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2. 2. in Zusammenarbeit mit Thema: Kommt die Energiewende nach der Bundestagswahl? Ergebnispräsentation September 2013

Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

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LAB & Company befragte kurz vor der Bundestagswahl 517 Energiemanager zur Energiepolitik der Bundesregierung und möglicher Nachfolger. Ergebnis: Inkompetenz, Lobbyismus und Parteiengezänk verhindern die Wende auch in Zukunft.

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Page 1: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

2.

in Zusammenarbe i t mit

Thema:

Kommt die Energiewende

nach der Bundestagswahl?

Ergebnispräsentation

September 2013

Page 2: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

Inhaltsverzeichnis

1. Das 2. LAB Managerpanel Energie:

Kommt die Energiewende nach der Bundestagswahl? 02

1.1 Zusammenfassung 03

1.2 Kommentar Dr. Klaus Aden 04

1.3 Ergebnischarts 05

1.4 Zitate der Panel-Teilnehmer 12

2. Strukturdaten des Panels 22

3. Autoreninformation 23

2

September 2013

Page 3: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

Energiemanager im Stimmungstief

3

Kommt die Energiewende nach der Bundestagswahl?

Energiepolitik der Bundesregierung fällt durch

67 % bewerten die Leistung der derzeitigen Koalition mit „schlecht“ oder „katastrophal“.Führungskräfte der Stadtwerke urteilen noch deutlicher: 80 % verteilen diese Sitzenbleiber-Note.

Neues Energiemarktdesign erst 2015?

Die Mehrzahl der Führungskräfte der Energiewirtschaft rechnet erst 2015 oder später mit einem neuenEnergiemarktdesign. Und auch die inhaltlichen Erwartungen daran sind gering: kaum einer glaubt anein ganzheitliches Konzept, das alle Wertschöpfungsstufen erfasst.

Marktintegration der Erneuerbaren bleibt aus

Auch die wirtschafts-, umwelt- und gesellschaftspolitisch zwingend notwendige Marktintegration derErneuerbaren wird nach Meinung der Mehrheit auf absehbare Zeit nicht erreicht.

Regierungswechsel würde keine Verbesserung bringen

Knapp zwei Drittel erkennen bei der Energiepolitik kaum Unterschiede zwischen Schwarz-Gelb undRot-Grün. Zu stark unterlägen die politischen Lager den Interessen der Lobbyisten undparteipolitischen Differenzen.

September 20131.1 Zusammenfassung

Page 4: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

Kommentar Dr. Klaus Aden

September 2013

4

� „Schulnote Sechs für die Energiepolitik der Bundesregierung. Nur vier Prozent attestieren

ihr eine gute Leistung bei der Energiepolitik. Schlechter geht es wohl kaum. Das Problem:

weit und breit ist niemand in Sicht, der es besser machen würde. Und solange sich

Wirtschafts- und Umweltministerium bei der Energiepolitik gegenseitig isolieren, ist ohnehin

keine ganzheitliche Lösung zu erwarten.

� „Eine Vielzahl der Energieexperten unterstellt der Politik vor allem eines: Aktionismus ohne

Substanz, gesteuert von Lobbyisten und parteipolitischen Partikularinteressen. Ich hoffe,

sie werden alle Unrecht haben. Denn bei einem so wichtigen wirtschaftlichen Thema wie

der Energieversorgung wäre das fatal für die Volkswirtschaft der Bundesrepublik.“

� „„Die derzeitige Bundesregierung hat intelligent rechtzeitig politische Positionen der

Oppositionen besetzt. Rot-Grün hat kaum Raum, sich im Wahlkampf mit energiepolitischen

Themen zu differenzieren. Die einzige Option wäre eine glaubwürdige Dokumentation von

höherer Fachkompetenz. Doch davon ist weit und breit leider nichts zu erkennen.“

� „Bei den Energiemanagern haben sich scheinbar Hoffnungslosigkeit und Frust breit

gemacht. Rot-Grün hat es offensichtlich versäumt, glaubhaft Kompetenz in diesem Bereich

aufzubauen und das Feld positiv zu besetzen. Es ist schon erstaunlich, dass die Opposition

nicht in der Lage ist, diese eklatante Schwäche der Regierung auszunutzen. Immerhin sind

Fragen der Energiepolitik ein ureigenes Thema von Rot-Grün.”

� Deutschland ist keine energiepolitische Insel. Wenn die neue Bundesregierung einen

nationalen Alleingang versucht, kann sie dafür von Experten mit keinerlei Verständnis

rechnen. Erforderlich ist ein europäisches Gesamtkonzept, das aber nicht zu Lasten von

Deutschland gehen darf. Wahrlich keine leichte Aufgabe.“

1.2 Kommentar

Page 5: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

5

Die Energiepolitik (im Bereich Strom- und Gasversorgung) der

aktuellen Bundesregierung bewerte ich als:

FRAGE 1

September 20131.3 Ergebnischarts

0,4%

3,7%

28,6%

46,2%

21,1%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

50%

hervorragend gut mittelmäßig schlecht katastrophal

}67,3%

Page 6: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

6

Die Energiepolitik (im Bereich Strom- und Gasversorgung) der

aktuellen Bundesregierung bewerte ich als:

FRAGE 1

September 20131.3 Ergebnischarts

0,4%

3,7%

28,6%

46,2%

21,1%

0,0%1,9%

18,5%

63,0%

17,0%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

hervorragend gut mittelmäßig schlecht katastrophal

gesamt Stadtwerke

Page 7: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

Ich erwarte ein neues Energiemarktdesign nach der Bundestagswahl

innerhalb von:

FRAGE 2

September 20131.3 Ergebnischarts

9,7%

31,9%

26,1%

22,2%

10,1%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

6 Monaten 12 Monaten 18 Monaten später gar nicht

67,7%

7

Page 8: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

8

"Das neue Energiemarktdesign wird den Ansprüchen eines

ganzheitlichen Konzepts für alle Wertschöpfungsstufen entsprechen."

FRAGE 3

stimme voll zu; 2,3%

stimme eher zu; 19,5%

stimme eher nicht zu;

64,2%

stimme gar nicht zu;

13,9%

September 20131.3 Ergebnischarts

Page 9: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

9

"Das neue Energiemarktdesign wird den Grundstein für eine volle

Marktintegration der Erneuerbaren Energien legen."

FRAGE 4

7,0%

39,7%

43,5%

9,9%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

50%

stimme voll zu stimme eher zu stimme eher nicht zu stimme gar nicht zu

September 20131.3 Ergebnischarts

Page 10: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

10

FRAGE 5

stimme voll zu; 52,2%stimme eher zu; 35,6%

stimme eher nicht zu;

11,0%

stimme gar nicht zu;

1,2%

September 20131.3 Ergebnischarts

"Die neue Bundesregierung muss bei der Aufstellung eines Energiemarktdesigns die An-

liegen der Nachbarstaaten berücksichtigen, denn Deutschland ist unter energiewirt-

schaftlichen Gesichtspunkten schon lange keine Insel mehr!"

Page 11: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

11

Der Unterschied zwischen der Energiepolitik von schwarz/gelb und

rot/grün für die kommende Legislaturperiode ist:

FRAGE 6

September 20131.3 Ergebnischarts

6,6%

32,9%

40,8%

19,7%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

fundamental groß klein kaum erkennbar

}60,5%

Page 12: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

� Unkoordiniertes Vorgehen, keine Ziele außer Ausbau EE erkennbar, und auch dieser wird in Frage gestellt. Viel

Wahlkampfgetöse, das wenig hilfreich zur Problemlösung ist

� Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke + Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien ist erforderlich.

� Aktuell scheint die Realität die Politik zu überholen und damit in ungeregelte Bereiche vorzudringen. Die Richtung stimmt

jedoch m. E..

� Sehenden Auges rast die Politik singend und selbstzufrieden durch die Sackgasse der Energiewende. Wer ist am Ende der

"gekniffene"??? Ganz klar der Privatkunde !!!!

� Der Netzausbau müsste besser voran getrieben werden. Tennet müsste für den Nicht-Anschluss von Windkrafträdern zur

Verantwortung gezogen werden und nicht der Verbraucher.

� Wie kann man eine über mehrere Jahrzehnte aufgebaute Energieversorgung innerhalb von 10 Jahren niederstrecken?

Antwort: Mit der derzeitige Politik zur Energiewende, die spätestens 2018 dazu übergehen wird, die Laufzeiten mancher KKW's

vorübergehend zu verlängern (Zwangslage). Warum lassen sich andere Länder wie Japan und die Schweiz 20 bis 40 Jahre

Zeit den Umbau zu vollziehen?

� Was soll man dazu sagen? Ist das, was wir erleben überhaupt "Politik"? Politik hat u.a. die Aufgabe der Steuerung von Staat

und Gesellschaft im Ganzen. Momentan wird nicht gesteuert, das Ruder hat keiner in der Hand, man dümpelt so vor sich hin.

Fahren auf Sicht.

� Konzeptlos und den Problemen hinterherrennend.

12

Die Energiepolitik (im Bereich Strom- und Gasversorgung) der

aktuellen Bundesregierung bewerte ich als:

KOMMENTARE ZU FRAGE 1 | AUSZUG (1)

September 20131.4 Zitate

Page 13: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

� Die aktuelle Bundesregierung hat die Zeichen der Zeit und die Dringlichkeit eines ganzheitlichen und nachhaltigen, dabei aber

auch finanzierbaren Energiekonzeptes völlig unterschätzt. Die "Energiewende" mit einer viel zu lang anhaltenden

volkswirtschaftlich nicht sinnvollen Übersubventionierung der PV-Anlagen und einem ad hoc beschlossenen und zudem in

Europa energiepolitisch nicht abgestimmten vorzeitigen Ausstieg aus der Kernkrafttechnik hat eine bedenkliche Schieflage

erreicht. Unsere europäischen Partner sind verärgert über den unabgestimmten deutschen Sonderweg, die Strompreise für

Verbraucher steigen durch die EEG-Umlage stetig an, der CO2-Ausstoß steigt trotz Energiewende an, da anstatt

hocheffizienter moderner gasbefeuerter GuD-Anlagen alte Stein- und Braunkohlekraftwerke laufen.

� Die Energiewende ist ein volkswirtschaftliches Experiment mit extrem hohen Risiken für unser Land. Während bei uns die

Strompreise explodieren, gelingt den USA das Gegenteil, eine Dämpfung von Energiekosten. Energiekosten sind

systemrelevant für eine hochentwickelte Volkswirtschaft.

� Die Bundesregierung riskiert mit dem Thema die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaft der Bundesrepublik und lässt sich

zu einseitig von (suggerierten) Klimaängsten vor sich hertreiben. Das komplett unkontrollierte Setzen auf die Karte

"Renewables" führt zur gigantischen Vernichtung von volkswirtschaftlichem Kapital, zu einem Abfluss von nachhaltiger

Wertschöpfung nach Asien und - besonders verheerend - insbesondere zu Ausbau und Verfestigung einer Subventions-

mentalität in der deutschen Bevölkerung und Wirtschaft. An Griechenland ist zu besichtigen, dass solche mental-kulturellen

Verhaltensweisen sich selbst verstärken und später kaum mehr zurückgedreht werden können.

� Der Wirtschaftsstandort Deutschland wir durch die umlagebedingt hohen Energiepreise noch unattraktiver für Investoren und

verliert an Anziehungskraft für energieintensive Industrien.

� Ich sehe eine große Gefahr der (schleichenden) Deindustrialisierung.

13

Die Energiepolitik (im Bereich Strom- und Gasversorgung) der

aktuellen Bundesregierung bewerte ich als:

KOMMENTARE ZU FRAGE 1 | AUSZUG (2)

September 20131.4 Zitate

Page 14: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

� Konzeptlos und den Problemen hinterherrennend

� Einzelmaßnahmen stehen unkoordiniert nebeneinander. Es gibt kein schlüssiges Gesamtkonzept.

� Die gegenwärtige Politik ist: - unabgestimmt auf europäischer Ebene - unrealistisch in Bezug auf die angestrebten Ziele -

unkalkulierbar was die Kosten angeht - unsozial in der Lastenverteilung - unzureichend begründet

� Es fehlt an einer Steuerung der Maßnahmen zur Umsetzung der Energiewende in Bezug auf Versorgungssicherheit und

Optimierung des volkswirtschaftlichen Nutzens. BMU und und BMWi arbeiten in vielen Punkten gegeneinander und beziehen

in Berlin und Brüssel unterschiedliche Positionen. Dabei sind Reformen des ordnungspolitischen Rahmens in Deutschland und

Europa überfällig.

� Exportsubvention durch den deutschen Stromkunden

� Klare Ziele über Energiekonzept, aber mangelnde Umsetzung. Aktueller Zielkonflikt Ausbau Erneuerbare und preiswerte bzw.

günstige Energie wird nicht gelöst. Kann aber auch nicht durch Machtverhältnisse im Bundesrat gelöst werden.

Problemlösungen haben den Charakter von Schnellschusslösungen die die Symptome aber nicht die Ursache beheben.

� Wenig aufeinander abgestimmtes Maßnahmenbündel (z.B. Ausbau Erneuerbare Energie und Kraftwerksreserve)

� Es werden Konzerne gefördert, der Wert eines Umstieges auf Erneuerbare Versorgung wird zunehmend preislich diskutiert mit

erlogenen Zahlen. Förderung von Kohle und Atomkraft sowie deren Folgenbeseitigungskosten verändern die Preisdiskussion.

Wir haben die Chance, bis 2020 Strom vollständig aus Erneuerbaren Energien zu gewinnen, vielleicht bis 2025 in der Wärme

und bis 2030 im Verkehr. Stattdessen diskutieren wir über überflüssige Gaskraftwerke und Höchstspannungsleitungen. Fakt

ist, dass wir für die Energiewende bis auf den Verkehrsbereich keinen wirklichen technologischen Fortschritt mehr benötigen!

14

Die Energiepolitik (im Bereich Strom- und Gasversorgung) der

aktuellen Bundesregierung bewerte ich als:

KOMMENTARE ZU FRAGE 1 | AUSZUG (3)

September 20131.4 Zitate

Page 15: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

� Jeder sieht nur seine eigenen Interessen, das Gesamtziel der Umstieg von Kohle/Atomkraft zu Erneuerbaren Energien wird

nicht konsequent verfolgt

� Kein Konzept, keine wirklich grüne Lösung dank der Kohlemeiler. Ausstieg aus Atom- und Kohle ist so leider nicht möglich.

Reines Wunschdenken von Quartalsmachthabern...

� Nur Reagieren statt agieren. Flickschusterei ohne Ende, kein schlüssiges Gesamtkonzept mit entsprechenden Unterzielen.

� Die kleinen und mittleren Stadtwerke kommen in der Energiepolitik der Bundesregierung nach wie vor nicht vor. Außerdem ist

die Qualität der Gesetzgebung nach wie vor katastrophal und wird durch das ständige Nachbessern nur noch weiter

verschlimmbessert.

� Ziele aus dem Zeitraum der Jahrtausendwende - u.a. Atomausstieg 2022 - werden zunehmend konkret umgesetzt.

Zunehmend konkret auch auf den unterschiedlichen Ebenen unseres föderalen Systems. Das Wichtigste ist Verlässlichkeit in

der Zielsetzung und Entschlossenheit der Akteure bei der Umsetzung.

� Die Liberalisierung der Energiemärkte wird Schritt für Schritt zurückgedreht. Schlechte regulatorische Eingriffe in den Marktverursachen regelmäßig Friktionen, die dann durch weitere schlecht gemachte regulatorische Eingriffe korrigiert werden sollen- und zu neuen Friktionen führen. Der Einfluss der Übertragungsnetzbetreiber auf den Strommarkt wird - unter tätiger Mithilfeder Bundesnetzagentur mit dem Fokus des Senkens von Netznutzungsentgelten, nicht jedoch der langfristigen Gesamtkosten -sukzessive ausgeweitet, wobei dirigistische Eingriffe regelmäßig möglichen (langfristig effizienteren) Marktlösungenvorgezogen werden. Die durch die hohe Subventionierung der erneuerbaren Energien verursachten Strompreisanstiege fürprivate Haushalte und Unternehmen werden nicht mit der notwendigen Dringlichkeit moderiert. So wird das Produkt Strom fürviele Menschen (insbesondere sozial schwächere) mehr und mehr zum Luxusprodukt. Die Konsequenzen sind teilweisegravierend. So hat es bereits in der Folge von Stromabschaltung (aufgrund unbezahlter Rechnungen) Todesfälle gegeben.Dies ist nicht hinnehmbar und ein Zeichen, dass dringend Korrekturen erforderlich sind.

15

Die Energiepolitik (im Bereich Strom- und Gasversorgung) der

aktuellen Bundesregierung bewerte ich als:

KOMMENTARE ZU FRAGE 1 | AUSZUG (4)

September 20131.4 Zitate

Page 16: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

� Das wird von den Mehrheiten abhängen und wie die Koalitionsgespräche laufen. Aber wenn man betrachtet, was in den letzten

Jahren gemacht wurde, sind 18 Monate sicherlich auch ambitioniert. Es gibt viele kluge Köpfe in diesem Land, die sich hierzu

bereits Gedanken gemacht haben, bleibt zu hoffen, dass die Gehör finden werden!

� Ich fürchte, die Verabschiedung eines neuen Gesetztes über ein neues und ganzheitliches Energiemarktdesign wird in

absehbarer Zeit nicht gelingen. Ich rechne aufgrund der sehr unterschiedlichen politischen Interessenslagen mit einzelnen

Nachbesserungen (Novellierung EEG) und weiteren Sonderregelungen (Einzelverträge mit Entgeltregelungen für die

Kapazitätsvorhaltung durch Kraftwerke, die zur Netzstabilisierung erforderlich sind, wie z.B. das GuD-KW Irsching).

� Das ganze ist undurchschaubar und diejenigen aus Politik, Wirtschaft und Interessenverbände die sich damit beschäftigen

legen die Karten nicht auf den Tisch oder glauben scheinbar ihren eigenen Unsinn. Anderes Beispiel: Das wenige Fleisch das

ich esse ist Schuld an der Abholzung des Regenwaldes. Dies zu verhindern könnte scheinbar durch ein fleischloses

Deutschland erreicht werden. Der Satz ist bewusst übertrieben und ironisch. Die Rohstoffe unsere erneuerbaren Energien

werden teils bei uns, statt wie bisher auf gleicher Fläche Lebensmittel zu produzieren, angebaut. Die Lebensmittel und auch

nachwachsende Rohstoffe kommen sicherlich aus anderen Kontinenten mit Schaden dort für die Umwelt. Es fehlt an richtig

durchdachten Konzepten, alles Neue muss auch zuerst mal probiert werden aber Deutschland fährt immer gleich mit Vollgas

los. Subventionen, Aufbau von Wirtschaftszweige die sich nicht lange haltenQ

16

Ich erwarte ein neues Energiemarktdesign nach der Bundestagswahl

innerhalb von:

KOMMENTARE ZU FRAGE 2 | AUSZUG (1)

September 20131.4 Kommentare

Page 17: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

� Ein neu durchdachtes Energiemarktsdesign ist nicht in 18 Monaten zu schaffen. Ein neues Marktdesign ist vielschichtig und die

Wechselwirkungen sind genau zu prüfen. Dabei ist ein klares Ziel erforderlich, Bewusstsein für die Konsequenzen erreichen,

Zeitplan und fokussiertes Vorgehen dann notwendig. Aber auch Unvorhergesehenes erfassen, analysieren und ggf.

Korrekturen vornehmen.

� Es wird zu viel Wert immer nur auf die (möglichst schonende) Erzeugung gelegt. Was ist mit Verwaltung und Vertrieb????

� Vermutlich wird es aufgrund der föderalen Struktur ein erneuter "fauler Kompromiss" werden.

� Wo soll denn ein neues Marktdesign herkommen? Das Ganze Thema ist doch durch Brüssel so stark in der

Entscheidungsmöglichkeit eingegrenzt, dass ein deutscher Alleingang im Energiemarktdesign zum Bruch mit der

Gemeinschaft führen muss. Schon mit dem doppelten U-turn in der Atompolitik hat die jetzige Regierung die Nerven der

anderen EU-Mitglieder überspannt. Das ist doch nur durch die Schuldenkrise unter dem Deckel geblieben.

� Das ganze ist undurchschaubar und diejenigen aus Politik, Wirtschaft und Interessenverbände die sich damit beschäftigen

legen die Karten nicht auf den Tisch oder glauben scheinbar ihren eigenen Unsinn. Anderes Beispiel: Das wenige Fleisch das

ich esse ist Schuld an der Abholzung des Regenwaldes. Dies zu verhindern könnte scheinbar durch ein fleischloses

Deutschland erreicht werden. Der Satz ist bewusst übertrieben und ironisch. Die Rohstoffe unsere erneuerbaren Energien

werden teils bei uns, statt wie bisher auf gleicher Fläche Lebensmittel zu produzieren, angebaut. Die Lebensmittel und auch

nachwachsende Rohstoffe kommen sicherlich aus anderen Kontinente mit Schaden dort für die Umwelt. Es fehlt an richtig

durchdachten Konzepte, alles Neue muss auch zuerst mal probiert werden aber Deutschland fährt immer gleich mit Vollgas

los. Subventionen, Aufbau von Wirtschaftszweige die sich nicht lange halten.......

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Ich erwarte ein neues Energiemarktdesign nach der Bundestagswahl

innerhalb von:

KOMMENTARE ZU FRAGE 2 | AUSZUG (2)

September 20131.4 Zitate

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2.

� Der Erfolg eines neuen Energiemarktdesigns misst sich auch daran, inwiefern es Effizienzpotenziale entlang der

Wertschöpfungskette – Produktion, Speicher, Netze, Verbraucher – optimal nutzt. Hier gilt es, besonders das große Potenzial

der Flexibilisierung der Nachfrage stärker als bisher zu nutzen. Grundvoraussetzung dafür sind wettbewerbliche und

marktbasierte Preise, die Verbrauchern die Wahl lassen ob er sie ihre Nachfrage den Marktgegebenheiten anpassen. So

können Synergien zwischen fluktuierender Erzeugung, flexibler Nachfrage und Speichertechnologien marktbasiert erschlossen

werden. Darüber hinaus sollte auch der europäisch gedachte Netzausbau ein wichtiger Teil eines neuen Energiemarktdesigns

sein.

� Ich erwarte bei der Implementierung eines neues Marktdesigns einen iterativen Prozess. Die Erfahrungen der letzten Jahre

zeigen, dass eine Modellierung des Marktes ausgesprochen schwierig ist. Insoweit ist davon auszugehen, dass eine einmalige

Korrektur nicht ausreichen wird.

� Die "wollmilchlegende EierSau" gibt es nicht. Auch nicht in der Energiewirtschaft. Das Thema ist zu komplex um "Alles"

stichtagsbezogen zu regeln. Jedoch sind Paradigmenwechsel in wesentlichen Bereichen des EEG erforderlich.

� Die Interessen der Marktteilnehmer (Einspeiser, Netzbetreiber, Verbraucher) sind zu unterschiedlich, um einen guten Konsens

für alle zu finden.

� Ein ganzheitliches Konzept über alle Wertschöpfungsstufen in einem föderalistischem System und der Verteilung eines be-

deutsamen Themas auf verschiedene Ministerien, aber auch staatliche Institutionen wie BNetzA, Landesregulierungsbehör-

den oder Kartellämter lässt wenig Hoffnung aufkommen. Eine bundesweite Konzeptionierung von Politik und Verwaltungen ist

Eingangsvoraussetzung.

18

"Das neue Energiemarktdesign wird den Ansprüchen eines

ganzheitlichen Konzepts für alle Wertschöpfungsstufen entsprechen."

KOMMENTARE ZU FRAGE 3 | AUSZUG

September 20131.4 Zitate

Page 19: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

� Um das zu lösen muss in bestehende Zusagen eingegriffen werden. Mittlerweile ist doch jeder Entscheidungsträger an einer EE-Anlage

beteiligt bzw. hat eine privat auf dem Dach - wie sollen die Politiker gegen ihre eigenen privaten Interessen vorgehen? Die Situation ist total

verfahren.ponsesCategorize As

� Erneuerbare Energien entwickeln sich durch Fehlförderung konträr zum Markt (Überkapazitäten)

� Nur der "Grundstein" wird gelegt. Bis es funktionieren wird, werden noch einige Jahre vergehen.

� ich schieb Euch mal was rüber und mach damit Rendite, schau zu was Du damit machst ... EEG-Betreiber sind die Guten, konventionelle

Kraftwerksbetreiber die Bösen – solange die Positionen aufrecht bleiben, ist eine volle Marktintegration nicht realistisch erst wenn alle Seiten

sich bewegen

� Die Erfordernis der Akzeptanz sowie der ernsthaften Begleitung einer vollumfänglichen Umstellung auf Erneuerbare ist bei der Politik nicht

wirklich angekommen, denn sie versucht gleichzeitig immer noch der "alten" Energiewelt gerecht zu werden. Man kann jedoch nicht auf

jeder Hochzeit tanzen. Schönfärberische Politikerworte reichen nicht und die Umsetzung in Gesetz & Verordnung konterkariert das auch

noch.

� Wir brauchen keine Marktintegration der Erneuerbaren Energien, sondern eine Desintegration der fossilen und der Atomkraft. Das Pferd

wird auch nicht vom Schwanz aus gezäumt! Politisch ist das Thema durch die entsprechenden Lobbygruppen so plaziert, dass unsere teils

korrumpierbaren politischen Entscheidungsträger (Q.) die Aufgabenstellung bewusst falsch angehen. Wer heute noch auf den Bau eines

Gaskraftwerkes setzt, verleugnet die wirkliche Situation und die wirtschaftlichen Möglichkeiten.esponsesCategorize As

� Es geht nicht um die Marktintegration von EE, Kohle und Kernkraft sind auch nicht im Markt integriert, da Energiemärkte immer politisch

sind! Müssen Kohle- und Kernkraftwerke alle externen Kosten tragen, wäre die Diskussion durch, und wir würden innerhalb weniger Jahre

auf 100% EE umsteigen!!! Es geht darum, wie können fossile Kraftwerke in Zukunft so eingesetzt werden, dass sie die Erneuerbaren wo

nötig unterstützen. Es geht also vielmehr um die Integration der fossilen in einen zu schaffenden Markt für EE, nicht umgekehrt!!

19

"Das neue Energiemarktdesign wird den Grundstein für eine volle

Marktintegration der Erneuerbaren Energien legen."

KOMMENTARE ZU FRAGE 4 | AUSZUG

September 20131.4 Zitate

Page 20: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

� Was macht Frankreich? All die Kraftwerke am Rhein auf deren Sicherheitstechnik wir KEINEN direkten Einfluss haben. Stünden die

AKW's in Deutschland könnte die Politik Einfluss nehmen. Energiepolitisch steht Deutschland nicht gut da in Europa.

� Im integrierten Binnenmarkt müssen Netzausbau und Versorgungssicherheit, und damit auch das Marktdesign, europäisch gedacht

werden. Der Netzausbau ist zentral für den Umbau des Energiesystems. Dabei sollten auch die Tatsache eines in weiten Teilen

europäisch integrierten Strommarkts und die Vorteile des grenzüberschreitendenden Handels mit in die Überlegungen einbezogen

werden. Vor allem große europäische Marktgebiete sind eine wesentliche Voraussetzung zur Markt- und Systemintegration

Erneuerbarer Energien, da sie einen weiträumigen Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch ermöglichen. Eine nationale

„Energieautarkie“ ist dagegen abzulehnen.

� Deutschland ist seit über 100 Jahren mit der Energiewirtschaft der Nachbarländer im Austausch. Jedoch liegt der Regelungsbedarf

zunächst mal dominant in Deutschland. Mit der Marktintegration der EE ist viel erreicht. Gemeint ist sicherlich der deutsche Markt.

� Der Energiemarkt ist nicht mehr national, sondern bereits betreffend Strom europäisch. allein aus diesem Grund muss es auch ein

europaweites Energiemarktdesign geben. Betreffend Gas und seitens Strom betreffend er Brennstoffe befinden wir uns im

Weltmarkt. Dies ist auf europäischer Ebene zu beachten.

� Deutschland muss Vorreiter sein !!

� Einbeziehung von Nachbarstaaten ist o.k, aber Konsens sollte auf Lösungen für Deutschland liegen. Bis die Nachbarstaaten

genausoweit sind wird es eh noch Jahrzehnte dauern (Atomkraft in Frankreich etc...)

� Energiewirtschaft ist ein Cross-Border-Geschäft, es wäre also fahrlässig keine Abstimmung mit den Nachbarstaaten zu führen ...

man muss sich nur bewusst sein, dass Deutschland nicht mehr zwingend tonangebend sein wird.As

� Polen überproportional mit Kohlestrom, Frankreich mit Atomstrom – das wäre die Quadratur des Kreises.

20

"Die neue Bundesregierung muss bei der Aufstellung eines Energiemarktde-

signs die Anliegen der Nachbarstaaten berücksichtigen, denn Deutschland ist

unter energiewirtschaftlichen Gesichtspunkten schon lange keine Insel mehr!"

KOMMENTARE ZU FRAGE 5 | AUSZUG

September 20131.4 Zitate

Page 21: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2.

� So viel Spielraum bleibt nicht, wenn angenommen wird, dass alle Fraktionen es ernst mit der Energiewende meinen.

� Unabhängig von der Zusammensetzung der Bundesregierung gilt, dass sich ihr energiepolitischer daran misst, wie erfolgreich

sie Lösungen für die bereits genannten Herausforderungen erschließt. Dies sind vor allem die Marktintegration Erneuerbarer,

Fragen der Versorgungssicherheit, die Flexibilisierung der Nachfrage, sowie eine stärkere europäische Koordinierung der

Energiepolitik, zu der auch ein langfristiger Rahmen für den Politikrahmen bis 2030 gehören.

� Meines Erachtens gibt es in Deutschland überhaupt keine Energiepolitik. Wo nichts ist, kann man sich auch nicht

differenzieren. Momentan geht es nur darum, viele Wählerstimmen zu sichern, eine sachliche Auseinandersetzung gibt es

nicht!

� Die Differenzen sind begrenzt nach der Kehrtwende der CDU und die finanziellen Spielräume klein.

� Beide negieren die volkswirtschaftliche Relevanz des Backbone Energie für das Indiustrieland Bundesrepublik Deutschland in

Verbindung mit dem bei vielen BürgerInnen in Deutschland verbreiteten St. Florianprinzip

� Welche Energiepolitik? Geht es um Energie oder um Politik. Jeder sollte das machen was er am Besten kann! Politiker

debattieren. Der Rest Arbeitet. Deuschland wurde zu dem was bis vor 10 Jahren erreicht wurde ohne ENERGIEPOLITIK! Wer

tatsächlich glaubt dieses komplexe Monster steuern zu können, wird eines Besseren belehrt werden. Wetten?

� Große Entscheidungen müssen im Konsens getroffen werden. Das gilt formal (Parlament, Bundesrat, Länder, ...) aber eben

auch im Hinblick auf die gesellschaftliche Akzeptanz.

� Die Frage ist, wie groß wird er in der Realität sein. Die Unterschiede in den Programmen sind wahrscheinlich sehr groß. Am

Ende wird man jedoch wieder an der realistischen Finanzierung und dem Einfluss der lobbyisten scheiternQ.

21

Der Unterschied zwischen der Energiepolitik von schwarz/gelb und

rot/grün für die kommende Legislaturperiode ist:

KOMMENTARE ZU FRAGE 6 | AUSZUG

September 20131.4 Zitate

Page 22: Umfrage unter Energieexperten zur Energiewende: Keine Partei kann es

2. September 2013

22

Panelmitglieder: 993

STRUKTURDATEN ENERGIEPANEL

2. Strukturdaten

29,4%28,1%

20,2%

9,8%12,5%

0%

10%

20%

30%

1. Ebene

(GF/Vorstand)

2. Ebene 3. Ebene 4. Ebene Spezialist

15,4%

41,6%

27,5%

15,5%

0%

10%

20%

30%

40%

über € 200.000 € 100.001 - 200.000 € 60.001 - 100.000 bis € 60.000

Einkommen 2012

4,7%

15,1%

49,4%

23,6%

7,2%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

bis 30 Jahre 31 – 39 Jahre 40 – 49 Jahre 50 – 59 Jahre 60 und älter

Alter

17,9%

4,8%

21,6%

14,9%

0% 10% 20% 30% 40%

Kommunale Energiewirtschaft

Energiekonzerne

Sonstige Versorger

Dienstleister/Berater/Händler

Sonstige

24,5%

32,7%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%

bis 100

101 bis 1.000

über 1.000

Hierarchieebene Art des energiewirtschaftlichen Unternehmens

Anzahl der Mitarbeiter im Unternehmen

Erhebungszeitraum: 1. – 27. August 2013Teilnehmer: 517

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3. Autoreninformation

September 2013

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Dr. Klaus Aden ist Geschäftsführender Gesellschafter der LAB &Company Düsseldorf GmbH und Personalberater mit mehr als 20 JahrenErfahrung. Vor der Gründung von LAB im Jahr 2002 war er zunächstPartner bei Kienbaum, später bei Heidrick & Struggles, wo er unteranderem für die Leitung der European Energy & Utilities und der GermanIndustry Practice verantwortlich war.

Seine Schwerpunkte liegen im Bereich der Energie- und der öffentlichenWirtschaft, deren Unternehmen er bei der Besetzung von Führungsposi-tionen unterstützt. aden(at)labcompany.net.

LAB & Company

LAB & Company ist eine international agierende Personalberatung,spezialisiert auf die Suche und Auswahl von Top-Führungskräften in allenwichtigen Marktsegmenten. Dabei konzentriert sich das Team inDüsseldorf auf die Energiewirtschaft. Die LAB gehört zu den Top 20 derführenden Personalberatungen in Deutschland. Die Gesellschaft verfügtüber Büros in Düsseldorf, München und Wien. LAB & Company istMitglied des globalen Netzwerks Penrhyn International sowie desweltweit bedeutendsten Verbands für Personalberatungen, derAssociation of Executive Search Consultants (AESC).

Dr. Klaus Aden

3. Autoreninformation

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in Zusammenarbe i t mit

LAB & Company Düsseldorf GmbH

Steinstraße 4

40212 Düsseldorf

Telefon: +49 211 15 97 99-0

Fax: +49 211 15 97 99-79

Email: dus(at)LABcompany.net

Internet: www.labcompany.net und

www.LABcompany.net/energy