11, RAD51C, und CDH1) sind mit einem hohen, in vier Genen (PALB2,

BRIP1, ATM und CHEK2) mit mäßigem und in sechs Genen (CASP8, FGFR2, TOX2,

MAP3K1, LSP1 und 8q24 rs13281615) mit niedrigem Risiko assoziiert [3, 22, 30, 39, 46,

73, 86, 88, 101]. Jedes einzelne dieser Gene kann alleine oder in Summation mit anderen

Genpolymorphismen zur Entstehung von Brustkrebs beitragen [46].

Mutationen in den autosomal dominant vererbten Genen BRCA1/2 können zu einem

Verlust der Genfunktion bezüglich der Tumorsuppression führen [46, 86]. 3 – 8% aller und

15% der familiären Mamma- und Ovarialkarzinomsyndrome werden durch BRCA1/2

Mutationen verursacht [38, 80]. Bei beiden Mutationen liegt die Erkrankungsrate deutlich

über der von Frauen ohne Genpolymorphismen [4, 69]. Zudem tritt im Erkrankungsfall

durch Mutationen im BRCA1/2 Gen eine höhere Variabilität in der Tumorlokalisation

innerhalb der Brust und eine stärkere Tendenz zum jüngeren Lebensalter beim Zeitpunkt

der Erstdiagnose auf als bei Patientinnen mit sporadisch entstandenen Mammakarzinomen

[10, 46, 65]. Erklärt werden diese speziellen pathologischen Merkmale sowohl durch

verschiedene Mutationstypen und –lokalisationen als auch durch weitere, modifizierend

einwirkende Gene, Umweltfaktoren und einer gewissen genetischen Heterogenität [1, 36,

41, 46, 62]. Ein Großteil der Mammakarzinome, welche infolge von Mutationen in

Niedrigpenetranzgenen entstehen, sind östrogenrezeptorpositiv [6, 56]. Trotz all dieser

Erkenntnisse basieren aktuell noch 54% aller familiären Mamma- und

Ovarialkarzinomsyndrome auf unbekannten Genen mit unterschiedlich stark ausgeprägten

Risiken.

Bei 90 – 95% der Mammakarzinomerkrankungen kann allerdings kein genetischer

Hintergrund festgestellt werden [75, 104]. Der Großteil der Ursachen einer

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Brustkrebserkrankung liegt bei den nicht hereditären Faktoren. Einflussfaktoren stellen das

Alter, der Body Mass Index (BMI), die reproduktive Anamnese und der persönliche

Lebensstil dar. Sowohl eine frühe Menarche (11. vs. 13. Lebensjahr: Relatives Risiko (RR)

1,2) und ein später Eintritt in die Menopause (54. vs. 50. Lebensjahr: RR 1,31) als auch ein

höheres Lebensalter bei der ersten Gravidität (35. vs. 20. Lebensjahr: RR 1,32), kein oder

nur kurzzeitiges Stillen, Nulliparität, ein erhöhter Nikotin- und Alkoholkonsum und

Brustvorerkrankungen zählen nach heutigen Erkenntnissen zu den Risikofaktoren für eine

Mammakarzinomerkrankung [11, 18, 27, 38, 46, 77]. Auch eine erhöhte

mammographische Dichte wurde mit einem deutlich erhöhten Brustkrebsrisiko assoziiert

[14-17, 20, 21, 57, 72, 94, 96, 103].

Ältere und postmenopausale Frauen [7, 17, 19, 21, 36, 55, 60, 71, 85, 89, 96, 102] sowie

Multiparae [8, 11, 18, 95] zeigen eine geringere mammographische Dichte. Bereits eine

ausgetragene Schwangerschaft kann die mammographische Dichte signifikant reduzieren

[64]. Dies lässt vermuten, dass die mit einer Schwangerschaft verbundene Reduktion des

Brustkrebsrisikos durch eine direkte Senkung der mammographischen Dichte vermittelt

werden könnte.

Im Bereich des Lebensstils können Inaktivität, falsche Ernährung und ein daraus

resultierendes Übergewicht, oder aber eine reduzierte Kalorienzufuhr das

Erkrankungsrisiko modulieren [11, 65, 78]. Insbesondere bei postmenopausalen Frauen

korreliert der BMI mit einer Erhöhung des Brustkrebsrisikos, was auf die erhöhte

Konzentration zirkulierender Sexualhormone zurückgeführt wird [82]. Bei diesen Frauen

wird Adipositas für 20%, bei den Frauen jenseits des 70. Lebensjahrs sogar für 27% der

Mammakarzinome verantwortlich gemacht [23]. Jedoch werden nicht nur die Inzidenzraten

mit einem erhöhten Körpergewicht assoziiert, auch die Brustkrebsmortalität bei

postmenopausal erkrankten Frauen weist eine Verbindung mit dem BMI auf [82].

Auch der Nikotin- und insbesondere der Alkoholkonsum sind proportional mit dem

Brustkrebsrisiko assoziiert [11, 63, 65]. 4% aller Mammakarzinome, insbesondere

hormonrezeptorpositive Tumore, werden auf den Alkoholgenuss zurückgeführt [23, 63].

Bereits ein mäßiger Alkoholkonsum erhöht das Erkrankungsrisiko (>35g vs. 0g / Tag: RR

1,35).

In Studien sind anamnestische Vorerkrankungen der Brust, wie Carcinoma in situ oder

andere Gewebewucherungen, als nicht hereditäre Risikofaktoren für eine

Brustkrebserkrankung bewiesen worden. Im Gegensatz zu anamnestisch gesunden Frauen

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ist das Risiko bei Frauen mit einer ADH in der Anamnese 4,3fach, bei Frauen mit einem

LCIS in der Anamnese 6,9fach erhöht [63, 77].

In den Veröffentlichungen der Women’s Health Initiative Study [83] und Million Women

Study [13] wurde ein Zusammenhang zwischen der Behandlung mit einer

Hormonersatztherapie bzw. der Einnahme von oralen Kontrazeptiva, Östrogenen,

Östrogen-Gestagen Kombinationen oder Tibolon und einem erhöhten Risiko für die

Entwicklung eines Mammakarzinoms dargelegt. Des Weiteren wurde nach

Behandlungsende eine Reduktion des Risikos im Zeitraum von etwa 10 Jahren auf den

Ausgangswert nachgewiesen [8, 11, 52]. Nichtsdestoweniger hat das Bundesinstitut für

Arzneimittel und Medizinprodukte in Anbetracht der umstrittenen, veröffentlichten Daten

im Sommer 2004 die Zulassung einiger Arzneimittel zur Hormontherapie moduliert. Das

Anwendungsgebiet der Medikamente wurde auf die Behandlung von schweren Formen der

Wechseljahresbeschwerden und, in Ausnahmefällen, auf die Vorbeugung von Osteoporose

begrenzt [84].

Der wohl gravierendste demographische Faktor, welcher bei der Entwicklung eines

Mammakarzinoms mitwirkt, ist das Lebensalter. Die Brustkrebsprävalenz bei den unter 25-

jährigen Frauen beläuft sich auf rund 1%. Ab dem 30. Lebensjahr ist ein stetiger Anstieg

des Inzidenzrisikos zu verzeichnen, so dass bis zum 80. Lebensjahr etwa jede 10. Frau an

Brustkrebs erkrankt [8, 65].

Die primäre Prävention für Brustkrebs ist begrenzt. Dennoch kann eine gesunde

Lebensweise das Risiko einer Mammakarzinomerkrankung senken. Durch eine

postmenopausale sportliche Betätigung kann eine Risikoreduktion von 20 – 80% erreicht

werden [23, 97]. In Ausnahmefällen ist auch eine Medikamenteneinnahme geeignet, um

das Lebenszeitrisiko zu dezimieren [34].

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2.3 Mammographiescreening

Die Entdeckung eines Mammakarzinoms in frühen Stadien ist relevant für die Therapie

und Prognose der Erkrankung. Ab einem Alter von 30 Jahren wird es Frauen zwar durch

die Krebsfrüherkennungs-Richtlinien ermöglicht, an Brustkrebsfrüherkennungsmaßnahmen

teilzunehmen, jedoch werden sie nur von 49,4% der anspruchsberechtigten Frauen

wahrgenommen. Diese Rate sinkt mit höherem Lebensalter der Frauen noch weiter [52].

Mittlerweile haben Frauen in Deutschland im Alter von 50 - 69 Jahren die Möglichkeit,

alle 24 Monate an einem Mammographiescreening zur Früherkennung von Brustkrebs

teilzunehmen. In der Mammographie können Tumore ab einem Durchmesser von 10 mm

dargestellt werden. Es ist bislang das einzige diagnostische Verfahren, für das eine Senkung

der Mortalität um 30% für die Altersgruppe der 50- bis 69-jährigen nachgewiesen wurde

[47, 49].

In Deutschland wurden in den Jahren 2001 und 2002 drei Modell-Regionen eingerichtet,

in denen ein gemäß den Europäischen Leitlinien [43] qualitätsgesichertes

Mammographiescreeningprogramm geprüft wurde [52]. Dieses Programm umfasste sowohl

Einladung und Information der Frauen und Erstellung und Befunden der

Screeningaufnahmen als auch eventuell notwendige Abklärungsdiagnostik und

Weiterleitung in eine individuelle Therapie. Bereits in diesen Modellprojekten konnte der

erwartete Inzidenzanstieg für Brustkrebs in der Altersklasse der 50- bis 69-jährigen eine

günstigere Tumorstadienverteilung und eine damit verbesserte Prognose der Erkrankung

verzeichnet werden [8].

2004 wurde infolge des Inkrafttretens der aktualisierten Krebsfrüherkennungsrichtlinien

die Grundlage für ein flächendeckendes und qualitätsgesichertes Mammographiescreening,

entsprechend der Modellregionen, gelegt, welches für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren

zugelassen ist [52]. Bis Anfang 2009 haben alle bundesweit geplanten Screening-Einheiten

ihre Regelversorgung aufgenommen. Der erwartete Inzidenzanstieg trat, wie bereits in den

Modellregionen festgestellt, ein [68]. Unter dem 50. Lebensjahr zeigt sich das

Mammographiescreening als kontrovers, da bei jungen Frauen zwar 60 - 90% der

Karzinome mammographisch nachweisbar sind, die Beurteilung der Aufnahmen jedoch

durch die erhöhte Dichte der Brust deutlich erschwert und dadurch die Gefahr von

Fehldiagnosen erhöht ist [66, 70, 74].

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Ziel der Früherkennung durch das Mammographiescreening ist eine deutliche Senkung

der Brustkrebsmortalität in der anspruchsberechtigten Altersgruppe der Frauen durch eine

Diagnose der Mammakarzinome in frühen Stadien. Die Zielgröße für die Teilnahme an

dieser Früherkennungsuntersuchung liegt nach den Europäischen Leitlinien bei 70%. Eine

geringere Teilnahmerate stellt das Erreichen des Ziels, die Senkung der Mortalität, in Frage

[68].

In den Modellregionen und ersten Hochrechnungen des flächendeckenden

Mammographiescreenings wurden sowohl für die Sensitivität, als auch für die Spezifität die

für ideale Früherkennungsmaßnahmen notwendigen hohen Werte erzielt [52, 68]. Eine

Erhöhung der Neuerkrankungsrate auf mehr als das Dreifache im Vergleich zu Regionen

ohne Screening und eine Wiedereinbestellungsrate für die Abklärungsdiagnostik von unter

den nach Europäischen Leitlinien vorgegebenen 7% zeichnen diese hohen Werte aus. Da

das Mammakarzinom, trotz seines häufigen Auftretens bei Frauen, eine relativ geringe

Inzidenzrate in der Allgemeinbevölkerung aufweist [8], spielt bei Screeninguntersuchungen

die Spezifität, also das Herausfiltern der gesunden Frauen, eine größere Rolle als die

Sensitivität.

Der positive prädiktive Wert (PPV) ist sowohl von der Sensitivität als auch von der

Spezifität abhängig. Zusätzlich ist er eine Funktion der Inzidenz in der beobachteten

Gruppe. Je höher die Inzidenz einer Erkrankung ist, desto höher ist der PPV. Um den PPV

im Mammographie-Screening noch weiter zu erhöhen, ist es möglich, durch Abfrage von

individuellen Risikofaktoren der Frauen vor der Untersuchung das Screening-Kollektiv in

Richtung Frauen mit höherem Erkrankungsrisiko zu verändern und damit einen

Inzidenzanstieg zu erreichen.

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2.4 IBIS II Chemopräventionsstudie und Identifikation von potentiellen

Teilnehmerinnen an Chemopräventionsprogrammen

Die medikamentöse Prävention des Mammakarzinoms bei Frauen mit einem erhöhten

Brustkrebsrisiko ist ein neuer und vielversprechender Ansatz, mit der sich unter anderem

die IBIS II Chemopräventionsstudie beschäftigt [24, 32, 34, 48, 99, 100]. Dies ist eine

randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte und multizentrische Studie der

International Breast Cancer Intervention Study Group. Das primäre Studienziel ist die

Untersuchung der Effektivität von Anastrozol für die Primärprävention von Brustkrebs bei

postmenopausalen Frauen mit einem erhöhten Risiko für ein Mammakarzinom [32].

In Arm 1 erhalten die Teilnehmerinnen täglich Anastrozol über fünf Jahre, während in

Arm 2 ein Placebo über fünf Jahre verabreicht wird. In beiden Armen ist das Auftreten von

Brustkrebs (eingeschlossen einem DCIS) der Endpunkt der Studie. Die Berechnung des

individuellen Risikos der Frauen, auf dessen Grundlage die Einschlusskriterien basieren, ist

das Tyrer-Cuzick Risikomodell [93]. Aktuell sind in der IBIS II Chemopräventionsstudie

mehr als 5000 Frauen eingeschlossen. Die Rekrutierung wird noch bis Ende 2011

fortgeführt werden.

Die Bereitschaft zur Teilnahme an Chemopräventionsstudien ist allerdings oft gering, da

die potentiellen Teilnehmerinnen gesunde Frauen sind [24, 33, 48, 99]. Um hohe

Teilnahmeraten zu erzielen, wurden in verschiedenen Studien unterschiedliche

Rekrutierungsstrategien angewandt (Tabelle 1).

In der MORE Chemopräventionsstudie konnte durch eine Kombination von breit

angelegten Medienkampagnen und der Durchsicht von klinischen Datenbanken eine gute

Teilnehmerinnenrate in den USA und Kanada erreicht werden [24, 42]. In der NSABP-P2

Studie wurden Fragebögen in rund 200 amerikanischen Kliniken verteilt [99]. In der IBIS-I

Chemopräventionsstudie wurden Frauen in verschiedenen Sprechstunden

(humangenetische Beratung, beim Hausarzt), beim Mammographiescreening oder auch

über die Medien angesprochen [33]. Das gleiche Rekrutierungskonzept besteht in der IBIS

II Chemopräventionsstudie.

Da eine gute Rekrutierung zur erfolgreichen Durchführung von Chemopräventionsstudien

essentiell ist, ist die Identifikation von spezifischen Personencharakteristika, der an

Chemopräventionsstudien interessierten Frauen, entscheidend.

Page 16: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

13

Sowohl eine geringe Schulbildung, Arbeitslosigkeit und keine Berufsausbildung, als auch

Scheidung, Verlust des Ehemannes oder zwei bzw. drei Kinder korrelieren mit einer

Bereitschaft zur Teilnahme an chemopräventiven Maßnahmen [47].

Auch die Aufklärung über die Erkrankung Brustkrebs, einschließlich der

prädisponierenden Risiken, durch den behandelnden Hausarzt oder Gynäkologen erhöht die

Bereitschaft zur Teilnahme an Chemopräventionsprogrammen [47]. Zusätzlich ist das

Interesse an diesen Programmen von der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit an

Brustkrebs zu erkranken abhängig. Für Ärzte in der klinischen Praxis ist es trotz einiger

veröffentlichter Modelle zur Berechnung des Lebenszeitrisikos mittels Risikofaktoren [5,

26, 45, 51, 79] schwer Frauen bezüglich ihres Erkrankungsrisikos zu beraten. Die

Einschätzung des Lebenszeitrisikos mittels dieser Modelle könnte jedoch helfen, Frauen zu

identifizieren, die an Chemoprävention Interesse zeigen.

Für eine ideale Rekrutierung sollten bei der Befragung der Frauen möglichst viele dieser

Personencharakteristika berücksichtigt werden. In einer Mammographiescreeningkohorte

erreicht man einen Teil der Altersgruppe der 45 – 54 jährigen Frauen, in der die

Bereitschaft zur Teilnahme an Chemopräventionsprogrammen am größten ist [47]. Zudem

werden dort insbesondere die Frauen angesprochen, die durch Kenntnis ihrer

Risikofaktoren bereits an Präventionsmaßnahmen teilnehmen. Diese Charakteristika

könnten Frauen gleichzeitig auch dazu prädisponieren einen strukturierten Fragebogen

auszufüllen um eine Gelegenheit zu bekommen mehr über ihr persönliches Brustkrebsrisiko

und Chemoprävention zu erfahren.

Page 17: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

14

Tab. 1: Rekrutierung von Frauen in Chemopräventionsstudien [24, 33, 48, 99]

Chemopräventionsstudie Rekrutierung

IBIS-I Bei humangenetischen Beratungen, beim Mammographie-

Screening, bei Hausärzten, Medien und Ansprechen Verwandter

von Frauen mit Brustkrebs

IBIS-II siehe IBIS-I; aktuell Studie noch nicht beendet

MORE

schriftliche Annoncen und Radio-Werbung in den USA und

Kanada; und Kliniksdatenbanken

NSABP-P2 Verteilung von Fragebögen an 200 Kliniken in den USA

2.5 Fragestellung

In einigen Studien wurde bereits die Effektivität antihormoneller Wirkstoffe als

Medikament zur Prävention von Brustkrebs nachgewiesen. Wegen der geringen

Beteiligung an derartigen Chemopräventionsstudien, wurde in der hier vorgestellten

Dissertationsarbeit versucht im Rahmen des deutschen Mammographie-

screeningprogramms zu erarbeiten, in wie weit bestimmte Personencharakteristika Frauen

dazu prädisponieren an einer Umfrage zum Brustkrebsrisiko und an einer Studie zur

Chemoprävention teilzunehmen.

Weitere Ziele waren, herauszufinden in wie weit das reale Brustkrebsrisiko mit der

Bereitschaft korreliert, an einem Beratungsgespräch über Brustkrebsrisiko und

chemopräventive Maßnahmen teilzunehmen. Zudem sollte die Teilnahmerate der Frauen an

präventiven Maßnahmen für Brustkrebs im Rahmen der IBIS-II Chemopräventionsstudie

ermittelt werden. Es wurden die Gründe identifiziert, die zur Ablehnung einer Teilnahme

an der IBIS-II Chemopräventionsstudie führten.

Page 18: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

15

3. Patientinnen und Methoden

3.1 Studienpopulation

Die multizentrische Umfrage wurde in fünf Mammographiescreeningeinheiten in

Deutschland - Regensburg, Freiburg, Erlangen Land, Erlangen Stadt/Nürnberg und

Bayreuth – zwischen 2007 und 2009 durchgeführt. In jedem Zentrum gab es einen

Verantwortlichen, der sicherstellte, dass die Mitarbeiter über das Studienprozedere

aufgeklärt waren und den Fragebogen in ihren Institutionen verteilten. Alle Frauen, die am

Mammographiescreening teilnahmen, wurden gebeten, einen Fragebogen auszufüllen und

direkt wieder abzugeben oder ihn mittels eines frankierten Rückumschlags an die

Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen zurückzuschicken. In Übereinkunft mit

den deutschen Empfehlungen für das Mammographiescreeningprogramm waren dies

Frauen von 50 bis 69 Jahren ohne anamnestische Brustkrebserkrankung, ohne gegenwärtige

Brustveränderungen und keiner Mammographiescreeninguntersuchung in den letzten zwei

Jahren. Die Einladung zu einer derartigen Untersuchung erfolgt durch populationsbezogene

Register aus dem entsprechenden Gebiet. Die genauen Methoden der Einladung im

Rahmen des Mammographiescreeningprogramms wurden bereits beschrieben [68, 87].

Es wurde eine Genehmigung von der Ethikkommission der Friedrich Alexander

Universität Erlangen erteilt. Eine Einwilligungserklärung wurde von allen teilnehmenden

Frauen gegeben.

3.2 Fragebogen

Der Fragebogen (siehe Appendix), zur Erfassung individueller Risikofaktoren wurde auf

der Grundlage der Auswahlkriterien für die Teilnahme an der IBIS-II

Chemopräventionsstudie entworfen. Im ersten Teil wurden persönliche Daten der Frauen

wie Körpergewicht, Größe, Geburtsdatum, Anzahl der Kinder, Menopausenstatus,

Hormonersatztherapie erfragt. Im zweiten Teil wurde die Eigenanamnese wie frühere

Brustoperationen und bestehende Krebserkrankungen mit speziellem Hinblick auf die

Brustkrebsanamnese erfragt. Der dritte Teil beschäftigte sich mit der Familienanamnese der

Frauen im Hinblick auf Brust- und Eierstockkrebs im Bezug auf die Risikoeinschätzung.

Page 19: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

16

Die Frauen wurden nach dem Wunsch einer Kontaktaufnahme, im Falle der Eignung für

die Teilnahme an der IBIS-II Chemopräventionsstudie, für den Erhalt weiterer

Informationen über Chemoprävention befragt. Bei Interesse wurden die Kontaktdaten

aufgenommen – Name, Telefonnummer, Ort. Alle Angaben der Frauen wurden in einer

dafür vorhergesehenen Datenbank dokumentiert, welche automatisch berechnete, ob eine

Eignung für die IBIS-II Chemopräventionsstudie besteht. Daten über die

mammographische Dichte, welche ein Einschlusskriterium für die IBIS-II

Chemopräventionsstudie ist, wurden hierbei nicht berücksichtigt.

Die Fragebögen wurden in der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen für den

Zeitraum der Studie archiviert und nach Ende der Studie vernichtet.

3.3 Beratungsgespräch

Frauen, welche, im Falle der Eignung für die Teilnahme an der IBIS-II

Chemopräventionsstudie, Interesse an weiteren Informationen zeigten, wurden angerufen

und es wurde ein Termin für eine persönliche Beratung über mögliche

Präventionsmöglichkeiten, eingeschlossen chemopräventiver Behandlungen, im jeweiligen

Studienzentrum vereinbart.

In diesem Gespräch wurden insbesondere drei Themenbereiche angesprochen:

1. Gesundheitsfördernde Maßnahmen im Allgemeinen, die zusätzlich das

Brustkrebsrisiko senken können.

2. Primäre Prävention, welche durch eine Medikamenteneinnahme erfolgen kann und,

bei Eignung, das Angebot zur Teilnahme an der IBIS-II-Studie mit Einwilligung in

die Einverständniserklärung.

3. Darlegung der Möglichkeit einer Beratung über die Risikosprechstunde der

Frauenklinik und der Humangenetik des Universitätsklinikums Erlangen bezüglich

dieses Krankheitsbildes bei Hinweisen auf ein familiäres Mamma- und

Ovarialkarzinomsyndrom.

Page 20: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

17

3.4 Statistische Auswertung

Alle Daten sind als Mittelwerte mit Standardabweichung oder als Anzahl und

Prozentzahlen, soweit nicht anders angegeben, dargestellt. Studienteilnehmerinnern, welche

die Einschlusskriterien erfüllten und zusätzlich Interesse an Informationen über

Möglichkeiten zur Primärprävention von Brustkrebs bekundeten, wurden durch

angemessene statistische Tests mit den Teilnehmerinnen verglichen, welche sich keinen

weiteren Kontakt wünschten. Die Nullhypothese lautete jeweils „Die Gruppen

unterscheiden sich nicht“. Für stetige Zielmerkmale wurde der Student’s t-Test, für diskrete

und ordinal-kategoriale Merkmale der Wilcoxon Rangsummentest und für kategoriale

Zielmerkmale der χ²-Test oder exakte Test nach Fisher angewandt. Der χ²-Test wurde

benutzt, wenn alle erwarteten Häufigkeiten größer als fünf waren, andernfalls der exakte

Test nach Fischer. Zur Analyse diskreter, abhängiger Variablen wurden viele logistische

Regressionsmodelle entwickelt, um allgemeine Zusammenhänge zwischen den Wünschen

der Teilnehmerinnen (binäres Ergebnis) und Personencharakteristika (Prädiktorvariablen)

zu bewerten. Zum finalen Modell kam man durch Rückwärtselimination von

Prädiktorvariablen. Alle Tests sind zweiseitig und haben das Signifikanzniveau α = 0,05.

Alle statistischen Analysen wurden mit dem R-System für statistische Berechnungen

(Version 2.8.1; R Development Core Team, Wien, Österreich, 2008) durchgeführt.

Page 21: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

18

4. Ergebnisse

4.1 Teilnahme

Insgesamt wurden im Zeitraum zwischen 2007

und 2009 an 5151 Frauen Fragebögen von den

fünf oben erwähnten teilnehmenden

Mammographiezentren verteilt. Diese wurden

von 49% der Frauen (n = 2524) ausgefüllt.

17,7% (n = 446 Frauen) erfüllten die

Einschlußkriterien der IBIS-II

Chemopräventionsstudie, wobei die

mammographische Dichte, welche ein weiteres

Einschlusskriterium für die Studie darstellt,

hierbei noch nicht beachtet wurde. Von diesen

Frauen zeigten 45,3% (n = 202) Interesse an

weiteren Informationen zur Prävention bzw. an

einem Beratungsgespräch. Nur 35 Frauen stellten

sich schließlich zur einer persönlichen Beratung

vor. Nach eingehender Beratung und

nochmaliger Überprüfung der Einschlusskriterien

konnten am Ende unserer Studie drei Frauen in

die IBIS-II Chemopräventionsstudie

eingeschlossen werden, siehe dazu auch

Abbildung 1.

Verteilte

Fragebögen

n = 5151

Geeignet für

IBIS-II Nein

Informationen

erwünscht

Nein

Persönliche

Beratung

Nein

In IBIS-II

übernommen Nein

Ausgefüllt

Nein

n = 3

n=2524

n = 35

n = 446

n = 202

n = 244

n = 2060

n = 167

n = 32

n = 2627

Abbildung 1

Page 22: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

19

4.2 Soziodemographische Daten

Tabelle 2 zeigt die soziodemographischen Daten für die Teilnehmerinnen im

Mammographiescreeningprogramm, welche den Fragebogen ausgefüllt haben (n = 2524).

Das mittlere Alter der Frauen war 59,5 Jahre (Standardabweichung (SD) 6,2 Jahre). Unter

ihnen bildeten Frauen mit Kindern die größte Gruppe (89%). Das Alter der Frauen zum

Zeitpunkt ihrer ersten Geburt war durchschnittlich 23,6 Jahre (SD 4,5 Jahre). Der

durchschnittliche BMI der Frauen war 27,3 kg/m² (SD 5,5 kg/m²). Alle Teilnehmerinnen

waren postmenopausal, wobei das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt des Eintritts der

Menopause bei 49,1 Jahren (SD 5,9 Jahre) lag. 11,3% (n = 277) von diesen Frauen nahmen

Hormonpräparate im Rahmen einer Hormonersatztherapie (HRT) ein. Von allen Frauen

berichteten nur 9,6% (n = 241) von einer in der Vergangenheit liegenden Brustbiopsie,

während dabei bei 2,6% (n = 72) eine Gewebsveränderung, eingeschlossen

präneoplastischer Veränderungen, festgestellt wurde. 6,8% (n = 171) der Teilnehmerinnen

gaben eine Krebserkrankung in ihrer Eigenanamnese an. Bezüglich der Familienanamnese

gaben 14,4% (n = 364) der Frauen Verwandte mit einem Mamma- und/oder

Ovarialkarzinom an.

Tab. 2: Charakteristika der Frauen, welche den Fragebogen ausgefüllt haben (n=2524)

Alter bei Studienteilnahme (Jahre) Mittelwert (SD)

59,5 (6,2)

Größe (cm) Mittelwert (SD)

163,7 (6,1)

Gewicht (kg) Mittelwert (SD)

73,3 (15,3)

BMI (kg/m²) Mittelwert (SD)

27,3 (5,5)

Menopausenalter (Jahre) Mittelwert (SD)

49,1 (5,9)

Anzahl der Kinder Medianwert Nullipara (n (%))

2

259 (10,8)

Hormonersatztherapie (HRT) Ja (n (%)) Nein (n (%)) Unbekannt (n (%))

277 (11,3)

2089 (84,3)

110 (4,4)

Page 23: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

20

Fortsetzung Tab. 2: Charakteristika der Frauen, welche den Fragebogen ausgefüllt haben (n=2524)

Alter bei der 1.Geburt Mittelwert (SD)

23,6 (4,5)

Verwandte mit Brustkrebs (n (%)) 364 (14,4)

Brustoperationen in der Anamnese (n (%)) 241 (9,6)

Gutartige Gewebewucherung in der Anamnese (n (%)) 215 (8,5)

Präneoplastische Gewebeveränderung in der Anamnese (n (%)) 72 (2,9)

Antiöstrogeneinnahme Ja (n (%)) Nein (n (%)) Unbekannt (n (%))

13 (0,5)

2267 (89,8)

244 (9,7)

Krebs in der Anamnese (n (%)) 171 (6,8)

Tab = Tabelle; BMI = Body mass index; HRT = Hormonersatztherapie; SD = Standardabweichung

4.3 Charakteristika der Frauen mit Interesse an Informationen über

Chemoprävention

Tabelle 3 stellt die Antworten der Frauen dar, die für die Teilnahme an der IBIS-II

Chemopräventionsstudie geeignet waren (n = 446), eingeschlossen der Frage nach ihrem

Interesse für weitere Informationen über Primärprävention von Brustkrebs. Die Frauen, die

weitere Informationen über Möglichkeiten zur Risikoreduktion erhalten wollten, waren

signifikant jünger (p < 0,01), hatten signifikant mehr Kinder (p = 0,03) und mehr

Verwandte mit Brustkrebs in der Anamnese (p < 0,001), als Frauen, die kein Interesse

daran zeigten. Keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen gab es jedoch bezüglich

des BMI, einer HRT oder einer eigenanamnestischen Brustbiopsie bzw. Krebserkrankung.

Alle Personencharakteristika aus Tabelle 3 wurden in einem multivariaten

Regressionsmodell untersucht. Die Variablen „Verwandte mit Brustkrebs“ und „Anzahl der

Kinder“ blieben statistisch signifikant (Tabelle 4). Insbesondere die Anzahl der

Verwandten mit einem Mammakarzinom in der Anamnese hatten einen großen Einfluss auf

das Verhalten der Frauen und verdoppelte fast das Interesse in dieser Subgruppe an

weiteren Informationen über Chemoprävention (Tabelle 4).

Page 24: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

21

Tab. 3: Charakteristika der Frauen, welche für die Aufnahme in die IBIS-II Chemopräventionsstudie geeignet

waren (n=446), bezogen auf ihr Interesse weitere Informationen zu erhalten (Mittelwert und Standardabweichung

für das Alter und Body Mass Index, Anzahl und Prozentzahlen für alle anderen Charakteristika)

Charakteristika Weitere

Informationen

erwünscht n (%)

Keine weiteren

Informationen

erwünscht n (%)

P - Wert

Verwandte mit Brustkrebs 0 1 ≥ 2

109 (38,8)

54 (52,9)

24 (72,7)

172 (61,2)

48 (47,1)

9 (27,3)

< 0,0001a

Alter (Jahren) < 55 55 – 64 > 64

18 (69,2)

83 (44,9)

94 (42,5)

8 (30,8)

102 (55,1)

127 (57,5)

< 0,01b

Anzahl der Kinder 0 1 ≥ 2

34 (33,3)

55 (48,2)

102 (49,0)

68 (66,7)

59 (51,8)

106 (51,1)

0,03a

BMI < 19 19 – 25 25 – 30 > 30

6 (66,7)

56 (41,8)

83 (48,5)

45 (42,1)

3 (33,3)

78 (58,2)

88 (51,5)

62 (57,9)

0,50b

Hormonersatztherapie Ja Nein

24 (45,3)

168 (44,9)

29 (54,7)

206 (55,1)

0,94c

Brustoperationen in der Anamnese Ja Nein

23 (57,5)

175 (44,3)

17 (42,5)

220 (55,7)

0,14c

Gutartige Gewebewucherung in der Anamnese Ja Nein

14 (56,0)

16 (7,4)

11 (44,0)

201 (92,6)

0,35c

Präneoplastische Gewebeveränderung in

der Anamnese Ja Nein

1 (50,0)

171 (44,5)

1 (50,0)

213 (55,5)

1,00d

Krebs in der Anamnese Ja Nein

14 (45,2)

181 (45,1)

17 (54,8)

220 (54,9)

0,86c

Antiöstrogeneinnahme Ja Nein

2 (50,0)

182 (45,5)

2 (50,0)

218 (54,5)

1,00d

aWilcoxon Rangsummen-Test;

b Student’s t-Test;

c Chi-Quadrat Test;

d exakter Test nach Fisher

Page 25: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

22

Tab 4: Multivariate logistische Regressionsanalyse, mit Interesse der Frauen an weiteren Informationen über

Chemoprävention, wie die Ergebnisse* und die Variablen in Tabelle 3 als Prädiktoren** gezeigt werden finales

Modell). Regressionskoeffizienten mit ihren Standardfehlern und P-Werten, odds ratios*** und 95% Konfidenz

Intervall in Klammern.

Variable Regressions-

koeffizient

Standard-

fehler P-Wert

Odds ratio

(95 % Konfidenzintervall)

Intercept -0,77 0,21 < 0,001 -

Verwandte mit

Brustkrebs 0,55 0,19 < 0,01 1,74 (1,20 bis 2,53)

Anzahl der Kinder 0,26 0,11 0,02 1,30 (1,06 bis 1,61)

* Ergebnis-Variable ist codiert mit 1, wenn weitere Informationen erwünscht und mit 0 für keine weiteren

Informationen erwünscht

**Ausgangswert: 0 Verwandte mit Brusktrebs; 0 Kinder

*** Odds ratio für jede Verwandte bzw. Kind

4.4 Charakteristika der Frauen mit Interesse an chemopräventiven Maßnahmen in

Anlehnung an die IBIS-II Einschlusskriterien

Die Charakteriska der Frauen die für die IBIS-II Chemopräventionsstudie geeignet

gewesen wären (n = 446) und Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebs und

Chemoprävention gezeigt hatten ist in Tabelle 5 dargestellt. Die Analyse der Variablen

zeigt den starken Einfluss einer positiven Familienanamnese bezüglich Mamma- und/oder

Ovarialkarzinomen. Frauen, die mehr als eine Verwandte mit Brustkrebs hatten, wollten

sich signifikant öfter informieren (p < 0,01). Auch der Einfluss der Parität blieb nach

Angleichung an die IBIS-II Einschlusskriterien statistisch signifikant (p = 0,02).

Auch hier wurde ein multivariates logistisches Regressionsmodell verwendet. Frauen mit

„zwei oder mehr Erst- oder Zweitlinienverwandten mit anamnestischen Brust- und/oder

Eierstockkrebs“ und „Nullipara oder Erstgebärende ≥30 Jahre mit einer

Erstlinienverwandten, welche an Brustkrebs erkrankt ist“, zeigten das größte Interesse an

einem Beratungsgespräch. Auch hier hatte eine positive Familienanamnese bezüglich eines

Mamma- und/oder Ovarialkarzinoms den größten Einfluss und verdoppelte das Interesse in

dieser Subgruppe an weiteren Informationen über Chemoprävention (Tabelle 6).

Page 26: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

23

Tab. 5: Interesse der Frauen, welche geeignet für die Aufnahme in die IBIS-II Studie waren (n = 446), an weiteren

Informationen über Präventionsmaßnahmen, bezogen auf die angeglichenen Charakteristiken der IBIS-II

Einschlusskriterien

Charakteristikum Weitere

Informationen

erwünscht n (%)

Keine weiteren

Informationen

erwünscht n (%)

P-Wert

Erstlinienverwandte, welche im Alter ≤ 50 an

Brustkrebs erkrankten Ja Nein

22 (57,3)

180 (44,4)

19 (46,3)

225 (55,6)

0,33

Zwei oder mehr Erst-/oder Zweitlinienverwandte,

welche an Brust-/ oder Ovarialkrebs erkrankten Ja Nein

24 (72,7)

178 (43,1)

9 (27,3)

235 (56,9)

< 0,01

Nullipara oder bei erster Geburt ≥ 30 Jahre und

Erstlinienverwandte mit Brustkrebs Ja Nein

12 (70,6)

190 (44,3)

5 (29,4)

239 (55,7)

0,06

Benigne Brustbiopsien mit proliferativen

Erkrankungen und eine Erstlinienverwandte mit

einer Brustkrebserkrankung ≤ 40 Jahre Ja Nein

6 (50,0)

196 (45,2)

6 (50,0)

238 (54,8)

0,97

Erstlinienverwandte mit Brustkrebs Ja Nein

32 (50,0)

170 (44,5)

32 (50,0)

212 (55,5)

0,50

Menopause nach 54 Jahren Ja Nein

83 (41,3)

119 (48,6)

118 (58,7)

126 (51,4)

0,15

Nulliparität oder Alter bei erster Geburt ≥ 30 Jahre Ja Nein

65 (32,2)

137 /67,8)

103 (43,4)

183 (32,2)

0,02

Page 27: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

24

Tab. 6: Multivariate logistische Regressionsanalyse; Interesse der Frauen an weiteren Informationen über

Chemoprävention, wie die Ergebnisse* und die Variablen in Tabelle 5 als Prädiktoren gezeigt werden (finales

Modell). Regressionskoeffizienten mit ihren Standardfehlern und P-Werten, odds ratios und 95% Konfidenz

Intervall in Klammern.

Variable Regressions

-koeffizient Standard

-fehler P-Wert Odds ratio

(95 % Konfidenz-

intervall)

Intercept 0,12 0,21 0,57 -

≥2 Erst- oder Zweitlinienverwandte,

welche an Brust- oder Eierstockkrebs

erkrankten Nein Ja

0,86

0,44

0,05

1

2,35 (0,99 bis 5,57)

Nullipara oder Alter bei erster Geburt

≥ 30 Jahre und Erstlinienverwandte,

die an Brust- oder Ovarialkrebs

erkrankten Nein Ja

1,04

0,56

0,06

1

2,84 (0,95 bis 8,48)

Menopause > 54 Jahre Nein Ja

-0,39

0,24

0,09

1

0,68 (0,43 bis 1,07)

Nullipara oder Alter bei der ersten

Geburt ≥30 Jahre Nein Ja

-0,60

0,24

0,01

1

0,55 (0,34 bis 0,87)

* Ergebnis-Variable ist codiert mit 1, wenn weitere Informationen erwünscht und mit 0 für keine weiteren

Informationen erwünscht

Page 28: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

25

4.5 Gründe für Ablehnung der Chemoprävention

Tabelle 7 stellt die Gründe der Frauen dar, die zwar für die Teilnahme an der IBIS-II

Chemopräventionsstudie geeignet waren, die aber an der Studie oder einem

Beratungsgespräch nicht teilnehmen wollten (n = 199). Der Hauptgrund für die Nicht-

Teilnahme bzw. für die Ablehnung eines Beratungsgesprächs war eine unauffällige

Mammographieaufnahme im Mammographiescreening, gefolgt von vorhandenen

Komorbiditäten. Erwartete organisatorische und zeitliche Probleme für die Frauen, die

durch einen festen Zeitplan und der Betreuung in den Studienzentren durch die Teilnahme

an einer klinischen Studie auftreten können, stellten sich als ein weiteres Hindernis für die

Anwerbung der Frauen für Chemopräventionsstudien heraus.

Tab. 7: Gründe von den Frauen, welche für die Aufnahme in die IBIS-II Chemopräventionsstudie geeignet waren

und weitere Informationen über Chemoprävention erhalten wollten, nicht an der Studie teilzunehmen(n = 199; 202

mit weiteren Informationen erwünscht minus 3 eingeschleusten Patientinnen)

Gründe für Ablehnung n %

Nicht pathologische Ergebnisse im Mammographie-Screening 84 42

Gegenwärtige chronische oder akute Erkrankungen gemäß der IBIS-II

Ausschlusskriterien (Infektion, Operationen,…) 40 20

Große Distanz zwischen Wohnort und Studienzentrum (Frauen können nicht ins

Studienzentrum gelangen) 24 12

Kontaktdaten nicht vorhanden oder unvollständige Angaben im Fragebogen (falsche

Telefonnummer, Patient verzogen,…) 16 8

Zeitliche Probleme (Frauen sind nicht bereit Zeit für die Studie zu investieren) 14 7

Unwilligkeit zur Teilnahme durch Beeinflussung durch Stellvertretern 7 4

Angst vor Nebenwirkungen von Anastrozol 6 3

Skepsis gegenüber klinischer Studien 4 2

Fehlende Bereitschaft zum Abbruch der laufenden Hormonersatztherapie 2 1

Sonstige Gründe 2 1

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26

5. Diskussion

Soweit uns bekannt ist, ist unsere Studie die erste Untersuchung, welche die Bereitschaft

zur Einnahme von chemopräventiven Wirkstoffen für Brustkrebs unter gesunden Frauen in

einer bevölkerungsbasierten Mammographiescreeningeinheit untersucht hat. Durch die

freiwillige Teilnahme haben nur 49% (n = 2524) der Frauen den verteilten Fragebogen

ausgefüllt, wodurch eine Verzerrung der Auswertung nicht ganz ausgeschlossen werden

kann. Insgesamt 446 von 2524 Frauen (17,7%), die unseren Fragebogen ausfüllten, haben

auch die Einschlusskriterien der IBIS-II Chemopräventionsstudie erfüllt. Verglichen mit

früheren Studien, bei denen weniger als 10% der Frauen für Chemoprävention geeignet

waren [44], kann dies als ein hoher Prozentsatz betrachtet werden. Dennoch ist die

endgültige Teilnahmerate an der IBIS-II Chemopräventionsstudie mit drei von 446

geeigneten Frauen, im Vergleich zu bisherigen Studien, sehr gering [24, 33, 48, 99]. Durch

andere bereits erwähnte Rekrutierungskonzepte (Tab.1) konnten in der NSABP-P2 Studie

von 96.368 Frauen 19747 (20,5%) in die Studie eingeschleust werden [99]. Eine ähnlich

hohe Teilnahmerate konnte auch in der MORE Studie erreicht werden, in der von 22.379

Frauen 7705 (34,4%) für die Studie randomisiert wurden [24, 42].

Sowohl in einer früheren [106], als auch in der vorliegenden Studie wurde festgestellt,

dass Frauen, welche Informationen über Chemopräventionsmaßnahmen erhalten wollten,

signifikant jünger (p < 0,01) waren als die, die kein Interesse daran zeigten. Bei den Frauen

< 55 Jahren, welche für den Einschluss in die IBIS-II Chemopräventionsstudie geeignet

waren, baten 69,2% (n = 18) um weitere Informationen über Primärprävention. Obwohl im

Regressionsmodell der Unterschied nicht statistisch signifikant blieb, ist anzunehmen, dass

diese Frauen eher auf ihre Gesundheitsvorsorge achten und besser über die Relevanz von

Risikofaktoren informiert sind, als ältere Teilnehmerinnen.

Es wurde zwar festgestellt, dass die meisten Frauen ihr persönliches Risiko, an Brustkrebs

zu erkranken, im Allgemeinen überschätzen [58], jedoch ist die weibliche Bevölkerung

bezüglich des Risikofaktors der Nulliparität zu wenig sensibilisiert. Laut den Ergebnissen

der vorliegenden Studie hatten Frauen, welche sich für Informationen über

Chemoprävention interessierten, signifikant mehr Kinder (p = 0,03). Dieses Ergebnis blieb

auch signifikant (p = 0,02) unter den Frauen, welche den Einschlusskriterien der IBIS-II

Studie entsprachen. Bei Frauen, welche keine eigenen Kinder haben, waren 66,7% (n = 68)

trotz des dadurch resultierenden Risikofaktors für Brustkrebs an keinem weiteren Kontakt

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27

interessiert. Da die Bereitschaft zur Teilnahme an Chemopräventionsstudien mit dem

subjektiv eingeschätzten Risiko für eine Mammakarzinomerkrankung korreliert, ist dieses

Ergebnis beim Entwurf von Rekrutierungsstrategien zukünftig zu beachten. Es sollte eine

effizientere Aufklärung über das Brustkrebsrisiko in diesem Themenbereich erfolgen.

Die neuen Erkenntnisse über Nebenwirkungen einer Hormonersatztherapie, wie

kardiovaskuläre Ereignisse oder ein erhöhtes Brustkrebsrisiko, sind in den letzten Jahren in

das Bewusstsein der Allgemeinbevölkerung getreten. Dadurch hat sich die Einstellung der

Frauen gegenüber einer hormonellen Behandlung der Wechseljahresbeschwerden verändert

und die Einnahmerate ging deutlich zurück [11, 13, 61]. In einer anderen Studie zeigte sich,

dass 61,4% der befragten Frauen eine aktuelle oder in der Vergangenheit liegende

medikamentöse Behandlung ihrer Wechseljahresbeschwerden im Rahmen einer

Hormonersatztherapie subjektiv als relevanten Risikofaktor für die Entwicklung eines

Mammakarzinoms wahrnahmen [47]. Jedoch steht - nach den Ergebnissen dieser Studie -

dieses Bewusstsein der Frauen weder in positiver noch negativer Assoziation mit dem

Wunsch nach einer Teilnahme an einer Chemopräventionsstudie [47]. Diese Daten wurden

vor der Veröffentlichung der Million Women Study [90] und der Women’s Health

Initiative (WHI) Studie [91] erhoben, in denen durch den kombinierten Einsatz von

Östrogen-Gestagen-Präparaten das erhöhte Risiko für Brustkrebs zum Zeitpunkt der

Behandlung und der Abfall des Risikos nach Therapieende nachgewiesen wurde [13, 25,

83]. Die Publikationen der umstrittenen Daten über eine Hormonersatztherapie haben in

den letzten Jahren zu einer signifikanten Reduktion im Einsatz von hormonellen

Wirkstoffen zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden geführt [67]. Auch die

Auswertungen der Variablen, die für die Teilnahme an der NSABP-P1

Chemopräventionsstudie eine Rolle spielten, haben gezeigt, dass die Forderung, während

der Studienbeteiligung keine Hormonersatztherapie erhalten zu dürfen ein wichtiger

Hinderungsgrund für die Teilnahme war [105]. Allerdings waren weder die Ergebnisse der

Million Women Study noch die der WHI-Studie bekannt, als diese Daten veröffentlicht

wurden. Im Gegensatz dazu ließ sich im Kollektiv der gegenwärtigen Studie keine

signifikante Korrelation zwischen dem Erhalt einer Hormonersatztherapie und dem

Interesse der Frauen an weiteren Informationen über Chemopräventionsmöglichkeiten von

Brustkrebs und der Teilnahme an der IBIS-II Chemopräventionsstudie feststellen. Somit

hat die Hormonersatztherapie den prädiktiven Wert im Hinblick auf die Teilnahme an

Chemopräventionsstudien verloren. Sowohl 11,3% (n = 277) aller Teilnehmerinnen

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28

(n = 2524), die den Fragebogen ausfüllten, gaben an, derzeitig eine Hormonersatztherapie

zu erhalten, als auch 11,8% (n = 53) in der Gruppe der Frauen, die für den Einschluss in die

IBIS-II Chemopräventionsstudie geeignet waren (n = 446). Die Auswertung im Hinblick

auf den Wunsch nach weiteren Informationen (p = 0,94) über Risiken von Brustkrebs oder

Chemopräventionsmöglichkeiten zeigte keine Unterschiede zwischen derzeitig hormonell

behandelten Frauen, welche von uns kontaktiert werden wollten (45,3%; n = 24), und

denjenigen, welche sich unter diesen Bedingungen keinen weiteren Kontakt wünschten

(54,7%; n = 29). Dies lässt sich auch durch die Tatsache bestätigen, dass nur 1% (n = 2)

von den für die IBIS-II Chemopräventionsstudie geeigneten Frauen (n = 199) als Grund für

die Ablehnung der Teilnahme an einem Beratungsgespräch bzw. an der Präventionsstudie

Bedenken über das Absetzen der Hormonersatztherapie angegeben haben. Um das Wissen

der Frauen über Brustkrebsrisikofaktoren zu verbessern, ist eine bessere Aufklärung durch

Informationsquellen wie dem Haus- oder Frauenarzt nötig [61, 105, 106].

Der Schlüsselfaktor für die Bereitschaft einer Teilnahme an chemopräventiven

Maßnahmen scheint eine positive Familienanamnese bezüglich eines Mamma- oder

Ovarialkarzinoms zu sein, welche von 14,4% (n = 364) der Teilnehmerinnen der

vorliegenden Studie angegeben wurde. Es ergab sich eine deutliche Assoziation zwischen

dem Wunsch nach weiteren Informationen über Chemoprävention bzw. der Teilnahme an

einem Beratungsgespräch und einer positiven Familienanamnese (p < 0,01). Eine positive

Familienanamnese verdoppelte fast das Interesse der Frauen an weiteren Informationen

über Chemoprävention im Gegensatz zu Frauen ohne Verwandten mit Brustkrebs. In der

Gruppe der Frauen, welche für den Einschluss in die IBIS-II Chemopräventionsstudie

geeignet waren und zwei oder mehr Erst- bzw. Zweitlinienverwandte mit einem Mamma-

oder Ovarialkarzinom hatten, zeigte der Großteil, 72,7% (n = 24), Interesse an weiteren

Informationen zu Chemopräventionsmöglichkeiten. Außerdem war die Anzahl derjenigen,

welche mehr als eine Verwandte mit Brustkrebs hatten, unter den Frauen signifikant höher,

die an weiteren Informationen über Chemoprävention interessiert waren (p < 0,01), als bei

den Teilnehmerinnen, welche kein Interesse bekundeten. Da die Frauen demnach die

Vererbung als gravierenden Risikofaktor für die Erkrankung an einem Mamma- oder

Ovarialkarzinom wahrnehmen, baten Teilnehmerinnen mit positiver Familienanamnese

diesbezüglich mehr als zweimal so oft als andere um weitere Informationen zum Thema

Risikoreduktion. Diese Information sollte genutzt werden, um die Rekrutierung für

Page 32: Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der ... · Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der ... Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick

29

Teilnehmerinnen einer derartigen Chemopräventionsstudie, wie der IBIS-II

Chemopräventionsstudie, zu verbessern.

Die Mehrheit der Frauen, die für IBIS-II Chemopräventionsstudie geeignet waren und an

weiteren Informationen interessiert waren, wollte nicht an der Studie teilnehmen (n = 199).

Für diese Frauen war eine unauffällige Mammographie im Mammographiescreening (42%)

der Hauptgrund für eine Ablehnung der Teilnahme. Daher erscheint es zweifelhaft, ob ein

Chemopräventions-Assessment in einem Mammographiescreeningprogramm umgesetzt

werden kann. Die Tatsache einen nicht pathologischen Befund in der Mammographie zu

haben überwiegt scheinbar die Angst vor einem erhöhten Brustkrebsrisiko und der nötigen

Chemoprävention.

Im Hinblick auf die prädiktiven Werte in dieser Studie hat das logistische Regressions-

Modell 70% der Frauen, welche keine Informationen wünschten, aber nur 42% der Frauen,

welche an weiteren interessiert waren, richtig eingeordnet. Wenn man davon ausgeht (wie

es beobachtet wurde), dass im Allgemeinen etwa die Hälfte aller geeigneten

Teilnehmerinnen derzeitig an weiteren Informationen interessiert ist, ist der positiv

prädiktive Wert dieses Modells beinahe 60%. Allerdings sind diese Schätzungen

optimistisch, da sie auf den gleichen Daten beruhen, welche benutzt wurden, um das

Modell anzupassen.

Eine Zusammenfassung der vorliegenden Ergebnisse zeigt, dass Frauen, die an einem

bevölkerungsbasierten Mammographiescreeningprogramm teilnehmen, bereit sind, einen

kurzen, strukturierten Fragebogen auszufüllen. Dies rechtfertigt das vorliegende

Studiendesign und bietet Frauen die Gelegenheit mehr über ihr persönliches

Brustkrebsrisiko und Chemopräventionsmöglichkeiten zu erfahren. Allerdings war das

Ergebnis der Rekrutierung für die IBIS-II Chemopräventionsstudie im Rahmen dieses

Mammographiescreeningprogramms enttäuschend. Interessanterweise stellten sich keine

Bedenken der Frauen bezüglich eines Absetzens der Hormonersatztherapie als prädiktiver

Wert für die Teilnahme an Chemopräventionsstudien heraus.

Um die Teilnahmeraten an Chemopräventionsstudien zu verbessern, sollten vier

Hauptbereiche beachtet werden, die für Frauen bei Teilnahme an derartigen Studien wichtig

sind [58]. Zum einen sollten mögliche unerwünschte Nebenwirkungen wie

Wechseljahresbeschwerden, Osteoporose, Gelenk- und Muskelschmerzen, welche

beispielsweise bei Aromatasehemmern auftreten können [93], tolerabel sein. Zum anderen

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müssen die Frauen neben dem eigenen Interesse an ihrer körperlichen Gesundheit an die

Effizienz des Medikaments glauben und zusätzlich die Angst überwinden, welche bei der

präventiven Einnahme eines Wirkstoffes mit potentiellen Nebenwirkungen aufkommen

kann [58].

Dennoch sind weitere Kenntnisse über Faktoren, wie beispielsweise die

mammographische Dichte, nötig, welche die Einstellung der Patientinnen zur Teilnahme an

Präventionsstudien beeinflussen, um das Studiendesign, die Einschlusskriterien, die

Erhöhung der Teilnahmeraten und Compliance in diesen Studien zu verbessern. Die

Beurteilung der Auswirkung des Brustkrebsrisikos einer Frau, von Parität und Alter vor

Eintritt in eine klinische Studie, könnten helfen, mögliche Teilnehmerinnen zu

identifizieren.

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6. Literaturangabe

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Benediktsdottir KR, Jakobsdottir M, Xu J, Blondal T, Kostic J, Sun J, Ghosh S,

Stacey SN, Mouy M, Saemundsdottir J, Backman VM, Kristjansson K, Tres A,

Partin AW, Albers-Akkers MT, Godino-Ivan Marcos J, Walsh PC, Swinkels DW,

Navarrete S, Isaacs SD, Aben KK, Graif T, Cashy J, Ruiz-Echarri M, Wiley KE,

Suarez BK, Witjes JA, Frigge M, Ober C, Jonsson E, Einarsson GV, Mayordomo

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Albers-Akkers MT, Swinkels DW, Henderson BE, Kolonel LN, Le Marchand L,

Millastre E, Andres R, Godino J, Garcia-Prats MD, Polo E, Tres A, Mouy M,

Saemundsdottir J, Backman VM, Gudmundsson L, Kristjansson K, Bergthorsson

JT, Kostic J, Frigge ML, Geller F, Gudbjartsson D, Sigurdsson H, Jonsdottir T,

Hrafnkelsson J, Johannsson J, Sveinsson T, Myrdal G, Grimsson HN, Jonsson T,

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7. Abkürzungsverzeichnis

Abb. : Abbildung

ADH : Atypische duktale Hyperplasie

ATM Ataxia telangiectasia mutated (ATM) serine/threonine protein kinase

BMI : Body Mass Index

BRCA 1/2 : Breast cancer 1/2 gene

BRIP1 : BRCA1-interacting protein 1

CASP1 : Caspase 1

CDH1 : Cadherine 1

CHEK : Serine/threonine-protein kinase CHEK (Checkpoint homolog)

CI : Confidence intervall

DCIS : Duktales carcinoma in situ

FGFR2 : Fibroblast growth factor receptor 2

IBIS : International Breast Cancer Intervention Study

HRT : Hormone Replacement Therapy

LCIS : Lobuläres carcinoma in situ

LSP1 : Lymphocyte-specific protein 1

MAP.3 : Mammary Prevention 3

MAP3K1 : Mitogen-activated protein kinase kinase kinase 1

MORE : Multiple Outcomes of Raloxifene Evaluation

MRT : Magnetresonanztomographie

NSABP P 1/2 : National Surgical Adjuvant Breast and Bowel Project Protocol 1/2

PALB2 : Partner and localizer of BRCA2

PTEN : Phosphatase and tensin homolog deleted on chromosome ten

PPV : Positiv prädiktiver Wert

RAD : RecA homolog (von E.coli)

SD : Standardabweichung

STAR : Study of Tamoxifen and Raloxifene

STELLAR : Study to Evaluate Letrozole and Raloxifene

STK11 : Serine/Threonine kinase 11

RR : Relatives Risiko

OD : Odds Ratio

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Tab : Tabelle

TOX2 : High mobility group box family member 2

USA : United States of America

WHI : Women’s Health Initiative

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8. Appendix

Fragebogen

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9. Danksagung

Für die Möglichkeit der Durchführung meiner Dissertation an der Frauenklinik der

Friedrich Alexander Universität in Erlangen möchte ich mich bei dem Klinikumsdirektor

Prof. Dr. M. W. Beckmann bedanken.

Besonders bedanken möchte ich mich ebenso bei meinem Doktorvater, Priv.-Doz. Dr. P. A.

Fasching, für die interessante Aufgabenstellung, die vielfältige Unterstützung durch eine

immerwährende Diskussionsbereitschaft und die vielen Anregungen, die er mir gab.

Bei Herrn Lothar Häberle möchte ich mich insbesondere für die Hilfe bei der statistischen

Auswertung bedanken, der damit einen wichtigen Beitrag für das Gelingen meiner

Doktorarbeit beigetragen hat.

Für die nette und sehr hilfreiche Betreuung, die zudem immer vorhandene Hilfsbereitschaft

bei der Fertigstellung der Dissertation, dem Korrekturlesen der Arbeit und die stete Geduld

sei vor allem Dr. Christian Löhberg und Dr. Sebastian Jud herzlich gedankt.

Ein großer Dank gilt meiner Kollegin, Sabrina Heinrich, für die Unterstützung in jeglicher

Hinsicht, sei es bei der Verteilung der Fragebögen, bei der Dateneingabe und insbesondere

dem freundschaftlichen Beistand, wenn kein Ende in Sicht war.

Nicht versäumen will ich, mich bei den Mitarbeiter/-Innen des Mammobils, und der

teilnehmenden Zentren in Regensburg, Freiburg, Erlangen, Nürnberg und Bayreuth zu

bedanken, die das austeilen der Fragebögen übernommen haben, wenn es mir oder meiner

Kollegin nicht möglich war vor Ort zu sein.

Für das Korrekturlesen sei Christoph Plass, Sebastian Pawletta, Gesa Kaumann und

Sebastian Markus herzlich gedankt.

Ein sehr großer Dank gilt meiner Familie, insbesondere meinen Eltern, ohne die ein

Studium und eine Dissertation nicht möglich gewesen wären.

Außerdem meinen Freunden, und insbesondere meinem Freund, Sebastian Markus, die

mich stets bestärkt haben wenn ich an mir gezweifelt habe, mir Mut zusprachen und für die

erforderliche Abwechslung sorgten.

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10. Lebenslauf

Persönliche Daten:

Name Nadine Rix

Adresse Chr.-Krautheimstr. 31

95100 Selb

Telefon 09287 – 1536

Mobiltelefon 0160 – 3586800

E-mail [email protected]

Geburtsdatum 30.10.1984

Staatsangehörigkeit deutsch

Konfession evangelisch

Familienstand ledig

Ausbildung:

1991 – 1995 Grundschule: Luitpoldschule, Selb

1995 – 2004 Gymnasium: Walter Gropius Gymnasium, Selb

Abschluss: Abitur 2004

2005 – 2011 Medizinstudium: Friedrich Alexander Universität,

Erlangen

Frühjahr 2007 Abschluss des ersten Abschnitts der ärztlichen Prüfung

Frühjahr 2011 Abschluss des zweiten Abschnitts der ärztlichen Prüfung

Praktika:

24.01.05 – 22.02.05 Pflegepraktikum Klinikum Fichtelgebirge Haus Selb

20.07.05 – 19.08.05 Pflegepraktikum Klinikum Fichtelgebirge Haus Selb

15.02.06 – 17.03.06 Pflegepraktikum Klinikum Fichtelgebirge Haus Selb

06.08.07 – 06.09.07 Famulatur Klinikum Fichtelgebirge Haus Selb Innere

(Chefarzt: Dr. Bertram Krüger)

13.02.08 – 13.03.08 Famulatur in Gemeinschaftspraxis Dr. Körner

(Allgemeinmedizin) und Dr. Votteler (Internist), Selb

01.08.08 – 31.08.08 Famulatur Klinikum Fichtelgebirge Haus Marktredwitz

Gynäkologie (Chefärztin: Dr. Maria Dietrich)

03.09.09 – 18.09.09 Famulatur in Praxis Dr. Rumpel (Orthopädie,

Rheumatologie), Regensburg

21.09.09 – 05.10.09 Famulatur in Gemeinschaftspraxis Dr. Stork und Dr.

Pilhofer (Orthopädie, Chirotherapie, Rheumatologie),

Regensburg

Kenntnisse und Fähigkeiten:

Fremdsprachen Englisch, Französisch, Latein