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Gartenplanzen
FOTO: PATRYSSIA , ADOBE.STOCK.COM
STAUDEN-SCHMAUS
ESSBARE
STAUDENMISCHUNGEN
AUS DEM GARTEN
Farbenfrohe Geschmacksexplosionen frisch
aus dem Garten für Pizza, Tee, Saucen und
Salate: Das steckt hinter den planzfertigen
Küchen-Mix-Staudenmischungen von
„durchgeblueht“. Zehn verschiedene
Varianten begeistern von mediterran
über würzig-scharf bis hin zu ganz
besonderen geschmacklichen Spezialitäten
wie „Frankfurter Grüne Sauce“ oder
„Gruß aus der Lausitz“.
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KÜCHEN-MIX: STAUDEN MIT DOPPELTEM GENUSSDem Gärtner und Landschaftsarchitekten
Michael Simonsen ist es zusammen mit seinem
Freund Olaf Schnelle, dem Gründer der Gour-
metgärtnerei „Schnelles Grünzeug“, gelungen,
die Lust am Gärtnern auf sehr hohem Niveau mit
der Kulinarik zu verbinden. Olaf Schnelle kennt
fast alles, was essbar ist, und Michael Simon-
sen weiß, wie man Pflanzengesellschaften mit
Erfolg zusammenstellt. „Aus diesem ganzen
Wissen entstanden unsere Küchen-Mix-Ideen“,
verrät Simonsen. Essbare Staudenmischungen,
das sind Augenschmaus und Gaumenfreuden in
einem. Zehn verschiedene schöne und dabei auch
leckere Mischungen gibt es bei „durchgeblueht“,
das ist einzigartig.
PIZZA-MIX: ZUCKERSCHOTENAROMA MIT EIGENSCHÄRFEDie gelben Blüten der Taglilien leuchten auf der
knusprigen Pizza und sorgen für staunende Bli-
cke bei den hungrigen Gästen. „Der nachhal-
tige Abgang, den die Lilien mit ihrer Schärfe
für einige Minuten am Gaumen hinterlassen,
TEXT: PETRA REIDEL
FOTOS: DURCHGEBLUEHTESSBARE STAUDENMISCHUNGEN AUS DEM GARTEN
beeindruckt zusätzlich“, beschreibt Simonsen.
Doch nicht nur auf der Pizza machen die Blüten
eine gute Figur, auch im Salat kommen sie gut an.
Da sich die Taglilien sehr produktiv in puncto
Blütenfülle zeigen, darf auch beherzt geerntet
werden. Oregano, Schnittlauch, blaue Glocken-
blumen, Schnittknoblauch und Schlangenknöte-
rich, ein Gewächs aus der Familie der Knöteriche,
das wie Blattspinat geerntet werden kann, gehö-
ren mit zum Potpourri dieser Zusammenstel-
lung. Astern-Sorten sorgen für Farbe im Herbst
und eine Getreideart für die Winterstruktur der
Pflanzung bei Raureif und Schnee. „Die Pizza-
Mischung ist selbst für Blumensträuße attraktiv
und steht für den Koch am komfortabelsten dicht
an der Terrasse“, empfiehlt der Erfinder.
IN DIE KANNE, FERTIG, LOSIn strahlendem Violett, Rosarot, Weiß und
frischem Blau präsentiert sich die auserlesene
Mischung für gesunde Tees. Die Blütenblätter
des Purpursonnenhutes, Malvenblüten, Katzen-
minze, Schein- oder auch Bergminze, Lavendel
und Salbei bedienen hierbei unterschiedlichste
Geschmacksrichtungen. Selbst die roten Blüten-
blätter der Indianernessel halten eine sinnliche
Überraschung bereit: Bei dieser Pflanze ist nicht
nur die Blüte geschmacksintensiv, sondern auch
die Blätter bieten ein pfeffriges Bukett. „Hier
kann sich der Teetrinker genau nach Gusto bedie-
nen, brühen und genießen. Frühmorgens, tau-
frisch gezupft, wird der Morgentee zum ganz
besonderen Erlebnis“, schwärmt Simonsen, der
die Pflanzensorten gerne als Betriebsgeheimnis
für sich behält. „Wichtig bei solchen Zusammen-
stellungen ist, dass sich die Dynamik der ein-
zelnen Staudenarten möglichst die Waage hält,
damit die Lebensgemeinschaft nicht nach kurzer
Zeit zu einer Monokultur wird. Der entschei-
dende Schlüssel ist sehr oft die mengenmäßige
Zusammensetzung“, so der Landschaftsarchi-
tekt, der bei all diesen Kreationen immer auch
den durchblühenden Augenschmaus über alle
Jahreszeiten im Blick behält. Im Schnitt enthält
jeder Küchen-Mix 15 verschiedene Staudenarten.
STRAHLENDE GESICHTERZwei der zehn Mischungen bestehen ausschließ-
lich aus essbaren Blüten. Die strahlenden Blüten-
gesichter in knalligen Farben sind zum Anbei-
ßen und verzaubern Kräutercreme, Quark und
Salat. Wer die Sonnenfarbe liebt, entscheidet
sich für „Essbare Blüten“ in Gelb, wer es gerne
bunt treibt, wählt die Mischung aus blaublüti-
gen, weiß- und rotblütigen Stauden. Die Formen
und Farben machen bereits beim Hinsehen gute
Laune, schließlich isst das Auge immer mit. Doch
manche haben mehr drauf, als nur schön auszu-
sehen: Die jungen, leicht salzig schmeckenden
Einzelblüten der Ringelblume sind so ein Bei-
spiel von besonderem Genuss. Aus Gänseblüm-
chenknospen lassen sich falsche Kapern herstel-
len, und den Geschmack der Blüten kann man
durchaus als nussig beschreiben. Gänseblüm-
chenbutter mit frischem Bauernbrot ist somit ein
wahrer Genusstipp. Harmonischer und zugleich
erfrischender Gaumenschmaus zu Gurke
und Kartoffel sind die blauen sternförmigen
STAUDENSCHMAUS
Im Frühsommer dominieren
beim Pizza-Mix die
violetten Blüten des
Schnittlauchs zusammen mit
dem zarten Rosarot
des Schlangenknöterichs.
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Borretschblüten, und ein Gurken-Gazpacho ohne
Borretsch grenzt schon an eine Sünde. Simonsen
könnte sich vorstellen, dass diese Mischungen
zusammen mit dem Pizza-Mix zukünftig zu den
Favoriten zählen.
WÜRZIGE KRÄUTERMISCHUNGENDer perfekte Standort für den „Kräuterhalbschat-
ten-Mix“ ist der frische Gehölzrand oder aber die
Küchenterrasse mit Morgensonne. Minze, Bär-
lauch, Glockenblumen, Walderdbeeren, Wald-
meister, Duftveilchen und Rhabarber verzaubern
mit essbaren Blüten, Stengeln und Früchten.
„Hier muss kräftig geerntet werden, ansonsten
ist auf jeden Fall ein Rückschnitt notwendig“,
empfiehlt der Staudenexperte. Verwendbar ist
die Mischung zum Würzen, für Cremes, Dips
und Salate.
Der Mix „Kräutersalate“ toleriert auch den
sonnigen Gehölzrand und liebt trockene bis fri-
sche Gartenböden. Knie- bis hüfthoch wachsen
Ampfersorten, Anis, Purpur-Wiesenkerbel, Glo-
ckenblumen, Stauden-Rucola und Schnittlauch.
„Essen wird immer mehr zur Vertrauenssache.
Der Verbraucher möchte wissen, was drin ist,
und dieses Verlangen steigt stetig an, das ist
zumindest meine Wahrnehmung“, so Simonsen.
Neben diesen vier im Detail beschriebenen
Staudenkreationen gibt es noch drei Mischun-
gen mit regionalem Touch, wie die „Frankfurter
Grüne Sauce“, den „Gruß aus der Lausitz“ für
Kartoffeln mit Leinöl und Kräuterquark sowie
die „Mediterranen Kräuter“. Eine „Gewürzte
Gemüsemischung“ ergänzt das Sortiment.
AUS DEM KARTON IN DEN BODENSeit Mitte September sind die kulinarischen
Mischungen als fertiges Produkt zum sofortigen
Loslegen im Online-Shop www.durchgeblueht.
de bestellbar. Ab einer Mindestbestellmenge von
drei Quadratmetern, das entspricht 24 Pflanzen,
wird geliefert. Die Preise für die Mischungen
bewegen sich zwischen 21,50 Euro und 26 Euro
pro Quadratmeter. „Wir bitten eine Lieferzeit
von rund 14 Tagen einzuplanen“, so Simonsen,
der die Stauden bei der Firma Stauden Ihm in der
Nähe von Meißen produzieren lässt. Pflanzfertig
vorgemischt, kommen somit jeweils acht Stauden
Minze, Malve, Lavendel,
Purpursonnenhut und
Indianernessel (vorne
links in voller Pracht): Der
Küchen-Mix für leckere
Tees lädt zum eigenen
Kreieren verschiedenster
Geschmacksrichtungen ein.
Hier sind die leckeren Kräuter
wie Ampfer, Anis, Stauden-
Rucola und Schnittlauch aus
dem Mix „Kräutersalate“ bereits
im Quark verpackt und herrlich
mit Blüten dekoriert. Zusammen
mit bunten Pellkartofeln
einfach zum Anbeißen.
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für jeden Quadratmeter in einem eignen Karton
und werden genau in dieser Zusammenstellung
gepflanzt. Die Sortierung ist im Karton abgebil-
det und kommt so direkt auf das Beet. Gepflanzt
wird mit einem Abstand von 30 bis 35 Zentime-
tern zwischen den Töpfen. Mit der fünften Kiste
wiederholt sich das Pflanzsystem. Wer sich für
Staudenmischungen mit mehr als 25 Arten ent-
scheidet, sollte als Minimum 12 bis 30 Quadrat-
meter an Fläche zur Verfügung haben.
EIN BLICK IN DEN SCHAUGARTENWer sich gerne vom Original überzeugen
lässt, macht am besten einen Abstecher in
den Schaugarten am Keils Gut in Wilsdruff
bei Dresden. Neben den zehn kulinarischen
Küchen-Mix-Ideen hat „durchgeblueht“ jede
Menge weiterer Staudenmischungen im Ange-
bot. Verschiedene Zwiebel- und Knollenmi-
schungen ergänzen als „Zwiebel-Mix“ das
reichhaltige Spektrum und sorgen so schon im
Frühling für viel Farbe im Beet. Doch auch für
den Schattenbereich und den Extremstandort auf
einer Baumscheibe bietet der findige Unterneh-
mer eigene Kompositionen oder die bekannter
Versuchsanstalten und Forschungseinrichtun-
gen aus Erfurt, Veitshöchheim, Weinheim oder
Wädenswil an. Selbst für kleinste Flächen, Kübel
und Balkonkästen hat Simonsen in Form seiner
„Minimix“ hübsche Lösungen parat. Und einen
entscheidenden Vorteil haben alle diese Pflanz-
konzepte gemeinsam: Sie sind pflegearm.
Michael Simonsen hat das Grün im Blut. Sowohl
väterlicherseits als auch mütterlicherseits wurde
dieses Gen dominant weitervererbt. Die Ahnen-
tafel weist einen Botanik-Professor und einen
Gartenamtsleiter aus. Die Großeltern auf seiten
des Vaters standen als Pflanzensammler in engem
Kontakt mit Karl Foerster, dem großen Stauden-
züchter. Die Mutter ist Gartenbauingenieurin, der
Vater betreibt ein Garten- und Landschaftsbau-
unternehmen in Erfurt. Simonsen selbst besuchte
nach seiner Ausbildung zum Landschaftsgärtner
die Technikerschule in Pillnitz. Danach forder-
ten ihn verschiedene Großprojekte in einem
Planungsbüro heraus. 1996 macht er sich mit
der Simonsen Freianlagen Freiraumplanungs-
gesellschaft mbH selbstständig und bildet sich
in den Jahren 2010 bis 2012 als Master in Gar-
tengeschichte an der Universität Greenwich im
Südosten von London weiter. Während dieser Zeit
bereiste er die Insel für pflanzliche Eigenstudien.
Preise in Realisierungswettbewerben und der
Bau der Schlossallee in Moritzburg, mit welcher
Simonsen zusammen mit dem Ingenieurbüro
IVAS als Generalplaner beauftragt war, brach-
ten ihm die Aufnahme in die Architektenkam-
mer. Für die Schlossallee entwickelte Simonsen
den „Moritzburger Blühzauber“ als erste eigene
Staudenmischpflanzung. Die laufende Nachfrage
nach dieser artenreichen, aber auch pflegeleichten
Komposition führte in gerader Linie zum Web-
portal „durchgeblueht.de“ und somit zu immer
weiteren Staudenideen. Diese werden oft durch
konkrete Planungsvorhaben befruchtet, die dann
in weiterentwickelter Form in das Sortiment ein-
ziehen und wie die Küchen-Mix-Ideen auch noch
herrlich schmecken.
KONTAKT:
Michael Simonsen,
durchgeblueht, eine Eigenmarke
der Simonsen Freianlagen Frei-
raumplanungsgesellschaft mbH
Büro und SchauGarten:
Dresdner Straße 28
01723 Wilsdruf
www.durchgeblueht.de
Der „Gruß aus der Lausitz“
verkörpert ganz bewusst
einen regionalen Touch.
Schnittlauch, Petersilie,
Moschusmalve und Thymian
sind unter anderem mit von
der Partie. Stauden-Lein
und Borretsch (im Bild)
überzeugen mit prachtvollen
blauen Blüten.
Geerntet wird am besten gleich
morgens, da ist der Geschmack
am intensivsten. Vorsichtig im
Korb transportiert, wird kein Halm
gekrümmt und kein Blatt geknickt.
So macht die Weiterverarbeitung
einfach am meisten Freude.