PD Dr. phil. habil. Marion Grein
Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
24.07.2019Folie Nr. 1
Inhalt:In diesem Workshop wird Marion Grein auf anschauliche Weise erläutern, wie lernen aus neurobiologischer Perspektive vonstatten geht. Wie lernt das Gehirn? Wie funktioniert Sprachenlernen? Dabei wird zum einen deutlich, dass sich Motivation sehr eindeutig messen lässt, zum anderen aber auch, dass Lernen etwas sehr Individuelles ist und jeder Mensch über sehr spezifische Lernstile verfügt. Während der Fokus oftmals auf den Lern(er)typen liegt, haben die Lernstile sehr viel mehr Einfluss auf den Lernerfolg. Ziel ist es im Workshop, seinen eigenen Lernstil zu erkennen und das Wissen um die Lernstile konkret im Unterricht umsetzen zu können.
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Folie Nr. 224.07.2019
Urin- & Speichelmessung; kostenintensiv!
Methoden: Neurolab; Linguistiklabor EEG, eyetracker, ab 2018 fMRT
Mediziner
Flora Bastian
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Folie Nr. 324.07.2019
Beispiel zu EEG/ERP-KappeNeugeborene können am Intonationsmuster erkennen, ob ihre Muttersprache oder eine andere Sprache gesprochen wird. Dies erkennt man an ERPs, die bei „falscher“ Intonation zu einer erhöhten Aktivität im Gehirn führen (Papa, Mama dt. vs. frz., vgl. Current Biology, Volume 19, Issue 23, 1994-1997, 05 November 2009, Newborns, Cry Melody Is Shaped by Their Native Language, Birgit Mampe, Angela D. Friederici, Anne Christophe and Kathleen Wermke).
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Folie Nr. 424.07.2019
High-amplitude sucking (Nuckelfrequenz) und Eyetracking (Augen-/Blickbewegung)
http://calm.mrc-cbu.cam.ac.uk/baby-lab/+ Tagebuch-Studien / Testverfahren
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
24.07.2019Folie Nr. 5
Man spielt Babys im Alter zwischen null und fünf Tagen verschiedene Sprachen vor.
Bei den Sprachen, die sie kennen (also im Mutterleib gehört haben), steigt die Nuckelfrequenz (sog. High Amplitude Sucking (HAS-Studien))
Hat das Baby vor der Geburt also beispielsweise Deutsch und Japanisch gehört, nuckelt es schneller, wenn ihm diese Sprachen vorgespielt werden.
Bei weiteren Sprachen steigt die Nuckelfrequenz nicht (vgl. Janet Werker et al., University of British Columbia, Vancouver in Psychological Science 2010)
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
24.07.2019Folie Nr. 6
Wie funktioniert lernen? Lernen = Aufbau von Neuronenpopulationen
100 Milliarden Neuronen; 1 Neuron bis zu 10.000 synaptische Verbindungen
100 Milliarden bereits bei der Geburt, aber nicht verknüpft
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24.07.2019Folie Nr. 7
Noch im Mutterleib entwickeln sich die 100 Milliarden Neuronen
Erste Hälfte der Schwangerschaft: pro Minute etwa 500.000 Neuronen
Sprachrezeption beginnt im letzten Drittel der Schwangerschaft
Babys im Alter zwischen 2 und 9 Monaten: Können alle Laute (Phoneme) der Sprachen der Welt hören und unterscheiden – eine Fähigkeit, die sie bald schon wieder sukzessive verlieren.
Gehirn von 250g auf 750g im ersten Lebensjahr (1400g Erwachsener)
-> Geschlecht
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Folie Nr. 824.07.2019
Im Gehirn ist das Wissen in Form von neuronalen Netzen gespeichert, jede neue Information verändert die neuronale Struktur des Gehirns (-> Plastizität). Feste Wissensbestände bilden starke neuronale Netzwerke; eine neue sehr sehr leichte Verknüpfung entsteht bereits nach ca. 20 Minuten Training -> Netzwerk nach ca. einer Woche „Nichtaktivierung“ wieder gelöscht.
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Reiz kommt, limbisches System prüft, ob relevant Cortex
Subkortikaler BereichLimbisches System
Wenn relevant, erste schwache neuronale Verknüpfung
Festigung durch Wiederholung, Mehrkanaligkeit, Emotionen
Neuronaler Umbauprozess im Schlaf, 24 Stunden, weitere Wiederholungen
24.07.2019Folie Nr. 9
Nicht andockbare Vokabel: 20x wahrnehmen, 80mal anwendenAndere Wissensbestände abhängig von Interesse
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Folie Nr. 1024.07.2019
Quelle: nach Spektrum der Wissenschaften
Limbisches System
Das limbisches System (u.a. Hippocampus, Amygdala) ist das Zentrum für bewusste und unbewusste Emotionen
Jeder Reiz wird hier emotional bewertet!
Erste Hürde: das limbische System muss die Information als relevant bewerten -> zentral ist hier sowohl die Lehrperson, als auch die angekündigte Methode
Erster zentraler Motivationsfaktor
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Folie Nr. 1124.07.2019
Das limbische System wird auch im Unterricht mit vielen Reizen konfrontiert.
Umgangssprachlich: zum einen Ohr rein, zum anderen hinaus -> das, was vom limbischen System nicht aufgenommen wird, kann auch nicht weitergeleitet und damit gelernt werden.
Selbst wenn man motiviert ist, kann das limbische System die Informationsweiterleitung verhindern! -> Lehrperson / Methode
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Nur die Reize, die weiter geleitet werden, werden von Neuron zu Neuron zum Cortex (über das Arbeitsgedächtnis zum Langzeitgedächtnis) weitergegeben – und auch hier zeigt sich die Individualität der Lernenden; die Weiterleitung erfolgt größtenteils über Neurotransmitter.
24.07.2019Folie Nr. 12
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24.07.2019Folie Nr. 13
Acetylcholin: Aufmerksamkeit, bessere Speicherung je nach Alter 8-25 Minuten!!
Dopamin: (Neugierde, Konzentration, Handlungsbereitschaft): -> ausgewogen Dopamin (durch Lob z.B.): bessere Speicherleistung -> Motivation; [endogene Opioide]; Serotonin -> Glückshormon (Blutmessung) -> Sport & Bewegung: Endorphine
Noradrenalin: (Wachheit, Aufmerksamkeit, Reaktionsbereitschaft): richtige Menge -> gutes Lernen (Eustress, Motivation), zu viel -> kein Lernen (black out) - SpeichelmessungOxytocin: Bindungshormon -> Sympathie zur Lehrkraft -> größter Motivator
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
24.07.2019Folie Nr. 14
Zusammenfassung Lernprozess:
+ Motivation
Emotionen
Ein und dieselbe „Aktivität“ wird von Lernenden unterschiedlich bewertet! -> Lernstile und Lernkultur ->Lernstile: alle Altersklassen, Lernkultur: vor allem ältere Lernenden -> folgt
Neurotransmitter-Cocktails
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Folie Nr. 1524.07.2019
Was beeinflusst den Lernerfolg beim Erlernen einer neuen Sprache?
Lernerfahrung
Grund für das Lernen
Anzahl der gelernten Sprachen Lerntraditionen
AlterAnzahl der erworbenen Sprachen
Menge an Input
Sympathie mit der Lehrkraft
Hormonelles Geschlecht
Lernstile
Im Kontext des Fremdsprachenlernens: Zusammenspiel von Lerntradition (Kultur) und Lernstil (biologisch determiniert)
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Folie Nr. 1624.07.2019
Lernstilforschung (gute Quelle: X. Luo, Lernstile im interkulturellen Kontext Springer Fachmedien Wiesbaden 2015).
Schon in den 1990er Jahren stellte man fest, dass Kinder – auch als Zwillinge in derselben Familie unter den gleichen Bedingungen – unterschiedlich lernen (vgl. Dunn 1990: 223).
Kinder bereits haben unterschiedliche Lernpräferenzen, die zu unterschiedlichem Lernerfolg führen.
Aufgrund dieser Beobachtung postulieren die ersten Lernstilforscher, dass jedes Individuum anders ist und seine spezifischen Lernstile und Lernstärken aufweist, die von den Lehrenden nicht ignoriert werden sollen (vgl. Dunn 1990: 239).
Was passierte? Man fokussierte überall den einen einzigen Lernstil: die Lerntypen
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Folie Nr. 1724.07.2019
Umsetzung der Lernstile im Fremdsprachenunterricht – was sind die Ziele?
- Wissen, dass Menschen unterschiedliche Lernstile haben- Wissen, dass Lernstile nur bedingt veränderbar sind- Konkretes Ansprechen der Lernstile im FSU- Lehrende müssen über ihren Schatten springen und akzeptieren, dass ihre
Lernpräferenzen (=Lernstile) nicht die „Besten“ sind (manche lieben „langweilige“ Einsetzübungen; manche mögen keine kreativen spielerischen Übungen)
- Lehrenden und Lernenden muss bewusst werden, dass sie alles einmal ausprobieren müssen, um ihre „wahren“ Lernstile zu erkennen (oft geprägt durch Lerntradition)
- Methodenvielfalt (von passiv bis aktiv/kreativ) ist notwendig, um jedem Lernstil entgegen zu kommen -> Lehrwerke bieten Vielfalt -> Lehrkräfte „überspringen“ oft Übungen/Aufgaben, die ihrem Lernstil nicht entsprechen -> FALSCH
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Folie Nr. 1824.07.2019
Was sind nun aber die Lernstile?
Definition nach Grotjahn 2003: 326f.:„In dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativstabile, zumeist situations- und aufgabenunspezifische Präferenzen (Dispositionen, Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktion.“
Lernstile
Feldabhängigkeit Sequenzialität Intuivität Lerntyp
und viele mehr
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Folie Nr. 1924.07.2019
Übergeordneter kognitiver Lernstil: die Feldabhängigkeit (Witkin) – auch wenn seine Studien kritisch reflektiert werden
1. Feldabhängigkeit/Feldunabhängigkeit
Grad, in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst
Feldabhängig -> das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein
• Mag ich den Lehrenden? • Ist mir die Lerngruppe sympathisch? • Sind die Räumlichkeiten lernförderlich? • Gefällt mir das Lehrwerk?• Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden?
Test: Bitte im Raum aufstellen
Links: Geräusche wie Apfel stören mich Rechts: ist mir noch nie aufgefallen
Tendenzen … Zwischenstufen
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Folie Nr. 2024.07.2019
100 0feldabhängige Lernende
tendenziellfeldabhängigeLernende
gleichermaßen feld- wie feldunabhängige Lernende
tendenziell feldunabhängige Lernende
feldunabhängige Lernende
8,45%
17,60%
5,40%
7,98%
7,98%
3,28%
3,52%
13,61%
8,68%
23,47%
Ablehnung
2
3
4
5
6
7
8
9
Zustimmung
Geräusche wie Karotten/Äpfel verursachen Stress beim Lernen
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Folie Nr. 2124.07.2019
Mein Lernstilbaum
3. Zufällig:
6. Kontrolle:
1. Feldabhängigkeit: 5. Reflexiv:
4. Abstrakt:2. Intuitivität:
Hirndominanz
Name: ___________________
7. Sozialform:
8. Lern(er)typ:
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Folie Nr. 2224.07.2019
2. Nach Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore)
Intuitiv-zufällig konkret-sequentiell
Intuitiv-zufällig (100) Konkret-sequentiell (0)
Ich suche nach einem übergreifendenPrinzip/Gesamtmodell, das ich mir gerne selbst erschließe[Bottom-up]
„entdeckendes Lernen“ ok
Ich bevorzuge eine lineare Darstellung von Inhalten und möchte, dass mir die Lehrkraft das System erklärt[Top-down]
„konkrete Vorgaben sind wichtig“
Lehrwerke Hueber: bieten bei Grammatik z.B. entdeckendes und systematische Darstellung
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Folie Nr. 2324.07.2019
3. Weitere Aufgliederung der Kategorien von Oxford
Zufällig (100) Sequentiell (0)
Ich freue mich, wenn Muttersprachler den Kurs besuchen und ich meine Zielsprache ausprobieren kann.
Ich diskutiere gerne und bevorzuge freie Aufgaben.
Ich möchte Dialoge erst auswendig lernen, das bietet Sicherheit. Erst wenn ich sicher bin, möchte ich frei sprechen. Ich möchte alle Übungen/Aufgaben im Lehrwerk nach einander abarbeiten und nichts weglassen. Passive Aufgaben machen mir mehr Spaß.
10,56%
5,86%
10,10%
12,67%
16,70%
12,91%
11,02%
10,10%
1,40%
8,68%
Ablehnung
2
3
4
5
6
7
8
9
Zustimmung
Ich mag es nicht, wenn die Lehrkraft Aufgaben überspringt.
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Folie Nr. 2424.07.2019
4. Auch wenn die Begrifflichkeiten meines Erachtens zum Teil irreführend sind, sensibilisieren sie für die Unterschiede.
Abstrakt (100) Konkret (0)
Grammatik ist sehr wichtig, wenn man die Sprache richtig lernen möchte; erst die Grammatik, dann kommt das Sprechen.
Übersetzungen und Erklärungen in der Muttersprache finde ich besser.
Grammatik ist weniger wichtig; Sprache ist für kommunikatives Handeln da und Grammatik schleift sich dann automatisch ein.
Lernen in authentischen Situationen bringt am meisten. (Einsprachigkeit)
O-Töne: “da die Grammatik hier das ‘Sprachgefühl’ ersetzt - ich muss mich also ganz konkret damitbeschäftigen” vs. “Grammatik lerne ich automatisch, wenn ich kommuniziere”.
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Folie Nr. 2524.07.2019
5. Reflexiv vs. Impulsiv (sehr ähnlich zu Kategorie 4!)
Reflexiv (100) impulsiv (0)
Ich möchte meine Antwort erst Vorformulieren und darüber nachdenken (reflexiv)
Ich antworte gleich; nur so lernt man
Ich möchte erst die Grammatik verstehen und dann die Regelnanwenden; erst: passive/semi-passiveÜbungen Wenn ich ad hoc antworten soll, habe ich Sprechhemmungen
Ich möchte kommunizieren; wenn die Grammatik nicht ganz richtig ist, was soll‘s?
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Folie Nr. 2624.07.2019
6. Wunsch nach Kontrolle vs. Selbstbestimmung (oft beeinflusst von Lernkultur!)
16,67%
6,80%
15,02%
5,86%
20,42%
6,33%
3,28%
15,49%
5,16%
4,92%
Ablehnung
2
3
4
5
6
7
8
9
Zustimmung
Ich werde beim Lernen gerne kontrolliert (statt Selbstkontrolle)
Kontrolle (100) Selbstbestimmung (0)
Der Lehrende weiß am besten, wie man eine Sprache unterrichtet. Ich werde gerne von ihm/ihr angeleitet.
Er/sie wählt sicher den besten Weg.
Ich entscheide lieber selbst meinenLernweg; die Lehrkraft ist eher Helfer auf dem Weg zum Sprachenlernen.
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Folie Nr. 2724.07.2019
7. Vorliebe für Sozialformen
Hier auch die Frage, wie man am besten lernt:
Plenum/Einzelarbeit
Partnerarbeit Gruppenarbeit AusgewogeneMischung
6,80%
7,27%
7,98%
7,27%
22,06%
8,21%
6,33%
14,08%
2,58%
17,37%
Ablehnung23456789
Zustimmung
Ich kann am besten alleinelernen, also nicht mit anderenzusammen:
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Folie Nr. 2824.07.2019
8. Und schließlich der Lernstil, der
(a) am umstrittensten ist und (b) am häufigsten Thema von Weiterbildungen ist, der Lern(er)typ
Der bevorzugte Wahrnehmungskanal: der visuelle, auditive, motorische/haptische oder kommunikative Lern(er)typ
Am besten: eine Kombination
Lehrwerke kombinieren alle
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Folie Nr. 2924.07.2019
Sind Lernstile veränderbar?
Wie eingangs bereits dargestellt, sind viele Vorlieben durch die Lerntradition/die Lernerfahrungen geprägt – „das war schon immer so“
Wohl bereits pränatal veranlagt ist die Feldabhängigkeit, also der Faktor, der darüber bestimmt, wie wichtig dem Lernenden die Berücksichtigung der anderen Lernstile ist.
Jemandem, der am besten mit Musik, Dunkelheit und Unordnung lernen kann, wird das nur eingeschränkt ändern (wollen)
UmsetzungBerücksichtigung und Akzeptanz der unterschiedlichen Präferenzen
Zur Frage nach der pränatalen Veranlagung betrachten wir abschließend die Hirndominanzen.
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Folie Nr. 3024.07.2019
Vorlieben aufgrund von Hirndominanzen
Falten Sie jetzt alle ohne zu überlegen Ihre Hände ineinander und lassen Sie sie so liegen
Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben?
Bitte alle mit rechtem Daumen oben aufstehen
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Folie Nr. 3124.07.2019
Rechter Daumen oben -> linke Gehirnhälfte aktiver
Linker Daumen oben -> rechte Gehirnhälfte aktiver
Rechter Daumen oben -> linke Gehirnhälfte aktiver
Linker Daumen oben -> rechte Gehirnhälfte aktiver
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Folie Nr. 3224.07.2019
Ausgleichtest
Mit Uhrzeiger: rechts
Gegen Uhrzeiger: links
-> ich z.B.
Wer kann gesteuert beides sehen?
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Folie Nr. 3324.07.2019
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Folie Nr. 3424.07.2019
Mein Ergebnis bei dem Test unter dem folgenden Link, der ungefähr auch der Selbsteinschätzung entspricht:
https://braintest.sommer-sommer.com/de/
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Folie Nr. 3524.07.2019
Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -> und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden!! (Benziger)
Jeder ganz individuell!!
Je stärker linksdominant (rechter Daumen oben) -> desto stärker linear, Schritt-für-Schritt, systematisch, weniger Spiele-affin … meist Ruhe bevorzugend, Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren!) eine große Rolle; arbeitet zunächst gerne alleine, ehe PA/GA gewünscht werden … mögen Arbeitsblätter mit Überblick / Fakten -> erst passiv -> Festigung -> kreativ/handlungsorientiert dann OK
-> Sicherheitsbedürfnis
PD Dr. phil. habil. Marion Grein
Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Folie Nr. 3624.07.2019
Jeder ganz individuell!!
Je stärker rechtsdominant: gerne Musik im Hintergrund, gewisse Unordnung und Dämmerlicht bevorzugt; Essen gerne beim Lernen; offene Aufgaben bevorzugt; Stationenlernen -> erst am Ende: Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -> Risikobereiter
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Folie Nr. 3724.07.2019
Gehirnaktivitätsmessungen (Benziger) PETPräferenzen bei der Verarbeitung/Bearbeitung von Aufgaben -> blau: „besonders aktiv“ -> Aufgabenstellung -> welcher Bereiche wird aktiv? -> Kombinationen
-> vorne links: logisch strukturiert, analytisches Herangehen
-> hinten links: sequentielle Herangehensweise; bevorzugt feste Routinenorganisiert
-> vorne rechts: Kreativität, Spaß, Intuition
-> hinten rechts: emotional, Harmonie herbeiführen, Interaktiv
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Lernen und Gehirn - Lernstilforschung
Folie Nr. 3824.07.2019
PD Dr. phil. habil. Marion Grein
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Folie Nr. 3924.07.2019
Fragen? Anregungen?