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Bauforschung Verlustquellenforschung im Wohnungsbau F 2006 Fraunhofer IRB Verlag

Verlustquellenforschung im Wohnungsbau. · 2.2 Genauigkeits- und VVirtschaft|ichkeitsbetrachtung von Arbeitszeiten im Baubetrieb 9 2.3 Zeitermitt1un8 für 5cha|arbeiten 12 2.4 Erfahrungsberichte

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Bauforschung

Verlustquellenforschung imWohnungsbau

F 2006

Fraunhofer IRB Verlag

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F 2006

Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um die Kopiedes Abschlußberichtes einer vom Bundesmini sterium fürVerkehr, Bau- und Wohnungswesen -BMVBW- geför-derten Forschungsarbeit. Die in dieser Forschungsarbeitenthaltenen Darstellungen und Empfehlungen gebendie fachlichen Auffassungen der Verfasser wieder. Diesewerden hier unverändert wiedergegeben, sie gebennicht unbedingt die Meinung des Zuwendungsgebersoder des Herausgebers wieder.

Dieser Forschungsbericht wurde mit modernstenHochleistungskopierern auf Einzelanfrage hergestellt.

Die Originalmanuskripte wurden reprotechnisch, jedochnicht inhaltlich überarbeitet. Die Druckqualität hängt vonder reprotechnischen Eignung des Originalmanuskriptesab, das uns vom Autor bzw. von der Forschungsstellezur Verfügung gestellt wurde.

© by Fraunhofer IRB Verlag

Vervielfältigung, auch auszugsweise,nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Verlages.

Fraunhofer IRB Verlag

Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau

Postfach 80 04 69

70504 Stuttgart

Nobelstraße 12

70569 Stuttgart

Telefon (07 11) 9 70 - 25 00Telefax (07 11) 9 70 - 25 08

E-Mail [email protected]

www.baufachinformation.de

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VERLUSTQUELLENFORSCHUMG IM WOHNUNGSBAU

SCHLUSSBERICHT

ler üundesminister für Wehnungshau

Abschluß -Zzo p schen - Bericht,zum 'arsdtuw;s - Aullrn,g• 31-6 -^'DO4 l'i :

,. ir

Azr. a2 6. .sV,.411.+a+:M,u.,,rx«. u.116.r.::.swswignipaaAor

VON

0, PROF, DR.-ING, GERHARD DREES

DREES + SOMMER, BERATENDE INGENIEURE VBI

LENZHALDE 40, 7000 STUTTGART 1

IM AUFTRAG

BUNDESMINISTER FÜR RAUMORDNUNG,

BAUWESEN UND STÄDTEBAU

DEICHMANNS AUE, 5300 BONN 2

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|NHALT5VERZE|CHN|S Seite

1. E[NLE/TUNG 3

2. VERFAHREN DER ZE/TAUFNAHNE - L/TERATURAUSWERTUNC 6

2,1 REFA - Methodenlehre . 6

2.2 Genauigkeits- und VVirtschaft|ichkeitsbetrachtungvon Arbeitszeiten im Baubetrieb 9

2.3 Zeitermitt1un8 für 5cha|arbeiten 12

2.4 Erfahrungsberichte über die Anwendung vonSMM-Aufnahmen auf Bauste|/en und im Fertigtei!werk 12

2.5 Genauigkeitsuntersuchungen zu /Nu|timomentauf-nahmen ` Erfahrungsberichte über Ver|ustque/|en/m /ngenieurbau 13

3. GRUNDLAGEN DER VERLUSTQUELLENFORSCHUNG

3.1 Methodik der Ver(ustque/|enforschung 14

3.2 Die Bauarbeit a/s Arbeitssystem 17

3.3 Untersuchung des Arbeitsablaufs 19

3,3.1 A1|gemeine Hinweise zur Untertei|ung desArbeitsablaufes 19

3.3.2 Die Untertei|ung des Arbeitsvorgangs 21

3.3.3 Ab|aufarten a|s Grundlage der Ablaufanalyse 22

3.3.4 Zusammensetzung von Zeiten 25

4, ANZUWENDENDE AUFNAHMEVERFAHREN 8E| ZEITSTUDIENZUR VERLUSTQUELLENFORSCHUNG IM BAUBETRIEB 27

4.1 Zeitaufnahme mit Stoppuhr 27

4.2 Fi|maufnahme 28

4.3 Zeitaufnahme mit Rüttelschreiber 29

4.4 Sonstige se|bsttätige Zeitaufnahmegeräte 30

5, MULTIMOMENTAUFNAHME

32

5.1 Grundgedanke 32

5.2 Arten der Mu!timomcntaufnahme 33

5,3 Genauigkeit der Multimomentaufnahme 36

5.3.1 A||geme/nes zur Genauigkeit 36

5.3.2 Das Multimomentverfahren - Multimomenthauptformel 37

5,3,3 Das systematische Multimomentverfahren 39

14

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2

5.3.4 Das systematische Mu|timomentverfahron mit kurzen

Sei te

Benbachtungsincerva||en 40

5.3,5 Formu|are 42

5.3.6 Auswertung der Zeitstudie 47

5.3.7 Ermi tt|ung der Dauer der Zeitstudie 5>

6. PRAKTISCHE DURCHFÜHRUNG DER VERLUSTQUELLEN-FORSCHUNG 53

6.1 A||gemeines 53

6.2 Zusammenfassung der Ergebnisse 56

6.3 Stahlbeton- und /Naucrarbeiten 57

6.4 Dachdeckungs- und Zimmerarbeiten 59

6.5 Estrich- und Parkcttarboiten 60

6.6 Putz-' Anstrich- und F|iesenarbei ten 61

6.7 San i1är- /Heizungs- und E|ektroinsta| !at ionuarbeiten 62

7. ZEIT5TUD/EN IN 5T/\T/ONAREN BETRIEBENDER BAUWIRTSCHAFT 64

7.1 A|lgemeines 64

7.2 Fertigtei|vverk 64

7.3 Reparaturwerkstätten 67

7.4 5cha1unBswerkstätten 68

7.5 Ladekolonnen 69

8. HANDBUCH (LEITFADEN) FOR DIE DURCHFÜHRUNGVON UNTERSUCHUNGEN ZUR BESEITIGUNG VONVERLUSTQUELLEN 70

8.1 Ver|ustque||enuntersuchungen 70

8.2 Untersuchungsverfahren 70

8.3 Ablauf der Ver|ustque||enuntersuchung 71

ANHANG FORMULARE 80

LITERATURVERZEICHNIS 84

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- 3 -

VERLUSTQUELLENFORSCHUNG |M WOHNUNGSBAU

1. EINLEITUNG

Der Wohnungsbau hat in den |etzten Jahren beachtliche Rationa|isierungs-

erfo|ge aufzuwe i sen gehabt, die vor allem auf d en verstärk t en Einsatz

von Maschinen un d die Verwendung von vorgefertigten Bauelementen und

verbesserten Baustoffen zurückgehen. Weitere Kostensenkungen wurden

durch verbesserte und streng rationalisierte Entwürfe sowie durch

Herabsetzung von Anforderungen erziel t. Nach wie vor bleibt a ber d i e

Fra ge offen, ob die Baukosten auch durch Verbesserung der Betriebsorga-

nisation der ausführenden Unternehmen, insbesondere auf Baustel l en,

gesen k t werden können. Obwoh I s i ch Verbände und Institute unablässig

bemühen, den G edanken der Arbeitsvorbereitung, also einer exa kt en

Planung der Fertigung, zu verbreiten, bleibt hier noch mancher Wunsch

offen.

Es ist deshalb besonders zu begrüssen, d a ss der Bundesminister für

Raumordnung, Bauwesen und Städtebau s i ch 1983 entschloss, die notwen-

digen finanziellen Mitte/ zur Verfügung sLe||en/ urn in einer

Forschungsarbeit dem Problem d er Verlustquel lenforschung im Betriebsab-

lauf nachzugehen und die Anwendung eines Sohne|| t ests aufzuzeigen, mit

denen Fehler im Bauablauf frühzeitig erkannt und somit beseitigt werden

können nach dem Leitsatz "Sich informieren = R a tion a |isieren".

Jeder aufmerksame Be t rachter des Arbei tsab/aufs auf einer Hochbaustel l e

sieht, dass hier zahlreiche Schwachstellen vorh a nden sind, die sowohl aus

Organisationsfehlern im einzelnen Unternehmen selbst, a ber auch aus der

Koordination der Unternehmen untereinander stammen. Solche Fehler sind

häufig nicht offenkundi a; sie äussern sich meist in erhöhten Transporten,

abiaufbeding t en Wartezeiten, Suchen, Einziehen von Erkundigungen und

anderen kleinen Zei tantei len, die in der Summe aber sehr bedeu t en d

werden können und grosse Verlustquel l en für das Unternehmen sind. Zu

diesem Bereich gehören auch gestörte Bauabläufe infolge fehlender P|äne.

die zu Umdispositionen führen. Von den Unternehmen werden diese

Ver|usLque||cn - wie die Erfahrung zeigt - o f t e rs t dann er k annt, wenn

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_4

d i e verbr a uch t en Arbeitsstunden mit den Vorgaben der Kalkulation

verglichen werden. Aber auch dann i s t es schwierig, den Entstehungsort

und Entstehungsgrund z u |uka|isiereo ' da die Arbeit meist schon

abgeschlossen i st, wenn die Verluste bemerkt werden.

Wenn es ge|ingt, durch frÜhzeitiBes Erkennen die Ver}ustque||*n zuverstopfen, ergeben sich hieraus erheb|iche EinsparungsmöB|ichkeiten aufder Bauste}/e ` da der Wohnungsbau - wie inn übrigen der gesamteHochbau - hohe Lohnantei/e aufweist, die meist zwischen 40 und 50 % der

Produktionskosten |iegen, In einzelnen Handwerkszweigen, so z. B. beiden Anstrich- und Tapezierarbei^en r |iegt er noch höher und erreicht bis

%zu 70 m der Gesamtkosten,

Erfahrungen aus anderen |ndustriezweigen z e i Ben , dass die Ver/ustclue|-

|enforschung in der Produkt i on vor a l lem eine Frage d e r Untersuchung des

Arbeitsablaufs ist. Hierfür hat der REFA-Verband für Arbeitsstudien und

Org anisat i on in seiner Methodenlehre /1/ und i n der für d ie Baupraxisherausgebrachten Ergänzung /2/ hervorragende Grundlagen geschaffen.

Diese behandeln a l lerdings die Ver|ustque/}enfnrschung auf Grund von

kurzfristig anzusetzenden Zeitstudien nur a m Rande . Es geht desha l b in

dieser Forschungsarbeit um die Entwicklung eines l eicht erlernbaren und

schnell anzuwendenden S ystems von Zeitaufnahmen, mit dem Bau |eiter,

Bauführer, Arbeitsvorbereiter und angelernte Zei tnehmer ohne g rosse

Vorarbeiten gezielte Arbeitsstudien auf der Baustel l e vornehmen können.

Solche Stu di en müssen leicht auswertbar sein und in einer Art 5chne/| t esterkennen lassen, wo die Verlustquel len |ieBen, um sie dann sofort

verstopfen zu können. Die Frage " Wo drückt der Schuh7" muss sich alsoauf einer Baustel l e sehr kurzfristig beantworten |assen. Kann eine

Antwort erst nach Wochen gegeben werden, dann haben sich in der

Zwischenzei t die Produktionsbedingungen wahrschein| ich so verändert,

dass die verspätete Erkenntnis keinerlei Nutzen mehr bringt. Das Kind ist

bereits in den Brunnen gefallen und |ässt s i ch nicht mehr reLten.

Tro t zdem sollte nicht verkannt werden, dass es auch eine ganze Reihe von

ständig sich wiederholenden Verlustquellen gibt„ wie Berner /13/ gezeigt

hot.

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- 5 -

Di e Zei taufnahmen auf den Hochbaustel len wurden an ausgewählten

Wohnungsbauprojekten i m Raum Stuttgart durchgeführt. S i e geben ein

gutes Bild von den im Hochbau vorherrschenden Produktionsbedingungen,

wenn auch das eine oder andere Ergebnis als Ausrei sser betrachte t

werden mag. Da a ber heute ein nicht unbeachtl icher Tei| der Produktion

i n stationären Betriebsstätten der Bauunternehmen stattfindet, wie z. B .

im Fertigtei|bau oder in der Scha{ungsherste||ung, und auch die Bauhöfe

d ie G rösse mittlerer, teilweise sog a r grosser Baustel l en angenommen

haben, wurde die Forschungsarbeit durch Ergebnisse ergän zt, die

ausserhalb des Finanzierungsrahmens der öffentlich geförderten Un ter-

suchung |agen,

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2. VERFAHREN DER ZEITAUFNAHME - LITERATURAUSWERTUNG

2.1 REFA - Methodenlehre

Ober Zeitaufnahmen liegt eine sehr umfangreiche Literatur vor, von der

allerdings nur ein kleiner Teil auf Zeitaufnahmen im Baubetrieb entfällt.

Auf das Standardwerk des Arbeitsstudiums, die von REFA, Verband für

Arbei tsstudien und Betriebsorganisation, herausgegebene Methodenlehre,

und deren Ergänzung für die Baupraxis /2/ wurde schon hingewiesen. Im

Teil 1, Grundlagen, sind die für das Arbeitsstudium wichtigen Begriffe,

wie z.B. Arbeitssystem, Arbeitsablauf, Arbeitsleistung erläutert. Hierbei

ist vor allem die Gliederung des Arbeitsablaufs in Ablaufabschnitte zu

beachten, die damit die Voraussetzun g für die Anal y se eines Arbeitsab-

laufs schafft. Wichtig ist weiter die Darstellung des Arbeitssystems, in

dem Mensch, Betriebsmittel und Arbeitsgegenstand zusammenwirken. Dieses

Zusammenspiel - und dessen Organisation - ist ein wesentlicher Punkt von

Ablaufuntersuchungen im Bauhauptgewerbe, da hier wesentliche Verbesse-

rungsmögl ichkeiten f iegen.

Teil 2, Datenermittlung, enthält die Erläuterung der Ablaufarten und

Zeitarten, die für den Zeitnehmer wichtig sind, da er seine Analyse nach

Ablaufarten durchführt und dann in der Synthese aus den Zeitarten die

Vorgabezeit zusammensetzt. Für die Verlustquel lenforschung steht vor

allem die Analyse des Arbeitsablaufs im Vordergrund, so dass die

Gliederung des Arbeitsablaufs nach Ablaufarten besonders zu beachten ist.

Wichtig ist auch das Kapitel Zeitaufnahme, in dem die möglichen

Aufnahme-Methoden vorgestellt werden. Allerdings ist das Ziel der von

REFA entwickelten Aufnahmemethoden weniger die kritische Analyse des

Arheitsablaufs mit dem Ziel der Schwachstellenforschung, sondern vor

allem die Gewinnung von Zeiten für den Leistungslohn. Es wird also an

die Dauer der Zeitaufnahmen und die sich daraus ergebende Genauigkeit

der Aussage eine höhere Anforderung gestellt werden müssen als an eine

Zeitaufnahme, die allein der Ablaufanalyse dient. Hierfür wird von REFA,

wie üblicherweise bei allen Genauigkeitsbetrachtungen von Messwerten, die

aus Messungen an einer Stichprobe zustande gekommen sind, das relative

Abweichungsmass verwendet. Es gibt bezogen auf den gemessenen

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Mittelwert an, in welchem Bereich der wahre, aber unbekannte, Mittelwert

liegt. Diese Aussage kann allerdings nur mit einer Sicherheit von 95

gemacht werden.

Nach /1/ kommen für Zeitstudien vor allem Fortschritts- oder Einzelzeit-

aufnahmen in Frage. Zu verwenden sind dabei Fremdaufschreibungen

durch einen Arbeitstudienmann oder Selbstaufschreiben durch ein selbst-

tätig registrierendes Messgerät, wie z.B. Nutzungsschreiber, Zeit-Men-

gen-Schreiber, Leistungsschreiber,

durch den Arbeitsstudienmann steht

Bandschreiber. Bei der

vor allem die Anwendung der Stoppuhr

Zei taufnahme

im Vordergrund. Für Sonderfälle werden auch Zeitmessgeräte aufgeführt,

die zwar durch den Beobachter betätigt werden, jedoch die Registrierung

der Fortschritts- oder Einzelzeiten selbsttätig vornehmen. Diese Geräte

kommen vor allem dann in Frage, wenn bei Serienarbeiten sehr kleine

Zeitantei le, so z.B. die Vorgangselemente, gemessen werden sollen. Die

Multimomentaufnahme wird im Zusammenhang mit Einzelzeitaufnahmen

erwähnt, vor allem dort, wo man z.B. die Nutzung von Maschinen

ermitteln will. Es ist aber auch die Einzelbeobachtung einer Person

mög I ich.

/1/ geht nur auf die Multimomentaufnahme mit unregelmässigen Beobach-

tungsintervallen ein, da diese den Bedingungen der Industrie am besten

entsprechen, weil dort zyklische Arbeitsvorgänge vorherrschen. Untersch i e-

den wird nach

- Multimoment-Einzelaufnahmen durch Einzelaufschreibungen und

- Multimoment-Gruppenaufnahmen durch zusammengefasste Aufschreibun-

gen.

Die Gruppenaufnahmen werden bei Beobachtungsrundgängen durch den zu

untersuchenden Betrieb durchgeführt. Es wird auf den verhältnismässig

geringen Beobachtungsaufwand hingewiesen, der mit Multimomentaufnahmen

verbunden ist. Man erhält allerdings nur eine Durchschnittsaussage zu

allen beobachteten Personen. Als Ziel der Multimomentaufnahmen werden

herausgestellt:

z.B. Mechanisierungs-- Ermittlung von betrieblichen Kennzahlen, wie

grad, Auslastungsgrad, Arbei tskräftebedarf,

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- 8

- Untersuchungen über Arbeitsabläufe im Zusammenhang mit der Ferti-

gungsplanung und Fertigungssteuerung,

- Ermittlung der Verteilzeitzuschläge im Rahmen der Vorgabezeitermitt-

lung.

Wie daraus zu entnehmen ist, wird eine Empfehlung ausgesprochen, die

der Verwendung ähnlich ist, wie sie mit der hier im Mittelpunkt

stehenden Schwachstel lenforschung auf Baustellen beabsichtigt ist.

Ende 1984 erschien REFA in der Baupraxis, das ein eigenständiges Werk

innerhalb des REFA-Schrifttums darstel It. Es untergliedert sich in 4 Teile

mit nachstehenden Verfassern: Tei I 1 Grundlagen /Berg/, Tei I 2

Datenermittlung /Künstner/, Teil 3, Arbeitsgestaltung /Künstner/ und Teil

4, Lohngestaitung /Kassel, Sprenger/. Die wesentlichen Gedanken und

Grundlagen entsprechen denen der REFA-Methodenlehre, sie sind jedoch

speziell auf die Verhältnisse im Bauwesen ausgerichtet. Wichtig ist für

diese Untersuchung vor allem Teil 2 Datenermi ttlung. Die Datenermittlung

ist auf die Gewinnung von Vorgabezeiten nach den Vereinbarungen des

Rahmentarifvertrags Leistungslohn ausgerichtet. Hierzu werden die Einzel-

zeitaufnahme, die Multimomentaufnahme mit unregelmässigen Beobachtungs-

intervallen (MM-Aufnahme), die Multimomentaufnahme mit regelmässigen

Beobachtungsintervallen (SMM-Aufnahme) und die Nachkalkulation auf

Grund des Berichtswesens eingehend dargestellt. Die SMM-Aufnahme mit

einem 1-Minuten-Beobachtungsintervall wird in Übernahme der Arbeiten von

Dressel /3/ als Gruppenzei taufnahme bezeichnet und in einem besonderen

Kapitel behandelt. Die "klassische" MM-Aufnahme wird in ihrer Wirkungs-

weise an einer Auslastungsuntersuchung von Turmkranen erläutert. Das

herausgestellte Ziel der MM-Aufnahme entspricht demjenigen in /1/;

ergänzend wird noch empfohlen, sie für die Kontrolle der Nachkalkulation

und für Rationalisierungsmassnahmen einzusetzen.

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9

2.2

Genauigkeits- und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Arbeitszei-ten im Baubetrieb

Eine wichtige Veröffentlichung zur Anwendung von Zeitaufnahmen im

Baubetrieb stellt die 1975 erschienene Arbeit von Spranz dar /4/. Er

stellt eine umfassende Genauigkeits- und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

zur Zeitermittlung an und vergleicht auf Grund eigener Erfahrungen

verschiedene Aufnahmeverfahren miteinander. Das Zeitmessverfahren mittels

Stoppuhr wird von ihm nur bei kurzdauernden Ein-Mann-Arbeiten

empfohlen. Er weist auf den grossen Aufwand hin, der bei einer

Einzelmessung jeden Arbeiters entsteht und lehnt das Verfahren als

unwirtschaftlich für die Baupraxis ab. Auch das registrierende Verfahren,

z. B. Arbeitsschauuhr oder der Stopprechner, kommt nach seiner

Auffassung für die Baustellen nicht in Frage. Er bezieht sich deshalb vor

allem auf das Multimomentverfahren und beschreibt hierzu verschiedene

Varianten, wie z.B.

das klassische Multimomentverfahren mit unregelmässigen Beobachtungs-

intervallen,

- das systematische Mu l t imomentverfahren mit regelmässigen Beobach-

tungsinterval len

- das Multimoment-Zeitmessverfahren mit unregelmässigen Abständen

grosser Dauer und zusätzlichem Aufschrieb der Beobachtungszeitpunkte,

das Mikro-Multimomentverfahren mit Intervallen sehr kurzer Dauer

(kleiner als 0,5 Minuten)

- das kombinierte Multimomentverfahren, bei dem die Tätigkeit der

Mitglieder in regelmässigen Zeitabständen aufgeschrieben wird. Eine

Auswertung findet erst hinterher statt.

Ausserdem berichtet Spranz von einer Langzeitaufnahme, bei der die

Mitglieder der beobachteten Arbeitsgruppe in etwa die gleiche Arbeit

verrichteten, so dass hier eine Fortschrittszeitmessung mit Uhr zu einem

guten Erfolg führte. Es wurden dabei Schalarbeiten, Bewehrungsarbeiten,Betonierarbel ten, Einbau von Elektro-Leerrohren beobachtet.

In diesem Zusammenhang weist Spranz darauf hin, dass in den USA

ebenfalls Multimoment-Aufnahmen aIs "Schnelltest für die Ermittlung der

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.t /.!1!^ sich der Fehler -^ c 5 (J1

aui ^-rvv verringert siC:n der 1-enler auf 3,5 bis J]p, zuuso dass

Uhrzeit unmittelbar auf Band gesprochen wird. Das

sich allenfalls dann, wenn bei Baustel lenaufnahmen

- 10 -

Produktivität" durchgeführt werden, bei dem nur zwei Ablaufarten notiert

werden, näml ich produktive oder unproduktive. Ist der beobachtete Mensch

tätig, so wird die Ablaufart "Produktiv" angemerkt, unterbricht er die

Tätigkeit, so handet es sich um "Unproduktiv". Tatsache ist, dass man

hiermit sehr schnell einen groben Überblick erhält, jedoch ist der

wichtige Unterschied zwischen den verschiedenen Tätigkei tsarten, nämlich

Haupttätigkeit oder Nebentätigkeit oder zusätzliche Tätigkeit, nicht mehr

zu erkennen. Es kann sein, dass ein Arbeiter einen Transport durchführt,

diese Tätigkeit jedoch sinnlos ist, weil hierfür bei richtiger Organisation

der Kran einzusetzen ist. Nach Aussage von Spranz werden für den

Schnelltest 200 Einzelbeobachtungen benötigt. Er weist nach, dass je nach

Anteil der beiden Ablaufarten der Fehler der Beobachtungen zwischen 5

und 7 % liegt. Bei Verdoppelung der Anzahl der Beobachtungen von 200

Beobachtungen völlig ausreichend sind.

Tonband-, Video- und Filmaufnahmen werden von ihm kurz gestreift und

wegen des hohen Aufwands nur für sich wiederholende Arbeiten an festen

Arbeitsstätten, z. B. Werkstattfertigung, für geeignet gehalten. Bei der

Tonbandaufnahme wird der Arbeitsablauf auf das Band gesprochen,

Anfangs- und Endzeitpunkte werden durch ein besonderes akustisches

Zeichen festgehalten. Die Auswertung geschieht über ein Wiedergabegerät,

das allerdings mit einem Zeitmesser gekoppelt sein muss, um die

akustisch festgehaltenen Zeitpunkte in eine Uhrzeit übersetzen zu können,falls nicht die

Verfahren eignet

wegen schlechter Witterung oder aus anderen Gründen das Notieren nur

bedingt mögl ich ist und die Auswertung in einen Büroraum verlegt werden

kann.

Zu Fi Im- und Videoaufnahmen bemerkt Spranz, dass diese zwar eine

grosse Genauigkeit der Zeitaufnahme mit sich bringen, der hierfür

erforderliche Aufwand aber in keinem Verhältnis zum Nutzen steht, da die

Probleme der Baustelle nicht in der äussersten Akribie einer Zei taufnahme

liegen, sondern in dem teilweise sehr niedrigen Anteil der Haupttätigkeit

an der gesamten Arbeitszeit. Er geht dabei auf die auf australischen

Baustellen von Peer mit Video-Kameras durchgeführten Zei taufnahmen ein,

die in der Literatur bekannt geworden sind /5/. Hier führte ein

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11

Aufnahmeleiter zusammen mit drei Kameraleuten mit Hilfe von 4 Videokame-

ras und einem Aufnahmewagen mit 4 Kontrol I-Bildschirmen eine Zeitaufnah-

me von 70 Minuten Dauer durch. Es gelang damit, sämtliche Arbeitsvor-

gänge auf der Baustel le lückenlos zu erfassen. Bedauerl ich ist allerdings,

dass keine systematische Mul timoment-Aufnahme parallel hierzu von einem

einzigen Zeitnehmer durchgeführt wurde, um das Ergebnis der SMM-Auf-

nahme, die nur einen Bruchteil der Video-Aufnahme gekostet hätte, mit

demjenigen der Video-Aufnahme zu vergleichen. Allerdings war das Ziel

der australischen Aufnahmen weniger eine Tätigkeitsanalyse, als vielmehr

eine Analyse der Arbeitsmethoden .

Auch gegenüber Fi Imaufnahmen macht Spranz erhebliche Vorbehalte

geltend, da diese neben den hohen Kosten für Aufnahme, Wiedergabe und

Auswertung erhebliche Nachteile für Zei taufnahmen auf Baustellen haben

So können nur Objekte festgehalten werden, die sich im Aufnahmebereich

der Filmkamera befinden. Da aber die Bauarbeiter oft ihren Arbeitsplatz

wechseln müssen und nur in seltenen Fällen längere Zeit an der gleichen

Stelle arbeiten, muss die gesamte Baustelle mit mehreren Kameras

aufgenommen werden. Ausserdem ist wegen der oft engen Platzverhältnisse

der Aufnahmestandort schwierig auszuwählen, da man bei grösserer

Entfernung den Wechsel der Tätigkeit oft nicht erkennen kann. Des

weiteren ist die Aufnahme von den richtigen Beleuchtungsverhältnissen

abhängig, die auf den meisten Baustellen nicht vorliegen. Die Arbeiter

wechseln häufig zwischen Arbeitsflächen in der Sonne und im Schatten hin

und her oder befinden sich unterhalb eines bereits hergestellten Bauteils,

so z. B. beim Ausschalen einer Decke. Zusätzlich kann sich der ständige

wechselnde Sonnenstand nachteilig auswirken. Auch bei Zeitrafferaufnah-

men, bei denen z. B. der Bi Idabstand 3 Sekunden statt 1/16 Sekunden

beträgt, so dass ein Fi im für mehrere Stundenaufnahmedauer reicht,

kommen die gleichen Nachteile zur Geltung.

Spranz geht auch der Genauigkeit von Nachkalkulationswerten nach und

führt eine Kontrolle mit Hilfe einer SMM-Aufnahme durch. Er stellt fest,

dass die Nachkalkulationswerte zwar Fehler enthalten, diese jedoch

bei Erfassung von mindestens 25 Arbeitsstunden nur etwa + 5 %

betragen, so dass sie zur Grobanalyse von Arbeitsabläufen gut geeignet

sind. Ein Vergleich mit den Werten der Vorkalkulation zeigt, wo

Abweichungen auftreten und bei welchen Arbeiten die hauptsächlichen

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- 12 -

Verlustquellen liegen. Eine Aufdeckung der Ursachen, um zur Beseitigung

der Verlustquel len zu kommen, erfordert jedoch eine anschliessende MM-

oder SMM-Aufnahme.

2.3 Zeitermittlung für Schalarbeiten

In der von Kassel und Dorant erarbeiteten Veröffentlichung /10/ zur

Zeitermittlung bei Schalarbeiten wird die systematische Multimomentaufnah-

me als Verfahren zur Ermittlung überbetrieblicher Arbeitszeit-Richtwerte

nach § 3 Nr. 3 des Rahmentarifvertrags Leistungslohn näher dargestellt.

Es wird die Bi Idung eines Gruppenleistungsgrads empfohlen. Zur

Beurteilung der Genauigkeit der Ergebnisse wird die MM-Hauptformel

verwendet, die allerdings nur für unregelmässige und nicht für

regelmässige Beobachtungsinterval le zutrifft.

2. 4

Erfahrungsberichte über die Anwendung von SMM-Aufnahmen auf

Baustellen und im Fertigteilwerk

Erfahrungsberichte über die Anwendung von SMM-Aufnahmen auf Baustellen

und in Fertigtei (werken wurden von Drees-Sommer-Eckert /11/ und Eckert

/12/ verfasst. In ihnen werden wertvolle Hinweise zur Vorbereitung und

Durchführung von Zeitaufnahmen gegeben. So muss der Zeitnehmer alle

Arbeiter seines Beobachtungsbereichs genau kennen, da oftmals ein

Arbeiter den Beobachtungsbereich verlässt oder ein anderer fremder

Arbeiter den Beobachtungsbereich betritt, so dass eine genaue Abgrenzung

unumgänglich ist, um nicht zu falschen Ergebnissen zu kommen. Nach den

vorliegenden Erfahrungen hat sich ein Beobachtungsinterval I von 3

Minuten besonders bewährt, da dies dem Zei tnehmer eine Orientierungs-

phase ermöglicht, die der Notierungsphase vorangeht und die ihm auch

Zeit lässt, seine allgemeinen Beobachtungen zur Arbeitsorganisation zu

vermerken. Es ist also nicht nur wichtig, die Ablaufarten zu notieren,

sondern auch den Grund, der z. B. ein ablauf- oder störungsbedingtes

Unterbrechen oder eine Nebentätigkeit verursacht.

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Beobachtungen zu

grossen Reihe von

Forschungsarbeit beruht auf einer

Untersuchungen, die am Institut für Baubetriebslehre

berechnen. Seine

- 13 -

Eckert empfiehlt, die Aufnahmedauer auf etwa 60 % der Dauer des zu

beobachtenden Ablaufabschnitts festzulegen, um alle Phasen eines

Arbeitsablaufs zu erfassen. Nach seinen Erfahrungen betragen die Kosten

einer einzigen Beobachtung einschl. zugehöriger Auswertung - die

übrigens sofort durchgeführt werden sollte - etwa 0,80 bis 1,10 DM.

Er geht dabei von etwa 120 bis 160 Beobachtungen je Aufnahmestunde aus.

2.5

Genauigkeitsuntersuchungen zu Mu I t i momen taufnahmen, Erfah-

rungsberichte über Verlustquellen im Ingenieurbau

Die neueste auf dem Gebiet der Verlustquellenforschung erschienene Arbeit

stammt von Berner /13/. Er beschäftigt sich dabei vor allem mit der

Genauigkeit der Ergebnisse, um daraus die Anzahl der notwendigen

der Universität Stuttgart durchgeführt wurden und in denen über einen

langen Zeitraum hinweg Arbeitszeiten beim Neubau eines grossen I nst i tuts-

gebäudes mit mehr a Is 200.000 m 3 BR I gemessen wurden . Berner weist

nach, dass die MM-Hauptformel, wie sie von REFA genannt wird, nur für

MM-Aufnahmen mit unregelmässigen, zufallsverteitten Beobachtungsinterval-

len gilt und für die SMM-Aufnahme entweder die Formel von Flowerdew

und Mal in anzuwenden ist, falls das Beobachtungsintervall länger ist als

die Dauer der Tei lvorgänge, oder eine neue "Berner 'sche Formel", falls

das Beobachtungsintervall kürzer ist als die kürzeste Dauer des

Teilvorgangs. Dabei müssen die beobachteten Arbeitskräfte stets im Auge

behalten werden, da die Anzahl des ununterbrochenen Auftretens der

beobachteten Vorgänge notiert werden muss.

Will man also durch Rundgänge über eine ganze Baustelle viele Arbeiter

im Sinn eines Produktivitätstests erfassen, so kommt hierfür nur die

"klassische" MM-Aufnahme mit zufal lsvertei Iten Beobachtungsinterval len in

Frage. Hierbei werden aber wesentlich mehr Beobachtungen benötigt als

bei der systematischen Multimomentaufnahme mit regelmässigen Beobach-

tungsintervallen. Auf die Genauigkeit von Mu I timomentaufnahmen wird im

Abschnitt 5.3 noch näher eingegangen.

Page 17: Verlustquellenforschung im Wohnungsbau. · 2.2 Genauigkeits- und VVirtschaft|ichkeitsbetrachtung von Arbeitszeiten im Baubetrieb 9 2.3 Zeitermitt1un8 für 5cha|arbeiten 12 2.4 Erfahrungsberichte

_ 14 _

3. GRUNDLAGEN DER VERLUSTQUELLENFORSCHUNG

3.1 Methodik der Verlustquellenforschung

Jedes Erforschen und Beseitigen von Verlustquellen setzt ein gezieltes

Vorgehen voraus, das die Einführung einer Arbeitsbestgestaltung zum

Grundsatz hat. Dabei hat sich die Anwendung der 4-Stufen-Methode /6/

als besonders geeignet herausgestellt. Sie umfasst im einzelnen:

1. Stufe

2. Stufe

Aufnahme des I st-Zustandes

Analyse des I st-ZustandesSich informieren

3. Stufe

4. Stufe

Entwicklung des Soll-Zustandes

Einführung des Soll-ZustandesRationalisieren

Bild 1 4-Stufen-Methode der Arbeitsbestgestaltung

Zu Stufe 1

Eine Ist-Aufnahme stelle eine Datenermittlung dar, die ausgewertet und

einer kritischen Analyse unterzogen werden kann. Bevor man mit der

Datenermittlung beginnt, müssen zunächst folgende Fragen geklärt werden:

Welches Arbeitssystem 1) I iegt vor?

Was wi I I ich mit der Aufnahme des Ist-Zustandes erreichen?

Welche Aufnahmezeit habe ich zur Verfügung?

Welche Aufnahmezeit erfordert die gewünschte Genauigkeit?

Welche Störungen lassen sich sofort erkennen?

Wieviel Arbeitskräfte oder Maschinen habe ich zu erfassen?

Welche Aufnahmemethode will ich (oder muss ich) verwenden?

1) Hierunter ist das Zusammenwirken von Arbeitskräften, Baumaschinenund Baustoffen zu verstehen, um ein Bauwerk oder Bauteil herzustel-len (Schalkolonne + Turmdrehkran + Schaltisch Ei nschalen einerBetondecke).

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- 15 -

Erst wenn diese Fragen geklärt sind und das aufzunehmende Arbei tssystem

klar beschrieben ist, sollte man mit der Aufnahme beginnen. Zu dem

Arbeitssystem und der daraus sich ergebenden Unterteilung des Arbeitsab-

Iaufs wird noch unter 3.3

für die Aufnahmemethode.

ausführl ich Stel lung genommen. Gleiches gi It

Zu Stufe 2

Die kritische Analyse stellt

Verlustquellenforschung dar.

Auswertung und Beurtei lung

einen besonders wichtigen Schritt bei

einen Seite schärft sie durch

des aufgenommenen I st-Zustandes

Auf der

der

die

das Auge

und führt zu Erfahrungen, die sich bei zukünftigen Ist-Aufnahmen positiv

auswirken, auf der anderen Seite bildet sie die Voraussetzung für die

Ausarbeitung eines verbesserten Soll-Zustandes. Gerade für die Analyse ist

es wichtig, dass die beobachtete Arbeit in geeignete Einheiten unterteilt

wird, um daraus Kenndaten ableiten zu können. Nach /6/ wird empfohlen,

bei der Analyse stets folgende Fragen zu stellen:

Warum wird diese Arbeit so verrichtet? Warum ergeben sich diese

Wartezeiten? Warum wird Werkzeug gesucht? Warum wird von

Hand transportiert? Die Frage nach dem Warum, nach der

Ursache öffnet die Augen und schärft das Wahrnehmungs-

vermögen.

Wozu wird diese Arbeit so verrichtet? Wozu dient diese Vor-

richtung? Es ist also eine in die Zukunft gerichtete Frage, die

auf eine noch auszuführende Arbeit hinweist. Die Frage deckt im

allgemeinen keine direkte Verlustquelle auf; sie führt aber zu

Überlegungen zur Verbesserung der Arbeitsmethode.

Zu Stufe 3

Bei der Entwicklung des verbesserten Soll-Zustandes wird der Schritt von

der Information zur Rationalisierung hin getan. Nachdem die Stufe 2

Zweifel an dem beobachteten Vorgehen weckte, soll jetzt die Verbesserung

eingeleitet und die Verlustquelle beseitigt werden. Die dazu anzuwenden-

den Fragen lauten etwa folgendermassen:

Page 19: Verlustquellenforschung im Wohnungsbau. · 2.2 Genauigkeits- und VVirtschaft|ichkeitsbetrachtung von Arbeitszeiten im Baubetrieb 9 2.3 Zeitermitt1un8 für 5cha|arbeiten 12 2.4 Erfahrungsberichte

^

^

7

7

- 16 -

Wann könnte man besser

Wo könnte man besser

Womit könnte man besser

Wer könnte besser

Wie könnte man besser

Schi iessl ich ist das Ergebnis der Überlegungen, also der vorzuschlagende

Soll-Zustand, noch einmal kritisch zu überdenken, bevor die Einführung

vorgeschlagen wird. Solche Kontrollfragen lauten z. B.:

Warum ist die Veränderung besser?

Welche Vorteile bringt die Veränderung?

Welche Nachtei le bringt die Verbesserung?

Welche Voraussetzungen sind für die Durchführung notwendig?

Welche Forderungen ergeben sich daraus?

Welche wirtschaftlichen Vorteile bringt die Verbesserung?

Sind die damit ergebenden Veränderungen noch in der zurVerfügung stehenden Zeit und mit den vorhandenen finanziellen

und technischen Mitteln durchführbar?

Lohnt sich die Verbesserung ganz allgemein oder nur in Teil-

bereichen?

Sind Erfahrungen vorhanden, die gegen die Verbesserungsprechen?

Die Erfahrung bei der Aufdeckung und Beseitigung von Verlustquellen

zeigt, dass sich Stufe 2 und 3 nicht immer säuberlich voneinander

trennen lassen und dass meistens bei der Analyse sofort Überlegungen zur

Verbesserung angestellt werden. Das Bemerken eines Fehlers hat eigentlich

immer den Gedanken zum Beseitigen oder Vermeiden zur Folge.

Zu Stufe 4

In vielen Fällen genügt es, den vorhandenen Zustand abzustellen, um zu

einer Verbesserung des Arbeitsablaufs und zu einer Kostensenkung zu

kommen. So kann man z. B. beim Bemerken von vielen Handtransporten

durch Entflechten der Arbeitsvorgänge, d. h. zeitliches Versetzen, den

Turmkran allen Arbeiten zuordnen, ohne dass damit ein grundlegend neues

^

Page 20: Verlustquellenforschung im Wohnungsbau. · 2.2 Genauigkeits- und VVirtschaft|ichkeitsbetrachtung von Arbeitszeiten im Baubetrieb 9 2.3 Zeitermitt1un8 für 5cha|arbeiten 12 2.4 Erfahrungsberichte

1)

- 17 -

Arbeitsverfahren verbunden ist. Es kann aber auch sein, dass die

Handtransporte auf falsche Kranaufstel lung zurückgehen, so dass Über-

legungen zu einer Änderung der Aufstellung und den damit verbundenen

Kosten anzustellen sind. Wesentlich schwieriger wird es aber, wenn ein

vollständig neues Arbeitsverfahren eingeführt werden muss, das eine

umfangreiche Unterweisung der Arbeiter mit sich bringt. Dieses Vorgehen

wird verhältnismässig selten auftreten und nur in Ausnahmefällen zur

Verlustquellenbeseitigung eingesetzt, da damit tiefgreifende Eingriffe in

den Bauablauf verbunden sind.

Wird aber ein neues Verfahren vorgeschlagen und eingeführt, dann ist ein

kritischer Vergleich zwischen der alten und neuen Methode unerlässl ich.

Es ist also notwendig, die neue Methode in ihrer Einführung zu begleiten,

um nicht neue Fehler - und damit Verlustquellen - einzuführen oder um

neu entstandene sofort zu beseitigen.

3.2 Die Bauarbeit als Arbeitssystem

Eine Erfassung eines I st-Zustandes setzt voraus, dass die Art der Arbeit

und die dafür einzusetzenden Mittel klar erkannt werden. Jede Bauarbeit

stellt ein Arbeitssystem dar, in dem Mensch und Maschine zusammenwir-

ken, um aus eingesetzten Baustoffen einen Gegenstand zu erstellen. So

wirken z. B. Schalkolonne, Bewehrungskolonne und Betonierkolonne in

Verbindung mit einem Turmkran und einem Schalsystem zusammen, um aus

Beton und Bewehrung eine Decke herzustellen (Bild 2).

Es kommt also bei einer Erfassung des Ist-Zustandes darauf an, dass das

Arbeitssystem vollständig beschrieben wird. Das Arbeitssystem wird dabei

durch die Begriffe

Arbei tsaufgabe,

Arbeitsablauf,

Eingabe (in das Arbeitssystem ) 1)

Ausgabe (aus dem Arbeitssystem) 2)

Unter Eingabe sind die Produktionsfaktoren (z. B. Arbeitskräfte,Baustoffe, Baumaschinenkosten) zu verstehen, die von dem Arbeitssy-stem zur Erfüllung der Arbeitsaufgabe gefordert werden.

2) Unter Ausgabe ist der Erfolg zu verstehen, der von dem Arbei tssystembewirkt wird, z. B. die Betondecke oder die Betonstütze.

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- 18 -

^ ZEMENT,WASSER^ ZUSATZM{||EL

BEDIENUNGSPERSONAL

FAHRER

MISCHANLAGE

TRANSPORTMISCHER

VORGEFERTIGTE IB]^^^^^k^ BETONEINGABE

U 8& K

U^

8 K8 SCHALKOLONNE SCHALSYSTEM ' K U

K^

BEWEHRLNGSKOLONNE TURMKRAN/ PUPPE 8 ARBEITSABLAUF

IBET[NTERA%LINVE nxA|!ERU^

U 0

k

U

U^

k BETONDECKE' ^ k AUSGABE

8

10 ames~ n

U

k

EINGABE (INPUT) : BEWEHRUNG, BETON, SCHALUNG, ARBEITSKRÄFTE, BAUMASCHINEN

AUSGABE (OUTPUT) : BETONDECKE

Bild 2 Arbeitssystem

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- 19 -

definiert. Bei der Verlustquellenforschung steht die Erfassung und Analyse

des Arbeitsablaufs im Vordergrund. Von der Eingabe wird verlangt, dass

sie möglichst klein, von der Ausgabe, dass sie möglichst gross sein sol I

Wird ein Arbei tssystem nicht umfassend beschrieben, dann kann es

durchaus vorkommen, dass man den Grund für eine entdeckte Verlustquel le

nicht auffinden kann. Wird z. B. Transportbeton für die Herstellung der

Betondecke verwendet, so gehört auch der Transportbetonmischer zum

Arbeitssystem. Verzögerungen in der Anlieferung wirken sich nämlich

unmittelbar in Arbeitsunterbrechungen bei der Herstellung der Decke aus.

Werden solche Verlustquellen öfter beobachtet, dann erhebt sich sofort die

Frage, ob diese Verlustquelle nicht durch Wechsel des Lieferanten oder

rechtzeitigeres Bestellen oder Verlegen des Betonierens auf einen anderen

Tag verhindert werden kann. Manchmal erkennt man erst beim Analysieren

eines Ist-Zustandes, wie fein das Arbeitssystem verästelt ist und welche

Auswirkungen zunächst nicht wahrnehmbare Störungen auf das gesamte

Arbeitssystem und dessen Funktionieren haben.

3.3 Untersuchung des Arbeitsablaufs

3.3.1 Allgemeine Hinweise zur Unterteilung des Arbeitsablaufes

Jede analytische Betrachtung eines Ablaufs, einer Organisation, eines

Systems, einer Arbeit setzt eine Untergliederung des Untersuchungsgegen-

standes voraus. Eine Gesamtaussage über den Untersuchungsgegenstand

sagt meist wenig aus; es muss dargestellt werden, an welcher Stelle und

unter welchen Umständen Verbesserungen möglich sind; wo angesetzt

werden muss, um den fehlerhaften Zustand zu verbessern.

Es wird nachstehend die vom Verband für Arbeitsstudien und Betriebs-

organisation e. V. - REFA - angewendete Gliederung auf die Bauarbeit

übertragen (Bild 3). Man trennt die Arbeit hierzu in Makro- und

Mikro-Ablaufabschnitte, wobei die Grenze zwischen den Abschnitten der

Vorgang ist. Die Gliederung der Ablaufabschnitte wird von links nach

rechts immer feiner. Je detaillierter die Gliederung der Ablaufabschnitte

ist, umso mehr Aussagen können über die beobachtete Bauarbeit gemacht

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- 20 -

.4--- MAKRO - ABIAUFABSCI-W IN-4 MI KRQ - ABLALIFABSCHNII I E I il E -gm

GESAMTAB-

LAUF

TE I LAB-

LAUF

ABLAUF-

STUFE

VORGANG TEIL-

VORGANG

VORGANGS-

STUFE

VORGANGS-

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GE- KEIIFRGE- BETONWAND EIN- VERBINDEN KEIL AUF- KEIL

BAUDE SCHOSS HERSTEL- SCHALEN DER SCHAL_ SETZEN U. PRÜFEN

LEN ELEMENTE EINSCHALB4

sw.4 NACHKALKULATION

VERLUST-

—;_ QUELLENFORSCHUNG t0

SCHALKOLONNE

VERBESSERUNG SCHALSYSTEM

I

s

Bi Id 3 Gliederung der Bauarbeit

werden. Vom Gesamtablauf ausgehend wird immer weiter gegliedert bis hin

zum Vorgangselement. Auf den Baubetrieb bezogen entspricht der

Gesamtablauf den gesamten Bauvorhaben. Teilabläufe sind hier die

Geschosse. Von Projektstufen spricht man, wenn Wände, Stützen oder

Decken eines Geschosses gemeint sind.

Welcher Feinheitsgrad der Unterteilung gewählt wird, richtet sich nach

dem Ziel der Arbeitsstudie. Soll die Tätigkeit von Bauarbeitern analysiert

werden, so ist ei ne Unterteilung nach Vorgängen unumgänglich. Damit ist

auch festgelegt, welche Arbeitskräfte Gegenstand einer Ablaufuntersuchung

sind.

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_ 21 _

Die nun folgende Feingliederung (Mikro-Ablaufabschnitte) lässt sehr

schnell die Grenzen einer Ablaufanalyse erkennen. Es wird noch in den

folgenden Kapiteln 4 und 5 gezeigt, dass eine rationelle Zeitaufnahme zur

schnel len Erkennung von Verlustquellen nur noch eine Unterteilung bis

zum Teilvorgang erlaubt. Will man dagegen im Sinn einer Arbeitsgestal-

tung, z. B. um zu einer Verbesserung eines Schalsystems zu kommen, den

Arbeitsablauf analysieren, so muss man bis zu Vorgangsstufen und

Vorgangselementen untergi iedern. Dann muss aber das Aufnahmeverfahren

die Erfassung solcher Feinelemente noch erlauben, d. h. wir müssen die

gesamte Gruppe verlassen und zur einzelnen Arbeitskraft übergehen, wobei

kleine und kleinste Handgriffe unter Umständen nur noch durch

Filmaufnahmen zeitlich aufgenommen und analysiert werden können.

Dementsprechend steigen der Zeitaufwand und die Kosten für eine

Aufnahme überproportional an und erreichen sehr schnel le hohe Beträge.

Soll dagegen eine Nachkalkulation zum Erkennen von Verlustquellen

vorgenommen werden, so kann nur bis zum Vorgang, z. B. Einschalen,

unterteilt werden. Da die Nachkalkulation mit Hilfe des Berichtswesens

vorgenommen werden muss, dessen Genauigkeit bei + 0,5 Std. liegt, stellt

der Vorgang die kleinste noch erfassbare Untertei lung dar.

3.3.2 Die Unterteilung des Arbeitsvorgangs

Ein Vorgang soll exakt abgrenzbare Abschnitte eines Arbeitsablaufes

umfassen, die sich auf eine Mengeneinheit beziehen. Eine Mengeneinheit

stellt z. B. "m 2 Wand" dar. Bei der Herstellung einer Stahlbetonwand

treten folgende Vorgänge auf:

eine Wandseite einschalen,

Wand bewehren,

zweite Wandseite einschalen,

Wand betonieren,

Wand ausschalen.

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- 22 -

Eine Zerlegung des Vorgangs Einschalen führt zu folgenden Teilvorgängen:

Aufstellen des Schalelementes,

Verbinden der Schalelemente,

Verspannen der Schalelemente,

Ausrichten der Schalelemente usw.

Wi I l man auch das beim Verbinden der Schalelemente notwendige

Einschlagen eines Kei is erfassen, so muss der Tei Ivorgang in Vorgangsstu-

fen unterteilt werden, wie z. B. Keil auf Stahlgurtung aufsetzen und mit

Hammer in Verbindungslasche und Stahlgurtung einschlagen oder Einsetzender Verbindungslasche in die Stahlgurtung.

Die nächste Zerlegung, also die Untergliederung der Vorgangsstufen, führt

zu Vorgangselementen. Beim Einschlagen des Kei is sind diese:

Hinlangen zum Kei I,

Grei fenn des Kei Is,

Heranführen des Keils zur Stahlgurtung,

Einstecken des Kei Is in die Stahlgurtung,

Hinlangen zum Hammer,

Heranführen des Hammers,

Keil mit Hammer in Verbindungslasche und Stahlgurtung ein-

schlagen,

Hammer weglegen.

Da es sich um einen Ablauf mit nur sehr kurzen Elementen handelt, die

fliessend ineinander übergehen, wird eine exakte Erfassung mit Fi Imauf-

nahmen notwendig, die später ausgewertet werden können.

3.3.3 Ablaufarten als Grundlage der Ablaufanalyse

Es ist das Ziel der Arbeitsausführung auf der Baustelle, die Bauleistung

mit einer höchstmöglichen Effizienz zu erbringen, dabei sämtiiche

Vorgänge zu vermeiden, die nicht unmittelbar zur Ausführung notwendig

sind, und die Arbeit nur dann zu unterbrechen, wenn es zur Erholung

des arbeitenden Menschen oder aus persönlichen Gründen notwendig ist.

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- 23 -

Diese Forderung führt zu der Notwendigkeit einer Betrachtung der

Arbeitsvorgänge unter dem Gesichtswinkel der Effizienz des Arbeitsvollzu-

ges, denn zweifelsohne hat das Suchen und Heranholen eines Hammers eine

andere wirtschaftliche Qualität als das Einschlagen des Keils. Das

Einschlagen des Keils zur Verbindung der Schalelemente ist absolut

notwendig. Das Suchen eines Hammers und das Heranholen ist demgegen-

über nicht notwendig. Der Hammer sollte unmittelbar neben dem Einschaler

in Griffweite liegen.

Bei einer Verlustquel lenforschung ist deshalb eine GI iederung der

untersuchten Ab l aufabschn i tte nach ihrer Best immungsart unabdingbar.

Unter Beibehaltung der von REFA geprägten Begriffe wird deshalb

unterschieden nach

- Tätigkeit und

- Unterbrechen der Tätigkeit, d. h. Nichttätigkeit.

Bei der Tätigkeit ist nach ihrem Zweck und ihrer Effizienz zu fragen.

Deshalb wird nach

- Haupttätigkeit und

- Nebentätigkeit

unterschieden. Soweit eine Tätigkeit nicht zum planmässigen Arbeitsvollzug

gehört und eingeschoben wird, z. B. Hilfe beim Abladen eines LKW unter

Unterbrechung des Einschalens, wird von einer zusätzlichen Tätigkeit

gesprochen.

Nicht ganz einfach ist die Unterscheidung nach Haupt- und Nebentätig-

keit. Im allgemeinen wird danach getrennt, ob die Arbeitsaufgabe

hierdurch unmittelbar oder nur mittelbar erfüllt wird. Das Aufstellen,

Verbinden, Verspannen und Ausrichten der Schalelemente dient sicher

unmittelbar dem Einschalen. Der Antransport der Schalelemente oder das

Suchen von Werkzeugen, Keilen, Montagestützen dagegen nur unmittelbar.

Schwierig wird es aber, wenn man die Reinigung der Schalelemente nach

dem Ausschalen oder das Ausbessern von Beschädigungen betrachtet.

Dienen sie unmittelbar oder nur mittelbar der Arbei tsaufgabe? Es wird

sich also nicht vermeiden lassen, dass hier gewisse Abgrenzungsdif-

ferenzen auftreten, wenn man die Ergebnisse von Analysen miteinander

vergleicht, die von unterschiedlichen Zeitnehmern aufgenommen und

ausgewertet wurden.

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- 24 -

Auch die Frage "1st dieser Vorgang notwendig? t° hilft nicht weiter, da

sich Nebentätigkeiten nicht vollständig beseitigen lassen. So bleibt letzten

Endes nichts anderes übrig, als die Begriffe unmittelbar und mittelbar

anzuwenden. Mittelbar sind bei der Analyse eines Arbeitsablaufs sämtliche

vorbereitende und begleitende Tätigkeiten, wie z. B. Heranholen, Suchen,

Zeichnung lesen, Nachmessen, Säubern, Ausbessern, Aufräumen, Wegbrin-

gen, Anweisungen empfangen oder einholen. Unmittelbare Tätigkeiten sind

demnach: Mauern, Sägen, Nageln, Montieren, Verknüpfen, Verdichten,

Abziehen, Einschalen, Ausschalen.

Sinn einer solchen Untertei lung ist das Berechnen von Anteilen der

verschiedenen Tätigkeitsarten an der gesamten Tätigkeitszeit. Sehr hohe

Anteile von Nebentätigkeiten und zusätzlichen Tätigkeiten zeigen, dass

hier Ansatzpunkte zur Rationalisierung vorliegen, denn ein Maurer soll

z. B. mauern und nicht Steine heranholen oder fortwährend Anweisungen

einholen oder Anordnungen empfangen oder beim Abladen von Lastkraftwa-

gen helfen. Nachstehend ist die Gliederung der Ablaufarten dargestellt

(Bild 4).

Aus dieser ist zu entnehmen, dass auch die Nicht-Tätigkeit, d. h. also

das Unterbrechen einer Tätigkeit, nach ihren Ursachen aufgegliedert wird,

und zwar

ablaufbedingtes Unterbrechen,

störungsbedingtes Unterbrechen,

persönlich bedingtes Unterbrechen.

Auch diese Unterteilung nach Ursachen verfolgt wieder den Zweck, schnel l

Schlüsse mit Verbesserungsansätzen aus einer Aufnahme eines Arbeitsab-

laufs zu ziehen. Ein hoher Anteil von Störungen deutet darauf hin, dass

Fehler in der Betriebsorganisation oder - sehr viel seltener - in der

Wartung der eingesetzten Maschinen vorliegen oder der Erhaltungszustand

der Maschinen unzureichend ist. Wichtig sind auch Erkenntnisse über

ablaufbedingtes Unterbrechen, da diese planmässigen Nicht-Tätigkeitszeiten

einen Ansatz für Verbesserung des geplanten Arbeitsablaufs bilden.

Sch iessl ich deutet persönlich bedingtes Unterbrechen auf mangelhafte

Information der Arbeitskräfte oder mangelhafte Aufsicht hin, wenn hier

besonders hohe Zeitanteile auftreten.

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HaupttätIgkeit MH

Tätigkeit MT Nebentätlgkelt MN

zusätzliche Tätigkeit MZ

ablaufbedingtes Unterbrechen MA

störungsbedingtes Unterbrechen MS

UnterbrechenMKder Tätigkeit

Erholen(erholungsbedingtes Unterbrechen) ME

persönlich bedingtesUnterbrechen MP

nicht erkennbar MX

außer Einsatz

Im Einsatz MI

ML

Mensch

Betriebsruhe I MR

- 25 -

Bild 4 Ablaufarten Mensch /1/

3.3.4 Zusammensetzung von Zeiten

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass vielfach bei der

Analyse von Arbeitsabläufen auch nach Zeitarten untergliedert wird, die

eigentlich für die Synthese von Zeiten im Sinn einer Vorgabezeit

(Soll-Zeit) bei Arbeitsabläufen gedacht sind. Hierbei werden verwendet:

Haupttätigkeit

+ Nebentätigkeit

= Tätigkeitszeit

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-- Ablaufarten Gliederung der Zeita rten

^ tMM

- 26 -

zusätzliche Tätigkeit

+ störungsbedingtes Unterbrechen

sachliche Verteilzeit

+ persönliche Verteilzeit (= persönlich bedingtes Unterbrechen

= Verteilzeit

Ausserdem werden gleichgesetzt:

ablaufbedingtes Unterbrechen = Wartezeit

Erholen = Erholzeit

Bild 5 zeigt den Zusammenhang zwischen Ablaufarten und Zeitarten. Es

muss aber darauf hingewiesen werden, dass sich die Zeitarten nicht für

die Analyse eignen und Verteilzeit und Erholzeit meist als %o-Zuschlag zur

Grundzeit (= Tätigkeitszeit + Wartezeit) hinzugefügt werden, um daraus

die Vorgabezeit je Produkt ionseinheit zu errechnen.

Net»rttitlgkelt ^s tM TAtigktlltszelt

'""1

t

zusätzliche Tätigkeit ^' tMz Grundzeit

ablaulbodingtes der TätlgkeltUnterbrechen .F tMA Wartezeit t,,

Erholungszelt t„ Zeit le Elnhelt t,störungsbedingtes der TätigkeitUnterbrechen E tMS

IIIIII

Erholen ^ tMt'IJ sachliche

Vertellzeit

Vertellzelt

persönlich bedingtes der TätigkeitUnterbrechen tMp

persönlicheVertellzelt

Bild 5 Zusammenhang zwischen Ablaufarten und Zeitarten beim Menschen /1/

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- 27 -

4.

ANZUWENDENDE AUFNAHMEVERFAHREN BEI ZEITSTUDIEN ZUR VER-

LUSTQUELLENFORSCHUNG IM BAUBETRIEB

Wertet man die vorliegenden Erfahrungen (Kapitel 2) aus, so kommen für

die Verlustquellenforschung im Hochbau, bei denen der Maschineneinsatz

nur eine untergeordnete Rolle spielt mit Ausnahme der Hebezeuge -,nur

Multimomentaufnahmen in Frage, und zwar sowohl aIs klassische

MM-Aufnahme als auch als SMM-Aufnahme (systematische Multimomentauf-

nahme). Einzelzeitaufnahmen können sich bei der Beobachtung eines

einzigen Arbeiters, Fortschrittszeitaufnahmen auch bei zwei Arbeitern, die

eng zusammenarbeiten, als zweckmässig erweisen. Bei der Beobachtung von

Einzelgeräten, so z.B. Bagger, Turmkrane, Schaufellader, Strassenferti-

gern, Mischanlagen, Transportbetonmischern, können sowohl Einzelzei tauf-

nahmen als auch Fortschrittszeitaufnahmen angewendet werden. Nachste-

hend sind die wichtigsten Merkmale der Aufnahmeverfahren beschrieben.

4.1 Zeitaufnahmen mit Stoppuhr

Zeitmessungen mit Stoppuhr sind insbesondere dann angezeigt, wenn

Einzelzei tmessungen durchgeführt werden. Eingesetzt werden solche Verfah-

ren z. B. bei der Einzelzeitmessung von Baumaschinen, wenn man deren

sich ständig wiederholenden Arbeitsvorgänge erfassen will. Solche

Messungen können notwendig werden, wenn man z. B. den Grund für

unterdurchschnittliche Aushubleistungen eines Baggers kennenlernen will,

um dem Baggerführer Hinweise zur Verbesserung seiner Leistung geben zu

können. In einem solchen Fall kann es angezeigt sein, eine Zeitaufnahme

mit folgenden Einzelzeitmessungen durchzuführen:

Schwenken des Baggers zur Aushubstel le,

Ansetzen und Füllen des Löffels,

Schwenken zur Entladestelle,

Ent laden

Zusätzlich treten nicht regelmässig wiederkehrende Teilvorgänge auf, wie

z. B. Säubern der Arbeitsfläche, Zusammenkratzen von heruntergefal lenem

Aushub, Einebnen der Standfläche des Baggers, die meist in Verbindung

mit ablaufbedingten Wartezeiten (Warten auf LKW) stehen.

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^elin;t ras 7eitnehmer aL:ch, zwei Nlasc h i "en g lelchzel-gen

- 28 -

Wesentlich häufiger sind demgegenüber Fortschrittszeitaufnahmen, die mit

durch I aufender Uhr vorgenommen werden. Sie erfordern a l I erd i ngs einen

zusätzlichen Auswertungsaufwand, da die aufgenommenen Teilvorgänge

analysiert, geordnet und durch Differenzenbi!dung mit den zugehörigen

Einzelzeiten versehen werden müssen. Solche Aufnahmen sind vor allem

geeignet, um längerdauernde Teilvorgänge aufzunehmen. Sie eignen sich

z. B. bei der Aufnahme und Analyse von Arbeitsspielen der Lastkraftwa-

gen, da man mit dieser Methode Ankunfts-, Belade- und Abfahrtzeiten

mehrerer Lastkraftwagen aufnehmen kann. Allerdings muss die Zeitaufnah-

me für jeden einzelnen LKW ausgewertet werden, um das Umlaufspiel

rekonstruieren zu können. Fortschrittszeitaufnahmen sind z. B. auch

angezeigt, wenn man Transportmischer durch einen Zei tnehmer begleiten

lässt, um das gesamte Transportspiel zu analysieren oder wenn man den

Einsatz eines Turmkrans überprüfen will . Bei langdauernden Tei Ivorgän-

t ig zu beobachten. Fortschrittszeitaufnahmen haben den Vorteil, dass man

sie auch mit einer Armbanduhr ausführen kann und sie deshalb weniger

Anstoss als eine Stoppuhr bei den beobachteten Arbeitern erregen. Letzten

Endes ist aber der Einsatz von Zeitmessungen mittels Uhr im Hochbau nur

beschränkt möglich, da es hierbei weniger um Maschinenbeobachtungen als

vielmehr um Arbeitskolonnen oder Gruppen geht.

4.2 Fi lmaufnahmen

Filmkameras werden bei der Beobachtung einzelner Arbeitsplätze dann

eingesetzt, wenn man sich ständig wiederholende Arbeitsabläufe bis hin

zu kleinsten Zeitelementen beobachten will. Untersuchungen von Arbeitsab-

läufen wurden am Institut für Baubetriebslehre der Universität Stuttgart

beim Bau eines Institutsgebäudes mit Hilfe einer ELMO Super 8 mit

quarzgesteuertem Zeitgeber durchgeführt. Auch Flade /14/ berichtet über

solche Untersuchungen. Während er in seiner Veröffentlichung zu einem

sehr positiven Urteil kommt und dieses Aufnahmeverfahren wegen seiner

Genauigkeit empfiehlt, haben die Erfahrungen des Instituts für Baube-

triebslehre ergeben, dass dieses Verfahren weder für die Untersuchung

von Bauarbeiten noch für die Herstellung von Schulungsfilmen geeignet ist,

und zwar aus folgenden Gründen;

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Die Kamera kann nur einen Teil des Arbeitsfeldes erfassen.

Verlassen die Arbeiter das Aufnahmefeld, so ist eine Aufnahme

nicht mehr mögl ich.

b) Die Kamera ist teuer und empfindlich. Sie kann nicht unge-

schützt und ohne Aufsicht auf der Baustelle bleiben.

Da es sich um Zeitraffer-Aufnahmen mit zeitlichem Abstand

zwischen jeder Aufnahme handelt, können für eine Schulung

wichtige Einzelheiten nicht aufgenommen werden.

d) Eine Fi Imauswertung ist sehr aufwendig, da jede Veränderung

der Ablaufarten Bi Id für Bi Id festgestel It werden muss.

Da man von den Zeitraffer-Aufnahmen in den letzten Jahren nichts mehr

gehört hat, ist anzunehmen, dass die teilweise sehr positiv geschriebenen

Veröffentlichungen in der Praxis keine Bestätigung fanden. Es Ist

anzunehmen, dass sich ein solches Aufnahmeverfahren nur für einen

Arbeitsplatz in einer Werkhalle eignet, den der Arbeiter nicht verlässt.

4.3 Zeitaufnahme mit Rüttelschreiber

Bei der Zeitaufnahme mit Rüttelschreiber werden die von einer Maschine

ausgehenden Erschütterungen oder Bewegungen benutzt, um hieraus den

Arbeitsablauf bei der Auswertung zu rekonstruieren. Rüttelschreiber sind

Uhren, bei denen sich statt des Zeigers eine auswechselbare wachsbe-

schichtete Scheibe dreht. Auf dieser Scheibe wird durch eine Schreibnadel

eine Schreibspur in die Wachsschicht eingeritzt. Da die Schreibspur je

nach Stärke der Erschütterungen unterschiedliche Brei ten haben kann,

lassen sich auch verschiedene betriebliche Betätigungen rekonstruieren

(Bild 6).

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Bi{d 6 Diagrammscheibe eines Rütte/achreibers

Will man Langzeitbeobachtungen durchführen, so benötigt man die

Unterstützung der Maschinenführer, damit diese die Scheiben laufend

auswechseln. Der eigentliche Schwachpunkt der selbsttät igen Zeitmessung

|iegt jedoch in der fehlenden begleitenden Berichterstattung über d i e

Ursachen der Un t erbrec hungen. Es ist erfahrungsgemäss schwierig, n a ch

einigen Tagen noch die Ursachen zu ermitteln, so dass eine Verlustquel-

lenforschunq nur begrenz t durchgeführt werden kann.

4.4 Sonstige selbsttätige Zeitaufnahmegeräte

Ein betrieblicher Ab|auf |ässt sich auch dann rekonstruieren und somit

auswerten, wenn die Leistungsaufnahme oder Leistungsabgabe aufgezeich-

ne t ,vi rd. Dies ist z. B. mÜg| ich , wenn Registriergeräte in den Stromkreis

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- 31 -

oder Hydraulikkreis eingebaut werden. Bei elektrischen Zeitschreibern

kann die Stromaufnahme registriert werden, die beim Arbeiten von

Elektromotoren auftritt. Hierdurch lässt sich z. B. der Einsatz eines

Turmdrehkrans analysieren. Allerdings lässt sich nicht erkennen, ob bei

einem Stillstand der Kran nicht arbeitet oder eine Haltearbeit vollzieht,

wie es z. B. beim Versetzen von Schalungen oder Fertigteilen öfter der

Fall ist. Baut man solche Registriergeräte in den Hydraulikkreis, z. B.

von Baggern oder Gabelstaplern ein, so kann man die von der Ölpumpe

abgegebene und von den Hydrau l ikzyl indern aufgenommene Leistung

erkennen.

Der Einbau muss a l l erd i ngs sehr sorgfältig vorgenommen werden, um eine

Verschmutzung der Hydraulikflüssigkeit und eine daraus resultierende

OCJl.I1dUl UCJ u...J i'L.-...^a._ '.J...... .J-,.,.- ,..,.. r:_^^l^/ 1-aÜI 1RJ j/JLCm^ zu Ver IIIelUCl1, so dass UCI- GIIIUdU

oftmals abgelehnt wird. Gleiches gilt auch für elektrische Registriergerä-

te, da deren Anschluss stets mit einem Eingriff in den Stromkreislauf

verbunden ist. Beide Aufnahmegeräte werden nur für besonders angesetzte

Untersuchungen, nicht aber für eine schnelle Aufdeckung von Verlustquel-

len verwendet.

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5. MULTIMOMENTAUFNAHME

5.1 Grundgedanke

Während bei einer Zeitaufnahme die für eine Ablaufart verbrauchte Zeit

mittels einer Uhr gemessen wird, wird bei der Multimomentaufnahme die

Häufigkeit des Auftretens einer Ablaufart während der Beobachtungszeit

gezählt. Aus dem Anteil der gezählten Beobachtungen an der Gesamtzahl

der Beobachtungen wird auf den Zeitanteil der Ablaufart geschlossen.

Beide Aufnahmeverfahren, also sowohl die Zei taufnahme als auch die

Multimomentaufnahme, legen ihren Beobachtungen nur eine Stichprobe

zugrunde, da es nicht mögl ich ist, sämtliche auftretenden Ausführungen

Ablaufart L__ L_ c h t_- Bei n V L L r alsoLÜ UCVUdC^IIGCfI. ^CI UelUC ll Ver laufen muss a1S0 eine

bestimmte Anzahl von Beobachtungen durchgeführt werden, um eine

vorgegebene Genauigkeitsforderung zu erfüllen.

Beim Multimomentverfahren wird in jeweils vorher festgelegten Zeitab-

ständen notiert, welche Tätigkeit die beobachtete Person zum Zeitpunkt

der Beobachtung gerade ausführt. Es wird also in vielen Augenblicken

beobachtet; daraus wurde künstl ich der Name dieses Aufnahmeverfahrens

gebi Idet, näml ich Multimomentaufnahme (multum = viel und momentum =

Augenblick) . Nach REFA ist die Multimomentaufnahme folgendermassen

definiert:

Die Multimomentaufnahme besteht in dem Erfassen zuvor festgelegter

Ablaufarten an einem oder mehreren gleichartigen Arbeitssystemen mit

Hi lfe stichprobenmässig durchgeführter Kurzzeitbeobachtungen. Sie führt

bei genügend grosser Anzahl von Beobachtungen zum gleichen Ergebnis

wie eine Zeitaufnahme mit einer Uhr, nämlich der Ermittlung der für eine

Tätigkeit während der Beobachtungsdauer verbrauchten Zeit.

Beispiel:

Schalkolonne, bestehend aus 6 Arbeitern, Beobachtungsdauer 5 h, Anzahl

der Beobachtungen 1.800. Anzahl der Beobachtungen für den Tei Ivorgang

Verspannen 144.

Daraus errechnet sich als Mittelwert die für das Verspannen verbrauchte

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Zeit mit

144 x 5 x 60 = 24 Minuten1.800

Das gleiche - oder annähernd gleiche - Ergebnis erhält man, wenn man

die 6 Arbeiter mittels Stoppuhraufnahme einzeln beobachtet hat. Wie weit

sich die beiden Ergebnisse einander nähern, hängt von der Anzahl der

Beobachtungen und der gewählten Art der Multimomentaufnahme ab.

5.2 Arten der Multimomentaufnahme

Welches Verfahren am zweckmässigsten ist, richtet sich nach der Art der

beobachteten Arbeit. Eine Multimomentaufnahme ergibt nur dann ein

richtiges Bi Id von der beobachteten Arbeit, wenn jeder beobachtete

Vorgang oder Teilvorgang die gleiche Wahrscheinlichkeit hat, durch eine

Beobachtung erfasst zu werden. Es darf also nicht vorkommen, dass die

Beobachtungsintervalle einen Einfluss darauf haben, wie häufig ein

Vorgang (oder Teilvorgang) durch eine Beobachtung erfasst wird.

Da die Multimomentaufnahme stets eine Stichprobe aus einer Grundgesamt-

heit untersucht, ist darauf zu achten, dass die Stichprobe auch aus einer

einheitlichen Grundgesamtheit entnommen wurde. Es muss allerdings gesagt

werden, dass die Dauer eines Vorgangs durchaus nicht einer Normalvertei-

lung zu entsprechen braucht, es können auch andere Verteilungen hierfür

in Frage kommen, wie z. B. Erlang-Vertei lung oder Exponential-Vertei-

lung.

Zu unterscheiden sind drei Arten von Beobachtungsintervallen:

Typ 1: Der Arbeitsvorgang wiederholt sich in fast gleicher Dauer stets

in der gleichen Reihenfolge der Teilvorgänge.

Beispiel: Betonkübel füllen,

Betonkübel zur Einbaustel le transportieren,

Betonkübel entleeren,

Betonkübel zur Fül lstel le transportieren.

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Dauert ein solches Arbeitsspiel z. B. 3 Minuten und wählt man auch ein

3-Minuten-Beobachtungsintervall, dann hat ein Teilvorgang eine besonders

grosse Wahrscheinlichkeit, durch Beobachtung erfasst zu werden, so dass

sich ein unrichtiges Bild von der Häufigkeit des Auftretens desTei lvorgangs A ergibt (Bi Id 7) .

/Beoba^\gs^ kte ^\

^

Teilvorgang: A I B ICIDI AIR

I D

A

-- Arbeitsvorgang — —^

Bi Id 7: Interval Ityp 1, Beobachtungsinterval I und Zykluszeit stimmenüberein.

Liegt ein solcher Arbeitsablauf vor, dann ist durch eine wahrscheinlich-

keitsbehaftete Auswahl des Beobachtungsinterval Is dafür zu sorgen, dass

jeder Teilvorgang mit der Wahrscheinlichkeit erfasst wird, die seinem

Anteil an der Gesamtzeit entspricht. Eine solche Multimomentaufnahme mit

unregelmässigen Beobachtungsintervallen wird als MM-Aufnahme bezeichnet.Haller-Wede I /14/ verwenden die Bezeichnung "Mu I t i momen t-Häuf i gkei ts-Zähl verfahren" MMH-Verfahren bzw. MMH-Aufnahme. Jedoch

hat sich die Abkürzung MM-Verfahren bzw. MM-Aufnahme allgemeindurchgesetzt.

Typ 2 und 3:

Der Arbeitsvorgang verläuft unregelmässig. Dies ist der Normalfall auf

Hochbaustellen. Die Zei taufnahmen können sowohl mit regelmässigen aIs

auch mit unregelmässigen Zeitabständen durchgeführt werden. Im allge-

meinen wird man regelmässige Zeitabstände vorziehen mit möglichst

kleinen Beobachtungsintervallen, da man hierdurch in kurzer Zeit sehr

viele Beobachtungen durchführen kann, während man bei unregelmässigen

Intervallen auch sehr lange zeitliche Abstände zwischen zwei Beobachtun-

gen haben kann, wie es sich aus den Zufallszahlentafeln ergibt. In den

meisten Fällen wird das Intervall sich zwischen 0,5 und 3 Minuten

bewegen. Vorgänge mit regelmässigen Beobachtungsintervallen werden als

systematische Multimomentaufnahmen bezeichnet, sogenannte SMM-Aufnah-men.

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Teilvorgang: I A I BCIDIAIBIC

A

- 35 -

Ist das Beobachtungsintervall Iänger als ein Teilvorgang, so liegt der

Intervalltyp 2 vor.

i`itun

gi punicte

^^ T L T ^

^ ^-- Arbeitsvorgang ---^

Bild 8 : Intervalltyp 2, Beobachtungsintervall länger als die Teilvorgänge

Ist das Beobachtungsintervall dagegen kürzer als die Teilvorgänge, so

liegt der Intervalltyp 3 vor.

B eobachtungsze;tpurkte

['TA /I ^ I f l

f I1ir ► r ii ►► sT6ivan3ang: I A 1B C ^ 0 I

1 A ^ BA I BIC

I D I A I

^-- — Arbeitsvorgang ----+

Bi Id 9 : Interval ltyp 3, Beobachtungsinterval I kürzer als die Tei Ivorgänge

Untergliedert man die Arbeitsvorgänge nicht zu fein, was bei der

Erforschung von Verlustquellen auch nicht notwendig ist, so wird man bei

einer Intervalldauer bis zu 1 Minute im allgemeinen davon ausgehen

können, dass der Intervalltyp

Intervalldauer hinaus, so zeigt

vors i egen können,

3 vorliegt. Geht man jedoch über diese

die Erfahrung, dass auch Vorgangsdauern

als das Beobachtungsintervall sind. Sodie kürzer

haben z. B. die Aufnahmen im Wohnungsbau gezeigt, dass insbesondere

Suchvorgänge, Messvorgänge, Einziehen von Information, Holen von

Werkzeugen, Inbetriebnahme von Mörtel- oder Estrichpumpen sehr kurze

Vorgänge sind, deren Dauer manchmal noch unter 1/2 Minute Iiegt.

Aus der Erfahrung, die bei den zahlreichen Zei taufnahmen im Rahmen

dieser Forschungsarbeit gewonnen wurden, lässt sich folgern, dass im

allgemeinen SMM-Aufnahmen mit kurzen Zeitabständen zwischen 0,5 und

1 Minute das richtige Aufnahmeverfahren bilden.

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- 36 -

5.3 Genauigkeit der Multimomentaufnahmen

5.3.1 Allgemeines zur Genauigkeit

Sehr eingehende Untersuchungen zur Genauigkeit von Multimomentaufnahmen

liegen von Berner /13/ vor. Bei jeder Zeitstudie ist folgende Frage zu

beantworten: Aus welchen Tei Ivorgängen setzt sich der Arbeitsvorgang

zusammen und welchen Antei I haben die einzelnen Tei Ivorgänge an der

gesamten Beobachtungszeit? Eine genaue Antwort lässt sich nur dann

geben, wenn ein Zeitnehmer die Arbeitsgruppe fortlaufend und während

ihrer gesamten Arbeitszeit von Anfang bis Ende der Baustelle begleitet.

Da dies nicht möglich ist, beschränkt man sich auf eine Stichprobe. Je

mehr sich der Stichprobenumfang der Gesamtheit nähert, desto mehr wird

der Mittelwert der Stichprobe sich dem Mittelwert der Gesamtheit nähern.

Es wird also die Frage zu beantworten sein:

In welchem Bereich wird der wahre - aber unbekannte

Mittelwert Iiegen?

b) Wieviele Beobachtungen muss ich machen, um den Streubereich

des wahren Mittelwerts möglichst klein zu halten?

Üblicherweise wird die Genauigkeit als eine Ober- und Untergrenze

angegeben, innerhalb derer der wahre Mittelwert liegt. Diese Ober- und

Untergrenze wird als ein Plus-Minus-Bereich dem gemessenen Mittelwert

hinzugefügt. So bedeutet z. B. die Aussage für einen bestimmten

Teilvorgang 2 + 0,2 min., dass der wahre Wert zwischen 1,8 und 2,2

Minuten liegen wird, wobei allerdings die Sicherheit, dass diese Aussage

stimmt ,nur mit 95 % angegeben werden kann. Das heisst, dass in 5

aller Fälle die Aussage falsch ist. WiII man die Sicherheit der Aussage

erhöhen, so ergibt sich naturgemäss ein sehr viel grösserer Streubereich,

in dem der wahre Wert I iegt. Dabei wird die der Messung zu Grunde

liegende Häufigkeitsverteilung durch eine Normalverteilung ersetzt.

a)

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nnQ ( 1 ^E-

- 37 -

5.3.2 Das Multimomentverfahren - Multimomenthauptformel

Die Genauigkeit der Ergebnisse der mit Hilfe des MM-Verfahrens

durchgeführten Zeitstudie wird mit der sogenannten Multimomenthauptformel

beurtei I t. Die Hauptformel darf nur angewendet werden, wenn folgende

Bedingungen erfüllt sind:

a) Die Beobachtungen müssen unabhängig voneinander sein.

b) Die Wahrscheinlichkeit, einen Vorgang A zu erfassen, muss bei

allen Beobachtungen gleich sein.

Diese Voraussetzungen sind durch die mit Hilfe von Zufallszahlentafeln

festgelegten Beobachtungsintervalle erfüllt.

Der absolute Fehler für eine Beobachtung A lautet

Uli n. ' n e = Anzahl der Beobachtungen desf = ± = 11 n

A (1- --) Vorgangs An 1^ n

n = Anzahl der Beobachtungen aller Vorgänge

A. ist ein Parameter, der sich aus der Gauss°scheu Normalverteilung

ergibt. Er gibt die Grenzen an, zwischen denen eine Variable X bei einer

vorgegebenen statistischen Sicherheit S I i egen muss. Es gilt für den

Mittelwert 0 und die Varianz 1 folgender Zusammenhang % = X = X

Für S = 95 % gilt - 1,96 < X < + 1,96.

Bezieht man den absoluten Fehler f auf den Vorgang A, dann kann man

den relativen Fehler E berechnen

n

ASetzt man n = p, d. h. n A = n. p und löst die Formel nach n auf, so

kann man für einen bestimmten maximalen Fehler und einen bestimmten

Anteil des Vorgangs A die notwendige Anzahl der Beobachtungen ermitteln.

n 2 1 - P

Ez•p

Für E = 10 % erhält man:

n = 384,16 1- pp

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Siehe hierzu nachstehende Tabel l e :

P%6= + Y^%_ <^= + ^n^_ {^ = + 31,6%

n n n1 38032 9508 3803

2 18824 4706 1882

3 12431 3105 1242

4 9320 2305 922

5 7300 1825 730

6 6079 1505 602

7 5103 1276 510

8 4418 1105 442

9 3884 971 388

18 3457 864 346

20 1537 399 154

30 896 224 90

40 576 192 58

50 384 96 38

Tabel|e 1: Anzahl der Beobachtungen einer MM-Aufnahme in Abhängigkeit

von der Genauigkeit E und dem Zeitantei| p des Vorgangs

Hieraus erkennt man, dass sehr viele Rundgänge über eine Baustel l e zu

machen sind, wenn m an k|eine Zeitantei le mit einer einigermassen

ausreichenden Genauigkeit erf assen wi| I .

Beispie|: Bauste||e mit 40 Arbeitskräften, Zeitantei| der Scha|arbeiten1537

p = 30 %` Genauigkeit = + 10%, n = 1537, Rundgänge - 394"

Die Formel erfordert eine Voruntersuchung, aus der man den ungefähren

Zeitanteil d er aufzunehmenden Vorgänge ermitteln kann. Dann (ässt sich

für einen zulässigen Fehler die Anzahl der Beobachtungen errechnen.

Für kleinere Zeitanteile, z. B. 10 %, ergib t sich eine unzumutbar

grosse Anzahl von Beobachtungen. Le t z t en Endes ist die MM-Aufnahme nur

geeignet für eine Produktivitätsstudie, mit der man nur die beiden

Ablaufarten "Tätigkeit" und "Unterbrechen der Tätigkeit" erfasst.

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£=tf ^n k = Häufigkeit des Auftretens

des Vorgangs A.

Setzt man nA = p • n, und k d.h. 12 A so erhält man:=7 A. n A'

kn 'A

- 39 -

5.3.3 Das systematische Multimomentverfahren

Bei der Aufnahme von unregelmässig verlaufenden Arbeiten, wie es auf

der Baustelle der Fall ist, ergibt die systematische Multimomentaufnahme

bessere Ergebnisse. Jedoch ist hierfür obige Genauigkeitsformel nicht mehr

zutreffend.

Es muss die Genauigkeitsformel angewendet werden, die von Flowerdew

und Mal in entwickelt wurde; ihre Herleitung ist aus /13/ zu entnehmen.

Die Formel lautet:

An = 2 ; n A = Anzahl der Beobachtungen des Vorgangs A.

P

6

Unbekannt ist darin der Parameter P.7 A . Er gibt an, wie gross der Antei I

des Auftretens des Vorgangs A ist, bezogen auf die Gesamtzahl der

Beobachtungen n A für den Vorgang A. Ist der Vorgang nur von kurzer

Dauer, d. h. ist r2 nahezu 1, dann ist für einen Vorgang mit einem

Anteil von p = 10 % an der gesamten Beobachtungszeit und einem

zulässigen Fehler von E = 10 % und einer statistischen Sicherheit von

S = 95 % die Gesamtzahl der Beobachtungen n = 640. Unterbrechen

demgegenüber aber die Arbeiter die Arbeitsvorgänge nicht so oft und ist

z. B. rl A= 0, 2, dann sind nur n = 128 Beobachtungen notwendig. ri = =A nA0,2 bedeutet, dass jeder ununterbrochene Vorgang im Mittel 5 Beobachtun-

gen (Notierungen) hat.

Eine schlechte Arbeitsorganisation Iiegt z. B. vor, wenn ein an und für

sich langdauernder Vorgang, wie z. B. Aufstellen einer Wandschalung,

laufend durch Suchen von Werkzeugen oder Keilen unterbrochen wird. Das

führt dann zu einem grossen und somit unmittelbar zur Notwendigkeit

vieler Beobachtungen , wenn man eine ausreichende Genauigkeit erzielen

will.

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2k

C t ^ k k1

C 2

x2

n A k

p

rtA( C 1 + C 2 )

p

k1

k

- 40 -

5.3.4 Das systematische Mu I timomentverfahren mit kurzen Beobachtungs-

i nterva l l en

Die vorstehend aufgeführte Formel von Flowerdew und Mal in gi It nur für

den Intervalltyp 2, d. h. für Beobachtungsintervalle, die länger sind als

die aufgenommenen Vorgänge. Wird demgegenüber mit sehr kurzen

Intervallen beobachtet, z. B. 1 Minute oder 0,5 Minuten (Interval Ityp 3),

dann sind die Voraussetzungen für die Anwendung dieser Formel nicht

mehr gegeben. Auf Grund von Untersuchungen von Berner /13/ gilt dann

für die Genauigkeit

f a U k E_± XnAC 1 +kt C2

Setzt man ein:

"A n n p•n; k p•n• k 1p• n• • k 1 , n—A A A

so ergibt sich

p

Darin bedeuten

C 1 und C 2 Parameter, die von dem Formparameter a der Exponentialver-

verteilung abhängen, die die Häufigkeit des Auftretens der unterschied-

lichen Zeitdauern der beobachteten Teilvorgänge beschreibt. Näherungs-

weise kann unabhängig von a gesetzt werden C 1 = 0,15 und C2 = -0,11.

k Häufigkeit des (ununterbrochenen) Auftretens des Teilvorgangs A

Häufigkeit des Auftretens des Teilvorgangs A, der nur durch

eine einzige Beobachtung erfasst wurde.

nA Anzahl der Beobachtungen des Teilvorgangs A

Anteil des Tei Ivorgangs A an der Gesamtzahl der Beobach-

tungen n

Bei sehr kurzzeitigen Vorgängen kann es vorkommen, dass (fast) alle

Vorgänge durch eine einzige Beobachtung erfasst werden, so dass k 1 /k =1 ist. Bei sehr Iange dauernden Vorgängen kann es sein, dass überhaupt

kein Vorgang durch eine einzige Beobachtung erfasst wird; dann ist

k 1 /k = 0.

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Entsprechend schwankt der Klammerausdruck zwischen 0, 15 und 0,04. Bei

sehr kurzdauernden Vorgängen wird aber auch k/n A nahezu 1 werden,während bei Iangdauernden Vorgängen k/nA den Wert 0,3 erreichen kann.Daraus ergibt sich

0,3 • 0,15 = 0,045 und 1 • 0,04 = 0, 04. Setzt man für = 1,96 und S _10 % ein, so erhält man vereinfacht:

. 0, 045 _ 17, 3 _ 1730n = 384p p p^

BeisBeispiel 1730 p^ p 5 %; n = 346

p = 1 %; n = 1730

Nach Berechnungen von Berner ergibt sich z. B. für langdauerndeTei Ivorgänge mit k/n A = 0,3 und p = 10 % n = 163.

Für sehr kurzdauernde Vorgänge mit k/n A = 0,9 und p = 10% ist n = 488.

Wendet man dagegen die Multimomenthauptformel an, so ergibt sich für

E = 10%und p = 10 % n = 3457.

Man kann also allgmein sagen, dass Beobachtungen mit gleichbleibenden

Intervallen von 0,5 bis 1,0 min besonders günstig sind. Daraus ergibt

sich folgendes Vorgehen:

In einer Voruntersuchung werden durch Rundgänge und Notieren von

"Tätigkeiten" oder "Unterbrechen der Tätigkeit" (= Nichttätigkeit) diejeni-

gen Bereiche herausgefunden, in denen der Anteil der Nichttätigkeit

besonders gross ist. Dann wird durch eine SMM-Aufnahme mit einem

Beobachtungsintervall von 0,5 oder 1,0 min für eine Beobachtungsdauer

von etwa 2 bis 4 Stunden der Bereich näher untersucht. Wechseln während

des Tages oder während der Woche die Verhältnisse laufend, dann ist

darauf zu achten, dass Zeitaufnahmen an verschiedenen Wochentagen und

auch zu verschiedenen Tageszeiten gemacht werden, um ein allgemein

zutreffendes Bi Id zu erhalten. Es wäre aber falsch, über einen längeren

Zeitraum mit Hi Ife von Stunden-Zufa l Iszahlen Rundgänge in grösseren

Zeitabständen einzurichten, zumal der Zei tnehmer hierdurch nicht mehr

den notwendigen unmittelbaren und ununterbrochenen Kontakt mit den

beobachteten Arbeitern hat.

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- 42 -

5.3.5 Formulare

Eine Multimomentaufnahme benötigt 2 Formulare:

- Aufnahmebogen (Bi Id 10)

- Auswertungsbogen (Bi Id 11) .

REFA empfiehlt noch zusätzlich ein Formular als "REFA-Multimoment-Ab-

laufarten-Katalog (Bi Id 12) als Ergänzung zum Aufnahmebo gen (Bi Id 13 )

und Ergebnisbogen (Bi Id 14) . Ob nun ein spezieller Bogen für die

Festlegung der Ablaufarten benutzt wird oder nicht, wichtig ist, dass der

Zeitnehmer sich vorher über die Ablaufarten informiert und sie festlegt.

Dies erleichtert seine Zeitstudie und verhindert, dass während der

Zei taufnahme plötzlich wechselnde Teilvorgänge aufgenommen werden, die

durch andersartige Unterteilung des aufzunehmenden Arbeitsablaufs

entstehen. Es empfiehlt sich deshalb, zunächst eine Probeaufnahme zu

machen, bevor die eigentliche Zeitstudie beginnt.

Letzten Endes stellt jeder Aufnahmebogen nur eine Aneinanderreihung von

Spalten dar, die zu dem jeweiligen Beobachtungszeitpunkt ausgefüllt

werden, mit einer Anzahl von ergänzenden Daten zu Uhrzeit, Wetter,

Temperatur, besondere Vorkommnisse u. a. Wichtig ist, dass jeder

Aufnahmebogen Auswertungsspa I ten enthä I t und zwar für k (Häufigkeit des

Auftretens eines Tei Ivorgangs) , k 1 (Häufigkeit des Auftretens des nur

einmal beobachteten Vorgangs = einstrichiger Vorgang), n A (Anzahl der

Notierungen eines Vorgangs). Diese Werte werden auf den Auswertungsbo-

gen übertragen und auf diesem der absolute Fehler f, der relative

Fehler € , der Zeitanteil eines Vorgangs p mit den zugehörigen Grenzwer-

ten po und pu berechnet. Die Grenzwerte geben den Bereich an, in dem

der wahre Wert für p mit einer statistischen Sicherheit von 95 % liegt.

Führt man eine Zeitstudie vom Intervalltyp 2 durch, so ist nur k zu

berücksichtigen, während beim Intervalltyp 3 noch k 1 hinzukommt.

Wichtig ist, dass der Zeitnehmer den Wechsel eines Vorgangs notiert. Ein

Vorgang wird aIs (zusammenhängendes) Auftreten notiert, wenn der

gleiche Arbeiter diesen Vorgang ununterbrochen ausführt. Verlässt er

seinen Arbeitsplatz und tritt ein anderer Arbeiter an seine Stelle, so ist

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0,5, bis 1,0 min nach

Blatt Nr.;Datum : 40. 84Beobachter :AUFNAHMEBOGEN FOR SYSTEMATISCHE MULTIMOMENTAUFNAHMEN

Uhrzeit I nur Std.

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Teilvorgang

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Bauvorhaben :

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Wochentag :Domqe,s1-

Witterung : rnifict

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Art desArbeitsablaufes:

Bemerkungen

Anzahl der Notierungeneines Teilvorgangs

k Haufigkeit des Auftretenseines Teilvorgangs

Häufigkeit des einmalbeobachteten Auftretenseines Teilvorganges

Bild 10: Aufnahmebogen für MM-Aufnahmen mit kurzen BeobachtungsintervallenBerner /13/

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Blatt Nr.:Datum: AA, 4o. 84

AUSWERTUNGSBOGEN FÜR SYSTEMATISCHE MULTIMOMENTAUFNAHMEN Beobachter ;

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Bauvorhaben : Wo.i OD

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Bild 10: Auswertungsbogen für MM-Aufnahmen mit kurzen Beobachtungsintervallen -nach Berner /13/

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0,5 bis 1,0 min)

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UnierbrechenC,ehrdnke-,8iigarefenpause ?7 Frühsfüclespause., am Arbeitsplatz

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8 außer Ein3o1z außer E&'nsaiz L 1 2eparceturan fiber >h, fehlender AuF/rag, 7ersonolmonge/9 nicel y' erkennbar niche erkennbar X I Fars frodz der obigen Erkennungsmerkmale die Ablouioel-n ictlf

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Bi I 13 REFA-Multimoment-Aufnahmebogen

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Bi I d 14 REFA-Multimomentaufnahme Ergebnisbogen

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f = + 100[%1,

- 47 -

dies ein neuer Vorgang. Dieser Wechsel in der Person muss notiert

werden, z. B. durch einen Schrägstrich. Anderenfalls ist es bei der

Auswertung nicht möglich, die Anzahl k des Auftretens eines Vorgangs

richtig zu bestimmen.

Weitere in /2/ und /10/ aufgeführte Aufnahme- und Auswertungsbögen

eignen sich weniger, weil sie noch Spalten für die Notierung des

Leistungsgrades enthalten. Für eine Verlustquellenuntersuchung ist diese

Notierung nicht notwendig.

5.3.6 Auswertung der Zeitstudie

Soweit der Intervalltyp 2 vorliegt, bei dem der Beobachtungsintervall

länger ist a Is die Dauer der beobachteten Teilvorgänge (Bild 8),

errechnet sich der %-Antei I des beobachteten Tei Ivorgangs nach der Formel

P =n

A100 0%1

Für die Fehlerberechnung gi It dann die Formel von Flowerdew und Mal in

Liegt dagegen der Intervalltyp 3 vor, bei dem der Beobachtungsintervall

kürzer ist aIs die Dauer der beobachteten Teilvorgänge (Bild 9), dann

gi I p = An nur noch näherungsweise. Der genaue Wert nach Berner /13/

ist dann

p = r71-- + W 1 n } • 100 [ %]

Und für die Fehlerberechnung gilt die zugehörige Formel von Berner:

f = ± W2 • 100 [%j k ^_ + W 2 ' nA• .100 [ %

Liegen keine einstrichigen Vorgänge vor, d.h. k 1 = 0, dann lässt sichnach Berner setzen

^ e

b k ).100

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einstrichigenTei|ymrgängen k = 121

- 48 -

Und für die Fehlerberechnung gilt dann:

'^.

1,96f=+—n' 1U8 [q{1[^J

1,Q6E - +— nA

Für einen vorgegebenen Wert von a ! e ssen sich b un d C aus1

nachstehender Tabel le entnehmen:

a b C l

0,6 0,099 0,164

1,0 0,146 0,159

1,5 0,341 0,149

2,0 0,313 0,138

2,4 0,366 0,127

Tabe(|e 2:

Parameter b und C 1 in Abhängig-

keit vom Formparameter a einer

Exponential verteilung zur Berech-nung von p, f und für Beob-

achtung*n ohne einstrichige Vor-gänge (k 1 = 0).

|m Norma |fall gilt a = 1; bei einem Arbeitsablauf mit vielen kurzenTei[vorgängen ist a = 1,5 bis 2,4 einzusetzen.

Beispiel (k ^ 0):`^' '

Drei Arbeiter werden mit einem Beobachtungsinterya|| von 0,5 min während

5 Stunden beobachtet. Die Gesamtzahl der Notierungen beträgt:60n = 3'5' 0,5 - 1800

Auszuwerten ist ein Tei|vorgang mit n = 182 Notierungen. Für diesenwurde festgeste||t:

Häufigkeit des Auftretens des Tei|vorgangs k = 48

Darin entha|tene Häufigkeit von

AA

k 1 = 0,25. Für a = 1 ergibt sich aus Tabe//e 3 durch |nterpo|ation''

VV = - 0053Y '

Damit lässt sich der % Antei| p berechnen:

n A 182 48 197,5 + W ' — = - 0,053. - - O O997 also 9 97[mln 1 n 1800 1800 1800 ' ` ' L*Jp =

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182p 1 800

nA

n

100 = 1 11800 Y 6' 100 = 0,308[70jf =

- 49 -

Für die Berechnung der Genauigkeit gilt entsprechend:

f = + W2. n 100 % ; W2 lässt sich durch Interpolieren

aus Tabel le 3 ablesen: W2 = 0,7091I

f = + 0,709 - 1800 100 = 0,273[%]E -+ 0,709 188 100 = 2,7%

p = 9,97 + 0,273 [%]

Geht man nach der üblichen Auswertung vor und verwendet die Formel von

Flowerdew und Mal in für die Genauigkeitsbetrachtung, so erhält man

100 = 10,11{%1

p = 10, 1 1 + 0,308 1-70]

Die Auswertung zeigt, dass zwar die Formel von Berner etwas geringere

Werte ergibt, jedoch ist dies für die Durchführung von Verlustquellen-

untersuchungen von nur geringem Einfluss.

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- 50 -

a k 1 W1k W2 a

k

k l W1 W2

0,6 0,1 -0,059 0,765 1,6 0,7 0,102 0,5330,3 0,021 0,706 0,9 0,204 0,4510,5 0,101 0,642 1,7 0,1 -0,219 0,7200,7 0,181 0,570 0,3 -0,114 0,6620,9 0,261 0,489 0,5 -0,010 0,599

0,7 0,1 -0,075 0,763 0,7 0,094 0,5280,3 0,008 0,704 0,9 0,198 0,4470,5 0,090 0,639 1,8 0,1 -0,232 0,7140,7 0,173 0,567 0,3 -0,126 0,6570,9 0,255 0,485 0,5 -0,019 0,594

0,8 0,1 -0,090 0,760 0,7 0,087 0,5240,3 0,005 0,701 0,9 0,193 0,4430,5 0,080 0,636 1,9 0,1 -0,245 0,7080,7 0,164 0,564 0,3 -0,137 0,6510,9 0,249 0,482 0,5 -0,028 0,589

0,9 0,1 -0,105 0,765 0,7 0,080 0,5190,3 -0,018 0,697 0,9 0,188 0,4380,5 0,069 0,633 2,0 0,1 -0,258 0,7020,7 0,156 0,561 0,3 -0,148 0,6450,9 0,243 0,478 0,5 -0,037 0,583

1,0 0,1 -0,119 0,753 0,7 0,073 0,5140,3 -0,030 0,694 0,9 0,183 0,4340,5 0,059 0,629 2,1 0,1 -0,271 0,6950,7 0,148 0,557 0,3 -0,158 0,6390,9 0,237 0,475 0,5 -0,046 0,578

1,1 0,1 -0,134 0,749 0,7 0,066 0,5090,3 -0,043 0,690 0,9 0,178 0,4300,5 0,049 0,626 2,2 0,1 -0,283 0,6890,7 0,140 0,554 0,3 -0,169 0,6330,9 0,231 0,471 0,5 -0,055 0,572

1,2 0,1 -0,745 0,745 0,7 0,060 0,5040,3 -0,055 0,686 0,9 0,174 0,4250,5 0,039 0,621 2,3 0,1 -0,295 0,6820,7 0,132 0,550 0,3 -0,179 0,6270,9 0,226 0,467 0,5 -0,063 0,567

1,3 0,1 -0,163 0,740 0,7 0,053 0,4990,3 -0,067 0,682 0,9 0,169 0,4210,5 0,029 0,617 2,4 0,1 -0,307 0,6750,7 0,124 0,546 0,3 -0,189 0,6210,9 0,220 0,463 0,5 -0,071 0,561

1,4 0,1 -0,177 0,735 0,7 0,047 0,4940,3 -0,079 0,677 0,9 0,164 0,4170,50,7

0,0190,117

0,6130,542 Formeln:

Prozentualer0,9 0,214 0,459 Zeitanteil p:1,5 0,1 -0,191 0,730 W1• k + nA

1000,3 -0,091 0,672 [%]p - n •

0,5 0,009 0,609 Relatives Abweichungsmaß E:0,7 0,109 0,537 W 3k•0,9 0,209 0,455 E = ±

22 100 [/]•

1,6 0,1 -0,205 0,725 nA0,3 -0,103 0,667 Absolutes Abweichungsmaß f:0,5 -0,001 0,604

f = +W . /-k--2 • 100 PY.0]

n

Tabelle 3: Tabelle zur Auswertung der Formeln von Berner /13/

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- 51 -

5.3.7 Ermittlung der Dauer der Zeitstudie

Wi l l man die Anzah| der Beobachtungen aufgrund einer vorgegebenenGenauigkeit berechnen, dann hat man die Formeln für f und e nach naufzulösen. Als Regel g| |t ` dass die relative Genauigkeit 6 (relativerFehler) für einen Tei|vurgang mit p = 5 % nicht grösser a|s + 1U %, d.h~

f nicht grösser als + 0,5 %, sein soi!te.

a) 800bachtungsinterva|| |änger a|s die Dauer der Tei|vorgänge

Gemäss Kapitel 5 ] 3 erg sich für die Gesamtdauer D der Zei^

,, | -

aufnahme^^

D [h l = n-t _ ( ) u 1 ^^A L J `--,

6O 6 60-p 6^Setzt man ein: E = 0,10; ~^= 1,96; p = 0 , 05 , so erhä|t man

= 21,3 . t . q A h

Hierin bedeuten: Anzahl der beobachteten Personen

^ Beobachtungsinterva/| min

kM ~ __n /\

b) Beobachtungsintervai/ kürzer a/s die Dauer der Tei/vorgänge

Gemäss Kapite/ 5.3.4 ergibt sich für die Gesamtdauer D[hl der Zeit-

aufnahme

l'

D [^ = n ' t 1t

A ( C 1 + k 1t. -- • C J \L^ '

i'60 6 60 ' p i k

Setzt man ein: E = 0,10; \ = 1,96; p = 0,05; C 1 = 0,15; C 2 = -0 ` 11

so erhä|t mank

D =

128 t ' 9 • (0,15 - 0 11.—l ) ^ l

A ' ' Eh]

Hierin bedeu t en : An z ah l der beobachteten Personen

Beobachtungsinterva| |

k= n A

k 1 = Anzah| der einstrichigen Vorgänge

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stel le;

^ A ~ 0,4;` t = 1,0 min; i = 3 Arbeiter;k 1--' = 0,2

- 52 -

D

Beispiel:

Für eine Verlustquel lenuntersuchung a uf einer Wohnungsbaustel l e soll eine

Zeitstudio durchgeführt werden.^Eine Voruntersuchung ergab r> ^ — = 0,3` A n A

Ein Tei/vorgang mit einem Antei/ von p = 5 % an der Gesamtzeit so|| eine

Genauigkeit von mindestens E = + 10 % (f = + 0,05 %) aufweisen. Zubeobachten sind 5 Arbeiter, der BeobachtunBsinterva[ beträgt 3 min.

Wie lange dauert die Zeitaufnahme?

21,3 3 0,3~ ` ` -3834^^l5 ` c'^

Beispiel:

Be i einer ähnlichen Voruntersuchung ergab sich für eine Wohnungsbau-

Wie lange dauert die Zeitaufnahme?

1%8'1O'O4D = ` ` /Ol5-011'U2\ = 2185^^ l

3 ` ^ ' ' ) 2,185 ['J

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- 53 -

6. PRAKTISCHE DURCHFÜHRUNG DER VERLUSTQUELLENFORSCHUNG

6.1 Allgemeines

Die praktischen Untersuchungen zur Verlustquellenforschung wurden auf

drei Wohnungsbaustel len durchgeführt. Die Baustellen sind nachstehend

mit B1, B2 und B3 bezeichnet. sie liegen im Grossraum Stuttgart und

umfassten insgesamt 218 Wohneinheiten. Im einzelnen handelte es sich um

Baustelle B1

Geschosswohnungsbau, teilweise

in Hanglage

Baustelle B2

Geschosswohnungsbau, Sozialwoh-

nungen mit einfachen Grundrissen

Baustel le B3 Geschosswohnungsbau, tei lweise

mit Maisonette-Wohnungen

Aufgenommen wurden folgende Arbeiten:

Wandschalungsarbei ten

Deckenschalungsarbei ten

Bewehrungsarbei ten

Beton ierarbei ten

Mauerarbei ten

Versetzen leichter Trennwände

Z i mmerarbe i ten

Dachdeckungsarbei ten

Estricharbei ten

FI iesenarbei ten

Parkettarbei ten

Anstricharbei ten

Putzarbei ten

Sanitär ins ta I lat ionsarbei ten

Heizungsinstal lationsarbei ten

Elektroinstallationsarbeiten

80 Wohneinheiten

86 Wohneinheiten

52 Wohnei nhei ten

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- 54 -

Bei den Zeitaufnahmen zeigte sich manchmal, dass die vorher abgespro-

chene Arbeit an dem festgelegten Beobachtungstag nicht zur Ausführung

kam, da sich aus baustel lenbedingten Gründen Verschiebungen ergaben.

Solche Gründe waren z. B. nicht ausreichender Baufortschritt, witterungs-

bedingte Behinderungen, fehlende Fertigstellung der vorangehenden

Arbeiten, fehlende Baustoffe, fehlende Arbeitskräfte.

Vor Aufnahmebeginn wurde die Baustelle mit dem Zeitnehmer durchgespro-

chen. Es wurden die Zeitarten festgelegt und eine Liste der zu

beobachtenden Vorgänge aufgestellt. Rundgänge wurden nicht vorgenom-

men, da durch diese der notwendige Kontakt mit den Arbeitern verloren

geht und ausserdem die Bauarbeit im Wohnungsbau stets in kleinen

Arbei tgruppen ausgeführt wird. Beobachtet wurde mit Beobachtungsinter-

vallen von 0,5 oder 1,0 Minuten.

Die Zeitaufnahmen wurden nach den vom REFA-Verband empfohlenen

Ablaufarten ausgewertet (siehe hierzu auch Kapitel 8.3 Ablauf der Ver-

I ustquel lenuntersuchung, Schritt 4, Vorbereiten der Zeitstudie). Folgende

Ablaufarten wurden verwendet:

- Haupttätigkeit,

- Nebentätigkeit,

- Zusätzliche Tätigkeit,

- Unterbrechen der Tätigkeit, ablaufbedingt

störungsbedingt

- erholungsbedingt,

persönlich bedingt.

Während die Abgrenzung der Haupttätigkeit (unmittelbar der Arbeitsauf-

gabe dienend) und Nebentätigkeit (nur mittelbar der Arbeitsaufgabe

dienend) keine Schwierigkeiten bereitet, kommt es bei der zusätzlichen

Tätigkeit und den verschiedenen Arten des Unterbrechens zu Abgrenzungs-

problemen.

Zum ablaufbedingten Unterbrechen sind alle Tätigkeiten gezählt worden,

die sich aus dem planmässigen Arbeitsablauf ergeben, wie z.B. Warten

während des Transportes des Betonkübels mit dem Turmkran. Diese Ab lauf-art kann demnach nur selten auftreten, da die allermeisten Arbeiten nicht

starr an ein Hebezeug gebunden sind.

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- 55 -

Wesentlich häufiger ist das störungsbedingte Unterbrechen, denn dieser

Tätigkeitsart sind die üblichen Unterbrechungen zugeordnet worden, wie

z.B.

- Warten auf Material, weil die Versorgung der Arbeitsplätze nicht richtig

organisiert ist,

- Einholen von Informationen, weil die Arbeitskräfte nicht vollständig

über ihre Arbeit informiert wurden,

- Warten auf den Turmkran, wei I dieser an anderer Stelle eingesetzt ist,

- Geräteausfall,

- Warten auf Beendigung vorangehender Arbeiten anderer Arbeitskräfte

oder Unternehmen, vor deren Abschluss die eigene Arbeit nicht begonnen

werden kann.

Es kann strittig sein, ob das Einholen von Informationen nicht zu der

Nebentätigkeit zählt, die nur mittelbar der Erledigung der Arbeitsauf-

gabe dient. Die Grenzen sind hier also fliessend.

Ebenso treten Abgrenzungsschw i eri gkei ten zwischen dem erholungsbedingten

Unterbrechen und dem persönlich bedingten Unterbrechen auf. Das Rauchen

einer Zigarette kann persönlich und auch erholungsbedingt sein. Gleiches

gilt für Privatgespräche oder das Holen von Getränken oder der Gang zur

Toilette. Es sollten deshalb bei der Analyse einer Zeitstudie beide

Zei tarten zusammengefasst betrachtet werden.

Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich bei der Zuordnung zu einer

zusätzlichen Tätigkeit, die aIs solche definiert wird nach REFA, deren

Vorkommen und Ablauf nicht vorausbestimmt werden kann. Hierunter

wurden Wege zum Arbeitsplatz, Randarbeiten, Herstellen von Betonprüfkör-

pern zur Güteüberwachung, Umbau von Gerüsten verstanden.

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- 56 -

6,2 Zusammenfassung der Ergebnisse

Nachstehend sind die Ergebnisse der Zeitaufnahmen wiedergegeben:

ARBEIT HAUPT-TÄTIG-KEIT

NEBEN-TÄTIG-KEIT

ZUSÄTZL.TÄTIG-KEIT

UNTERBRECHEN DER TÄTIGKEITABLAUF- STÖRUNGS- ERHOLUNG PERSÖNLICH

BEDINGT BEDINGT BEDINGT

Wandschalung 26, 16 27,62 22,68 1,89 9, 87 5,5 6,28

Decken-schalung

44,89 23,76 1,93 3,06 10,90 9,78 5,68

Bewehrung 54,07 17,42 2,02 0,89 10,46 6,64 8,50

Betonieren 34,26 10,10 17,07 1,69 19,13 12,50 5,25

Mauern 51,54 21,21 5,36 6,03 8,57 2,97 4,32

Trennwände 64,13 31,94 0,54 - 0,54 1,31 1,90

Zimmerarbei ten 53,34 18,71 7,83 9,93 4,89 5,30

Dachdeckung 40,34 24,50 5,87 - 14,05 7,30 7,94

Estrich 54,80 12,03 11,47 16,56 0,47 4,63

Fliesen 71,78 22,31 2,42 2,07 0,92 0,52

Parkett 57,92 28,61 0,81 2,17 4,88 5,61

Anstrich 61,08 21,91 -,- 0,75 - 16,26

Putzarbeiten 64,99 18,38 5,68 5,23 1,79 3,93

Sani täri nstal I . 39,45 29,91 13,33 12,62 2,03 2,67

Heizungsinst. 52,91 19,73 6,13 6,97 6,83 7,44

Elektroinst. 74,74 11,20 -,- 5,15 0,60 2, 10

Mittel wert 53,04 21,24 6, 51 0,85 8,46 4,30 5, 56

74, 32 6, 51 19,17

Aus der Zusammenfassung der Ergebnisse zeigt sich, dass rd. 3/4 der

Zeit auf Haupt- und Nebentätigkeit und rd. 1/4 auf Unterbrechungen und

zusätzliche Tätigkeit zurückgeht. Dabei machen die Unterbrechungen fast

20 % der gesamten Arbeitszeit aus. Die Einzelwerte streuen allerdings

erheblich. So z. B. betragen Haupt- und Nebentätigkeit bei Betonierar-

beiten 44,36 j, bei Fliesenarbeiten dagegen 94,09 %. Es zeigt sich also,

dass eine weitgehend unmechanisierte und unabhängige Arbeit effizienter

durchgeführt werden kann als eine mechanisierte Arbeit, die von dem

vorgegebenen Arbeitsrhythmus von Geräten - hier Turmkran und Betonpumpe

- abhängig ist.

Wesentlich bessere Einblicke erhält man, wenn man die Tätigkeiten zu

Arbeiten gleichen oder ähnlichen Typus zusammenfasst.

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8, 25 °/°

MH

Haupt-

MN

Neben-

MZ

Zusätzl.

Tätigkeit

MAablauf-bedingt

MSstörungs-

bedingt

MEerholungs-

bedingt

MPpersönl-bedingt

Unterbrechen der Tätigkeit

6, 45d/°9,89%

5, 32 °/°2, 26°/°

••

- 57 -

6.3 Stahlbeton- und Mauerarbeiten

Hierzu gehören:

- Wand- und Deckenschalung,

- Bewehrung,

- Mauern und Versetzen leichter Trennwände.

Für diese Arbeiten ergeben sich folgende Anteile

Haupttätigkeit

Nebentät i gkei t

Zusätzliche Tätigkeit

Unterbrechen der Tätigkeit,

45,83

22,00

%

%

8,25 %

ablaufbedingt 2,26 %

störungsbedingt 9,89 %23,92 %

erholungsbed. 6,45 %

persönlich bed. 5,32 %

45,830/0

22, 000/0

Bild 15: Antei I der Ablaufarten bei Stahlbeton- und Mauerarbeiten

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- 58 -

Man erkennt, dass bei allen Arbeiten des Rohbaus die Verhältnisse

wesentl ich ungünstiger I fegen als im gesamten Wohnungsbau, denn Haupt-

und Nebentätigkeit machen nur 2/3 aller Tätigkeitsarten aus. Am un-

günstigsten schneiden die Betonierarbeiten ab, bei denen die Unterbre-

chungen etwa 40 % der Gesamtzeit ausmachen. Dass dies kein Einzelfall

ist, beweisen weitere am Institut für Baubetriebslehre der Universität

Stuttgart durchgeführten Untersuchungen zur Verwendung der Regelkon-

sistenz beim Betonieren; hier zeigte sich, dass beim Betonieren nach wie

vor eine nicht unerhebliche Produktivitätsreserve vorhanden ist.

Im folgenden werden einige Hinweise zu Verlustquellen gegeben, die von

den Zei tnehmern während der Zei taufnahmen bemerkt wurden:

o Ausländische Arbeiter hatten Kommunikationsschwierigkeiten mit ihren

deutschen Kollegen; sie kannten das verwendete Schalsystem nicht. Sie

waren auch teilweise nicht über die Arbeiten unterrichtet. Hierdurch

entstand ein höherer Zeitanteil für Einholen von Informationen.

o Da der Kran überlastet war, mussten hin und wieder unnötige Hand-

transporte ausgeführt werden.

o Beim Betonieren musste die Kolonne immer wieder auf Transportbeton

warten, der nicht zur richtigen Zeit eintraf.

o Die Bewehrung war teilweise zu hoch eingebunden, so dass sich Schwie-

rigkeiten beim Abziehen der Decke ergaben.

o Beim Einsatz von fremden Akkordkolonnen ergaben sich manchmal

Streitigkeiten über das notwendige Säubern des Arbeitsplatzes.

o Es wurden Zubehörteile zur Scha lung gesucht.

o Die innerbetrieblichen Wege zum Arbeitsplatz waren zu lang.

o Es wurden allgemeine Randarbeiten durchgeführt, weil es Schwierigkei-

ten mit der Materialversorgung gab.

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21, 61 */.

12,O0°A

6.1O°/. 6'6°/0G.85°4

- 59 -

6.4 Dachdeckungs- und Zimmerarbeiten

Folgende Antei|e an Ablaufarten wurden gemessen:

HaupttätigkeiL 46,84 %

Nebentätigkeit 21,61 %

Zusätz|iche Tätigkeit 6,85 %

Unterbrechen der Tätigkeit, störungsbedingt

erho(un8sbed.

12,00

6,10

%

% 24,70 %

persÜnIich bed. 6,60 %

46 84 °/0

MH

Haupt-

MN

Neben-

MZ

Zusätzl.

Tätigkeit

MAobiouf-bedingt

M Sstörungs-bedingt

MEerholungs-

bedingt

MPpersÜni-bedingt

Unterbrechen der Tätigkeit

Bi |d 16: Anteil der Ablaufarten bei Dachdeckungs- und Zimmerarbeiten

An Bemerkungen au s den Zeitaufnahmen ist folgendes zu entnehmen:

" Die Laufwege sind teilweise sehr lang; das Material |iegt ungünstig.

» Es werden sehr viel Informationen eingezogen.

Der Anteil der Haup t - und Nebentätigkeit i s t mit rd. 68,5 % höher als im

Rohbau, jedoch |iegt er un t er den eigentlichen Ausbauarbei ten. wie

nachstehende Auswertungen zeigen.

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- 60 -

6.5 Estrich- und Parkettarbeiten

Fo|gonder Antei| der Ablaufarten wurden ermitte/t:

Haupttätigkeit 56,36 %

Nebentätigkeit 20,32 %

Zusätz|iche Tätigkeit 6,14 %

Unterbrechen der Tätigkeit, störungsbedingt

erho|ungsbed.

9,37

2,6y

%

% 17,18 %

persÜn|ich bed. 5,12 %

56 36%

y.370/0

MH

Haupt-

M N

Neben-

MZ

2usätzi

Tädgkeit

MA

ablauf-bedingt

MS

störungs-bedingt

ME

erho(ungs-bedingt

MP

persöni-bedingt

Unterbrechen der Tätigkeit

Bi |d 17: Anteil Ablaufarten bei Es t rich- und Parkettarbei t en

Der Anteil der Haup t - und Nebentätigkeit ist wesentlich höher a |s bei den

vorangegangenen Arbei t en, er beträgt rd. 78 %. Trotzdem tritt noch ein

hoher Anteil an störungsbeding t en Unterbrechungen auf,

Die Zeitnehmer mach t en auf folgende Ver|ustque|}en aufmerksam:

« Die Parket t/eger hat ten rd. 10 % ihrer gesamten Arbeitszeit auf die

Beseitigun5| von Farbrückständen der vorangegangenen Anstricharbeiten

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MH MN WZ

Haupt- Neben- Zusä(d ^

Tat k tg e/

- 61 -

zu verwenden; ohne d i ese Tätigkeit wäre die Nebentätigkeit auf rd.

10 % zurückgegangen.

" Beim Einbringen des Es t ri c hs mus s te vielfach auf d i e Beendigung von

Arbei t en anderer Unternehmen gewarte t werden. Durch bessere Kuord i-

nation des Ausbaus k önnten nicht unerhebliche Einsparungen gemacht

werden.

6.6 Putz-, Anstrich- und Fliesenarbeiten

Der Antei| der Ablaufarten beträgt:

Haupttätigkeit 65,95 %

Nebentätigkeit 20,87 %

Zusätz|iche Tät igkeit 2,70 %

Unterbrechen der Tätigkeit, störungsbedingt

erholungsbed.

2,68

0,90

%

% 10,48

persÜn!ich bed. 6,90 %

G5.Q50/0

%O.870/0

MA

ablauf-bedingt

MS

störungs-bedingt

ME

erhoiungs'bedingt

MPpersÜni-bedingt

Unterbrechen der Tätigkeit

•Bi |d 18: Antei l e der Ablaufarten bei Putz-, Ans t rich- und Fliesenarbeiten

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20, 28 °/°

8,55°/°

0,0 °/°

8, 25 °/°3,13°/®

.F71.71

4,07 °/o

MH MZMN

Neben-Haupt- Zusätzl.

Tätigkeit

- 62 -

Der Anteil der Haupt- und Nebentätigkeit beträgt fast 87 % und übetrifft

somit die vorhergehend beschriebenen Arbeiten. Bei einer Arbeit betrug

der Antei I der erholungsbedingten Unterbrechungen rd. 16 %; offensicht-

I ich war hier die Kontrolle nicht ausreichend. Ergänzend muss allerdings

gesagt werden, dass eine Anstricharbeit, näml ich das Spritzen von

Heizkörpern, nicht in die Auswertung aufgenommen wurde, da hier (bei

drei beschäftigten Arbeitern) die Haupttätigkeit nur 14,5 % betrug. Es

traten sehr viele Transporte und Störungen auf, die das Gesamtbild

verfälscht hätten; der Gesamtbetrag für Nebentätigkeit und störungsbe-

dingte Unterbrechungen lag bei mehr als 80 %.

6.7 Sanitär-, Heizungs- und Elektroinstallationsarbeiten

Bei der Auswertung wurde folgender Anteil der Ablaufarten ermittelt:

Haupttätigkeit 55,7 %

Nebentätigkeit 20,28 %

Zusätzliche Tätigkeit 8,25-%

Unterbrechen der Tätigkeit, störungsbedingt 8,55 %

erholungsbed. 3,15 % 15,77 %

55,7 '/° persön l ich bed. 4,07 %

MA

ablaut-bedingt

MS

störungs-bedingt

ME

erholungs-bedingt

MP

persönl.-bedingt

Unterbrechen der Tätigkeit

Bild 19: Anteile der Ablaufarten bei Sanitär-, Heizungs- und Elektro-i nsta l l at ionsarbei ten

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- 63 -

Dass der Anteil der Haupt- und Nebentätigkeit niedriger a I s bei anderenAusbauarbeiten ist, Iiegt in diesem FaII an der Sanitärinstallation, bei

der die Haupttätigkeit nur 39 % und die Nebentätigkeit 29,9 % betrug;

das Unterbrechen sich aber auf fast 17 % belief und die zusätzliche

Tätigkeit auf rd. 13 %. Zum Einbau der Rohrleitungen machte der

Zeitnehmer verschiedene Bemerkungen zu vorhandenen Verlustquellen:

o Es werden laufend Informationen erfragt; die Arbeiter kennen ihre

Arbeit nicht ausreichend.

o Die Zugänge zu den Räumen waren abgebaut worden, so dass dieSan i tärmonteure über Lei tern zu ihrer Arbeitsstelle klettern mussten.

• Das Abmessen, Zuschneiden und Herantragen der Rohre erfordert sehr

viel Zeit. Wesentlich verbessert werden könnte die Arbeit, wenn nach

vorhandenen Plänen in der Werkstatt vorbereitet würde.

o Die vorhandenen Werkpläne stimmen mit der Wirklichkeit verschiedentlich

nicht überein. Das Massnehmen erfordert sehr viel Zeit.

o Es sind viele Materialtransporte und viel Suchen zu beobachten.

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- 64, -

7. ZEITSTUDIEN IN STATIONÄREN BETRIEBEN DER BAUWIRTSCHAFT

7.1 Allgemeines

Ergänzend zu den unter 6. aufgeführten Zeitstudien auf Wohnungsbaustel-

len sind nachstehend die Ergebnisse von Untersuchungen in stationären

Betrieben aufgeführt. Sie betreffen folgende Betriebe:

- Fertigteilwerk

- Reparaturwerkstätten

- Lagerplatz.

Die Gliederung der ermittelten Zeiten wurde bei der Reparaturwerkstatt

und beim Lagerplatz nicht nach Ablaufarten, sondern nach Zeitarten

vorgenommen, und zwar nach:

- Tätigkeitszeit

- Transportzeit

- Wartezei t

- Verteilzeit.

Tätigkeitszeit und Transportzeit bilden innerhalb der Ablaufarten eine

Einheit. Sie setzen sich aus Haupt- und Nebentätigkeit zusammen. Die

Wartezeit entspricht dem ablaufbedingten Unterbrechen und die Vertei lzeit

der zusätzlichen Wartezeit, dem Erholen und dem persönlich bedingten

Unterbrechen.

7.2 Fertigteilwerk

Bei dem untersuchten Fertigteilwerk handelt es sich um einen grossen

Betrieb, der sowohl stabförmige aIs auch flächenförmige Fertigteile

herstellt. Untersucht wurden vorgespannte Binder, schlaff bewehrte Stützen

und Wandplatten. Das BeobachtungsintervalI wurde wegen der grösseren

Anzahl der beobachteten Arbeitskräfte mit 3,0 min gewäh l t.

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FERTIGTEIL

VorgespannteBinder

Stützen

Wandplatten

Mittelwert

31,7 0/°

6, 8 0/°1,9 °/° 2,8 0/° 1 , 1 °/00,0 V.

MNMH MZ

Haupt- Neben- Zusätzl.

Tätigkeit

- 65 -

Beobachtet ,vurde die Herstel lung folgender Fertigtei larten:

- Vorgespannte Binder

- Stützen

- Wandplatten

Die Anteile der Ablaufarten betrugen:

UNTERBRECHEN DER TÄTIGKEITHAUPT- NEBEN ZUSÄTZL.TÄTIG- TÄTIG- TÄTIG-KEIT % KEIT % KEIT

ABLAUF-BEDINGT

%

STÖRUNGS-BEDINGT

%

ERHOLUNG

%

PERSÖNLICHBEDINGT

%

59,4 22,9 3,4 3,1 2,0 9,2

53,2 35,4 - 1,3 3,0 0,7 6,4

54,6 36,9 1,0 2,4 0,5 4,6

55,7 31,7 1,9 2,8 1,1 6,8

12,6 %

55,7 0/0

MA

ablaut-bedingt

MS

störun gs-bedingt

ME

erholungs-bedingt

MP

persönl.-bedingt

Unterbrechen der Tätigkeit

Bild 20: Anteil der Ablaufarten bei der Fertigtei lherstel lung

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- 66 -

Wie man hieraus entnehmen kann, ist die Arbeitsproduktivität im

Fert igtei Iwerk besonders hoch, da Haupt- und Nebentätigkeit 87,4 %

erreichen. Der Antei I wird nur noch von den Fl iesenarbei ten übertroffen.

Gegenüber dem Ortbetonbau mit rd. 68 % ist also eine ganz wesentlich

höhere Produktivität vorhanden. Trotzdem gibt es auch hier noch

Rational isierungsmögl ichkei ten, wie sich aus den Bemerkungen des

Zeitnehmers ergibt:

o Es treten beim Einbau der Einbauteile Schwierigkeiten mit der

Bewehrung auf. Teilweise musste eine bereits eingebaute Bewehrung

wieder geöffnet werden, um die Einbauteile unterbringen zu können.

o Bewehrung und Einbauteile müssen zeichnerisch aufeinander abgestimmt

werden. Die Bewehrung muss eine grössere Passgenauigkeit haben.

o Die Arbeiter sollten ihr Werkzeug ständig bei sich führen. Sägen und

Trennmittelspritzgeräte sollten in unmittelbarer Nähe der Arbeitsplätze

aufgestellt werden. Durch diese Massnahmen lassen sich Laufzeiten

reduzieren.

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- 67 -

7.3 Reparaturwerkstätten

Reparaturwerkstätten auf Bauhöfen von Bauunternehmen haben mit dem

Problem zu kämpfen, dass sie in vielen Fällen nur unzureichend ausge-

rüstet sind, da Investitionen für den Baubetrieb stets vorgezogen werden

und die Unternehmen ausserdem bemüht sind, sich so weit wie irgend

möglich der mit dem Werkstattbetrieb verbundenen Fixkosten zu entledigen

und die Reparatur dem Kundendienst der Hersteller zu übertragen.

Trotzdem kann kein Bauunternehmen ohne eine eigene Reparaturmöglichkeit

auskommen, weil immer wieder ein plötzlicher Bedarf auftaucht, der nicht

ohne weiteres von einem fremden Kundendienst ohne Verzögerung befriedigt

werden kann.

Um einen Einblick in den betrieblichen Ablauf zu gewinnen, wurden

verschiedentlich Arbei tsabläufe in Werkstätten untersucht. Dabei handelte

es sich vorwiegend um grössere Unternehmen. Einleitend wurde in diesem

Kapitel darauf hingewiesen, dass die Auswertung nach Zeitarten, und

nicht nach Ablaufarten, vorgenommen wurde. Der Zusammenhang zwischen

Zeit- und Ablaufarten ist in Bild 4 dargestellt.

Sei I-bagger

Pfahl-gerät

Sei I-bagger

Anfer-tigungfürTK

Al lg.Repara-turen

1

Al lg.Repara-turen

2

Elektro-Werk-statt

% % % % % % %

Tätigkeits-zeit t t 55,0 50,9 70,9 60,9

70,95 69,55 71,02Transportzeit t w 17,0 20,0 1 1, 8 16,0

Verteilzeit tv

22,0 24,2 5,4 18,529,05 30,45 28,98

Wartezeit t tr 7,0 4,9 1,9 4,6

Bei den allgemeinen Reparaturen handelt es sich um Mittelwerte von zwei

unterschiedlichen Werkstätten, die im Abstand von 10 Jahren aufgenommenwurden.

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an eine Reparaturwerkstatt werdeneines Bauunternehmens gestellt und

da ss

sind

Maschinen unterschiedlicher Bauart repariert werden müssen, so

sind. Ausserdemz. B. zugehörige Reparaturan lei tungen durchzulesen

Reparaturwerkstätten von Bauunternehmen nicht so durchrationalisiert -

- 68 -

Wie aus vorstehender Auswertung zu en t nehmen ist, kann man bei

Reparaturwerkstät ten für Ha upt- und Nebentätigkeit e t wa 70 bis 75 %

ansetzen; die restliche Zeit entfällt auf Un t erbrechen der Tätigkeit, also

persönlich bedingt, erholungsbedingt, ablaufbedingt und störungsbedingt.

Soweit eine Trennung nach Haupt- und Nebentätigkeit vorgenommen wurde,

kann man d i e Haupttätigkeit mit etwa 40 bi s 50 %, die Nebentätigkeit mit

e t wa 25 bis 30 % ansetzen. Diese Zeitantei l e blieben in etwa gleich, trotz

sehr unterschiedlicher Werkst ätt en und unterschiedlicher Jahre der

Beobach t ung.

Man muss daraus entnehmen, dass dies die üblichen Zeitantei l e sind.

Sicher spielt d abei eine Ro ll e, dass sehr unterschiedliche Anforderungen

und können es auch wohl kaum se i n -, wie es spezialisierte Kunden-

dienst-Werkstätten eines Händ l ers oder Herstellers sind. Es ist un ter

diesen Umständen verständlich, d ass Bauunternehmen vielfach ihre eigen en

Werkstätten auf ein M inimum redu z ier t haben.

7.4 Schalungswerkstätten

Auch für Scha|ungswerkstät ten gi/t, da ss Haup t - und Nebentätigkeit e t wa

70 % der Gesamtzeit umfassen; Verbe sserungen im Arbeitsablauf |assen

eine Erhöhung auf e t wa 80 bis 85 % zu. Die restliche Zeit entfällt auf

Erholen, War t en auf Transportgeräte, Abholen der fertigen Schalung,

Einholen von Informationen. Besonderes Augenmerk mus s - wie in jeder

Fertigung - auf die Transpor te gerichtet werden. Werkstücke, Kleineisen-

tei l e, Holz, Werkzeuge müssen den Arbei t ern zufliessen und ni cht von

ihnen in teilweise sehr |angen Transportwegen geholt werden. Es |uhnt

sich deshalb bei grossen Scha|ungswerkstät ten, die a l lerdings nur für

wenige sehr grosse Unternehmen in Frage kommen, für die 5cha|ungsher-

ste||ung eine eigene Arbeitsvorbereitung einzurichten, die den Fertigungs-

fluss und die zugehörigen Fertigungsstufen organisiert.

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7.5 Ladekolonnen

Ladekolonnen bilden ein besonderes Problem auf Bauhöfen der Bauunter-

nehmen. Zeitaufnahmen zeigen eine sehr unterschiedliche Auslastung. So

wurden z. B. folgende Antei le der Ablaufarten beobachtet:

- Haupttätigkeit 30 bis 60

- Nebentätigkeit 15 bis 25

- Unterbrechen der Tätigkeit 8 bis 15

- Zusätzliche Tätigkeit 0 bis 50 %.

Dies zeigt, dass es Tage gibt, an denen eine Ladekolonne kaum zu einer

Erholung kommt, und andere Tage, an denen sie mit leicht auszuführen-

den Instandsetzungsarbeiten beauftragt wird, um die Arbeitszeit sinnvoll

verwenden zu können. Es kann daraus nur gefolgert werden, dass

Ladearbeiten mit Hebezeugen durchzuführen sind, um den Personalkosten-

anteil an den Ladearbeiten soweit wie möglich zu reduzieren. Allerdings

müssen diese Hebezeuge schnel I und beweg l ich sein, wie z. B. Mob Ikrane

oder Gabelstapler. Die nunmehr geltende Vorruhestandsregelung für das

Bauhauptgewerbe erleichtert eine Senkung der Personalkosten, da gerade

Ladekolonnen vielfach zur Beschäftigung von Arbeitskräften genutzt

werden, die für Baustellen nicht mehr voll geeignet sind.

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_^8 HANDBUCH (LEITFADEN) ^-0 DIE DURCHFUHRUNG VON ^^^^^^^ ^"^°^^'' ~^`-^^" '`°^^,^ FOR ^^^ ^°'`^"^ ^"'`"'"^ ~^"" ^'"``-'"

^U^AUN^^0 ZUR BESEITIGUNG VON VERLUSTOUELLEN^^^^,^."^^." ^^^^^ ^^^^^^^^°..^ ,^." ,^^`^^^.^^^^^^."

8.1 Vert ustque|1encxntersuchuogen

Anlass und Ziel

Ver|ustque||enuntersuchungen sind zu veranlassen, wenn

- Nachkalkulationen Hinweise auf erhöhte Aufwandswerte |iefern,

- erhöhte Unterbrechungen der Tätigkeit auf Baustellen bemerk t werden,

- Handtransporte und Laufereien anste i gen,- die Ergebnisrechnung der Baustellen "rote" Zahlen zeig t ,- eine 8auste||e einer a||gemeinen Produktivitätsüberprüfung unterzogen

werden so||, um Schwachstellen auszumerzen und eine höhere Produkt i-

vität zu erreichen.

Ziel der Ver|ustque|/enuntersuchung ist die Senkung der Kosten, Abste!len

der Ver|ustque|/en und damit eine Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit des

Unternehmens.

M erk e : Jede Baustel l e besitzt Ver[ustque|len; sie können nur durch

eine systematische Untersuchung erkannt und abgestellt werden.

8.2 Untersuchungsverfahren

Die Wirtschaftlichkeit einer Baustel l e kann nur erhöht werden, wenn der

Arbeitsablauf aufgenommen, analysiert und verbessert wird. Hier z u sind

Zeitaufnahmen notwendig. Das Aufnahmeverfahren ist die Multimo-

mentaufnahme, bei der die Häufigkeit des Auftre t ens eines Vorgangs

notiert vvi rd. S ie wird en t weder a| s systematische Multimomentaufnahme mit

konstanten Beubachtungsin t erva||en (SMM-Aufnahme) oder als Mu|t i-

mumentaufnahme mit unregelmässigen Beobachtungsinterval len (MM-Aufnah-

me) durchgeführt. Welche Aufnahmemethode verwendet wird, häng t vom

Ziel ab. Gleiches gilt für das Beobachtungsinterva||.

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Für das Mul timomentverfahren werden benötigt:

- Aufnahmebogen,

- Auswertungsbogen,

- Uhr zur Einhaltung der vorher festgelegten Beobachtungsintervalle.

Die Aufnahme- und Auswertungsbögen sind in der Anlage beigefügt.

8.3 Ablauf der Verlustquellenuntersuchung

Die Verlustquellenuntersuchung wird in 9 Schritten durchgeführt:

Schritt 1 : Aufnahme der Arbeitsorganisation

Schritt 2: Durchführung des Produktivitätstest

Schritt 3: Analyse des Produktivitätstest und Auswahl des Untersuchungs-

bereichs

Schritt 4: Vorbereiten der Zeitstudie

Schritt 5: Durchführen der Zeitstudie

Schritt 6: Auswerten und Analyse der Zeitstudie

Schritt 7: Ausarbeiten der Verbesserungsvorschläge zur Verl ustquel ienbe-

seitigung

Schritt 8: Beseitigen der Verlustquellen

Schritt 9: Überprüfen des Ergebnisses

SCHRITT 1 Aufnahme der Arbeitsorganisation

Die Aufnahme der Arbeitsorganisation umfasst:

Maßstäb l iche Handskizze der Baustelle mit Angabe der

Transportwege, Lagerplätze, Unterkünfte, Magazine, Hebezeu-

ge, Aufbereitungsanlagen und sonstiger wichtiger Elemente

der Baustelleneinrichtung.

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Kurze Angabe zum Stand der Baustelle, Datum, Uhrzeit.

Einteilung der Belegschaft nach Arbeitgruppen, wie z. B.

Bewehren, Einschalen, Betonieren, Mauern. Soweit die

Arbeitsgruppen nach Baute i I en oder Bauabschnitten aufgeteilt

sind, ist dies gesondert zu vermerken, wie z. B. Schafen

des Kernoder Schalen der Decke.

Angabe der wichtigsten Elemente der Baustelleneinrichtung

durch ihre technischen Kenngrössen und Typenbezeichnung,

so z. B. Liebherr Hydraul ikbagger 928.

Die Aufnahme der Arbeitsorganisation soll die Durchführung

der Analyse erleichtern (Schritt 6) und dem Ingenieur

(Zei tnehmer) nach Beendigung seiner Untersuchung die

Baustelle ins Gedächtnis zurückrufen können.

SCHRITT 2 Durchführung des Produktivitätstest

Der Produktivitätstest führt in die Probleme der Baustelle

ein. Es sind je nach Grösse der Baustelle zwischen 8 und

10 Rundgänge vorzunehmen, die sich auf 2 bis 3 Tage

verteilen. Dabei ist darauf zu achten, dass alle Arbeitsvor-

gänge erfasst werden, also auch solche, die, wie z. B.

Betonieren, nicht jeden Tag stattfinden. Der Produktivitäts-

test unterscheidet nur nach

- Tätigkeit,

- Unterbrechen der Tätigkeit (Nichttätigkeit).

Er ist möglichst nach der Arbeitsorganisation der Baustelle

zu gliedern und muss innerhalb einer Woche abgeschlossen

und ausgewertet werden. Aufnahmeverfahren ist die MM-Auf-

nahme. Zwischen zwei Rundgängen am gleichen Tag sollen

möglichst 1 bis 2 Stunden I iegen. Während der Rundgänge

sind ins Auge springende Eindrücke sofort aufzuschreiben.

Wird ein schwerer Mangel bereits bei den ersten Rundgängen

bemerkt, dessen Abstellung keinen Aufschub verträgt, so

kann eine solche Verlustquelle sofort näher untersucht

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werden, ohne den Produktivi tätstest über eine ganze Woche

zu verteilen.

Eine Genauigkeitsbetrachtung ist beim Produktivitätstestnicht notwendig.

SCHRITT 3 Analyse des Produktivitätstest und Auswahl des Unter-suchungsbereichs

Der richtig gegliederte Produktivitätstest soll zusammen mit

den aufgeschriebenen Eindrücken helfen, denjenigen Bereich

der Baustelle herauszufinden, der die meisten Verlustquellen

aufweist.

Deshalb ist ein kurzer Bericht erforderlich, aus dem das

vorgeschlagene weitere Vorgehen ersichtlich ist. Nach

Möglichkeit sollen wichtige beobachtete Verlustquellen sofort

angegeben werden.

Sind Verlustquellen in mehreren Baustellenbereichen vorhan-

den, so ist eine Prioritätenliste aufzustellen.

SCHRITT 4 Vorberei ten der Zeitstudie

Zur Vorbereitung der Zeitstudie muss ein Ablaufarten-Katalog

aufgestellt werden, der gegliedert ist in :

- Haupttätigkeit MH,

- Nebentätigkeit MN,

- zusätzliche Tätigkeit MZ,

- ablaufbedingtes Unterbrechen MA,

- störungsbedingtes Unterbrechen MS,

- Erholen ME,

- persönlich bedingtes Unterbrechen MP.

Die Ablaufarten sind folgendermassen definiert:

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Haupttätigkeit: Eine Haupttätigkeit ist eine planmässige, unmittelbar

der Erfüllung der Arbeitsaufgabe dienende Tätigkeit

Nebentätigkeit: Eine Nebentätigkeit ist eine planmässige, nur mittelbar

der Erfüllung der Arbeitsaufgabe dienende Tätigkeit

Beispiele:

Haupttätigkeit

Werkstück bearbeiten

Heizkörper spritzen

Schalungstei le verspannen

Decke betonieren

Nebentät i gkei. t

Werkstücke planmässig holen;Werkstücke in ein Magazin ein-legen;

Spritzgerät reinigen

Schalungsteile antransportieren

Abziehböcke aufstellen

Zusätzliche

Tätigkeit:

Um eine zusätzliche Tätigkeit handelt es sich, wenn

deren Vorkommen oder Ablauf nicht vorausbestimmt

werden kann.

1) organisatorische und technische Störungen imArbeitsablauf (die zusätzliche Tätigkeit besteht dannim Beseitigen der Behinderung, wie z. B. im Ausführeneiner Reparatur, in dem Beseitigen von Graten, imNacharbeiten usw. )

2) freiwillige oder angeordnete Mithilfe bei anderenPersonen

3) Mangel an Informationen (die zusätzliche Tätigkeitbesteht dann im Beschaffen der zur Fortführung desArbeitsablaufes notwendigen Informationen, wie z. B.im Besprechen der Unklarheiten mit Vorgesetzten, imwiederholten Lesen der Arbeitspläne oder Zeichnungenusw.)

4) Tätigkeiten ohne besonderen Auftrag, wie z. B.besondere Reinigungsarbeiten, dienstliche Besprechun-gen allgemeiner Art.

Ablaufbedingtes Das ablaufbedingte Unterbrechen ist ein planmässiges

Unterbrechen Warten des Menschen auf das Ende von Ablaufab-

schnitten, die beim Betriebsmittel oder Arbeitsgegen-

stand selbständig ablaufen.

Während des Wartens ist nicht der Mensch, sondernmeist das Betriebsmittel, manchmal aber auch derArbeitsgegenstand zei tbest immend. Bei Gruppenarbei tkann aber auch während der planmässigen Tätigkeiteines Gruppenmitgliedes bei einem anderen ein ablauf-bedi ngtes Unterbrechen auftreten.

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Beispiele:Rückkehr des Krankübels zum Transportmischer;Warten auf Fahrzeugwechsel am Bagger (kann auchstörungsbedingt sein) .

Störungs-

bedingtes

Unterbrechen

Das störungsbedingte Unterbrechen der Tätigkeit ist

ein zusätzliches Warten des Menschen infolge von

technischen und organisatorischen Störungen sowie

Mange( an Informationen .

Dabei wird die Ursache der Unterbrechung während desWartens durch andere Personen beseitigt.

Beispiele:Warten während der Behebung des Schadens durcheinen Schlosser; Warten wegen Energiestörung; War-ten auf Erläuterungen; Warten auf Mauerziegel.

Erholen Erholen im Sinne des Arbeitsstudiums ist ein Unterbre-chen der Tätigkeit, um damit die infolge der Tätigkeit

aufgetretene Arbeitsermüdung abzubauen.

Persönlich Ein persönlich bedingtes Unterbrechen der Tätigkeitbedingtes liegt vor, wenn der Mensch seine Tätigkeit unterbricht

Unterbrechen und die Ursache persönliche Gründe hat.

Das persönlich bedingte Unterbrechen ist im Unter-schied zum Erholen nicht arbeitsablaufbedingt.

Beispiele:Getränke oder Zigaretten bestellen oder vom Automatenholen; Gang zur Toilette; Unterbrechung der Tätigkeitdurch Privatgespräche mit Kol legen; verspäteter Ar-bei tsbeg i nn, zu frühes Beenden der Arbeit.

nicht erkennbar Es ist denkbar, dass während der Untersuchung nichteindeutig zu erkennen ist, welcher Ablaufart derbeobachtete Ablaufabschnitt zuzuordnen ist. Für diesenFall steht die Ablaufart nicht erkennbar zur Verfü-gung. Bei der Auswertung der Untersuchung wird manversuchen, diese Ablaufart nach Einholen zusätzlicherI nformat Ionen in eine zutreffende Ablaufart überzufüh-ren.

"Nicht erkennbar" ist auch der beobachtete Mensch,wenn er sich ausserhalb des Beobachtungsbereichesbefindet; bei einer einwandfreien Protokollierung desAblaufes ist hier der Hinweis erforderl ich, dass dieAblaufart während dieses Ablaufabschnittes nichterkennbar war.

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Die Teilvorgänge sind den Ablaufarten zuzuordnen. Der

Aufnahmebogen ist auszufüllen mit den nach Ablaufarten

gegliederten Teilvorgängen. Es sind möglichst 2 bis 4 Zeilen

freizulassen, um Tei Ivorgänge ergänzen zu können, die erst

während der Zeitaufnahme beobachtet wurden.

Werden nur wenige Arbeiter, meist 1 bis 3, beobachtet, die

von einer einzigen Stelle aus aufgenommen werden können

(keine Rundgänge), so ist ein möglichst kurzes Beobach-

tungsinterval l zu wählen, im al Igemeinen 0,5 bis 1,0 Minuten.

Sind dagegen Rundgänge erforderl ich, so ist ein längeres

Beobachtungsintervall zu wählen, meist etwa 3 Minuten.

Eine Zeitaufnahme sollte etwa 3 bis 5 h dauern. Die Zeitauf-

nahmen sind so zu verteilen, dass Arbeitsbeginn und Arbeits-

ende sowie die dazwischen liegenden Pausen erfasst werden.

Gegebenenfalls sind die entwickelten Formeln zur Berechnung

der Dauer der Zeitstudie heranzuziehen (siehe Kapitel 5.3.7).

SCHRITT 5 Durchführen der Zeitstudie

Bei der Zeitaufnahme sind gleichzeitig Notizen anzufertigen,

in denen allgemeine Anmerkungen zur Art der Arbeit, zu den

beobachteten Arbeitskräften, zu Störungen u. a. m. festgehal-

ten werden, die bei der Analyse wertvolle Hinweise zur

Beseitigung der Verlustquellen geben.

Die Zei taufnahme ist so anzufertigen, dass bei der Auswer-

tung die Häufigkeit k des Auftretens des Vorgangs und die

Anzahl k 1 der einstrichigen Vorgänge ermittelt werden kann,

da dies für die Berechnung der Genauigkeit erforderlich ist.

Zei taufnahmen sol 1 e so durchgeführt werden, dass in ihnen

auch der Beginn oder das Ende eines Arbeitstages sowie

Beginn und Ende von Arbeitspausen erfasst werden.

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SCHR ITT 6 Auswerten und Analyse der Zeitstudie

Bei der Auswertung und Analyse der Zeitstudie sind die in

der Anlage beigefügten Aufnahmebogen z u verwenden. |hre

Verwendung richtet sich na c h dem Beobachtungsinterva||.

Bei grossen Beobachtungsintervallen ist Fl, bei k|einen

Beobachtungsinterva||en F2, z u verwenden. Zur Auswertung

nach F2 gehört beigefügte Tabel l e zu den Berner'schen

Faktoren W 1 und W2.

Näherungsweise k ann auch bei kleinen Beobachtungsinterva| -

|en aus Vereinfachungsgründen mit FY ausgewertet werden, da

der Fehler hier ni cht sehr gross ist.

Werden häufig Zeitstudien durchgeführt, so empfieh|t sich die

Anwendung eines programmierbaren Taschenrechners * z. B.

HP-41CV, wie es von Berner in seinem Buch n Ver|ustque||en-

fmrschung im |ngenieurbau", G. 117 ff., Wiesbaden, Bauver-

|ag , 1983, dargeste|!t ist.

Die Ablaufarten sind zusammenzufassen und mit ihren

Zei tan tei|en in (%) anzugeben. Sinkt die Haupttätigkeit MH

mit ihrem Ante/| unter 50 9C, so ist der beobachtete

Arbeitsvorgang auf jeden Fa || ver|ustque||enverdächtig,

Gleiches gi(t, wenn die Nebentätigkeit MN über 25 % /iegt,

Besonderes Augenmerk is t auf Suchen, Transporte, Reinigen,

Aufräumen, |nforma t ion, persönliche Gespr äche z u richten, da

diese Anteile von vornherein schwachste||enverdächtig sind.

Vielfach werden Handtransporte desha l b durchgeführt, weil

der Turmkran überlastet is t . Das häufige Unterbrechen der

Arbeit ` um |nformaLionen einzuziehen, deu te t auf mangelhafte

Unterweisung hin. Aufr ä umen und Reinigen sind notwondig/

j e doch verdecken sie manchmal S törungen im Arbeitsablauf.

Wichtig is t bei der Analyse ste t s die Frage nach dem

"Warum?"

Warum m/ird diese Arbeit so verrichtet?

Warum wird Werkzeug gesuch t ?

Warum muss der Arbeiter 30 m zur nächsten Kreissäge gehen?

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Warum Hegen Schalungszubehörteile nicht in einer Kiste?

Warum wird von Hand und nicht mit dem Kran transportiert?

Die Frage nach dem "Warum?" öffnet die Augen und schärft

das Wahrnehmungsvermögen.

Wichtig ist auch die Frage nach dem "Wozu?"; sie deckt im

allgemeinen keine direkte Verlustquelle auf, führt aber in

ein zukunftsorientiertes Denken und zu Überlegungen zur

Verbesserung der Arbeitsmethode.

Merke: Nicht jede Arbeit ist sinnvoll.

SCHRITT 7 Ausarbeiten der Verbesserungsvorschläge

Die Verbesserungsvorschläge werden sich sowohl auf die

übergeordnete Arbeitsorganisation beziehen, wie z.B. Bau-

stoffversorgung, Planlieferung, richtige Stellung der Hebe-

zeuge, Einweisung der Arbeitskräfte, Überprüfung des Bauab-

laufs und der Arbeitstakte, als auch auf die Verlustquellen

beim Einsatz der Arbeitskräfte, wie z.B. Suchen, häufiges

Unterbrechen der Arbeit, ablaufbedingte Wartezeiten, lange

Transportwege, unnötige Handtransporte, Warten auf einen

anderen Arbeiter.

Die erarbeiteten Lösungen sind unter folgenden Punkten

zu überprüfen:

- Welche Lösung ist am wirtschaftlichsten?

- Ist die Lösung sicher?

- Ist die Lösung für die Arbeitskräfte zumutbar?

- Erfüllt die Lösung die Vertragsbedingungen?

SCHRITT 8 Beseitigen der Verlustquellen

Die aufgedeckten Verlustquellen werden durch die Verbesse-

rungsvorsch läge beseitigt. Hierzu bedarf es in vielen Fällen

der Mitarbeit des Aufsichtspersonals und der betroffenen

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Arbeitskräfte. Erfahrungsgemäss fühlt sich gerade das

Aufsichtspersonal durch die Verbesserungsvorschläge selbst

betroffen und versucht diese abzuschwächen. Wahrscheinlich

steht dahinter der Gedanke, dass der Aufsichtführende

eigentlich von sich aus auf die Verbesserungen hätte kommen

müssen.

Soweit sich Verbesserungen auch auf die Änderung von

Arbeitsmethoden erstrecken, sind diese mit der Belegschaft

abzustimmen oder dieser zumindest zu erläutern.

{n vielen Fällen, die insbesondere Wartezeiten, Störungen,

Handtransporte, Suchen, Herumlaufen betreffen, wird man

durch Neuordnung des Arbeitsab laufs schon zu den gewünsch-

ten Verbesserungen kommen. Manche entdeckten Verlustquel-

len, die insbesondere durch die Anlage der Baustelleneinrich-

tung verursacht werden, lassen sich hinterher kaum noch

beseitigen. Hierzu gehören z. B. falsche Aufstellung der

Hebezeuge und der Aufbereitungsanlagen, zu grosse Entfer-

nungen der Unterkünfte und Magazine. In diesen Fällen kann

man daraus nur Lehren für die Zukunft ziehen, um eine

Wiederholung der Fehler zu vermeiden.

SCHRITT 9 Überprüfen des Ergebnisses

Ob eine Verbesserung zu einer Beseitigung der Verlustquelle

geführt hat, kann man erst nach der Einführung der

Verbesserungsmassnahme beurteilen. Vielfach zeigt sich, dass

die Verbesserung nur kurze Zeit anhält, dann wieder die

alten Gewohnheiten auftreten. Es ist deshalb unumgänglich,

nach kurzer Zeit Kontroll-Zeitstudien durchzuführen, um die

Wirksamkeit der Verbesserungen zu überprüfen.

Merke: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ohne Kontrolle

der Zielerfüllung nur geringer Wirkungsgrad der

Verbesserungsmassnahmen. Manche Verlustquelle lässt

sich erst beim zweiten, dritten Anlauf abstellen.

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ANHANG

FORMULARE

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Beobachtungszeit

Bauvorhaben :

Gewerk

Wochentag :

Witterung

Arbeits-bedingung :

Art desArbeitsablaufes:

Bemerkungen

Anzahl der Notierungeneines Teilvorgangs

Pausevon s—hbiss —h

k Häufigkeit des Auftretenseines Teilvorgangs

Häufigkeit des einmalbeobachteten Auftretenseine s Teil vorgange s

Blatt Nr.:DatumAUFNAHMEBOGEN FÜR SYSTEMATISCHE MULTIMOMENTAUFNAHMEN Beobachter :

Uhrzeit ( nur Std)Ela Tell v org a ng 11111111111111111111111111111111111111111111111111111111111MIUMMIJI11111111111111111111=11111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111

IIIMI11111111111111111111111111111111

n=111111111111111111111111011111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111 1111 11111111111111111111111111111111111111111111111•111111111111111111111111111111111110111111111110111111111111111111111•11111111111111111111111111111111111111111111111 INN 111111111ININN111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111110101111111111111111111111111111111•1111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111

11111111a1

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11110111111111110111111111111111111111111011111111111111011101111111111111111111111111111111111111111111 1111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111! 1111111111111111111111111111111111111111101111111111111111111111111111111111111111111

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_MIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIININNNNNNNNNNINMIMINNNNNNNNININNININIII1111n•n11111111111111101111111111111111111111111111111111011111111111101111110011111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111M11111111111111111111111M

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AUSWERTUNSBOGEN FÜR SYSTEMATISCHE MULTIMOMENTAUFNAHMEN Beobachter: Blatt Nr.:Datum

Nr. TeilvorgangE ( % pc, p+f (%) p—f (%)

Beobachtungsdauer :

Bauvorhaben

Gewerk

Formeln

--2A— 100 (%)

196n Yo

E - —196nA V 6

nA .,.. Anzahl der Notierungen eines Teilvorgangs

n Gesamtzahl der Notierungen

Häufigkeit des Auftretens eines Teilvorgangs

p Zeitanteil eines Teilvorgangs % )

absolutes Abweichungsmall 1 % )

E .. relatives Abweichungsmaß I % )

p0obere Grenze des Vertmuensbereichs 1%)

untere Grenze des Vertrauensbereichs )

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Wrk•nA

P1001%1

n

f 10= t W2 fk- 01•1

W2 'IT C )001/.1nA

Formeln:

'

Blatt Nr.:

Datum:AUSWERTUNGSBOGEN FÜR SYSTEMATISCHE MULTIMOMENTAUFNAHMEN Beobachter ;

W2 P •/. f I%)&gm

111111111=111111111111111111111111112111111113111111111

1=1.1111111111"11111.111111111111111111111111111 NM1111111111111111111111111111111111111111UNINUNIMININII1111•11111111111111111111111111111111111MIMIIIMIN111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111 NNE11110111111111111•11111111111M111111111111•11111111

I111111111•1111111111111 =MIMS

1.11111111111111111111•111111111111111111111111111111111111111M.1111111111111111111111111111•110111=11

1.111111111111111111111111111IN

1111111111111.1111.111111111111

EMI PosP•1

i% 1

Pu • P-t

1%)Beobachtungsdauer :

Bauvorhaben:

Gewerk:

a Parameter der Exponentialtunktion.Anzahl der Notierungen eines Teilvorgangs

n Gesamtzahl der Notierungenk Hiufigkeit des Auftretens sines Teilvorgangs

. Häutigkeit des einmal beobachten Auttretons

*Ines Teilvorgangs

absolutes AbweichungsmaffI•/.I

relatives Abweichungsmaft 1*/*I

obere Grenze des Vertrauensbereichs 1 */. 1

Pu . . . untere Grenze des Vertrauensbereichs I */.

flA

NEI1 W1 ,W2 ..Werte aus lobed.

p . Zeitanteil eines Teitvorgangs 11. I

np — 100 I% I

f: 196 IF 1%11E , 196 VIZ

n 6 n A 6

n g

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Künstner),

Künstner),

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lehre der Universität Stuttgart, Wiesbaden,

Bauverlag, 1971

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- 85 -

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/11/ Drees, G.Sommer, H.Eckert, G.

/12/ Eckert, G

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Dez. 1980, S. 822 843

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