Kognitive Dissonanz Wie ein bestimmtes Verhalten Einstellung ändern kann Seminar: Soziale Kognition...

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Kognitive Dissonanz

Wie ein bestimmtes Verhalten Einstellung ändern kann

Seminar: Soziale Kognition

Referenten: Anemari Karačić und Damila Karačić

Begriffsdefinitionen Experiment von Festinger & Carlsmith

Kritik am Experiment Bedingungen für Dissonanz Möglichkeiten zur Dissonanzreduktion

Anwendungsbereiche Dissonanz nach einstellungswidrigem Verhalten Dissonanz nach Entscheidungen Dissonanz nach enttäuschten Erwartungen

Alternativen und Modifikationsvorschläge zur Dissonanztheorie Self – affirmation theory Impression management theory Self – perception theory ( Overjustification effect)

Weitere Theorien :

Theory of psychological reactance Anreiztheorie

INHALTSANGABE

KOGNITIONEN:

Im Langzeitgedächtnis abgespeicherte Meinung über Reize und Bedeutungsinhalte, die die Umwelt und innere Disposition beschreiben

DISSONANZ:

unangenehmer psychischer Zustand, der durch Kognitionen hervorgerufen wird, die untereinander unvereinbar sind

KONSONANZ:

steht im Gegensatz zur Dissonanz

kompatible Kognitionen

angenehmer Zustand

KOGNITIVE DISSONANZ THEORIE

Kognitive Dissonanz entsteht dann, wenn eine Person sich öffentlich gegen ihre eigene Einstellung verhält. Dissonanz besteht zwischen der eigenen Einstellung und der im Verhalten implizierten Einstellung.

Um Dissonanz zu reduzieren, tendiert man dazu die vorgezeigte Meinung zu übernehmen.

Einstellungsänderung

Festinger & Carlsmith (1959)Cognitive Consequences of Forced Compliance

Annahme:

Je höher die Belohnung, desto geringer ist die Dissonanz, sprich die darauffolgende Motivation Dissonanz zu reduzieren.

Gruppe A Vpn, ohne vorherige Info über das Experiment (=diese 71 Vpn)

„B“: Vpn, denen mitgeteilt werden soll wie interessant das Experiment sei. (=eine eingeweihte Person)

Angeblicher Versuch zur „Leistungsmessung“

Kontroll- gruppe

20$

1$Die Vpn der 1&20$ Gruppe werden darum gebeten für den angeblich kranken Versuchshelfer einzuspringen, um „B“ vom „interessanten“ Experiment zu überzeugen

Fragebogen

1) Waren die Aufgaben interessant und hat es Ihnen Spaß gemacht? (-5/+5)

2) Wie viel haben Sie aus dem Experiment gelernt? (0/10)

3) Glauben Sie, dass das Experiment wissenschaftlich wertvoll ist? (0/10)

4) Wünschen Sie sich an einem ähnlichen Experiment teilzunehmen? (-5/+5)Ergebnisse der Befragung:

Kontrollgruppe

1$ 20$

1) - 0.45 1.35 -0.05

2) 3.08 2.80 3.15

3) 5.60 6.45 5.18

4) - 0.62 1.20 -0.25

Erklärung: insufficient justification theory

wenn eine Person sich entscheidet, ein einstellungswidriges Verhalten aufzuzeigen, liegt bei der 1$ - Gruppe im vgl. zur 20 $ - Gruppe eine ungenügendere Rechtfertigung für das Verhalten vor. Dissonanzstärke:

D

D + K

Dissonanz nimmt mit steigender Wichtigkeit der Faktoren, die zum Handeln bewegen, ab.

KRITIK am Experiment:

1) Hohe Belohnung macht misstrauisch.

2) Wert der Kontrollgruppe weicht bei 1. Frage nur wenig vom Mittelwert ab, trotz extrem langweiliger Aufgabe

3) Die 11 ausgeschlossenen Vpn hätten mit einbezogen werden müssen.

BEDINGUNGEN:

1) negative und irreversible Konsequenzen

2) Wahlfreiheit, sowie Verantwortung für sein Verhalten übernehmen (Linder, Cooper & Jones (1967))

3) Person muss negative „Erregung“ (arousal) wahrnehmen und diese dem einstellungswidrigen Verhalten zuordnen (Zanna & Cooper (1974))

Möglichkeiten zur Dissonanzreduktion

1) Ändern eines Elements

2) Hinzufügen eines Elements

3) Herunterspielen eines Elements

Ich rauch nicht so viel.

Mein Opa, der ist alt geworden, hat geraucht.

Lieber früher Tod, als lustloses Leben!

Anwendungsbereiche der Theorie der kognitiven

Dissonanz

1) Dissonanz als Konsequenz einstellungswidrigen Verhaltens

2) Dissonanz nach Entscheidungen

3) Dissonanz aus enttäuschten Erwartungen

1) Dissonanz als Konsequenz einstellungswidrigen Verhaltens

Einstellungsdiskrepantes Verhalten führt gerade dann zur Einstellungsänderung, wenn es gar keinen oder nur schwachen Anreiz von außen für dieses Verhalten gibt.

Prinzip der minimalen externen Veranlassung

„Forbidden –toy“ Experiment von Aronson & Carlsmith (1963)

2) Dissonanz nach Entscheidung: Postdecisional dissonance

Entscheidungsalternativen konkurrieren

Dissonanz wird erzeugt

Dissonanzreduktion:

Gewählte Alternative wird positiver bewertet

Nichtgewählte Alternative negativer

Je ähnlicher die Alternativen sind, desto größer die Dissonanz

3) Dissonanz nach enttäuschten Erwartungen: Effort-justification

theory

Hoher Aufwand/ Anstrengung

Dissonanzreduktion = Aufwandsrechtfertigung durch

Einstellungsänderung

Enttäuschung

Menschen beginnen das zu mögen, wofür sie „leiden“ mussten.

Experiment von Aronson & Mills (1959)

Experiment von Axsom & Cooper (1985)

Modifikationsvorschläge zur Dissonanztheorie

Self- affirmation theory (Aronson, 1968; Steele, 1988)

Impression management theory (Schlenker 1982; Tedeschi 1981)

Self- perception theory (Bem, 1967/1972)

SELF-AFFIRMATION THEORY

Kognitionen

Dissonanzreduktion durch

Selbstbestätigung

Selbstkonzept

Experiment von Steele & Liu (1983)

High choice Low choice

Skala ausfüllen, um eigene Wertvorstellung anzugeben.

Einstellungsänderung

Keine Einstellungsänderung

IMPRESSION MANAGEMENT THEORY

Menschen möchten bei anderen ein Bild der Übereinstimmung erzeugen. Inkonsistentes Auftreten wird als negativ beurteilt.

Einstellungsänderung wird nur vorgetäuscht.

Wilson (2000): Was sich ändert sind explizite Einstellungen, wohingegen implizite unverändert bleiben. Daher würde es länger dauern auf explizite Einstellungen zurückzugreifen.

SELF-PERCEPTION THEORY

Menschen folgern ihre Einstellungen auf der Basis ihres Verhaltens und den Situationszwängen.

Festingers Dissonanztheorie

Unterschied: bei niedriger Belohnung: Einstellung = Verhalten => kein externer Hinweisreiz (z.B. hohe Belohnung)

Weitere Anwendungsgebiete

OVERJUSTIFICATON EFFECT (Deci 1971, Lepper, Greene & Nisbett 1973)

Durch den äußeren Einfluss einer Belohnung verringert sich die intrinsische (=aus einem selbst hervorgetretene) Motivation für eine Handlung.

Experiment von Lepper & al. (1973): Magic markers

THEORY OF REACTANCE (Brehm 1972)

Einschränkung der Wahlfreiheit des Individuums

Individuum möchte Freiheit wiederherstellen - Dissonanzreduktion

Positive Bewertung der verbotenen Alternativen

Zur Vorhersage von Zensureffekten angewandt

Anreiz vs. Kognitive Dissonanz

Je höher die Belohnung desto höher die Einstellungsänderung.

Experiment am Beispiel negativer Verstärkung, Janis & Mann (1968)Schwere Raucher spielten 1h die Rolle eines Lungenkrebs-erkrankten

Schwere Raucher hören das aufgezeichnete Rollenspiel

Reduzierten Zigarettenkonsum von 24 auf 14 Zigaretten

Reduzierten Zigarettenkonsum von 22 auf 17 Zigaretten

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