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Geschichte
• 2004 WHAT WG —Web Applications 1.0
• Ende 2006 Tim BL kündigt Übernahme ins W3C an
• März 2007 W3C Arbeitsgruppe umstrukturiert
• Mai 2007 Entscheidung WHAT-WG-Proposal wird als Arbeitsgrundlage übernommen
Grundlagen
• Start from scratch
• Building by justification
• Paving the cowpaths
Grundlagen1.Compatibility
1.1. Support Existing Content1.2. Degrade Gracefully1.3. Do not Reinvent the Wheel1.4. Pave the Cowpaths1.5. Evolution Not Revolution
2. Utility2.1.Solve Real Problems2.2. Priority of Constituencies2.3. Secure By Design
2.4. Separation of Concerns2.5. DOM Consistency
3.Interoperability3.1. Well-defined Behavior3.2. Avoid Needless Complexity3.3. Handle Errors
4. Universal Access4.1. Media Independence4.2. Support World Languages4.3. Accessibility
http://www.w3.org/TR/html-design-principles/
XHTML(2)??
Nicht fehlertolerant
Keine Browserunterstützung
/>
lang="en"xml:lang="en"
Unterschiede zu HTML4
HTML4:<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01//EN"
"http://www.w3.org/TR/html4/strict.dtd">
<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN"
"http://www.w3.org/TR/html4/loose.dtd">
HTML5:<!DOCTYPE html>
HTML4:<meta http-equiv="Content-Type"
content="text/html; charset=UTF-8">
HTML5:<meta charset="UTF-8">
Neue Elemente
• Struktur:• section• article• aside• header• footer• nav• dialog• figure
• Misc:
• audio/video• embed• mark• meter• time• canvas• command• datagrid• details• datalist
Neue Attribute
• Global:• @contenteditable• @contextmenu• @draggable• @irrelevant• @data-*
• ol@start• li@value• input@autofocus• input@form
• input@required• input@inputmode• input@autocomplete• input@min/max• input@pattern• input@step• style@scoped• ol@reversed
Praktische Unterstützung
Trident 8 (IE8)Gecko 1.9 (Firefox 3)
Webkit (Safari, Nov. ’07)Presto (Opera 9)
Strukturelle Elemente in IE<8
document.createElement("section");
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21.11.2008,
09:40–10:25 Uhr,
Raum 1
Robert Lender
„Es gibt nicht die Jugend.“
„Deshalb kann es auch nicht die Accessibility
geben, die so in ein/zwei Sätzen erklärt und
drüber geht und erklärt: so mache ich alles
barrierefrei.“
„Wer sich dem Web heute nicht annimmt, den
hat es morgen schon überholt.“
„Ab 1.1.2009 gibt es eine
Verpflichtung, dass Webseiten,
die wir fördern oder generell
Webangebote, die wir fördern,
barrierefrei zu sein haben.“
„Es bleiben viele Fragen, auch
wenn wir versuchen sie zu
beantworten, sie kommen immer
wieder.“
„Darf ich Web 2.0 verwenden?
Ich würde sagen: Sie müssen
sogar!“
„Ja warum schreibst Du mal nicht über
Barrierefreiheit? Er sagte, dass das Thema nicht
cool genug sei.“
„Das Web ist der Weg“
„So viel einmal zur Theorie des Ganzen, in der
Praxis habe ich mal versucht, auf die Maus zu
verzichten und denke, dass sollte man nicht
tun.“
„Da ist keine Weboberfläche
sondern ein virtueller Raum.“
„Ich bin gestern erst auf
gehörlose Rapper gestoßen.“
„Ein wichtiger Meilenstein wäre, Jugendliche
selbst mit einzubinden, um das Web barrierefrei
zu gestalten.“
„Das soll jetzt nicht heißen, dass Sie alle
Aufgaben, die es rund um Barrierefreiheit gibt
einfach auf die Menschen im Web auslagern.“
Eine Keynote soll den Grundgedanken, den Grundton, einer Veranstaltung vermitteln. Der
Grundgedanke in dieser Keynote ist, dass es mehr braucht als eine Webdesignerin oder einen
Webdesigner um das Web barrierefrei zu gestalten. Man kann das Wissen einer Fachperson
nutzen, aber Barrierefreiheit nicht einfach auslagern.
Es bedarf einer grundlegenden Einstellungsänderung des Zugangs zur Thematik.
Es bedarf frischer Ideen wie schon Jugendlichen die Barrierefreiheit nahe gebracht werden
kann, wie ein barrierefreies Web sogar Spass machen darf und somit selbstverständlich wird.
Es bedarf aber auch der Grundlagen und der Unterstützung derer, die ihre ersten Schritte in
Richtung Barrierefreiheit setzen.
Die Keynote versucht in 30 Minuten den Bogen zwischen Vision und Praxis zu spannen.
Außerdem erfahren Sie warum gerade ein Jugendministerium so großes Interesse an einer
Fachtagung wie dieser hat und warum der Titel der Tagung perfekt auf Jugendliche und auf das
Thema „Accessibility“ passt.
Unterlagen
Unterlagen herunter laden
Präsentation bei Slideshare anschauen
Transkription:
Die Transkription der Begrüßung durch Eva Papst haben wir – der Übersichtlichkeit halber – auf
einer eigenen Seite.
Klaus Miesenberger:
Wenn man sich das exponentielle Wachstum von Webseiten ansieht – im Internet – und das doch
geringe Wachstum von barrierefreien Seiten, dann ist es dringend notwendig, dass solche
Veranstaltungen aufmerksam machen, Bewusstsein schaffen, das Bewusstsein für Barrierefreiheit
vorantreiben und nicht erst, wie für mich, in einem hohen Alter, sondern von Beginn an, von Jugend an.
Deshalb sind wir sehr froh, sehr stolz, dass wir eine Keynote haben, die sich genau mit dem Thema aus-
einandersetzt, früh zu beginnen, früh Barrierefreiheit umzusetzen, dass Barrierefreiheit eine Einstellungs-
änderung voraussetzt, dass diese Einstellungsänderung vor sich geht, dass dann vielleicht Barrierefreiheit
gestalten, Barrierefreiheit realisieren auch Spaß macht. Deswegen ist es mir eine besondere Ehre, Herrn
Robert Lender zu begrüßen vom Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend und ihn zu
bitten, uns die Keynote zu präsentieren. Bitte. [Applaus]
Robert Lender:
Ich darf Sie ganz herzlich willkommen heißen im Namen des
Bundesministeriums für Gesundheit, Familie und Jugend. Ich
möchte ganz vorab einmal danken. Einerseits danken Ihnen allen,
dass Sie heute hier gekommen sind, dass Sie Interesse zeigen für
dieses Thema und auch für die ReferentInnen des heutigen Tages.
Ich möchte natürlich eben auch den ReferentInnen danken, dass sie
zugesagt haben, an dieser heutigen Tagung teilzunehmen und
damit einen spannenden Bogen zu dieser ganzen Thematik uns zu
bieten. Und natürlich auch ein Dank geht auch an die Organisatoren
und Organisatorinnen, dass Sie diese Tagung heute möglich
gemacht haben.
Keynote ist so ein überspannter Begriff, wo man glaubt, dass da jetzt alles Mögliche kommen wird. Der
Anspruch ist, ich habe hier alles reinzupacken. Das werde ich natürlich nicht. Ich werde mir jedoch nur
eines erlauben: Im Vergleich zu vielen der Referate, die kommen werden, die sehr technisch sind, dass
ich aus dem nicht technischen Bereich erzähle. Ich komme eben aus dem Jugendministerium,
beschäftige mich hier also mit einer Thematik, die sich hier Jugendpolitik nennt, Umgang mit Jugend-
organisationen und bedeutet eben auch ganz andere Themen.
Außerdem Keynote: Da steckt auch das Wort Key (Schlüssel) drin, d.h., wenn, dann sperren wir
gemeinsam jetzt ein paar Räume auf, aber die wir dann auch gemeinsam entdecken müssen. In den 30
Minuten, die ich circa habe, dass ist eh kurz – oder lang. Ich hoffe für Sie nicht zu lang. Ich hoff’ für
mich nicht zu kurz.
Ich möchte ein paar Themen anschneiden: Jugend und barrierefreies Web (sitzen thematisch im selben
Boot), die ersten Schritte des Jugendministeriums, dann etwas was ich den Coolness-Faktor genannt
habe. Etwas kurz anschneiden zum Thema Beteiligung (Partizipation) und Sie dann noch zum Mitmach-
Web einladen.
Es gibt zwei Schlagworte zum Thema, nämlich „die Jugend von heute“ und „die Jugend ist unsere
Zukunft“. Natürlich ist die Jugend unsere Zukunft im Sinne, dass die Jugendlichen von heute die
Erwachsenen von morgen sind, die einen wesentlichen Einfluss auf unsere Welt haben werden und damit
auch auf die Gestaltung des Webs. Aber die Jugendlichen sind auch in unserer Gegenwart. Und das ist
sozusagen bedeutsam und wir müssen uns heute und hier um sie kümmern.
Viel zu oft wird dieses Schlagwort „die Jugend ist unsere Zukunft“
dafür genutzt, dass man heute nicht darüber nachdenkt und das
Ganze auf morgen verschiebt. Und das Andere ist: „die Jugend von
heute“. Es gibt nicht die Jugend.
Fragen Sie einen 14-jährigen, ob er einen 16-jährigen versteht. Wird er oft nicht tun. Ein 18-jähriger wird
mit einem 16-jährigen oft auch nicht mehr viel gemeinsam haben. Ein Jugendlicher in Ottakring wird
auch oft mit einem Jugendlichen in einem Bergbauerndorf in Tirol nicht viel gemeinsam haben. Natürlich
sind alle Jugendliche, haben teilweise die gleichen Träume, haben teilweise die gleichen
Entwicklungsschritte, aber es gibt eben auch sehr viele Unterschiede.
Und ich würd’ sagen – und jetzt meine Sicht der
Dinge: Bei der Barrierefreiheit geht es uns eigentlich
genauso. Es gibt zwar Grundsätze und Regeln zum
Thema Barrierefreiheit, aber es gibt einerseits nicht
das Web, wenn wir uns anschauen, wie viele
Applikationen, wie viele unterschiedliche Themen,
wie viele unterschiedliche Angebote es gibt, dann muss man auch ganz unterschiedlich darauf reagieren.
Deshalb kann es auch nicht die Accessibility geben, die so in ein/zwei Sätzen erklärt und drüber geht
und erklärt: so mache ich alles barrierefrei.
Ich brauche oft ganz unterschiedliche Ansätze, natürlich mit bestimmten Regeln, um etwas barrierefrei zu
machen. Die Fragen zum Web 2.0 sind heute ein Thema und nicht ein zukünftiges und vielleicht schon
morgen nicht mehr, weil wir dann vielleicht schon das Web 2.5 oder das Web 3 oder sonst etwas haben.
Und in diesem Sinne freue ich mich ganz besonders, dass der heutige A-Tag sich sehr stark diesem
Thema Web 2.0 widmet und der Frage, wie wir das Web 2.0 barrierefrei hinbekommen.
Ich habe mir erlaubt, zum Thema Zukunft ist heute,
zwei markante Sätze zu bilden, vielleicht etwas
provokativ oder auch nicht: Wer sich der Jugend
heute nicht annimmt, den hat sie morgen schon
überholt. Und das sehen wir teilweise schon, dass gerade im Web die Jugendlichen uns total überholen.
Dass sie Dinge machen, von den wir Erwachsene überhaupt nichts mehr mitbekommen, oder überhaupt
nicht mehr verstehen, was da eigentlich im Web so abgeht; was Jugendliche machen. Und ich würd’ auf
Web auch übertragen: Wer sich dem Web heute nicht annimmt, den hat es morgen schon überholt.
In Anbetracht dessen hat das Jugendministerium begonnen, hier erste Schritte zu setzen. Wir haben
neue Richtlinien für Jugendförderung erstellt, wir haben Weiterbildungsangebote begonnen und wir
haben begonnen Informationen ins Web zu stellen. Dazu möchte ich gerne ein bisschen was ausführen:
Das Behindertengleichstellungsgesetz fordert eigentlich, dass die Förderungsrichtlinien des Bundes
entsprechend umzustellen sind, damit sie dem Behindertengleichstellungsgesetz und dessen Intentionen
entspricht. Da muss ich ehrlich zugeben, da ist der Bund leider in manchen Bereichen noch ein bisschen
hinterher.
Wir haben aber begonnen und gesagt: Ok wir müssen da
federführend eigentlich fast sein bzw. sind wir eigentlich fast
federführend Es gibt neue Richtlinien bezüglich Jugendförderung,
also der Förderung, die wir sozusagen für den Jugendbereich
hergeben. Es gibt natürlich auch noch andere, die
Jugendorganisationen und -einrichtungen fördern. Ab 1.1.2009 gibt
es eine Verpflichtung, dass Webseiten, die wir fördern oder generell
Webangebote, die wir fördern, barrierefrei zu sein haben und auch den Anspruch, dass
Bundesjugendorganisationen, also die großen Jugendorganisationen in Österreich mit hundert tausenden
Mitgliedern, dass deren Webseiten – zumindest im Bundesbereich – auch barrierefrei sein müssen oder
sollen oder zumindest auf dem Weg zur Barrierefreiheit sind.
Grund dafür ist einerseits, dass wir durchaus sehen, dass das auch Vorbildwirkung haben kann und soll,
d.h., wenn wir das Thema als Ministerium aufgreifen, dass wir damit gegenüber anderen Initiativen und
Jugendlichen zeigen, dass das Thema Barrierefreiheit ein wichtiges ist und dass wir damit auch anregen
wollen, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene mit der Thematik überhaupt auseinandersetzen.
„Wir haben auch begonnen erste Seminare und Workshops anzubieten.“
Wir haben auch begonnen, weil der Anspruch auch da war – „Naja, wie geht denn das alles und was
muss ich alles dazu wissen?“, schon erste Seminare und Workshops anzubieten. Aber wir haben
natürlich auch gesehen, dass ehrenamtliche MitarbeiterInnen – also sprich unbezahlte, die das wirklich in
der Freizeit tun; hoch engagiert -, dass die ganz andere Zugänge brauchen. Das sind oft kleine
Organisationen, wo Menschen in ihrer Freiheit hoch aktiv sind, die können es sich nicht leisten, einen
unter Anführungszeichen teuer oder nicht teuren Accessibility-Test zu machen, sich eine Firma zu leisten,
die ihnen ein Webangebot erstellt. Die machen das oft selber und brauchen da einfach Unterstützung.
Und da hab ich jetzt noch auf die Folie geschrieben „Gesucht Informationspool“. So ein erster Wunsch,
eine erste Anregung. Vielleicht gibt es auch Menschen unter Ihnen, die sagen: Ja ich möchte eigentlich
solche Initiativen, die ehrenamtlich etwas für das Wohl unserer Gesellschaft tun und auch unterstützen,
indem ich sag ja, ich biete euch ein bisschen Know-how von mir an. Ich helf’ euch sozusagen ganz
kostenlos oder zu einem geringen Beitrag hier etwas zu tun.
Manchmal sind es einfach nur ein oder zwei Fragen, die die Leute haben und wo es einfach Menschen
geben muss in ihrer Umgebung, die ihnen das anbieten. Das heißt nicht, dass das Ministerium hiermit
entlassen wäre aus seiner Verantwortung, hier weitere Informationen anzubieten und Workshops zu
machen – schon gar nicht! Aber in der ganzen Bandbreite, die es hier im Bereich der Jugendarbeit gibt,
können wir natürlich nicht überall sein.
Wir haben auch begonnen, erste Schritte sozusagen Informationen ins Web zu setzen. Sie sehen hier
einen Screenshot einer Website, die sich nennt „Jugend wandert“. Das ist ein erster Versuch, das sind
wir noch sozusagen am 0,1. Schritt. Nämlich das ist die Website einer nicht existenten
Jugendorganisation, nämlich eben „Jugend wandert“, wo wir anhand eines solchen Beispiels zeigen
wollen, wie kann ein barrierefreies Template ausschauen, wie bestimmte Elemente einer Website, die
Jugendorganisationen brauchen wie Kalender und Co. wie können solche Elemente auch barrierefrei
gestaltet werden können. Das war auch ein Anspruch vieler Jugendorganisationen: „Wir wollen Beispiele
haben. Wir wollen Beispiele haben. Wir wollen Beispiele haben.“ Ein erster Versuch. Ein erster Schritt.
Und was wir gesehen haben in der Diskussion im letzten halben,
dreiviertel Jahr mit allen Jugendlichen und Einrichtungen: Es bleiben
viele Fragen, auch wenn wir versuchen sie zu beantworten, sie
kommen immer wieder. Ich glaube Sie kennen sie alle, diese
Fragen.
Wie ich und viele andere immer wieder sehen. Sie bleiben einfach und wir müssen uns ihnen stellen. Das
sind ganz einfach simple Fragen: Was ist Barrierefreiheit? Wer braucht eigentlich Barrierefreiheit? Wie
messe ich die Barrierefreiheit? Das ist immer so diese Frage: Kann ich hier Maßstäbe ansetzen?
Aber natürlich gerade, wenn ein Ministerium sagt: Wir fördern nur barrierefreie Websites, dann ist
natürlich auch immer die Gegenfrage, nach welchen Kriterien bewertet ihr das eigentlich auch? Die Frage
immer: Gibt es ein barrierefreies Content-Management-System? Schön, heute bekommen wir – glaube
ich – auch ein paar Antworten dazu. Darf ich jetzt nicht ins Web 2.0? Das ist ja eigentlich Pfui, weil da
gibt es so viele Technologien, die nicht wirklich barrierefrei sind? Und überhaupt: Wer gibt mir
Informationen, wer hilft mir?
Und einer der Gründe, warum wir den A-Tag ’08 auch mit unterstützt haben als Ministerium ist die
Frage: Gibt es barrierefreie Content-Management-Systeme? Das soll jetzt nicht ironisch klingen:
Willkommen zum A-Tag ’08! Sie haben sich die richtige Veranstaltung ausgesucht. Heute gibt es erste
Antworten dazu.
Darf ich Web 2.0 verwenden? Ich würde sagen: Sie müssen sogar,
um bestimmte Zielgruppen und auch besonders Jugendliche zu
erreichen. Erste Anregungen gibt es heute auch in etlichen
Vorträgen, wie man das auch barrierefrei mitgestalten kann.
Ja und wenigstens heute beantwortet am A-Tag ’08: Wer gibt mir Informationen, wer hilft mir? Beachten
Sie die Uhrzeit 17:35 bis 23:59 Uhr, das Get Together. Hier gibt es viele Möglichkeiten, sich
auszutauschen, sich erste Informationen zu holen, Visitenkarten auszutauschen und erste Schritte zu
setzen, um an Informationen ranzukommen.
Aber nach dem A-Tag ’08 und auch für all die anderen. Was gibt’s da für Antworten? Ich würde sagen:
Ich kann Ihnen jetzt keine fertigen Antworten bieten. Besondern auf die Frage, wie sensibilisieren wir
überhaupt junge Menschen und Jugendliche. Ich kann Sie nur mitnehmen Ihren Blick in eine bestimmte
Richtung zu legen, einen Finger auf bestimmte Stellen zu legen und Ihnen ein bisschen was aufzeigen.
Eben meine drei Punkte. Der Coolness-Faktor, Partizipation und das Mitmach-Web.
Der Coolness-Faktor: Ist Barrierefreiheit im Web ein Jugendthema? Ich darf’s verwenden, ich bin schon
über 40; sonst ist es eher peinlich gegenüber Jugendlichen noch das Wort Coolness zu verwenden. Aber
ist es vielleicht noch erlaubt.
Was soll der Begriff da? Das entstand eigentlich aus
einem Gespräch mit einer Bekannten, die einen
relativ bekannten Blogger gefragt hat: Du schreibst
über alle möglichen gesellschaftspolitischen
Themen, wichtige Anliegen. Ja warum schreibst Du
mal nicht über Barrierefreiheit? Er sagte, dass das Thema nicht cool genug sei.
Die Frage ist: Wie man es cool genug machen kann? Wie können wir Jugendliche erreichen? Ich kann
Ihnen jetzt keine fertigen Antworten liefern. Ich kann Ihnen nur Anregungen liefern, mit der Bitte, dass wir
einfach gemeinsam darüber weiter nachdenken, wie wir an Jugendliche herankommen.
Wobei ich sag: Wir müssten wahrscheinlich sicherlich auch an Erwachsene herankommen oft in diesem
Bereich, aber ich bin eben aus dem Bereich Jugendpolitik und deswegen, darf ich mich jetzt nur mal um
Jugendliche kümmern.
Barrierefreies Web ist so ein Thema. „Barrierefreies Web schränkt mich in den Möglichkeiten ein. Da gibt
es viele Regeln, man darf nicht das machen, was man möchte, man kann seine Website nicht so
gestalten, wie ich möchte. Barrierefreies Web ist nur ein Randthema, das braucht fast keiner, es ist fad.
Das gibt alle möglichen Listen und Sonstiges, aber wen interessiert das schon? Barrierefreies Web ist nur
für Techniker und Technikerinnen. Also mich selber interessiert das dann auch nicht. Ich verstehe
eigentlich überhaupt nix davon. Wenn ich mir die Liste der WCAG-Kriterien anschaue; wie soll ich den
das verstehen? Barrierefreies Web ist auch Zwang, wie z.B. die Richtlinien des Ministeriums. Ja, das
Ministerium will, dass ich barrierefrei Webseiten anbiete.“ Kann’s das sozusagen sein?
Da oben sollte eigentlich „Der Weg zur Barrierefreiheit ist dann cool,
wenn“ stehen, jetzt steht aber dort oben – ich hab mich vertippt –
„Der Web zur Barrierefreiheit“. Ich hab mir gedacht: Ja, ich lass es
weil eigentlich: „Das Web ist der Weg“, könnte ich rein philosophisch jetzt sagen. [Lachen] Das ist eine
Herausforderung, aber die gebe ich sozusagen an die Fachleute hier weiter, ich halte nur eine Keynote,
ich sag ja nicht wie’s geht.
„Der Weg zur Barrierefreiheit ist dann cool, wenn ich experimentieren darf, wenn ich die Möglichkeiten
habe einfach zu schauen, wie kann ich bestimmte Dinge hier umsetzen.“
Der Weg zur Barrierefreiheit ist dann cool, wenn ich experimentieren darf, wenn ich die Möglichkeiten
habe einfach zu schauen, wie kann ich bestimmte Dinge hier umsetzen. Experimentieren ist etwas
Wichtiges, gerade in der Phase der Entwicklung Jugendlicher. Wenn ich etwas mitentwickeln darf, wenn
ich etwas mitentscheiden darf – und wir werden heute, glaube ich, ein paar Beispiele sehen, wo es
Möglichkeiten gibt auch mitzuentwickeln, mitzuentscheiden und einfach auch zu experimentieren; wie
kann man alternative Player, alternative Ausgaben sozusagen, für Dinge von denen wir bis vor kurzem
gedacht haben, dass sie gar nicht barrierefrei sind.
Das kann höchst interessant für manche sein, ja wenn ich auffällig sein darf. Barrierefreies Web hat noch
immer den Nimbus bei manchen, dass es eine Art Gleichmacherei sei, ein fades graues Layout und das
schaut dann alles gleich aus. Ich denke, das muss man wegnehmen, man muss zeigen. Man auch mit
barrierefreien Webangeboten durchaus auffällig sein.
Ja und wenn es einfach mit mir zu tun hat, wenn es mich einfach betrifft. Nicht im Sinne so einer
mitleidsseeligen Betroffenheit, sondern wenn ich merke sozusagen es hat etwas auch mit meinem Leben
hier zu tun.
Ich hoffe ich bin nicht zu schnell für die Dolmetscherinnen. [...] Bisher nicht, gut. Ich bemüh’ mich
weiterhin.
Ich möchte ihnen ein paar Beispiele zeigen, gar nicht von weit weg her, sondern eher aus meiner
praktischen Erfahrung, weil das ist mir sozusagen das Nächste. Ein paar Beispiele wie man Jugendliche
vielleicht anregen kann, über diese Thematik mal nachzudenken. Es sind ganz simple, ganz einfache
Beispiele, sie sollen nur einfach mal so Wegrichtungen zeigen wo’s hingehen kann, was man vielleicht
machen kann. Wie gesagt, das weiter überlegen, das weitere nachdenken, das weiterentwickeln liegt an
mir, liegt an uns.
Überschrift: „Tapp mal wieder“. Im Rahmen einer
Aktion habe ich einen Beitrag eines Bloggers
entdeckt, der sich Mr. Jean nennt. Der hat in dem
Beitrag geschrieben: Überschrift: „Webseiten ohne
Maus bedienen“. Und da schreibt er als ersten Satz:
„Ja, ich hab auch nicht schlecht gestaunt, als ich
das gelesen habe.“ Ich denke mir, das ist eine gute Erkenntnis, dass man das sozusagen antrifft. Und er
schreibt dann weiter unten in seinem Beitrag: „So viel einmal zur Theorie des Ganzen, in der Praxis habe
ich mal versucht, auf die Maus zu verzichten und denke, dass sollte man nicht tun.“ [Lachen im
Publikum]
Das klingt erstmal negativ, wenn Sie den ganzen Beitrag lesen
sehen Sie einfach, der Jugendliche – eigentlich ist er ein junger
Erwachsener – er hat sich zumindest mit der Sache
auseinandergesetzt und hat auch eine wichtige Sache erkannt,
nämlich dass es oft die einzelne Website ist, die ihn hindert, mit der
Tabtaste sich da durchzubewegen. Das heißt er hat einfach mal
experimentiert, er hat einmal ein paar Seiten ausprobiert und ist zu
Erkenntnissen gelangt, die vielleicht auch dazu führen, dass er sich
einmal überlegt, wie seine Seite mal ausschaut. Aber es war
zumindest mal ein erster Schritt überhaupt erstmal ein Bewusstsein
für die Thematik hier zu bekommen.
Überschrift „Neue Welten erfahren – über Second Life das First Life
kennen lernen“. Ich weiß nicht wie viele von Ihnen Second Life
kennen, ich beschreibe es in 2 Sätzen – also ich versuch’s, das ist
net so einfach: Es ist an sich eine virtuelle Welt mit vielfältigen
Möglichkeiten, die man sich dort schaffen kann und indem man
sich mit einer Figur, die man selbst geschaffen hat, einem so
genannten Avatar, durch diese Welt durch bewegen kann.
Und dann habe ich auch jemanden gefunden, der mit seiner Figur plötzlich gelandet ist bei einem Verein
von Menschen, die im Rollstuhl sitzen. Wir sehen hier einen Screenshot, da steht der Avatar vor ein paar
Palmen und davor stehen unterschiedlichste Rollstühle, die im Second Life, dort, geschaffen wurden. Er
berichtet darüber, dass er einerseits dieses Haus betreten hat, dass er sich auseinandergesetzt hat, mit
den Menschen, die da in diesem virtuellen Vereinshaus sind, auch mit der spannenden Frage, manche
von denen sitzen auch im virtuellen Bereich im Rollstuhl. Warum sie das eigentlich tun. Sie könnten sich
ja dort total frei bewegen, sie könnten sogar in Second Life fliegen.
Spannende Fragen und ein interessante Auseinandersetzung die
auch zu dann weiteren Überlegungen geführt hat, die es vorher
schon gibt. Z.B. zu der Entdeckung, dass es auch einen
Textbrowser für Second Life gibt. Ich hab mir den noch nie
angeschaut. Ich stelle mir das höchst kompliziert vor, aber es soll sehr gut gehen. Und auch so
Überlegung, ob man nicht auch so etwas wie einen Blindenstock oder FührerInnen durch Second Life
schaffen kann, um damit auch blinden oder sehbehinderten Menschen die Möglichkeit gibt, Second Life
zu erfahren. Second Life ist auch etwas, was sich übers Internet abspielt, das nicht so typisch Web
eigentlich ist, da ist keine Weboberfläche sondern ein virtueller Raum, aber es war die Möglichkeit eines
ganz neuen Zugangs für diese Person, um auf dieses Thema Behinderung zu stoßen und sich damit
auseinander zu setzen.
Der nächste Punkt hat nicht direkt was mit Web zu tun. Ich bin
gestern erst auf gehörlose Rapper gestoßen. Diese Rapper
gebärden teilweise ihre Rapsongs. Das finde ich deshalb auch
spannend, weil es auch einen Bezug zur Lebenswelt mancher
Jugendlicher hat. Da geht es um Rap, das ist für manche Jugendliche ein Teil ihrer Kultur, des
Ausdrucks dessen, wie sie sich fühlen, wie sie mit der Welt umgehen oder welche Probleme sie haben.
Da stoßen also Rapper hinein, die zeigen, dass es auch andere Kommunikationsformen gibt. Das – sag
ich mal – ist eine Möglichkeit, auf Jugendgruppen zu stoßen, die man sonst wahrscheinlich gar nicht
erreichen würde mit der Thematik. Die sind im Web zwar vertreten, aber nicht speziell mit barrierefreien
Angeboten, aber ich wollt’s einfach erwähnen, auch im Hinblick dessen, dass immer die spannendste
Frage oder die erstaunteste Frage in dem Bereich, die ich immer erlebe ist: „Ja, wieso brauchen denn
eigentlich gehörlose Menschen Gebärdenvideos im Web?“ Und das ist immer dann spannend das zu
erläutern.
Ja, und dann wollte ich noch erwähnen: Am 28. November ist der Blue-Beanie-Day – ich setze das jetzt
nicht auf, das schaut irrsinnig peinlich aus, aber eigentlich sollte ich’s aufsetzen. [Setzt eine blaue Mütze
auf.] Der Blue-Beanie-Day ist auch ein Versuch von Menschen rund um die Welt, von Web-Entwicklern,
von Menschen, die sich mit Barrierefreiheit auseinandersetzen, das Thema einfach mehr in die
Öffentlichkeit zu tragen.
„Am 28. November setzen Menschen blaue Mützen auf, also Blue Beanie, blaue Mützen, blaue Hauben,
um hier für Webstandards und Barrierefreiheit im Web zu demonstrieren.“
Am 28. November setzen Menschen blaue Mützen auf, also Blue Beanie, blaue Mützen, blaue Hauben,
um hier für Webstandards und Barrierefreiheit im Web zu demonstrieren. Und sie machen Fotos von sich
und diese Fotos stellen sie dann als ihre Profilfotos in soziale Netzwerke, in denen sie sind. Damit
erreichen sie wahrscheinlich auch wieder Menschen, die sich vorher mit der Thematik noch gar nicht
auseinandergesetzt haben. So eine blaue Mütze kann auch bei anderen Menschen, wir haben hier einen
Screenshot von jemandem, auch mit einem Blue Beanie auf dem Kopf, das kann bei anderen Menschen
als wie bei mir sicherlich auch cooler ausschauen. Ich kann Sie nur einladen: Machen Sie mit! Machen
Sie einfach mit. Wenn Sie keine blaue Haube haben, es darf auch eine andere sein.
Ganz kurz noch erwähnt, das Thema Partizipation
oder Beteiligung. Das ist an sich ein wichtiges
Thema und ein Lieblingsthema von mir, aber ich
müsste jetzt 3 Stunden darüber reden und das tue
ich jetzt nicht, das verspreche ich Ihnen. Es sind
nur zwei drei Minuten. Ich denke mir: Was spannend wäre und wir erst in geringen Schritten geschafft
haben und was für uns ein wichtiger Meilenstein wäre, Jugendliche selbst mit einzubinden, um das Web
barrierefrei zu gestalten. Ein Schritt allein von der Awareness, also von dem Erkennen, dass es das
braucht, bis zur Frage wie gestalten wir auch als Jugendliche unser Web, unseren Webbereich einfach
barrierefrei.
Das Web 2.0 ist eigentlich schon Beteiligung oder bietet viele Möglichkeiten der Beteiligung. Es gibt
hunderttausende Videos auf YouTube, es gibt hunderttausende oder jetzt sind es, glaub ich, schon ein
paar Milliarden Fotos auf Flickr. Zwei Plattformen, es gibt natürlich noch andere, ich will jetzt nicht
Werbung dafür machen. Aber es sind die Bekanntesten. Wobei Werbung schon, apropos Flickr: Sie
haben die Möglichkeit, Fotos vom A-Tag auf Flickr zu stellen und dort mit atag08 zu taggen und wenn
Sie das tun, wird das automatisch auf der A-Tag-Seite im Bereich Interaktiv rein importiert. Der Verein
Accessible Media sammelt dort alle Fotos, die heute so gemacht wurden von allen, die hier anwesend
sind. Also: Machen Sie einfach mit, wenn Sie eine Handycam oder einer Kamera haben. Sie sind herzlich
eingeladen hier mitzumachen.
Es gibt Podcasts, es gibt Social Networks, es gibt Wikis, es gibt Blogs. All das ist eine Möglichkeit zur
Beteiligung und gleichzeitig ist es auch eine Barriere. All diese Dinge haben Barrieren eingebaut oder
können Barrieren eingebaut haben. Wir werden heute hören, wie man sie beseitigen kann. Und das ist
jetzt eine Folie ist jetzt nur eine kleine Anregung, wo ich sage ein Lösungsansatz, einer von vielen, das
kann nur einer sein, liegt im Web 2.0 selbst. Es gibt dort den Begriff Crowd-Sourcing. Ich weiß nicht ob
Ihnen der Begriff bekannt ist.
Die Wikipedia sagt dazu – ich darf’s vorlesen: „Crowd-sourcing bzw. Schwarmauslagerung bezeichnet
die Auslagerung auf die Intelligenz und die Arbeitskraft einer Masse von Freizeitarbeitern im Internet. Eine
Schar Amateure generiert bereitwillig Inhalte, löst diverse Aufgaben und Probleme oder ist an
Forschungs- und Entwicklungsprojekten beteiligt.“
Ich denk mir, das soll jetzt nicht heißen, dass Sie
alle Aufgaben, die es rund um Barrierefreiheit gibt
einfach auf die Menschen im Web auslagern. Es
gibt viele Dinge, zu denen wir verpflichtet sind, die
wir auch zu machen haben, aber denke mir
andererseits es gibt auch Möglichkeiten, Seiten oder Teile barrierefrei zu kriegen, von denen wir es
vielleicht nicht glauben, mit der Intelligenz und der Hilfe vieler.
Beispiel mag zum Beispiel sein [Lachen] Beispiel mag sein: Viele Videos im Web. Laden wir doch die
User von Videos im Web ein, selber Beschreibungen zu diesen einzelnen Videos anzubieten. Einerseits ist
es sicherlich spannend einmal zu sehe wie unterschiedlich unsere Videos auch hier beschrieben werden,
wie unterschiedlich auch User diese Seiten sehen oder dieses Video sehen. Machen wir vielleicht sogar
noch eine Bewertungsfunktion, das regt immer an, die Leute wollen ja auch gerne bewertet werden und
schaffen wir dann eine Top-Beschreibung, die dann vielleicht wirklich als gute Beschreibung dieses
Videos gilt. Oder laden wir ein, da haben wir schon gute Erfahrungen auf unseren Seiten gemacht, z.B.
bei einem Wiki, das wir betreiben laden wir ein – die Leute tun sich in Wikis immer schwer mit den
Editoren umzugehen und dann auch noch richtige Sprachauszeichnung hinzukriegen – laden wir einfach
ein: Sucht Fehler, sucht nicht vorhandene Sprachauszeichnung, deckt die auf, ändert sie vielleicht auch
noch, kommt vielleicht in eine Bestenliste. Also man muss nicht immer eine Bestenliste und sonst was
generieren aber es animiert halt oft dazu. Es gibt viele Möglichkeiten, Menschen, auch junge Menschen,
auch mitgestalten zu lassen bei dem, was wir an barrierefreien Möglichkeiten haben.
Titel „Fast eine Projektvorstellung“. Ich habe vor kurzem ein Projekt zum Thema barrierefreies Blog in
Nordrhein-Westfalen entdeckt. Ein kurzes Bild, das dort dabei war: Ein Jugendlicher durchbricht mit
einem Rollstuhl und seinem Keyboard eine Mauer und fährt auf einen Bildschirm zu. Ich hätte Ihnen
gerne mehr dazu erzählt, weiß aber selber noch wenig, außer, das dieses barrierefreie Blog technisch
gemeinsam mit Jugendlichen entwickelt und diese Jugendlichen, behinderte wie nicht behinderte
Jugendliche, gemeinsam jetzt auch bloggen werden. Ich nehme dieses Nicht-Wissen jedoch als
Anregung, ich möchte Sie zum Schluss zum Mitmach-Web einladen.
Das Web 2.0 wird ja auch Mitmach-Web genannt, ist zwar nicht ganz einwandfrei der Begriff, aber ich
möchte Sie jetzt gerne einfach zum Mitmachen einladen. Kennen Sie ein Projekt mit Jugendlichen zum
Thema Barrierefreiheit im Web? Wenn ja, Sie finden in Ihrer Tagungsmappe auch ein
Begrüßungsschreiben des Ministeriums, dort finden Sie unten auch eine Email-Adresse. Ich würde Sie
ganz herzlichst einladen: Schicken Sie mir, schicken Sie uns das, schicken Sie uns einen Hinweis auf
Projekte. Wir kennen noch viel zu wenige und möchten gerne als Ministerium auf unserem Jugendportal
auch diese Projekte präsentieren. Wir möchten sie sammeln, präsentieren und damit vielleicht einer
größeren Anzahl von Menschen auch zugänglich machen und damit vielleicht auch Anregungen bieten
anderen Organisationen, wie sie mit Jugendlichen gemeinsam das Web etwas barrierefreier hinkriegen.
Ja und damit bin ich schon am Schluss. Wie gesagt: keine fertigen Lösungen, nur Anregungen. Ich danke
nochmals fürs Teilnehmen und allen, die mitgewirkt haben. Ich hoffe, ich habe Ihnen auch einen kleinen
Einblick geben können, warum es gerade für uns als Jugendministerium so wichtig ist, diese
Veranstaltung mitzuunterstützen. Ja und ansonsten – wie es auch hier steht: „Danke ich wünsche Ihnen
heute einen interessanten und kreativen A-Tag ’08“. [Applaus]
Klaus Miesenberger:
Herzlichsten Dank Herr Lender für die Anregungen und ich hoffe die sind angekommen und die Ideen
oder die Fragen, die weiteren Beiträge kommen aus dem Publikum, wir haben noch einige Minuten, die
wir natürlich gerne nutzen wollen, für Fragen.
Beiträge aus dem Publikum:
Frage:
Werden die Folien der Veranstaltung auf ihrer Webseite verfügbar sein?
Klaus Miesenberger:
Wahrscheinlich ja, in der Annahme, dass uns die Folien zur Verfügung gestellt werden. Es gibt natürlich
entsprechende Autorinnen- und Autorenrechte. Für sehbehinderte und blinde Menschen dürfen sie
auch abfotografiert und so digitalisiert werden entsprechend dem österreichischen Copyright-Gesetz.
[Gelächter]
Robert Lender:
Ich kann es nur von meiner Seite aus sagen. Ja, meine Folien gibt es, wenn es jemand versteht, was
auf den Folien steht. Ich bin aber gerne auch bereit, inklusive der Fotos das Material entsprechend zu
beschreiben, sodass es zugänglicher wird.
Klaus Miesenberger:
Ich denke, im Sinne eines Sozialen Netzwerkes, wo wir ja das gemeinsame Interesse haben das voran
zu treiben, denke ich, dass das sicher von den Vortragenden akzeptiert wird und gerne gemacht wird.
Weitere Fragen?
Frage:
Es existiert eine Gruppe von Jugendlichen, alle Jurastudenten, die aus zehn oder zwölf Ländern eine
Gruppe gebildet haben und für sich selbst und auch für andere gewisse Hilfe im Netz reinstellen wollen.
Ist so etwas interessant für das Bundesministerium?
Robert Lender:
Ja, ich würde aber gerne näheres erfahren, um dann konkreter zu sagen, wie ma da … Also es zu
wissen auf alle Fälle. Wenn die Frage auch heißt, ob es unterstützt können, dann müsste ich näheres
wissen. werden kann.
Frage:
70 % aller Maturaprojekte sind schätzungsweise derzeit Webseiten bzw. Webseitenprojekte. Gibt es da
irgendwelche Förderungen oder Unterstützung von ihrem Ministerium?
Robert Lender:
Ich kann es mir einerseits leicht machen, obwohl ich das gar nicht will. Das Jugendministerium ist für
den außerschulischen Bereich, für den Freizeitbereich, zuständig. Für den schulischen Bereich gibt es
das Unterrichtsministerium. [unverständlicher Zwischenruf] Das ist in Österreich so, die Dinge sind
einfach schön in Kasteln geteilt, da kann ich einfach nix machen, da darf ich teilweise nix machen.
Wobei ich immer persönlich sage, es ist teilweise absurd, so von acht bis 14 Uhr heißen’s Schüler, ab
14 Uhr heißen’s Jugendliche und sind dann bei uns dabei. Aber so ist mal so. Beim
Unterrichtsministerium anklopfen: Auch die müssten mal auch ihre Richtlinien da mal ändern. Ob’s für
Maturaprojekte prinzipiell Förderungen gibt? Ist nicht mein Bereich, kann ich jetzt nicht sagen. Ist eine
Vertreterin oder ein Vertreter vom Unterrichtsministerium hier? Nein. Können wir aber gerne mal
nachfragen.
Klaus Miesenberger:
Ich hätte auch eine Frage zum Informationspool. Gibt es hier eine Initiative? Ich denke alleine hier –
wenn wir vielleicht eine Liste herumgeben oder die Anwesenheitsliste nachher. Das ist ja die Basis für
einen Informationspool in Österreich. Wie könnte das vorangetrieben werden? Gibt es dazu
Überlegungen dazu – von Seiten des Ministeriums – so etwas als Triebfeder voranzutreiben?
Robert Lender:
Absolut konkrete nicht, weil die Idee mir eigentlich erst bei der Entwicklung der Präsentation
gekommen ist. Ich muss sagen: Die Präsentation war teilweise vielleicht sogar für mich wichtiger als
für Sie. Also ich hoff es nicht. [Lachen] Aber es war für mich wichtig mich noch einmal mit der
Thematik in all seiner Bandbreite auseinander zu setzen. Da kam mir eben bei diesen Fragen eben
auch die Idee: So etwas wäre wirklich hilfreich. Dadurch – muss ich ehrlich sagen – hab ich noch keine
konkreten Ideen. Aber im Sinne des Mitmach-Web würde es mich jedoch freuen, eine Liste zu haben
von Menschen, die sagen, ich wäre prinzipiell bereit. Ich lade Sie daher herzlich ein, das Ganze
weiterzuentwickeln. Was das bedeuten könnte, so ein Informationspool. Was es hier an Möglichkeiten
gibt. Es gibt sicherlich auch viele Ideen, die mir noch gar nicht eingefallen sind in dem Bereich. Danke
an jeden, der überhaupt Bereitschaft hätte hier überhaupt einmal mitzudenken.
Christian Heilmann:
Es gibt auch schon einige Informationspools auf Englisch, die jetzt im zweiten Schritt übersetzt werden
müssen, also wenn jemand das machen will. Es gibt schon ohne Ende Informationen im Netz, die vor
zwei Jahren auf englisch geschrieben wurden und jetzt noch einmal auf Deutsch übersetzt werden
müssen. Ein Beispiel ist die Opera Webstandards Curriculum, dass für Universitäten geschrieben wurde
und das W3C bringt jetzt auch eines raus. Also die nächsten paar Wochen mal Internet gucken. Wir
werden so einige Übersetzer brauchen, für solche Sachen. Und es sind super Information, die schon
da sind, die wir nicht noch einmal neu erfinden müssen.
Robert Lender:
Danke für den Hinweis. Schriftliche Informationen sind das Eine, ich merke einfach, dass es oft
trotzdem nicht nur den Übersetzer vom Englischen ins Deutsche braucht, sondern auch den Übersetzer
vom Deutschen in das, was die einzelnen brauchen und wissen wollen und dann teilweise anhand der
Texte nicht verstehen oder trotzdem nicht finden, weil es so spezielle Fragen sind oder weil sie
teilweise ihre Frage nicht klar formulieren können. Weil sie einfach nicht wissen: Was geb ich wirklich
jetzt in Google ein, oder auch bei Yahoo … [lacht] ... damit ich zur richten Antwort komme. Ich denke
es bedarf trotz all der Technik, all der Papiere immer noch auch der Menschen, die auf ganz
individuelle Fragestellungen der Einzelnen eingehen. Also Beides, aber danke für den Hinweis.
Martin Kliehm:
Danke, ich werde dazu auch noch mailen. Es gibt eine hervorragende Kombination: Ich glaube, in der
Gegend von St. Gallen oder so, Computersternli, wo Kinder und Jugendliche alten Leuten das Internet
und den Computer erklären. Das sind eigentlich zwei Bereich für das Ministerium gleich [lacht].
So können die Jugendlichen bzw. die Kinder was tun und sie haben oft auch die Geduld dann den
Omas und Opas zu erklären, wie das geht. Ich mit meinen Eltern hab manchmal nicht die Geduld. Und
die älteren Leute mögen das auch total gerne, wenn ihnen die Kinder das erklären und haben dann
weniger Angst, das Gesicht zu verlieren oder so. Das ist ein ganz hervorragendes Projekt.
Robert Lender:
Danke für den Hinweis. Zur Ehrenrettung Österreichs möchte ich sagen. Solche Projekte gibt es auch
in Österreich, aber noch immer viel zu wenige, aber es gibt sie.
Anmerkung aus dem Publikum:
Auch nur zur Ergänzung. Solche Projekte gibt es in vielen Städten, an vielen Schulen. Das wird aber
nicht weiter publik gemacht. An den Schulen meiner Kinder ist das zum Beispiel auch so, dass die das
dann in der Schule organisiert haben und dann raus gehen. Da müsste man sich stärker vernetzen, um
das auch weiter zu streuen, eventuell auch europaweit – vielleicht.
Robert Lender:
Ich sage jetzt nur einen Satz dazu, den ich auch Dr. Miesenberger gesagt hab: Ich bräuchte 96
Stunden am Tag. Dann wär’ es genial. Trotzdem ja. Das mal zu sammeln, publik zu machen, anderen
zu zeigen. Wir bekommen ja auch immer wieder Anfragen: Was gibt es es da? Da ist es oft auch
hilfreich, wenn man sagen kann, da gibt es die fünf Informationsplattformen. Und das Thema
Jugendliche und Web insgesamt ist natürlich noch ein viel breiteres, da gäbe es noch viel, viel mehr
dazu zu sagen.
Klaus Miesenberger:
Ich plädiere für Arbeitsteilung.
Robert Lender:
Wenn Sie mir einen Kollegen beschaffen oder eine Kollegin. [lacht]
Klaus Miesenberger:
Prioritäten zu setzen. Ich denke ist auch ein Anliegen. Thema Barrierefreiheit zu einem Thema zu
machen, dass es eben auch dementsprechend gewürdigt wird und dass man die Dinge auch angehen
kann, ist ein zentrales Ziel auch dieser Veranstaltung.
Robert Lender:
Eben. Deswegen haben wir es auch als Anliegen genommen und begonnen, Richtlinien und
Unterstützung usw. zu starten. Da sind wir im Bundesbereich relativ federführend – in gewissen
Bereichen.
Klaus Miesenberger:
Es war keine Kritik, sondern eine allgemeine Anregung.
Robert Lender:
Aber ich muss ja als Mitveranstalter auch ein bisschen Werbung fürs Ministerium machen.
Klaus Miesenberger:
Sei genehmigt. [lacht] Gibt es noch weitere Fragen an den Lender? Ansonsten … Sie haben gesagt:
Wer heute sich nicht mit dem Web beschäftigt ist morgen out, oder was gestern schon out. Wer sich
nicht mit dem Web beschäftigen kann, wegen technischer Barrieren, ökonomischer Barrieren, sozialer
Barrieren, der wird morgen ausgeschlossen sein. Und in diesem Sinne: Danke ich nochmals herzlichst
für Ihren Vortrag. Es war wirklich anregend. Dankeschön. [Applaus]
Robert Lender:
Ich danke fürs Zuhören und ansonsten: Ich bin heute 23:59 Uhr da. Sprechen Sie mich an, diskutieren
Sie mit mir. Es würde mich sehr freuen.
Ausgewählter Vortrag:
Keynote: »Von Jugend an…«
jugend partizipation technologie web2
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Vortrag anhören (MP3)
Das Publikum schaut gespannt
zu. (Bild: Markus Ladstätter)
Robert Lender und die
Gebärdendolmetscherin
Patricia Brück (Bild:
Martin Ladstätter)
Robert Lender beim Vortrag (Bild: Christian
Heilmann)
Sabine Zeller dolmetscht Robert
Lender (Bild: Martin Ladstätter)
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<h5>Beiträge aus dem Publikum:</h5> <dialog>
<dt class="question">Frage:</dt> <dd>Werden die Folien der Veranstaltung auf ihrer Webseite verfügbar sein?</dd> <dt>Klaus Miesenberger:</dt> <dd>Wahrscheinlich ja, in der Annahme, dass uns die Folien zur Verfügung gestellt werden. Es gibt natürlich entsprechende Autorinnen- und Autorenrechte. Für sehbehinderte und blinde Menschen dürfen sie auch abfotografiert und so digitalisiert werden entsprechend dem österreichischen Copyright-Gesetz. <small>[Gelächter]</small></dd> <dt>Robert Lender:</dt> <dd>Ich kann es nur von meiner Seite aus sagen. <em>Ja</em>, meine Folien gibt es, wenn es jemand versteht, was auf den Folien steht. Ich bin aber gerne auch bereit, inklusive der Fotos das Material entsprechend zu beschreiben, sodass es zugänglicher wird.</dd> …
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