39
Vermeidung von „Armutsflüchtlingen“ durch Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens Attac Sommerakademie (14. Juli 2016, 9:30 – 12:30) Ulli und Klaus Sambor

160714 SOAK BGE.pdf

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 160714 SOAK BGE.pdf

Vermeidung von „Armutsflüchtlingen“durch Einführung des

Bedingungslosen Grundeinkommens

Attac Sommerakademie

(14. Juli 2016, 9:30 – 12:30)

Ulli und Klaus Sambor

Page 2: 160714 SOAK BGE.pdf

VON DER EINFÜHRUNG EINES

BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMENS

KÖNNTE DIE GESAMTE

WELTBEVÖLKERUNG PROFITIEREN

Page 3: 160714 SOAK BGE.pdf

Überblick

1. Grundsätzliches zum BGE

2. Globalisierung und Flucht

3. Handeln für ein solidarisches Europa

Anhänge:

Finanzierbarkeit; Pilotprojekte; Weitere strategische Ziele von Unconditional Basic Income (UBIE); Konvent

Page 4: 160714 SOAK BGE.pdf

1. Grundsätzliches zum BGEWAS IST EIN

EMANZIPATORISCHES BEDINGUNGSLOSES GRUNDEINKOMMEN?

Es ist eine staatliche Zahlung, die jeder Mensch von Geburt bis zum Lebensende monatlich erhält (Menschenrecht).

Die vier Kriterien:

bedingungslos

allgemein

personenbezogen

existenz- und teilhabesichernd

Das BGE ersetzt nicht die Sozialleistungen in den Bereichen öffentlicher Infrastruktur (Verkehr, Wasser, Energie, Wohnen etc.) und Daseinsvorsorge (Bildung, Gesundheit, Betreuung etc.).

„Der Runde Tisch – Grundeinkommen“ (Österreich) ist ein Zusammenschluss unterschiedlicher Vereine, Initiativen und Personen, die sich für dieses emanzipatorische BGE einsetzen.

Das BGE wird nicht nur europaweit, sondern weltweit angestrebt.

Page 5: 160714 SOAK BGE.pdf

BGE – ein wichtiger Schritt zur Veränderung

Das BGE soll eine umverteilende Wirkung von Reich zu Arm haben.

Entkopplung von Erwerbsarbeit und Existenzsicherung.

Anerkennung, gesellschaftliche Stellung und Selbstwert müssen auch unabhängig von Erwerbsarbeit erfahrbar sein.

Page 6: 160714 SOAK BGE.pdf

Das BGE leistet einen Beitrag zur …

Sicherung der Menschenrechte auf Leben und soziale Sicherheit ohne stigmatisierende Bedürftigkeitsprüfungen

Verhinderung von Armut und ihren zerstörerischen Folgen

Verringerung der Einkommensschere und Sicherung des sozialen Friedens

Verbesserung der Verhandlungsposition Lohnabhängiger und ihrer Interessenvertretungen gegenüber ArbeitgeberInnen

Vereinfachung der Verwaltung und zum Abbau unnötiger Sozialbürokratie

Befreiung von Lebensängsten (Abnahme von Dauerstress)

Förderung der Gesundheit und Lebenserwartung (Abnahme von psychischen und physischen Erkrankungen wie Depressionen, Burn-Out, Kreislauferkrankungen usw.)

Page 7: 160714 SOAK BGE.pdf

Individuell: Das BGE bietet größere Wahlmöglichkeit in der Gestaltung des eigenen Lebens. Teilhabe an der Gesellschaft und mehr Möglichkeit (zeitlich und finanziell), die Gesellschaft mitzugestalten, kann die Politikverdrossenheit verringern und Menschen dazu motivieren, sich aktiv einzubringen.

Politik: Die Politik selbst muss in einem demokratischen Prozess Rahmenbedingungen schaffen. Die Gewichtung in der Politik sollte zu Chancengleichheit und Verteilungs- und Geschlechtergerechtigkeit führen.

Page 8: 160714 SOAK BGE.pdf

Da das BGE in Richtung Ausweitung der Entscheidungsautonomie und gegen Entwürdigung durch Zwänge wirkt, geht es als Menschenrecht weit über den Charakter einer Sozialleistung hinaus.

Das BGE erlaubt ein menschenwürdiges Leben in mehr Gerechtigkeit und Freiheit. Es begünstigt mehr Solidarität, größere Gleichheit und Gesundheit.

Als „Baustein“ bietet das BGE gemeinsam mit wichtigen anderen „Bausteinen“ und Maßnahmen die Möglichkeit, eine zukunftsfähige Welt aufzubauen, die ein gutes Leben mit gegenseitiger Wertschätzung für alle unter Beachtung von Natur und Umwelt fördert.

Page 9: 160714 SOAK BGE.pdf

Abgrenzung zu anderen BGE-Modellen

Es gibt mehrere Modelle von Grundeinkommen, die unter verschiedenen Bezeichnungen eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen, in entscheidenden Punkten aber deutlich in Widerspruch zu unseren Intentionen stehen. Sie unterscheiden sich von unserem emanzipatorischen BGE vor allem:

im Ansatz gesellschaftspolitischer Perspektiven, z.B. Zwang („Anreiz“) zur Erwerbsarbeit, zu geringe Höhe des BGE, Kombilohn,

in der Position zu bestehenden Einrichtungen des Sozialstaates, z.B. Verschlechterung und Privatisierung der Infrastruktur, Abschaffung fast aller Sozialleistungen,

in der Aufbringung der finanziellen Mittel, z.B. Steuerfreiheit von Kapital und Gewinn, ausschließliche Finanzierung über indirekte Massensteuern.

Page 10: 160714 SOAK BGE.pdf

2. Globalisierung und Flucht

● Armutsflüchtlinge

● Kriegsflüchtlinge

● Klimaflüchtlinge

Page 11: 160714 SOAK BGE.pdf

Netzwerk Grundeinkommen Deutschland

Eine Positionierung zum Thema Grundeinkommen, Flüchtlinge und Migration

Flüchtlinge verlassen ihre Heimat, weil sie Schutz suchen. Schutz vor politischer Verfolgung, vor physischer und psychischer Gewalt, z.B. durch Krieg und Rassismus, weil sie hungern oder weil die Gesundheitsversorgung fehlt. Diesen Schutz möchte eine reiche Gesellschaft wie unsere ihnen geben.

Der ökonomische Reichtum Deutschlands beruht auch auf der kapitalistischen Wirtschaftsweise, geprägt durch Profit und Konkurrenz. Die Konflikte in den Herkunftsländern der Flüchtlinge sind u.a. Folge dieser Wirtschaftsweise.

Page 12: 160714 SOAK BGE.pdf

So gab es beispielsweise eine lange Dürreperiode in Syrien, bevor der Syrienkonflikt ausbrach. Diese lässt sich auch auf den Klimawandel zurückführen, den insbesondere reiche Länder verursachen.

Ressourcenknappheit und zerstörte Böden sind Folge unserer Wirtschaftsweise, ebenso eine durch Spekulation mit Nahrungsmitteln oder subventionierte Exporte von Nahrungsmitteln zerstörte Ökonomie.

All das hat verheerende Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen der Menschen in armen Ländern.

Page 13: 160714 SOAK BGE.pdf

Ein Grundeinkommen überall in der Welt als Recht eines jeden Menschen, egal, wo er lebt und unabhängig von Staatsbürgerschaft und Herkunft, würde zwar keineswegs alle Fluchtursachen beseitigen und nicht alle Probleme lösen, die durch Flucht entstehen.

Es könnte aber zumindest gewährleisten, dass Menschen ihre Existenz sichern und sich in die Gesellschaft einbringen können – und zwar dort, wo sie leben möchten.

Auch würde Migration aus wirtschaftlicher Not und Perspektivlosigkeit weitgehend entfallen.

Page 14: 160714 SOAK BGE.pdf

Es lohnt sich also, für ein Grundeinkommen als Bestandteil globaler sozialer Rechte zu kämpfen.

Auch in Deutschland wäre ein Grundeinkommen für alle hier Lebenden, also auch für Flüchtlinge ein Schritt nach vorn. Jeder Mensch braucht soziale Sicherheit und soll sich in die Gesellschaft einbringen können, ganz besonders, wenn er schutzbedürftig ist.

Netzwerkrat, 17. Dezember 2015 Netzwerk Grundeinkommen, www.grundeinkommen.de

Page 15: 160714 SOAK BGE.pdf

3. Handeln für ein solidarisches Europa

Strategie in Europa● Kurz- bis mittelfristig (2016 / 2017)

● Pilotprojekte

● In unterschiedlichen Arten

● In unterschiedlichen Ländern

● 9. Internationale Woche des Grundeinkommens

● Langfristig (2018 / 2019)

● Neue Europäische BürgerInnen-Initiative

● Wahl zum Europäischen Parlament

Page 16: 160714 SOAK BGE.pdf

Pilotprojekte

● Unterschiedliche Arten● „vertikal“

● „horizontal“

● „unterstützt durch kostenlose öffentliche Güter“

● In einigen Ländern● Finnland

● Niederlande

Page 17: 160714 SOAK BGE.pdf

9. Internationale Woche des Grundeinkommens

(19. - 25. Sept. 2016)

● Überblick über die geplanten Aktivitäten in den unterschiedlichen Ländern www.basicincomeweek.org

● Nicht nur die Summe aller Aktivitäten in den Ländern, sondern auch „internationale Events“ werden online gestellt werden.

● Es wird Ende Juni 2016 eine internationale Presseaussendung zur Woche des Grundeinkommens geben.

● Ein „Aufruf zur Beteiligung“ in Österreich wurde bereits verteilt

● Aus den Rückmeldungen wird das Programm für Österreich erstellt und online abrufbar gemacht: www.pro-grundeinkommen.at

● Gedruckte Programmfolder werden nach dem 15. Aug. 2016 aufgelegt werden.

Page 18: 160714 SOAK BGE.pdf

Langfristig (2018 / 2019)

● Neue Europäische BürgerInnen-Initiative

● Titel: „START UBI (Unconditional Basic

Income)“

● START

● Weg (Pilotprojekte; Eurodividende..)

● Ziel UBI

● Wahl zum Europäischen Parlament

Page 19: 160714 SOAK BGE.pdf

Weltkonferenz Basic Income Earth Network (BIEN)

vom 7. - 9. Juli 2016 in Seoul

Das Generalthema lautet für diesen Kongress:

"Social and ecological Transformation and the Basic Income".

Ausgehend von Deutschland liegt bereits ein Antrag vor, zu dem auch UBIE seine Unterstützung zugesagt hat, der die weltweite Festschreibung unserer 4 Kriterien für ein emanzipatorisches BGE verlangt.

In dieser weltweiten Konferenz wird wieder ein aktueller Überblick gegeben werden, wie es in allen Kontinenten bezüglich BGE aussieht.

Page 20: 160714 SOAK BGE.pdf

Anhang 1: Finanzierbarkeit

Mögliche Realisierung des BGE

Regierungen haben die Pflicht, dafür zu sorgen, dass allen jene Ressourcen und Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die notwendig sind, um an der Gesellschaft umfassend teilhaben und diese mitgestalten zu können.

Jede Gesellschaft kann sich ein angemessenes BGE leisten. Die entscheidende Frage ist also, in welchem Interesse eine Regierung ihre Budgets erstellt.

Page 21: 160714 SOAK BGE.pdf

In welcher Höhe wird das BGE ausgezahlt?

Nach den angegebenen Kriterien für das BGE, muss das BGE existenz- und teilhabesichernd sein.

Das bedeutet in Österreich derzeit (Stand 2013) 14 x jährlich:

für Personen älter als 16 Jahren 1.000 Euro netto,

für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren 800 Euro netto.

Dieser Betrag ist sowohl bei Einführung als auch danach jährlich zu valorisieren.

Page 22: 160714 SOAK BGE.pdf

Woher kommt das Geld für das BGE?

a) Wegfallende / umzuwidmende Ausgaben

b) Zusätzliche Einnahmen

(Siehe Finanzierungsmodell)

Page 23: 160714 SOAK BGE.pdf

Finanzierungsmodell für ein „Bedingungsloses Grundeinkommen“

Attac Inhaltsgruppe Grundeinkommen

Diskussionspapier

Version 2013

Homepage

http://community.attac.at/grundeinkommen.html

an der rechten Seite (anklicken) zwei Modellrechnungen abrufbar:

Kurzfassung: BGE_Fin.modell2013kurz.pdf

Langfassung: BGE_Fin.modell_2013lang.pdf

und ein

“Brutto- Netto- Rechner” für “Unselbständig Erwerbstätige”

Page 24: 160714 SOAK BGE.pdf

Die Finanzierung des BGEs erfordert eine Neuorientierung des Steuersystems

Steuergerechtigkeit:

Verringerung der Schere zwischen „Reich“ und „Arm“

Staatseinnahmen:

Progressivere Besteuerung der Arbeitseinkommen

(unterer Bereich: geringer, oberer Bereich: höher)

Stärkere Einbeziehung von Kapitaleinkommen und Vermögen

Höhere Besteuerung von Ressourcenverbrauch

Page 25: 160714 SOAK BGE.pdf

Kosten für das BGE: (1000 € 14x; Jugendliche 800 € 14x) = 114.02 Mrd.

Einsparungen: (21,7 + 6,75) = 28,45 Mrd.

Einsparungen durch das BGE: 21,7 Mrd.

Soziale Sicherung: Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Bedarfsorientierte Mindestsicherung, Familienbeihilfe, Ausgleichszulage, Witwen-/Witwer-Pensionen etc., welche komplett bzw. teilweise durch das BGE abgedeckt werden

Weitere Einsparungen: 6 ,75 Mrd.

Allgemeine öffentliche Verwaltung: 2,12 Mrd.

Subventionen: 0,2 Mrd.

Ausgabensenkungen im Gesundheitswesen: 0,76 Mrd.

Bereichsüberschneidende Ausgabenreduzierung: 3,67 Mrd.

Notwendige zusätzliche Einnahmen: (114,02 – 28,45) = 85,57 Mrd.

Page 26: 160714 SOAK BGE.pdf

Die gesamten Staatseinnahmen (nach unserem Finanzierungsmodell) würden 223,2 Mrd. betragen

und setzen sich wie folgt zusammen:

(IST 2012:

137,3 Mrd.)

Sozialbeiträge insgesamt; ….............................58,3 Mrd. 26% 50,6 Mrd. 37%

Lohnsteuer: ….................................................47,1 Mrd. 21% 25,0 Mrd. 18%

Σ EK-,KÖST-,KEST-,sonst.Steuern; …..................38,2 Mrd. 17% 16,2 Mrd. 12%

Mehrwertsteuer und Importabgaben:................. 31.4 Mrd. 14% 24,9 Mrd. 18%

Verbrauchs- und sonstige Produktionsabgaben:... 25,4 Mrd. 11% 12,4 Mrd. 9%

Vermögens- u. vermögenswirks. Steuern;........... 14,6 Mrd. 7% 0 0

Kommunal-St. (LSSt), AFFB, sonst. LSSt.;............ 8,2 Mrd. 4% 8,2 Mrd. 6%

Daher sind die notwendigen 85,57 Mrd. ca. 39 % aller Staatseinnahmen.

Mit den restlichen 61% können die bestehenden Staatsaufgaben finanziert werden

Page 27: 160714 SOAK BGE.pdf

Grenzsteuersätze Modell 2013

Das Bedingungsloses Grundeinkommen ist 14.000 € p.a.

und steuer- und sozialversicherungsfrei

Grenz-Steuersätze für zusätzliche Einkommen ( € p.a.)

Betrag von 0 bis zu 5.000 10 %

Betrag von > 5.000 bis zu 15.000 25 %

Betrag von > 15.000 bis zu 29.000 38 %

Betrag von > 29.000 bis zu 49.000 55 %

Betrag über 49.000 75 %

Page 28: 160714 SOAK BGE.pdf
Page 29: 160714 SOAK BGE.pdf

BGE: Brutto/Netto Rechner V2.0 (derzeit nur für Unselbständig Erwerbstätige)

http://community.attac.at/grundeinkommen.html

Eingabe: Werte in EuroBruttoeinkommen per Monat

Ergebnis:Nettoeinkommen "IST" per Monat (14x)Nettoeinkommen "BGE-Modell" per Monat (14x)

Page 30: 160714 SOAK BGE.pdf

Adaptierbarkeit:

Die Parameter sind derzeit so eingestellt, dass alle, die unter 5000 Euro Brutto per Monat verdienen, durch die Einführung des BGE

einen finanziellen Vorteil haben:

das sind ca. 90% aller ÖsterreicherInnen.

Aber auch jene der restlichen 10% profitieren (indirekt) vom BGE

Page 31: 160714 SOAK BGE.pdf

Ergebnis:

Das „BGE-Modell 2013“ in der dargelegten Form zeigt, das dass

„Bedingungslose Grundeinkommen“

durch die Einsparungen und die höheren Steuereinnahmen (mit dem vorgeschlagenen geänderten Steuersystem) finanzierbar ist.

Page 32: 160714 SOAK BGE.pdf

Wertschöpfungsabgabe

Eine offene Frage bezieht sich auf die Wertschöpfungsabgabe. 1)

Wir werden diesen Ansatz durch Überarbeitung in unserem BGE-Finanzierungsmodell berücksichtigen.

„Die Wertschöpfungsabgabe“ - ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Sozialkosten:

Durch die Einführung der Wertschöpfungsabgabe wird der Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht nur auf Basis der Lohn-/Gehalts-Summe, sondern auch an Hand des Kapitalanteils berechnet. Damit können einerseits die Abgänge in der Sozialversicherung durch die Automatisierung ausgeglichen und andererseits die Belastung für lohnintensive Unternehmungen und Dienstleistungen reduziert werden.

1) Die Idee einer Wertschöpfungsabgabe ist eine von dem damaligen österreichischen Sozialminister Alfred Dallinger vorgeschlagene Besteuerung der Wertschöpfung zur Finanzierung der Sozialkosten. Erst vor kurzem hat Bundeskanzler Kern das Thema der Wertschöpfungsabgabe wieder aufgegriffen.

Page 33: 160714 SOAK BGE.pdf

Was bleibt vom Sozialstaat?

Neben der Finanzierung der öffentlichen Infrastruktur und Daseinsvorsorge bleibt der umfassende Sozialstaat, alle arbeitsrechtlichen Standards sowie die dafür nötigen Institutionen erhalten.

Situationsbezogene Unterstützungsleistungen in besonderen Lebenslagen bleiben unberührt.

Page 34: 160714 SOAK BGE.pdf

Regelung bei zusätzlichem Erwerbseinkommen

Das Gesamteinkommen setzt sich aus dem Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) und zusätzlichen Einkommen (wie Arbeitseinkommen, Pensionen etc.) zusammen.

Das BGE ist steuer- und sozialversicherungsfrei.

Nur das zusätzliche Einkommen unterliegt nach dem neuen Attac- Finanzierungsmodell der Steuer- und Sozialversicherungspflicht.

Bei höheren Erwerbseinkommen neutralisiert das vorgeschlagene Steuersystem zunehmend das BGE; ganz hohe Einkommen werden trotz BGE netto niedriger sein als heute.

Page 35: 160714 SOAK BGE.pdf

Anhang 2: Pilotprojekte:

● Kanada: Dauphin (1974 – 77) Mincom Experiment (85 €/Monat), neues Experiment in Ontario 2016

● USA: Alaska, In den Jahren 1971 – 1982 in verschiedenen Städten (Seattle, Denver, San Franzisko, Iowa, Gary, Pennsylvenia, new Jersey, North Carolina), 2016 – 2021 Kalifornien

● Mexiko: Ladet die „Schweiz“ in den Senat zur Vorstellung des BGE● Columbien: Kampagne geplant● Brasilien: 2003 „Bolsa Familia“ (14 Millonen Familien), 2008 Quantinga Velho,

Marika 2016 (150 000 Einwohner)● Afrika: Namibia (2008 - 2009), Kenia (2016 – 2026), Süd-Afrika● Iran: (Beginn 2010)● Indien: Madhya Pradesh (2010) 22 Dörfer, Auroville● Süd-Korea: Interesse des Parlamentes

Page 36: 160714 SOAK BGE.pdf

Anhang 3

Weitere strategische Ziele von UBIE:

● Lobbying

● Eurodividend

● EU Social Pillar Consultation

● Fundraising

● UBIE external communication

● UBI fututre lap

Page 37: 160714 SOAK BGE.pdf

Anhang 4

Democracy International fordert die Einberufung einer demokratischen verfassungsgebenden Versammlung (einen Konvent) für die EU.

Hier soll ein Vorschlag für eine wirkliche europäische Demokratie ausgearbeitet werden. Artikel 48 des EU-Lissabon-Vertrags sieht vor, dass die Regierung jedes Mitgliedstaates, das Europäische Parlament oder die Kommission einen Konvent einberufen kann, wenn die EU umfangreich rechtlich reformiert wird.

Dieser Konvent soll demokratisch gewählt werden und mit ausreichend Zeit transparent arbeiten. Bürger, Zivilgesellschaft und nationale Parlamente müssen Ihre Vorschläge einbringen können. Über die neue Verfassung für Europa sollen alle Europäerinnen und Europäer dann an einem Tag abstimmen können. Das wäre der Beginn einer anderen, schlankeren und bürgernahen EU.

Page 38: 160714 SOAK BGE.pdf

Attac D (AG Genug für alle), Attac AT (Inhaltsgruppe Grundeinkommen), Netzwerk Grundeinkommen D und Netzwerk

Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt AT - kurze Positionierung

Der Brexit macht deutlich: Eine gemeinsame EU kann nur eine demokratische, soziale und ökologische sein.

Wir sagen

JA, zu einer demokratischen EU in dem die Einwohner*innen über ihre gemeinsamen Arbeits- und Lebensbedingungen entscheiden. Dazu sind auch ein konstituierender Prozess und ein Referendum über eine Verfassung für Europa nötig.

JA, zu einer sozialen EU, die jedem/r Einwohner*in bedingungslos alle sozialen Grundrechte gewährt, das sind zum Beispiel das Recht auf soziale Sicherheit durch ein bedingungsloses Grundeinkommen, das Recht auf frei gewählte oder angenommene Arbeit, das Recht auf eine bezahlbare Wohnung und die gute Versorgung mit Wasser und Energie, das Recht auf öffentlichen Verkehr, auf umfassende gesundheitliche Leistungen, auf Betreuung von Kindern und älteren Personen, auf Bildung und Kultur, das Recht auf Freizügigkeit und auf Asyl.

JA, zu einer ökologischen EU, das die Natur und Menschen bedrohende imperiale Ökonomie in eine Ökonomie wandelt, die die Befriedigung der Bedürfnisse der Menschen und den Erhalt der natürlichen Ressourcen und Lebensgrundlagen in den Mittelpunkt stellt.

Page 39: 160714 SOAK BGE.pdf

DANKE FÜR

DIE AUFMERKSAMKEIT