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1 Intensivierung der Auslandsmarkt- orientierung im Städtetourismus Optionen auch für kleinere städtetouristische Destinationen? Prof. Dr. Andreas Kagermeier Freizeit- und Tourismusgeographie, Universität Trier Prof. Dr. A. Kagermeier: Auslandsmarktorientierung auch für kleinere städtetouristische Destinationen? 1 Arbeitskreis Freizeit- und Tourismusgeographie der Deutschen Gesellschaft für Geographie Jahrestagung 2008: Deutschland als Incoming Destination 13./14. Juni 2008, Ludwig Maximilians-Universität München Agenda 1) Zunehmende Bedeutung Incoming 2) Magic Cities vs. „2. Liga“ 3) Strategische Anforderungen 1) Kooperation 2) Spezialisierung 4) Herausforderung für die Vermarktung 1) Option LCC Prof. Dr. A. Kagermeier: Auslandsmarktorientierung auch für kleinere städtetouristische Destinationen? 2 1) Option LCC 2) Option Multiplikatoren 3) Option Web 2.0 5) Conclusio

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Intensivierung der Auslandsmarkt-orientierung im Städtetourismus

Optionen auch für kleinere städtetouristische Destinationen?

Prof. Dr. Andreas Kagermeier

Freizeit- und Tourismusgeographie, Universität Trier

Prof. Dr. A. Kagermeier: Auslandsmarktorientierung auch fürkleinere städtetouristische Destinationen?1

Arbeitskreis Freizeit- und Tourismusgeographie der Deutschen Gesellschaft für Geographie

Jahrestagung 2008: Deutschland als Incoming Destination13./14. Juni 2008, Ludwig Maximilians-Universität München

Agenda

1) Zunehmende Bedeutung Incoming2) Magic Cities vs. „2. Liga“3) Strategische Anforderungen

1) Kooperation2) Spezialisierung

4) Herausforderung für die Vermarktung1) Option LCC

Prof. Dr. A. Kagermeier: Auslandsmarktorientierung auch fürkleinere städtetouristische Destinationen?2

1) Option LCC2) Option Multiplikatoren3) Option Web 2.0

5) Conclusio

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Industriestandort Deutschland Gestern

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Quelle: www.kdf-wagen.de, www.grundig.de, www.samsung.de, www.hyundai.de

Destination Deutschland Heute

Nur 15 % der Übernachtungen

entfallen auf A lä dAusländer

Prof. Dr. A. Kagermeier: Auslandsmarktorientierung auch fürkleinere städtetouristische Destinationen?4

Quelle: www.kdf-wagen.de, www.grundig.de, www.samsung.de, www.hyundai.de

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Dynamische Entwicklung im Städtetourismus

18

20

6

8

10

12

14

16

in M

io.

Berlin

München

Hamburg

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Quelle: destatis.de0

2

4

6

199019911992199319941995199619971998199920002001200220032004200520062007

Magic Cities Germany

•Berlin•Dresden•Düsseldorf 18 % der •Düsseldorf•Frankfurt•Hamburg•Hannover•Köln•München•Stuttgart

ca. 307 Mio. Übernachtungen

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Quelle: www.magic-cities.com 2008

Stuttgart

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4

Übernachtungen Inländer und Ausländer

0 5 10 15 20

Millionen

Berlin

München

Hamburg

Frankfurt/Main

Köln

Dresden

Düsseldorf

36 % der ca. 55 Mio.

Übernachtungen

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Quelle: dtv 2008, dzt 2008

Stuttgart

Hannover

Ausländer Inländer

von Ausländern

Übernachtungen Anteil Ausländer

0 10 20 30 40 50

Berlin

München

Hamburg

Frankfurt/Main

Köln

Dresden

Düsseldorf

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Quelle: dtv 2008, dzt 2008

Stuttgart

Hannover

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Motivation von Urlaubsreisen der Europäer nach Deutschland 2007

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Quelle: dzt 2008

DZT fokussiert auf Magic-Cities

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Quelle: www.germany-

tourism.dedzt 2008

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… bzw. bietet „Gemischtwarenladen“ kaschiert als Top 50 an

RatingenRatingenRustSaarbrückenSchwerinSindelfingen

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Quelle: www.dzt-top50.de

Dynamisches Segment Städtetourismus

7080

Prozentuale Veränderung der Übernachtungszahlen in deutschen Städten zwischen 1993 und 2005 nach Städtetypen

0102030405060

Alle Städte 40,2 %

Deutschland 11,5 %

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Quelle: dtv 2006

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Niedrige Ausländeranteile in kleineren Kulturstädten

Ausländeranteile an den Übernachtungen in deutschen Städten im Jahr 2005 nach Städtetypen

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Quelle: dtv 2006

I i T i h fü 2 Li “ ?Incoming Tourismus auch für „2. Liga“ ?

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Berlin, München und Hamburg quasi als „Selbstläufer“ anzusehen; Vielfältigkeit des Angebotes und fest in d W h h d N hf k t i d

Herausforderungen für Marktpositionierung 2. Liga

der Wahrnehmung der Nachfrager verankert sind

Herausforderung nicht nurein klares Imageeine klare Produktpolitik und innovative Konzepte zu entwickeln

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1)Wahrnehmungsschwelle überschreiten

2)Spezialisierung und Aufbereitung des Angebotes

Kooperation als Vermarktungsansatz Fallbeispiel: Historic Highlights of Germany

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Quelle: www.historicgermany.com

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Erreichung der Kooperationsziele bei den „Historic Highlights of Germany“

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Quelle: Rudek 2007, S. 130

Anteil der Übernachtungen von Ausländern in den HHOG

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

Anteil in %

Heidelberg

Freiburg

Trier

Augsburg

Wiesbaden

Regensburg

Lübeck

Koblenz

Würzburg

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Quelle: Rudek 2007 auf der Basis einer Zusammenstellung von Angaben der statistischen Landesämter

Würzburg

Potsdam

Erfurt

Münster

Rostock

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Ein erster Schritt: Themenorientierung

G h h ( ) f d S• Geschichte(n) auf der Spur• Dichter und Denker• Kulturgeschichte• Gotik• UNESCO-Weltkulturgüter• Kulinarische Köstlichkeiten• Flüsse, Seen, Meer und mehr• Historische Märkte• Geschichte und Geschichten

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Quelle: www.historicgermany.com

• Geschichte und Geschichten der Natur

• Parks und Gärten• Handwerk aktiv erleben• City-Card• Kongresse & Tagungen

Ein zweiter Schritt: Thematische Routen

Prof. Dr. A. Kagermeier: Auslandsmarktorientierung auch fürkleinere städtetouristische Destinationen?20

Quelle: www.historicgermany.com

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Ein zweiter Schritt: Thematische Routen ?

• Emperors, Kings and Kaisers• Medieval Masterpieces• Treasures of the Renaissance and

Baroque• Cities of Literary Genius• German Wine

• Sampler A

• Historic Cities of• the South• Bavaria• the Rhine and Mosel• the North• the Former East

• The Charm of the Romantic

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• Sampler A• Sampler B

• On the Rivers of German History and Culture

Quelle: www.historicgermany.com

• The Charm of the Romantic• Roots of the Reformation• On the Trail of the Romans• Black Forest to the Danube

Schritt 3: Klarere thematische Orientierung und Zielgruppenfokussierung : „Romantic Cities“

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Quelle: Romantic Cities

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Romance and History “Sparkling Moments… in Trier”Take a short relaxing break in Trier on the river Moselle and experi-ence the romance and fascinating history of Germany's oldest town.

Schritt 3: Klarere thematische Orientierung „Romantic Cities“

ence the romance and fascinating history of Germany s oldest town.Stay in a well-appointed double room in a 4-star hotel in the centre of Trier where hospitality comes as second nature. A "L'amour" welcome cocktail at the hotel bar will put you in the mood as soon as you arrive. After your first night in Trier, enjoy the luxury of a champagne breakfast served in your room. Then it's time to discover the sights of the town on a guided walking tour, which will take you back more than 2,000 years in history. Trier's impressive UNESCO world heritage sites, including the imperial baths, the amphitheatre and the Porta Nigra, offer a wealth of insights into Roman culture. You can then stroll through

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Nigra, offer a wealth of insights into Roman culture. You can then stroll through Trier's vibrant old town and attractive pedestrian area. Next take in views of the idyllic vineyards as you enjoy a romantic river cruise following the twists and turns of the river Moselle. Back at the hotel, relax in the spacious spa area and then end the evening in style with a romantic candlelit dinner. The next morning, a lavish buffet breakfast will set you up for your departure. Quelle: www.romanticcities.de

Romance and History “Sparkling Moments… in Trier”Package and prices:

2 o e night sta s in a ell appointed oom in a selected 4 sta hotel in

Schritt 3: Klarere thematische Orientierung „Romantic Cities“

• 2 overnight stays in a well-appointed room in a selected 4-star hotel in Trier

• 1 breakfast with sparkling wine in your room • 1 lavish buffet breakfast in the restaurant • 1 guided walking tour (in English … at 1.30pm) • 1 river cruise on the Moselle • 1 "L'amour" cocktail

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• 1 romantic candlelight dinner in the restaurant • 1 day unlimited use of the spa area Price per person sharing a double room: from € 218.00 Minimum group size: 2

Quelle: www.romanticcities.de

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Im Fokus: die europäischen Quellmärkte

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Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de

Flugziele von Ryanair ab Flughafen Hahn

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Quelle: Romantic Cities 2008

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Konzentration auf Italien, Großbritannien & Schweden

Marketingstrategie

Multiplikatorenstrategien (Pressekontakte, Pressereisen)

Verlängerte Wochenenden: KurzreisenVerzicht auf Rundreiserouten

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Verzicht auf RundreiseroutenGemeinsame Vermarktung, aber individuelle Angebotsgestaltung

Entwicklungen der Übernachtungszahlen in Trier für ausgewählte ausländische Quellmärkte

-GROSSBRITANNIEN

16 000

18.000

20.000

USA

ITALIEN6.000

8.000

10.000

12.000

14.000

16.000

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Quelle: Rudek 2007 nach Statistische Berichte des rheinland-pfälzischen Landesamtes für Statistik

JAPAN

0

2.000

4.000

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

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Urlaubsinhalte von europäischen Städtetouristen bei Reisen ins Ausland und nach Deutschland 2007

Sightseeing und Sehenswürdigkeiten

Genießen von Atmosphäre/Ambiente

Einkaufen

Genießen von Essen und Trinken

Besuch von Museen

Nachtleben

Besuch von Parks/Grünanlagen

Besuch von Ausstellungen

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Quelle: dzt 2008

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 %

Ausland Deutschland

KulturGenussRegion Trier

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Nach wie vor starke Orientierung auf Hochkultur

Established/Mainstream:Historische Stätten als setting

Hohe Angebotsqualität

Neue Inszenierungsansätze:

Hohe Angebotsqualität

Branding

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Erlebnisführungen, Events

Bespielung de historischen Stätten als neue

Form des Kulturerlebnisses

Optionen durch populärkulturelle Inszenierungen

• Brot & Spiele

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• Mitelalterliches Burgenfestival in Manderscheid

www.trier.de/brot-spiele.de et www.burgenfest.info

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Ansprache jüngerer Zielgruppen

Burgenfest Manderscheid

Antikenfestspiele

Moselfestwochen

Brot und Spiele

Manderscheid

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0% 20% 40% 60% 80% 100%

Antikenfestspiele

jünger als 18 Jahre 19-40 Jahre 41-65 älter als 65 Jahre

Quelle: eigene Erhebungen

Blogs als neues Marktkommunikationsmedium

Berlin Trier TR in % von B

Übernachtungen in Mio. 17,3 0,8 4,6

tripsbytips Bilder 1307 22 1,7

Flickr.com 1.675.043 39.234 2,3

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Quelle: www.tripsbytips.de

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Ungenutzte Potentiale bei kleineren städtetouristischen Destinationen

Kooperation als wichtige Voraussetzung,

Zusammenfassung

p g g,um Aufmerksamkeitsschwelle in Auslandsmärkten zu überschreitenklares Profilinnovative Produktpolitik

Konzentration auf kulturaffine europäische Quellmärktekeine Routen sondern Fokussierung auf Kurzurlaubeklare Zielgruppenorientierungklare Zielgruppenorientierung

Kombinationsproduktepopulärkulturelle Optionen nutzenWeb 2.0 offensiv einbeziehen

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Ich danke für Ihre AufmerksamkeitAufmerksamkeit …

… und freue mich auf eine angeregte

Diskussion

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Diskussion