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2. Auf angewandte Chemie bez~igliche. 631 24~48 Stunden in Anspruch nimmt, aber um so r~scher verl~uft, je grSsser der Jodkaliumaberschuss ist. Wegen des Einflusses des Luft- sauerstoffs auf die Jodwasserstoffs~ure muss in verschlos'sener Flasche gearbeitet werden. Kn echt und Hi b bert 1) hubert sich zur Bestimmung des Persulfat- sauerstoffs der bereits frfiher yon ihnen 2) allgemein empfohlenen Titan- chloridlSsung bedient. Da PersulfatlSsung keine orangerote F~irbung mit Titanchlorid liefert, muss die Bestimmung iadirekt ausgefahrt, das'heisst, es muss ein Tit~ntriehl0rid~iberschuss zugef~gt und dieser mit FerrisMz- 15sung zuraekgemessen werden. 1,25g Ammoniumpersulf~t wurden in Wasser zu 100 cc gel0st. Hiervon wurden 20 cc mit 50 cc Titantrichlorid- 15sung zusammengebracht uud dann unter Kohlens~ureeinleiten mit Eisen- alaunlSsung zurficktitriert. Es wurden 89,90 °/o Ammoniumpersulfat ge- funden. Die jodometrische Methode erg~b 90,06 °/o. Im Anschluss an die obigen Mitteilungen yon Kemp f erw~hnen wir noch seine Versuche aber die Oxydation yon Ammoniak3). Er fasst die Ergebnisse derselben zusammen in folgende S~tze: 1. Alkalipersulfat oxydierte in s c h w e f e 1 s a u r e r LSsung bei Gegen- wart yon Silbersulfat Ammonsalze schon bei gewShnlieher Temperatur nahezu quantit~tiv zu Salpeters~ure. 2. Bei Abwesenheit von Silbers~lzen tritt diese Oxydation nicht ein. 3. Alkalipersulfat oxydiert in Mkalischer LSsung freies Ammoniak auch ohne K~talys~tor schon bei gewShnlicher Temperatur ziemlich gl~tt zu Salpeters~ure. 4. (Naeh M ~ r s h a 1 l) Alkalipersulfat oxydiert in ammoniakalischer LSsung bei Gegenwart yon Silbersulfat Ammoni~k aussch]iesslich zu elementarem Stickstoff. l)ber die Anwendung des Titantriehlorids in der volumetrischen Analyse hubert Edmund Knecht und Eva Hibbert ~) im Anschluss an ihre frOheren Arbeiten 5) weitere Mitteilungen gem~cht. 1) Beriehte tier deutschen ehemisehen GesellseMft zu Berlin 38, 3324. ~) Vergl. diese Zeitsehrift~ 4~, 625, siehe aueh alas folgende Referat. 3) Berichte der deutsehen chemischen Gesellsehaft zu Berlin ~8, 3966 und 3972. 4) Berichte der Deutsehen ehemischen Gesel]scMft zu Berlin 38, 3318. 5) Vergl. diese Zeitschrift 4~, 625.

Über die Anwendung des Titantrichlorids in der volumetrischen Analyse

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Page 1: Über die Anwendung des Titantrichlorids in der volumetrischen Analyse

2. Auf angewandte Chemie bez~igliche. 631

2 4 ~ 4 8 Stunden in Anspruch nimmt, aber um so r~scher verl~uft, je

grSsser der Jodkaliumaberschuss ist. Wegen des Einflusses des Luft-

sauerstoffs auf die Jodwasserstoffs~ure muss in verschlos'sener Flasche

gearbeitet werden.

K n e c h t und Hi b b e r t 1) hubert sich zur Bestimmung des Persulfat-

sauerstoffs der bereits frfiher yon ihnen 2) allgemein empfohlenen Titan-

chloridlSsung bedient. Da PersulfatlSsung keine orangerote F~irbung mit

Titanchlorid liefert , muss die Bestimmung iadirekt ausgefahrt, das'heisst,

es muss ein Tit~ntriehl0rid~iberschuss zugef~gt und dieser mit FerrisMz-

15sung zuraekgemessen werden. 1 ,25g Ammoniumpersulf~t wurden in

Wasser zu 100 cc gel0st. Hiervon wurden 2 0 cc mit 50 cc Titantrichlorid-

15sung zusammengebracht uud dann unter Kohlens~ureeinleiten mit Eisen-

alaunlSsung zurficktitriert. Es wurden 89,90 °/o Ammoniumpersulfat ge-

funden. Die jodometrische Methode erg~b 90,06 °/o.

Im Anschluss an die obigen Mitteilungen yon K e m p f erw~hnen

wir noch seine Versuche aber die Oxydation yon Ammoniak3). Er

fasst die Ergebnisse derselben zusammen in folgende S~tze:

1. Alkalipersulfat oxydierte in s c h w e f e 1 s a u r e r LSsung bei Gegen-

wart yon Silbersulfat Ammonsalze schon bei gewShnlieher Temperatur

nahezu quantit~tiv zu Salpeters~ure.

2. Bei Abwesenheit von Silbers~lzen tri t t diese Oxydation nicht ein.

3. Alkalipersulfat oxydiert in M k a l i s c h e r LSsung freies

Ammoniak auch ohne K~talys~tor schon bei gewShnlicher Temperatur

ziemlich gl~tt zu Salpeters~ure.

4. (Naeh M ~ r s h a 1 l) Alkalipersulfat oxydiert in ammoniakalischer

LSsung bei Gegenwart yon Silbersulfat Ammoni~k aussch]iesslich zu

elementarem Stickstoff.

l )ber die Anwendung des Ti tan t r ieh lor ids in der volumetr ischen

Analyse hubert E d m u n d K n e c h t und E v a H i b b e r t ~) im Anschluss

an ihre frOheren Arbeiten 5) weitere Mitteilungen gem~cht.

1) Beriehte tier deutschen ehemisehen GesellseMft zu Berlin 38, 3324. ~) Vergl. diese Zeitsehrift~ 4~, 625, siehe aueh alas folgende Referat. 3) Berichte der deutsehen chemischen Gesellsehaft zu Berlin ~8, 3966

und 3972. 4) Berichte der Deutsehen ehemischen Gesel]scMft zu Berlin 38, 3318. 5) Vergl. diese Zeitschrift 4~, 625.

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632 Bericht: Allgemeine analyiische Methoden etc.

Yon anorganischen K6rpern, zu deren Analyse das Verfahren benutzt werden kann, haben wir alas Alkalipersulfat in anderem Zusammenhang in diesem Hefte bereits genannt (S. 631).

Zur Bestimmung des Wasselstoffsuperoxyds l/~sst sieh das Titan- triehlorid in der Weise verwenden, dass man dasselbe so lange zusetzt, bis die anfangs eintretende orangerote F/~rbung, naehdem sic zuerst an Intensit~t zugenommen hat, wieder ganz verschwunden ist. Dies tritt erst ein, wenn alles Wasserstoffsuperoxyd zerst6rt ist. Das Titanchlorid muss zu diesem Zweck eisenfrei sein.

Die Bestimmung des Zinns kann auf folgende Weis indirekt er- folgen. Man 15st Zinn in Salzs/~ure (in mit einem B u n s e n ' s c h e n Kautschukventil geschlossenen Kolben)~ nimmt einen aliquoten Teil (kalt gemessen) der auf Volum gebrachten LSsung, l~sst sic in eine heisse EisenalaunlSsung fliessen (wobei durch den Kolben ein Kohlen- s/~urestrom geleitet wird) und titriert den Eisenoxydaberschuss mit Titantrichlorid.

Von organischen KSrpern studierten die Verfasser die Bestimmung solcher Farbstoffe, die Leukoverbindungen liefern. Zur Bestimmung des Indigos l~sst sich die Methode in der Weise anwenden, dass man reinen Indigo sulfoniert und die mit Wasser verdt~nnte S~ure nach Zusatz eines Uberschusses yon Seignettesalz im Kohlens/iurestrom mit Titantriehlorid titriert. Bei dem unreinen Indigo ist der Endpunkt nicht seharf.

Werden aber naeh dem Vorsehlag yon G r o s s m a n n l ) aus der verd~lnnten schwefelsauren L6sung unreinen Indigos dutch Neutralisieren mit Kalziumkarbonat die ¥erunreinigungen entfernt, so kann man dann auch bei unreinem Indigo mit dem ¥erfahren gute Resultate erhalten. Unter Zusatz yon Seignettesalz liessen sich ferner mit gutem Erfolge titrieren: Eosin A, Rhodamin B, Pararosanilinchlorhydrat, Pararosanilin- trisulfos~ure, Kristatlviolett, IndoYn, Methylenblau. Tolusafranin gab mit Natriumbitartrat befriedigende, mit Seignettesalz zu hohe Werte.

Oasanalyse. E i n e n A p p a r a t z u r k o n t i n u i e r l i c h e n a u t o - m a t i s c h e n G a s a n a l y s e (Autolysator) hat M. S t r a c h e in Ge- meinsehaft mit G e n z k e n und J a h o d a e) konstruiert.

Das Gas wird mittels eines Aspirators durch den Appara L in welehem es enge GlasrShren und Absorptionsgef~sse passiert, hindurehgesaug L und zwar unter konstantem Enddruck.

1) Journ. of the soc. of chem. industry 1905. '2) ()sterr. Chemiker-Zeitung 8, 59.