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11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 1
VO Einführung in die Methoden der Kultur- und
Sozialanthropologie
5.Einheit
Strategien der Projektumsetzung
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 22
Kernbereich eines Forschungsprojektes besteht in der In-Beziehungsetzung von
Theorien Begriffe
Methoden Daten
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 33
Kernbereich eines Forschungsprojektes besteht in der In-Beziehungsetzung von
Theorien
Verschiedene Abstraktionsniveaus
Begriffe
Methoden Daten
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 44
Theorien
• Beobachtung empirischer Regelmäßigkeiten
• Ad hoc Theorien (vs. Alltagstheorien)
• Theorien mittlerer Reichweite (Robert Merton)
• Theorien höherer Komplexität
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 55
Aus: Atteslander, Peter (2000) Methoden der empirischen Sozialforschung, p. 37
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 66
Kernbereich eines Forschungsprojektes besteht in der In-Beziehungsetzung von
prüfen entwickeln
Theorien
Verschiedene Abstraktionsniveaus
Begriffe
Methoden Daten
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 77
Kernbereich eines Forschungsprojektes besteht in der In-Beziehungsetzung von
prüfen entwickeln
Theorien
Verschiedene Abstraktionsniveaus
etisch
Begriffeemisch
Methoden Daten
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 88
Kernbereich eines Forschungsprojektes besteht in der In-Beziehungsetzung von
prüfen entwickeln
Theorien
Verschiedene Abstraktionsniveaus
definieren
etisch
Begriffeemisch
Semantik (Bedeutung) verstehen
Methoden Daten
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 99
Emisch und etisch
• Die Unterscheidung geht auf den linguistischen Anthropologen Kenneth Pike zurück und wurde vom Kulturmaterialisten Marvin Harris im anthropologischen Diskus popularisiert.
• Im Kern handelt es sich dabei um die Unterscheidung von Kategorien, die entweder – von außen an einen Untersuchungsgegenstand herangetragen
werden (etisch) oder aber um– kultur- und sprachspezifische Kategorien und Unterscheidungen,
die von den Untersuchten selbst zur Benennung und dem Verständnis von Phänomenen herangezogen werden (emisch).
• In dieser Unterscheidung kommen auch unterschiedliche Wissenschaftsauffassungen zum Ausdruck. Eine etische Herangehensweise zielt auf die Formulierung allgemeiner Gesetzmäßigkeiten auf Basis einer wissenschaftlichen Terminologie ab, während ein emisches Verständnis versucht die kulturspezifischen Logiken und Unterscheidungen zu erforschen.
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 1010
Kernbereich eines Forschungsprojektes besteht in der In-Beziehungsetzung von
prüfen entwickeln
Theorien
Verschiedene Abstraktionsniveaus
definieren
etisch
Begriffeemisch
lokale Taxonomien
Semantik (Bedeutung) verstehen
Methoden Daten
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 1111
Ablauf von Forschungsprojekten 1
Theorien Begriffe
Methoden Daten
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 1212
Theorien Begriffe
Methoden Daten
Deduktiv - theorieprüfend
Ablauf von Forschungsprojekten 1
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 1313
Theorien Begriffe
Methoden Daten
Deduktiv - theorieprüfend
Induktiv - theorieentwickelnd
Ablauf von Forschungsprojekten 1+2
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 1414
Theorien Begriffe
Methoden Daten
Deduktiv - theorieprüfend
Induktiv - theorieentwickelnd
Ablauf von Forschungsprojekten 1+2
linear
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 1515
Theorien Begriffe
Methoden Daten
Deduktiv - theorieprüfend
Induktiv - theorieentwickelnd
Ablauf von Forschungsprojekten 1+2
linearzirkulär
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 1616
Theorien Begriffe
Methoden Daten
Deduktiv - theorieprüfend
Induktiv - theorieentwickelnd
Ablauf von Forschungsprojekten 1+2
linearzirkulär
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 1717
Linearer und zirkulärer Foschungsablauf
nach Witt 2001
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 1818
Drei Formen des Schließens• Induktion
– (vom lat. inductio = hineinführen) bezeichnet man eine Art des Schlussfolgerns, die vom Besonderen auf das Allgemeine schließt.
• Deduktion– Die Deduktion (vom lat. deducere = herabführen) ist eine Art der
Schlussfolgerung, die vom Allgemeinen auf das Besondere schließt.• Abduktion
– (lat. abductio = Wegführung; engl. abduction) ist eine von Charles S. Peirce formulierte Schlussweise
Es handelt sich dabei also um ein hypothesen- bzw. regelgenerierendes Verfahren, welches im Gegensatz zur Deduktion nicht von existierenden Theorien ausgeht, sondern bislang noch nicht bekannte Regeln bzw. Hypothesen formuliert, die gleichzeitig ein Fallverständnis ermöglichen. Die Abduktion schließt somit von einer bekannten Größe (überraschende Fakten) auf zwei unbekannte Größen, nämlich auf die Regel und den Fall.
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 1919
Idealtypischer linearer Foschungsablauf
nach Witt 2001
Deduktiv – theorieprüfend
Induktiv - theorieentwickelnd
Deduktiv-theorieprüfend
Etisch
Standardisiert
Quantitativ
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 2020
Idealtypischer linearer Forschungsablauf
nach Witt 2001
Deduktiv – theorieprüfend
Induktiv - theorieentwickelnd
Deduktiv-theorieprüfend
Etisch
Standardisiert
Quantitativ
Theorie Hypothesen
Begriffe definieren, operationaliseren
Untersuchungseinheit repräsentative Stichprobe
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 2121
Hypothesen• „Je länger Studierende arbeiten müssen um sich das Studium zu
finanzieren, desto länger ist die Studiendauer“
• Definition Hypothese: • ist ein mit Begriffen formulierter Satz• eine Hypothese ist eine Aussage. Keine Frage, kein Befehl.• Die Aussage enthält mindestens 2 semantisch relevante Begriffe• Die Begriffe sind durch einen logischen Operator (wenn – dann)
verbunden• Die Aussage ist widerspruchsfrei• Die empirischen Geltungsbedingungen sind aufgezählt• Die Begriffe sind auf Wirklichkeitsphänomene hin operationalisierbar• Die Aussage ist falsifizierbar
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 2222
Stichprobe (Sample)
• Unter einem Sample (der Stichprobe) versteht man die Auswahl der zu untersuchenden Fälle aus einer Grundgesamtheit.
– Wenn z.B. die Studierenden der Universität Wien untersucht werden sollen, so sind diese die Grundgesamtheit. Eine Untersuchung wird im Normalfall keine Totalerhebung dieser Grundgesamtheit durchführen, sondern eine Auswahl der zu untersuchenden Studierenden treffen.
• In der quantitativen Sozialforschung ist die Repräsentativität der Stichprobe ein zentrales Qualitätskriterium. Eine Stichprobe ist dann repräsentativ, wenn sie ein verkleinertes unverzerrtes Abbild der Grundgesamtheit darstellt. Dies ist die Voraussetzung um von einer untersuchten Stichprobe mit einer gewissen Irrtumswahrscheinlichkeit auf die Gesamtpopulation (Grundgesamtheit) schließen zu können.
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 2323
Idealtypischer zirkulärer Foschungsablauf
nach Witt 2001
Induktiv - theorieentwickelnd
Theorieentwickelnd
Emisch
Nicht bzw. Teilstandardisiert
Qualitativ
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 2424
Idealtypischer zirkulärer Foschungsablauf
nach Witt 2001
Induktiv - theorieentwickelnd
Theorieentwickelnd
Emisch
Nicht bzw. Teilstandardisiert
Qualitativ
Hypothesen entwickeln, überprüfen, verfeinern Theorie
Emische Begriffe & Konzepte erfassen, verstehen
Theoretisches Sampling
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 2525
Klassische Qualitätskriterien
• Validität (Gültigkeit)– einer Untersuchung bzw. eines Messinstrumentes bedeutet, dass
das gemessen wird was man zu messen beabsichtigt. – Die Frage ist also ob die gewählten Indikatoren, die herangezogen
um ein Konzept zu operationalisieren dieses wirklich valide messen.
• Reliabilität (Zuverlässigkeit)– bedeutet, dass eine Wiederholungsuntersuchung zu den gleichen
Ergebnissen kommt. D.h. die Reliabilität eines Messinstrument ist ein Maß für die Reproduzierbarkeit von Messergebnissen.
– Die Zuverlässigkeit einer Messung ist kein Beweis für ihre Gültigkeit oder Objektivität. Auch wenn verschiedene Forscher gleiche Messwerte ermitteln, sagt dies noch nichts über die Zuverlässigkeit des Messinstrumentes aus.
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 2626
Qualitative Qualitätskriterien
• Transparenz und Nachvollziehbarkeit • Dies meint den Forschungsprozess explizit zu machen, die einzelnen Schritte und zentralen
Entscheidungen zu verdeutlichen. • Prozesshaftigkeit und Offenheit • Ein zentrales Kriterium qualitativer Forschungsprozesse ist der nicht im Vorfeld festgelegte
Forschungsablauf, sondern die offene Prozesshaftigkeit der Forschung in Auseinandersetzung mit dem untersuchten Feld. Offenheit bezieht sich allerdings nicht nur auf den Forschungsprozess, sondern auch auf die Ergebnisoffenheit Theorie und Hypothesen entwickelnder Forschung.
• Flexibilität • Aus diesen beiden Kriterien ergibt sich die Notwendigkeit der Flexibilität im Rahmen qualitativer
Sozialforschung im Sinne einer permanenten Anpassung an neue bzw. veränderte Bedingungen und Erkenntnisse.
• Kommunikation als Basis • Im Rahmen qualitativer, insbesondere ethnographischer Forschung werden das Ausmaß und die
Intensität der kommunikativen Beziehung zum untersuchten Feld zu einem zentralen Qualitätskriterium. Diese kommunikative Beziehung kann im Sinne einer kommunikativen Validierung auch zu einer Überprüfung der Ergebnisse durch die Untersuchten vor Ort führen.
• Authentizität • wurde mit den Äußerungen der Untersuchten und deren Wertstrukturen sorgfältig umgegangen,
wurden die multiplen Konstruktionen der Untersuchten angemessen erhoben, und diese kommunikativ validiert.
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 2727
Qualitative Qualitätskriterien• Triangulation • Der Einsatz verschiedener Methoden, Theorien und Daten wurde lange Zeit als ein Kriterium
zur Erhöhung der Gültigkeit (Validität) betrachtet. Dabei ging man davon aus, dass Daten die mittels verschiedner Methoden (z.B. quantitativer Fragebogen, teilnehmende Beobachtung) erhoben wurden und auf die gleichen Phänomene und Besonderheiten verweisen, besonders gültig seien. Eine andere Auffassung, die insbesondere auch für die ethnographische Feldforschung relevant ist, geht im Gegensatz dazu davon aus, dass Triangulation zu einer breiteren Dokumentation und zu einem umfassenderen Verständnis des Untersuchungsgegenstandes führt.
• Plausibilität • Plausibilität wird in der qualitativen Sozialforschung im Sinne einer intersubjektiven
Nachvollziehbarkeit des Forschungsprozesses und der daraus folgenden Bewertung der Ergebnisse verstanden. Dies steht im Gegensatz zu einer Überprüfbarkeit und Replizierbarkeit quantitativer Untersuchungen und trägt dem Umstand Rechnung, dass eine identische Wiederholung einer Untersuchung wegen der begrenzten Standardisierbarkeit qualitativer Forschungsvorhaben nicht möglich ist.
• Gegenstandsangemessenheit • Das Kriterium der Gegenstandsangemessenheit bezieht sich nicht nur auf die Datenerhebung
und die Methodenauswahl, sondern auf den gesamten Forschungsprozess und besagt, dass Forschungsprozesse insbesondere dann qualitätsvoll sind, wenn sie sich auf eine angemessene und verständnisorientierte Art und Weise dem Feld annähern.
• Limitation • Unter Limitation versteht man die Notwendigkeit die Grenzen der Aussagen anzugeben, die in
Forschungsberichte Eingang finden. Es geht also darum, den Geltungsbereich und das Ausmaß der Verallgemeinerbarkeit von Aussagen, Hypothesen und Theorien explizit zu machen.
11.05.2010 Prof. Dr. Ernst Halbmayer | VO Einführung in die Methoden der KSA 2828
Kernbereich eines Forschungsprojektes besteht in der In-Beziehungsetzung von
Theorien Begriffe
Methoden Daten