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Jahresbericht Feingeister Provokateure Visionen Erinnerungen Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg 2017

Visionen Erinnerungen éåçè

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Jahresbericht

Feingeister

Provokateure

Visionen

Erinnerungen

Haus der Heimat des Landes

Baden-Württemberg

2017

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Jahresbericht 2017

Titelfotos

Links: Prämierter Beitrag zum Schülerwettbewerb –inszenierte Fotografie von Franceska Geßler, Kl. 12/6, Gewerbliche Schule Ravensburg.

Rechts: Mitglieder des Kammerorchesters arcata stuttgart.

BegrüßungDr. Christine AbsmeierLeiterin des Hauses der Heimatdes Landes Baden-Württemberg

Kooperationen

Stadtbibliothek Stuttgart

Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein e. V.

Jüdische Kulturwochen 2017

Evangelische Landeskirche in Württemberg

Hospitalhof Stuttgart

Akademie für gesprochenes Wort

Eberhard Karls Universität Tübingen

Urząd Marszałkowski WojewództwaŁódzkiego, Wydział Współpracy Zagranicznej

ausdrucksreich e.V.

Ungarisches Kulturinstitut Stuttgart

Literaturhaus Stuttgart

DJO Deutsche Jugend in Europa

DZM Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm

Kulturreferentin für Südosteuropa am DZM Ulm

AKVO Arbeitsgemeinschaft der katholischen Vertriebenenorganisationen

Eberhard-Ludwigs-Gymnasium Stuttgart

Königin-Olga-Stift Stuttgart

Rosensteinschule Stuttgart

Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Heidelberg

Johann-Philipp-Palm-Schule Schorndorf

Max-Planck-Gymnasium Lahr

Theodor-Heuss-Gymnasium Esslingen

Gemeinschaftsschule Schule im SandBietigheim-Bissingen

Gemeinschaftsschule Schopfloch

Die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann gehört zu den Persönlichkeiten, derenForschungen unsere Arbeit immer wieder inspirieren. Im November 2017 erhieltsie, einmal mehr, einen renommierten Preis. Sie beschäftigt sich in ihren Pub -likationen mit der deutschen Erinnerungskultur. Nach einer intensiven Phase des Aufbaus in den 1990er-Jahren konstatiert sie mittlerweile ein „wachsendesUnbehagen“. Zeitlich falle diese Tendenz mit einen gravierenden Einschnitt zusam-men: Das Ende der Ära der Zeitzeugen sei erreicht, zugleich auch das „Ende der Deutungsmacht der 68er-Generation“. Es gelte, das „gemeinsame Projekt der Erin-nerungskultur“ neu zu überdenken.

Diesen Rahmen denken wir bei unseren Veranstaltungen, Ausstellungen und dervielfältigen Jugendarbeit mit. Unser Beitrag ist es, an die historischen Beziehungenzwischen Deutschland und den Staaten im östlichen Europa zu erinnern, das Wis-sen um sie lebendig zu halten. Dazu laden wir den schlesischen SchriftstellerMatthias Nawrat ein, der in einem prämierten Roman abgründig und schaurig-komisch deutsch-polnische Familiengeschichte schreibt. Dazu brachte das BerlinerEnsemble Zwockhaus, wie unfassbar, Kabarett-Nummern aus dem Getto There-sienstadt auf unsere Bühne und bewegte zutiefst.

In einem Schlusskapitel zitiert Aleida Assmann Elias Canetti, den bulgarischen Literaturnobelpreisträger: „Vorbei ist nicht vorüber.“

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Einblicke

RaumgewinneJahresbericht 2017

„Ortswechsel“Die Inszenierung der Kinderoper Brundibár, die Schülerinnen und Schülerdes Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums im Stuttgarter Theaterhaus auf dieBühne brachten, gehörte 2017 zweifelsohne zu den Programmhöhepunktendes Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg (HdH BW). Nachdem Konzert des Kammerorchesters arcata stuttgart im stilvollen KursaalCannstatt gab es begeisterte Rückmeldungen aus dem Publikum. Die Koope-ration mit dem Literaturhaus Stuttgart schließlich führte lesebegeisterteGäste zweimal in dessen Räumlichkeiten im Bosch-Areal.

Es hat Symbolcharakter: Das HdH BW öffnet sich – erweiterten Themen-stellungen, auch aktuellen Fragen, und nun im ursprünglichen Wortsinnanderen Spielstätten. Die Ausstellungs- und Veranstaltungsräume in derSchlossstraße besitzen zwar ihren speziellen Charme, sie setzen aber auchGrenzen. Größere Ensembles haben keinen Platz, Theater funktioniert nurminimalistisch. Kooperationen eröffnen neue Möglichkeiten. So zeigt dasHaus innerhalb der Stuttgarter Kulturszene deutlich mehr Präsenz.

BibliothekDer Bestand der öffentlichen Spezialbibliothek des HdH BW ist in seinerTiefe und Breite in Stuttgart und der Region einmalig. Forschende und Stu-dierende nutzen ihn ebenso wie Leser, die aktuelle Publikationen des Buch-markts zeitnah ausleihen möchten. Der 2017 neu gestaltete Belletristik-Bereich ermöglicht Literaturinteressierten den gezielten Zugriff auf über3.500 Romane, Gedichtbände und Anthologien.

Gegen den StromIm Laufe des Jahres 2017 stieg die Zahl der Veranstaltungen zum Reforma-tionsjubiläum kontinuierlich an. Die im Herbst 2016 eröffnete Ausstellungdes HdH BW fand, trotz beeindruckender Konkurrenz, weiterhin sehr gro-ßen Zuspruch beim Publikum. Viele Besucher betonten, an der dezidiert„anderen Sicht“ auf das Thema interessiert zu sein: Die Reformation setztesich durch und wurde als Erfolgsgeschichte geschrieben, aber sie hatte auchihre Opfer und Verlierer. Die Auswirkungen der Bewegung trieben Gläubigedazu, ihre Heimat zu verlassen. Das Herzogtum Württemberg spielte dabeieine große, bisher kaum öffentlich wahrgenommene Rolle.

Die Ausstellung des HdH BW konzentrierte sich auf drei Beispiele: Der Laientheologe Caspar Schwenckfeld von Ossig überwarf sich mit den Wit-tenbergern und floh aus Schlesien in den deutschen Südwesten. Umgekehrtverließen Gruppierungen der Täufer die Region, um in Mähren ihre Visioneiner urchristlichen Gesellschaft zu verwirklichen. Wesentlich später zogenPietisten aus Württemberg gen Osten, um in der Nähe des biblischen Ber-ges Ararat ohne kirchliche und staatliche Bevormundung zu leben.

Das Donauschwäbische Zentralmuseum übernahm die Ausstellung undzeigte sie ab dem 7. Juli 2017 in den eigenen Räumlichkeiten in Ulm.

Einträge im Gästebuch

„Ein Thema, das sonst so gerne vergessen wird.“ – „Wertvoll, danke!“ –„Alle Anerkennung für Konzeption und Visualierung“ – „Es ist gut, dass auch einmal die in der Re formation Verfolgten zu Wort kommen.“

Große Bühne für den großenAuftritt – 2017 lud das HdH BWins Theaterhaus und in denKursaal Cannstatt ein.

Die Nachfrage nachGruppenführungendurch die beiden Kura-torinnen war enorm.

Lange nach der Reformation wollten würt-tem bergische Pietisten das Ende der Welt,angezeigt auf der Tabula Chronologica von1823, in der Nähe des biblischen Berges Araraterwarten. (Ev. Kirchengemeinde Nabern)

Staatsrätin Gisela Erler

informierte sich über dasAngebot des HdH BW.

Flucht vor der ReformationTäufer, Schwenckfelder und Pietisten zwischen dem deutschen Südwesten und dem östlichen Europa

Ausstellung und Rahmenprogramm

Dauer

27. Oktober 2016 –8. Juni 2017

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Flucht vor der Reformation

Der GroßinquisitorRudolf Guckelsberger liest Dostojewski

Iwan Karamasow ist ein Intellektueller, stellt alles in Frage, und verzweifelt voll des Zornsam Zustand der Welt. Seinem tief im Glauben verwurzelten Bruder Aljoscha vermittelter die Quintessenz seines Denkens in Form einer „Phantasie“: Jesus Christus erscheintein zweites Mal, inmitten der Gräueltaten der spanischen Inquisition. Der Großinquisitorlässt ihn unverzüglich in den Kerker sperren und hält ihm in einem gewaltigen Monologdas Scheitern seiner Lehre vor. Christus selbst habe mit der unbedingten Freiheit, in dieer die Gläubigen entließ, die Menschheit kolossal überfordert und letztlich ins Unglückgetrieben.

Rudolf Guckelsberger las das berühmte Kapitel aus Dostojewskis Roman Die Brüder Kara-masow hochkonzentriert. Nichts lenkte ab von den existentiellen Fragen, die der Textdiskutiert und die wohl nie an Brisanz verlieren werden.

Ein Mord in höchsten KreisenDer Fall Hans von Hutten

Dr. Sybille Oßwald-Bargende wehrt sich als Historikerin gegen romantisch-verklärendeInterpretationsmuster, die im Laufe der Zeit die Sicht auf einen Kriminalfall im Jahrhun-dert der Reformation geprägt haben.

In ihrem Vortrag analysierte sie den kulturgeschichtlichen Hintergrund des Mordes vonHerzog Ulrich von Württemberg an seinem Stallmeister Hans von Hutten. Natürlichspielte Ulrichs Verhältnis zu Huttens Ehefrau eine Rolle – aber für Oßwald-Bargende wardie Tat nicht vorrangig der Schlusspunkt eines Eifersuchtsdramas. Das öffentliche Spottenüber die Beziehung zu Ursula hatte, nach dem Selbstverständnis des Herzogs als Adliger,dessen Ehre verletzt. Dieser Kränkung musste er mit Rache begegnen, das verlangten dieKonventionen, das war ihm nicht zu ahnden. Wer weit zurückliegende Zeiten betrachtetund interpretieren möchte, muss auch die herrschenden Wertevorstellungen bedenken,so das Fazit.

Außenseiter der Reformation und das Medium BildMassenmedien als Meinungsmacher

Anhand einer Fülle von Bildmaterial zeigte die Kirchenhistorikerin Dr. Christiane Gruber,wie zu Reformationszeiten die neuen Massenmedien Flugblatt und Druckschrift Meinungmachten. Ihr Beispiel zum Einstieg in den Vortrag war schlagkräftig. Auf einem Kupfer-stich von 1565 blickt Caspar Schwenckfeld von Ossig mit leeren Augen ins Nichts. Einillustriertes Flugblatt, wenige Jahre jünger, lässt ihn freundlich den Betrachter anschauen.Der Unterschied in der Wirkung ist frappant, die Strategie der Publizisten offensichtlich:Hier wurde für oder gegen den schlesischen Reformator, und damit auch für oder gegenseine Theologie, Stimmung gemacht.

Lesung

18. Januar 2017

Vortrag

1. Februar 2017

Vortrag

23. Februar 2017

„Hier atmet alles Einsamkeit, hier ist alles rätselhaft“Musikalisch-literarische Reise nach Kaukasien

Der Pianist Alexander Reitenbach entführte seine Zuhörer in die Musikwelt des Kaukasus.Kompositionen unter anderem von Aram Chatschaturjan, Arno Babadjanian, Sulchan Zin-zadse und Wascha Asaraschwili, viele selten im Konzertsaal zu hörende Werke, standenauf seinem Programm. Im literarischen Teil des Abends las Toni Marie Leisz, Studentin ander Musikhochschule Stuttgart, Auszüge aus Reisebeschreibungen und Romanen.

„Des Evangeliums willen verjagte Glaubensgenossen“Salzburger Emigranten im deutschen Südwesten

Im 17. und im 18. Jahrhundert zogen zwei Gruppen von Glaubensflüchtlingen aus dem Erzbistum Salzburg nach Württemberg. Die Reaktionen des Herzogtums auf die Ankömm-linge fielen höchst unterschiedlich aus: 1683/84 waren die rund 600 Flüchtlinge aus demDefereggental hochwillkommen, halfen beim Wiederaufbau nach dem DreißigjährigenKrieg. 1731/32 fanden rund 20.000 Emigranten in dichtbevölkerten, prosperierendenGebieten wenig Aufnahmebereitschaft, wurden von den Behörden als Belastung emp-funden und zum Weiterziehen ermuntert. Eberhard Fritz, Archivar des Hauses Württem-berg, verwies in seinem Vortrag ausdrücklich auf Parallelen zur heutigen Situation.

Der Deutsche Orden und die Reformation in PreußenPolitische Instrumentalisierung der Reformation

Die römisch-katholische Gemeinschaft des Deutschen Ritterordens nahm seit dem 13. Jahrhundert im Ostseeraum eine wichtige Rolle ein, gründete dort auf einem Gebietöstlich von Thorn und Danzig bis zur Memel einen eigenen Staat. 1525 wandelte ihn derHochmeister des Ordens, Albrecht von Brandenburg-Ansbach, in ein protestantisches Her-zogtum um – eine spektakuläre Tat mit immensen Auswirkungen. Albrecht reagiertedamit auf die Bedrohung durch den mächtigen Nachbarn Polen und sicherte Pfründe ab.Die Ideen der Reformation boten ihm die moralische Legitimation, ausschlaggebend warletztlich das Ziel des Machterhalts, so die These des Vortrags von Prof. Dr. Udo Arnold.

„ … den Tod für uns zerbrochen,den Himmel aufgeschlossen…“Frauen in der Reformation

Dagmar Claus, Dramaturgin der Akademie für gesprochenes Wort, konzipierte für dasHdH BW ein intensives Programm, in dessen Zentrum vier Frauenschicksale der Refor -mationszeit standen. Gemeinsam mit Maren Ulrich, Elisa Taggert und Florian Esche lassie Abrisse der Biografien von Anna von Brieg, Katharina Sidonia von Teschen, AppoloniaHirscher und Elisabeth Cruciger. Lyrik aus mehreren Jahrhunderten ergänzte das Pro-gramm, musikalisch untermalte Michael Lieb am Klavier.

Konzert

29. März 2017

Vortrag

25. April 2017

Vortrag

10. Mai 2017

Lesung

16. Mai 2017

Ausstellung und Rahmenprogramm

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Matthias NawratDie virtuose Umkehrung der Dinge

Opa Jurek ist gewitzt und äußerst kreativ im Finden von Lösungen und Auswegen. Soüberlebt er mit seiner Familie schwierige Kapitel deutsch-polnischer Geschichte, einesdavon spielt in Auschwitz. Im HdH BW erklärte der aus Opole stammende Autor MatthiasNawrat, welche Erzählstrategien er entwickelt hat, um nach zwanzig Jahren Leben inDeutschland seinen autobiografischen, in Schlesien spielenden Roman Die vielen Todeunseres Opas Jurek schreiben zu können. Seine/Opa Jureks „umgekehrte Humoristik“ stellthistorische Realitäten schlichtweg auf den Kopf, führt sie ins Absurde – und bringt sie soden ahnungslosen Nachgeborenen greifbar nahe.

Marjana GaponenkoEin „Flirt mit der Bitternis des Lebens“

Charmant und unbarmherzig, störrisch und nett – Personen, die solche Eigenschaftenvereinen, leben auffallend häufig in Wien. So auch die Autorin Marjana Gaponenko, die ausder Ukraine stammt. Das Personal ihrer Werke, im HdH BW las sie aus Das letzte Rennen,hat Ecken und Kanten, ist gezeichnet, gebrochen und verletzt. Im Gespräch gestand Gapo-nenko, dass sie Perfektion hasse. Wichtig sei ihr das Empfinden von „Wehmut“, dies habeihre Generation, aufgewachsen im östlichen Europa, wohl vererbt bekommen, und:Humor gehöre unbedingt dazu. So entsteht dann der spezielle Ton, der ihre Werke prägt.

Dana Grigorcea„Bukarest könnte leuchten“

Dana Grigorcea ist in Bukarest geboren, lebt seit langem in Zürich und fragt sich in ihremRoman Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit unter anderem, wo eigentlich ihre Heimatliege. Mit ihrer Hauptfigur Viktoria schickt sie die Leser auf eine Zeitreise durch die Mil-lionenmetropole Bukarest. Assoziativ verknüpft sie die Situationen, reiht Erinnerungenaneinander. So gestaltet Grigorcea Räume: Mehrere zeitliche Ebenen überlagern sich, erstdie Summe schafft das komplette Bild – „das kann nur Sprache“. Als Autorin kämpft siegegen das Verschwinden der Sinnlichkeit und kreiert „emotionale Geografien“, Orte zumzuhause Fühlen.

Natascha Wodin: Sie kam aus MariupolAuf der Suche nach der eigenen Herkunft

2017 startete das HdH BW eine Kooperation mit dem Literaturhaus Stuttgart. Vor ausver-kauftem Hause sprach in der ersten gemeinsamen Veranstaltung der LiteraturkritikerHelmut Böttiger mit der Schriftstellerin Natascha Wodin. Für Sie kam aus Mariupol hattesie 2017 den Preis der Leipziger Buchmesse erhalten.

Ausgezeichnet wurde Wodin für die bewegende literarische Rekonstruktion des Lebens-weges ihrer ukrainischen Mutter. Sie selbst war noch ein Kind, als diese Selbstmord begingund ihre Tochter in einem deutschen Lager für Zwangsarbeiter zurückließ, ohne jeg-liche Kenntnis der Familiengeschichte, heimatlos, in einer feindseligen Umwelt. Erst Jahr-zehnte später, sie hatte bereits ihre ersten Bücher veröffentlicht, machte sich NataschaWodin auf die Suche nach der eigenen Vergangenheit. Nichts hatte sie gewusst von ihrerteilweise intellektuellen, teilweise adligen, weitverzweigten Verwandtschaft in Osteu-ropa, von dem fürchterlichen Schicksal, das ihre Eltern mit zahllosen Zwangsarbeiternwährend und nach dem Zweiten Weltkrieg geteilt hatten. Helmut Böttiger sprach dieAutorin auf den nüchtern-distanzierten Ton ihres autobiografischen Werkes an. Wodinerklärte: „Die Fakten sprechen für sich“. Über solches Leid sei nicht pathetisch zu schreiben.

Helmut Böttiger: Wir sagen uns DunklesLiebesgeschichte schreibt Literaturgeschichte

Noch ein zweites Mal begegnete das Publikum von Literaturhaus und HdH BW HelmutBöttiger. Diesmal diskutierte er als Autor, für seine Arbeiten vielfach ausgezeichnet, mitdem Literaturkritiker Denis Scheck über sein aktuelles Werk Wir sagen uns Dunkles. DieLiebesgeschichte zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan ist ein faszinierendesStück Literaturgeschichte. Klatsch und Tratsch, Rezeptionsanalyse und Lyrikinterpretation,Blicke ins Innere des Literaturbetriebs und in die Psyche zweier Künstler – das äußerst leb-hafte Gespräch zwischen den beiden Kennern bot vielfältigste Anregungen.

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ortswechsel osteuropa

anderswoDas HdH BW setzte seine im Vorjahr begonnene Lese- und Gesprächsreihe fort. IreneFerchl, Stuttgarter Kulturjournalistin, unterhielt sich mit einem Autoren und zwei Auto-rinnen, die aus Osteuropa stammen und in deutscher Sprache schreiben. Die Diskussionendrehten sich um unterschiedliche Strategien, autobiografische, historische oder geogra-fische Fakten in Fiktion zu übersetzen, um die Spielarten von Humor und Trauer – undimmer wieder um den Osten als Heimat.

Gesprächsreihe

Autoren im Gespräch

Lesung und Gespräch

16. März 2017

Lesung und Gespräch

15. Februar 2017

Lesung und Gespräch

11. Juli 2017Im Literaturhaus

Lesung und Gespräch

26. September 2017Im Literaturhaus

In Kooperation mit demLiteraturhaus Stuttgart

Lesung und Gespräch

12. April 2017

Sie sprechen über Literatur: Irene Ferchl mitMatthias Nawrat, Helmut Böttiger und DenisScheck nach der Begrüßung durch Dr. StefanieStegmann, Leiterin des Literaturhauses Stuttgart.

© Susanne Schleyer/autorenarchiv.de

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Filmvorführung

20. März 2017

Workshop

22. März 2017

Opernaufführungen

1. Juni 2017, 11 und 19 UhrTheaterhaus Stuttgart

In Kooperation mit dem

Eberhard-Ludwigs-Gymnasium, Stuttgart

Theresienstadt – „die Stadt Als-ob“

1941 errichteten die Nationalsozialisten in Theresienstadt ein Sammel- und Durchgangs-lager für Juden. Dort inszenierten sie ein monströses Täuschungsmanöver für die Welt-öffentlichkeit: Geduldet, gar gefördert wurde eine bunte Kulturszene mit Theater, Operund Kabarettprogrammen. Für die Internierten, Interpreten und Publikum, wurde Kulturzur Überlebensstrategie, zur Kraftquelle für das Überleben im grauenhaften Lageralltag.

Eine Oper für Kinder – BrundibárIm Zentrum des Veranstaltungsschwerpunkts im HdH BW stand ein Musiktheaterprojektmit dem Eberhard-Ludwigs-Gymnasium. Schülerinnen und Schüler des humanistischenGymnasiums mit Musik-Schwerpunkt studierten Hans Krásas Kinderoper Brundibár ein.Mit einbezogen waren das Orchester unter Leitung von Gereon Müller mit den Musikmen-toren aus der Schülerschaft am Dirigierpult, der Nachwuchschor von Andrea Amann undDirk Siegel mit diversen Solistinnen und Solisten sowie, bei der Gestaltung des Rahmen-programms und des Programmheftes, der Geschichtskurs der K1 von Johannes Steymans.

Workshop und DokumentarfilmHannelore Brenner, Autorin und Verlegerin aus Berlin, beschäftigt sich seit mehr als zwan-zig Jahren mit Theresienstadt. Sie führte die Teilnehmer des Oberstufenkurses währendeines Workshops in das Thema, seine historische Dimension und die Hintergründe ein.Schon vorher hatte das HdH BW im Musiksaal des Gymnasiums eine Aufführung desDokumentarfilms Wiedersehen mit Brundibár organisiert. Der Regisseur Douglas Wolfs-perger war zu Gast und beantwortete Fragen der Schülerinnen und Schüler. Sein Filmbegleitet eine Jugendtheatergruppe, die Brundibár probt und bei einem Besuch in There-sienstadt eine Überlebende des Holocaust kennenlernt. Greta Klingsberg hatte selbst imGetto die Aninka in Brundibár gespielt. Nach der Vorführung der Dokumentation im Ebelubestätigten Rückmeldungen der Eltern, wie groß ihre Wirkung gerade auch bei den jün-geren Klassenstufen war, wie viele Fragen sie aufwarf.

Zusammenhalt macht starkZwei Aufführungen von Brundibár im Stuttgarter Theaterhaus bildeten den Schluss- undHöhepunkt des Projekts. Die Teilnehmer des Geschichtskurses eröffneten die Abend -veranstaltung mit Lesungen aus Zeitzeugenberichten, Hannelore Brenner moderierte.Dann übernahmen die Musiker die Bühne und begeisterten das Publikum mit ihrer Ins -zenierung der Geschichte von Aninka und Pepíček. Das arme Geschwisterpaar kämpft,gemeinsam mit einer Schar vermeintlich schwacher Tiere, in der erbarmungslosen Weltder Erwachsenen um Mitgefühl und Gerechtigkeit. Solidarität macht stark und dieGerechtigkeit siegt – Brundibár hat ein gutes Ende, schließt mit fröhlichen, hoffnungsvol-len Tönen. Mehr als fünfzig Mal wurde die Oper im Getto Theresienstadt aufgeführt. Derweitaus größte Teil der damaligen jungen Sänger wurde später in Auschwitz ermordet.

Jugendprojekt

Linke Seite: Nora Liebhäuser und Johannes Rempp sangen die Partien der Aninka und des Pepíček,der Nachwuchschor mit weiteren Solisten unddas Orchester des Ebelu stützten die Aufführung.Unten: Teilnehmerinnen des K1 Geschichts-kurses lasen vor Beginn aus Zeitzeugenberichten.

Sie sind Überlebende des Brundibár-Ensembles in Theresienstadt: DieMädchen von Zimmer 28 tragen ihreErinnerungen in einer Ausstellung,einem Buch und Zeitzeugengesprä-chen weiter, Hannelore Brenner ini-tiierte und leitet das Projekt.

Hannelore Brenner im Workshopund Douglas Wolfsperger nach derAufführung seines Dokumentar-films bereiteten die Schüler vor.

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Theorie und Praxis – zwischen denVorträgen und Diskussionen die Ver-kostung von türkischem Kaffee und Tee.

„…und die Musik spielt dazu!“Lieder von Ilse Weber und des Theresienstädter Kabaretts

In Theresienstadt existierten mehrere Formationen, die sich der Kleinkunstform des Kaba-retts verschrieben hatten. Sie führten Parodien bekannter Gassenhauer auf, bitter-böseumgetextet mit Szenenbeschreibungen aus dem Getto-Alltag, spielend mit dem speziel-len Vokabular, das sich die Internierten geschaffen hatten. Das Berliner EnsembleZWOCKHAUS verwendet in seinem Namen den Theresienstädter Begriff für Irrenanstalt.Winfried Radeke, Maria Thomaschke, Andreas Jocksch und Nikolai Orloff bewiesen, dasssich der Witz, die Gewitztheit der Kabarett-Nummern tatsächlich nachempfinden lässt.Und sie zeigten zutiefst berührend, wie dieser Ton ganz schnell in Resignation, Verzweif-lung oder Trauer umschlägt. Bei den Werken von Ilse Weber, die den zweiten Teil desAbends bildeten, herrscht letztere vor. Die Schriftstellerin arbeitete im Getto als Kinder-krankenschwester und wurde 1944 gemeinsam mit ihrem Sohn in Auschwitz ermordet.

Die TigerinEine „absonderliche Liebesgeschichte“ von Walter Serner

Im August 1942 wurde der als Dadaist bekannt gewordene Schriftsteller Walter Sernernach Theresienstadt deportiert, wenig später in Riga ermordet. Das Duo Phantasma,Michael Stülpnagel als Sprecher und Johannes Weigle am Klavier, erinnerte mit seinem„literarischen Kopfkino“ an den heute fast vergessenen Autor.

Michael Stülpnagel las aus Serners Roman Die Tigerin. Bei seiner Veröffentlichung 1925hatte dieser für einen Skandal gesorgt. Er spielt im Milieu der Prostituierten und Ganovenum den Pariser Montmartre und provozierte damit. Die Geschichte der merkwürdigenLiebe zwischen Bichette und Fec, erzählt in entfesselter Sprache mit wilden Wortschöp-fungen, verstörte die Zeitgenossen. Das Paar ist nicht durchschaubar, die Figuren bleibenin der Schwebe. Johannes Weigle unterstrich die flirrende Atmosphäre mit seiner teils jazzigen, teils impressionistischen Klavierbegleitung.

Wissenschaftler und Ausstellungsmacher trafen sich im HdH BW zu einem kultur -geschichtlichen Kolloquium unter Leitung von Dr. Annemarie Röder. In Vorträgen undDiskussionsbeiträgen riefen sie den historischen Kontext in Erinnerung, in dem die An -eignung eines fremdartigen Getränks stattgefunden hat, das heute eine immenseWertschätzung in der eigenen Kultur erfährt.

Zunächst nahm Dr. Robert Born, Leipzig, die Rezeption des orientalischen Genussmittelsin der ostmitteleuropäischen Kultur in den Blick. Josef Wolf, Tübingen, berichtete über dentürkischen Kriegsgefangenen Luigi Ferdinando Marsigli, der 1685 eine Abhandlung überden Kaffee verfasste. Die in Sarajevo lebende Journalistin Adelheid Wölfl erklärte, wie inBosnien-Herzegowina nach Kriegsende 1995 der Kaffee zum Symbol für nationale Identi-tät wurde, bevor Kurt Sartorius Exponate aus der Ausstellung „Filterkaffee, adieu!Kaffeekultur im Unterland – damals und heute“ in Bönnigheim vorstellte.

Folklore und MythosDr. Elisabeth Fendl, Freiburg, analysierte zum Auftakt des zweiten Tages die touristischeInszenierung und Folklorisierung in den böhmischen Bädern, wo Kaffeemädchen ihreGäste in trachtenartiger Kleidung bedienten. Dr. Peter Becher, München, beschäftigte sichmit dem Kaffeehaus als „Ort des literarischen Lebens“, nannte klingende Namen wie FranzKafka oder Egon Erwin Kisch. Wo sich das Thema Kaffee in der Dichtkunst widerspiegelt,zeigte die Literaturwissenschaftlerin Dr. Anke Pfeifer aus Berlin. Sie ging beispielhaft aufMircea Cărtărescu ein, der die versunkene Insel Ada Kaleh und ihre Kaffeekultur mythisiert.

Henrike Hampe vom Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm warf zum Abschluss inihrem Vortrag die Frage auf, welche Themen mit welchen Mitteln publikumswirksam dar-gestellt werden können. Die Ergebnisse des Kolloquiums werden in eine Ausstellung desHdH BW einfließen.

Literarische Soiree mit Jutta MenzelDer erste Tag des Kolloquiums endete mit einem unterhaltsamen Streifzug durch dieGeschichte des Heißgetränks. Die Schauspielerin Jutta Menzel spickte ihn mit einer Füllean Anekdoten, Aphorismen und literarischen Huldigungen.

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Rahmenprogramm

Theresienstadt – „die Stadt Als-ob“

Kabarett

22. Juni 2017

Lesung

10. Juli 2017

Links: Das Ensemble ZWOCKHAUSwagte sich an das abgründigeThema „Kabarett im Getto“.Rechts: Michael Stülpnagel vomDuo Phantasma las eine „abson-derliche Liebesgeschichte“.

Kaffee verbindetKleine Kulturgeschichte eines heißgeliebten Getränks

ProjektKolloquium

26. und 27. Juli 2017

Anekdoten und Accessoires – Jutta Menzel schmückt die Szene aus.

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Büchergutscheine, Geldpreise für die Klassenkasse, die Teilnahme am Preisträgertag oder,als Hauptpreis, die einwöchige Reise ins östliche Europa – jedes Jahr auf’s Neue belohntdie Jury aus Lehrern verschiedener Schulformen das Engagement der Wettbewerbsteil-nehmer und zeichnet die besten ihrer Arbeiten aus. Zum diesjährigen Thema „Heimat“erhielt das HdH BW besonders viele Einsendungen aus dem Bereich der kreativ-künst -lerischen Aufgaben: Die Schülerinnen und Schüler inszenierten Klischees, indem sievermeintlich osteuropa-typische Portraits im Stile der amerikanischen Künstlerin CindySherman fotografierten. Oder sie setzten sich mit der Überlieferung von Märchen aus -einander und zeichneten ihre Vorstellung des russischen Feuervogels.

Bei der feierlichen Preisverleihung am 14. Juli im HdH BW gratulierte MinisterialdirektorinGerda Windey vom Kultusministerium. In ihrer Ansprache zog sie die historischen Liniennach, die Baden-Württemberg mit dem östlichen Europa seit Jahrhunderten verbindet.

Die erfolgreichste Schule in Baden-Württemberg war, bereits zum zweiten Mal innerhalbder letzten Jahre, das Rosenstein-Gymnasium in Heubach bei Schwäbisch Gmünd. Dieinsgesamt mehr als sechzig Preise verliehen Mitarbeiterinnen des HdH BW während einerseparaten Feierstunde im Musiksaal der Schule vor Ort.

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HeimatBaden-Württemberg und das östliche Europa

PreisträgerfahrtDie Hauptpreisträgerinnen und -preisträger erwartete eine Rundreise durch Bulgarien.Nach der Stadtführung durch Sofia besuchte die 22-köpfige Gruppe die Kirche von Bojanamit ihrer berühmten mittelalterlichen Kunstmalerei. In Plovdiv beeindruckte die hübscheAltstadt, rund um das Batschkowo-Kloster die leider regenverhangene Gebirgslandschaft.Nach Stationen im Tal der Rosen in Kazanlak und der Festung Veliko Tarnovo, Kulisse fürein spektakuläres Licht- und Tonspektakel, endete die Fahrt schließlich in Varna amSchwarzen Meer. Hier verbrachten die Jugendlichen einen Tag gemeinsam mit bulgari-schen Schülerinnen und Schülern, die sich trotz Sommerferien dazu bereit erklärt hatten,den Deutschen als Reiseführer ihre Stadt und ihre Schule vorzustellen.

PreisträgertagZum Preisträgertag trafen sich 17 Gewinner im Schwaben-Park im Welzheimer Wald. AmEnde eines anstrengenden Schuljahres lud das HdH BW zum relaxten Spaß-Haben in denFamilienpark mit Fahrgeschäften und Tiergehegen ein.

Workshop „Heimat“„Was bedeutet Heimat für dich persönlich? Welche Gründe gibt es, seine Heimat zu ver-lassen? Wie hängen Heimat und Migration zusammen?“ So formulierte das HdH BW dieAusgangsfragen des Workshops, der an das Thema des Wettbewerbs heranführen sollte.Bei der Suche nach Antworten standen die Länder des östlichen Europas im Fokus. Insge-samt zehn Schulklassen von Werkrealschulen, Realschulen und Gymnasien, etwa ausNeckargemünd, Amtzell, Ulm und Freiburg, interessierten sich für dieses Angebot. In ihremFeedback lobten die Lehrer das „perfekte Zeitmanagement“, die Tatsache, dass „durch dieSpielform viele Themen angerissen wurden, ohne dass es überladen wurde“. Sie schätztenbesonders die Methoden, die „schüleraktivierend waren und alle Schüler einbezogen“.

Schülerwettbewerb 2016/17

Was muss mit, wenn ich die Heimatverlasse? Nachdenken darüber, waswichtig ist, als Aufgabe des Workshops.

Zu Beginn die Nikolaienkirche inSofia, als Abschluss Varna, die Euro-päische Jugendhauptstadt 2017 – Stationen der Preisträgerfahrt.

Die prämierten Arbeiten wurdenfür einen Monat im Ausstel-lungsraum gezeigt. Darunterwaren inszenierte Fotografienund Bilder des Feuervogels.

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Deutsch-polnischeBegegnungen

Im Schuljahr 2017/18 beschäftigt sich der Wettbewerb mit der polnischen PartnerregionBaden-Württembergs, der Woiwodschaft Łódź. Dem zweijährigen Turnus entsprechendwird er grenzüberschreitend für Schülerinnen und Schüler aus beiden Ländern ausge-schrieben. Begleitend bietet das HdH BW wieder einen Workshop für interessierteweiterführende Schulen an. Anfang Oktober fand der erste Termin in Heidelberg statt.

Lehrerstudienfahrt nach PolenWarschau/Warszawa, Lublin, Zamość, Rzeszów, Krakau/Kraków und Lodz/Łódź waren dieStationen der Studienfahrt für Lehrerinnen und Lehrer, die das HdH BW in den Pfingst -ferien 2017 organisierte. Touristisch gab es einiges zu entdecken, die Reise ging an Stätten,die viele Jahrhunderte gemeinsamer deutsch-polnischer Geschichte und Kultur vor Augenführen. Im Rückblick schätzten die Teilnehmer besonders die Fülle an Begegnungen undGesprächen, die ihnen ermöglicht wurde.

S-Quadrat: Samara & Stuttgart aus Schüler-SichtPoetry Slam po-russkij – Teil 2

Alle zwei Jahre organisiert das Königin-Olga-Stift, Gymnasium mit Russisch-Profil, einenSchüleraustausch mit Stuttgarts Partnerstadt Samara. Aus Anlass des 25-jährigen Jubilä-ums der Partnerschaft engagierte sich das HdH BW bei der Programmplanung undinitiierte eine Poetry Slam Workshop-Reihe. Unter Anleitung der Szenegröße Nikita Gor-bunov hatten die deutschen Schüler im ersten Schulhalbjahr ihre Eindrücke aus Russland„verdichtet“. Im Frühjahr 2017 waren dann die Gäste aus Samara kreativ gefordert.

Gorbunovs Nachwuchs-Poeten brachten sehr gute Sprachkenntnisse aus ihrem vieljäh-rigen Deutschunterricht mit. In ihre Texte floss ein, was ihnen im schwäbischen Alltag alsmerkwürdig aufgefallen war: Ein Frühstück aus Körnern, Müsli genannt, gehörte dazu,und die fast unerschwingliche Exklusivität von Taxis, die in ihrer Heimat zu den gängigenVerkehrsmitteln zählen. In einem Punkt sei Samara Stuttgart weit überlegen: Mit demsommerlichen Bad in der Wolga könne der Spaziergang am Neckarufer nicht mithalten,darin waren sich alle einig.

Internationale Jugendbegegnungsstätte Kreisau/Krzyżowa – eine Einführung

Das HdH BW setzte die Kooperation mit dem Königin-Olga-Stift bei der Vorbereitung derStudienfahrt nach Polen, die im letzten Jahr begonnen hatte, fort. Die Neuntklässler ver-bringen ihre Zeit dort in der Begegnungsstätte Kreisau. Ein zweistündiger Workshopbereitete sie inhaltlich darauf vor. Drei Module wurden mit unterschiedlichen Methodenerarbeitet: Deutsch-polnische Beziehungen im 20. Jahrhundert; deutsche und polnischeErinnerungen an den Zweiten Weltkrieg; Kreisau und die gegenseitige An näherung derLänder am Beispiel der Freya von Moltke.

Schülerwettbewerb 2017/18 und Lehrerstudienfahrt Jugendprojekte

Oben: Um ihre Errichtung wurdelange und hart gekämpft: Die KircheArche des Herrn in Krakau. Unten: Pittoreske Fassaden zieren Zamość.

Dauer

11. September 2017 bis15. Februar 2018 (Einsendeschluss)

Workshop

29. März 2017

In Kooperation mit dem Königin-Olga-Stift, Stuttgart

Workshop

3. Mai 2017

In Kooperation mit dem Königin-Olga-Stift, Stuttgart

In Warschau stellte sich das Deutsch-Polnische Jugendwerk mit seinenAustauschprogrammen, gerade auch für Schulen aus Baden-Württem-berg, vor. An der Universität stand ein Gespräch mit Studierenden der Germanistischen Fakultät auf dem Programm. Einen Einblick inseine Kulturarbeit gab das Nürnberger Haus in Krakau. In Lodz hattendie Pädagogen schließlich die Möglichkeit, an polnischen Schulen zu hospitieren. Lothar Schwandt von der Realschule am Karlsberg inCrailsheim äußerte sich stellvertretend für die Gruppe: „Dies war auchfür die Polen-Erfahrenen unter uns ein weiterer Höhepunkt, denn daspolnische Schulwesen ist derzeit im Umbruch, und dies bedeutetbesonders für die staatlichen Schulen eine völlige Neuorganisation derSchulstandorte. Da wir in Kleingruppen auf verschiedene Schultypenverteilt wurden, ergab dies auch innerhalb unserer Reisegruppe inte-ressante Nachgespräche.“

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1918

Medienprojektwoche

20. bis 24. November 2017

In Kooperation mit der Stadt-bibliothek Stuttgart und derRosensteinschule Stuttgart

Kammerorchester arcata stuttgart und Lajos LencsésPatrick Strub und das Kammerorchester arcata stuttgart führten gemeinsam mit demungarischen Oboisten Lajos Lencsés, ehemaliger Solist des SWR-Symphonieorchesters,die über 200 Besucher des Abends durch verschiedene musikalische Epochen. Sie präsen-tierten Werke von Komponisten mit Wurzeln in Osteuropa. Johann Wenzel Kalliwodastammt aus Prag, sein ursprünglich für Violine und Klavier geschriebenes Morceau deSalon op. 228 hat Lajos Lencsés für Oboe umgearbeitet. Die 1673 vom böhmischen Hein-rich Ignaz Frank Biber komponierte Suite Battalia ist das barocke Tongemälde einerSchlacht, mit musikalischem Säbelklirren, Geschützdonner und Schmerzensgeheul. DieAlten Ungarischen Tänze des im Jahr 2000 gestorbenen Komponisten Ferenc Farkas strah-len folkloristisch-temperamentvoll, sind inspiriert vom musikalischen Ideenreichtum desDonauraums. Zum Konzert in festlichem Rahmen hatte das HdH BW in den stimmungs-vollen Kursaal Cannstatt eingeladen.

HdH unterwegs

Joseph Schmidt – Sein Lied ging um die WeltUnter den berühmtesten Tenören des 20. Jahrhunderts nimmt der Sänger Joseph Schmidt(1904 – 1942) eine Sonderstellung ein. 1904 im österreichischen Kronland Bukowina ge -boren, erlebte er in einer Zeitspanne von nur zehn Jahren grandiose Triumphe – dank des damals jungen Massenmediums Nr. 1, dem Rundfunk. Seine Stimme begeisterteunzählige Hörer vor den heimischen Radios.

2012 konzipierte das HdH BW gemeinsam mit dem Joseph Schmidt-Archiv in Ober -dürnten/Schweiz eine Ausstellung zu Leben und Werk des Star-Tenors. Die Reihe anInstitutionen und Organisationen, die sich für den jüdischen Opernsänger interessiert,reißt seither nicht ab. 2017 hielt der Kurator des HdH BW, Carsten Eichenberger, gemein-sam mit dem Schmidt-Biographen Alfred Fassbind Vorträge bei den jüdischen Kultur- wochen in Konstanz, Meersburg und Bad Kissingen.

Rena Dumont kam 1986 mit ihrer Mutter aus der Tschechoslowakei nach Deutschland.Zehn Visa-Anträge waren notwendig, um die ersehnte Ausreisebewilligung zu erhalten.Ersehnt – denn die 17-Jährige war bei der Verwirklichung ihres Berufstraums gründlichgescheitert: Wer damals in Brünn Schauspiel studieren wollte und für die Aufnahmeprü-fung den Text eines West-Autors wählte, der hatte keine Chance. Als Jugendliche erlebtesie das kommunistische System als „Zwang zum Konformismus“, ihr Land bereitete ihrein „Gefängnis-Gefühl“. Sie wollte weg und kam nach Deutschland, so, wie die Ich-Erzäh-lerin ihres zum Großteil autobiografischen Romans, als Paradiessucher.

22 Schülerinnen und Schüler der 9b der Rosensteinschule erfuhren als Auftakt der Medien-projektwoche viel über den „Eisernen Vorhang“. Rena Dumont erklärte die Hintergründeihrer eigenen Auswanderung. Ihre 14- bis 17-jährigen Zuhörer leben seit maximal drei Jahren in Deutschland – sind sie selbst hier „Auf der Suche nach dem Paradies“?

Unter der Anleitung von Andrea und Yavuz Köroglu wurden zunächst Ideen gesammelt:Was muss zum Paradies dazugehören? Freies W-LAN, „tolles Wetter“ und „Puddingberge“wären ein Traum. Alaa aus Syrien und Catalina aus Rumänien wünschen sich, dass „alleimmer glücklich sind“, Arlind aus dem Kosovo möchte, dass „es keine Grenzen gibt“. FürShariar aus Afghanistan existiert dort „kein Auslachen“, für Jasem aus Syrien kann manim Paradies fliegen.

Auf Basis dieser Assoziationen wurde eine Szenenfolge entwickelt. Die Requisiteure fer-tigten die nötigen Hilfsmittel, dann wurde mit Schauspielern und Tänzern vor der Kameragedreht. Das Ende von Krieg, der Wegfall von Grenzen, Nahrung für Hungernde und eineGemeinschaft, in der jeder mit jedem spricht – im künstlichen Schwarzlicht leuchtetenalle, verschwanden die Unterschiede, gab es keine Diskriminierung. Eigene Erfahrungenund Fantasie verschmolzen, und vielleicht hatten einige der Filmemacher Rena DumontsErmutigung dabei im Kopf: „Sachen, die nicht möglich scheinen, sind doch möglich!“

Jugendprojekt

Auf der Suche nachdem Paradies

Konzert

8. März 2017

In Kooperation mit dem Ungarischen KulturinstitutStuttgart und der Kultur -referentin für Südosteuropaam DZM Ulm

Veranstaltungen – Kultur und Wissenschaft

Musik!

Vom Buch zum Film: Links erzählt dieAutorin Rena Dumont, welche eigenenErlebnisse in ihren Roman eingeflossensind. Rechts wird das Schwarzlicht fürden Filmdreh getestet.

Vortrag

18. Mai 2017 Bad Kissingen17. Juli 2017 Konstanz18. Juli 2017 Meersburg9. Dezember 2017 Bad Kissingen

©Joseph Schm

idt-Archiv

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Wissens-, Hörens-, Sehenswertes

Autobiografisches SchreibenMargarete Knödler-Pasch hat Philosophie und Literaturwissenschaften studiert und sichzudem zur systemischen Therapeutin qualifiziert. Seit vielen Jahren leitet sie Schreibwerk-stätten. Ihr Angebot im HdH BW richtete sich speziell an literarisch interessierteVertriebene, Aussiedler und Flüchtlinge – an Menschen mit eigenen, ganz unterschied -lichen Migrationsgeschichten. Intensiv erarbeitete sie mit den sieben Kursteilnehmerndie Grundlagen, das von ihr konzipierte Kurrikulum folgt dem Rhythmus „Impulse setzenund verarbeiten – schreiben – diskutieren“. Das Programm war anspruchsvoll, trainierteTechniken, verlangte Erinnerungsarbeit und Reflexion. Die Kombination aus fachlich fun-diertem Input und persönlicher Hinwendung zu den Themen fand großen Zuspruch,mehrere Teilnehmer wünschten sich eine Fortsetzung.

Käthe Kollwitz – die Liebe, der Krieg und die KunstDr. Yvonne Schymura hat als Historikerin über die Künstlerin Käthe Kollwitz promoviert –und sich seither diesem Thema verschrieben. Im HdH BW las sie aus ihrer literarischenBiografie, nicht als nüchterne Wissenschaftlerin, die ihr Forschungsobjekt distanziert ana-lysiert, sondern als von einer historischen Persönlichkeit faszinierte Schriftstellerin. Siestellte die Künstlerin als Frau vor, die Konventionen brach und sich Freiräume eroberte. Ineiner Zeit, in der Frauen an Kunstakademien unerwünscht waren, studierte sie Malereian der Schule des Vereins der Berliner Künstlerinnen und Kunstfreundinnen. Hier hattenFrauen sich selbst organisiert, um zu lernen, was ihnen sonst verwehrt wurde.

„Un die Welt hot geschwign“ Elie Wiesel – ein Zeuge wider das Vergessen

Die Passagen, die Rudolf Guckelsberger aus Elie Wiesels autobiografischem Werk Die Nachtlas, schmerzten. Genauso wie die ohrenbetäubende, wutschnaubende Musik aus DavidLangs The Anvil Chorus, die die Percussionistin Verena Porter ins Trommelfell der Zuhörereinhämmerte. Einige wenige, sehnsuchtsvolle Momente der Melancholie, gelesene Erin-nerungen an jüdische Legenden, nahm die Musikerin an der Marimba auf und spielteClaude Debussy und J. S. Bach. Der beeindruckende Abend war einem Überlebenden desHolocaust gewidmet, der in seinem literarischen Testament trotz der „siebenmal verrie-gelten langen Nacht“, die sein Leben nach Auschwitz und Buchenwald war, als Schlusshinterließ: „Ich glaube an den Menschen – trotz des Menschen.“

„Schreiben Sie, mir ist sonst so langweilig!”Anton Tschechow & Olga Knipper

Ihr Briefwechsel gilt als einer der schönsten der Weltliteratur: 1898 lernten sich der Schrift-steller Anton Tschechow und die umjubelte Schauspielerin Olga Knipper am MoskauerKünstler-Theater bei den Proben zu Die Möwe kennen, zwei Jahre später heirateten sie.Für ihr gemeinsames Leben verblieb ihnen bis zu Tschechows Tod 1904 nur wenig Zeit.Krankheitsbedingt lebte Tschechow in Jalta, Knipper in Moskau. Hunderte von Briefen,phantasievoll und zärtlich, wechselte das Paar. Sie geben heute Einblicke in das künstle-rische Schaffen am Theater und das gesellschaftliche Leben der Zeit.

Im HdH BW las und spielte das Ensemble WORTON. Andrea Hancke und Michael Stülp-nagel rezitierten, führten Szenen aus Tschechows Bühnenwerk auf und lasen Kurz-geschichten. Uriel Stülpnagel am Cello und Andreas Baumann am Klavier spielten Musikvon Rachmaninow, Prokofjew und Schostakowitsch.

Donauschwäbischer Kulturpreis Das Land Baden-Württemberg vergibt im zweijährigen Turnus den DonauschwäbischenKulturpreis. Er setzt sich aus einem mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis sowie einem För-derpreis und einer Ehrengabe in Höhe von jeweils 2.500 Euro zusammen. 2017 wurde erfür den Bereich Kulturvermittlung (Literatur – Musik – Bildende Kunst – Medien) ausge-schrieben und am 29. November im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen verliehen.Ausgezeichnet wurden Ilse Hehn mit dem Hauptpreis, Herbert-Werner Mühlroth mit demFörderpreis und Helmut Erwert mit der Ehrengabe.

Wissenschaftliche TätigkeitenIm Rahmen ihres Lehrauftrags an der Eberhard Karls Universität Tübingen bot Dr. Chris-tine Absmeier im Sommersemester 2017 die Übung „Kant. Königsberg. Preußen. NeueForschungsliteratur zum Umfeld des Philosophen“ an. Anhand der neuesten Veröffent -lichungen wurden die Provinz Ostpreußen und die Königsberger Universität als Kontakt -raum zu Russland und Polen erkundet, am Beispiel der jüdischen Aufklärer Kants Toleranzbegriff überprüft und die Rolle König Friedrichs II. beim Aufstieg Preußens zurGroßmacht bewertet.

Veranstaltungen – Kultur und Wissenschaft

Schreibwerkstatt

1. Mai, 21. Juni und 12. Juli 2017

In Kooperation mit der Arbeits-

gemeinschaft der katholischen Vertriebenenorganisationen AKVO

Lesung

19. Oktober 2017

Literarisch-musikalische Soiree

15. November 2017

Eine Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen Stuttgart

Preisverleihung

29. November 2017

Literarisch-musikalische Soiree

13. Dezember 2017

Linke Seite: Dr. Yvonne Schymura, Rudolf Guckelsberger, Vanessa Porter. Rechte Seite: Andrea Hancke und MichaelStülpnagel sowie Uriel Stülpnagel (Cello) und Andreas Baumann (Klavier) sind das Ensemble WORTON; ThomasStrobl, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migrationbei der Verleihung des Donauschwäbischen Kulturpreises.

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Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg

Ausblick 2018

Jüdische Migration aus dem östlichen Europa nach PalästinaDas HdH BW nimmt die Gründung des Staates Israel vor 70 Jahren zum Anlass für eine Ausstellung. Sie zeigt Lebenswege bekannter jüdischer Persönlichkeiten aus dem östli-chen Europa, die ihre Herkunftsländer verließen, um in Palästina einen jüdischen Staataufzubauen.

Die Idee der in ganz Europa und der Welt verstreut lebenden Juden, sich gemeinsam ineinem selbstverwalteten Palästina niederzulassen, gewann seit Mitte des 19. Jahrhun-derts immer mehr an Bedeutung. In insgesamt fünf Auswanderungswellen, den Alijot,emigrierten Juden zu Tausenden, zuletzt während der Verfolgung durch die Nationalsozia-listen. Max Brod, Isidor Aschheim, Leah Rabin und Teddy Kollek sind prominente Beispielefür Auswanderer mit osteuropäischen Wurzeln, die in der Ausstellung vorgestellt werden.

Orgeln im BanatDie Orgellandschaft des historischen Banats besteht seit rund 300 Jahren. Johann Henckeaus Wien begründete eine Tradition, die die Orgelbauerfamilien Wälter, Josephy, Hro-madka, Dangl und Wegenstein höchst erfolgreich fortsetzten. Ihre Instrumente erklingennoch heute in deutschen, ungarischen, kroatischen, bulgarischen, slowakischen, tschechi -schen und rumänischen Gemeinden, stehen in katholischen, evangelischen, reformiertenKirchen und in jüdischen Synagogen. Das HdH BW zeigt eine von dem Musikwissenschaft-ler Dr. Franz Metz kuratierte Ausstellung und ergänzt sie um Exponate, Hörbeispiele undOrgelmodelle.

ortswechsel / osteuropa/ anderswoArtur Becker stammt aus Bartoszyce/Masuren und lebt seit 1985 in Deutschland. 1984debütierte er als Lyriker auf Polnisch, dann wechselte er die Sprache und schreibt seineRomane, Erzählungen, Gedichte und Aufsätze seither in Deutsch. Olga Martynova wurdein Dudinka/Sibirien geboren und zog 1991 nach Deutschland. Sie hat, unter anderem, 2012den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen und stand mit ihrem Debüt-Roman Sogar Papa-geien überleben uns auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Akos Doma, Autor undÜbersetzer aus Budapest, kam als 14-jähriger mit seiner Familie ins bayerische Amberg.Auch er schaffte es mit Der Weg der Wünsche auf die Longlist des Deutschen Buchpreises,er erhielt mehrere Stipendien.

Die drei Schriftsteller diskutieren mit der Kulturjournalistin Irene Ferchl über Orts- undSprachwechsel, über die Suche nach Identität und den Umgang mit Erinnerung. Damitgeht die Lese- und Gesprächsreihe in ihr drittes Jahr.

Literatursommer 2018Mit zwei Veranstaltungen beteiligt sich das HdH BW am Literatursommer 2018. Die Kunst-historikerin und Germanistin Anna Maja Misiak stellt zusammen mit Anna Rozenfeld und Silke Arning die Schriftstellerin Debora Vogel (1900 – 1942) vor, die mit ihrer experimentellenProsa und Lyrik auf Jiddisch das Publikum irritierte. Luise Wunderlich als Sprecherin und dieFlötistin Verena Guthy-Homolka gestalten gemeinsam einen Abend um Leben und Werk vonLou Andreas-Salomé.

Konzert2018 besteht die Städtepartnerschaft Stuttgart – Lodz seit 30 Jahren. Für das HdH BW ist diesder Grund, ein weiteres Mal in den Kursaal Cannstatt einzuladen. Mit Alexandre Tansman undGrażyna Bacewicz stehen ein Komponist und eine Komponistin aus Lodz auf dem Programmdes Kammerorchesters arcata stuttgart. An der Marimba musiziert Katarzyna Myćka.

öffentlIchkeItSarbeIt

Anke Sattel

SekretarIatAngelika Paape

Roswitha BühlerBiljana Margetic

Haus der Heimat des Landes Baden-WürttembergorganIgramm

leItungDr. Christine Absmeier

kultur und geSchIchte der deutSchen Im öStlIchen europa,

bIblIothek

Dr. Annemarie Röder (stellv. Leiterin)Carsten Eichenberger

Hansjörg FreyRenate Deutschländer

Daniela Franken-GerigkBärbel Scholz

förderung kulturarbeIt,organISatIon, f Inanzen,

I uk , VeranStaltungS-management

Eleonore DenzDieter Markgraf

Hans ResnerJakob Eckert

Interkulturelle Jugend-bIldung, Schülerwettbewerb,

lehrerfortbIldungen

Dr. Diane DingeldeinJana Drah

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Rieg

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Linke Seite: Josef Tal mit dem Orchesterdes Palestine Conservatory. Die Wegen-stein-Orgel der Wallfahrtskirche MariaRadna. Irene Ferchl moderiert die Ge-sprächsreihe ortswechsel / osteuropa /anderswo. Rechte Seite: Luise Wunderlichbeschäftigt sich mit Lou Andreas- Salomé, arcata stuttgart spielt Werke von Komponisten aus Lodz.

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Haus der Heimat des Landes Baden-WürttembergSchlossstraße 9270176 Stuttgart

Telefon 0711/6 69 51-0Fax 0711/6 69 51-49E-Mail [email protected]

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