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Fraunhofer-Gesellschaft, München
Zukunft der ArbeitLeben und Arbeiten in einer vernetzten, mobilen Welt
Fraunhofer-Gesellschaft, Münchenwww.fraunhofer.de
Hans-Jörg Bullinger
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Vernetzte Welt
1900 1950 2000
Stahl,Eisenbahn,Transport
Internet,MobileKommunik.
Zyklen
FrüheIndustrialisierung
1850 1900 1950 2000
Kondratieff-Zyklen: Schlüsselinnovationeninitiieren neue industrielle und gesellschaftliche Entwicklungsphasen
Automobil,Petrochemie
MicrochipAutomati-sierung
Lebens-wissenschaften
Solartechnik
Dampf-maschine,
Textil- und Bekleidungs-
industrie
Innovation
SpäteIndustrialisierung
Dienstleistungs-gesellschaft
Wissens-gesellschaft
HealthAge
Quelle: nach Nefiodow in Capital 1/2 2000
E-Technik,Chemie
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Produktorientierung
Massenproduktion
Isolierte Geschäftsprozesse
Individualisierte Produkte
Kreativität und Wissen
Wertepluralismus
Internet-Geschäftsprozesse
Evolutionäres Verständnis: Unternehmen als Netzwerk
Auf dem Weg zur »One-Future Economy«
Prozessorientierung
Kundenorientierung
Standardisierte Prozesse
Tradierter Werte-Kanon
Mechanistisches Verständnis:Unternehmen als Uhrwerk
Funktionsorientierung
One
-Fut
ure
Econ
omy
+New Economy+ Old Economy
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Trends in der OrganisationDynamik statt Stillstand§ Prozessorganisation§ Teammodelle§ Selbstorganisation § Kooperationsmodelle§ Lernende Organisation
Trends im PersonalmanagementPartnerschaft statt Kontrolle
Wertepluralismus §Unternehmenskultur §
Kommunikation §Führung §
Kompetenzentwicklung §
Trends in der InnovationstätigkeitI- statt @-Syndrom§ Wachstumsorientierung§ Strategieorientierung§ Kundenorientierung§ Kompetenzorientierung§ Technologieorientierung
Herausforderungen in der » One-Future Economy«
Produktorientierung
Massenproduktion
Isolierte Geschäftsprozesse
Individualisierte Produkte
Kreativität und Wissen
Wertepluralismus
Internet-Geschäftsprozesse
Evolutionäres Verständnis: Unternehmen als Netzwerk
Prozessorientierung
Kundenorientierung
Standardisierte Prozesse
Tradierter Werte-Kanon
Mechanistisches Verständnis:Unternehmen als Uhrwerk
Funktionsorientierung
One
-Fu
ture
Eco
no
my
+New Economy+ Old Economy
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Die beste Art,die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, ist, sie aktiv mit zu gestalten.
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Rahmenbedingungen der „One-Future Economy“:
Im vorherrschenden Kundenmarkt entscheiden Bedürfnisse des Kunden über Produkt- und Prozessinnovationen
Globalisierung vernetzt alle Unternehmensaktivitäten
„Information“ ist neuer, zusätzlicher Produktionsfaktorneben Arbeit, Kapital und Boden
Cyber-Economy durch flexible kleine Firmen und zahlreiche Start-up-Unternehmen
Zunahme wissensintensiver Dienstleistungen
@1. Wirtschaft
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Zunahme wissensintensiver Dienstleistungen
Quelle: Rock et al., 2000
Anteil der Beschäftigten, die Produktions- und Montage-tätigkeiten ausüben
Anteil der Beschäftigten, die Dienstleistungstätigkeitenausüben
davon: Anteil der Beschäftigten, die wissensintensive Dienst-leistungstätigkeiten* ausüben
1970 2000
40 % 22 %
52 % 75 %
29 % 55 %
*Dienstleistungstätigkeiten, die mit der Verarbeitung und Übermittlung von Informationen in Zusammenhang stehen
Anteil der Beschäftigten in den jeweiligen Sektoren
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Gründe für den unterschiedlichen Innovationsgrad bei Dienstleistern ...
Hohe Komplexität der Schnittstellen, vor allem beim Einsatz von IT
Fehlende organisatorischeStrukturen zur Dienst-leistungsentwicklung
Mangel an geeignetenVorgehensmodellen,Methoden und Werkzeugen
Keine Einbindung einer systematischenDienstleistungsentwicklung in dasInnovationsmanagement
Unzureichende Instrumentefür das Dienstleistungs-controlling und zur Dienst-leistungsentwicklungsrechnung
Notwendige Qualifikationen oft weder im Unternehmen noch am Markt verfügbar
... liegen meist im fehlenden Know-how zur Dienstleistungsentwicklung
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Wesentliche Forschungsbereiche der Dienstleistungsentwicklung
Um die Wachstumsmärkte erfolgreich zu adressieren,muss sowohl für Angebots- als auch Nachfrageseite
spezifische Forschung und Entwicklung betrieben werden
Standardisierung
http://www.dienstleistungs-standards.de
BenchmarkingEngineering
http://www.fit4service.dehttp://www.service.iao.fhg.dehttp://www.management.iao.fhg.de
z.B. z.B. z.B.
Fraunhofer-Gesellschaft, München
1980
2000
1990
Der Management-Fokus verschiebt sich ...
Produktivitätsmanagementin hierarchischen
Fertigungsstrukturen
Unternehmensfokussiertes Geschäftsprozess-
Management
Unternehmens-netzwerke
ProduktionsstrukturenAutomatisierungMaterialflussmanagement
Prozessorientierte OrganisationGeschäftsprozess-AutomatisierungInformationsmanagement
KompetenznetzwerkeSelbstorganisation
Wissens- und Innovationsmanagement
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Wissensmanagement soll helfen explizites und implizites Wissen allen verfügbar zu machen
implizites Wissen
explizites Wissen
individuelles Wissen organisationales Wissen
ist formalisierbar,beschreibbar und
zeitlich stabil
ist schwer kommunizierbar,
kaum formalisierbarund stillschweigend
ist an einzelne Personen gebunden und nur diesen zugänglich
ist mehreren Personen zugänglich
z. B. »Bauchgefühl« in neuen Situationen,
Erfahrungswissen
z. B. Wissen über Produkteigenschaften,
techn. Fachwissen
z. B. gemeinsame Werte,
Unternehmenskultur
z. B. festgelegte Prozessschritte,
Unternehmensvision
Fraunhofer-Gesellschaft, München
IntraorganisationalesWissensmanagement
Trends im Wissensmanagement (I)
IntraorganisationalesWissensmanagement
Partner
Kunden
Lieferanten
ExtraorganisationalesWissensmanagement
Von der intraorganisationalen zur extraorganisationalenOrientierung des WissensmanagementsVon der intraorganisationalen zur extraorganisationalenOrientierung des Wissensmanagements
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Trends im Wissensmanagement (II)
Kernkompetenzen
Outsourcing
Wissensmanagement
Kompetenz-management
Konzentrationauf das Kerngeschäft
Wissensverluste durchVerschlankung
Strategische Ausrichtungder Wissensbasis
Vom Wissensmanagement zum Kompetenzmanagement
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Bildung von KompetenznetzwerkenNetzwerk unabhängiger Firmen, verknüpft durch gemeinsame Geschäftsprozesseunter Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien
Zusammenführung komplementärer Kernkompetenzen
Teilen von Infrastruktur und Risiko
Flexibilität im Zugriff auf Ressourcen
Gemeinsamer Marktauftritt
Anbieten kompletter Lösungen statt einzelner Produkte
Unternehmen C
Kern-kompetenz C Unternehmen B
Kern-kompetenz B
Kunde
Unternehmen A
Kern-kompetenz A
Kompetenz-netzwerk
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Partner in Unternehmensnetzwerken sind bereit...
NetzwerkeProdukte
Interne Ressourcen
zu kooperieren
... in neuen Beziehungsmustern zu denken und zu handeln
ungewohnte Formen der Zusammenarbeitzu erproben
neue Funktionen in Wertschöpfungs-ketten zu übernehmen
Kunden-Lieferanten-Beziehungen zu gestalten
Kompetenzenzu bündeln undinterdisziplinärzu denken
Wissen neuzu verknüpfen
Geschäftsprozesseenger zu verbinden
Plattformstrategienzu entwickeln und einzusetzen
Dienstleistungen und Sachgüter zu kombinieren
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Kreativität als Basis für erfolgreiche Produkte1919 fixierte Erstideen
524 Rohprojekte
369 Boardprojekte
176 Lancierte Produkte (100%)
52 Produkte (30%)(vom Markt akzeptiert)
11 Erfolge (6 %) 17 Mittelmäßige (10 %) 24 Verlustbringer (14 %)
124 Flops (70%)(vom Markt abgelehnt)
Kienbaum, vgl. Manager Magazin 4/29.3.1993, 217.
Man muss viele Frösche küssen, um auf einen Prinzen zu stoßen!Arthur Frey, 3M, Erfinder der Haftnotizen
Man muss viele Frösche küssen, um auf einen Prinzen zu stoßen!Arthur Frey, 3M, Erfinder der Haftnotizen
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Drei strategische Ansätze der Innovation
Quelle: Courtney/ Kirkland/ Viguerie (HBR 6/97)
AktiveZukunftsgestaltungFührungsrolle bei der
Bestimmung der Wettbewerbsregeln in der
Branche, z.B.:- Standardfestlegung
- Nachfragegenerierung
Bewahrung der „Spielberechtigung“
Ausreichende Investitionen zur
Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit,
ohne frühzeitige Festlegung weiterer
Aktivitäten
Anpassung an die Zukunft
Geschwindigkeit, Agilität und Flexibilität zur
Erkennung und Verwertung von Chancen in bestehenden Märkten
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Rahmenbedingungen der „One-Future Economy“:
Wachsendes Potenzial der Informations- und Kommunikationstechnologien
UMTS-Standard ermöglicht mobile Multimedia-Anwendungen
ab 2005: Computerchips mit bis zu 30 Gigahertz Taktfrequenz (derzeit 1 - 2 Gigahertz) durch neue Fertigungstechniken
Internet 2 (USA: „Next Generation Internet“; Deutschland: Gigabit-Wissenschaftsnetz) = 42 000 Mal schneller als jetziges Internet)
Lösungen für Datenschutz und -sicherheit
2. IuK-Technik
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Insel-Strategie
Verzicht auf Integrationermöglicht schnellen Start
Strategie der Integration in vernetzten Wertschöpfungsketten
Ver
ände
rung
en im
Ges
chäf
tsm
odel
lIn
tegr
atio
ns-
stra
tegi
e
Außenwelt
Innenwelt
Stand
heute
WertschöpfungsnetzwerkeIntegrationsaspekte im E-Business
Informations-dienste
1. InternetwelleKommunikation + ausgewählte Transaktionen
2. Internetwelle„All Business is
E-Business“, E-Collaboration
3. Internetwelle
Teilweise Integration ausgewählter Dienste
Anbindung anGeschäftsprozesse
E-IntegrierteGeschäftsprozesse
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Inter-/Intra-EnterpriseCooperation
Von ERP zu Collaborative Business
In Anlehnung an SAP AG
Integrationsheraus-forderung und –aufwandwachsen quadratisch
Enterprise ResourcePlanning
Integration mitHilfe einer zentralenDatenbank
Zentrales Integrations-wissen, geringe Anzahlvon Punkt-zu-PunktVerbindungen
Collaborative Business
SAP R/3
Direktverbindungen,z.B. B²B, EDIFact
Integration Engineè Collaboration Bus
Unternehmens-datenbank
SAP Exchange Infrastructure
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Kooperatives Engineering in VR-Anwendungen
Architektur Bauteilprüfung/Abnahme
Visualisierung komplexer Informationsstrukturen
Immersive Modellierung
Ergonomie-Analyse (Online) Fertigungs-/Montageplanungund -simulation
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Rahmenbedingungen der „One-Future Economy“:
Zunehmende Flexibilisierung der Arbeit
Grenzen der Erwerbsarbeit und der Freizeit verwischen immer mehr
Selbständigkeit und Leistungsorientierung nehmen zu
Bevölkerung wird immer älter: 2003 wird es z.B. in Baden-Württemberg erstmals mehr Menschen über 40 Jahre geben als unter 40-jährige
Polarisierung der Gesellschaft in „arm“ und „reich“, „digitale Spaltung“ in Onliner und Offliner
3. Arbeit / Gesellschaft
Mitarbeiter können nicht immer jünger werden, wenn die Gesellschaft immer älter wird.Mitarbeiter können nicht immer jünger werden, wenn die Gesellschaft immer älter wird.
Fraunhofer-Gesellschaft, München
“Arbeite wo undwann Du willst!”“Arbeite wo undwann Du willst!”
Ø Flache HierarchienØ Flexible TeamsØ Projektarbeit Ø ErgebnisorientierungØ SelbstverantwortungØ Zusammenwachsen
von Arbeit und Freizeit
Paradigmenwechsel zur flexiblen Arbeit
Zeit
Struktur
Ort
mobilmobil
flexibelflexibel
dezentraldezentral
“Arbeite am fixenOrt zur festen Zeit!”“Arbeite am fixen
Ort zur festen Zeit!”
Ø Hierarchische Unternehmen
Ø Starre Abteilungs-strukturen
Ø ZeitorientierungØ KontrolleØ Trennung von Arbeit
und Freizeit
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Ø Flexibilisierung der ArbeitØMobilität der Arbeit
Ø InformationsdienstleistungenØ Internet und webbasiertes Business
Ø Next Generation Human-Computer-InterfaceØ Kreativarbeit mit neuen Technologien
Ø Less Paper WorkØWireless Cooperation
Ø Telearbeit und vernetzte UnternehmenØ Flexible Raumstrukturen
Ø Kommunikation & BegegnungsqualitätØ Innovativer Arbeitsplatz
Ø Kreatives Ambiente
Trends und Erfolgsfaktoren im Umfeld zukunftsorientierter Bürolösungen
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Rahmenbedingungen der „One-Future Economy“:
Kreativität für die Herausforderungen der Zukunft entwickeln
Permanenter Wandel erfordert Lifelong Learning
Zusätzliche Kompetenzen für eine vernetzte, mobile Welt aufbauen
Verantwortung als Chance wahrnehmen
In schwierigen Zeiten müssen Werte vermittelt werden („Wer mehr fordert muss mehr Sinn bieten“)
4. Mensch / Werte /Unternehmensführung
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Werteorientierung früher und heute (Auswahl)
früher heute
ÜberlebensorientierungArbeiten, um zu leben
Karriere-, Freizeit- und Erlebnisorientierung
Lebensplanung und -gestaltung
Befriedigung derGrundbedürfnisse
KompetenzorientierungSelbstverwirklichung
Arbeitssinn
Religiöse Werte Wertepluralismus
Gemeinschaft Gemeinschaft und Individualisierung
Gesellschafts-orientierung
AutoritätsprinzipAusführung von Anordnungen
DemokratisierungFreiräume für den Einzelnen
Gesellschafts-verständnis
Wertebasis
Grundlage desLebens
Groß-FamiliePersönliche Absicherung
Klein-Familie und IndividuumSoziale Absicherung durch Staat
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Innovationsförderliche UnternehmenskulturKlassischeUnternehmenskultur
ModerneUnternehmenskultur
Quelle: Scholz, 1998, modifiziert
Mechanistisch: „Unternehmenals Uhrwerk“
Evolutionär: „Unternehmen als Netzwerk“
Verständnis derAblauf-Organisation
Verhaltensregeln VisionAusrichtung des Verhaltens
Hierarchie Heterarchie (mit partieller Hierarchie)
Verständnis derAufbau-Organisation
Organisation von Karrieren Management von Kompetenzen
Führungsverständnis
Struktur KulturGrundlage desUnternehmens
Zusammenhalt durch Verträge
Zusammenhalt durch Sinn-Integration
Kooperations-grundlage
Fraunhofer-Gesellschaft, München
Der Zukunftswert Deutschlands ist geprägt von der Brain-Power seiner Menschen („Wettbewerb über Köpfe“).
Zur nachhaltigen Sicherung der Zukunftsfähigkeit sind exzellenteInfrastrukturen für die Wissens- und Dienstleistungsarbeit zu schaffen („The Internet-World“).
Zur Verbesserung von Kundenservice und Output müssen Unternehmen den Focus auf den Kunden legen („Konsequente Kundenorientierung“).
Nutzung der Informations- und Kommunikationstechniken zum Aufbau eines nachhaltigen Wissens- und Innovationsmanagements(„Innovationsqualität“)
Ausbau flexibler Arbeitsorganisationen und Kompetenznetzwerke
Enge Kooperation aller relevanten Kräfte ausWirtschaft, Wissenschaft, Staat und Gesellschaft
Fazit