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11. kparuni geht die Phmme nicht durch ein Drnhr- gewebe lrindrircli ? JOHN MunnAr, Lelirer der Clicrnie zii Edinbiirg. v 0 11 (Gefcliricben irn Deb. 182C, und frci rasgez. yon Gilbert.) Dafb in der abkiihlenden Natur eines Metall-Gewebes dieUrfacli zii fuclien fey, dafs die Flamnie eines breii- neiiden Kiirpers niclit diircli danklbe Iiiiidiircli gclit, gufsertu zuerfi ein anon)-nicr Correfpondcnt in Tltont-- fan's pliyfikalifclien Anntlen. Sir Htunpliry Davy hat in reinen UnterlLcliiingen fiber die Flamnie und das Verbrciiricn voii Gasniengen , ficli bcriiiilit iibcr dido Meinuiig durcliVerTiiche zu entfclieiden, iind ficli fiir fie crkllrt. Ich habe die Verfiiclie, durcli welche er fie darziitliiiil fiiclitc reiflicli erwogen einisc dcrfd- ben aucli wicdcrliolt , gefiehe aber frei , dab icli' iiiicli durch Ceine Scldub~olgen nicht iiberzeiigt und befrie- digt finde. Anfangs glaubte ich in den ErzeugniITcn des Ver- brennens des aus den Steinkolileii ficli erzeiigciidcn Gas die Aufliifung zu finden. Der WaITerdainpf, das kohlenfaure Gas und das ails dcr ttmofpliiiril'clieii Luft iibrig bleibende Stickgas niiicllteil wolil, fclticIi es niir, 11111 den Dralit -Cylinder der Lanipe her eiiie Hiille bilden, durch welche zwar die Gasarten, aber niclit dia

Warum geht die Flamme nicht durch ein Drahtgewebe hindurch?

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Page 1: Warum geht die Flamme nicht durch ein Drahtgewebe hindurch?

11. kparuni geht die Phmme nicht durch ein Drnhr-

gewebe lrindrircli ?

JOHN MunnAr, Lelirer der Clicrnie zii Edinbiirg. v 0 11

(Gefcliricben irn Deb. 182C, und frci rasgez. yon Gilbert.)

Dafb in der abkiihlenden Natur eines Metall-Gewebes dieUrfacli zii fuclien fey, dafs die Flamnie eines breii- neiiden Kiirpers niclit diircli danklbe Iiiiidiircli gclit, gufsertu zuerfi ein anon)-nicr Correfpondcnt in Tltont-- fan's pliyfikalifclien Anntlen. Sir Htunpliry Davy hat in reinen UnterlLcliiingen fiber die Flamnie und das Verbrciiricn voii Gasniengen , ficli bcriiiilit iibcr dido Meinuiig durcliVerTiiche zu entfclieiden, iind ficli fiir fie crkllrt. Ich habe die Verfiiclie, durcli welche er fie darziitliiiil fiiclitc reiflicli erwogen einisc dcrfd- ben aucli wicdcrliolt , gefiehe aber frei , dab icli' iiiicli durch Ceine Scldub~olgen nicht iiberzeiigt und befrie- digt finde.

Anfangs glaubte ich in den ErzeugniITcn des Ver- brennens des aus den Steinkolileii ficli erzeiigciidcn Gas die Aufliifung zu finden. Der WaITerdainpf, das kohlenfaure Gas und das ails dcr ttmofpliiiril'clieii Luft iibrig bleibende Stickgas niiicllteil wolil, fclticIi es niir, 11111 den Dralit -Cylinder der Lanipe her eiiie Hiille bilden, durch welche zwar die Gasarten, aber niclit dia

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I.'laniine Irindurcli gelmi, nnhdici'elbc negative Mate& n l a p aiicli wohl die MaCclien des Drahtgeweber; aiisfiil- ]en. D n s war aber eine blofse Meinung, obl'clion fie l j , .~ , a113 eiiiigcii von mir angefiellten und i n dem phi- kjop / I icn 1 journut mit getheil t eii Verfuchen &lei - :CII l i c k

Icii 6nde niin die Anfliifiing der Frage i n der Striictiir dcr Flarnnie fellfi. Die Flamme ill ein blo- kes H$iitclicn (aJi lm) , wie ich khan friiher pze ig t linbe, rind wie lich darthun k f a t , wcnn man eine Clasplatte an die Spitze des Kegels der Flaniine driickt, o&r Alkohol oder Aetlier aiif der Glasplatte ariziiiidt~. I k i l'anfteni Drficken des Kcgels der Flailline init ei- lien1 Dralitgewebe, weiclit lie zuriick d e r kriinimt fich herabwgrts , indefs lie verlii/hen miifhe, wenn das Dralitgewebe erkdtend auf fie wirkte. W e n n 1 ~ 1 ~ ~ 1 das Dralitgewebe khief halt, in die Lage irgcnd eilies Scliiiitts Jes Flanimeii -Kegcls , fo trennt ficli dm Hs~ttclieii, und der Flammen - Mantel weitet Gcli und verlgngert f c h zur Seite.

Es gelit folglich ails der Strnctur der Flamme Mbfi liervor , lofern fie ein H$hitchen ifi, dafs fie niclrt diirch die Mafchen liindiircli kann , l'elbfi wenn das Dralitgeweby gliihend in; iind davon iR der Grurrd, dafs wenn ein HHutclien liiiidiirch getrieben lviirde, cs notliwendig zu etwae folideni (Solid) werden midste. Wir finden etwae Aelinliches bei WdTer, das auf ei- nem ebnen Gewebe ails fcineni Dralite fielit; es ver- Lreitet Lcli in eineni H~iitclien iiber die Mafchen iiiid

wird ziiriickgelialteii , und driiigt duroh lie i inr erfi weiin fie Iiinltinplich erweitert worden in Gefialt klci- ncr Kiipeln lrindurch. Vielleicht herdit liierouf aucl~

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f 238 I die Verftarkung dcr Hitze diirch das gemeine Liitli- rob; indeiii es das €l~ulclieii oddr die lriiiter cinaiider folgenden IItiiitclien nacli eiiiciii Urennpiiiikt trcibt , maclit es lie lolid ' A

Ill das Dralitaewebe dcr S i c h e n u i ~ s - 1mnpe hi; 211 einem gcwiflen Grade etliitzt, To ci i t f l , i i i i i i i t ficli das en tzhdba re Gas~erncngc an der Bnfsern Obcrflxclie deceelben, nnd weiin clas cingcrcl~lolTc~~c erplofivc Mit- tel fcllfi eine,Zeit lang in Jcni Cj lindcr fortbreniit , fo ill die d a m nGtliige Iiol~c Temperatur bald errciclit. Der Draht der die Malclien bilctct Ctralilt zwar Wiir- me aiie, erlidt aber yon dem Flammenkcgel vicl melir Wgrme zngefiihrt ~ I B er ausfiralilt , nnd wird dalier rehr bald zum Cliilicri gcbraclit mi f'clinellfien, wenn dic explofive Flamiiie am SrGGtcii ifi i d in i t ohn- machtiger Wuth ge6c11 das Gitter iliws Gefringiiiflcs IklbR lachtzt, durcli welchcs illre Wirkunssweite i i m -

granzt wird. 'rreibt ninn folslicli ciiicil uiiuntcrbro- chenen Strom brenneiiden Gal'cs pgcn ein n r a l i t ~ c - webe, 6 wird diefes Gcwebe bald hinl~ngl ic l i rotli- &illend n m d ~ s j e i i i p Gas zu ciitziiiidcn , welclies 1111-

verbraiint Iiiiidiircli entwciclit wid alsdann , ~ ' C I I I I cs

auf dielic Art ciitziilidet wird , cine Vcrl~tigcruiig de9 Flam~enliral i ls a n dcr atidcrn Scite Jez Gewebes bil- det. Dalier exploclirt Schiefspulver , das auf eincm

@) Die Oberflrcbe des U'akrs hat Mangel aii Fltifigkeit und rerhglt ficli in mrnclier Bezieliuiig !vie cin Itarres HSiitchen ; aber nicbt diefes fcbcint H. Murray hier zu verfielicii , fondern, dafr die Flamme To gut als eine blofse Obetfl~iche fej, iiiders die Spitze der Liithrollrs - Flnmmo aber, d, h. kurperlicb, ails- gcdehnt ilt. Gilb.

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feiireii Drahtgcwebe i i ler einer Flamme liest, iiiclit elicr, als bis das &webe IiiiilHngliclr ltark bliilit , u111 Iilbl't das Pulver zu cntziindcn.

Bcrulitc dagegen die Siclieriiiig, welclie das Dralit- I, ccw& gegen die Fortpflanziiiig der Eiitziindung mclL Aufsen gewtilirt, darauf, dak es, wie Sir Humpliy Davy annimmt, die Flaiiime erkzltot, 1'0 kiinnteii, l e - Iiaiipte icli, R l l i ~ l i ~ l , Aether, und andera verbrennli- clic Kiiirpcr in Beriiliruns mit kiililenden Obcrflii- clicii folclicr Art weder eirtflammt werden nocli fortbrennen ; fie allcaber IaCTen ficIi auf einer Kupfcr- platte eiitflaiiinicii , litid brenneii n u f i1ir fort, nnge- aclilet es keincii bclTern W~rtuclritcr n n ~ c r dcii Mc- tallen 01s Kupfer gicbt.

W e n n i n dem Knallgae-Geblsfe die Flanime durc.1, Znfdl i n das Beli~ltnifs des vcrdicliteten Knallgas 211-

riick tritt, Co kaiin, da dicrc Flnninie (\veil fie walir- I'clieinlicli lolid (nJulid) ili, wic zuerfi Hr. 0 s w a1 d S y rn nach der Natur der angewendeten Materialieii gc- [cltloflcn hat) "1, niclit den voransgefetzten Einlcl i r~i i - kungen untcrworfcn r e p , welclic iiur in dcin Fall Statt funden, wenn he ein Hiiutchen w8rc. Dagegen ifi das Zuriicktreten diefer Flamnie in den Gasbelid- ter durch lo viele Siclierheits - Wachen hindurcli , Lei der angeiioninicnen erkalteiideii Einwirkung , nnLe- SreiIlich. Sic trXt auf niclit weniger als vier Sichernnp-

*) Der Auffatz i l l aus dem J. 1816, und zeigt, drfs drr innere Theil de,r gewolinlichen Flauame rergleichungsweife mit det Sufaern brennenden FlPclie kiihl fey, in der Flamme der ICnallgas- Geblifes rber die ganze U a l h brenoe urld d;llirr einr ro aofsrrordentliche Hittr gebr. Gilb.

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Anfidten, uiid ninrv zulettt noch ein SicIiemngs- VeiitiI durclibreclien ehe fie in den Uehrlter Loinmen konn; irnd docli mufs lie in diefem rneutus infernu8

den Clinrakter der Flamiiir belialteil um ihr Unlieil an- ricliten z ~ i kiinnen. Da lollte nim doc11 walirlich deir- ken, miire fie hinlanglicl~ abgekiililt C e p , bevor fie

diirch diere Ltinge liindnrcli ifi. Die erfie AnGclit Zeigf iins cine I‘clir einfiache

Iind, wie es mir fchcint , geiiiigeiide Erklarung der Thttfaclicn in der Structiir und der Rr?Ccliaffcnlreit der El~nirnen felbR. Dagegen lrfst ficli niclit oline Wi- derfireben die zweite Anliclrt annelimeii , bei welclici voraiisgefetzt werden wiirde , e h Drahtgewebe be- lialte auch \Venn es diinkrlrotli g1i‘he feine abkfih- lend0 Ei~enfchdt , bis es zit der Teiiiperatur g&n- go in welcher es rclllagende Wetter entziiiide. J O

&ere Erklariingsart w lir-da tiiis rclLfi niithigen aiiz11-

Iichnien, dars Miafclieii in I’aiier, in l l aar - Geflccllien und von andern ru’iclit -Leitern der Wzrnie gebildet, fo problematifcli a i d das Abkiililiings - Verniiigen Jiefer Materien ift, doch der Flanirne den Durcl igiq 11\18 dem Grnndc verweigeni, weil lie lie abkiilileii nnd erkalten niaclicn. Je nielir icli uber diere Sache nacIi- denke, defto ungenugendcr fclieint niir dicfe letztere Annahme zu feyn.