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ISSN 1613-2688 in dieser Ausgabe: Stromatopelma – Baumlebende Vogelspinnen aus Afrika Zu Besuch auf der 12. Spinnen- und Terrarien- börse in Karlsruhe Buchrezension: PETER KLAAS: Vogelspinnen. 2. völlig neu bearbeitete Auflage Die »ArachnExpo« 2003 in der Schweiz ARACHNE ARACHNE Deutsche Arachnologische Gesellschaft e.V. 9. Jahrgang Heft 1 Januar 2004

ARACHNE 1/2004

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Das führende europäische Fachmagazin für Spinnentiere »ARACHNE« ist das zweimonatlich erscheinende Publikationsorgan der Deutschen Arachnologischen Gesellschaft e.V. (http://www.dearge.de). Sie umfasst ca. 50 Seiten und befasst sich mit Themen rund um Spinnentiere - mit Ausnahme der Ordnung Acari (Milben) - wobei der Schwerpunkt bei den Theraphosidae (Vogelspinnen) liegt.

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Page 1: ARACHNE 1/2004

ISSN 1613-2688

in dieser Ausgabe:

• Stromatopelma – Baumlebende Vogelspinnen

aus Afrika

• Zu Besuch auf der 12. Spinnen- und Terrarien-

börse in Karlsruhe

• Buchrezension: PETER KLAAS: Vogelspinnen.

2. völlig neu bearbeitete Auflage

• Die »ArachnExpo« 2003 in der Schweiz

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9. JahrgangHeft 1Januar 2004

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ARACHNE 9(1), 2004

RedaktionVolker von Wirth Martin HuberLilienstr. 1 Dorfstr. 571723 Großbottwar 82395 Obersöchering� [email protected][email protected]

Tobias Dörr Marcus LöfflerFalkenstr. 24 A. d. Ronnenheide 6a30449 Hannover 45731 Waltrop� [email protected][email protected]

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Copyright 2004Die Vervielfältigung jedweder Art (auch auszugsweise)bedarf der schriftlichen Genehmigung durch die Deut-sche Arachnologische Gesellschaft e. V.. Sofern nicht andersangegeben, stammen die Bilder von der Redaktion.ISSN 1613-2688

Titelfoto: Poecilotheria metallica, juveniles TierFoto: Eddy Hijmensen

BankverbindungDeutsche Arachnologische Gesellschaft e. V.Raiffeisenbank Frechen+Hürth eGKontonummer: 701493010BLZ : 37062365

Fachbeiräte* für Systematik und TaxonomieDipl. Biol. Boris StrifflerZoologisches Forschungsinstitut und Museum A. Koenig53113 Bonn

* für Vogelspinnenökologie und -ethologieDipl. Biol. Dirk Weinmann70734 Fellbach

DruckDruck + Papier Meyer GmbH91443 Scheinfeld℡ 09162-9298-0

Homepage-RedaktionThorsten Gurzan Mandy RaaschRingener Str. 15 Schmollerstr. 1053501 Grafschaft-Karweiler 74074 Heilbronn� [email protected][email protected]

h t t p : / / w w w . d e a r g e . d e

Impressum

Seite:

In eigener Sache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Die Redaktion

Stromatopelma – Baumlebende Vogelspinnen

aus Afrika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 - 13 von Søren Rafn

Zu Besuch auf der 12. Spinnen- und Terrarienbörse

in Karlsruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 - 15 von Mandy Raasch

kürzlich publiziert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 - 18 Buchrezension: PETER KLAAS: Vogelspinnen. 2. völlig

neu bearbeitete Auflage. Ulmer Verlag, Stuttgart.

Vereine informieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 - 25 Die »ArachnExpo« 2003 in der Schweiz

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Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Vereinsnachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 - 33

zum Schmunzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Kleinanzeigen & Kontakte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Stammtische . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 - 38

Inhalt

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Ich war sehr verwundert, dass es in unserenArchiven nicht einen einzigen veröffentlich-ten Artikel über diese schönen afrikanischenBaumbewohner gibt. Dies trotz der Tatsa-che, dass es aus der Vogelspinnen-Unterfa-milie Stromatopelminae eine Art gibt, diebe reits seit einigen Jahren in Terrarien gehal-ten und nachgezüchtet wird. Daher habe ichmich entschlossen über Stromatopelma calcea-tum (FABRICIUS, 1793) einen kleinen Artikelzu schreiben.

Stromatopelma calceatum zählt zu den ers -ten Spinnen, die je beschrieben wurden undist wahrscheinlich auch die erste beschriebe-ne Vogelspinnen-Art aus Afrika. Noch vorwenigen Jahren wurden diese Spinnen unterdem Namen »Scodra« im Zoohandel ange-boten. 1985 wurde die Gattung offiziellumbenannt (RAVEN 1985). Über den langenZeitraum zwischen Erstbeschreibung undRevision der Gattung gibt es einiges zu er -zählen. Beginnen wir also im Jahr 1793, alsder Taxonom FABRICIUS eine Spinne inziem lich schlechtem Zustand unter die Lupenahm. Das Tier stammte aus Guinea in Af -rika. Er identifizierte es sofort als eine neueArt und nannte sie Aranea calceata. Zu derdamaligen Zeit war die Taxonomie nochsehr jung und im Aufbruch begriffen unddie verwendeten Kategorien unterschiedensich sehr von den heute bekannten wie Fa -milie, Unterfamilie, Gattung und Art. Dadieses neue Tier offensichtlich eine Spinnewar, wurde sie in der selben Kategorie ein-geordnet, in der zur damaligen Zeit auch alleanderen Spinnen geführt wurden, nämlich indie Gattung Aranea. 1879 beschrieb der bel-

gische Taxonom BECKER eine neu entdeckteafrikanische Spinne als Scodra aussereri, wofürer sowohl eine neue Gattung als auch eineneue Art aufstellte. In den folgenden Jahrenwurden noch verschiedene andere Vogel-spinnen aus Zentralafrika beschrieben. Na -türlich wiss en wir heute, was damals nichtbekannt war: Bei all diesen neu beschriebe-nen Vogelspinnenarten handelte es sichletztendlich um ein und dieselbe Art, näm-lich Stromatopelma calceatum.

1881 stellte KARSCH die neue GattungStromatopelma mit der neuen Art alicapillatumauf. 1887 und 1892 beschrieb der französi-sche Arachnologe EUGENE SIMON erneutScodra calceatum und verschob die bis dahinals Aranea calceata bezeichnete Art in dieGattung Scodra.

Diese Bezeichnung konnte sich eine kur-ze Zeit halten. Der Arachnologe THORELLbeschrieb etwa zeitgleich mit Hyarachne horri-da eine neue Gattung und eine neue Art,hinter der sich allerdings ebenfalls nichtsanderes als Stromatopelma calceatum verbarg.

Die Dinge wurden immer komplizierter,bis der australische Biologe ROBERT RAVEN1985 die Gattungen Heteroscodra und Stroma-topelma revidierte. Er verwarf den ursprüng-lichen Namen Scodra aufgrund der unglückli-chen Übereinstimmung mit einer Schmetter-lingsgattung, welche im Jahr 1859, also etwa20 Jahre vor der Erstbeschreibung der Vo -gel spinnen-Gattung »Scodra«, mit diesemNamen aufgestellt worden war. Den Inter-nationalen Regeln für Zoologische Nomen-klatur zufolge wird in einem solchen Fall derzweitälteste Name wieder eingesetzt, wo -

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Wie Sie, liebe Vereinsmitglieder der DeutschenArachnologischen Gesellschaft e. V. sehen kön-nen, hat die aktuelle Ausgabe unserer»DeArGe Mitteilungen« einen neuen Namenbekommen. Unsere Zeitschrift heißt zu -künftig ARACHNE!

Als das Redaktionsteam um VOLKERVON WIRTH und MARTIN HUBER vor etwasmehr als einem Jahr die Redaktion der»DeArGe Mitteilungen« übernommen hatte,war das Ziel, aus unserem Journal ein für dieterraristischen Belange führendes euro -päisches Spinnentier-Fachmagazin zu ma -chen. Dieses Ziel wurde durch die Qualitätder »DeArGe Mitteilungen« recht schnell er -reicht. Was die Redaktion aber schon langege stört hat war der Name unseres Journals,denn dieser lässt nur schwerlich auf den ei -gentlichen fachlichen Inhalt (= Themenrund um Spinnentiere mit dem SchwerpunktVogelspinnen) schließen. Vom Vereinsaus-schuss mit der Suche nach einem neuen,passenderen Namen beauftragt, fand einredaktionsinternes Auswahlverfahren statt,bei dem wir uns letztlich einstimmig auf denNamen ARACHNE einigten.

Warum ausgerechnet der NameARACH NE?

Dieser Name entstammt der griechi-schen Mythologie. Nach OVID lebte ARACH-NE im Land Lydia (welches in der damaligenWelt ein hohes Ansehen in der Produktionvon glänzenden Stoffen hatte), wo sie zueiner hervorragenden Weberin heranwuchs.ARACHNE war sehr geschickt im Weben, sodass sie arrogant wurde und behauptete,dass sie genau so geschickt sei wie die Göt-tin ATHENE. ATHENE, die Patronin derWeber und immer noch eine perfekte Webe-

rin, hatte natürlich von der Prahlerei erfah-ren und begab sich nach Lydia, um ARACH-NE kennenzulernen. Dort nahm die Göttindie Ge stalt eines alten Bauern an und warnteARACHNE, sich nicht mit den Göttern undihren Fähigkeiten zu vergleichen. ARACHNEschickte den Bauern sofort wieder weg,ohne ihn anzuhören und so musste ATHENEdie Herausforderung der Sterblichen anneh-men.

Beide wollten sich mit der Herstellungei nes Wandteppichs duellieren. ATHENEweb te ihren Teppich mit Bildern, welchevom Schicksal der Menschen erzählen, diesich mit Unsterblichen vergleichen, währendARACHNE die Liebe der Götter darstellte.Der Teppich von ARACHNE war tatsächlichvergleichbar mit der Qualität der Webkunstder Göttin, was diese wiederum so wütendmachte, dass ARACHNE von ATHENE in eineSpinne verwandelt wurde, die schnell davonhuschte und von nun an nur noch Spinnen-netze sponn.

ARACHNE ist also die erste Spinne, undauf diese Bezeichnung gehen die meistenwissenschaftlichen Benennungen zu denSpinnentieren zurück (Arachnologie, Arach -nida, Arachnophobie usw.).

Wir sind der Meinung, dass mitARACHNE = Spinne eine treffendere Be -zeichnung für die Inhalte unseres Magazinvorliegt als mit dem bisherigen Namen. Wei-terhin ist dieser Name kürzer und prägnan-ter und ist aufgrund dessen sicherlich ein-prägsamer, was im Hinblick auf Werbemaß-nahmen unseres Vereins zuträglich seinwird.

Die Redaktion

Stromatopelma – Baumlebende Vogelspinnen

aus Afrikavon Søren Rafn

In eigener SacheDie Redaktion

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pelminae. Die Schwestergattungen Stromato-pelma und Heteroscodra unterscheiden sichlediglich in der Dicke ihrer letzten Beinpaare(Zeichnung 1). Während diese bei Heterosco-dra stark angeschwollen sind, ist dies beiStromatopelma nicht der Fall.

Nachfolgend ein kurzer Überblick über dieheute gültig systematische Einordnung derGattung Stromatopelma:

Familie: TheraphosidaeUnterfamilie: StromatopelminaeGattung: StromatopelmaArten: S. batesi, S. calceatum,

S. fumigatum, S. satanus

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Die Gattung Stromatopelma ist in Zentralafri-ka rund um den Äquator weit verbreitet.Das Verbreitungsgebiet reicht von 10° nörd-licher Breite bis 10° südlicher Breite. Einge-grenzt wird es im Westen vom AtlantischenOzean und im Osten vom trockenen Hin-terland Zentralafrikas. Das Gebiet ist haupt -sächlich von tropischem Tieflandregenwaldbedeckt. Charakteristisch für die Region sindhoher Niederschlag und viele Flüsse. DasVerbreitungsgebiet der Gattung umfasst fol-gende Länder: Sierra Leone, Elfenbeinküste,Burkina Faso, Ghana, Niger, Nigeria, Kame-run, Äquatorial Guinea, Gabun und Zaire.In Guinea, Liberien, Kongo, Angola, Togound Benin sind bisher keine Vorkommenvon Tieren der Gattung Stromatopelma zuver zeichnen, allerdings ist aufgrund derschlechten Zutrittsmöglichkeiten zu diesenLändern dort auch noch nicht gesammeltworden. Die Wahrscheinlichkeit, auch dortTiere von Stromatopelma zu finden ist jedochsehr groß, besonders da die Gattung insämt lichen Nachbarländern zu finden ist.Die aus unseren Terrarien bekannte Stroma-topelma calceatum hat das ausgedehnteste Ver-breitungsgebiet. Man findet sie in Tiefland-Regionen zwischen Sierra Leone im Westenund Kamerun im Osten. Etwas komplizier-ter ist das Auffinden von Stromatopelma batesiin Zaire. POCOCK beschrieb sie 1902. Exem-plare dieser Art wurden nicht, wie die mei-sten anderen Arten der Gattung, im Tief-land-Regenwald nahe der Küste gefunden,sondern im Nationalpark Upemba. Dieserliegt etwa 12.000 Kilometer von der Küsteentfernt im Hinterland von Zaire. Die Tierewurden in einer Höhe zwischen 500 und1.000 Metern über dem Meeresspiegel, inder Nähe des Flusses Lufira, der den Na -tionalpark durchquert, gefunden. Eine sol-che drastische Abweichung von der Lageeines Fundortes im Vergleich mit den bishe-

rigen Fundorten der Gattung läßt vermuten,dass das tatsächliche Verbreitungsgebiet derStromatopelma-Arten wesentlich größer seinkönnte als bisher angenommen. Unabhängigdavon sei erwähnt, dass die Gattung Stroma-topelma und die Schwestergattung Heteroscodragrößtenteils im selben Verbreitungsgebietleben.

Die angehörigen von Stromatopelma sindin der Regel auf Bäumen des Tiefland-Regenwaldes zu finden. Sie halten sich sel-ten weiter als 200 Kilometer von der Küsteentfernt auf und die Lebensräume befindensich immer in der Nähe von Flüssen. InZusammenhang mit einer Studie vonMARIE-LOUISE CELERIER und PATRICKBLANDIN wurde 1981 zum ersten Mal dasnatürliche Habitat einer Stromatopelma-Arterkundet. Im Süden der Elfenbeinküste wur-den in einem Gebiet zwischen den FlüssenBandama und Nzi Tiere der Art Stromatopel-ma calceatum gesammelt. Die Tiere wurden inden Kronen von Palmen und Baumfarnenim Tiefland-Regenwald des Flußtales sowiein Palmengruppen der nahe liegendenSavanne aufgefunden. In 10-15 MeternHöhe wurden die typischen, schmutzigenGespinströhren oder Teppiche zwischenden Blattscheiden der Palmenkronen ange-legt. Das Klima in diesen Gebieten folgteinem jährlichen Rhythmus mit einerFeuchtperiode von Mai bis Oktober und ei -ner Trockenperiode in den restlichen Mona-ten. Die durchschnittlichen Temperaturenliegen nachts bei ca. 20°C und mittags beica. 35°C.

Die vier Arten der Gattung sehen nahe-zu identisch aus. Farblich unterscheidet sichS. fumigatum von S. calceatum lediglich durchunterseits vollständig schwarz gefärbte Bei-ne (Zeichnung 2). Wenn wir uns die beidenexistierenden Unterarten von Stromatopelmacalceatum anschauen, wird deutlich warum die

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durch die von KARSCH im Jahre 1881 eta-blierte Gattung Stromatopelma zum Zugekam.

Die Spinne, die im Jahre 1793 aufdem Tisch von FABRICIUS lag, entpupptesich auf diesem Wege als die heutebekannte Stromatopelma calceatum.

Es war jedoch nicht nur der Gat-tungsname, der öfters revidiert wur-de. Auch die sys tematische Einord-nung der Gattung innerhalb derUnterfamilien änderte sich aus un -terschiedlichen Gründen ebenfallsmehrmals. Im Jahr 1892 stellteSIMON die Gattung Stromatopelmamit Poecilotheria in die asiatische Un -terfamilie Selenocosmiinae. 1903,jedoch änderte er seine Meinung undstellte die Gattungen Heteroscodra und Stro-matopelma in die Unterfamilie der Aviculari-inae, Seite an Seite mit bekannten baumbe-wohnenden Spinnengattungen wie Avi -cularia, Psalmopoeus und Tapinauchenius. DieseEinordnung blieb bis 1985 erhalten, als RA -VEN im Zuge seiner Revision die GattungenHeteroscodra und Stromatopelma in die afrikani-sche Unterfamilie Eumenophorinae über-führte, die beispielsweise die bekannterenGattungen Hys terocrates und Citharishius bein-haltet. Die Um stellung von Stromatopelma inandere Un terfamilien basierte auf die ver-schiedenen Ansichten der Bearbeiter zurWertigkeit verschiedener taxonomischerDetails. Als aber der deutsche Biologe GÜN -THER SCHMIDT 1993 die beiden Gattungenmit anderen altweltlichen Gattungen undArten verglich, wurde offensichtlich, dassdie Zuordnung von RAVEN nicht haltbarwar. SCHMIDT etablierte daher eine völligneue Unterfamilie für diese beiden Gattun-gen, benannt nach Stromatopelma, der ältestenGattung in der neuen Unterfamilie. DieUnterfamilie erhielt den Namen Stromato-

Zeichnung 1: Man beachte die Unterschiedliche Dicke des

letzten Beinpaares bei Heteroscodra und Stromatopelma.

links: Heteroscodra crassipesrechts: Stromatopelma calceatumZeichnungen aus SMITH (1990)

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Viele Jahre lang gab es große Zweifel, wiedieser Ausdruck entstanden sein mag, bisTHOMAS EZENDAM, ein holländischer Vogel-spinnen-Experte, eine gute Erklärung hatte,die sehr überzeugend klingt. Da Herr EZEN-DAM bislang zahlreiche Reisen nach Afrikaunternommen hat, nehme ich an, dass seineInformationen aus erster Hand stammen. InSüdafrika kommt der Ausdruck »baboonspider« von der Tatsache, dass die Spinnen,wenn sie im Eingang ihres Baues sitzen, wiedie Hand eines Pavians die auf dem Bodenliegt aussehen (Anm. des Übersetzers: babo-on = Pavian).

Für unser Hobby ist derzeit nur eine Art imHandel erhältlich. Dies ist die bekanntesteVertreterin der Gattung Stromatopelma, näm-lich Stromatopelma calceatum (Farbtafel Abb. 1,bis 6). Es gibt zwei Unterarten dieser Art:Stromatopelma calceatum calceatum und Stromato-pelma calceatum griseipes. Sie unterscheiden sichlediglich in der Farbe auf der Unterseite derFemora. Diese ist bei S. c. calceatum schwarz(Farbtafel Abb. 4). Bei S. c. griseipes ist siedeutlich heller (Zeichnung 3 und 4). Hier seiauch die Art S. fumigatum kurz erwähnt,deren Beingelenke unterseits schwarz sind,die ansonsten aber mit S. calceatum farblich

identisch ist. Man könnte vermuten, dassdiese Art tatsächlich auch nur eine weitereUnterart von S. calceatum ist.

Heute werden diese Unterarten, entspre-chend dem gestiegenen Bedarf, häufig ge -züchtet. Nachzuchten sind auf Fachbörsenschon für »kleines Geld« zu bekommen.Ausgewachsene Wildfangtiere können aller-dings nach wie vor relativ teuer sein. DerPreis hängt dann von der Größe der Tiereab, andererseits aber auch davon, dass esnicht einfach ist diese »heißblütigen« Spin-nen in 20 Metern Höhe in Bäumen zu fan-gen. Glücklicherweise sind Nymphen undjuvenile Tiere aus Nachzuchten nicht so teu-er und auch nicht so befallen mit Parasitenwie es die Wildfänge oftmals sind. Sie sindalso häufig frei von »Kinderkrankheiten«und somit ideal geeignet für das Leben imTerrarium. Es ist sinnvoll, bei der Anschaf-fung dieser Spinnen Tiere in einer Größevon etwa 4 cm Spannweite zu erwerben. Dieetwas höheren Anschaffungskosten werdendadurch wieder wett gemacht, dass Tieredieser Größe nicht annähernd so anfälligsind wie frisch geschlüpfte Nymphen. Darü-ber hinaus ist es mit ein wenig Glück mög-lich, bei Tieren dieser Größe bereits dasGeschlecht zu bestimmen. Auf der Unter-seite des Abdomen befindet sich zwischendem ersten Buchlungen-Paar eine kleinePlatte, welche die Sexualorgane der Spinne

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Vermutung nicht unbedingt falsch ist, dassStromatopelma calceatum griseipes auch einfacheine dunklere Variante von S. c. calceatum seinkönnte. Dies ist aber einstweilen reine Spe-kulation und nur eine Revision der Gattung

wird zeigen wie die tatsächlichen verwandt-schaftlichen Verhältnisse der Arten in dieserGattung aussehen. Für die Arten S. batesiund S. fumigatum wurde bereits eine Synony-misierung mit S. calceatum vermutet und ichwürde mich nicht wundern, wenn dies innicht allzu ferner Zukunft tatsächlich sogeschehen wird. Die einzige Art, die sichinsbesondere farblich charakteristisch vonden anderen Arten unterscheidet, ist Stroma-topelma satanus. Diese Art, die aus der Ge -gend von Libreville in Gabun stammt, istder Beschreibung nach pechschwarz mitblutroten Haaren, welche die Chelizerenumgeben. S. satanus gilt aufgrund umfang-reicher landwirtschaftlicher Maßnahmen anihrem Fundort als ausgestorben.

Das für Stromatopelma übliche Erscheinungs-bild sieht wie folgt aus:

Farblich überwiegt ein helles Beige. Einedunkle Maske umgibt den Augenhügel. Die-se Maske verschmilzt mit einem dunklen,runden Fleck, welcher die innere Fläche desCarapax bedeckt. Dieser dunklere Fleckwird von mehreren helleren, gepunktetenStreifen durchbrochen, die von der Thorax-grube sternförmig nach außen laufen. Die

Augen sind verhältnismäßig groß und derCarapax ist nahezu kreisrund, typischerweiseein wenig länger als breit. Die Beine sind imallgemeinen beige gefärbt mit hellen Ringenan der Spitze der Gelenke und zwei dünnen,länglichen Streifen, die auf der Oberseiteder Femora beginnen und sich auf den Pa -tellen fortsetzen. An der Basis von Tibia,Metatarsus und Tarsus finden sich zweideut lich ausgebildete, pechschwarze Punkte.Die Beine sind relativ lang mit einer gut ent-wickelten Scopula am Tarsus und Metatar-sus der ersten beiden Beinpaare. Im übrigensind die vielen langen Haare, die den Tierenim Gegensatz zu ihrem tatsächlich eher dün-nen Körper ein etwas »flauschiges« Ausse-hen verleihen, durchaus typisch für dieseGattung. Das Abdomen ist ebenfalls hellbei-ge gefärbt, etwas dunkler an den Seiten aberauf der Oberseite etwas heller. Auf demAb domen verläuft oberhalb ein dünnerschwarzer Streifen in Längsrichtung, der aufjeder Seite von 6 Paar schwarzer Punkteflankiert wird. Unterseits ist das Abdomenschwarz gefärbt und es ist etwas abgeflacht.Die Größe der Tiere variiert zwischen 12cm und 16 cm Beinspannweite und 5-7 cmKörperlänge. Hin und wieder können ver-einzelte Exemplare ein wenig größer wer-den, eben so kann die Farbe zwischen hellemgrau-beige und gelb-orange variieren. DieMännchen sind kleiner als die Weibchen undhaben keine Tibiaapophysen. Sie sind sehrstark behaart mit Haarbüscheln auf den Bei-nen, die ein wenig an Federn erinnern.Daher also auch der englische Name »feat-herleg baboon« (Anm. des Übersetzers: feat-her = Feder; leg = Bein) für die Angehöri-gen der Gattung Stromatopelma, wobei dasWort »baboon« der englische Ausdruck fürafrikanische Vogelspinnen ist. Zur Herkunftdieser Bezeichnung für afrikanische Vogel-spinnen gibt es eine interessante Geschichte.

Zeichnung 2: Beinunterseiten von Stromatopelma calcea-tum (oben) und Stromatopelma fumigatum (unten).Zeichnungen aus SMITH (1990)

Zeichnung 3: Taster-Unterseiten (Coxa, Trochanter und Fe-

mur) von S. calceatum griseipes und S. calceatum calcea-tumZeichnungen aus SMITH (1990)

S. c. griseipes

S. c. calceatum

Zeichnung 4: Seitenansicht des Tasters (Femur/Patella) von

S. calceatum griseipes (oben) und S. calceatum calceatum(unten)

Zeichnungen aus SMITH (1990)

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dem die Möglichkeit Nahrung zu sich zunehmen, während sie den Kokon bewacht.Wie bei den meisten baumbewohnendenVogelspinnen beinhaltet ein Stromatopelmacalceatum Kokon nicht sehr viele Eier. Diesesind allerdings recht groß. Oftmals sind we -niger als 100 Jungtiere in einem Kokon(Farbtafel Abb. 5). Die Luftfeuchtigkeit soll-te während der Kokonzeit relativ hoch undvor allem konstant gehalten werden. VomBau des Kokons bis zum Herausnehmensollten mindestens drei Wochen verstri-chen sein, wobei sich das Heraus-nehmen des Kokons häu-fig sehr schwierig gestal-tet, da die Weibchen denKokon mit Vehemenzverteidigen.

Tiere der GattungStromatopelma legen ohneZweifel ein überaus wil-des Temperament anden Tag. Sie verfügenüber ein verhältnismäßigstarkes Gift und in Kom bination mit einerunglaublichen Ge schwindigkeit und Be weg -lichkeit, welche bei baumbewohnenden Vo -gelspinnen häufig vorkommt. Somit wirdschnell klar, warum beim Umgang mit die-sen Tieren ein hohes Maß an Vorsicht undRespekt angebracht ist. Wenn sich die Spin-nen im Terrarium eingewöhnt haben, verur-sachen sie diesbezüglich eigentlich seltenProbleme. Normalerweise flüchten die Tierebei der kleinsten Störung mit dem Vorder-körper voran in ihr Versteck. Wenn man sieallerdings weiter stört, stürzen sie aus ihremBau um sich zu verteidigen. Die Vo -gelspinnen können in so einer Situation sehrschnell rennen und wenn sie unter Stressstehen beißen sie nicht selten ohne Vorwar-nung zu. Um solche Attacken zu vermeiden,

sollten die Tiere ihre benötigte Ruhe habenund das Handling in den Terrarien solltesich auf ein Minimum beschränken. Norma-lerweise verhält sich Stromatopelma calceatumnicht aggressiv, im Gegenteil: es sind sehrscheue und nervöse, hin und wieder auchsehr tempe-rament-v o l l e

Spinnen, die den Pfleger aber nie-mals von sich aus angreifen würden.

Wenn sie jedoch in die Ecke ge drängtoder an der Flucht gehindert werden, än -

dert sich ihr Verhalten und sie springenohne zu zögern auf den Störenfried zu. Ausdiesem Grunde ist es ratsam, dass man seineHände in jedem Fall auf Distanz zur Spinnehält und das Terrarium nur dann öffnet oderdas Tier stört, wenn es wirklich nötig ist,beispielsweise zum Füttern oder zu anderennötigen Maßnahmen im Rahmen der Hal-tung. Das Um setzen der Spinnen ist eben-falls als schwierig anzusehen und manch malkann es passieren, dass man die sehr agilenTiere plötzlich auf der eigenen Hand sitzenhat. Bei dieser Gelegenheit lässt sich danndas voll entfaltete Temperament dieser Vo -gelspinnen beobachten. Ich erinnere michmit gemischten Gefühlen an den Tag zu -rück, als eine meiner großen S. calceatum ausihrem Terrarium heraussprang, die Kü -chenwand emporlief und ohne zu zögern

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bedeckt (Die Buchlungen sind die 4 hellerenFlecken auf der Unterseite des Abdomens).Wenn die Spinne ein Männchen wird, befin-det sich dort auf dieser Platte ein dunklerer,sichelförmiger Fleck aus kleinen, dicht ange-ordneten Haarbüscheln. Dieser Fleck exi-stiert bei Weibchen nicht. Als Neuling beider Geschlechtsbestimmung muss man sichzu Beginn sicherlich viele Spinnen anschau-en, um die Geschlechter unterscheiden zukönnen. Hat man aber einmal begriffen wiedie Unterschiede aussehen, verfügt manzukünftig über genügend Wissen, um dasGeschlecht von Vogelspinnen zu bestim-men. Dieser Fleck oder Punkt bildet nachder Reifehäutung ein zweites Spinnorgandes Männchens, mit dem dieses das feineGewebe im Spermanetz anfertigt, an demder Spermatropfen angeheftet wird.

Da alle Stromatopelma-Arten baumbewoh-nende Spinnen sind, wird zur Haltung auchein entsprechendes Terrarium benötigt. DieMaße sollten bei mindestens 25 cm x 30 cmx 40 cm (B x T x H) liegen. Das absoluteMinimum ergibt sich bei den Abmessungenaus der Beinspannweite und sollte m. E. wiefolgt aussehen: Breite = 1 x Beinspannweite,Tiefe = 1,5 x Beinspannweite, Höhe = 2 xBeinspannweite. Die Rückseite des Beckenssollte mit Kork oder einer anderen Rindeverkleidet sein und eine Korkröhre oder einStück gebogene Korkrinde sollte aufrechtgegen die Rückseite gelehnt werden. Siedient der Spinne als Unterschlupf. Der Bo -dengrund muss nicht sehr tief sein, etwa 5cm sollten ausreichen. Normalerweisespinnt sich das Tier ein röhrenförmigesGespinst zwischen Rückwand und Kork-stück, welches bis auf den Boden reicht.Der Eingang der Röhre befindet sich übli-cherweise im oberen Bereich des Terrari-ums. Da die Tiere aus den Regenwälderndes tropischen Afrika stammen, kann auch

ein Regenwaldterrarium mit allen benötigtenDingen eingerichtet werden (Farbtafel Abb.6). Dies ist aber nicht unbedingt erforder-lich, da S. calceatum sehr robust ist undtrockene Zeiten sehr gut übersteht. DieTemperatur sollte tagsüber um die 28-30°Cund nachts bei etwa 20-22 °C liegen. Kom-biniert mit einer guten Belüftung sollte dieLuftfeuchtigkeit relativ hoch sein, etwa 75-90%. Grundsätzlich sollte man baumbewoh-nende Vogelspinnen, wenn keine ausrei-chende Belüftung gegeben ist, eher etwastrockener halten. Konstant hohe Luftfeuch-te verbunden mit »stehender« Luft wirdSchimmel, Fäulnis und viele Krankheitenhervorrufen und daran sind weder die Tierenoch wir interessiert.

Die Verpaarung von Stromatopelma calceatumist unkompliziert und verläuft ziemlich über-raschend, wenn man bedenkt wie tempera-mentvoll sich die Angehörigen dieser Gat-tung verhalten können. Bei der Paarung legtsich das bereite Weibchen oftmals auf denRücken, so dass das Männchen seiner Be -stimmung problemlos nachkommen kann(Farbtafel Abb. 2). Die Verpaarungen laufenin der Regel für das Männchen gefahrlos ab,obwohl es meist wesentlich kleiner als dasWeibchen ist. Man kann das Männchen oh -ne Probleme eine Woche oder länger beimWeibchen belassen, denn dies begünstigt dieChance einer erfolgreichen Verpaarung undEiablage. Nach einiger Zeit wird das Weib-chen dann den flachen, scheibenähnlichenKokon an einer Seitenwand ihres Versteckesspinnen (Farbtafel Abb. 3) – dies ist einTrick, den viele der afrikanischen Vo gel -spinnen-Arten nutzen, und der den Weib-chen Raum gibt sich zu bewegen und denKokon mit wüster Entschlossenheit und vielBewegungsfreiheit zu verteidigen. Auf dieseArt und Weise erhält das Weibchen außer-

Stromatopelma calceatum, Männchen

Foto: Guy Tansley

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sen gehen von Bissen durch Stromatopelmaoder Heteroscodra Arten, abgesehen von sehrstarken Schmerzen, keine größeren Gesund-heitsrisiken aus, es sei denn man reagiert aufdas Gift allergisch.

Die Tiere der Gattung Stromatopelma könnenohne Bedenken den erfahreneren Vogelspin-nen-Haltern oder solchen Personen, die be -reits Erfahrung mit sehr schnellen und un -berechenbaren Tieren haben, empfohlenwerden. Für den Anfänger in der Vogelspin-nen-Haltung sind die Tiere der GattungenStromatopelma und Heteroscodra aber absolutungeeignet!

SUMMARY

Some years ago SØREN RAFN noticed a lackof literature concerning the genus Stromato-pelma and decided to compose the detailedarticle above.

The complete taxonomical history ofthe genus is depicted very well. Both thehabitat and the habit are clearly characteri-sed.

Last but not least SØREN gives some cri-tical hints in respect of the hot temper andthe relatively strong poison of the genus.

We like to thank Mr. ANDREW SMITH forthe permission to illustrate the article withdrawings from his book »Baboon Spiders«(1990).

LITERATUR

BECKER, L. (1879): Description d'aranéidesexotiques nouveaux. Ann. Soc. ent. Belg.22(C.R.): 140-145.

FABRICIUS, J. C. (1793): Entomologiaesystematica. Hafniae, 2: 407-428.

KARSCH, F. (1881): Eine neue Vogelspinneaus Südafrika. Berl. ent. Zeitschr. 25: 217-218.

POCOCK, R. I. (1902): Some new Africanspiders. Ann. Mag. nat. Hist. (7) 10: 315-530.

RAFN, S. (2002): Stromatopelma – Fjerbe-nede bavianer. Exotiske Insekter 34: 14-23.

RAVEN, R. J. (1985): The spider infraorderMygalomorphae (Araneae): Cladisticsand systematics. Bull. Am. Mus. nat. Hist.182: 1-180.

SCHMIDT, G. (1993): Vogelspinnen: Vor-kommen, Lebensweise, Haltung undZucht, mit Bestimmungsschlüsseln füralle Gattungen, Vierte Auflage. LandbuchVerlag, Hannover, 151 pp.

SIMON, E. (1887): Etudes arachnologiques.19e Mémoire. XXVII. Arachnides recu-ellis à Assinie (Afrique occidentale) parMM. Chaper et Alluaud. Ann. Soc. ent. Fr.(6) 7: 261-276.

SIMON, E. (1892): Histoire naturelle desaraignées. Paris, 1: 1-256.

SIMON, E. (1903): Histoire naturelle desaraignées. Paris, 2: 669-1080.

SMITH, A. (1990): Baboon Spiders, Tarantu-las of Africa and the Middle East. Fitzge-rald Publishing, London

THORELL, T. (1899): Araneae Camerunen-ses (Africae occidentalis) quas anno 1891collegerunt Cel. Dr Y. Sjöstedt aliique.Bih. Svenska. Vet.-Akad. Handl. 25(1): 1-105.

Adresse des Autors:Søren RafnHamletsgade 28, 5th.DK-2200 Kbh. N.Denmark

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geradeaus auf einen Lüftungsschacht zu -schoss. Wenn ich sie nicht mit meiner Ge -schirrspülbürste von der Wand geschubsthätte, würde sie vermut-lich heute noch in diesemLüf tungs s chach tleben. Sie fiel in ei -nen großen HaufenGe schirr und nachvie len Verrenkungenund Flü chen ge langes mir endlich, siemit einer Dose einzufangen und zurück indas Terrarium zu setzen. Dieses sehr agi leVerhalten be herr schen selbst die kleinstenNymphen bereits in Perfektion. Wenn manihnen nicht bereits als Jungtiere größereBehältnisse mit vielen Versteckmöglichkei-ten anbietet, wird man unweigerlich flu-chend hinter diesen kleinen»Flitzern« her rennen. JedesMal, wenn man sie fütternmuss und dafür den Deckelöffnet... Schwupps... schießensie in die Luft, ziehen, wäh -rend sie auf den Boden fallen,die Beine an und sehen aus wieein kleiner fliegender Ball. Ansch-ließend entkommen sie un terdas Sofa, den Vorhang hin-auf oder sitzen plötzlich aufdem Rücken der fütterndenPerson. Im Laufe der Zeitkann dies sehr nervig werden.Die einzige sinnvolle Lö sung fürdieses Problem ist, sie von An fangan in größeren Be hältern mit vielen Ver-steckmöglichkeiten aufzuziehen. Dies gilt ingleicher Weise auch für die großen Tiere –im übrigen auch für die Arten der Schwe-stergattung Heteroscodra.

Bei dem Temperament dieser Spinnensollte man auch immer ihre Giftigkeit im

Auge behalten. Nicht ohne Grund werdendie Arten der Gattungen Stromatopelma undHeteroscodra als die giftigsten Vogelspinnen

Afrikas angesehen. Es sind zwar keine To -desfälle bekannt, die sich auf einen Biss

von Spinnen der beiden Gattungenzurückführen ließen; aller-dings heißt das nicht, dass einBiss harmlos ist. Ein ausge-wachsenes Weibchen der ArtStromatopelma calceatum griseipes

hat einmal einen Bekannten vonmir ge bissen. Er erlitt krampfartige Schmer-zen und starke Schwellungen an der Biss-Stelle. Die Schmerzen und Schwellungendau erten drei Tage lang an.

Harpactirella lightfooti könnte vielleicht alsAfrikas giftigste Spinne bezeichnet werden.1939 testete Dr. M. H. FINLAYSON die Wirk-

samkeit ihres Giftes an Mäusen undbewies, dass Latrodectus-Antiserumdie Symptome ab schwächt und dass

unbehandelte Bisse ei nenfa talen Verlauf nah -men. Er wur de zweimal Au gen zeu ge, als

Men schen von die -ser Spin nen art ge -bis sen wur den. Dieb e s c h r i e b e n e nSym p tome sind einkon stanter, bren-

nender Schmerz umdie Bisswunde herum.Et wa zwei Stun dennach dem Biss muss -

ten die Patienten sich mehr fach übergebenund es setzte ein Schockzustand ein. Siewurden blass, kollabierten und es war ihnenunmöglich zu laufen. Es war keine Farbän-derung oder eine Schwellung an der Bißstel-le zu bemerken. Im Vergleich zu den ge -schilderten Symptomen bei Harpactirella-Bis-

Bulbus und Embolus von

Stromatopelma calceatumZeichnungen aus SMITH (1990)

Spermathek von Stromatopelma calceatumZeichnungen aus SMITH (1990)

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kommt. Auch Interessenten aus dem be -nachbarten Frankreich sowie aus derSchweiz nahmen den Weg nach Karlsruheauf sich.

Das Interesse war augenscheinlich sehrgroß; neben dem regen Verkauf von Tierenund Zubehör gab es genügend Zeit, sichRatschläge und wertvolle Tipps von bekann-ten Terrarianern geben zu lassen. Im direktneben der Börse liegenden Restaurant wur-de während des Essens oder bei einem Kaf-fee rege gefachsimpelt und Neuigkeiten aus-getauscht.

Im Anschluss an die Börse präsentierteDiplom Biologe BORIS STRIFFLER vom Mu -seum A. Koenig in Bonn einen Vortrag zumThema »Die Vogelspinnen-Gattung Poecilothe-ria SIMON, 1885 – alles Wissenswerte überLebensraum, Nachzucht und Gemeinschaftshal-tung«, den zahlreiche Besucher mit großemInteresse verfolgten. Mit sehr guten Fotosund einzelnen kurzen Videos veranschau-lichte er das Thema auch für weniger fach-kundiges Publikum. Nach dem Vortragkonnten aufgekommene Fragen, Kommen-tare und Meinungen direkt an BORIS STRIF-FLER gerichtet werden.

Jeder Börsenbesucher hatte ferner dieMöglichkeit, an einer Verlosung teilzuneh-men. Dabei gab es z. B. Geckos und Vogel-spinnen inklusive Terrarien, Einkaufsgut-

scheine oder Vogelspinnen-Bücher zugewinnen. Die gezogenen Gewinner undihre jeweiligen Preise hat KLAUS BAUMGÄRT-NER auf der Webseite der Terrarienbörse(www.terrarienboerse-ka.de) veröffentlicht.Leider waren zum Zeitpunkt der Verlosung,welche am Ende der Börse vollzogen wur-de, nur mehr ca. 100 Leute anwesend. Beider Verlosung wurden jedoch aus allen Bör-senbesuchern die Namen gezogen, was zurFolge hatte, dass viele Gewinne erstmal inKarlsruhe verblieben und die Gewinner die-se bei der nächsten Gelegenheit dort abho-len müssen. Seitens einiger Besucher kamder Vorschlag auf, die Gewinne beim näch-sten Mal nur unter den noch anwesendenBesuchern zu verlosen.

Alles in allem war der Tag bei dieser Ter-raristikbörse für mich persönlich ein sehrinteressantes Erlebnis. Mit großer Neugierdehabe ich die vielen Stände nach und nach inAugenschein genommen, die große Vielfaltan Tieren bestaunt und nebenbei auch nochviele Bekannte wiedergetroffen. Auch Neueshabe ich dazugelernt – nicht zuletzt bei demsehr interessanten und informativen Vortragvon BORIS STRIFFLER.

SUMMARY

In November 2003 the Spinnen- und Terra-ristikbörse took place in Karlsruhe-Knielin-gen. The well attended exhibition offered awide range of tarantulas, snakes, lizards, in -sects and assessories. In connection with theshow there has been an interesting lectureby Dipl. Biol. BORIS STRIFFLER (Museum A.König, Bonn) about the genus Poecilotheria.

Adresse der Autorin:Mandy RaaschSchmollerstr. 1074074 Heilbronn

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Am 8. November 2003 fand die 12. Spin-nen- und Terrarienbörse in der Sängerhallein Karlsruhe-Knielingen statt – zum zweitenMal unter der Leitung von KLAUS BAUM-GÄRTNER, der HARALD KOPF als Börsenver-antwortlichen nach zehn Börsen ablöste.Die ehemals reine Spinnenbörse wurdedurch KLAUS BAUMGÄRTNER zu einer inter-essanten und abwechslungsreichen Terrari-enbörse erweitert.

Neben den zahlreichen (Vogel-)Spinnenwartete ein breit gefächertes Angebot vonSchlangen, Echsen und jeglichem Terrari-stik-Zubehör bis hin zu Fachliteratur undFuttertieren auf die Besucher. Für jeden derzahlreichen Besucher war etwas dabei. Auchwenn man nichts kaufen wollte, war einRundgang durch die Tischreihen ein interes-santer Ausflug in die Spinnen- und Insek-tenwelt. Eine große Auswahl an Literaturzur Materie bot die Chimaira Buchhandlungan ihrem Stand.

Auch die DeArGe e.V. hatte wieder einenInfostand auf der Börse, um unseren Vereinweiter bekannt zu machen und um neue

Mitglieder zu gewinnen. Dieser wurde vonTIMO RAAB und PATRICK SKOWRONEK be -treut – ein großes Dankeschön an die bei-den!

Für DeArGe-Mitglieder bot der Veran-stalter einen Rabatt von 0,50 EUR beimEin tritt an (siehe auch das Rabatt-Systemauf der Website der DeArGe e.V www.dearge.de).

Die Erweiterung der Börse von einer rei-nen Spinnentierbörse zu einer Terrarienbör-se machte sich auch in der Besucherzahlbemerkbar: kurz vor Öffnung der Terrarien-börse bildete sich bereits eine lange Schlan-ge vor der Tür. Die Halle füllte sich balddarauf mit Neugierigen und Interessenten,die sich das reichhaltige Angebot über vierStunden lang anschauen und natürlich kau-fen oder tauschen konnten. Zwischen zeit -lich wurde das Gedränge so groß, dass mankaum noch an die Stände heran kam. Durchdie hohe Halle wurde es zum Glück für Be -sucher und Aussteller nicht so stickig, wiebei der TERRARISTIKA in Hamm, bei derman sich häufig wie in einer Sauna vor-

Zu Besuch auf der 12. Spinnen- und Terrarienbörse

in Karlsruhevon Mandy Raasch

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Systematik zu bringen, weil er häufig Wider-sprüche und sogar Falschangaben macht. Sowird auf Seite 12 treffend die »mangelhafteAussagekraft« subjektiver Farbbeschreibun-gen bei der Identifikation von Vogelspinnenbemerkt. Dann allerdings kritisiert der Autorauf Seite 67/68 die Aufstellung der GattungBonnetina, da er feststellt, dass deren derenJungtiere eine große äußerliche Ähnlichkeitzu denen von Schizopelma aufweisen. Einpaar Seiten später wird über Brachypelma anni -tha angemerkt, sie unterscheide sich von B.smithi deutlich durch »kräftigere Farben« und»hellerem Carapax«. Warum sollte man sichdann noch wundern, wenn (falsche) Artdif-ferenzierungen durch z. B. Tierhändlervehement auf Basis der Färbung erfolgen?

Weiterhin wird der Einsteiger verwirrt,in dem der Autor einen der wenigen Fix-punkte der Spinnen-systematischen Land-schaft in sein Buch aufnimmt, den »WorldSpider Catalog« von NORMAN PLATNICKnämlich Dessen Angaben werden jedoch invielen Fällen bei den Artvorstellungen kom-plett ignoriert. Einige Beispiele: Die GattungBrachypelmides existiert schon lange nichtmehr, sie ist mit Brachypelma synonymisiert.Eine Spinne mit der Bezeichnung Chaetopel-ma aegyptiacum existiert nicht (mehr), sieheißt schon seit 1996 Chaetopelma gracile, usw.

Einen weiteren Abstrich bei der Qualitätdes Buches stellt die Sprache dar. Ein kriti-sches Durchlesen des Manuskriptes vor Ver-öffentlichung wäre hier sehr angebracht ge -wesen. Viele Artnamen sind falsch geschrie-ben (z. B. Lipistius statt richtig Liphistius,oder Poecilotheria sulofusca statt richtig P. sub-fusca), Sätze wie »Überlebt hatten dieses Feuerslediglich nur, Wurzeln, Samen, und – Brachypelmaemilia« vermiesen einem das Lesevergnügen.Dass Brachypelma boehmei »ohne Zweifel« als »dieschönste Brachypelma-Art« angesehen werdenkann, ist eine subjektive Einschätzung, die in

einem Fachbuch nichts zu suchen hat. Glei-ches gilt für S. 84, wo Citharischius crawshayials »mit 15 cm eine der größten und interessante-sten« Arten Afrikas bezeichnet wird. DieGleichung groß = interessant ist ein Gedan-ke, der die viel kritisierte Sensationslust inder Vogelspinnen-Haltung fördert. Darüberhinaus scheinen mir ohnehin viele der ange-gebenen Körpergrößen der Vogelspinnenein wenig übertrieben.

Besonders unangenehm jedoch wirkendie wissenschaftlichen Ungenauigkeiten undFehler. So führt PETER KLAAS bei der No -menklatur der Jugendstadien bei Vogelspin-nen ein eigenes System ein, das dem allge-mein Anerkannten (siehe z. B. STRIFFLER2003) widerspricht.

Der vom Autor als »entscheidende Ent-deckung« seiner Person titulierte Sachverhalt,dass Prälarven sich von noch nicht ent-wickelten Eiern ernähren können, warschon bekannt bevor der Autor dies ent-deckte (MÜLLER ET. AL. 1991). Bestenfallsunterstelle ich an dieser Stelle schlechte Re -cherche, unter Umständen jedoch sogar dasSchmücken mit fremden Federn.

Das auf Seite 76 beschriebene Zusam-menleben von Brachypelma vagans mit Blatt-schneiderameisen klingt eher nach gegensei-tiger Toleranz denn nach »Symbiose« (= Zusammenleben von zwei Organismenverschiedener Art mit gegenseitigem Nut-zen, wie ja auch im Glossar richtig erklärt).

Die Gattung Nephila gehört zur Familieder Tetragnathidae, nicht Araneidae. Etcetera…

Der Artenteil schließlich entspricht mehroder weniger den Erwartungen (abgesehenvon den erwähnten wissenschaftlichen Feh-lern). Die Arten werden präzise in Lebens-raum und Lebenssituation beschrieben, gar-niert ist das ganze mit sehr guten Fotos. Daseinzige worunter dieser Teil leidet, ist die

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In der mittlerweile mehr oder weniger unü-berschaubaren Flut von Büchern zum The-ma »Vogelspinnen im Terrarium« wurde »DerKlaas« mit großer Spannung erwartet. Nichtnur, weil die Erstauflage eines der ers tenBücher zum Thema war, sondern auch weilman im Gegensatz zu den vielen Neuer-scheinungen mit ihren immer wiederkehren-den Fehlern hier Qualität erwarten konn te.

Ein gutes Buch zum Thema »Vogelspin-nen« sollte 3 Qualitätsmerkmale aufweisen:

1.) wissenschaftlich korrekte Angaben2.) Übersichtlickeit bzw. augenfreundli-

ches Layout3.) sinnvolle Artenauswahl

Das vorliegende Buch von PETER KLAASpunk tet eindeutig in der zweiten Kategorie,die erste und dritte jedoch werden teilweiseziemlich vernachlässigt.

Beim ersten Durchblättern fällt die sehrgelungene Aufteilung auf. Die Fotos sindvon hervorragender Qualität. Besonders dievielen Habitat-Bilder und Beschreibungender Fundorte, von denen Herr KLAAS offen-kundlich viele besucht hat, machen dasBuch sehr sympathisch und geben Einblickein die Welt der Vogelspinne außerhalb desTerrariums.

Die Gliederung ist sehr sinnvoll. Der Le -ser wird über eine allgemeine Einführung inden Verwandschaftskreis der Vogelspinnenbis hin zur besonderen Problematik derSystematik geführt. Weiter geht es mit derAnatomie und Morphologie, Verbreitung

und Lebensweise, Zucht etc. Es werden alsoalle Bereiche abgedeckt, die für den Einstei-ger wie auch für den Fortgeschrittenen imZu sammenhang mit dem Hobby von Belangsind. Der zweite Teil des Buches bestehtdann aus einer mehr oder weniger willkürli-chen Artenvorstellung.

Beim zweiten Durchblättern fallen dannjedoch einige Fehler auf, die aufgrund ihrerviel fachen Vermeidbarkeit sehr ärgerlichwirken. So verspielt der Autor einige Chan-cen, Klarheit (soweit möglich) in das geradefür den Anfänger sehr komplexe Thema der

Buchrezension: PETER KLAAS: Vogelspinnen. 2. völlig

neu bearbeitete Auflage. Ulmer Verlag, Stuttgart.

142 Seiten, 211 Farbfotos, 7 Zeichnungen.

ISBN 3-8001-3696-1, Preis: 39,90 EURvon Tobias Dörr

kürzlich publiziert kürzlich publiziert

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einseitige Gewichtung. Einige Arten, dieman aufgrund ihrer Häufigkeit im Zoohan-del und auf Vogelspinnen-Börsen hätte er -warten können, fehlen (z. B. Selenocosmia java-nensis), während andere, die wohl nur sehrselten gehalten werden (Hapalotremus, Schizo-pelma) Erwähnung finden. Insgesamt kom-men asiatische und afrikanische Vogelspin-nen etwas zu kurz.

Eine sehr gute Idee ist die altsprachlicheHerleitung der wissenschaftlichen Artna-men, die einem helfen, sich näher mit ihnenvertraut zu machen. Leider geht es auch hiernicht ganz ohne Fehler, »aphonos« (S. 61) bei-spielsweise ist altgriechischen und nichtlateinischen Ursprungs.

Als letzte Auffälligkeit sei das mangel-hafte Literaturverzeichnis genannt. So fehltdort z. B. der Hinweis auf das hervorragen-de Buch von VERDEZ und CLÉTON »Mygale«ebenso wie das Literaturzitat zu den Bü -chern »Tarantulas and other Arachnids« von Dr.SAM MARSHALL und »The Tarantula Keeper'sGuide« von STANLEY und MARGUERITESCHULTZ, welche getrost als große Standard-werke der internationalen Literatur zur Hal-tung von Vogelspinnen angesehen werdenkönnen. Leider fehlt aber auch ein Hinweisauf das am häufigsten verkaufte deutscheBuch zum Thema, nämlich »Vogelspinnen«von VOLKER VON WIRTH.

FAZIT

Ein schönes Buch. Mehr aber auch nicht.Für knapp 40 Euro hätte man mehr erwar-ten können. Für den Anfänger ist es einegute Basis, die er jedoch auch mit anderenBüchern hätte aufbauen können, für Fortge-schrittene vielleicht eine nette Ergänzung imBücherregal. Wer jedoch einen be deutendenErkenntniszuwachs erwartet, wird ent-täuscht sein.

SUMMARY

In March 2003 the new edition of the book»Vogelspinnen im Terrarium« by PETER KLAAShas been released. The layout and the arran-gement of the book are well done. Particu-larly with regard to scientific and linguisticstatements there is a lack of quality.The authors result of this review: A finebook especially for people starting with thehobby but it does not live up to the highexpectations many people had.

LITERATUR

FOELIX, R. (1979): Biologie der Spinnen.Thieme Verlag , Stuttgart

MARSCHALL, S. (2001): Tarantulas andother Arachnids. Barron's, New york

MÜLLER,S. ET. AL. (1991): Beobachtungenzur Eientwicklung bei Vogelspinnen.Arachn. Anz. 17, S. 12 - 13

SCHULTZ, S. (1998): The Tarantulas Kee-per's Guide. Barron's, New York

STRIFFLER, B. (2003): Postembryonal-Ent-wicklung bei Vogelspinnen (Theraphosi-dae) - vom Ei zur Jungspinne. DeArGeMitteilungen 8 (3), S. 16 - 28

VERDEZ, J.M. & F. CLÉTON (2001): Myga-les. Bornemann- Philippe Gérard Éditions,Paris

VOLLMER, P. (1997): Chaetopelma karlama-ni sp. n., (Araneida: Theraphosidae: Isch-nocolinae) eine Vogelspinne aus Nord-Zypern. Tarantulas of the World, Ausgabe16,S. 4 -18.

VON WIRTH, V.(1996): Vogelspinnen, Gräfeund Unzer, München

Adresse des Autors:Tobias DörrFalkenstraße 2430449 Hannover

kürzlich publiziert

Abb. 1: Stromatopelma calceatum, Weibchen

Foto: Guy Tansley

Abb. 2: Stromatopelma calceatum, Pärchen bei der Paarung

Foto: Guy Tansley

Farbtafel

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Abb. 4: Stromatopelma calceatum calceatum, Unterseite

Foto: Robert Seliger

Abb. 6: Stromatopelma-Terrarium

Foto: Robert Seliger

Abb. 3: Stromatopelma calceatum, Weibchen mit Kokon

Foto: Guy Tansley

Abb. 5: Stromatopelma calceatum, Nymphe

Abb. 8: Poecilotheria miranda, Weibchen

Foto: Boris Striffler

Abb. 7: Haplopelma schmidti, Weibchen

FarbtafelFarbtafel

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Die »ArachnExpo« war eine Wochenendaus-stellung über exotische Spinnentiere, haupt -sächlich Vogelspinnen und Skorpione, dievon der ARACHNIDA SCHWEIZ durchgeführtwurde. Am Samstag, den 25.10.2003, krab-belte es in der »Festhütte« von Amriswil mitmehr als 170 Spinnentieren & Insekten.Kaum dass die Tür geöffnet wurde, warenauch schon die ersten Besucher da. Neugie-rig erblickten sie die große Spinne, die kurznach dem Eingang postiert war. Diese großeSpinne stellte eine Vogelspinne dar, welchein 20 facher Größe nachgebaut wurde undsicher keinem Auge entgangen ist.

Die ArachnExpo wurde in diesem Jahrzum zweiten mal von Mitgliedern undFreun den der ARACHNIDA SCHWEIZ durch-geführt. Unser Ziel war es, wie vor zwei Jah-ren bei der ersten derartigen Ausstellung,der Öffentlichkeit das Wissen und die Auf-klärung über Spinnentiere zu bieten mit demFokus auf Vogelspinnen und deren Ver-wandte. Die Medienpräsenz war hoch undzumeist waren die Fernsehberichte und Zei-tungsartikel sehr interessant. Dadurch konn-ten auch zu Hause gebliebene etwas von deninteressanten Vogelspinnen mitbekommen.

MIT DEN AUGEN UND GEDANKEN EINESBESUCHERS UNTERWEGS

»Jetzt geht es hinein in die ArachnExpo. Man sieht6 »Inseln« mit Tischen angeordnet. Auf sämtlichenTischen werden die Terrarien mit zentral in derMitte angeordneten Spotlampen ausgeleuchtet. Aufdem Weg zur ersten »Insel« erkennt man in derMitte der »Insel« eine große rote Karte, die denKontinent zeigt, von dem die an dieser Tischinselausgestellten Tiere herkommen.

Die erste Tischinsel, nahe des Eingangs, istblau verdeckt und zeigt viele Insekten – oder auchnicht, denn »wandelnde Blätter« sind eben im Blät-terwirrwar der Terrarien nicht gut zu erkennen.Durch meinen suchenden Blick in die Terrarienfühlt sich ein kleiner Junge mit rotem T-Shirt undder Aufschrift »ArachnExpo« angespornt, michmit einigen Infos zu dem Insekt im Terrarium zuversorgen. Ich muss schon sagen, das Wissen hätteich ihm nicht zugetraut. Keine 15 Minuten späterweiß ich schon einiges über Insekten und kenneFakten von Tieren, die ich bis dahin noch nie gese-hen hatte. Die zweite Insel, die ich besuche ist gelb.Die Verbreitungskarte zeigt Südamerika. Hiersehe ich sie endlich, die Vogelspinnen. Einige haben

Vereine informieren

Die »ArachnExpo« 2003 in der Schweizvon Patrick Locher

Der Eingang zur Ausstellung

großes Modell einer Vogelspinne im Eingangsbereich

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Abb. 9: Poecilotheria metallica, juveniles Tier

Foto: Eddy Hijmensen

Abb. 11: Poecilotheria metallica, adultes Männchen

Foto: Guy Tansley

Abb. 12: Hapalopus triseriatus, Weibchen

Foto: Joachim Loser

Abb. 10: Poecilotheria miranda, juveniles Tier

Foto: Eddy Hijmensen

Farbtafel

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Poecilotheria abgehalten. VOLKER VON WIRTHerklärte den Besuchern mit einem Dia-Vor-trag etwas über die Haltung von Vogelspin-nen und BENNO WULLSCHLEGER (Zoologi-sches Institut der Universität Bern) verstandes, den Zuhörern die Biologie der Jagdspin-nen der Gattung Cupiennius nahezubringen.

Auch für den Vogelspinnen-Interessier-ten gab es einige interessante Arten zu se -hen. Es wurden z. B. Hapalopus triseriatus,Haplopelma schmidti, Poecilotheria miranda undsogar die überaus farbenfrohe, aber in denTerrarien der Liebhaber noch äußerst selte-ne Poecilotheria metallica ausgestellt (Fotos:Um schlag vorderseite sowie Farbtafel Abb. 7bis 12).

Die Bilanz der ArachnExpo kann sichsehen lassen. Es muss offensichtlich nichtim mer eine börsenähnliche Veranstaltungmit dem Verkauf von Spinnentieren sein,wo sich ein breites Publikum oder auch

Vogelspinnen-Insider treffen. Bei einer reininformativen Spinnenausstellung hat dieÖffentlichkeit wohl auch reges Interesse,diese Tiere zu sehen und etwas über sie zuerfahren, denn fast 3000 Personen besuch-ten die ArachnExpo 2003 in Amriswil.

SUMMARY

In october the »ArachnExpo« 2003 tookplace in Amriswil, Switzerland. Patrick Lo -cher gives an impression about what hap-pened at the Expo from different points ofview.

Over 3000 visitors clarify that even anoncommercial Expo offering an interestingprogram including lectures etc. can be a cro-wd puller.

INTERNETADRESSE:www.vogelspinne.com/arachnexpo

BILDNACHWEIS: Soweit nicht an ders angege-ben, stammen die Fotos zu diesem Artikelvon PATRICK LOCHER.

Adresse des Autors:Patrick LocherEichhölzlistrasse 438192 GlattfeldenSchweizArachnExpo - OK-Präsident

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Ge spinste im oberen Bereichder Terrarien und andere sindunter ihren Korkröhren ver-steckt. Schon bald aber ent-decke ich die eine oder andereVogelspinne. Auch hierkommt ein netter Herr aufmich zu und gibt mir einigeInfos zu den Tieren. Schnellentwickelt sich dadurch einGespräch und ich erfahre vieleEigenschaften dieser Spinnen.Zwei Stunden später habe ichviele Spinnen gesehen, die Zeitvergessen und gönne mir einenKaffee. Eine Attraktion war-tet allerdings noch auf mich,nämlich ein Spinnen-Erlebnisparcour. Neugierigbeschreite ich diesen. Mit Infotafeln werde ich gutüber die Sinne der Spinnen aufgeklärt und ich erlebedie Sinneswahrnehmungen und Eigenschaften derSpinne teilweise am eigenen Leib. An einer Stellemuss ich mich z. B. auf eine Mehlrüttelmaschinestellen um nachzuvollziehen, wie Vibrationen voneiner Vogelspinne wahrgenommen werden. Aucheine Spinnenhaut zum anfassen fasziniert mich,denn eigentlich sind die Vogelspinnen ja wie Katzen,

so samt und plüschig. Auf dem Rückweg durch dieHalle versuche ich noch einer Vogelspinnenfütterungzuzusehen, was mir aber durch die hohe Anzahl anZuschauern die die Sicht versperren, nur schwerlichgelingt.«

Unsere Ideen trafen wohl den Kern desPublikums, denn der Erlebnis-Parcour waram Sonntag nur im Schritttempo zu durch-laufen und es kam mehr als einmal zu einem

Stau im Parcour! Besondersam Sonntag häuften sich dieMenschentrauben um unsereTischinseln mit den Terrariendarauf. Unser Angebot derBewirtung wurde ebenfallssehr rege von den Besucherngenutzt. Weiterhin wurde aufeiner Empore ein kleiner Vor-tragsraum eingerichtet, dennan beiden Tagen wurden Vor-träge vom Dipl. Biol. BORISSTRIFFLER (ZMFK Bonn) überdie Biologie von Skorpionenund über die Tiere der asiati-schen Vogelspinnengattung

Vereine informieren Vereine informieren

Blick auf eine der Informations-»Inseln«

Blick auf eine der Informations-»Inseln«

Auf großformatigen Tafeln gab es auch viele Informationen

und Bilder zu Insekten

dicht drängen sich die Besucher um die ausgestellten

Terrarien

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Mitteilungen«, sowie einer besseren öffentli-chen Präsenz der DeArGe e. V. zurückführ -en. Ein großes Lob vom Vorstand wirddaher an unseren Hauptschriftleiter VOLKERVON WIRTH und sein Team, insbesondere anden Layouter MARTIN HUBER ausgespro-chen!

Die DeArGe e. V. steht mittlerweile mitmehreren anderen Vereinen, die gleiche oderähnliche Interessen verfolgen, wie z. B. dieArachnida Schweiz, die British Tarantula Societyund die ZAG-Wirbellose im Terrarium e. V.,im Schriftentausch. Insbesondere mit derZAG werden wir in Zukunft gemeinsameAktionen wie Ausstellungen, Börsen undbiologische Exkursionen anstreben.

Die DeArGe e.V. hatte dem Land Bayerndie Hilfe zur Erstellung eines Gutachtensüber die Gefährlichkeit von Vogelspinnenangeboten, damit diese von der Liste dergefährlichen Tiere gestrichen werden. TrotzNachfragen bekamen wir bislang keine Re -aktion seitens der verantwortlichen Regie-rungsstellen in Bayern.

Der Vorstand bekommt öfters Anfragenvon den Medien nach fotogenen Mitglie-dern. In diesem Zusammenhang möchten

Bericht zur Jahreshauptversammlungder DeArGe e. V. 2003

Die Jahreshauptversammlung der DeutschenArachnologischen Gesellschaft e. V. fand am25.10.2003 um 16 Uhr in der Bürgerzen-trum-Schuhfabrik, Königstrasse 7 in 59227Ahlen statt.

13 Mitglieder, davon 4 Vorstandsmitglie-der und 2 Gäste fanden den Weg zur dies-jährigen Jahreshauptversammlung. UnserHauptschriftleiter VOLKER VON WIRTHkonnte leider nicht anwesend sein, da erzum selben Zeitpunkt in der Schweiz aufeiner Vortragsreise war.

Der 1. Vorsitzende begrüßte die Anwe-senden und ging zur Tagesordnung über.

Bericht des 1. VorsitzendenANDREAS HALBIG gab bekannt, dass dieMit gliederanzahl sich im Laufe des letztenVereinsjahres mehr als verdoppelt hat. InZahlen heißt das, dass die Mitgliederanzahlim Zeitraum von November 2002 bis No -vember 2003 von ca. 180 auf knapp 400Mit glieder stieg. Das kann man wohl auf diestarke Qualitätszunahme unserer »DeArGe

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Es sind keine Leserbriefe für diese Ausgabeeingegangen.

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31.07.2003

Nachrichten aus aller Welt

LEIPZIG – Ein Student wurde am 24.07.2003in rund 40 Metern Höhe mit einem Kran zuden Wipfeln des Leipziger Auwaldes beför-dert. Von einer Gondel aus überprüft derHochschüler den Spinnenbesatz in denKreuzfensterfallen, die hier angebracht wur-den. Der Student betreut einen Teil des Pro-jektes »Kronendach«, mit dem Biologen,Botaniker, Zoologen und Wissenschaftlervieler anderer Disziplinen die letzten Ge -heimnisse eines der größten zusammenhän-genden und naurnahen Auenwaldes inDeutschland erforschen.

Mehr als 50 Spinnenarten sind seit Be -ginn der Dokumentation vor einem Jahrbereits entdeckt worden. Die wissenschaftli-chen Forschungen werden u. a. für Erkennt-nisse bei der natürlichen Schädlingsbekämp-fung eingesetzt.DPA

Quelle: »Glaube Aktuell«Gefunden von: John Osmani

01.08.2003

Kuss der Spinnentiere

Herkömmliche Drogen wie Haschisch undMarihuana verschaffen den Sprösslingenwohlhabender Familien im indischen Bun-desstaat Gujarat offenbar nicht mehr denersehnten Kick – deshalb lassen sie sichvom Gift lebender Skorpione high machen,wie das Blatt »The Times of India« berich-tet. Nach dem ersten Schmerz versetzt derWirkstoff der Tiere die Jugendlichen angeb-lich in einen stundenlang anhaltenden tran-

ceähnlichen Zustand. Fahrende Skorpion -dealer bieten die lebende Droge auf einemrund 40 Kilometer langen Straßenabschnittzwischen Walia und Dediapada zum Preisvon umgerechnet drei bis vier Euro proStich an. Für Nachschub an Tieren ist in derGegend gesorgt, weil Skorpione dort in vie-len Größen und Arten vorkommen. Ob -wohl das Gift aus dem Schwanzstachel fürMenschen gefährlich sein kann, wiegen dieambulanten Händler ihre Abnehmer inSicherheit: Der Kuss der Spinnentiere seinicht riskanter als der Stich einer Biene.

Quelle: DER SPIEGEL 22Gefunden von: Andreas Halbig & Mar-tin Meinhardt

Presse & Medien Leserbriefe

Vereinsnachrichten

Leserbriefannahme:

Michaela BieseDüsterbeck 5145731 Waltrop� [email protected]

Die Leserbriefe spiegeln nicht die Meinungder Redaktion oder der DeArGe e. V. wider.Die Redaktion behält sich das Recht aufKürzungen vor.

Heterometrus cf. fastigiosus, ein indischer Skorpion

Foto: Bishnu Lama

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Team des »Sklípkan«, dem tschechischen Vogel-spinnenfachmagazin und den Mitarbeitern des»Exotiske Insekter«, dem dänischen Wirbellosen-Fachmagazin sowie der Redaktion der Schweizer»Arachnida Post«, ausgetauscht. Eine engereZusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Ameri-can Tarantula Society und der Redaktion der»Arachnologische Mitteilungen« der Arach-nologischen Gesellschaft e. V. wird für dieZukunft angestrebt. Eine Zusammenarbeit jeglicherArt mit dem deutschen Magazin »Tarantulas ofthe World« von Herrn H.-J. PETERS wird vonSeiten unserer Redaktion strickt abgelehnt, da die-ses Heft in Form und Inhalt eher einer Boulevard-Illustrierten ähnelt und die dort gedruckten Berichteoftmals den Minimalanforderungen einer populär-wissenschaftlichen Berichterstattung nicht entspre-chen.

Zwischenzeitlich wurde die Redaktion um einMitglied, nämlich TOBIAS DÖRR aus Hannover,erweitert. Die Redaktion besteht also im Momentaus: MARTIN HUBER, Layouter und Redakteur,TOBIAS DÖRR, Redakteur, MICHAELA BIESE,Leserbrief- und Anzeigenannahme + Versand,sowie VOLKER VON WIRTH, Hauptschriftleiter.Zum erweiterten Kreis der Redaktion gehörenzudem: MARKUS LÖFFLER (er erstellt die engli-schen Summarys sowie Übersetzungen englischspra-chig eingereichter Artikel ins Deutsche) sowieDipl.-Biol. BORIS STRIFFLER und Dipl.-Biol.DIRK WEINMANN, welche den wissenschaftlichenBeirat stellen.

Nach wie vor ist ein Gebrauch der »DeArGeMitteilungen« als wissenschaftliches Publikations-organ (z. B. für Erstbeschreibungen und Revisio-nen) nicht erwünscht, da eine international flächen-deckende Versorgung für interessierte Wissenschaft-ler mit unserem Magazin nicht gewährleistet ist.

Von November 2002 bis November 2003konnten wir 200 Seiten mit informativen Berich-ten und diversen Rubriken bieten (den »Anzeigen-teil« und die »Stammtische« ausgenommen). Im sel-ben Zeitraum, von November 2001 bis November

2002, als die »DeArGe Mitteilungen« noch dasalte Layout und die alte Struktur hatte, wurdenlediglich 90 Seiten mit Berichten und Rubriken(Anzeigenteil auch hier ausgenommen) gefüllt, ohnedas aber bisher die Höhe des Mitgliedsbeitrages(25,- EUR) geändert werden mußte.

Dies war nur möglich, da eine breite Unterstüt-zung durch die Mitglieder da ist und ausreichendArtikel und Bilder zur Publikation eingereichtwurden und nach wie vor werden, so dass immergenügend Material für die nächste und teilweisesogar die übernächste Ausgabe vorhanden ist. Dafürwollen wir uns recht herzlich bedanken, und wirsind zuversichtlich auch weiterhin auf diese regeUnterstützung bauen zu können, ohne die die»DeArGe Mitteilungen« in der derzeitigen Formnicht möglich wären!

Ausblick: Es wird ständig an einer Qualitätsver-besserung der »DeArGe Mitteilungen« bezüglichLayout und Inhalt gearbeitet. So war es durch eingroßes Entgegenkommen der Druckerei MEYER(Scheinfeld) möglich, ab der November-Ausgabe2003 zwei zusätzliche Farbseiten zu drucken unddies sogar ohne zusätzliche Kosten! Ein weitererZuwachs der Mitgliederzahl – und damit also auchAbonnenten – wird erwartet, nicht zuletzt mitErscheinen weiterer Vogelspinnenbücher, z. B. derkompletten Neuauflage des Buches von VONWIRTH »Vogelspinnen«, Gräfe und Unzer Ver-lag (2005), in dem die DeArGe e. V. erneutzitiert wird.

Das Kassenbuch wurde anschließend vonMARC SCHORMANN und JAN EINHOFF ge -prüft und der Vorstand wurde entlastet.

AnträgeUnser 1. Vorsitzender stellte einen Antragauf Satzungsergänzung: »Auslandsmitgliederkönnen nicht zum ermäßigtem Tarif beitreten«.Dies war aus der Satzung bisher nicht ein-deutig ersichtlich. Der Grund für den An -

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wir wissen, wer sich zu einem Interview be -reit erklärt. Näheres folgt dazu!

Bericht des 2. VorsitzendenTHORSTEN GURZAN erläuterte unsere vonihm überarbeitete Homepage der DeArGe e.V. und die gute Annahme unseres Diskussi-onsforums, welches seit dem Frühjahr 2003für die Mitglieder online ist. Diskussionsfo-ren für diverse Stammtische und IG's wur-den ebenfalls eingerichtet.

Die DeArGe e. V. schickte an alle Bun-desländer ein Formular, in dem für das je -weilige Bundesland die Richtlinien für dieHaltung unserer Pfleglinge erfragt wurden.Das Saarland gab an, eine bundesweite, ein-heitliche Regelung anzustreben, was aber andem Widerstand einzelner Länder scheiterte. Sobald alle Formulare ausgefüllt dem zwei-ten Vor sitzenden vorliegen, wird dies inunseren »DeArGe Mitteilungen« veröffent-licht.

Bericht des KassenwartesJOHN OSMANI erklärte, dass unsere finanzi-ellen Verhältnisse positiv sind und damit dieFinanzierung der DeArGe e. V. bis zum Jah-resende gesichert ist.

Wir haben immer wieder Mitglieder, diemehrmals angemahnt werden müssen ihrenBeitrag zu entrichten, was für zusätzlicheAr beit und Unmut sorgt. Im Großen undGanzen hat sich im Laufe der Zeit die Zah-lungsmoral aber verbessert. Nichtzahlerwer den bei Nichtbezahlung nach der 2.Mah nung vom Verein ausgeschlossen.

Die Ausgaben unseres Vereins verteilensich im wesentlichen auf die Herstellungvon Flyern und Antragsformulare für Ge -winnung von Neumitgliedern, das Versen-den von Infomaterial, die Erstellung undVersendung von Begrüßungsschreiben bzw.Neuanschaffungen wie z. B. das Laminier-

gerät für unsere Mitgliedsausweise. DieHauptkosten entstehen aber durch denDruck und die Versendung unserer »DeArGe Mitteilungen«.

Bericht des HauptschriftleitersANDREAS HALBIG verlas den ihm schriftlichvorliegenden Bericht unseres Hauptschrift-leiters VOLKER VON WIRTH. Hier das Ori-ginalzitat:

Die »DeArGe Mitteilungen« haben sichinnerhalb des letzten Jahres zu einem führendenVogelspinnen-Fachmagazin in Europa entwickelt.In Deutschland ist es sicherlich DAS Publikations-organ für die Belange der Vogelspinnen geworden.Die Anzahl der produzierten Hefte stieg binneneines Jahres von rund 200 auf 430 Stück (Ausga-be 8, Heft 6, 2003). Die ersten drei Ausgaben der»DeArGe Mitteilungen« 2003 waren jeweilsvon unterschiedlicher Druckqualität, da jede Ausga-be auf einer anderen Druckmaschine produziertwurde. Mitte 2003 haben wir dann eine Druckereigefunden, die die Papier- und Druckqualität nocheinmal verbessern konnte und die es uns zudemermöglicht hat, den Umschlag in Farbe zu druckenund dies sogar bei einer Kostensenkung von etwa0,90 EUR pro Heft im Vergleich zu der vorheri-gen Druckerei.

Im Laufe dieses Jahres hat eines unserer landes-internen »Konkurrenzmagazine«, das »Arachno-logische Magazin« von ROBERT SAMM, seineProduktion eingestellt. Wir führen dies auf diehohe Qualität der Berichte in den »DeArGe Mit-teilungen« zurück, was wahrscheinlich zu einemhohen Abonnementen-Schwund beim »Arachnolo-gischen Magazin« geführt hat.

Die Zusammenarbeit mit anderen arachnologi-schen Fachmagazinen und deren Redaktionen funk-tioniert hervorragend. So werden Informationen,Magazine und Berichte mit den Mitarbeitern des»BTS-Journal« von der British TarantulaSociety, der Radaktion der »Arthropoda«, derZAG Wirbellose im Terrarium e. V., dem

VereinsnachrichtenVereinsnachrichten

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Zugangsdaten

Nachfolgend die neuen Zugangsdaten fürden Mitgliederbereich auf unserer Home -page www.dearge.de (Groß- und Klein -schreibung beachten):

Benutzername: versicolorKennwort: Walckenaer

Neue Mitglieder

• Sabine Ackermann 66333 Völklingen-Ludweiler

• Peter Allen 67435 Neustadt

• Matthias Awe 15890 Eisenhüttenstadt

• Jessica Barkowski 56727 Mayen

• André Basquit 63110 Rodgau

• Julia Batz 33604 Bielefeld

• Andreas Belz 13403 Berlin

• Martin Buonomo 63486 Bruchköbel

• Michelle Cieslak 78239 Rielasingen-Worblingen

• Sebastian Cziha 75177 Pforzheim

• Marcus Ermann 90765 Fürth

• Joffrey Ernst 51105 Köln

• Christian Fingerle 73257 Köngen

• Elisabeth Fischer 70589 Stuttgart

• Heiko Grabert 71737 Kirchberg

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trag sind die angestiegenen Portokosten fürBüchersendungen ins Ausland. Der Antragwurde einstimmig und ohne Enthaltungangenommen.

VOLKER VON WIRTH schlug schriftlich vor,einen neuen Vorstandsposten einzurichten,nämlich den des Pressewartes. Die Schaf-fung dieses Postens wurde einstimmig be -schlossen. Als Person wurde KARSTEN HEI-MERS von ihm vorgeschlagen. Weiterhinwurde ANNIKA LINDEMANN von MARKVOßKÄMPER (ebenfalls schriftlich) zur Wahlgestellt. Da beide Personen auf der JHVnicht anwesend waren, konnten sie nichtgewählt werden.

Der Anwesende STEFAN HAMMELS-BRUCH gab seine Bereitschaft für den Postenbekannt und wurde von THORSTEN GURZANdann auch vorgeschlagen. STEFAN HAM-MELSBRUCH wurde mehrheitlich (mit 1 Ent-haltung) gewählt. Er nahm die Wahl an.

An dieser Stelle möchte sich der gesamteVorstand im Namen der DeArGe e. V. Mit-glieder für den Fleiß und die bis dahin vonKARSTEN HEIMERS geleistete Arbeit als»Quasi-Pressewart« herzlichst bedanken!

VOLKER VON WIRTH schlug vor, den NamenDeutsche Arachnologische Gesellschaft e. V. zuändern, um uns von anderen ähnlich klin-genden Vereinen abzugrenzen (hier beson-ders z. B. zur Arachnologischen Gesellschaft e.V.). Ebenfalls gab es den Vorschlag, derDeArGe e. V. einen »Untertitel« anzuhängen,um die tatsächlichen Interessensgebiete dermeisten Mitglieder, nämlich »Vogelspinnen«,besser zu verdeutlichen. Der Vorschlag zurNamensänderung des Vereins wurde ein-stimmig abgelehnt. Der Vorschlag für einenUntertitel wurde lebhaft und ohne Ergebnisdiskutiert und vertagt.

VOLKER schlug ebenfalls vor, den Namenunserer »DeArGe Mitteilungen« zu ändern.STEFAN HAMMELSBRUCH schlug als neuenNamen »Die DeArGe« vor. Es gab jedochkeine Abstimmung, da der Name unserer»DeArGe Mitteilungen« nicht durch die Sat-zung geschützt ist und dadurch jederzeitgeändert werden kann.

JOHN OSMANI schlug vor den Beitrag fürArbeitslose zu ermäßigen und mit Schülernund Studenten gleichzusetzen. 3 Stimmenwaren dafür, 6 dagegen bei 3 Enthaltungen.Der Antrag wurde abgelehnt.

MARK VOßKÄMPER schlug schriftlich eineSatzungsergänzung vor. Diese sagt verein-facht folgendes aus: Die DeArGe e. V. gibtsog. Vogelspinnen-Stamm tischen, IG'sund/oder AG's die Möglichkeit, eine DeAr-Ge-Stadtgruppe zu werden. Das gibt denjeweiligen Vereinigungen den Quasi-Statuseines Vereines. Die Ergänzung wurde lautverlesen und diskutiert. Die Möglichkeitüber einzelne Paragrafen abzustimmen wur-de abgelehnt. Der Antrag wurde einstimmigabgelehnt.

Allgemeiner TeilAuf der JHV 2002 gab es schon den Vor-schlag von VOLKER VON WIRTH, unser Logo(die schwarze Spinne) zu ändern bzw. einneues Logo kreieren zu lassen. Vorstandsin-tern wurde über diverse Vorschläge schondiskutiert, jedoch ohne Ergebnis. Es wurdebeschlossen, Euch diese Vorschläge (alsKonzept) vorzustellen und entscheiden zulassen.

Was macht die DeArGe mit dem Kas-senüberschuss?THORSTEN GURZAN schlug vor, ein »Arach-nologisches Wochenende« für unsere Mit-

VereinsnachrichtenVereinsnachrichten

glieder zu veranstalten um Kontakte herzu-stellen und zu pflegen.

ANDREAS HALBIG schlug vor, ein fun-diertes Gutachten über die Gefährlichkeitvon Vo gelspinnen erstellen zu lassen, umden Be hörden Hilfe oder Paroli bieten zukönnen.

STEFAN HAMMELSBRUCH schlug vor, einSonderheft herauszubringen, sobald wir alleUnterlagen der einzelnen befragten Länderzurück erhalten haben. Eine Einigung konn-te jedoch nicht er zielt werden.

Um 20 Uhr wurde die JHV beendet.

Andreas Halbig, 1. Vorsitzender

Vorstellung des neuen Pressewart

Liebe DeArGe-Mitglieder,

mein Name ist STEFAN HAMMELSBRUCH undich komme aus Mülheim an der Ruhr. Ichpflege seit Anfang 2003 Vogelspinnen. Aufder letzen JHV wurde ich in das Amt desPressewartes gewählt. Zu meinem Aufga-bengebiet gehört die Organisation von Info-Ständen auf Börsen und Messen. Darunterfällt u. a. auch die Kontaktaufnahme zu Mit-glieder die diese Stände auf den einzelnenBörsen betreuen. Weiterhin halte ich Kon-takte zu den Medien und organisiere dieÖffentlichkeitsarbeit der DeArGe e. V.!

Über Vorschläge und Anregungen zumeinem Arbeitsbereich bin ich jederzeitdankbar.

Ich freue mich auf eine gute Zusam-menarbeit und wünsche Euch ein gutes Jahr2004.

Mit freundlichen GrüßenStefan Hammelsbruch, Pressewart

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DeArGe Vogelspinnen-Bestimmungskurs

Bestimmungskurs inklusive theoretischerGrund lagenvermittlung mit VOLKER VONWIRTH.

Wann: Beginn Sa. 27.03.04, 9:00 Uhr Ende So. 28.03.04 bis ca. 14:00 Uhr

Wo: Feldmann-Stiftung BegegnungsstätteAugustastr. 108-11445476 Mülheim a.d. Ruhr

Anmeldung an: Claudia QuintusGeistenstrasse 3340476 Düsseldorf� [email protected]

Es können maximal 20 Personen teilneh-men. Private Übernachtungsmöglichkeitenkönnen auf Wunsch organisiert werden. AmSamstag Abend findet ein gemeinsamesEssen in einer Gaststätte statt, das die Teil-nehmer selbst bezahlen. Für die Tagesver-pflegung kommen alle Teilnehmer aufSelbstversorgungsbasis gemeinsam auf. AllesNähere dazu sowie eine Wegbeschreibungsteht in der Anmeldebestätigung.

Für Mitglieder der DeArGe e. V. ist dieTeilnahme am Bestimmungskurs kostenlos.Nichtmitglieder entrichten einen Beitrag von25 EUR an die DeArGe e. V. – oder werdenfür diesen Betrag gleich Mitglied in derDeArGe e. V.!

Änderung des Vereinslogos

Schon auf der Jahreshauptversammlung2002 wurde beschlossen, das Vereinslogo zuändern. Damals wurde unser Vereinsmit-glied SØREN RAFN mit der Erstellung ver-schiedener Entwürfe beauftragt. Nachdem

er seine Entwürfe dem Vereinsausschussvor gelegt hatte, konnte sich dieser nicht aufeinen Entwurf einigen. Aus diesem Grundrufen wir ALLE Mitglieder dazu auf, eigeneEntwürfe zu einem Vereinslogo bis späte-stens 30. Januar 2004 (= Redaktionsschlußfür die März-Ausgabe) an die Redaktion(Adresse siehe Impressum) einzureichen.Die eingegangenen Entwürfe werden dannauf unserer Homepage (www.dearge.de)sowie in unserer Vereinszeitschrift»ARACH NE« zur Ab stimmung durch dieVereinsmitglieder abgebildet.

Errata

In dem Artikel »Anmerkungen zu den Spin-nen der Gattung Phoneutria (PERTY, 1833)«DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003, S. 4-7 wurdeein Querverweis falsch angegeben. Auf Sei-te 6, linke Spalte, zweite Zeile muss es hei -ßen: (Farbtafel Abb. 4)

BORIS STRIFFLER wies uns darauf hin,dass es sich bei dem abgebildeten Tier inseinem Leserbrief (DeArGe Mitteilungen 8(6),S. 32-33) nicht um eine Nephelengys sondernum eine Micrathena aus der Familie Aranei-dae handelt.

Wir bitten diese Korrekturhinweise zu be -rücksichtigen.Die Redaktion

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• Andreas Güttler 47139 Duisburg

• Jürgen Herke A-9400 Wolfsberg (Österreich)

• Alex Huber 39031 Brunico / Riscone (Italien)

• David Kasih 74889 Simsheim

• Barbara Kuhlmann A-2620 Loipersbach (Österreich)

• Maunuel Kuss 67127 Rödersheim

• Sven Köppler 55120 Mainz/Mombach

• Marcus Marek 45473 Mühlheim/Ruhr

• Florian Mayr 83026 Rosenheim

• Artur Möller 24113 Kiel

• Thorsten Nagel 76467 Bietigheim

• Monika Nauheimer-Klaubert 64354 Reinheim

• René Peinthor 2640 Gloggnitz

• Boris Piecha 69124 Heidelberg

• Søren Rafn 2200 Koebenhavn (Dänemark)

• Werner Salchner 6167 Neustift

• Herbert Saurer 42477 Radevormwald

• Stephan Schmidt 45479 Mülheim

• Matthias Schön 37543 Hilerse

• Wolf Sommer 90489 Nürnberg

• Thorsten Thomas 76139 Karlsruhe

• Damir Ulovec 8617 Möwchaltorf

• Oliver Velten 56727 Mayen

• Fabian Vol 13009 Marseille (Frankreich)

• Gunther Witt 20257 Hamburg

• Anita Woldenberg 32657 Lemgo

Allen neuen Mitgliedernein herzliches Willkommen!

Sind wir zu wissenschatlich?

Als ich kürzlich mit einem Vereinsmitgliedtelefonierte, wurde von diesem angemerkt,dass die Publikationen in unseren »DeArGeMitteilungen« für einen Anfänger in derVogelspinnen-Haltung seiner Meinung nachzu wissenschaftlich bzw. auf »zu hohemNiveau« wären. Es würde kaum etwas übertypische »Anfängerfragen« wie Meine Brachy-pelma smithi frisst nichts mehr, was soll ich tun?berichtet. In diesem Zusammenhang möch-te ich nochmals darauf hinweisen, dass wirfür solche Fragen die Rubrik »Leserbriefe«eingerichtet haben. Wer also Fragen rundum das Thema »Spinnen« oder »DeArGee.V.« hat, der möge diese doch bitte im Rah-men dieser Rubrik an uns stellen. Weiterhin sei darauf hingewiesen, dass wirnatürlich nur die Artikel abdrucken können,die bei uns eingereicht werden. Wir sindjederzeit an Haltungsberichten und sonsti-gen interessanten Berichten zu den verschie-denen Vogelspinnen-Arten – gerade auch zusolchen aus dem amerikanischen Raum –interessiert.Volker von Wirth, Hauptschriftleiter

VereinsnachrichtenVereinsnachrichten

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Scharfäugig erkannt:Sagt eine Zikade zur anderen: »Vier Augensehen mehr als zwei...«»...und acht Augen sehen mehr als vier!« freut sichdie Springspinne...von BRIGITTE HAYEN

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1. Schmetterling und Insektenbörse

in Linz

Wann: Samstag 11.01.2004Einlass für Besucher von 9:00 - 16:00 Uhr,für Aussteller ab 7:00 Uhr.Wo: Volkshaus Bindermichl, Uhlandgasse 5,4020 Linz, Österreich.Info: ℡ 0043(0)664-1314284, Fax:0043(0)758-3695020, www.zoo-sperrer.com/plakate

Prager Terraristikbörse

Wann: Samstag 17.01.2004 Einlass für Besucher von 9:00 - 13:00 Uhr.Wo: Sky club Brumlovka, Vyskocilova 2,PragInfo: http://vivaex.b7.cz

Ter-Borse Zwolle

Wann: Sonntag 01.02.2004Einlass für Besucher von 11:00 - 16:00 Uhr,für Aussteller ab 9:00 Uhr.Wo: IJsselhallen, Rieteweg 4, 8011 AB,Zwolle, Holland.Info: J. van het Meer ℡ 0031(0)527-204495 Fax: 0031(0)842-117580, � [email protected]

Entomologentagung mit Insekten-

börse Wien (A)

Wann: Samstag und Sonntag 28-29.02.2004Einlass für Besucher Samstag von 14:00 -18:00 Uhr, Sonntag 9:00 - 13:00 Uh; Leben-de Tiere fast ausschliesslich am Sonntag.Info: � [email protected]

»Exotica« Int. Tier- und Pflanzen-

börse

Wann: Sonntag 07.03.2004Einlass für Besucher von 10:00 - 16:00 UhrWo: Messegelände (VAZ) St. Pölten, Kelsengasse 9, A-3100 St. PöltenInfo: Alexander Dobernig, ℡ 0043(0)6991-3884624, � [email protected] www.terraristik.com/exotica

Terraristika Hamm

Wann: Samstag 13.03.2004Einlass für Besucher 10:00 Uhr.Wo: Zentralhallen, Fritz-Reuter-Str., 59063HammInfo: Frank Izaber, ℡ 02361-498112,� [email protected] www.terraristikahamm.de

Reptilienbörse Berlin

Wann: Samstag 27.03.2004Einlass für Besucher 10:00 - 16:00 Uhr, fürAussteller ab 6:00 Uhr.Wo: Kirchengemeinde Am Hohenzollern-platz, Nassauische Straße 67 Info: ℡ 030-29666015, Fax: 030/29666014,� [email protected]

Terrarienbörse Karlsruhe

Wann: Samstag 03.04.2004Einlass für Besucher von 10:00 - 15:00 Uhr.Wo: in der Sängerhalle, Untere Str. 44 a,76187 Karlsruhe, Stadtteil Knielingen.Info: Klaus Baumgärtner, ℡ 07255-726550,Fax: 07255-726551, � [email protected]

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ARACHNE 9(1), 2004Terminezum Schmunzeln

Suche 1,0 rote(orangene) Falltürspinne (wirdim Handel als Stasimopus robertsi angeboten).Ferner diverse Witwen (Latrodectus spp.), Di -pluridae und andere labidognathe und orto-gnathe Spinnen, ausser Phoneutria.Michaela Biese, � [email protected]

Suche tote Tiere und Häute aller Altersstadi-en (auch Eier und Larven) der GattungenAvicularia, Tapinauchenius, Psalmopoeus undEphebopus. Falls bekannt bitte mit Fundort-angabe.Marcus Löffler, � [email protected]

Suche Video- und Radiomitschnitte vonSpinnenkollegen (Talkshow-Auftritte, Auf-klärungs-Beiträge, Reportagen) sowie Zei-tungsmeldungen (Lokale Vorfälle i. S. Spin-nen).Tausch/Zahlung nach Vereinbarung.Brigitte Hayen, Meldenweg 33, 28357Bremen, Fax.: 0421-275153

Sonstiges

Zeichenerklärung:

Erste Zahl: Anzahl der Männchenz. B.: 1,0 = 1 Männchen

Zweite Zahl: Anzahl der Weibchenz. B.: 0,3 = 3 Weibchen

Dritte Zahl: Anzahl der Tiere unbekann-ten Geschlechtsz. B.: 0,0,6 = 6 Tiere bei de-nen das Geschlecht nochbestimmt werden konnte(oft Spiderlinge)

RH: Reifhäutung = Erreichen der Ge-schlechtsreife

NZ: NachzuchtWF: WildfangKL: KörperlängeSyn.: Synonym

Suche

Biete

Kleinanzeigen & Kontakte

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ARACHNE 9(1), 2004

Vogelspinnenstammtisch Münster

Lustige Runde für Erfahrungsaustausch etc. Wann: jeden vierten Freitag im Monat ab 20:00 Uhr Wo: in der Dechaneistr. in 48145 MünsterBitte vorher kontaktieren!Kontakt:Andreas Halbig℡ 02382-61277� [email protected]

Vogelspinnen-Treff Darmstadt

Wann: jeden 2. Samstag im Monat ab 19:00 UhrWo: in Arheilgen in der Gaststätte »Arheil-ger Mühlchen«Eingeladen sind alle Vogelspinnenhalter, -züchter und die, die es noch werden möch-ten.Kontakt:Jochen℡ 06151-377426� [email protected] Döringer℡ 06209-79127� [email protected]: www.vogelspinnen-treff.de

Vogelspinnen-Stammtisch

Switzerland

Wann: jeden Monat (genaue Termine sieheHomepage)Wo: Abwechslungsweise in Glattfelden undBern (genaue Standorte siehe Homepage)Kontakte:Thomas Märklin℡ (0041) (0)71-4110634� [email protected]: www.poecilotheria.com/vsfs.htm

BerlinSpinnen – Vogel-Spinnen AG

Berlin-Brandenburg

Wann: jeden 2. Samstag im Monat ab 15:00 UhrWo: im Paulaner’s, Alt-Moabit 98, 10559Berlin-TiergartenKontakt:Martin Schmidt℡ 030-70175633� [email protected]: www.berlinspinnen.de

Vogelspinnen Stammtisch OWL

Wann: jeden ersten Samstag im Monat ab 19:00 Uhr Wo: im »Kegelcenter«, Triften 88, 32791LageKontakte:Stephen Keeling℡ 05232-702879� [email protected] Schormann℡ 05261-288650� [email protected]: www.vogelspinnen-stammtisch-owl.de

Spinnen- und Reptilienfreunde

Landsberg am Lech

Wann: jeden zweiten Freitag im Monat ab 19:30 UhrWo: Gasthaus »zur Linde«, Lindenstraße,86947 Schwabhausen (bei Landsberg)Kontakt:Andreas Roglmeier℡ 08191-657076� [email protected]: www.terra-landsberg.de.vu

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Vogelspinnenfreunde Mainz

Wann: jeden ersten Freitag im Monat um 19:00 Uhr Wo: Gaststätte »Zur Turnhalle« Turner-straße 31, 55120 Mainz - MombachGäste sind herzlich willkommen!Kontakt:Klaus Straka℡ 06131-686304� [email protected]

Vogelspinnenstammtisch Kassel

Wann: jeden ersten Samstag im Monat ab 17:00 Uhr Wo: im »Limerick«, Wilhelmshöher Allee116 (Haltestelle Kirchweg).Kontakt:Balint Földesi℡ 0561-7014961� [email protected] Tylle℡ 0561-8075426 od. 8150958� [email protected]:www.vogelspinnenstammtisch-kassel.de

Vogelspinnen-Stammtisch

Dortmund

Wann: jeden letzten Samstag im Monatab 18:00 UhrWo: Wilhelm Busch Stuben, Chemnitzerstr.65 (Ecke Saarlandstr.) in 44139 Dortmund,im kleinen Saal.Bitte vorher kontaktieren!Kontakt:Kerstin Wandtke℡ 0231-2069424 oder 0173-8943105� [email protected]

Vogelspinnen IG Stuttgart

Wann: jeden 4. Freitag im Monatab 20:00 UhrWo: SKV-Heim Eglosheim, Tammerstraße30, 71634 Ludwigsburg, Stadteil EglosheimKontakt:Michael Lang℡ 07146-891529� [email protected]: www.vogelspinnen-ig.de

Vogelspinnen IG Franken

Wann: jeden zweiten Samstag im Monat ab 19:00 Uhr Wo: »Griechisches Speiselokal Hasenbuck«,Gugelstrasse 93, 90459 Nürnberg;Jeweils im hinteren Bereich der Gaststättesind Tische für die VSIG Franken reserviert.Kontakt:Michael Breitschwerdt℡ 0911-4187678� [email protected] Baumgarte℡ 0911-8156100� [email protected]: www.vsig-franken.de

Vogelspinnenstammtisch

Waltershausen

Wann: jeden letzten Sonntag im Monat ab 18:00 Uhr Wo: in der Clara-Zetkin-Str. 46, 99880 Wal-tershausen Bitte vorher kontaktieren! Kontakt:Stephan Martini ℡ 03622-401690 � [email protected]

Stammtische Stammtische

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Stammtisch der Arachnologen in

Bonn und Umgebung

Wann: jeden 1. Dienstag im Monat um 20:00 UhrWo: im Hoppegarten in 53115 Bonn-Pop-pelsdorf. Kontakt:Thorsten Gurzan℡ 0179-5106228� [email protected]: www.arachnologen-bonn.de

Vogelspinne e.V.

Wann: Stammtisch jeden 1. Sonntag im Mo -nat ab 16 UhrWo: in der VFL-Sportgaststätte »Sportanla-ge«, Am Moritzwinkel 12 in Hannover-Her-renhausenKontakt:Vogelspinne e.V.Postfach 91016330421 Hannoverbzw. Marc Voßkämper (1. Vorsitzender)℡ 0511-2151311Fax: 040-3603-447075� [email protected]: www.vogelspinne-ev.de

Stammtisch der Vogelspinnenfreun-

de Mainz

Wann: jeden 1. Freitag im Monat ab 19:00 UhrWo: Gaststätte »Zur Turnhalle« Mainz-Mombach, Turnerstraße 31Kontakt:Klaus℡ 06131-686304� [email protected]: brachypelmaklaus.beep.de

Vogelspinnen-Stammtisch Bad Orb

Wann: jeden ersten Donnerstag im Monat ab 20:00 Uhr Wo: Gaststätte Alte Posthalterei (in derFußgängerzone), am Marktplatz 12, 63619Bad OrbKontakt:Stefan Lück℡ 06052-919843� [email protected]

Vereinsausschuß der DeArGe e. V.

1. Vorsitzender KassenwartAndreas Halbig John OsmaniPommernstr. 14 Dürerstr. 159229 Ahlen 50226 Frechen℡ 02382-61277

2. Vorsitzender SchriftführerThorsten Gurzan Andreas HöckelmannRingener Str. 15 Im Kühl 9a53501 Grafschaft-Karweiler 59227 Ahlen� [email protected]

Hauptschriftleiter PressewartVolker von Wirth Stefan HammelsbruchLilienstr. 1 Nordstr. 6271723 Großbottwar 45475 Mülheim an

der Ruhr

Ehrenmitglieder

Rick West Friedhelm PiephoRoyal British Museum 522 Fenwick Dr.c/o 3436 Blue Sky Place New AlbanyVictoria BC, IN, 47150Canada V9C 3N5 USA

Dr. Sylvia LucasInstituto ButantanSao Paulo, Brasilien

AllgemeinesDie Deutsche Arachnologische Gesellschaft e. V. wurde1995 in Ludwigsburg gegründet. Der heutige Sitz unddie Eintragung ins Vereinsregister der DeArGe befindetsich in Schwerte.Die DeArGe dient dem Zusammenschluß aller deut-schen Arachnologen, mit Ausnahme der Acarologen.Sie hat das Ziel, die Arachnologie zu fördern. Dabeiverfolgt sie ausschließlich und unmittelbar gemeinnützi-ge Zwecke im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnungvom 24.12.1953.Die heutige Ausrichtung der DeArGe ist allerdings eherim Bereich der Erforschung und Übermittlung vonInformationen von Vogelspinnen zu sehen, da der weit-aus größte Teil der Mitglieder sich beinahe ausschließ-lich mit diesen Spinnentieren beschäftigt.

Die Ziele der DeArGe e. V.• Wir vermitteln Informationen über Spinnentiere, um

Vorurteile abzubauen und Spinnenangst zu nehmen.Unser Schwerpunkt liegt bei der Vermittlung vonInformationen über Vogelspinnen.

• Wir versuchen, falsche Informationen über Spinnen-tiere in Presse, Funk und Fernsehen richtigzustellen.

• Wir halten Workshops unter fachmännischer Leitungzum Bestimmen von Spinnentieren ab.

• Wir machen Exkursionen zum Kennenlernen derSpinnenfauna im In- und Ausland.

• Wir geben das zweimonatlich erscheinende Magazin»Mitteilungen« als Vereinsorgan heraus. Dieses dientzur Veröffentlichung aller rund um das Thema »Spin-nentiere« publizierbarer Informationen.

Der Kodex der DeArGe e. V.

• Die Mitglieder des Vereins verpflichten sich, einanderbei arachnologischen Problemen uneigennützig zuhelfen.

• Sie verpflichten sich weiterhin, einander nicht zuübervorteilen, z. B. beim Verkauf von Spinnentieren.

• Beim Bestimmen von Spinnentieren für Vereinsmit-glieder dürfen nur die tatsächlich entstandenen Unko-sten (z. B. Gebühren für Literatur, Fotokopien, Porto-und Verpackungskosten, ggf. Chemikalien) in Rech-nung gestellt werden.

• Beim Sammeln von Spinnentieren sind die jeweiligenBestimmungen der Behörden strikt zu beachten. Essollen nur so viele Exemplare gefangen werden, wiefür den jeweiligen wissenschaftlichen Zweck oder denAufbau einer Zuchtgruppe unbedingt erforderlich.Das Ausbeuten ganzer Biotope ist verwerflich undstellt einen Verstoß gegen die Satzung des Vereinsdar.

• Die Mitglieder des Vereins verpflichten sich, Hybridegrundsätzlich nicht zu vermarkten oder unkontrolliertaus der Hand zu geben. Spätestens nach ihrem Todesind Hybride dem ursprünglichen Züchter zurückzu-geben, der sie dann unter Kennzeichnung einemMuseum übereignet oder vernichtet.

Mitgliedsbeitrag Der Mitgliedsbeitrag für ein Jahr beträgt 25 EUR.Schüler und Studenten können zum ermäßigten Jahres-beitrag von 13 EUR beitreten. In der Mitgliedschaft istder Bezug der zweimonatlich erscheinenden »Mitteilun-gen« bereits enthalten.

h t t p : / / w w w . d e a r g e . d e

DeArGe e. V.Stammtische

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