Augustin 2.6.2010 Buergerinitiative Dammstrasse

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  • 8/9/2019 Augustin 2.6.2010 Buergerinitiative Dammstrasse

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    6 Nr.276,2.6. 10 -15.6. 10 tun & lassen AU4USTI

    Lokalaugenschein zum Konflikt um eine geplante Moschee in de r Brigitte nau

    In der Hitze des Stammtisches

    BeiShakespeares Hamletgeht esum Sein oder Nichtsein, Eine Spur weniger dramatisch, aber ebenfa lls konfliktreich ist die Frage um Seinoder Nichtsein eines Gebu -des in Wien. Der tiirkisclr-islamische Verein Atib willin derDammstrae 37 im 20. Bezirkein Bro- und Wohngebudemit einem Veranstaltungssaalbauen - zustzlich zum bereitsbestehenden Gebetsraum. DieBrgerinitiative Moschee ade luft seit Mitte 2007 dagegenSturm . Doch Atib hat bereits dieBaugenehmigung. Der Augustin machte einen Lokalaugenschein an mehreren Sta tionendes Konflikts.

    Dmmstraa e 37, Freitag, 9.

    April. kurz nach 13 Uhr.DieSonnescheint.dieVgelzwitschern. Es ist ruhig. Hin

    und wieder parkt einAuto ein. Diegegenberliegende Anker-Bckerei

    hat Tische undSessel aufden Gehsteig gestellt.Ichtrinke dortKaffee.geniee die Sonne. Und plauderemit Renale Schindl, einer Bewohnerin des Hauses gegenber de rNummer 37. Sie hat eine Eigentumswohnunghier. Und ist eineder Aktivistinnen der Brgerinitiative Moscheeade.

    Eigentlich solltees nun lautsein:quietschende Bremsen,in zweiterSpur parkende Autos. Das wurdemir angekndigt,deshalb bin ichhier. In der Dammstrae37 befindet sich ein islamischer Gebetsraum. Freitagmittag istdie Zeit frdas wichtigste Gebet der Muslime.Um 14 Uhr herumkommeneinigeMnner aus dem groen Tor derHofeinfahrt. einzeln oder in kleinen Gruppen. Einige fahrenmiteinem Autoweg. andere gehen zu

    . Fu.Heute isteseben ruhig,., sagtFrauSchindl. . Esgibt andereTage.an denen es arg ist.>t

    StammtischImGasthaus Lehner,Donnerstag.4. Mrz. 19Uhr. An die20 Leute sitzen im Hinterzimmerdes Gasthauses in der Hartlgasse.

    JedenMonat findethier derStammtischder Brgerinitiativestatt.Auchmehrere Gstesind da. Drei Studentinnen dreheneinen Videofilm.Rudolf Gehring wirbtum Untersttzung fr seine Bundesprsidentschaftskandidatur. Zweijunge Burschen vom BZ versuchen.sicheinzuschmeicheln.Das groeWorl fuhrt die Sprecherin HanneloreSchuster. FrJuni wird eine Informationsveranstaltung berdenIslam geplant. Der Termin stehtfest. die Referenten auch: ThomasTartsch istIslamexpertein Deutschland. Walter Marinovic ist Islamkritiker in sterreich und RudolfGehring ist nicht nur Prsidentschaftskandidat. sondern Bauexperte. EinVeranstaltungslokal wirdnochgesucht.Nach diesenInfos erhitzt sichdas Stammtischvolkberdie Volksbefragungin Eberau. Einlterer Herrin Anzugund Krawatte fordert: Eberau in die Brigittenau.Man solle eine VolksbefragungindieWegeleiten, um den AusbauderDammstrae37 zu stoppen. Dannerzhlt er voneiner Zeitschrift,dieihm in die Hnde gefallen ist. so

    Atibwirdden Hofberdachen, um Lrmzu vermeiden.Weil trkischer Lrm. in WienspezielleAllergienverursacht ...

    eine Migrantenzeitschrift. Bibep)heitsie. DagebeesSchockierendeszu lesen. Wenn man die Gesichter einzeln anschaut, sind ja ganznettedarunter, sagter. Wenn mandas aber liest! 4CMona isteine stolzeKopftuchtrgerin. Und eineandereFrau nennt sich lieber Tschuschinals sterreicherin! Er echauffiertsich. Und klingt dabei verdchtjgnach Nazioder hnlichem.

    Spterstt der FP-Bezirksparteiobmann im 20. Bezirk GerhardHaslinger zumStammtisch.lhr organisiertdie Veranstaltung,diePartei zahltden Orb, sagt er. DieVortragendensollendieMedien reizen.Die Medien sind das beste Transportmittel.. Jegrerdievon Medien entfachte Emprung. destomehrLeute wrden kommen. Der Mannwei nicht, dass eine Journalistinmit am Stammtisch sitzt.

    Am Ende bedankt sich Schusterbei einigen Personen fr ihrKommen. Der Biber-Feindheit Walter Marinovic.Er ist also einer derdrei Redner bei derIslam-Veranstaltung. Eine Recherche berMarinovicergibt Brisantes:Der frhere Latein- und Geschichtelehrer anGymnasien hat invielenZeitschriften von rechtsextremem RangundNamen publiziert: Aula. Eckartbote, DeutscheStimmeet cetera.VomDokumentationsarchivdessterreichischen Widerstandeswird er alsrechtsextrem eingestuft.

    StammtlKh,8. April..Wiedersindrund 20 Personen da. HanneloreSchuster sagt, sie sei nun doch davon abgekommen, die FP denVeranstaltungssaa1finanzierenzulassen. PR-Experten httenihr davonabgeraten.SieschlgtdasGasthaus BrigittenauerStadl vor.

    Nach dem offiziellen Teil redeich miteinigen Aktivistinnen.Unsgehtesum den Lrm.Die Verkehrsbelastung), sagt eine Frau. Sie seinicht islamfeindlich.Siestehenichtrechts. Siehabeessatt.dassdieMedien die Brgerinitiativeals auslnderfeindlich bezeichnen.Sie fragt.

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    r d en Bumen ent st eht da s AtibZen trum . Ein Mie te r aus dem Wohnhausu er ffn ete m it Tiraler Mu sik au s d em Fenster seinen Krieg gegen den Islam

    meine Meinung dazu sei. Ich, dass derals Rednergeplante,rechts stehende Walter Maric genau diesen Eindruck der

    m - und Auslnderfeindlichkeitentieren werde.n paar Wochen spter wirdnovic als Redner ausgelaDer zwe ite Redner , Thoma s

    ch , habe sie auf Marinovicsblematische Verbindungenmerksam gemacht, sagt SchusDavon habe sie vo rher nichtsusst.

    dem Balkon von Hannelo-chuster. Die Sprecherin dererinitiative wohnt se it 21n in einem Gemeindebau

    er Hartlgasse.Von ihrem Balaus berblicktsie das Grundk der Dammstrae37. Undseit Atib dort eingezogenist,viel gehrt: "Jedes Fuball- ich habe immer gewusst,

    ewonnen und wer verlorenDamit hat sie bei ihrem En

    epunktet - er ist ein Fan der

    schen Vereine Fenerbah\eGa lata saray. Frher wurdenballspieleim Hof desGelnmit dem Lautsprecher bern, oder es wurde trkis cheik gespielt. Das hat die AnrInnen aber nicht entzckt.Reaktion daraufspielte je

    d einmal Tiroler Musik ausm Fen ster . In voller Laute. Das war ein Wahn sinn. ))n es zu laut wurde, ging sienter und redete mit den Leu

    leh habein

    arabischen Lngelebt. Ich habe kein Probdamit, da h i n e i n z u g e h e n .~ter ist Mietersprecherin in

    m Gemeindebau. Rund umelativschmaleAtib-Gelnde

    sind groeWohnbl cke: Gemeindebauten, Genossenschaftswoh

    nungen, Eigentumswohnungen.Dass daraus Nachbarschaftskonflikte ber Lrm entstehenknnen, kann man sehen. DieLautsprecher sind inzwischenabgebaut.

    Nun will Atib straenseitig einGebude errichten, das einen Veranstaltungssaal enthlt,dazu Frise ur , Kindergarten, Arztpraxis,Bros ~ n dWohnungen. Dagegenprotestieren AnrainerInnen mit

    ihr er Brgerinitiative Moscheeade . Atib soUe sich ein anderesGrundstck suchen, fordern sie.Doch Atib hatdie Baugenehmigung, will bauen undbei der Gelegenheit denganzen Hof berdachen, damit kein Lrm mehr nachdrauendringt.Das wre docheinRiesenfortschritt gegenberdemjetzigen Zustand, glaubeich alsBesucherin. Frau Sch uster sie htdas anders. Der Verkehrslrm werdedurch die Anzahlder Besuche

    rinnen steigen, aufs Doppelte oderDreifache.Die von Atib geplantenZugestndnisse sind fr s ie keine.Der Konflikt bleibt ungelst.

    Hinw eis: Die Brgerinitiativ emacht ihr e Veranstaltung unterdemTitelMoscheenals Keimzellen der Parallelgesellschaft?Mo-schee nstafldorte - urbane Feh/-planung'am 10. Juni um 18.30im Brigittenauer Stad/, Griegstra-e 1-3. Rednersind der Publizist

    ThomasTartsch, RudolfGehringals Baurechtsexperteund FP-BezirksobmannGerhard Haslinger. Die VP hatihren Rednerzurckgezogen.

    Margarete Endl

    HanneloreSchuster,Moschee-Gegnerin

    Eine Frau vollerWidersprche?

    Hannelore Schuster isteinedynamische Person.Siehatdie Gruft mitbegrndet. ZehnJahrehat sieden Aufbau der Obdachlosen-Untersttzung voran-getrieben. Danngingder Trger-verein der Gruft in Konkurs. Ihr

    damaligerMitstreiter PaterAlbert Gabrielnennt sieeineglatte Betrgerin. Heute istsieSprecherin der BrgerinitiativeMoschee ade. Undpolarisiert.

    Wr waren am Karlsplatz. Wir sind gerade ausder Oper gekommen ,ich hatte einen Pelzmantel an _, er

    zhlt HanneloreSchuster Pltzlichkommtein Obdachloser aufmich zuund sagt:

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    se i sie a uch gegen ein Verbot von

    Minaretten. Das berrascht.Vielleicht in szen iert sie nur gegenberdem Augustindiese Liberalitt.

    Gegen den Lrm - oder gegenden Islam?

    Als sich Schuster flir Obdachloseengagierte. stan d sie a uf der Sei te der Ausgestoenen . der Auenseiter, der Schutzbedrftigen .Sie hat daflir ihre .C hefin.- Persnlichkeit, ihre berzeugungskraft, ihr Organisationstalenteingese tzt. Das knnte s ie dochauch bei der neuen gesellschaftlichen Herau sford erung : e in friedvolles Zusammenleben von Alteingesessenen und Zuwanderernzu er mgli chen . Warum nutzt sien icht ihre integrativen Fhigkei-ten, ihr e Be reit schaft , mit allenLeuten zu reden, um zu vermitteln ? Warum schrt sie s ta ttde ssen die Konflikte?

    ~ W e n neiner nicht reden will,

    knnen Sie nicht ve rmitt eln lt, an twortet sie . Wer nicht reden will ,ist ihrer Meinung na ch der andeTe : nmlich Atib. Die Brge rini tiative fordert , da ss Atib fr einVe ranstaltun gszentrum ein ande res Grundstck suchen so ll. Daslehnt Atib ab. Die Anschuldigung,dass Atib nicht red en will, weistAlib-Verhandler Nihat Koca zurck: Wir wissen, dass es Probl eme g ibt. Wir haben uns dafUr eingesetzt, di e Probleme gem einsa m

    zu lsen. Wir haben offe.n mit denBehrd en und mit den Anrainerndiskutiert. Man sei auf di e Pro bleme eingega ngen: Um zu ve rhindern, dass Lrm berden Hofnach drauen dringt, wird derHof beim Umbauberdacht. DieBesucher werden ermahnt, auf derStrae mg lichst ruhig zu sein,n icht zusa mmenzusteh en u nd zured en . Wir bitten un sere Besu eher, mit ffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen, wir versehenken Fahr

    schein e. Do chman

    chenLeuten war ega l, was wir gemachthaben . Es war ihn en egal

    Sc hu s ter is t l ngs t woanders : nicht m ehr nur b e im

    tun & lassen

    Von ihrem Balkon au s blickt Hann elore Sthu ste r auf einen Ort de r be frcht e-ten Selbs t aufgabe de s chr is tlich en Abendlande s

    Verkehrslrm, sondern beim Islaman sich.Sie achteden Islam als Religion, sagt sie. AberAtib be immer m ehr Druck auf Frauen aus,ein Kopftuch zu tragen. Weshalbeinige Frau en, die sie kennt, nunin eine ander e, liberalere Moscheegehen wrden. Wa s mich wirklich strt , ist , da ss sogar neun j hrige Mdels bei Atib ein Kopftuchtragen . Ein Kind zum Kopftuchzu zwing en ist f r mi ch Kind esrnisshandlung Wer in welche

    Moscheegehe, sei Sache deseinzelnen, sagt Kota. Es gebe Religionsfreiheit. Im Atib -Vorstandgebe es Frauen,diekeine Kopfbedeckung tra gen. \(Doch wenn manin ein e Moschee geht , we nn manbetet, so ll man sich bedecken.Wir sagen aber niemand em : (Dumusst dich bedecken .)>>

    Sie sag t, er sag t. Zwei kontrre Aussagen pr aIlen aufeinander.Bei einigen ihr er gr und s tzlichenAussagen hat Schu ste r natrlich

    recht: Ne unjhrige Mdchensollen nichtzum Kopftuchtragengezwungen werd en. Doch wie vieleNeunjhrige tragen ein Ko pftuch? Zwingt sie ein Im am in ei ner von Atib gefhrten Moscheedazu?

    Sie sagt, er sagt. Das betrifftauch das Ende von Schusters Engagement frdie Gruft. Sie sag t,die Gemeinde Wien habe einevertraglich ve reinbarteSubvention von drei MillionenSchillingeineinhalb Jahre spter gezahlt.In der Zwische nze it habe sie dieGehlter von Spendengeld gezahlt. Das Ge richt , das ber denKonkurs urtei lte, habe ihr Recht

    gegeben. Gruft-M itbegrnder Pater Albert Gabriel dagegensagt:Frau Schu ster i st e ine glatte Be-tr ge rin . Das habe auch ein Ge-richt surteil besttigt . Sie habe dieGruft , also die Obdachlosen, um200.000 Schillingbetrogen. Siehabe auch einen Briefger'lscht,worau f eine Baufirm a, die fr di eVinz enzgemein schaft den Alisihof renovierte , um zwe i Millionen Schilling umgefallen sei. Der\(Kuri er hat im Mai 2009 ber

    einen Teil von Pater Albert Gabriels Vorw rfen geschrieben. ImGesprch mit dem Augustingingder Pater noch viel weiter . Wassagt Frau Schu ster dazu? \(Der Gio(lohannesHahn) hat mir damalsgesagt:

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    e r, di e sie als Verbalisierung dermmung der St rae oder der

    sverha rml osen. Wenn sich dieien an die B a s i s~ halten und die

    mmtische dieser Basis an die Me- wer denkt da nicht an die klas

    he Huhn oder Ei-F rage? WasUrsache? Was ist Wirkung?bgesehen davon, dass auch inerr eich die Migrantinnen auslimischen Lndern mehrheitli chReligion ebenso fern stehen wie

    so genannten TaufscheinchristenchristlichenGlaubensinhalten,

    der Islam in sich differenzierterr in den Klischees. die Hannelochuster gelufig sind, gezeichnet. Qanta r3 reflekti ert diesen in

    nuslimischen Pluralismus ; einetr e weniger zufallig gewhl

    Texte reicht , um den Unsinn desschalierendenGeredes ber DEN

    m zu durchschauen.ufschlu ssre ich etwa der Briefhsel zwischen Heba Raouf EzzatEmran Qureshi zur Fra ge. ob

    Scharia . das traditionelle islamiNor men system . mit den Men

    enr echten vereinbar sei. Emranshi ist Buchautor un d Exper

    r Islam und Menschenrechte anHavard University, Heba Raouft ist Dozentin fr PolitologieanUniversitt Kairo.ie Scharia . wie sie zur Zeit in

    en mu slimi schen Lndern prakrt wird. sei nicht mit der Uniellen Menschenrechtserklrung

    einbar, ist Qureshis einleitenThese. Sie stelle eine Quelle de r

    tun & lassen

    Ungerechtigkeit da r , die den Islamentwrdige un d jene Muslime beschme , die sich an eine barmherzige Interpretation ihres Glaubenshalten.

    Eine nicht mehr vom politischenIslam ism us okkupierte Scharia knne eine Plattform werden, die dieMenschen ermchtige und ihreRechte gegen Totalitarismusun d Ultra -Kapitalismus schtze , antwortetdie gyptische Politologin. Sie knne weltweit eine egalitre Kraft frdemokratische soziale Gerechtigkeit sein.

    Zukunftsm usik, antwo rtet EmranQureshi. Die Scharia knne natrlich einmal eine positiveKraft frVernderung sein, doch heute seidie Realitt des islamischen Rechtseine ander e; und deren Brutalitt seihausgemacht. Qureshi zhlt Beispie

    le auf: In einigen Teilen der. mu slimischen Welt wie in Pakistan und Nigeria werden Frauen. die vergewaltigtworden sind. na ch Schariagesetz derUnzucht angeklagt. In Saudi-Arabien we rd en zur St rafe oft Krperteile amputiert. Unterder Herrschaftder Taliban wurden Frauen - imNamen des Islams - grundlegendemen schliche Freiheiten wie Mobilitt, Ausbildung un d Gesundheitspflege vorenthalten."Viele islamische Intellektuelle aber - un d das ist

    eine Schande - haben sich zu die senVerbrechen nicht geuert.Heba Raouf Ezzat ist weit davon

    entfernt . di e Mis sbruche zu leugnen . Aber in diesen Fllen , sagt sie,

    sei die Scha ria eben manipuli ert worden . G rueltaten kommen auch innicht-muslimischen Lndern vor, indenenanderekulturelle und religiseWerte als die der Scharia missbrauchtwerden. Wir dagegen mssen besserverstehen. warum Menschen Gewaltanwenden. Sonst fahren wir fort.Muslime und ihre Kulturen alsbar

    barisch un d die Scharia als Wurzelallen belszu betrachten. Das hiee,das s Muslime nur auf eine Zukunfthoffen knnen, wenn sie den Islamim ffentlichen Leben triviali sieren .Das wre ni cht fair. >t

    Die von Qantara wiedergegebene Rede des in Genf lebendenden,um strittenen Vertreter s der europischen Mu slime ,Tariq Ramadan ,beider TagungMuslime undJuden imchristlichen Europa " liest sich wieeine Replik au f HanneloreSchu stersThese der Unveinbarkeil islamisc herWerte mit den Werten des ~ c h r is t -lichen Abendlandes . De r Halbmond ist aus Schuste rs Perspektivenicht nur die Negation de s Goldenen Wienerherze ns, sondern aucheine Verneinung Europas. Der Islam ist Teil de r europischenIdentitt , postuliertdagegen Ramadan.Europa brau che die Einwanderer. Esknne sich se inen Lebensstandardohne sie nicht leisten. Also m ssees mit ihnen leben. Europa msse

    begreifen, dass die Integration derMuslime kein Projekt mehr ist , sondern Realitt.

    Man verlangt von un s bessereEuroper zu sein, als die Europer

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    Ein Bild st ra hlt H a rmo nieaus - d ie Wiener B msch ei nt wie gesc haffen frei ne Stadt m it Minare tte nzu sei n. Ein Foto au s Sarajew o, wo Wiener Lin ienGarnitur en im Einsatz si nd

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    se lbst es sind, rgert sich Tariq Ra-madan: . Es hat lange gedauert , bisma n in Deutschland begriff, dasses die deut schen Juden wa ren , diezuerst Deut sche waren. Die meisten Deutschen fhlten sich als Hessen, Frankfurter, Bayern, pf;jJzer, bevor sie sich als Deutsche begriffen .Die Juden hatten keine Chance, sichals Bayern zu begreifen. Sie wolltenDeutsche sein. Vielleicht befindetsich Europa heute in einer hnlichenSituation . Die Iren sind zualler erstIren, die Dnen Dnen, di e Deutschen Deutsche, die Belgier zu erstFlamen oder Wall one n;den Einwanderern ,denen es verw eh rt wird, Iren,Dnen, Deutsche zu werden , von denen aber verlangt wird, europischerzu sein, als die Europer es jema lswaren. bleibt ni cht s andere s bri g,als Eu roper zu werden. Sie werd endie ersten wirklichen Europ e r sein.Oh ne Muslime kein Europa. !f

    Im br igen, fr die meisten Migrant.lnn en aus muslimischen Lndern stellen sich religiseFragen -di e unt er anderen von HanneloreSchu ste r als IntegrationsproblemNummer I ins Feld gefhr t werden- gar nicht. Laut Umfragen. so Ra madan , se ien 80 Pro zent der in Europa leb en den Einwanderer au smu slimischen Lnd ern keine praktizierenden Mo slem s. S ie werdendenn o ch argwhnisch beobachtetund einem Klima des Verdacht sausgesetzt. Es gengt nicht, Steuern,Kranken und Pen sionsversic herun gzu bezahlen, seine Pflichten alsStaatsbrger zu erf llen , gesetzestr eu zu sei n. Trgt man einen fremden, arabischoder trkisch klingenden Namen, we rd en immer neueLoyalittsbeweise verlangt. )! Brgerinitiativensprecherin HanneloreSchu ste r, selbsternannte Verk rperung de s Gol denen Wi enerher zens,

    verlangt besonders viele Lo yal ittsbeweise.Darunter den Verzicht aufden Ausbau des Islamischen Zentrums in der Brigittenau .

    Robe rt So mm er