Ausgabe 2|2006
AWD industrialisiert Immo-FinanzierungInterview mit Robert Burgardt, Leiter des Finanzierungsgeschäfts beim AWD Seite 3
Immobilien-Banking wandelt sichDie klassische Immobilien-Finanzierung verliert an Bedeutung Seite 4
„Grünbuch“ der Europäischen KommissionDeutscher Festzinskredit schneidet im EU-Vergleich positiv ab Seite 5
Wachstumspotenzial sinktDB Research analysiert Herausforderungen der demografischen Entwicklung Seite 5
„Honigtopf“ PrivatkundengeschäftDie späte Einsicht der Großbanken Seite 6
EU-VersicherungsvermittlerrichtlinieJetzt trennt sich die Spreu vom Weizen Seite 7
Hypoport führt Hauspreisindex einFortsetzung des Artikels von Seite 1 Seite 8
Die 7. EUROPACE-Konferenz in BerlinErneut traf sich die Finanzdienstleistungs-branche auf Einladung der Hypoport AG Seite 8
EURORACE bei EUROPACEQuietschende Reifen und Bestenlisten am Rande der 7. EUROPACE-Konferenz Seite 10
EUROPACE-Release 4.2Die wichtigsten Neuerungen durch den Releasewechsel auf einen Blick Seite 11
Die Partner von EUROPACEAusgewählte Partner stellen sich vor Seite 12
Themenüberblick|Umsatzsteuerproblematik häufig noch ungelöstDie “Unendliche Geschichte“ von der Umsatzsteuer auf Provisionen
Dass Vermittlungsprovisionen umsatzsteuerfrei sind, ist im Umsatzsteuergesetz festgelegt. Doch es herrscht Unklarheit, wer sich nach Steuerrecht tatsächlich als Vermittler von Finanzprodukten sehen darf und in den Genuss der Steuervorteile kommt. Oft haben es sogar Steuerberater versäumt, sich beim Finanzamt schriftlich abzusichern. Für Finanzdienstleister kann dies negative Folgen haben.
Im § 4 des Umsatzsteuergesetzes ist eindeu-
tig geregelt, dass Vermittlungsprovisionen
umsatzsteuerfrei sind. Diese Regelung besteht
seit vielen Jahren und es sind keine Bestre-
bungen politischer Gruppierungen bekannt,
dies zu ändern. Die Umsatzsteuerpflicht
betrifft grundsätzlich jeden Selbstständigen
und damit natürlich auch selbstständige Ver-
mittler von Finanzierungen, Versicherungen
und anderen Finanzprodukten.
Wer Finanzprodukte vermittelt, kann sich
zwar stets als Vermittler bezeichnen, doch ob
dies auch steuerrechtlich der Fall ist, steht auf
einem völlig anderen Blatt.
Nach einem BFH Urteil vom 9. Oktober
2003 gilt folgendes: Vermittler ist, wer einen
direkten Vertrag mit einem Produktgeber hat.
Dann kann auch die Provision umsatzsteuer-
frei ausgezahlt werden. Umkehrschluss: Wer
keinen direkten Vertrag mit dem Produktlie-
feranten hat, ist kein Vermittler sondern ein
Erfüllungsgehilfe für denjenigen, der über
einen direkten Vertrag mit dem Produktgeber
verfügt. Und Erfüllungsgehilfen sind nicht von
der Umsatzsteuer befreit.
Wer glaubt, die Kuh sei vom Eis, irrt wohlDas Bundesfinanzministerium BMF hatte
zuletzt zweimal befristet, und mit Schreiben
vom 25. November 2005 unbefristet mitgeteilt,
dass die Umsatzsteuererhebung für bestimmte
Tätigkeiten ausgesetzt sei. Diese Regelung
betraf jedoch lediglich die §§ 4 Nr.8 b-g UStG.
Die Kreditvermittlung hingegen wird in Nr. 8 a
und Bauspar- und Versicherungsvermittlung
in Nr. 11 geregelt und ist daher von dieser Frei-
zeichnungsklausel überhaupt nicht betroffen!
Wer glaubt, nur deshalb keine Umsatzsteuer
zahlen zu müssen, weil ihn das Finanzamt dazu
noch nicht aufgefordert hat, sollte sich ver-
gegenwärtigen, dass jeder Selbstständige zur
eigenverantwortlichen Abführung seiner Steuer
verpflichtet ist. Wer dies als Steuerpflichtiger
nicht tut, macht sich ggf. sogar der Steuerhin-
terziehung strafbar. Stellt sich bei der nächsten
Außenprüfung heraus, dass Umsatzsteuern
nicht ordnungsgemäß abgeführt wurden, kann
diese bis zu fünf Jahre rückwirkend nachgefor-
dert werden, was neben einer Geldbuße auch
strafrechtliche Konsequenzen haben kann.
Die Hypoport AG stellt den ersten deut-
schen Hauspreisindex (HPX) vor. Er soll künf-
tig durch regelmäßige landesweite Erhebungen
der Preisentwicklung für Wohneigentum fort-
geschrieben werden.
Prof. Dr. Thomas Kretschmar, Vorstands-
vorsitzender der Hypoport AG: „Die Ver-
öffentlichung des HPX schließt eine Lücke
bei den Vergleichszahlen für deutsche Wohn-
immobilien, auf die viele Fachleute aus dem
europäischen Finanzgewerbe im Sektor Woh-
|Hypoport führt deutschen Hauspreisindex einBasis sind anonymisierte Daten aus der EUROPACE-Plattform
Fortsetzung auf Seite 2
nen seit Jahren hingewiesen haben. Er schafft
Transparenz auch auf Seiten der Endkun-
den und erlaubt es, den spezifischen Markt
der Wohnimmobilien sehr viel genauer zu
beobachten, um entscheiden zu können, ob
man kaufen möchte oder nicht.“
Basis für die Erstellung des Hypoport-Haus-
preisindex ist die anonymisierte Auswertung
von Immobilien, die über die EUROPACE-
Plattform finanziert wurden.
Fortsetzung auf Seite 8
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Das Finanzministerium hat mit dem
BMF- Schreiben vom 13. Dezember 2004
klargestellt, dass der Vermittlerbegriff für
den gesamten § 4 UStG einheitlich auszule-
gen ist. Daraus lässt sich schließen, dass das
BFH-Urteil zur Umsatzbesteuerung von
Kreditvermittlungsprovisionen auch für
Versicherungs- oder Fondsprovisionen gilt.
Kauft ein Makler seine Produkte über
einen Pool ein, so muss er ggf. damit rech-
nen, dass er selbst der erste Erfüllungsge-
hilfe ist und damit umsatzsteuerpflichtige
Provisionen einnimmt. Grund dafür ist,
dass nahezu alle Pools normale Vermittler-
verträge mit den Produktgebern vereinbart
haben und damit den umsatzsteuerfreien
Vermittlungsauftrag erhalten haben. Die
wenigsten haben sich steuerrechtlich als
echte Großhändler positioniert. Ein Groß-
händler wäre dann mit seiner Marge zwar
umsatzsteuerpflichtig, weil er kein Vermitt-
ler gemäß § 4 UStG wäre, jedoch könnte er
den umsatzsteuerfreien Vermittlerauftrag
an den Einzelhändler quasi „durchreichen“.
Wer ist eigentlich der Vermittler?Die Tatsache, dass ein Finanzdienst-
leister Vermittlungsprovisionen verein-
nahmt, ist an sich noch kein Indiz für eine
Umsatzsteuerbefreiung nach § 4 UStG,
denn nicht der Geldfluß an sich, sondern
die tatsächliche Tätigkeit ist maßgeblich
für die umsatzsteuerrechtliche Beurteilung.
Umsatzsteuerpflicht bedeutet allerdings
nicht, dass auch die Erträge um 16 Prozent
niedriger ausfallen. Vielmehr steht diesem
die Vorsteuerabzugsberechtigung gegen-
über. So enthalten Büromiete, Leasingraten
oder Benzin für den Firmenwagen eine
abzugsfähige 16-prozentige Vorsteuer. Die
Nettobelastung durch die Umsatzsteuer
wird für die Betroffenen also deutlich nied-
riger als 16 Prozent ausfallen.
Viele Firmen nehmen in ihre Provisi-
onsgutschriften oder Kooperationsverträge
sinngemäß Zusätze auf, dass Zahlungen inkl.
Umsatzsteuer zu verstehen seien, sofern sich
die Provision später als umsatzsteuerpflich-
tig herausstellen sollte. Derartige Formulie-
rungen sind jedoch nicht hilfreich, da die
Umsatzsteuer sowohl prozentual als auch
monetär explizit auszuweisen ist und auf
diesem Weg nicht einfach auf den Unterver-
trieb abgewälzt werden kann.
Insgesamt hat sich in den letzten Jahren
die Behandlung der Umsatzsteuerpflicht
für Vermittler kaum geändert. Vielmehr
findet eine stärkere Differenzierung zwi-
schen den Begriffen Vermittler und Erfül-
lungsgehilfen statt. Die größten Probleme
ergeben sich dadurch für mehrschichtige
Vertriebe, die das Thema teilweise auch
heute noch ignorieren.
Seit dem BFH-Urteil aus 2003 hört man
zunehmend, dass Betriebsprüfer Umsatz-
steuer und Hinterziehungszinsen von
Finanzdienstleistern fordern. Einige Steuer-
berater haben dabei anscheinend versäumt,
sich in Zweifelsfällen durch schriftliche
Auskünfte beim Finanzamt abzusichern.
Eine große Gefahr kann sich für den Ver-
mittler außerdem ergeben, wenn von dem
Recht Gebrauch gemacht wird, die Umsatz-
steuerforderungen für fünf Jahre rückwir-
kend nachzufordern.
Hoffnung für die KreditvermittlungDas Landgericht Brandenburg ist ent-
gegen der bisherigen Rechtssprechung der
Auffassung, dass die tatsächliche Kreditver-
mittlung für eine Befreiung der Umsatz-
steuer ausreicht, auch wenn der Vermittler
quasi als Untervermittler für eine Vermitt-
lungsgesellschaft tätig ist. Daher wurde
der vorliegende Fall an den Europäischen
Gerichtshof zur abschließenden Klärung
weitergeleitet. Da die europäische Recht-
sprechung keine Differenzierung zwischen
Kreditvermittler und Erfüllungsgehilfen
kennt, ist zu vermuten, dass der EuGH diese
Auffassung des Landgerichts Brandenburg
bestätigt. Bis dahin bleibt die Umsatzsteu-
erpflicht mehrschichtiger Kreditvermitt-
lungen bestehen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass
Finanzvertriebe in jedem Einzelfall kritisch
die Bezugsquellen Ihrer Finanzprodukte
auf eine mögliche Umsatzsteuerpflicht
überprüfen sollten. Üblicherweise sollte
dies bereits vom Steuerberater geprüft und
entsprechend schriftlich beurteilt worden
sein. Sollte dies jedoch nicht geschehen
sein, wäre zu prüfen, ob der Steuerberater
unter Umständen seine Beratungspflichten
verletzt hat.
„Die direkte Gegenüberstellung macht es besonders deutlich“, so Thilo Wiegand, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH. „Der große Vorteil unseres Geschäftsmodelles ist, dass bei Qualitypool die Vermittler von der Umsatzsteuer frei
bleiben, während sie bei anderen Poolern ebenso umsatzsteuerpflichtig sind wie ihre Untervermittler.“
Fortsetzung des Artikels zur Umsatzsteuerproblematik
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Die etablierten großen Finanzvertriebe setzen zunehmend auf Immobilienfinanzierungen zur Abrundung ihres Dienstleistungsangebots. EUROPACE REPORT sprach mit Robert Burgardt, Leiter des Finanzierungsgeschäfts beim AWD.
|AWD hat Immobilienfinanzierungsgeschäft industrialisiertInterview mit Robert Burgardt, AWD
EUROPACE REPORT: Herr Burgardt, Finanzdienstleister nehmen den Bankfilialen im Immobilienfinanzierungsgeschäft immer mehr Marktanteile ab. Woran liegt das Ihrer Ansicht nach?
Burgardt: Früher ging der Kunde nur
zum Finanzdienstleister, wenn die Bank
geschlossen hatte. Heute nimmt sich der
Kunde für ein Gespräch mit uns frei. Er
weiß die Vorzüge unserer Unabhängigkeit
zu schätzen und hat das Vertrauen, aus
mehreren Angeboten auswählen zu kön-
nen, während er bei seiner Hausbank nur
die Hausmarke bekommt. Auch die Pro-
duktgeber setzen vermehrt auf uns, weil
sie die Qualität unserer Arbeit schätzen. So
haben wir bei allen namhaften Instituten
Bestnoten.
Welche Bedeutung hat die Immobilien- finanzierung im Leistungsangebot des AWD?
Der AWD bietet schon einige Jahre Immo-
bilienfinanzierungen für Privatkunden über
kriterien. Jedes Geschäft wird in einem
Regionalcenter zentral geprüft. Da wir kein
ausschließlicher Baufinanzvermittler, son-
dern Finanzdienstleister mit einer brei-
ten Produktpalette sind, müssen wir nicht
um jeden Preis jede Finanzierung sofort
vermitteln. Manchmal ist es für den Kun-
den besser, noch einige Jahre Eigenkapital
anzusparen, bevor er seinen Traum vom
Eigenheim realisiert. Im Vordergrund steht
die langfristige Begleitung. Und da haben
wir durch unsere „Private Finanzstrategie“
einen tiefen Einblick in die finanzielle Situa-
tion unserer Kunden.
Neben der Qualitätssicherung spielen
Effizienz und Standardisierung eine große
Rolle. Den Entwicklungen in den Kredit-
fabriken kann sich kein Finanzdienstleister
entziehen. Wenn Banken industrialisieren,
kann unsere Bearbeitung nicht mehr hand-
gemacht sein. Das würde nicht zusammen-
passen. Wir haben ein Geschäftsmodell
mit standardisierten Prozessen. Das schafft
Raum für das Gespräch mit dem Kunden.
Aber hohe Qualitätsmaßstäbe und Stan-dardisierung klingen eher nach einer restrik-tiven Kreditpolitik. Wie passt das mit Ihrem Wachstum zusammen?
Unser Vertrieb hat verstanden, dass es
nicht darum geht, jede Finanzierung mit
hohem Arbeitsaufwand irgendwie machbar
zu machen. Viel erfolgreicher ist ein Finan-
zierungsspezialist, wenn er die Anzahl der
Standardfinanzierungen maximiert. Der
AWD kann heute schnell JA, aber auch
schnell NEIN sagen. Das ist für unsere Kun-
den eine wichtige Orientierungshilfe für ihre
eigenen Entscheidungen. Mit der laufenden
Effizienzsteigerung schaffen wir Kapazitäten
für immer mehr Finanzierungsvolumen.
Die gesparte Zeit in der Kreditabwicklung
schafft mehr Freiraum für eine gründliche
und kompetente Beratung. Das Face-to-
Face-Geschäft ist unsere Stärke.
Welche Rolle spielte die EUROPACE-Platt-form bei der Umsetzung ihrer Strategie?
Die Plattform ist unser Instrument zur
Umsetzung unserer Strategie. Zunächst
haben wir gemeinsam mit Herrn Slabke
(Mitglied des Vorstands Hypoport) und
Herrn Quinten (Leiter EUROPACE Mort-
gage Market) von Hypoport daran gefeilt.
Mir hat die Zusammenarbeit mit beiden
sehr viel Spaß gemacht. Heute haben wir
eine Lösung, die den Bedürfnissen des
AWD entspricht. Das traditionell margen-
schwache Finanzierungsgeschäft ist durch
die Plattform deutlich attraktiver gewor-
den. Wir haben unsere Margen nahezu
Spezialisten an. 2001 haben wir das Geschäft
mit einem geänderten Finanzierungskon-
zept neu belebt und qualitativ verbessert.
Zunächst stand die Finanzierung der Kapi-
talanlagen unserer Kunden im Vordergrund.
Heute werden 95 Prozent unserer Immobili-
enfinanzierungen an Eigennutzer vergeben.
Finanzierungen sind zu einem wichtigen
Bestandteil unserer Produktpalette gewor-
den. Mit diesem Produktangebot sichern
wir uns eine langfristige Kundenbeziehung
und erschließen Cross-Selling-Potenzial. Ich
denke dabei nicht nur an Tilgungsinstru-
mente, sondern auch an hausnahe Versiche-
rungen. Studien haben ebenso gezeigt, dass
die Kundenzufriedenheit und Kundenbin-
dung im Zusammenhang mit einer Immobi-
lienfinanzierung größer ist. Darüber hinaus
sind Kinder in diesen Haushalten attraktive
zukünftige Zielkunden.
Der AWD hat im Jahr 2005 das Immobi-lienfinanzierungsvolumen gegenüber dem Vorjahr um ca. 100 Prozent auf knapp 800 Mio. Euro verdoppelt. Was machen Sie besser als andere?
Wesentliche Erfolgsfaktoren sind Quali-
tät und Effizienz.
Die Qualitätssicherung erreichen wir
unter anderem durch unser Ausbildungs-
konzept. Dadurch haben wir keine „Gele-
genheits-Spezies“ sondern Vollprofis. Ein
weiterer Baustein ist die Marktdurchdrin-
gung. Wir wollen, dass in jedem AWD-
Büro zukünftig ein Finanzierungsspezialist
arbeitet. In 70 Prozent aller AWD-Büros
haben wir das schon umgesetzt. Darüber
hinaus leisten wir uns eigene Qualitäts-
Transaktionsvolumen AWD über EUROPACE in 2005 (Mio. Euro pro Monat)
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verdoppelt. Darüber hinaus vermeiden wir
den Kredittourismus der früheren Jahre.
In jedem AWD-Büro erhält der Kunde das
gleiche Produktangebot mit einem einheit-
lichen Konditionenmodell. Das spart vor
allem Doppelarbeit.
Für den Kunden ist ein wesentliches Argu-
ment, dass er mit dem Finanzierungsspezia-
listen am Bildschirm den Darlehensgeber
aussuchen kann und innerhalb von einer
Stunde einen Vertrag unterschreiben kann.
Welche Wünsche haben Sie an die Produkt-anbieter in EUROPACE?
Ein industrialisierter Prozess verträgt
sich nicht mit einer individualisierten Ent-
scheidung. Die Gelb-Fälle kosten unnötige
Bank- und Beratungskapazität. Die Ban-
ken sollten ein klares Rot-Grün-Scoring
entwickeln. Um das umzusetzen, müssten
jetzt ausreichende Erfahrungen vorliegen.
Es gibt immer die gleichen Gelb-Fälle, die
später Grün werden. Das kann man auch
automatisieren. Die restlichen Fälle werden
dann automatisch Rot.
Welche weitere Entwicklung erwarten Sie?Wer als Finanzierungsspezialist für AWD
arbeitet, muss zukünftig EUROPACE nut-
zen. Von aktuell 210 Finanzierungsspezia-
listen arbeiten heute bereits die Hälfte auf
der Plattform. Inzwischen verzeichnen wir
einen großen Andrang bei Schulungen für
die Plattform. 80 bis 90 Prozent der Finan-
zierungsspezialisten werden bis Ende dieses
Jahres die Plattform nutzen.
Für 2006 wollen wir mehr als 1 Mrd. Euro
Kreditvolumen vermitteln. Die Entwick-
lung in den ersten drei Monaten spricht
dafür, dass wir das schaffen.
Wir bedanken uns für das Gespräch.
|Die klassische Immobilien-Finanzierung verliert an Bedeutung
Die Umstellung der Banken hat meh-
rere Gründe: Immer mehr auslän-
dische Banken drängen auf den deutschen
Markt, und die strengen Eigenkapitalver-
ordnungen von Basel II wirken sich auch
auf die Banken aus. Somit sind ihnen
bei der Vergabe von Krediten die Hände
gebunden. Gefragt sind innovative Finan-
zierungsmöglichkeiten: Verbriefungen, Pri-
vate Equity und Mezzanine-Kapital.
Insbesondere bei den Verbriefungen
übernahmen die USA die Vorreiterrolle mit
einem Immobilienverbriefungs-Volumen
von mehr als 160 Mrd. US-Dollar im Jahr
2005.
Im Rahmen der Verbriefung kreieren die
Banken hierbei aus Einzeldarlehen Anlei-
hen, die in Volumen und Rating Staatsan-
leihen ähnlich sind. Die zu verbriefenden
Darlehen müssen gemäß den Auflagen der
Bankenaufsicht nach dem Zufallsprinzip
ausgewählt werden. In der Regel bleiben die
eigentlichen Kredite in der Bilanz der Bank.
Sie erhält als Gegenleistung eine Prämie
von den Investoren zur Absicherung der
Ausfallrisiken der jeweiligen Kredite. Für
den Kreditnehmer ändert sich somit kaum
etwas.
Bei der so genannten „Real Estate
Securitisation“ geht die Verbriefung nicht
vom Immobilienfinanzierer, sondern vom
Immobilieneigentümer aus. Er strebt
damit insbesondere eine günstigere Refi-
nanzierung an. Hierbei werden die Cash-
Flows der Immobilien ohne Einschaltung
der Banken verbrieft. Allerdings kann auch
der Eigentümer selbst der Emittent der
Wertpapiere sein. Diese werden über die
Verbriefung bei den Kapitalmarktinves-
toren platziert.
Die Bank begleitet diese Transaktion
durch Beratung, Strukturierung und Plat-
zierung der Papiere. „Allerdings werden
Verbriefungen meist erst ab einem Volu-
men von 500 Millionen bis 1 Mrd. Euro
vorgenommen“, konstatiert Martin Braun,
Leiter Corporate Finance bei Cushman
& Wakefield Healey & Baker. Um diese
Summen zu generieren, werden Kredite
gebündelt.
Damit auch die kleineren Sparkassen
und Genossenschaftsbanken Kredit-Bün-
delungen mit einem geringeren Volumen
verbriefen können, hat die Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) mit „Provide“
eine Plattform geschaffen. „Da Verbrie-
fungen hauptsächlich auf die Cash Flows
eines Objektes abzielen, sind verschiedene
Mieter mit guter Bonität und idealerweise
langfristigen Mietverträgen vorteilhaft“,
meint Peter Knopp, Bereichsleiter Debt
Capital Markets bei der Eurohypo. Die
Verbriefungen ermöglichen Banken den
Wechsel von der „Buy-and-Hold“-Strategie
zu einem „Buy-and-Sell“-Ansatz. Dadurch
mindern sie ihr Finanzierungsrisiko und
übertragen es auf den Kapitalmarkt.
Banken entwickeln sich somit vom Anbie-
ter klassischer Finanzierungsprodukte
zum Anbieter komplexer Produkte des
Immobilien-Investment-Bankings.
Immobilien-Banking wandelt sich: Die klassische Immobilien-Finanzierung verliert an Bedeu-tung, Projektentwickler und Investoren können längst zwischen mehreren Finanzierungsalter-nativen wählen. Gleichzeitig stellen Banken das Portfoliomanagement ihrer Immobilienfinan-zierungen um.
|Banken „entdecken“ Zweigstelle als Vertriebskanal neu
Gegenüber dem vergangenen Jahr stie-
gen die Neueröffnungen um 925 auf
36 685 Filialen, ein Anstieg von 2,6 Prozent.
Bezieht man die Filialen der Deutschen
Postbank mit ein, gab es bis zum Jahres-
ende 2005 sogar 47.333 Zweigstellen, was
einem Anstieg von 4,1 Prozent entspricht.
„Der Grund für diese Entwicklung ist
die Renaissance der Bankfiliale als Vertriebs-
kanal“, erklärt ein Sprecher der Bundesbank
dem Handelsblatt. Die Banken reagieren
mit der Ausweitung ihrer Filialnetze auch
auf die gestiegenen Serviceerwartungen der
Kunden.
Am stärksten dehnten die Großbanken
ihr Vertriebsnetz aus. Es wurde um 199
Einheiten oder 8,8 Prozent auf 2.454 Zweig-
stellen erweitert. Den größten Anteil an
Zweigstellen haben mit 15.419 oder 42 Pro-
zent nach wie vor die Landesbanken und
Sparkassen. Dazu trug im Jahresverlauf ein
Anstieg um 578 oder 3,9 Prozent bei.
Die Gesamtzahl der Kreditinstitute ist
dagegen weiter rückläufig. Sie reduzierte
sich 2005 um 57 oder 2,4 Prozent auf 2.344.
Erstmals seit 1991 stieg letztes Jahr die Zahl der inländischen Zweigstellen von Kreditinstituten wieder an – und zwar aufgrund der „Neu-Entdeckung“ der Zweigstelle als Vertriebskanal, teilte die Deutsche Bundesbank mit.
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|Deutscher Festzinskredit schneidet im EU-Vergleich positiv ab
Es gibt unterschiedliche Regelungen in
Europa, z. B. wenn sich Kunden vorzei-
tig von ihrer Wohnbaufinanzierung wäh-
rend der Zinsfestschreibung lösen wollen.
Sie werden dadurch möglicherweise scha-
densersatzpflichtig (Vorfälligkeitsentschä-
digung). Wer den Schaden trägt (Kunde
oder Bank) ist nicht einheitlich geregelt.
In Deutschland komme allein das Verursa-
cherprinzip zur Anwendung: Wer kündigt,
muss den Schaden tragen.
Louis Hagen, Hauptgeschäftsführer des
vdp, verweist darauf, dass eine Regelung,
die eine solche Schadensersatzforderung
der Bank begrenze oder ausschließe, nur
vordergründig günstig für die Darlehens-
nehmer sei. Sie werde nämlich durch ent-
sprechende Zinsaufschläge erkauft. „Dann
zahlen alle Kunden für ein Optionsrecht,
das nur von sehr wenigen ausgeübt wird.“
Bei einem Darlehen von beispielsweise
100.000 Euro addieren sich die Mehrkos-
ten über eine Laufzeit von 15 Jahren auf
Beträge zwischen 3.000 und 5.700 Euro.
Eine unter dem Deckmantel des Verbrau-
cherschutzes administrativ herbeigeführte
blick zu erhalten, wurden in der Studie die
demografischen Auswirkungen auf wichtige
makroökonomische Größen wie Konsum,
Ersparnis, Zinsen, Löhne und öffentliche
Finanzen anhand eines Gesamtmodells
gemeinsam und unter Berücksichtigung
ihrer Interdependenzen analysiert. Die
wichtigsten Ergebnisse sind:
• Das Wachstumspotenzial der Wirt-
schaft wird sich von derzeit etwa 1,25 Pro-
zent bis 2060 auf nur noch ca. 0,25 Prozent
p.a. verringern.
• Die jährliche Zunahme der realen Pro-
So die Deutsche Bank Research in einer
kürzlich veröffentlichten Studie. Das
komplexe Zusammenspiel dieser Faktoren
hat DB Research mit einem überlappenden
Generationenmodell (OLG – Overlap-
ping Generations Model) untersucht. Der
OLG-Ansatz basiert darauf, dass in einer
Volkswirtschaft zu jedem Zeitpunkt meh-
rere Generationen unterschiedlichen Alters
miteinander leben und interagieren. Mit
jeder betrachteten Periode altern die Gene-
rationen – die älteste Generation stirbt, eine
neue wird geboren. Um einen Gesamtüber-
Kopf-Einkommen wird bis 2050 um bis zu
0,3 Prozent-Punkte gedämpft und sinkt auf
knapp unter 1 Prozent p.a. Dies entspricht
nur noch einem Drittel der jährlichen
Wohlstandssteigerungen von 1955 bis 2005.
• Die Kapitalrendite verringert sich unter
Status quo-Bedingungen bis 2060 um rund
100 Basispunkte.
• Ein Übergang zu „mehr Eigenvorsorge“
in der Rentenpolitik würde den Rendite-
rückgang noch einmal um 35 Basispunkte
verstärken.
Die Ergebnisse, die sich insgesamt mit
denen früheren Analysen der DB Research
zur demografischen Herausforderung
decken, müssen aber mit Vorsicht inter-
pretiert werden, da sie auf teilweise sehr
restriktiven Annahmen basieren.
|Deutsche Bank analysiert demografische Herausforderung
Verteuerung von Eigenheimdarlehen passe
nicht in die Zeit. Gemeinsam mit dem Weg-
fall der Eigenheimzulage, der Mehrwert-
steuererhöhung und dem möglichen Ende
der Niedrigzinsphase könnte eine EU- Har-
monisierung Häuslebauern und -käufern
das Leben weiter erschweren.
Der vdp bezieht klar Stellung zugunsten
eines marktgetriebenen Ansatzes: „Wir
sind für einen europäischen Markt auch
bei Hypothekardarlehen, aber wir wollen
ihn durch wechselseitige Anerkennung der
Produkte, eine Eurohypothek und einen
paneuropäischen und liquiden Hypothe-
kenzweitmarkt erreichen“, so Hagen. „Den
deutschen Darlehensnehmern sollte nie-
mand verbieten, sich für eine langjährige
Zinsfestschreibung und gegen Kündigungs-
und Sondertilgungsrechte zu entscheiden.“
Seitdem die Europäische Kommission im Juli letzten Jahres ein so genanntes „Grünbuch“ zur Integration der Hypothekarkreditmärkte in Europa vorgelegt hat, ist eine Diskussion um die Frage, ob der europäische Gesetzgeber Regelungen für Hypothekarkredite erlassen sollte, in Gang gekommen. Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) hat jetzt in Brüssel dazu ein Gutachten vorgelegt.
Die demografischen Veränderungen werden Deutschland in den kommenden Dekaden mit noch nie erlebter Wucht treffen. Dies gilt nicht nur für die Rentenversicherung, sondern ebenso für den Arbeitsmarkt – mit Auswirkungen auf Löhne und Zinsen und damit auch für das Wachstumspotenzial und die internationalen Kapitalströme.
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|Kundenservice bietet immer wieder Grund zu Kritik
Der Kundenservice bei vielen großen Versicherungen und Finanzdienstleistern lässt zu wünschen übrig. Das wurde jetzt von einem verdeckten Servicetest des Softwareanbieters Novomind gezeigt.
Im Auftrag des Handelsblatts startete
Novomind eine Untersuchung mittels
Mailanfragen scheinbarer, potenzieller
Kunden. Diese wurden an die 88 wich-
tigsten Kranken-, Lebens-, Sach-, und
Rechtsschutzversicherungen sowie Finanz-
portale und -dienstleister geschickt. Insge-
samt gingen im Dezember 2005 und Januar
2006 880 Mails raus. Gefragt wurde unter
anderem nach Vertragsformularen für eine
Riesterrente, einem konkreten Angebot für
eine Rechtschutz- oder eine Reisekranken-
versicherung oder dem Umfang des Versi-
cherungsschutzes. Ergebnis: 60 Prozent der
Anfrager wurden quasi ignoriert oder in
die unterschiedlichsten Abteilungen wegge-
schickt. Auch eine ganze Reihe von Finanz-
vertrieben offenbarte hier noch erhebliches
Verbesserungspotenzial.
Mehr als jede dritte Mail blieb also unbe-
antwortet. Weitere 26 Prozent der Versiche-
rer suchten zwar Kontakt zum Interessenten,
gaben aber keine oder nicht die gewünschte
Antwort. Oft wurde es abgelehnt, die
gewünschte Angelegenheit per Mail zu klä-
ren und ein direktes Gespräch mit einem
Vertreter empfohlen. Immerhin schafften es
zwölf Prozent nicht nur auf jede Mail zu ant-
worten, sondern das
auch noch inner-
halb von 24 Stun-
den. Testsieger sind:
Cosmos, Canada
Life Assurance,
VHV, DEVK, und
Ontos, dicht gefolgt
von Allianz, Deut-
sche Allgemeine,
Victoria und R+V.
Warum es viel-
fach nicht klappte,
weiß Management-
beraterin Helga Schuler aus Mainz: „Viele
Firmen haben kein Konzept fürs Kanali-
sieren und Abarbeiten von Mails, publi-
zieren aber alle möglichen Mailadressen“.
Sie kritisiert, dass im Management nicht
genügend Kapazitäten für die Bearbeitung
von Mails zur Verfügung gestellt werden.
Stattdessen sollen Mitarbeiter Anfragen
einfach nebenher erledigen. „Mancher
Bearbeiter hilft sich in seiner Not, indem
er einfach mal 20 Mails löscht“, so Schuler.
Die TOP TEN: Diese Versicherer und Finanzdienstleister haben potenziellen Kunden gut und schnell per E-Mail geantwortet
|Späte Einsicht der Großbanken: „Honigtopf“ Privatkundengeschäft
Seitdem Spezialhäuser wie die ING-DiBa
im vergangen Jahr auch im Baufinan-
zierungsgeschäft ein hochbeachtliches Neu-
kundengeschäft erreicht haben, herrscht
große Sorge unter den Großbanken“, fasst
Walter die Lage auf dem Markt laut mana-
ger magazin zusammen. Die lange Jahre
unterschätzten durchindustrialisierten
Direktbanken mit ihren günstigen Kon-
ditionen für Produkte wie das Null-Euro-
Konto auf der einen Seite und die Sparkas-
sen auf der anderen, würden sich nun in
eine neue Qualitätsdimension vorarbeiten.
„Der Kunde wird komplexer“, hebt der
52-jährige Banker hervor. Er kaufe auf der
einen Seite ein Premiumprodukt wie einen
Montblanc-Füller und auf der anderen Seite
fahre er mit dem Jaguar bei Aldi vor und
kaufe dort seine Basisprodukte. Diese Ent-
wicklung hätten die Banken unterschätzt.
„Die Banken blieben bei ihrer Aufstellung
als Everybody‘s Darling“, so Walter. Die
deutschen Banken setzen jetzt auf Innova-
tionen, um die verfehlte strategische Positio-
nierung im Geschäft mit den Privatkunden
auszugleichen. Jetzt müssten sich die Groß-
banken sowohl im Premium- als auch im
Basisbanking schnell richtig positionieren,
um nicht noch stärker Marktanteile zu
verlieren. Vor allem den sich in Richtung
Europa in Bewegung setzenden „Tross der
US-Giganten“ betrachtet Herbert Walter
mit Sorge. Sie wollen neue Märkte erschlie-
ßen und der europäische Privatkunden-
markt ist für sie dabei „ein Honigtopf“.
Das weiß nicht nur der Chef der Dresdner
Bank, das wissen auch die anderen Banken-
chefs in Europa.
Deshalb rechnet Walter mit einer mas-
siven Konsolidierungswelle innerhalb der
europäischen Institute in den nächsten Jah-
ren. „Vier bis sechs ganz große Spieler wer-
den in den nächsten zehn Jahren in Europa
entstehen“, meint der Vorstandschef und
gibt sich optimistisch: „Die deutschen Ban-
ken werden eine aktive Rolle spielen.“
Der Chef der Dresdner Bank, Herbert Walter, beschreibt eine „große Sorge“ unter den Groß-banken in Bezug auf das, was Spezialhäuser wie die ING-DiBa in den letzten Jahren im Bau-finanzierungsgeschäft erzielt haben – nämlich beachtlichen Zuwachs an Neukunden. Groß-banken arbeiten deshalb an neuen Strategien, um nicht noch mehr Marktanteile zu verlieren.
Platz Unternehmen Punkte
1 Cosmos Lebensversicherungs-/Versicherung AG 88,0
2 Canada Life Assurance Europe Limited 71,5
3 VHV Vereinigte Hannoversche Versicherung 66,0
4 DEVK Versicherungen 65,5
5 Ontos Versicherung/Lebensversicherung 62,5
6 R+V Versicherung AG 59,0
7 Hannoversche Lebensversicherung 59,0
8 Würzburger VErsicherungs-AG 59,0
9 Debeka Gruppe 55,5
10 Provinzial Nord Brandkasse 55,0
|MLP-Vertrieb mit Li-zenz nach § 32 KWG
Der Heidelberger Finanzdienstleister
MLP macht den Banken ab sofort im
Geschäft mit vermögenden Privatkunden
Konkurrenz. Nach Erhalt der Lizenz zur
Anlage- und Abschlussvermittlung nach
§ 32 KWG für seine Vertriebstochter will
MLP seinen Kunden jetzt als erster gro-
ßer unabhängiger Finanzdienstleister auch
Investments in Zertifikate, außerbörsliche
Beteiligungen (Private Equity) und Roh-
stoffe anbieten. MLP wolle mit dieser Stra-
tegie das verwaltete Vermögen von derzeit
2,9 Milliarden Euro bis Ende 2007 auf fünf
Milliarden steigern, so Vorstandschef Uwe
Schroeder-Wildberg.
Finanzmakler wie MLP und seine Wett-
bewerber dürfen Kunden in der Geldan-
lage generell nur Investmentfonds anbie-
ten, aber keine Zertifikate, Einzelaktien
oder alternative Investments. Zwar hat MLP
mit seiner Bank-Tochter MLP Bank bereits
eine Bank mit Volllizenz im Konzern, doch
sind die Berater konzernintern nicht in der
Bank, sondern in der Vertriebstochter MLP
Finanzdienstleistungen angesiedelt. Die
Vollbank-Lizenz galt für sie daher nicht.
Erst jetzt kann die MLP-Vertriebstochter ihr
Angebotsspektrum umfassend erweitern.
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|SPD – parlamentarischer Widerstand gegen REITs wächst
Die an den Finanzmärkten lange
erwartete Einführung von börsen-
notierten Immobilienfonds (REITs) droht
am Widerstand der SPD im Bundestag
zu scheitern, berichtete das Handelsblatt.
Zuständige Fachpolitiker machten erheb-
liche Zweifel an dem seit Jahren disku-
tierten Vorhaben geltend, die von einem
Großteil der sozialdemokratischen Parla-
mentarier geteilt würden.
„Es handelt sich um ein Produkt, auf das
wir gut verzichten können“, sagte die Finanz-
expertin Nina Hauer mit Blick auf die
erwarteten Auswirkungen auf den Finanz-
markt. Ihr Kollege Florian Pronold verwies
auf ungelöste steuerliche Probleme, die dem
Fiskus Mindereinnahmen in Milliarden-
höhe bescheren könnten. Der ehemalige
Hamburger Regierungschef Ortwin Runde
warnte vor negativen Auswirkungen für
Mieter, falls die REITs eingeführt würden.
Börsennotierte Immobilienfonds sind
derzeit in etwa 20 Staaten verbreitet, nicht
aber in Deutschland. Die „Initiative Finanz-
platz Deutschland“ schätzt das Potenzial
auf bis zu 130 Mrd. Euro im Jahr 2010.
Union und SPD haben eine entsprechende
Arbeitsgruppe gebildet, um Streitpunkte
auszuräumen.
Im Koalitionsvertrag heißt es, dass Rah-
menbedingungen für neue Anlageklassen
geschaffen werden sollen. Dazu gehörten
auch REITs „unter der Bedingung, dass
die verlässliche Besteuerung beim Anleger
sichergestellt wird und positive Wirkungen
auf Immobilienmarkt und Standortbedin-
gungen zu erwarten sind.“ Als erste deut-
sche Immobiliengesellschaft hat die Com-
merzbank-Tochter Commerz Grundbesitz
einen REIT aufgelegt, der allerdings wegen
des stockenden Genehmigungsprozesses in
Deutschland an der Pariser Börse notiert ist.
Die lange erwartete Einführung von börsennotierten Immobilienfonds (Real Estate Investment Trusts, REITs) droht am Widerstand der SPD im Bundestag zu scheitern. Sozialdemokratische Parlamentarier im Sonderausschuss haben erhebliche Zweifel an deren Notwendigkeit geäu-ßert, sowie um eventuellen Verlust von Steuereinkommen und einen steigenden Druck auf Mieter gewarnt.
|2005: Das Immobilienfinanzierungs- gleicht das schlechte Versicherungsgeschäft aus
Das Bundeswirtschaftsministerium hat am 24. März 2006 den lange erwarteten Refe-rentenentwurf zur Versicherungsvermittler-richtlinie veröffentlicht: Es wird vorgeschla-gen, eine IHK-Sachkundeprüfung auf Niveau des Versicherungsfachmanns zu installieren. Als Vorqualifikation werden u.a. der Fachbera-ter für Finanzdienstleistungen IHK sowie der Fachwirt für Finanzberatung IHK anerkannt.
Ziel der Richtlinie ist die Sicherung von
Beratungsqualität für die Kunden. In
der Branche wird damit gerechnet, dass
sich die Anzahl der derzeit knapp 500.000
in der Finanzberatung tätigen Personen
deutlich reduzieren wird. Versicherungs-
vertriebe reden von der größten Verände-
rung in ihrer Geschichte. Bisher war für die
Vermittlung von Policen nur ein Gewerbe-
schein erforderlich.
Eigentlich hätte die Bundesregierung
die EU-Versicherungsvermittlerrichtlinie
bereits zum 15. Januar 2005 in nationales
Recht umsetzen müssen. Der Zeitplan für
die Gesetzesverabschiedung wurde jedoch
immer wieder nach hinten verschoben.
Das lag u.a. an der lange Zeit fehlenden
Einigung auf eine verantwortliche Stelle
für die Zulassung sowie für die Registrie-
rung der Versicherungsvermittler. Die
vom BMWi favorisierte gewerberechtliche
Lösung scheiterte am Widerstand der Bun-
desländer. Und eine zentrale Aufsicht bei-
spielsweise durch die BaFin kam wegen der
hohen Zahl von Vermittlern nicht in Frage.
Nach langem Ringen haben sich nun die
Industrie- und Handelskammern bereit
erklärt, das Zulassungsverfahren zu über-
nehmen und das vorgeschriebene Vermitt-
lerregister zu führen.
Die Branche begrüßt die Richtlinie: „Ins-
gesamt ist es eine Wohltat für den Berufs-
stand der Versicherungsvermittler, dass
endlich eine gesetzliche Regelung kommt,
die geeignet ist, das Ansehen der Versiche-
rungsvermittler in der Öffentlichkeit zu
verbessern“, so der Vorsitzende des Instituts
der Versicherungsmakler e.V., Hans-Ludger
Sandkühler, gegenüber dem Versicherungs-
Journal. „Wir hätten uns allerdings zum
Teil – insbesondere bei der Qualifikation
– strengere Vorschriften gewünscht.“
Die konkrete Umsetzung des Gesetzes-
entwurfs soll bis zum Jahresende erfolgen.
|EU-Versicherungs- vermittlerrichtlinie soll die Spreu vom Weizen trennen
Die Makler von Versicherungs- und
Finanzanlageprodukten sprechen
vom „Katerjahr 2005“, weil nach dem
Wegfall des Steuerprivilegs für Lebensver-
sicherungen und der Einführung neuer
Vorsorgeprodukte ein schwieriger Umstel-
lungsprozess zu meistern war. So musste
sich in die komplizierteren Vorsorge-Pro-
dukte wie Riester- und Rürup-Rente ein-
gearbeitet werden, Schulungen wurden
erforderlich. Im Vorjahr hatte es dagegen
einen Vorzieheffekt gegeben, was einen
kleinen Boom bei Altersvorsorgepro-
dukten auslöste
Nahezu alle großen Finanzvertriebe hat-
ten im Jahr 2005 im Inland einen Rück-
gang im Provisionsaufkommen bei Versi-
cherungs- und Geldanlageprodukten zu
verzeichnen.
Ein Wachstumsmarkt war in diesen
Bereichen bestenfalls das Auslandsgeschäft.
So hat die OVB beispielsweise von 770.000
Neuverträgen 490.000 im Ausland abge-
schlossen. In Tschechien, Slowakei, Ungarn,
Kroatien und Polen ist die OVB nach eige-
nen Angaben nun Marktführer.
Glücklicher waren die Vertriebe im
Inland, die auch oder ausschließlich auf die
Vermittlung von Immobilienfinanzierungen
setzten. In dieser Sparte konnten – insbe-
sondere wegen des bevorstehenden Wegfalls
der Eigenheimzulage – 2005 noch deutliche
Zuwächse im Neugeschäftsvolumen und
Provisionsaufkommen verzeichnet wer-
den. So war mancher Allfinanzdienstleister
glücklich, das magere Versicherungsgeschäft
mit verstärktem Engagement im Baufinan-
zierungsbereich ausgleichen zu können.
Und für die Vertriebe von Immobilien-
finanzierungen ist trotz des Wegfalls der
Eigenheimzulage auch nicht mit einem
„Katerjahr 2006“ zu rechnen. Denn es zeigt
sich, dass die Finanzvertriebe derzeit ihren
Marktanteil in der Immobilienfinanzie-
rung deutlich zu Lasten der Filialbanken
steigern können, so dass unter dem Strich
die großen Markteilnehmer auch für 2006
deutliches Wachstum erwarten.
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Auch das parallele Tagungsprogramm
verzeichnete mehr Teilnehmer als
je zuvor. Zum Auftakt begrüßte Ronald
Slabke, Mitglied des Vorstands der Hypo-
port AG, die Teilnehmer mit seinem Vor-
trag „EUROPACE wächst weiter“. Mit
dem Wechsel des Betriebssystems und
der Inbetriebnahme des 4. DB-Kno-
tens konnte die Verarbeitungskapa-
zität und Stabilität der EUROPACE-
Plattform deutlich gesteigert werden.
Wesentliche Neuerungen der Software
waren die Einführung einer Kunden-
verwaltung für andere Finanzdienst-
leistungsprodukte und die Bereit-
stellung eines SingleSignOn, also der
Möglichkeit, mit einem Login und
Passwort auf die Anwendungen der EURO-
PACE-Plattform und des jeweils individu-
ellen Unternehmens zuzugreifen.
In seinem Ausblick prognostizierte
Ronald Slabke weiter großes Potenzial für
die offene Architektur zur Vermittlung von
Finanzdienstleistungsprodukten zwischen
Vertrieben und Produktgebern. Langfristig
sieht er einen Marktanteil von mehr als 50
Prozent vom Gesamtmarkt.
Deutschland liegt mit seinem Markt-
anteil der unabhängigen Vermittler und
Direktvertriebe noch deutlich hinter ande-
ren europäischen Hypothekenmärkten wie
UK, Niederlande und Spanien. Das war
der Ausgangspunkt von Prof. Dr. Thomas
Kretschmar, Vorstandsvorsitzender der
Hypoport AG, in seinem Vortrag „Der
Finanzdienstleister der Zukunft“. Mit wei-
terem Wachstum der Marktanteile bringen
Regulierungsabsichten der Europäischen
Kommission wesentliche Veränderungen
für Finanzvertriebe vor allem in Deutsch-
land. Insbesondere die „Pragmatischen
Macher“ müssen sich zu professionellen,
prozessorientierten Finanzvertrieben wan-
deln, weil auch mehr Aufgaben im Darle-
hensprozess auf die Finanzvertriebe zukom-
men. Die Folge wird eine Konsolidierung
in Form von Fusionen und Kooperationen
unter den Finanzvertrieben in Deutschland
sein. Christian Fein, Leiter von EURO-
PACE international bei der Hypoport AG,
ergänzte die Analyse durch Vorstellung
von „Finanzvertrieben in anderen europä-
ischen Ländern“ am Beispiel von UK und
Niederlande.
|Die 7. EUROPACE-Konferenz – ein RückblickErneut kam die Finanzdienstleistungsbranche auf Einladung der Hypoport AG in Berlin zusammen
Am 30. und 31. Januar 2006 trafen sich 160 Teilnehmer aus 86 Unternehmen in Berlin zur 7. EUROPACE-Konferenz. Damit wurde wieder ein neuer Teilnehmerrekord erreicht. Die Tagung im Radisson SAS neben dem Berliner Dom bot ein hervorragendes Umfeld für Gespräche zwi-schen Vertriebspartnern und Darlehensgebern. Neben den vielen spontanen Kontakten in den Pausen wurden für rund 80 bilaterale Gespräche Besprechungsräume zur Verfügung gestellt.
Die monatlich aktualisierten Daten werden unter www.hypoport.de/indizes.html veröffentlicht
Fortsetzung des Artikels zum Hypoport Hauspreisindex von Seite 1
Der neue Hypoport Hauspreisindex
(HPX) zeigt: Die Preise für Wohnimmobi-
lien in Deutschland sind nach der negativen
Entwicklung in den Jahren 2003 und 2004
im vergangenen Jahr 2005 wieder gestiegen.
Das erste Quartal 2006 lässt vermuten, dass
sich der positive Trend bei neuen Eigenhei-
men fortsetzt. Dagegen bleiben die Preise
von Eigentumswohnungen und bestehen-
den Eigenheimen auf niedrigem Niveau.
Basis für den HPX ist die anonymisierte
Auswertung von Immobilien, die über die
EUROPACE-Plattform finanziert wur-
den. „Angesichts des Volumens an privaten
Immobilienfinanzierungen, das inzwischen
über EUROPACE deutschlandweit abwi-
ckelt wird – fast zehn Prozent des gesamten
deutschen Marktes für private Immobilien-
finanzierungen – kann unser Datenmaterial
repräsentativ für den ganzen Markt stehen“,
betont Prof. Kretschmar.
Die dargestellten Werte ermitteln sich
aus den Kaufpreisen pro Quadratmeter
Wohnfläche des angegebenen Monats und
der beiden Vormonate (gleitender Durch-
schnitt). Für den August 2005 wurde der
Index = 100 definiert. Derzeit erweitert sich
der Datenbestand um monatlich 4.000 bis
6.000 Immobilien mit deren Kaufpreisen.
Der Hypoport-Hauspreisindex ist in drei
Indizes unterteilt: Grundlage für den HPX-
apartment sind Kaufpreise für Eigentums-
wohnungen ab Baujahr 1950 mit Wohnflä-
chen zwischen 70 und 100 m2 in Eigen- und
Fremdnutzung. Für den HPX-newhome
und den HPX-existinghome werden Her-
stellungskosten bzw. Kaufpreise (inkl.
Grundstück) von selbst genutzten Ein- und
Zweifamilienhäusern mit einer Wohnfläche
zwischen 100 und 150 m2 und einer Grund-
stücksgröße von 200 bis 700 m2 herange-
zogen. In den HPX-newhome gehen nur
neu gebaute Eigenheime ein. Alle übrigen
zurück bis zum Baujahr 1950 werden im
HPX-existinghome berücksichtigt.
Das Podium während des Vortrags von Martin Krebs (v.l.n.r.): Dieter Pfeiffenberger, Christian Fein und Thomas Kretschmar
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die Basis der Finanzvertriebe weiter ausge-
baut werden.
In der anschließenden Podiumsdiskus-
sion unter Moderation von Philipp Otto
vom Helmut Richardi Verlag diskutierten
die Teilnehmer zu den vorangegangenen
Vorträgen und der allgemeinen Marktent-
wicklung. Offensichtlich scheint jede Stra-
tegie für sich ihre Berechtigung zu haben.
Die großen Darlehensgeber steigerten ihr
Neugeschäftsvolumen auf der EUROPACE-
Plattform im Laufe des Jahres 2005 beide
um den Faktor vier bis fünf.
Am zweiten Vormittag stellte Martin
Damaske, Leiter des Geschäftsbereiches
Institutionelle Kunden der Hypoport AG,
Portfoliomonitoring / -bewertung mit
EUROPACE for risk managers vor. Wäh-
rend bis Ende der 90er Jahre in der Bank-
steuerung Volumen und Ertrag im Vorder-
grund standen, benötigen Banken heute
ein aktives portfolioorientiertes Risiko-
management. Mit EUROPACE for risk
managers können Darlehensgeber den
Aufbau Ihres Portfolios überwachen und
Kennzahlen ermitteln, die für den Kapital-
markt bereitgestellt werden sollen. Gerade
auch für Darlehensgeber, die ihre Port-
folien nicht verbriefen, ist die Transparenz
über das Portfolio im eigenen Bankbuch
erfolgsentscheidend.
Abschließend stellten sich zwei neue Pro-
duktpartner auf der EUROPACE-Plattform
vor: Die Karlsruher Lebensversicherung AG
verfügt über einen Darlehensbestand von
1,5 Mrd. Euro und will das Hypotheken-
geschäft mit Privatkunden aktiv betreiben.
Eigentumswohnungen und Häuser bis vier
Wohneinheiten werden bis 80 Prozent der
angemessenen Gesamtentstehungskosten
finanziert. Zinsbindung wird zwischen fünf
und 15 Jahren angeboten.
Die PSD Bank Berlin-Brandenburg
konzentriert sich auf die Bundesländer
Berlin und Brandenburg und bietet dort
Finanzierung von Grundstücken bis 80
Prozent des Kaufpreises sowie von Eigen-
heimen bis 100 Prozent des Kaufpreises.
Neben Annuitätendarlehen werden auch
variable Darlehen und Forward-Darlehen
angeboten.
Zwischen beiden Konferenztagen fand
die Abendveranstaltung in der DomLounge
des Radisson SAS statt. Nach einer Führung
durch das im Nachbargebäude befindliche
Sea Life Center ging es per Aufzug mitten
im mit rund einer Millionen Liter Salz-
wasser und etwa 2.500 tropischen Fischen
gefüllten AquaDom auf die Event-Fläche in
der achten und neunten Etage des Hotels.
Nach einem Gala-Dinner mit herrlichem
Ausblick auf Alexanderplatz und Muse-
umsinsel gab sich der Kabarettist, Redner
und Humorcoach Dr. Eckart von Hirsch-
hausen die Ehre und begeisterte mit geist-
reicher Unterhaltung. Da blieb kein Auge
trocken!
Die Vorbereitungen für die nächste
EUROPACE-Konferenz am 21. und 22.
August 2006 laufen auf Hochtouren. Es darf
natürlich wieder ein interessantes Tagungs-
und Rahmenprogramm erwartet werden..
Besonderes Highlight waren die Präsen-
tationen der beiden großen Darlehensgeber
in Deutschland. Dieter Pfeiffenberger, Post-
bank/DSL Bank, und Martin Krebs, ING-
DiBa, stellten ihre Strategie in der Immo-
bilienfinanzierung und ihre Positionierung
im Markt der Finanzdienstleister dar.
Schwerpunkt der Vorstellung der Post-
bank war die zukünftige Positionierung
ihrer drei Marken Postbank, DSL Bank und
BHW. Hierbei wird man unter der Marke
BHW ausschließlich das Bauspargeschäft
konzentrieren, während man sich mit der
Marke Postbank u.a. im Baufi-Geschäft an
Endkunden wenden wird. Unter der Marke
DSL Bank soll nach wie vor ausschließlich
das Baufi-Vermittlergeschäft angesiedelt
sein; hier möchte die Postbank auch in
Zukunft mit großen und etablierten Ver-
triebsorganisationen kooperieren, wobei
individuelle Preis- und flexible Produktge-
staltung eine große Rolle spielen wird.
Dagegen zielt die ING-DiBa mit ihrer
Strategie „einfach-schnell-günstig“ vor
allem auf eine große Anzahl kleiner und
mittlerer Finanzvertriebe. Mit einheitlicher
Preisgestaltung und optimierten Kosten soll
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|EURORACE bei EUROPACE: ein „rasender“ Erfolg!
Luxuskarossen, quietschende Reifen, der
Rausch von Geschwindigkeit – und das
alles auf einer EUROPACE-Konferenz!
Die Teilnehmer des ersten EURORACE
im Januar werden sich sicher noch gut
daran erinnern. Anstatt nach Vorträgen
und Workshops
einen Gang zu -rück zu schalten,
legten sie noch
ein paar drauf.
Beim Autorennen
im Kleinformat
ging es darum, auf
einem festgelegten
Parcours mit fern-
gesteuerten Mini-
Autos Marke
Mercedes AMG-
55 Bestzeiten zu
erreichen.
Platz Name Vorname Firma Beste Runde
1 Tesnau Birger ABN Amro 00:08,97
2 Schönhard Gerhard MLP 00:09,75
3 Jablonka Uwe Westimmo 00:10,06
4 Schwarzwald Steffen FinanzDock 00:10,52
5 Fürll Christian Signal Iduna 00:10,54
6 Orthwein Hans MLP 00:11,05
7 Schnitzler Rolf-Dieter rds Schnitzler 00:11,11
8 Peters Benedikt Westimmo 00:11,40
9 de Neidels Hans-Peter Westimmo 00:12,02
10 Hetthausen Günther Gothaer 00:12,25
top ten herren
Platz Anrede Name Vorname Firma Beste Runde
1 Herr Quinten Oliver Hypoport 00:08,70
2 Herr Tesnau Birger ABN Amro 00:08,97
3 Herr Renz Timo Hypoport 00:09,17
4 Herr Schönhard Gerhard MLP 00:09,75
5 Herr Jablonka Uwe Westimmo 00:10,06
6 Herr Klawun Jan Hypoport 00:10,29
7 Herr Schwarzwald Steffen FinanzDock 00:10,52
8 Herr Fürll Christian Signal Iduna 00:10,54
9 Frau Clasen Tanja DG Hyp 00:10,58
10 Frau Albert Andrea MLP 00:10,82
top ten alle
Platz Name Vorname Firma Beste Runde
1 Clasen Tanja DG Hyp 00:10,58
2 Albert Andrea MLP 00:10,82
3 Wilms Dagmar FinanzDock 00:11,70
4 Pake Michaela DSL Bank 00:12,22
5 Schäfer Nina GMAC 00:12,72
6 Kaszubowski Christina Creditweb 00:13,07
7 Garkisch Anja DG Hyp 00:14,79
8 Brisbois Yvonne BW Bank 00:15,45
9 Köppen Annett FinanceScout 00:22,75
10 Schmitz Anke Radisson SAS 01:49,25
top ten damen
top ten firmen
Platz Firma Anzahl Versuche Durchschnittl. Rundenzeit
1 Westimmo 4 00:11,96
2 DG Hyp 2 00:12,69
3 GMAC 1 00:12,72
4 MLP 11 00:12,97
5 Creditweb 1 00:13,07
6 Weberbank 1 00:13,31
7 DKB 2 00:13,81
8 DSL Bank 3 00:13,95
9 FMH 1 00:14,10
10 ING-DiBa 4 00:14,14
Mitarbeiter zahlreicher Unterneh-
men wie MLP, Westimmo, DG HYP,
FinanzDock usw. machten
dabei gar keine schlechte
Figur, winkten
doch als Preis
ein Wander-
pokal und ein
Wochenende
mit einem ech-
ten Mercedes
CLK.
Fast wäre der
Pokal auf dem Kamin-
sims des Gastgebers Hypo-
port gelandet, denn Oliver
Quinten erreichte die Gesamt-Best-
zeit von 8,70 Sekunden. Doch die Hypo-
port-Mitarbeiter fuhren selbstverständlich
außer Konkurrenz. So konnten sich Birger
Tesnau von ABN Amro (Sieger Herren)
und
Tanja Cla-
sen von DG HYP
(Siegerin Damen) freuen.
Wir gratulieren!
Auch am Rande der nächsten EURO-
PACE-Konferenz im August, soll es wieder
einen sportlichen Wettkampf um Ruhm,
Pokal und Ehre geben.
Ladies & Gentlemen, start your engines!
Die Sieger: Tanja Clasen (links, „bei der Arbeit“) und Birger Tesnau (unten, nach der Siegerehrung durch Hypoport-Vorstand Ronald Slabke)
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|Neuerungen durch EUROPACE-Releasewechsel
EUROPACE for advisors (Vertriebsfrontend):• Einführung des „SuperUsers“: Mit diesem
neuen Feature wird das Verwalten von Unter-
vertriebseinheiten noch einfacher, zusätzlich
kann sich jeder Nutzer mittels des sogenann-
ten „account trackings“ auf Untervertriebe
einloggen, um diese z.B. zu unterstützen.
• Freischaltung des EUROPACE-CRM
(Kundenverwaltung): Im CRM können
neue Kunden erfasst sowie deren Vertrags-
bestand vollständig abgebildet werden
(auch außerhalb von EUROPACE abge-
schlossenes Geschäft, z.B. Versicherungen
etc.). Darüber hinaus verfügt das CRM
über eine elektronische Akte, über die z.B.
gescannte Vertragsdokumente in EURO-
PACE eingebunden werden können.
• Neues Produkt „Privatdarlehen“: Bei
diesem neuen Produkt handelt es sich um
ein voll zu tilgendes annuitätisches Dar-
lehen mit wohnwirtschaftlicher Nutzung,
jedoch ohne grundbuchliche Besicherung,
bei verhältnismäßig kleinen Kreditbeträ-
gen (bis 50.000 EUR). Produktanbieter
sind von Beginn an die DSL Bank und die
Hanseatic Bank. Das Privatdarlehen wird
Verwendung finden als Modernisierungs-
darlehen, als kleine Bauspar-Vorfinanzie-
rung sowie als Nachrangdarlehen.
• Kreditnahe Versicherung mit Absiche-
rung gegen Arbeitslosigkeit: Die DSL Bank
bietet als weiteren Versicherungsschutz
zum Privatkredit nunmehr auch die Absi-
cherung gegen Arbeitslosigkeit an, wodurch
das Produktangebot ausgeweitet wird, sich
insbesondere aber das Erlöspotenzial im
Privatkreditgeschäft erhöht.
• SingleSignOn: EUROPACE verfügt nun
über eine standardisierte SingleSignOn-
Lösung, über die externe Anwendungen
in EUROPACE integriert werden können.
Somit ist es nun möglich, dem jeweiligen
Berater sämtliche notwendigen Tools, die
er online bedienen soll, über EUROPACE
verfügbar zu machen.
• Individuelle Obervertriebsprovisionen:
Das Konzept der Aufteilung von Provisionen
innerhalb einer Vertriebsstruktur wurde
erweitert, so dass nun weitere individuelle
Absprachen berücksichtigt werden können.
EUROPACE for lenders (Administration des Produktpartners) sowie EUROPACE for loan officers (Kreditsachbearbeitungsfrontend):Neben den bereits beschriebenen Neue-
rungen rund um das Produkt „Privatdar-
lehen“ und die SingleSignOn-Funktionali-
täten, die ebenso auf Darlehensgeber-Seite
genutzt werden können, wurden folgende
spezifische Erweiterungen für unsere Pro-
duktpartner vorgenommen:
• Erweiterungen im Produkt-Customi-
zing: Die Bankpartner erhalten in diversen
Einstellungs-Optionen nun erweiterte Vor-
gabemöglichkeiten, die eine noch exaktere
Prüfung des Antrags (und ggf. früheren
Ausschluss) ermöglichen.
• BewertungsService durch den Produkt-
partner abonnierbar: Seit dem Release 4.2
können nun auch die EUROPACE-Dar-
lehensgeber den Service des Bewertungs-
Services (schnelle und effiziente Recherche
des Bodenrichtwerts und Hinterlegung
im jeweiligen EUROPACE-Antrag) in
Anspruch nehmen.
• Erweiterung der KfW-Schnittstelle:
Die Schnittstelle zur KfW wurde dahinge-
hend erweitert, dass nun auch verschiedene
„Kreditbetriebe“ (Filialen des Darlehens-
gebers, verschiedene spezialisierte Teams)
ihre individuellen Zugangsdaten zum GPvI
(Anwendung der KfW) hinterlegen kön-
nen. Die Revisionssicherheit wird hier-
durch noch erhöht, da exakt nachverfolgt
werden kann, welcher User die Daten über-
tragen hat.
• Erfassung neuer Anträge durch den
Kreditbetrieb: Im Rahmen der Erweiterung
der MiddleOffice-Funktionen von EURO-
PACE kann nun auch der Kreditsachbear-
beiter neue Darlehensanträge erfassen. Dies
ermöglicht es, auch außerhalb von EURO-
PACE eingereichte Anträge nachträglich in
EUROPACE zu erfassen und zu bearbei-
ten (Schufa einholen, Rating durchführen,
Sicherheiten-Dokumente drucken, Provi-
sion abrechnen etc.).
• Einbindung von Kartenmaterial (siehe
auch nebenstehenden Screenshot): Der
Kreditsachbe-
arbeiter kann
sich nun Kar-
tenmater ia l
sow ie Luft-
bilder anzeigen
lassen, um das
Objekt bzw.
deren Umfeld
noch besser
bewerten zu
können.
Gegenwär-
t ig arbei ten
wir bereits am
nachfolgenden
EUROPACE-
Release. Dieses
wird voraus-
s icht l ich im
August 2006
online gehen.
EUROPACE erfährt fortlaufend Weiterentwicklungen und Verbesserungen. Am 4. und 5. März 2006 wurde – als Ergebnis mehrerer Monate Entwicklungsarbeit – das Release 4.2 von EUROPACE freigeschaltet. Mit diesem Release wurde den Nutzern eine verbesserte Plattform sowie eine Vielzahl neuer Funktionen zur Verfügung gestellt. Die wichtigsten Neuerungen werden nachfolgend kurz erläutert.
SEITE 97. EUROPACE-Konferenz
EUROPACE integriert fremde DiensteEinbindung von Kartenmaterial in EUROPACE
Genauere Beurteilung des Objekts durch Vertrieb + Kreditbetrieb
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Alle EUROPACE-Partner im Überblick:• ABN AMRO Bank N.V.
• AHBR – Allgemeine Hypothekenbank
Rheinboden AG
• Alte Leipziger Bauspar AG
• AWD Allgemeiner Wirtschaftsdienst AG
• baufi.net GmbH
• BBR – Baugeldbörse Rheinland GmbH
& Co. KG
• BHW Bausparkasse AG
• Bonnfinanz AG
• BW-Bank – Baden-Württembergische
Bank
• Concordia Versicherungs-Gesellschaft
• Creditweb Deutschland GmbH
• DBV Winterthur Holding AG
• Deutscher Ring Bausparkasse AG
• DG HYP – Deutsche Genossenschafts-
Hypothekenbank AG
• DKB – Deutsche Kreditbank AG
• Dr. Klein & Co. AG
• DSL Bank – Ein Geschäftsbereich der
Deutschen Postbank AG
• FinanceScout24 AG
• FinanzDock – DAP GmbH
• Freie Hypo GmbH
• GMAC RFC Deutschland GmbH
• Gothaer Allgemeine Versicherung AG
• Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG
• Haus & Wohnen Vermittlungsgesell-
schaft mbH
• HypothekenBörse Beratungs- und
Vermittlungsgesellschaft mbH
• Immobilien Scout GmbH
• ING-DiBa AG
• Jung, DMS & Cie. Pool GmbH
• Karlsruher Lebensversicherung AG
• Mainzer Haus-Vertriebs-GmbH
• MLP AG
• pma Finanz- und Versicherungsmakler
GmbH
• Deutsche Postbank AG
• PSD Bank Berlin-Brandenburg eG
• Qualitypool GmbH
• Quelle Bauspar AG
• RDS Schnitzler GmbH
• SEB AG
• SIGNAL IDUNA Bauspar AG
• vergleich.de Gesellschaft für Verbraucher-
information mbH
• VOLKSWOHL BUND Lebensver-
sicherung a.G.
• Weberbank Actiengesellschaft
• Westdeutsche ImmobilienBank
|Die Partner von EUROPACEAusgewählte Partner stellen sich vor
Wir geben unseren Partnern auf unserer Internet-Seite die Möglichkeit, sich kurz vorzustel-len. Nach und nach werden wir die Kurzbeschreibungen der Partner, die davon Gebrauch machen, auch im EUROPACE REPORT präsentieren. Für den Inhalt sind jeweils die Partner selbst verantwortlich.
Kurzportrait der baufi.net GmbHbaufi.net wurde im Jahr 2000 als unab-
hängiger Finanzdienstleister gegründet und
hat seinen Hauptsitz in Rendsburg (Schles-
wig-Holstein) sowie regionale Geschäfts-
stellen. Diese sollen perspektivisch in
allen Ballungsräumen die Marke baufi.net
repräsentieren.
Beratungsqualität, Schnelligkeit und Effi-
zienz bei hoher Flexibilität sind die Leitli-
nien für die die Marke baufi.net steht.
Als reiner Baufinanzierungsanbieter ver-
folgt baufi.net bei der Generierung seines
Geschäfts eine Multikanal-Strategie:
Im B2B-Geschäft wird über verschiedene
Kooperationsmodelle der eher offline-
orientierte Gelegenheitseinreicher ebenso
bedient, wie überregional tätige Vertrieb-
sorganisationen aus der Finanzdienstleis-
tungs- und Immobilienbranche, die eher
strukturierte, online-basierte Geschäfts-
prozesse bevorzugen.
Die Betreuung der Kooperationspartner
erfolgt sowohl zentral als auch regional in
den Geschäftsstellen – je nach Wunsch des
jeweiligen Partners.
Im B2C-Geschäft betreibt baufi.net das
„klassische“ Internet-Direktgeschäft aber
verstärkt auch das regionale Geschäft mit
Privatkunden, die eine persönliche Betreu-
ung und Beratung bevorzugen. Auch hier
wird über verschiedene Zugangskanäle
sowohl der offline- als auch der online-
orientierte Kunde bedient.
Zur Qualitätssicherung dient baufi.net
ein zentrales Backoffice, das alle Finanzie-
rungsanträge – auch aus den regionalen
Geschäftsstellen – abschließend prüft
und bearbeitet. Somit wird u.a. eine hohe
Realisierungsquote der Finanzierungsan-
träge zur Zufriedenheit aller Beteiligten
gewährleistet.
Herausgeber und Verlag:
Hypoport AG Frankfurter Allee 77 10247 Berlin Telefon: 030 / 420 86 - 0 Telefax: 030 / 420 86 - 199 E-Mail: [email protected] Internet: www.hypoport.de
V.i.S.d.P.:
Thomas Kretschmar
Redaktion:
Thomas Kretschmar Allan Saunderson Caroline Schoettler Sven Westmattelmann
Layout:
Yves Jates Verena Postweiler
Erscheinungsweise:
quartalsweise
Impressum
Kurzportrait der Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank AG (DG HYP)
Die 1921 gegründete Deutsche Genos-
senschafts-Hypothekenbank AG (DG HYP)
zählt mit einer Bilanzsumme von 79,1 Mrd.
Euro (Stand: 31.12.2005) zu den größten
Pfandbriefbanken Deutschlands.
Als Immobilienbank des genossen-
schaftlichen FinanzVerbundes ist die DG
HYP Ihr Partner für private Immobili-
enfinanzierungen und das gewerbliche
Investoren-Immobilienkreditgeschäft.
Ob Neubau, Kauf oder Modernisierung
einer Immobilie, durch flexible Rahmenbe-
dingungen ermöglicht die DG HYP ihren
Kunden individuelle Finanzierungen.
Die DG HYP ist durch ihre Immobi-
lienzentren in Hamburg, Berlin, Düssel-
dorf, Frankfurt, München und Stuttgart
und durch die enge Zusammenarbeit mit
rund 1.300 Volksbanken/Raiffeisenbanken,
unabhängigen Vertriebspartnern sowie
dem Außendienst der Bausparkasse Schwä-
bisch Hall AG bundesweit präsent. Dieses
Netzwerk ermöglicht sowohl eine flächen-
deckende Beratung gegenüber ihren Kun-
den als auch eine zügige und problemlose
Abwicklung der Finanzierung.
International ist die DG HYP mit Reprä-
sentanzen in London, Paris und Amster-
dam vertreten.