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SKO Times Zeitung für Musikliebhaber 7. Ausgabe September 2017 Chefdirigent Matthias Foremny im Gespräch über die neue Spielzeit Der neue Spielplan ist wieder voller neuer Entdeckungen, Wie- derentdeckungen und großen Klassikern. Worauf freuen Sie sich in dieser Spielzeit ganz besonders? Als spezielles Projekt ist es für mich eigentlich immer das Dreikönigskonzert, das hier auch von der Bevölkerung sehr gut angenommen ist und beweist, dass unser Arbeiten in die Region hinein Wirkung zeigt. Beim Spielplan lege ich Wert darauf, dass der Großteil der Konzerte wirklich von einem reinen Streichorchester gespielt wird. Aber bei diesen Drei- königskonzerten ist es vergrößert, wir spielen dann Wiener Klassik mit einem Tupfer aus dem 20. Jahrhundert. Dieses Mal ist es spätes 19. Jahrhundert mit Wagners Siegfried-Idyll, das ist ein bisschen meiner Leidenschaft für die Oper ge- schuldet. Worauf kommt es Ihnen beim Dirigieren Ihrer Konzerte vor al- lem an? Ich nähere mich den Stücken historisch oder stilistisch informiert und jedes Mal wieder neu, ich richte mich dabei überhaupt nicht nach dem, was „man“ tut oder andere tun. Mir ist es wichtig, dass es ein sehr emotionales, persönliches und mitreißendes Musizieren ist, dass wir einen homogenen Orchesterklang erzeugen, auf Intonation und ein gutes Zu- sammenspiel achten, bei dem wir zeigen können, auf welch hohem Niveau wir spielen. Auch beim SKO gedenkt man in dieser Spielzeit Leonard Bern- stein, der am 25.8.2018 hundert Jahre alt geworden wäre. Was ist an seinem Lebenswerk das Beeindruckendste? In jedem Fall das Universalgenie: ein ausgezeichneter Pia- nist, ein überragender Dirigent – seine Mahler-Entdeckung, seine stilistische Bandbreite von Haydn über Brahms und die deutsche Romantik bis Strawinsky usw. –, sein Stilplura- lismus als Komponist, der so übertrieben ist, dass er bei ihm schon wieder sehr kunstvoll ist. Wir beleuchten mit seiner mit großer Freude beginne ich im September meine Tätig- keit als Geschäftsführender Intendant des Stugarter Kam- merorchesters. Dem SKO bin ich bereits seit über zehn Jah- ren freundschaftlich verbunden und empfinde es als großes Privileg, für eines der weltweit führenden Kammerorchester arbeiten zu dürfen. Wir haben viel vor. Manche Veränderungen werden gleich sicht- und hörbar sein, andere entwickeln sich über die nächsten Jahre. Alles mit dem Ziel, berührende, mitreißende und unverwechselbare Konzerte auf höchstem Niveau für Sie auf die Bühnen in Stugart, Baden-Würemberg und in dieser Saison auch bis nach Indien und China zu bringen. Die künstlerische Zusammenarbeit mit den großen Künst- lerinnen und Künstlern unserer Zeit, eine gewisse „Trüffel- schwein-Fähigkeit“ zum Aufspüren von Talenten sowie eine Portion Wagemut, Neues und Überraschendes zu zeigen, sollen uns die kommenden Jahre begleiten. Es ist ein beson- deres Merkmal des SKO, dass es in seinen Programmen die ganze Bandbreite des Repertoires, sei es mit dem Barockbo- gen oder zeitgenössischen Spieltechniken, stilsicher verbin- den kann. Vielfalt ohne Beliebigkeit, sondern mit der Mög- lichkeit, spannende Zusammenhänge über die Jahrhunderte zu zeigen. Dabei wird uns der Austausch mit Ihnen, verehrtes Pu- blikum, besonders am Herzen liegen. Aus diesem Grunde planen wir für alle Abokonzerte eine Konzerteinführung, bei der ich, meist im Gespräch mit unseren künstlerischen Gästen, einen kleinen Einblick in das geben möchte, was an- schließend auf der Bühne erlebbar wird. Wenn Sie also ein wenig früher kommen, werden wir uns nicht verfehlen. Zö- gern Sie nicht, sprechen Sie uns an, treten Sie mit uns persön- lich in Kontakt, wir freuen uns auf Sie! Herzliche Grüße und bis bald, Ihr Wenn die Chemie stimmt Serenade den ernsten Aspekt seines Schaffens, ein sehr feines, hochvirtuoses Stück, eine große Herausforderung sowohl für das Orchester als auch die Sologeigerin, Alexandra Co- nunova. Was war bei dieser Konzertplanung jeweils zuerst da: Solist oder Stück? Es spielt alles eine Rolle: persönliche Beziehungen, der Mut, Neues auszuprobieren, und Leuten eine Möglichkeit zu bieten, die hier in Stugart eine wichtige Bedeutung ha- ben. Bei meinen Programmen liegt ein absoluter Schwer- punkt auf dem reichhaltigen Werk für Streichorchester. Da wir ausgewiesene Barockspezialisten mit Fabio Biondi und Richard Egarr haben, liegt mein Aktionsradius mehr auf der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und der Wiener Klas- sik. Eins der Paradestücke ist z.B. Bartóks Musik für Saitenin- strumente, Schlagzeug und Celesta, es sieht zwei Streichorches- ter vor. Dazu passt wiederum Frank Martins doppelchöriges Konzert Polyptyque. Oft sind es bei mir Mischungen aus Klassikern wie Griegs Holberg-Suite und Werken des 20./21. Jahrhunderts, also Honegger und auch Hosokawa als klin- gender Zeitgenosse mit einer Art New Age-Hintergrund. Zu vielen Solisten gibt es langjährige Verbindungen, wie bei der Violinistin Mirjam Tschopp aus meiner Schweriner Zeit oder zum Komponisten Pēteris Vasks. Kolja Blacher ist dem SKO sowieso eng verbunden und hae selbst vorgeschla- gen, einmal mit seinem Trio zu kommen, daher Beethovens Tripelkonzert. Der international anerkannte Solist Wolfgang Bauer ist hier in Stugart Professor für Trompete und steht schon lange auf der Wunschliste. Die Newcomerin Alexand- ra Conunova sprang einmal von heute auf morgen bei Arvo Pärts Fratres ein, was ganz fantastisch war. Drei Gastspiele mit uns waren dann die Bestätigung, regelmäßig mit ihr zu arbeiten. Sie wird den Solopart in Bernsteins Serenade spie- len. Da stimmt einfach die persönliche Chemie. Es ist schön, wenn einem ein normaler Typ gegenübersteht, das finde ich immer sehr wichtig. Interview: Anne Sophie Meine Liebe Freundinnen und Freunde des Stuttgarter Kammerorchesters, Markus Korselt Geschäftsführender Intendant

SKO Times - Stuttgarter Kammerorchester€¦ · Songbook-Konzert am 8. November mit der Sängerin Fola Dada und dem David Gazarov Trio von selbst. Fola Dada, gebürtige Stuttgarterin,

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Page 1: SKO Times - Stuttgarter Kammerorchester€¦ · Songbook-Konzert am 8. November mit der Sängerin Fola Dada und dem David Gazarov Trio von selbst. Fola Dada, gebürtige Stuttgarterin,

SKO TimesZeitung für Musikliebhaber

7. Ausgabe • September 2017

Chefdirigent Matthias Foremny im Gespräch über die neue Spielzeit

Der neue Spielplan ist wieder voller neuer Entdeckungen, Wie-derentdeckungen und großen Klassikern. Worauf freuen Sie sich in dieser Spielzeit ganz besonders?

Als spezielles Projekt ist es für mich eigentlich immer das Dreikönigskonzert, das hier auch von der Bevölkerung sehr gut angenommen ist und beweist, dass unser Arbeiten in die Region hinein Wirkung zeigt. Beim Spielplan lege ich Wert darauf, dass der Großteil der Konzerte wirklich von einem reinen Streichorchester gespielt wird. Aber bei diesen Drei-königskonzerten ist es vergrößert, wir spielen dann Wiener Klassik mit einem Tupfer aus dem 20. Jahrhundert. Dieses Mal ist es spätes 19. Jahrhundert mit Wagners Siegfried-Idyll, das ist ein bisschen meiner Leidenschaft für die Oper ge-schuldet.

Worauf kommt es Ihnen beim Dirigieren Ihrer Konzerte vor al-lem an?

Ich nähere mich den Stücken historisch oder stilistisch informiert und jedes Mal wieder neu, ich richte mich dabei überhaupt nicht nach dem, was „man“ tut oder andere tun. Mir ist es wichtig, dass es ein sehr emotionales, persönliches und mitreißendes Musizieren ist, dass wir einen homogenen Orchesterklang erzeugen, auf Intonation und ein gutes Zu-sammenspiel achten, bei dem wir zeigen können, auf welch hohem Niveau wir spielen.

Auch beim SKO gedenkt man in dieser Spielzeit Leonard Bern-stein, der am 25.8.2018 hundert Jahre alt geworden wäre. Was ist an seinem Lebenswerk das Beeindruckendste?

In jedem Fall das Universalgenie: ein ausgezeichneter Pia-nist, ein überragender Dirigent – seine Mahler-Entdeckung, seine stilistische Bandbreite von Haydn über Brahms und die deutsche Romantik bis Strawinsky usw. –, sein Stilplura-lismus als Komponist, der so übertrieben ist, dass er bei ihm schon wieder sehr kunstvoll ist. Wir beleuchten mit seiner

mit großer Freude beginne ich im September meine Tätig-keit als Geschäftsführender Intendant des Stutt garter Kam-merorchesters. Dem SKO bin ich bereits seit über zehn Jah-ren freundschaftlich verbunden und empfi nde es als großes Privileg, für eines der weltweit führenden Kammerorchester arbeiten zu dürfen.

Wir haben viel vor. Manche Veränderungen werden gleich sicht- und hörbar sein, andere entwickeln sich über die nächsten Jahre. Alles mit dem Ziel, berührende, mitreißende und unverwechselbare Konzerte auf höchstem Niveau für Sie auf die Bühnen in Stutt gart, Baden-Württ emberg und in dieser Saison auch bis nach Indien und China zu bringen. Die künstlerische Zusammenarbeit mit den großen Künst-lerinnen und Künstlern unserer Zeit, eine gewisse „Trüff el-schwein-Fähigkeit“ zum Aufspüren von Talenten sowie eine Portion Wagemut, Neues und Überraschendes zu zeigen, sollen uns die kommenden Jahre begleiten. Es ist ein beson-deres Merkmal des SKO, dass es in seinen Programmen die ganze Bandbreite des Repertoires, sei es mit dem Barockbo-gen oder zeitgenössischen Spieltechniken, stilsicher verbin-den kann. Vielfalt ohne Beliebigkeit, sondern mit der Mög-lichkeit, spannende Zusammenhänge über die Jahrhunderte zu zeigen.

Dabei wird uns der Austausch mit Ihnen, verehrtes Pu-blikum, besonders am Herzen liegen. Aus diesem Grunde planen wir für alle Abokonzerte eine Konzerteinführung, bei der ich, meist im Gespräch mit unseren künstlerischen Gästen, einen kleinen Einblick in das geben möchte, was an-schließend auf der Bühne erlebbar wird. Wenn Sie also ein wenig früher kommen, werden wir uns nicht verfehlen. Zö-gern Sie nicht, sprechen Sie uns an, treten Sie mit uns persön-lich in Kontakt, wir freuen uns auf Sie!

Herzliche Grüße und bis bald, IhrWenn die Chemie stimmt

Serenade den ernsten Aspekt seines Schaff ens, ein sehr feines, hochvirtuoses Stück, eine große Herausforderung sowohl für das Orchester als auch die Sologeigerin, Alexandra Co-nunova.

Was war bei dieser Konzertplanung jeweils zuerst da: Solist oder Stück?

Es spielt alles eine Rolle: persönliche Beziehungen, der Mut, Neues auszuprobieren, und Leuten eine Möglichkeit zu bieten, die hier in Stutt gart eine wichtige Bedeutung ha-ben. Bei meinen Programmen liegt ein absoluter Schwer-punkt auf dem reichhaltigen Werk für Streichorchester. Da wir ausgewiesene Barockspezialisten mit Fabio Biondi und Richard Egarr haben, liegt mein Aktionsradius mehr auf der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und der Wiener Klas-sik. Eins der Paradestücke ist z.B. Bartóks Musik für Saitenin- strumente, Schlagzeug und Celesta, es sieht zwei Streichorches-ter vor. Dazu passt wiederum Frank Martins doppelchöriges Konzert Polyptyque. Oft sind es bei mir Mischungen aus Klassikern wie Griegs Holberg-Suite und Werken des 20./21. Jahrhunderts, also Honegger und auch Hosokawa als klin-gender Zeitgenosse mit einer Art New Age-Hintergrund. Zu vielen Solisten gibt es langjährige Verbindungen, wie bei der Violinistin Mirjam Tschopp aus meiner Schweriner Zeit oder zum Komponisten Pēteris Vasks. Kolja Blacher ist dem SKO sowieso eng verbunden und hatt e selbst vorgeschla-gen, einmal mit seinem Trio zu kommen, daher Beethovens Tripelkonzert. Der international anerkannte Solist Wolfgang Bauer ist hier in Stutt gart Professor für Trompete und steht schon lange auf der Wunschliste. Die Newcomerin Alexand-ra Conunova sprang einmal von heute auf morgen bei Arvo Pärts Fratres ein, was ganz fantastisch war. Drei Gastspiele mit uns waren dann die Bestätigung, regelmäßig mit ihr zu arbeiten. Sie wird den Solopart in Bernsteins Serenade spie-len. Da stimmt einfach die persönliche Chemie. Es ist schön, wenn einem ein normaler Typ gegenübersteht, das fi nde ich immer sehr wichtig.

Interview: Anne Sophie Meine

Liebe Freundinnen und Freunde des Stuttgarter Kammerorchesters,

Markus Korselt Geschäftsführender Intendant

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7. Ausgabe • September 2017 • Seite 2Konzerte

Zu den SKO-Sternstunden-Konzerten

Ist der Jazz nicht ohnehin schon Klassik? Was um 1900 in den Südstaaten der USA entstanden ist, hat längst Einzug in die Klassikprogramme der Rundfunkanstalten gehalten und ist kaum auf Popsendern zu hören. Leute, die Jazz lieben, mögen oft auch Klassik und sind weniger häufig anzutreffen als solche, die Rockmusik oder Schlager bevor-zugen. Schwierig wird schon die Klärung des Begriffs, der für faszinierende Rhythmik und eine spezielle Harmonik steht, die zweifellos im Wesentlichen afroamerikanische Wurzeln hat, aber auch von vielen Weißen mitgeprägt und vermittelt wurde. Im Great American Songbook finden sich zum Beispiel George Gershwin, Jerome Kern, Irving Berlin und so weiter, also die Elite der Broadway-Meister, deren familiäre Wurzeln oft im Osten Europas und im Judentum lagen, deren Jazzverständnis auf dem Ragtime der Anfänge und dem Swing und Dixieland der 20er-Jahre beruhte, die den Blues nicht außer Acht ließen und sehr gerne Jazzsynk-open mit der westlichen Spätromantik und der klassischen Moderne verknüpften. Und natürlich haben europäische Komponisten von Igor Strawinsky bis zu Boguslav Schaef-fer, von Darius Milhaud bis zu Eduard Künneke ihre eigene Fusion Music aus der Liebe zum Jazz geschöpft.

Selbst der Begriff Jazz ist schon seit geraumer Zeit um-stritten. Der wohl gegen seinen Willen als „Jazzlegende“ bezeichnete Miles Davis zum Beispiel lehnte den Begriff als „ein Wort des weißen Mannes“ ab, sein jüngerer Trompe-ter-Kollege Nicholas Payton schlug 2011 vor, stattdessen „Black American Music“, Kürzel „BAM“, zu verwenden. Mag das Wort Jazz nun vom französischen „jasm“ (Dyna-mik, Energie) oder vom afrikanischen Tanz Jasi, was auch „in Erregung versetzen“ bedeutet, oder von einer Mischung aus beiden stammen, es wird sich kaum mehr auslöschen lassen. Übrigens bedeutet Klassik (classe) ursprünglich eine Gruppe reicher Steuerzahler im alten Rom. Mit Wor-ten lässt sich nicht nur trefflich streiten, sie verwandeln sich auch im Lauf der Zeiten und nehmen neue Bedeutungen an.

In zwei SKO-Sternstunden-Konzerten geht es jedenfalls, prominent besetzt, um Klassik und Jazz. Da man heutzu-tage auch von der seit etwa 1900 beiderseits des Atlan-tiks vom Swing beeinflussten „klassischen Operette“ oder dem „klassischem Broadway-Musical“ sprechen kann und Gershwin zweifellos der bedeutendste „Klassiker der Moderne“ aus den USA ist, ergibt sich die Verbindung im Songbook-Konzert am 8. November mit der Sängerin Fola Dada und dem David Gazarov Trio von selbst. Fola Dada, gebürtige Stuttgarterin, Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers, ist eine klassisch ausgebildete Allround-Mu-sikerin mit Schwerpunkt Jazzgesang und Pop, ist Kompo-nistin und Texterin und Performerin und selber Dozentin an Musikhochschulen – man sieht, wie die Grenzen ver-schwimmen. Sie ist vielsprachig und redet besonders gerne im Stuttgarter Tonfall. „Ein Grund, warum ich meine Ge-

burtsstadt so gerne mag, ist eben der Dialekt“, so Fola Dada 2012 im Rahmen eines Berichts über sie in der „Stuttgarter Zeitung“. Über ihr Projekt Dada, die Band schreibt sie auf ih-rer Website: „Mein Herz, meine Seele, das was ich will und bin. Deutsche Texte angerichtet auf kraftvoller Soulmusik sind nicht mehr selten, aber immer noch ungewohnt. Ist es Jazz? Ist es Pop? Muss es irgendwas sein? Hört zu, fühlt mit, lasst euch verführen, dann wird Dada eine Philosophie, ein Versprechen, die Antwort auf alle Fragen.“ Muss es irgend-was sein - gilt dies nicht für jede qualitätsvolle Musik?

Der Jazzpianist David Gazarov, in Baku geborener, nun-mehr in München lebender Armenier, Sohn einer Malerin und eines Musikers, wurde noch in der Sowjetunion in der klassischen russischen Klavierschule des Heinrich Neu-haus ausgebildet. Er steht ebenfalls für jene „Weltmusik“ im besten Sinn, in der sich Jazz und Klassik und Folklore in erfrischend unorthodoxer Weise ebenso finden können wie unterschiedlichste Ethnien und Kulturen. Im Westen hat

er als Barpianist im Hotel Bayerischer Hof in der Isarstadt begonnen, bevor er die Konzertsäle eroberte. Doch immer noch spielt er in einer eigenen kleinen Reihe im Münchner Traditionshotel. 2015 schrieb die Zeitung Mainpost über ein Konzert in Schweinfurt: „Ist das jetzt Jazz oder Klas-sik? Egal - was immer David Gazarov spielt, ist großarti-ge Musik.“ Unter seinen CDs gibt es eine Chopin Lounge und Gershwin meets Renaissance. Mit der Blech-Sektion der Münchner Symphoniker hat Gazarov Konzerte unter das Motto Bach, Blech und Blues gestellt. Samt einer eigenen Version der e-Moll-Fuge aus dem Wohltemperierten Klavier. „Was Bach da geschrieben hat, war Bebop pur“, schwärmt David Gazarov. Nun also ist, mit seinem famosen Trio und Fola Dada, das Songbook dran, die Bibel der gesungenen nordamerikanischen Unterhaltungsmusik. Gazarov in ei-nem Interview: „Mit dem Jazz ist es wie mit der Klassik. Genauso wie die Klassik bedeutet es für mich ein direktes Gespräch mit Gott.“ Und weiter: „Die Klassik bringt Dis-ziplin, bringt auskristallisierte Harmonien und einen strin-genten musikalischen Aufbau. Der Jazz setzt dagegen die Spontaneität, das swingende Gefühl.“

Jazz bedeutet auch Improvisation, lustvolles Musizieren, Freiheit und Ausleben eigener Kreativität und Virtuosi-tät. Der Klassik war dies gar nicht fremd, als sie noch im 18. Jahrhundert war. Wolfgang Amadé Mozart schrieb aus Paris an seinen Vater, wie sehr er sich gefreut habe, als das Publikum gleich nach dem Erklingen des Themas ap-plaudierte – also mitten in den Fluss der Musik hinein, wie heute im Jazz üblich! In seinen für sich selbst komponier-ten Instrumentalkonzerten pflegte Mozart ständig zu im-provisieren, nicht nur in den ja eigentlich dazu bestimmten Solo-Kadenzen, sondern auch gemeinsam mit den Orches-termusikern. Über die Klavierkonzerte der Wiener Zeit gibt es darüber etliche entsprechende Berichte, nicht so über die 1775 hauptsächlich in Salzburg entstandenen Violin-konzerte. Doch wir können annehmen, dass der fürsterz-bischöfliche Konzertmeister Mozart, der auch ein formi-dabler Geiger war, bevor er dem Klavier den Vorzug gab, schon damals ganz im Stil seiner Zeit agierte und nicht nur als gestrenger Sachwalter seiner Niederschrift. Und diese Freiheit auch dem Kollegen Antonio Brunetti gewährte, mit dem er sich am ersten Pult abwechselte.

Joseph Haydn war zur selben Zeit in Eisenstadt und Es-zterhaza wohl eher ein Meister der strengeren Zucht, was nicht nur, doch vor allem seine eigenen Partituren betraf. Außerdem war es selbst kein großer Instrumentalist. Und doch – gerade ein so populäres Stück wie die Abschiedssym-phonie zeigt uns auch improvisatorische Züge. Der Abgang der Musiker – es waren damals nur Männer – im Finale, die einer nach dem andern nach einem kleinen Solo in den Ur-laub oder wohin auch immer verschwinden, wirkt an sich schon als komponierte Improvisation. Ob die hochkaräti-gen Solisten, die Haydn in seinem Orchester versammelt

Jazz und Klassik

Fola Dada

David Gazarov

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7. Ausgabe • September 2017 • Seite 3Konzerte

hatte, ihre Abgänge auch zu allerlei speziellen Einlagen ver-wendeten beziehungsweise verwenden durften, wissen wir nicht. Dass der Grundcharakter dieser Musik ernst, ja am Rande des Tragischen angesiedelt ist, spricht dagegen. Dass Haydn ein Mann mit schrägem Humor war, der gern mit der Tragik spielte, spricht dafür.

Wir sind also schon mitten im Konzert des SKO unter Chefdirigent Matthias Foremny am 22. Fe-bruar mit der Stargeigerin Isabelle van Keulen. Auf den klassischen Teil folgt „Crossover“, besser Grenzüberschreitung, noch besser grenzenlose Musik. Erinnern wir uns an Fola Dada: Muss es denn irgendwas sein? Es mag nun verwundern, dass zunächst Musik von Franz Liszt kommt. Doch der österreichisch-ungarisch geborene und franzö-sisch-deutsch gebildete Weltbürger war eben nicht nur Salonlöwe, Tastentiger, größter Pianist aller Zeiten, Haupt der neudeutschen Avantgarde und Wagner-Freund sowie ein Visionär der musikali-schen Moderne bis über die Grenzen der Tonalität hinweg, sondern auch geradezu das Paradebei-spiel eines Musikers, der frei nach Papa Mozart „das Populare“ nicht im Geringsten scheut. Die Ungarischen Rhapsodien zeugen von Liszts gro-ßer Liebe zu seiner engeren Heimat, deren musi-kalische Sprache der Sohn deutscher Eltern besser beherrschte als die gesprochene. Und dies ist im 19. Jahrhundert noch nicht die archaische Bau-ernmusik Bartóks, dies ist die „Zigeunermusik“, gleichsam „Ur-Crossover“, geboren aus dem grandiosen Musikantentum ungarischer Sinti und Roma und magyarischer Folklore, gut abgemischt mit klassischer Harmonik und dem Tanzzauber der Wiener Musik.

In Frankreich geboren ist der Pianist Jacques Loussier, der in den 60er-Jahren mit seinem Trio und dem Welterfolg von Play Bach zum Star der Crossover-Bewegung wurde und als einer der Vä-ter des „Verjazzens“ klassischer Musik gilt. Dieses „Verjazzen“ hat auch Gegnerschaft hervorgerufen. Doch war nicht Bach in der Tat in seiner Rhythmik der erste Jazzer? Neben dem vielen anderen, das er noch war? Pulsieren in Mozarts Kleiner Nachtmusik oder in der so genannten großen g-Moll Symphonie nicht schon ohnehin der Swing – und ein wenig sogar der Blues? Sind dies nicht immer schon vorhanden gewesene Urgefühle, nicht nur in afrikanischem Trommeln, auch in Renaissance-Tänzen sich manifestierend? Hätten die Meis-ter von der Renaissance bis zur Wiener Klassik, die selbst bedenkenlos Werke toter oder lebender Kollegen umform-ten, travestierten, uminstrumentierten, daran etwas auszu-setzen gehabt? Sicher nicht. Was zählt, ist einzig und allein die Qualität eines Arrangements. Es sollte nicht das Original verflachen. Was oft eine Gratwanderung oder eine subjekti-ve Empfindung ist. Jacques Loussier ist ein begnadeter Grat-wanderer. Kein Geringerer als Glenn Gould sagte über ihn:

„Play Bach is a good way to play Bach.“ Doch hat Loussier nicht bloß Klassik verjazzt und mit leichter, aber sicherer Hand den Soundtrack zu Dutzenden Filmen und Fernseh-serien geschrieben, sondern auch eigene konzertante Stücke wie das diesmal erklingende Konzert für Violine, Schlagzeug und Streichorchester. Ein farbenreiches Stück, souverän ge-

Impressum: Stuttgarter Kammerorchster e.V. Johann-Sebastian-Bach-Platz • 70178 StuttgartRedaktion: Wolfgang Laubichler, Kristin KretzschmarFotonachweise: Reiner Pfisterer (S. 1 oben, S. 3 unten, S. 6), Thomas Schrott (M. Korselt), Fola Dada (F. Dada), Da-vid Gazarov (D. Gazarov), Marco Borggreve (I. van Keu-len, M. Radauer-Plank), Christoph Risch (W. Bauer), Salz-burger Festspiele (P. Ruzicka), Ben Ealovega (A. Mayer), Florian Wolff (D. Knell, G. Bognár)

Isabelle van Keulen

mixt aus „playful Classics“ und Jazz-Drive. Die niederländische Geigerin Isabelle van Keulen wird in

diesem Konzert Mozart und Loussier spielen. Die Schüle-rin der unvergesslichen Sándor Végh zählt zu den großen Meisterinnen der Violine in unserer Zeit. Mozart war, schon durch die Ausbildung am Salzburger Mozarteum, von Be-ginn an ein Zentralgestirn ihres Repertoires. Ihr Interesse an populärer Musik lebt sie derzeit vor allem als Mitglied ei-nes von ihr mitbegründeten Tango-Quartetts aus. Da steht natürlich Astor Piazzolla im Mittelpunkt, jener im Grunde klassische Komponist, der seinen Tango nuevo mit Jazz meisterhaft verbinden konnte. Isabelle van Keulen spielt

auch gerne neue Musik, die heutzutage nicht mehr nur in der begrenzten Schublade des Serialismus steckt, sondern auch Stücke eines Jacques Loussier beinhaltet. „Wir sind als Allround-Musiker verpflichtet, uns mit der ganzen Mu-siktradition und mit den verschiedenen Stilen auseinander zu setzen“, so Isabelle van Keulen in einem Interview mit

classicpoint in der Schweiz. „Das heißt, dass man zum Beispiel Mozart aus der Tradition von Haydn und Bach sehen muss. Daraus haben sich dann wieder Beethovens Ideen, Schubert und so weiter entwickelt bis in die heutige Zeit. Wir leben jetzt, und ich fühle mich persönlich berufen um in glei-chem Maße zeitgenössische wie in der Vergangen-heit komponierte Werke zu spielen. Natürlich gibt es manchmal moderne Werke, die vielleicht nicht ewig überleben werden, die aber dennoch interes-sant sind, da sie einen Zeitgeist repräsentieren.“

Es wird spannend bleiben mit „Jazz und Klas-sik“. Dazu der österreichische Jazzer Franz Kogl-mann: „Es gibt heute kaum noch Musiker mit einer persönlichen Klangfärbung, einem eigenen Sound. Wie bei Ellington. Wir leben heute im Zeitalter der Akademisierung des Jazz, wo alle mehr oder we-niger gleich klingen. Meine persönliche Meinung ist, dass die Entwicklung des Jazz mehr oder we-niger abgeschlossen ist. Das heißt nicht, dass es in der Zukunft keinen Jazz mehr geben wird. Er wird partikelweise weiter existieren, kombiniert mit Elementen der klassisch-europäischen Musik, eventuell auch mit Elementen verschiedenster Fol-kloren. Die Jazz-Geschichte ist so abgeschlossen wie die Geschichte der abendländischen Musik von der Frühtonalität bis zur Atonalität. Diese hat der Jazz sehr schnell nachvollzogen. Jetzt sind sie beide auf dem gleichen Stand. Und wo geht‘s jetzt hin?“

Gottfried Franz Kasparek

SKO-Sternstunden: The Great American Songbook8. November 2017, 19.30 Uhr, Liederhalle Stuttgart, Mozart-Saal

SKO-Sternstunden: Jazz meets Klassik22. Februar 2018, 19.30 Uhr, Liederhalle Stuttgart, Mozart-Saal

Karten: ReservixTel. 01806 / 700 733, www.reservix.de

Die Veranstaltungsreihe SKO-Sternstunden wird unterstützt von der Mercedes-Benz Niederlassung Stuttgart.

SKO bei den Jazz Open

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7. Ausgabe • September 2017 • Seite 4Konzerte

Im 1. Abo-Konzert der Kulturgemeinschaft am 28. Septem-ber, unter der Leitung von Matthias Foremny, wird Mirjam Tschopp Frank Martins Polyptique interpretieren, ein faszi-nierendes, sich auf Bilder beziehendes, spirituelles Werk der Moderne, im Adventskonzert am 6. Dezember Marie Radau-er-Plank die ewig jungen Jahreszeiten des Barock-Maestro Antonio Vivaldi. Zwei Geigerinnen der jüngeren Generation mit bereits großer Karriere gastieren also beim Stuttgarter Kammerorchester.

Über Mirjam Tschopp heißt es in Klassik heute: „Diese Eloquenz macht die Solistin Mirjam Tschopp zu einem Er-lebnis, das wirklich ein solches ist, weil wir gar nicht anders können, als hörend mitzuerleben und gewissermaßen sze-nisch mitzuempfinden, was Ahmed Sayguns episches Werk zu berichten weiß.“ Da ging es um ein Werk des türkischen Bartók-Freundes Ahmed Adnan Saygun, eines hierzulande sträflich vernachlässigten Komponisten. Mirjam Tschopp setzt sich immer wieder mit Leidenschaft für die Moder-ne ein. Die geborene Züricherin wechselt, insbesondere als Kammermusikerin, auch gerne mal zur Bratsche. So hat sie soeben mit größtem Erfolg die Violin- und Violasonaten von Schostakowitsch eingespielt. In ihrer Heimatstadt leitet sie seit 2012 eine Violinklasse am Konservatorium, was sie vorher schon in Innsbruck getan hatte. Auf die Frage eines deutschen Journalisten, ob sie mehr Liebe oder mehr Leiden-schaft für ihre Instrumente verspüre, antwortete sie: „Es ist Liebe und Leidenschaft. Liebe ist, meinen Instrumenten Sor-ge zu tragen, sie zu pflegen und mich um sie zu kümmern, wenn es ihnen mal nicht gut geht. Und, da sie manchmal ganz schön wetterfühlig sein können, muss man ihnen mit Geduld und Verständnis begegnen. Sie merken, ich spreche von ihnen, als wären es Wesen aus Fleisch und Blut! Leiden-schaft besteht mehr zur Musik als zu den Instrumenten und ist die Essenz, die sein muss – wie sonst würde ich es schaf-fen, an einem wunderschön sonnigen Tag stundenlang und diszipliniert zu üben?“ Und genau diese Liebe und Leiden-schaft lässt Mirjam Tschopp auch ihren Interpretationen der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts angedeihen.

Auch der Salzburgerin Marie Radauer-Plank ist die Mo-derne ein Anliegen. Ihre Aufnahme der Sonaten von Karol Szymanovski mit ihrer ständigen Duopartnerin Henrike Brüggen macht Furore. „Liebe und Begeisterung spricht aus jedem Ton“, so Oswald Beaujean im BR-Klassikradio dazu. „Die Aufnahmen zeugen von leidenschaftlicher Hingabe und einem direkten Sinn für diese hochartifizielle Musik. Genuin“, so schrieb Harald Eggebrecht in der Süddeutschen Zeitung. Doch die Schülerin von Benjamin Schmid und Au-gustin Dumay studierte auch Barockvioline bei Reinhard Goebel und wurde Bach-Preisträgerin. Die Zusammenarbeit mit dem charismatischen Geiger und Dirigenten Goebel als Solistin und Konzertmeisterin ist für sie eine „wichtige Inspi-rationsquelle“. Selbst leitet sie bereits vom Konzertmeister-pult aus die Bayrische Kammerphilharmonie, diesfalls mit Musik von Mahler, Korngold oder Nino Rota – eine wahrlich umfassende Musikerin! Vivaldis Quattro Stagioni, wohl der populär gewordene Höhepunkt des barocken Concerto und gleichzeitig wegweisend für die Programm-Musik der Ro-mantik, fordern eine große Kunst der Verzierung, welche die schwelgerische Süße eines italienischen Frühlingsmorgens ebenso beinhaltet wie die scharfe Zeichnung sommerlicher Blitze und klirrender Eiseskälte. Marie Radauer-Plank ist da-für prädestiniert, als romantische Musikerin und stringente Originalklang-Virtuosin.

Gottfried Franz Kasparek

Musikalische Bilder28. September 2017, 20 Uhr, Liederhalle Stuttgart, Mozart-Saal

Karten: Kulturgemeinschaft StuttgartTel. 0711 / 22477-20, www.kulturgemeinschaft.de

Gastspiel Ludwigsburg: Adventsbarock6. Dezember 2017, 19.30 Uhr, Forum am Schlosspark

Benefizkonzert: Brot für die Welt10. Dezember 2017, 17 Uhr, Johanniskirche am Feuersee, Stuttgart

Zwei junge Geigerinnen

Marie Radauer-Plank

Schon die alten Ägypter spielten vor 3500 Jahren trompeten- ähnliche Instrumente, die Giuseppe Verdi für seine Aida sogar nachbauen ließ. Die Trompeten der Kelten und Ger-manen waren aus Bronze. Die Barocktrompeten waren auf die Naturtonreihe beschränkt, doch in der Klassik im späten 18. Jahrhundert entwickelten sich die Klappen- und später die moderne Ventiltrompete. Im Jazz wurde die Trompete neben dem Saxophon zum wichtigsten Blasinstrument. Doch schon in der Romantik war die Trompete kein kriegerisches Signalinstrument mehr. Joseph Viktor von Scheffel lässt sei-nen verliebten „Trompeter von Säckingen“ sagen: „Als ich zum erstenmal dich sah, verstummten meine Worte; es löste all mein Denken sich in schwellende Akkorde. Drum steh‘ ich arm Trompeterlein musizierend auf dem Rasen, kann dir nicht sagen, was ich will, kann meine Lieb‘ nur blasen.“

Wolfgang Bauer, ECHO-Klassik-Preisträger des Jahres 2009, studierte an der Orchesterakademie der Berliner Phil-harmoniker bei Konradin Groth. Er war Solotrompeter der Münchner Philharmoniker, des RSO Frankfurt und des Sym-phonieorchesters des Bayrischen Rundfunks. Als Solist ist er auf der ganzen Welt zuhause. Sein vielfach auf CDs veröf-fentlichtes Repertoire reicht von der Renaissance bis zur Ge-genwart. Als Lehrer ist er derzeit an der Musikhochschule seiner Heimatstadt Stuttgart tätig. „Wolfgang Bauer sucht den gewissermaßen menschlichen Ton, innig, ausdrucks-stark, modulationsfähig“ , so stand es in der Süddeutschen Zeitung zu lesen, „Wolfgang Bauer besitzt nicht nur hohe technische Gewandtheit, sondern auch einen strahlenden Klang, der doch nie ins Aggressive oder Beißende abrutscht, sondern stets Würde und Noblesse bewahrt“ auf klassik.com.

Die Trompete – Wolfgang Bauer spielt, für ihn selbstver-ständlich, auch die barocken Instrumente – hat im Konzert-leben natürlich nicht denselben Stellenwert wie Klavier oder Geige. „Wir haben nur ein Konzert von Haydn“, meint Wolf-gang Bauer, „aber keines von Mozart, Beethoven, Brahms. Veranstalter wollen aber große Komponistennamen auf ihre Programme setzen.“ Gut, dass es das Stuttgarter Kammer-orchester mit innovativen Programmen gibt. Unter der Lei-tung von Matthias Foremny kann der Startrompeter hier eine musikalische Zeitreise vom Frühklassiker Johann Wilhelm Hertel in die Moderne zu Arthur Honegger, dessen 2. Sym-phonie für die seltene Paarung Streichorchester und Trom-pete komponiert ist, bis hin zum japanischen Zeitgenossen Toshio Hosokawa antreten, in dessen west-östlichem Musik-diwan noch das Schlagwerk mitzureden hat. Der Trompeter versteht Musik als Dialog. Denn Solisten sind oft einsam - und „Blechbläser“, betont Bauer, „sind so harmoniebedürf-tig“. Und zum Stück von Hertel, das auch am Beginn seiner Soloauftritte stand: „Noch heute mag ich diese sangliche Seite meines Instrumentes, die vor allem bei frühklassischen Konzerten im Vordergrund steht, am allerliebsten.“

Was ist für einen Trompeter das Wichtigste, was muss er besonders gut können? Das Volumen der Lunge ist gar nicht so entscheidend, wie man annehmen möchte. Wichtiger ist

für Bauer „eine grundsätzliche Begabung, die es möglich macht, den Tonumfang des Instruments speziell im hohen Register erlernen zu können:“ Man muss dazu begabt sein, mit dem Mund und mit den Lippen Töne zu formen und eine spezielle Atemtechnik erlernen. Ob ein Kind dazu be-gabt sei, merkt ein guter Lehrer schnell. So wie Bauers erster Lehrer Hermann Sauter, der schon nach den ersten fünf Mi-nuten Unterricht sagte: „Der kann das. Den nehm’ ich.“

Gottfried Franz Kasparek

Trompetenwanderung24. November 2017, 20 Uhr, Theaterhaus Stuttgart, T1

Karten: Kulturgemeinschaft StuttgartTel. 0711 / 22477-20, www.kulturgemeinschaft.de

Wolfgang Bauer, Weltklassetrompeter aus Stuttgart

Wolfgang Bauer

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7. Ausgabe • September 2017 • Seite 5Konzerte

„Klangschatten“ werfen können, bewegte mich schon in frü-heren Kompositionen. Der Hörer mag hier zurückhören und in der Ferne immer noch die Turbulenz der Klangströme er-spüren. Das Spannungsfeld zwischen Stille und Rückhören auf die komplexe musikalische Gestalt, das ist die Form, die ich hier anstrebte.

Komponist und Dirigent Peter Ruzicka im Gespräch

Herr Ruzicka, Sie erwähnten einmal, dass der große Cellist Pablo Casals jeden Tag mit zwei Präludien und Fugen von Bach am Kla-vier begann und dieses Ritual ihm „die täglich neue Entdeckung einer Welt schenkte, der anzugehören er als ein unverdientes Glück empfand.“ Nun sind Sie selbst ein viel beschäftigter internationaler Komponist, Dirigent und Intendant: pflegen Sie auch solch eine tägliche Gewohnheit, einen Komponisten, der Sie erdet?

Für mich gibt es die permanente Annäherung und Entfernung im Blick auf Mozart. Ich kom-me immer wieder auf ihn zurück, weil er so uni-versell wie kaum ein anderer Komponist alle Stimmungen, alle Befindlichkeiten, auch unsere Utopien beschreibt und widerspiegelt und nicht zuletzt auch Trost bereithält, wenn es notwendig erscheint. Es gibt andere Komponisten, denen ich manchmal, auch für längere Zeit, sehr fern bin, ob-wohl ich mich zuvor sehr mit ihnen identifiziert habe. Bei Mozart geschieht das nicht. Es bleibt eine sich ständig erneuernde Begegnung und eine ganz persönliche Welt des Hörens und Weiterdenkens.

Ihre Musik für 22 Streicher „... ins Offene...“, die Sie mit dem SKO aufführen werden, bezieht ihren Titel aus einer Hölderlin-Elegie „Der Gang aufs Land“, in der das lyrische Ich ausruft: „Komm! ins Offene, Freund!“ Friedrich Hölderlin spielt wie Paul Celan (Opernur-aufführung in Dresden 2001) und Walter Benjamin (Opernuraufführung im kommenden Jahr in Hamburg) eine essentielle Rolle in Ihrem Schaffen. Was fasziniert Sie persönlich an Hölderlin?

Hölderlin war immer so etwas wie ein innerer Kompass, die Vision eines künftigen befreiten Lebens. Eine Möglichkeit, dass etwas Positives gegen alle Widerständlichkeit „hindurchgezwei-felt“ wird, gibt unter anderem sein Blick auf die Einheit mit der Natur. Dies sind Gedanken, die auch für mein künstlerisches Koordinatensystem immer wichtig waren und sind. Celan, Benjamin und Hölderlin, diese drei beschreiben die Brenn-punkte meines ästhetischen Bewusstseins. Höl-derlin hat für mich als Komponist dabei eine ganz besondere Bedeutung, weil ich lange, ja jahrzehn-telang über ein Musiktheater nachgedacht habe, das ihn zum Gegenstand haben sollte. Bevor diese Oper für die Staatsoper Berlin komponiert und dort 2008 ur-aufgeführt wurde, gab es eine Reihe von Werken vorberei-tender Art, darunter auch das Streicherstück ... ins Offene.... Sie haben schon aus der Elegie Der Gang aufs Land zitiert. Es war eine visuelle Vorstellung, die am Anfang stand: Ein sehr komplexer Klangstrom scheint gegen einen imaginären Widerstand anzugehen und stürzt rasend durch einen sehr engen Tunnel. Dann plötzlich gelangt dieser musikalische Strom ins Freie – und trifft auf Stille. Die musikalischen Er-eignisse gehen zurück bis an die Hörschwelle, verstummen im Fast-Nichts. Der Gedanke, dass musikalische Gestalten

Das Zurückhorchen auf Vertrautes, Vergangenes, kaum Greif-bares konzentriert sich in Ihrer Musik oft in choralartigen Se-quenzen, wie im mit „lontano“ bezeichneten Schlussabschnitt von „... ins Offene...“, der an die Bach-Zitate in Alban Bergs Violin-konzert erinnert. Hatten Sie dabei einen konkreten Choral im Ohr? Oder schwebte Ihnen schon beim Komponieren nur die Erinne-rung daran vor?

Dort erklingt kein konkretes Zitat, das sich historisch ab-leiten ließe, sondern es ist ein „Als ob“. Nach einer langen Phase, in der die Musik zu einer rauschenden Folie wird und zu den Streichern, die über den Korpus streichen, noch ganz ferne Klangsegmente in extremen Tiefen und hohen Lagen

Albrecht Mayer

Peter Ruzicka

Short News*** Zwei neue FSJ Kultur-Teilnehmer werden uns in dieser Saison in der Organisation des Stuttgarter Kammerorches-ters unterstützen. Herzlich Willkommen, Juliane Kirchner und Miriam Kößler!

*** Wussten Sie schon, dass es vor jedem Abonnementkon-zert der Kulturgemeinschaft Stuttgart und den SKO-Stern-stunden-Konzerten Programmeinführungen mit dem Ge-schäftsführenden Intendanten Markus Korselt gibt? Jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn.

Stille und Zurückhörenhinzukommen, gelangt sie an einen Punkt, wo die Musik auf eine ferne Erfüllung zuläuft. Das geschieht durch diesen schließlich in einen Stillstand mündenden Als ob-Choral.

Die Musik scheint hier nicht jemandes „Ausdruck“ oder „Ab-bild“ von etwas zu sein, sondern sie selbst ist das sich eigenständig

durch Raum und Zeit bewegende Subjekt, ähnlich einer Naturgewalt. Die Musiker und die Zuhörer werden sich des Vorgangs des Hörens und des Verstreichens der Zeit immer wieder bewusst — was eine ganz erstaunliche Erfahrung der Selbstwahrnehmung ist. Der Schlussteil ist sozusagen ein Stück auskomponierte Ewigkeit. Und einer jener magischen Augenblicke, in denen man hofft, dass keiner husten und der Applaus nicht zu früh einset-zen möge, oder? Wie ist das für Sie, wenn Sie Ihr eigenes Stück dirigieren?

Diese stillen Stellen, die übrigens auf einer CD anders wirken als im Konzert vor dem Publikum, führen dazu, dass man beim Dirigieren zurückhört und mit dem Publikum mitatmet. Und die bishe-rige Erfahrung bei vielen Aufführungen war, dass es trotz dieses ausgedehnten Verlaufs keine stö-renden Geräusche gab. Sondern dass dann etwas Verbindendes in der Stille mitschwang. Dies sind wunderbare Momente des Einverständnisses. Wir können uns nur wünschen, dass dies in Stuttgart auch so gelingt.

Ihr Stück „... ins Offene...“ steht zu Beginn des Kon-zertes. Es folgen Ravels „Tombeau de Couperin“ in einer Fassung für Oboe und Streicher, Mozarts „Adagio für Englischhorn und Streicher KV 580a“ und Schönbergs „Verklärte Nacht“. Der Solist ist Albrecht Mayer, einer der Top-Oboisten der Welt und Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker, für den Sie 2011 ein Stück für Oboe und Kammerorchester, „Aulodie“, geschrieben haben. Woher kennen Sie und Albrecht Mayer sich?

Die Aulodie, die ursprünglich auch in Stuttgart gespielt werden sollte — wir haben das Stück dann wegen des doch enormen Aufwands an Zusatzmusikern zurückgestellt —, ist ein beim Schleswig-Holstein Musik Festival uraufgeführtes Auftragswerk für Albrecht Mayer und wurde da-nach sehr häufig von ihm gespielt. Ich kenne und schätze ihn seit vielen Jahren, und es war immer der Wunsch, einmal ein Werk für ihn zu schreiben und speziell für seine unnachahmliche Kunst, Zwi-

schenstimmungen, Farben zu erreichen, über die nur er mit seinem Instrument verfügt. Es ist für einen Komponisten besonders beglückend, wenn er sich schon beim Komponie-ren mit dem Solisten identifizieren kann, also nicht nur die Noten, sondern auch dessen Art der Interpretation innerlich hört. Dies war in vielen gemeinsamen Aufführungen ein wunderbares Erlebnis des Einverständnisses. Man erinnert sich genau, warum und wie man bestimmte Passagen ge-schrieben hat, die für Albrecht Mayer und durch ihn dann in eine klangliche Welt verwandelt werden.

Interview: Anne Sophie Meine

Ins Offene...29. Januar 2018, 20 Uhr, Liederhalle Stuttgart, Beethoven-Saal

Karten: Kulturgemeinschaft StuttgartTel. 0711 / 22477-20, www.kulturgemeinschaft.de

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7. Ausgabe • September 2017 • Seite 6SKO intern

Das klingt ja furchtbar! Das kann nicht sein, das ist falsch! Viele Menschen winden sich förmlich, wenn sie beim Erler-nen eines Streichinstrumentes die Dissonanzen von Bartóks Violin-Duos erstmals erleben. Da begegnen sich die beiden Stimmen in kleinen Sekunden, die man meint, augenblick-lich „verbessern“ zu müssen und schon verliert man auf dem Griffbrett jegliche Orientierung! Dabei klingt die Ober-stimme alleine doch ganz vertraut – es sind ja auch (fast) al-les urtümliche Volkslied-Melodien aus Bartóks unerschöpf-licher Sammlung.

Der Impuls zu einem Bartók Duo-Festival kam von Erich Scheungraber, dem Leiter unseres Patenorchesters. Nach einer umfangreichen Umfrage unter Instrumentalkollegen über die European String Teacher Association, stellte sich her-aus, dass viele Kollegen bei ihrer eigenen ersten Begegnung mit Bartók häufig die oben beschriebene Ablehnung erleb-ten, dann aber allesamt zu glühenden Verehrern dieser mu-sikalischen Juwelen wurden. In einer ungewöhnlichen Zu-sammenarbeit werden sich nun in der kommenden Saison das SKO und das junge Streichorchester mit Bartók ausein-andersetzen.

Gleich zu Saisonstart steht ein Proben- und Konzertbesuch an, denn beim SKO wird das wunderbare Werk Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta gespielt, das einen mitten hineinwirft in Bartóks Klangwelt. Einzelne Mitglieder des Kammerorchesters werden dann mit den jungen Musi-ker*innen an den Duos arbeiten, bzw. einen Part überneh-men und so in dieser kleinsten Ensembleformation zusam-men spielen.

SKOhr-LaborOrchesterpatenschaft – Mitten in die Dissonanz

Tanzprojekt – eine kleine Fortsetzung...Im Juni vergangenen Jahres fanden die Aufführungen des

ersten großen Tanz- und Musikprojekts des Stuttgarter Kam-merorchesters statt. Ein Projekt, das beim Publikum große Begeisterung entfachte: „Es war eine fantastische Auffüh-rung im Theaterhaus. Eine der seltenen Aufführungen mit jugendlichen Laien, bei der durch intensives Probentraining, Leidenschaft und spürbare Freude aller Mitwirkenden an Musik und Tanz ein wahres Kunstwerk auf hohem Niveau gelang. Hier wurde Gutes nicht nur gemeint, sondern auch gemacht.“ (Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung). Das Projekt hat sichtbare Spuren hinterlassen – u.a. war es in der Endrunde des Wettbewerbes Kinder zum Olymp und wurde zur Umrahmung der Eröffnungsfeier der diesjährigen Didacta eingeladen. Auch bei den Teilnehmern wirkt die Arbeit, die über ein Schuljahr in Workshops statt-gefunden hat, nach. Eine Gruppe geflüchteter Jugendlicher und Waldorfschülerinnen aus Ludwigsburg hat besonders intensiv mit dem Choreographen Adrian Turner zusam-mengearbeitet und haben untereinander und mit ihrem Lei-ter eine intensive Beziehung aufgebaut. Ende dieses Jahres wird das kleine Ensemble im Rahmen von zwei Schulkon-zerten wieder gemeinsam mit dem SKO auftreten. Seit Mai finden die Workshops hierfür statt – im Zentrum steht die 2. Symphonie von Arthur Honegger.

Schulkonzerte (ab Klasse 5) 28. November 2017, 11 Uhr, Freie Waldorfschule Ludwigsburg1. Dezember 2017, 11 Uhr, Altes Feuerwehrhaus Stuttgart

Im März sollen dann nicht nur alle 44 Duos in unterschied-lichen Formationen auf dem Festival in Sindelfingen gespielt werden, sondern es werden auch Ergebnisse aus verschiede-nen vorbereitenden Workshops präsentiert:

So wird György Bognár (Solocellist des SKO) Entspre-chungen der ungarischen Sprache mit Bartóks Rhythmik aufzeigen und damit verdeutlichen, wie Betonungen zu set-zen sind und wie sich musikalische Phrasierungen aus der Sprache herleiten lassen.

Den meisten Duos liegen allerdings Lieder aus anderen Ländern und Sprachen zugrunde. Dies zeigt, wie grenzüber-greifend Bartók gearbeitet hat und vor über 100 Jahren im wahrsten Sinne des Wortes interkulturell unterwegs war.

Eine andere Perspektive wird durch den Kompositionsstu-denten Johannes Schropp der Stuttgarter Musikhochschule entwickelt: er stellt mit interessierten Jugendlichen die Frage danach, was Bartók veranlasste, so etwas zu schreiben und untersucht in seinem Workshop die kompositorische Mach-art der besonders schräg klingenden Duos, um dann zu selbst gesammelten Melodien oder Klängen beispielsweise eine eigene 2. Stimme zu schreiben.

Vielleicht werden auch aus einem vorhandenen Bartók-Duo die Dissonanzen entfernt und eine ganz „passende“ Begleitung unterlegt – welcher Verlust an Spannung und Farbigkeit, wenn man sich da so behaglich in Wohlklängen bewegt!

Ein Experiment mit offenem Ausgang – sicher aber auch ein weiterer Baustein auf dem Weg der Orchesterpaten-schaft!

Katharina Gerhard & Ulrike Stortz

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7. Ausgabe • September 2017 • Seite 7SKO intern

György Bognár nimmt uns mit auf eine Zeitreise durch sein Leben; fast dreißig Jahre davon verbrachte er als So-locellist des Stuttgarter Kammerorchesters. Nebst Neugier-de und Offenheit reiste er stets mit einem ganz besonderen Koffer

So schnell ist man in Budapest. Genauer gesagt im 6. Be-zirk Terézváros, zu deutsch: Theresienstadt. Die Straßenzü-ge ächzen unter prachtvollen Ornamenten, filigranen Türm-chen und geschwungenen Balkonen. Es ist Mitte der 1970er Jahre, der Musikstudent György Bognár führt uns durch die Boulevards seiner Heimatstadt. Vorbei an der berühmten Franz-Liszt-Akademie samt deren ewig großartigem Kon-zertsaal und der berühmten Staatsoper mit ihrem prunkvol-len Best Of der Neorenaissance. Bis vor einigen Jahren konn-te man gar Zoltán Kodály durch die Gassen huschen sehen. Damals, sagt György Bognár heute, hätte er sich nie vorstel-len können, wie stolz er einmal sein würde, mit so vielen berühmten Musikern in einem Viertel gewohnt zu haben. Bognár entstammt selbst einer Musikerfamilie. Sein Weg war also früh vorgezeichnet: „Man hat ü-ber-haupt nicht an etwas anderes gedacht“, sagt Bognár so apodiktisch, dass man sich einen Moment lang wirklich nicht vorstellen kann, es gäbe auf dieser Welt auch nur irgendeine andere Bestim-mung, als Musiker zu werden.

Ein halbes Leben später in Stuttgart: György Bognár blickt auf nichts weniger als 27 Dienstjahre als Solocellist beim Stuttgarter Kammerorchester zurück. Und schnell spürt man, dass ein einziges Gespräch bei weitem nicht dem ge-recht werden wird, was Bognár zu erzählen hätte. Geschich-te und Geschichten sprudeln nur so aus ihm heraus; über das Künstlerviertel Budapests, seinen Namensvetter Ligeti, die Konzertsäle dieser Welt, Heiteres aus 27 Jahren SKO. Immer wieder unterbrochen von einem tiefen, federnden Lachen. „In unserem Land wird viel gelacht. Lachen ist wie eine Tradition bei uns.“, sagt er und – lacht. Aber nicht nur Bognárs Mund lacht, auch der beeindruckende Bart scheint sich unter Bognás Erzählungen zu schütteln, das Haupthaar wirbelt vergnügt umher. Und wenn man genau hinschaut, meint man, selbst die Brille verzückt auf seiner Nase hüpfen zu sehen.

Aber nicht nur das Lachen ist so eine Tradition; auch die György Bognár

Dorothea Knell verstärkt seit dieser Spielzeit die 2. Violinen beim Stuttgarter Kammerorchester. Im Ge-spräch erzählt sie von Wegen zur und Abwegen von der Musik – und huldigt dem Reiz des Unbekannten.

Der Zeitplan hinkt schon, als unser Gespräch beginnt. Dorothea Knell wartet geduldig vor der Tür – später wird sie sagen, der unverhoffte Leerlauf sei ihr fast unheimlich gewesen. Denn als Musikerin und Mutter von zwei kleinen Kindern hat soviel freie Zeit freilich Seltenheitswert. Als Do-rothea Knell so alt war wie ihr Sohn heute, hatte die Drei-jährige nur einen Wunsch: „Ich wollte Geige spielen. Unbe-dingt!“, sagt sie und die feinen Gesichtszüge schieben sich zu einem Lächeln zusammen. Fast meint man, darin noch etwas von dem fast trotzigen Mädchen von damals entde-cken zu können. Ihr Vater, selbst Schulmusiker, auf dessen Geige Dorothea Knell bis heute spielt, war anfangs wenig be-geistert von der Idee; als Pädagoge schien ihm der Einstieg viel zu früh. Doch Dorothea setzt sich durch. Sie erhält den ersten Geigenunterricht und wird zusehends ambitionierter. Oft noch vor der Schule übt sie eine Stunde. Im Grundschul-alter nimmt sie drei Mal erfolgreich am Nachwuchswettbe-werb Jugend musiziert teil.

Doch der bis dahin so zielstrebige Weg sollte erst einmal unterbrochen werden. Es ist wohl nicht die erste pubertä-re Episode, in der Hobbies und manch anderes auf dem Prüfstand steht und um die Gunst der alles entscheidenden Kategorie Coolness buhlen muss. Die junge Dorothea ist des Übens über, die Ambition hält sich plötzlich ausgesprochen bedeckt. Ihre Geigen-Lehrerin versteht es damals dennoch, ohne Druck und Strenge zwischen den Parteien zu vermit-teln. Sie gibt ihrer Schülerin stattdessen nur eines mit auf den Weg: die Freiheit, selbst zu entscheiden. Und am Ende ergibt sich wie sooft das paradoxe Bild, dass ein Weg gerade dort immer deutlicher wird, wo ihn weniger und weniger Weg-zeiger säumen, wo keine Karte, kein Plan, die Landschaft vorsortiert.

Das Konzept schien zu fruchten: nachdem das Schlimmste überstanden war, kehrte der alte Ehrgeiz zurück. Im Leis-tungskurs in der Oberstufe wechselt Dorothea Knell aus „Personalmangel“ gar auf die Bratsche. Eine Lehrerin sagt ihr damals, sie sei die geborene Bratschistin. „Wer weiß?

Musikkultur blickt in Ungarn auf eine lange Historie zurück. Besonders das Volkstümliche, das „typisch Ungarische“, hat Bognárs Landsmänner seit jeher interessiert und inspiriert. Bela Bartók beispielsweise ist der Musikwelt nicht nur als Komponist, sondern auch als Ethnologe bekannt. Auf der Suche „dem Ungarischen schlechthin“ reiste er, ausgestattet mit Phonograph und Tagebuch, in die Abgeschiedenheit des Hinterlandes, um die Klänge altvorderer Volksgruppen zu dokumentieren. Was er wohl gefunden haben mag? Györ-gy Bognár setzt zu einem Exkurs über die osteuropäische Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts unter besonderer Be-rücksichtigung des Schaffens von Bartók und Kodály an und man kann nur erahnen, dass er noch tagelang erzählen könn-te. Über Anfänge, Einflüsse, Kehrtwenden und das ganz gro-ße Ganze.

Seinen Stolz auf den Traditionsreichtum seiner Musik merkt man Bognár mit jedem Wort an. Auch bei der Erin-nerung an seine ersten Dienstjahre spielt es für Bognár eine große Rolle, dass seine Herkunft, genau wie die der anderen Musiker, ihren Platz im Orchester gefunden hat. So erinnert er sich an das Interesse, mit dem die Kollegen ihm bei sei-nem Dienstantritt im Jahre 1990 begegneten. Die Idee, dass jeder Musiker von irgendwo her- und alle zusammenkom-men, trage das Orchester bis heute, wie Bognár findet. Gera-de die Internationalität des Ensembles scheint ihm also ein Garant für dessen Erfolg zu sein. Jeder bringe etwas mit, sagt er: verschiedene Stile, Schulen, Traditionen, die einander in-spirieren und neugierig machen auf den anderen.

Und obwohl das Repertoire des Orchesters an Facetten-reichtum seines Gleichen sucht, betont Bognár den Reper-toire-Kern, der das Orchester seiner Meinung nach stets begleitet hat: „Mozart war wie ein Koffer, den wir immer dabei hatten“, sagt er. Und wie zum Beweis schildert er ei-nen solchen Mozart-Moment. Und es ist keine Episode aus der vermeintlich guten alten Zeit, über die sich die Patina des Nostalgischen gelegt hat und vielleicht hier und da zur Verklärung verführt. Nein, erst vor kurzem, erzählt er, spiel-te das Stuttgarter Kammerorchester Mozarts Sinfonie A-Dur. Ein Repertoirestück, tausendfach vorgetragener Standard. Man könnte meinen, dort passiere nichts Großes mehr. Doch Bognár weiß es besser. Was er mit Mozart erlebt habe, wird immer etwas Besonderes sein. „Mit welcher Hingabe bei

dieser Sinfonie jede und jeder einzelne auf der Stuhlkante saß, ist absolut unbeschreiblich“, schwärmt er von seinen Kollegen und deren Interpretation. Überhaupt sind es die Kollegen, die ihn in all seinen Jahren begleitet haben, denen Bognárs besonderer Dank gilt. „Ich werde nie vergessen, mit welcher Hilfsbereitschaft und menschlichen Güte ich hier empfangen wurde“, denkt er an seine Anfangszeit zurück.

Wie György Bognárs Reise nun weitergeht? Wer weiß das schon! Aber egal, wohin es ihn verschlägt: diesen einen Kof-fer hat er ja immer dabei.

Margret Findeisen

Vielleicht wär‘ ich‘s ja sogar“, sagt sie und wirft lachend den Kopf in den Nacken. Und etwas Wahres ist ja vielleicht doch dran: noch heute spielt sie gerne die Mittelstimme und hat eine Vorliebe für das Dazwischen. Fast könnte man ein bisschen betrübt sein, dass die Redewendung von der „zwei-ten Geige“ hier und da bisweilen den Blick verstellt und die Strenge der Ordinalzahlen das zweite nur hinter dem ersten erlaubt. Umso erfrischender, wenn Dorothea Knell diese or-thodoxe Anordnung mühelos durchbricht und erklärt, dass

das eine das andere nicht ausschließe: sie spielte in Opern-und Sinfonieorchestern erste und zweite Geigen. Beides habe seinen ganz eigenen Reiz. Wie gut, dass manche Dinge eben gerade keines Entweder-Oders bedürfen.

Nach dem Abitur besteht Dorothea Knell die Aufnahme-prüfung an der Musikhochschule und zieht für das Studium aus der hessischen Kleinstadt nach Stuttgart. Während ihrer

Mit Hingabe auf der Stuhlkante

Das wär‘s dochStudienzeit bei Kolja Lessing flirtet sie bereits mit der Idee, später einmal auf die Kammermusik zu setzen. „Damals hab ich vom Stuttgarter Kammerorchester gehört und mir gedacht: das wär‘s doch“, erinnert sie sich zurück. Rückbli-ckend scheint es einer geheimen Mixtur aus Zielstrebigkeit und Ironie geschuldet, dass ausgerechnet dieses Orchester nun ihr musikalisches Zuhause ist. „Ich glaube, hier habe ich meinen Platz gefunden“, resümiert sie.

Und auch wenn die Zeit für eine Zwischenbilanz viel-leicht noch zu früh ist, kann sie eines über ihre erste Spiel-zeit beim Stuttgarter Kammerorchester bereits sicher sagen: dass es vor allem die Bandbreite ist, die sie als Musikerin he-rausfordert. Überhaupt geht es viel um das Gefordert-Sein, wenn Dorothea Knell über die Musik und das Musizieren spricht. Es geht um die Verantwortung jedes Einzelnen, die das Interpretieren einer Komposition einfordert. Es geht um verschwimmende Genregrenzen, um ungewöhnliche Pro-grammkonstellationen, außergewöhnliche Spielstätten und nicht zuletzt um Neue Musik. Es geht darum, sich selbst ein Stück weit aus der Hand zu geben, um etwas Einmaliges im Zusammenspiel mit den Musikern auf der Bühne zu er-schaffen. „Man muss Dinge ausprobieren und gucken, was kommt. Wir wissen es ja nicht“, sagt sie dann und etwas ei-gentümlich Fugitives legt sich über ihre Beschreibung. Doch nichts ist dabei, das nach Orientierungslosigkeit, gar Resig-nation klänge. Vielmehr kann man die kraftvolle Spannung hören, die das Unbekannte ausmacht. Die Suche nach Neu-em scheint der 35-jährigen dabei durchaus entgegen zu kom-men. Denn auch, wenn die Geige einmal zu Hause bleibt, ist ihr wichtig, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. „Ich suche ständig nach neuen Impulsen. Das kann eine Zugfahrt sein, die Natur, ein Buch oder auch ein gutes Gespräch.“

So neigt sich unser Gespräch dem Ende zu. Ganz ohne ein Gefühl der Hast erzählte Dorothea Knell, was sie zu erzäh-len hatte, überlegte, formulierte, fast immer ohne ihre Worte nachträglich ergänzen oder gar korrigieren zu müssen. Be-schrieb präzise, ohne die Dinge einfach nur abzuhaken. Als alles gesagt ist, verabschiedet sie sich in Richtung Kita, wo bereits Zwei auf sie warten. Der Blick auf die Uhr verrät: wir sind fünf Minuten eher fertig.

Margret Findeisen

Dorothea Knell

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7. Ausgabe • September 2017 • Seite 8Die Letzte Seite

Samstag, 18. November 2017, 20 Uhr Oberndorf, Klosterkirche

Gastspiel Susanne von Gutzeit / Violine und Leitung

G.P. Telemann: Suite in B-Dur „Les Nations“ TWV 55:B5J. Haydn: Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 G-Dur P.I. Tschaikowski: Souvenir de Florence op. 70

Folgetermine:Sonntag, 19. November 2017, 20 UhrÜberlingen, KursaalMontag, 20. November 2017, 20 UhrWaldshut, VersöhnungskircheSonntag, 26. November 2017, 18 UhrRheinfelden, Bürgersaal

Freitag, 24. November 2017, 20 Uhr Theaterhaus Stuttgart, T1

Trompetenwanderung Matthias Foremny / LeitungWolfgang Bauer / Trompete

J.W. Hertel: Konzert für Trompete, Streicher und Basso continuo Nr. 1 Es-DurE. Grieg: Aus Holbergs Zeit. Suite für Streichorchester op. 40 T. Hosokawa: Voyage VII für Trompete, Streicher und Schlagwerk A. Honegger: Symphonie Nr. 2 für Streichorchester und Trompete

Tickets: www.kulturgemeinschaft.de, Tel. 0711 / 22477-20

Dienstag, 28. November 2017, 11 Uhr Ludwigsburg, Waldorfschule

Kleines Tanzprojekt Matthias Foremny / LeitungGeflüchtete Jugendliche, Schülerinnen der Waldorfschule Ludwigsburg / Tänzer

A. Honegger: Symphonie Nr. 2 für Streichorchester und TrompeteE. Grieg: Aus Holbergs Zeit. Suite für Streichorchester op. 40

Folgetermin:Freitag, 1. Dezember 2017, 11 UhrStuttgart, Altes Feuerwehrhaus Heslach

Mittwoch, 29. November 2017, 20 UhrBacknang, Bürgerhaus GastspielMatthias Foremny / LeitungJulia Stemberger / SprecherinBettina Aust / Klarinette

J. Barry: Titel aus dem Soundtrack zu „Jenseits von Afrika“ W.A. Mozart: Divertimento D-Dur KV 136W.A. Mozart: Konzert für Klarinette A-Dur KV 622 Dienstag, 5. Dezember 2017, 20 UhrMünchen, Herkules-Saal

GastspielBogdan Božović / LeitungMarie Radauer-Plank / Violine

G.P. Telemann: Suite in B-Dur „Les Nations“ TWV 55:B5A. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten op. 8, „Der Herbst“ / „Der Winter“ F. Geminiani: Concerto grosso in d-Moll „La Follia“E. Grieg: Aus Holbergs Zeit. Suite für Streichorchester op. 40

Mittwoch, 6. Dezember 2017, 19.30 Uhr Ludwigsburg, Forum am Schlosspark

Adventsbarock Bogdan Božović / LeitungMarie Radauer-Plank / Violine

G.P. Telemann: Suite in B-Dur „Les Nations“ TWV 55:B5A. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten op. 8 F. Geminiani: Concerto grosso in d-Moll „La Follia“

Folgetermine:Donnerstag, 7. Dezember 2017, 20 UhrHildesheim, StadttheaterSonntag, 10. Dezember 2017, 17 UhrStuttgart, JohanneskircheFreitag, 29. Dezember 2017, 21 UhrSonthofen, Hotel AllgäuStern

KonzertkalenderDonnerstag, 28. September 2017, 20 UhrLiederhalle Stuttgart, Mozart-Saal

Musikalische BilderMatthias Foremny / LeitungMirjam Tschopp / Violine

H.I.F. Biber: La BattaliaF. Martin: Polyptyque für Violine und zwei kleine StreichorchesterB. Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta Sz. 106

Tickets: www.kulturgemeinschaft.de, Tel. 0711 / 22477-20

Freitag, 6. Oktober 2017, 20 Uhr Müllheim, Martinskirche

Gastspiel Stephen Smith / Leitung und Klavier F. Mendelssohn: Streichersymphonie Nr. X h-MollI. Strawinsky: Concerto in DJ.S. Bach: Konzert für Cembalo und Orchester d-Moll BWV 1052F. Mendelssohn: Streichersymphonie Nr. XII g-Moll

Sonntag, 8. Oktober 2017, 17 UhrEssen, Philharmonie

GastspielBogdan Božović / LeitungJean Rondeau / Cembalo

F. Mendelssohn: Streichersymphonie Nr. XII g-MollJ.S. Bach: Konzert für Cembalo und Orchester d-Moll BWV 1052W.F. Bach: Konzert für Cembalo, Streicher und Basso continuo f-MollW.A. Mozart: Serenade in G-Dur KV 525 „Eine kleine Nachtmusik“

Dienstag, 10. Oktober 2017, 18 UhrBrüssel, Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der Europäischen Union

GastspielBogdan Božović / Leitung W.A. Mozart: Serenade in G-Dur KV 525 „Eine kleine Nachtmusik“F. Mendelssohn: Streichersymphonie Nr. X h-MollG. Breinschmid: Wien bleibt Krk

Sonntag, 22. Oktober 2017, 20 UhrLiederhalle Stuttgart, Mozart-Saal

Pisendel und seine FreundeFabio Biondi / Violine und LeitungBogdan Božović / Violine

J.G. Pisendel: Streichersuite „L‘imitation des caractères de la danse“G.P. Telemann: Konzert für Violine und Orchester B-Dur TWV 51:B1 („Pisendel-Konzert“)A. Vivaldi: Streichersymphonie „Il coro delle muse“ RV 149C. Graupner: „Entrata per la musica di tavola“ in g-Moll GWV 468A. Vivaldi: Konzert für zwei Violinen in A-Dur RV 552 „Per eco in lontano“G.P. Telemann: Ouvertüre (Suite) g-Moll „La Changeante“ TWV 55:G2

Tickets: www.kulturgemeinschaft.de, Tel. 0711 / 22477-20

Mittwoch, 8. November 2017, 19.30 UhrLiederhalle Stuttgart, Mozart-Saal

SKO-Sternstunden: The Great American SongbookFola Dada / GesangSusanne von Gutzeit / LeitungDavid Gazarov Trio David Gazarov / Klavier Mini Schulz / Bass Obi Jenne / Schlagzeug

Songs von G. Gershwin, J. Kern, I. Berlin u.a.

Tickets: www.reservix.de, Tel. 01806 / 700 733

Mit freundlicher Unterstützung von

Folgetermin:Sonntag, 12. November 2017, 20 UhrBayreuth, Das Zentrum

Sonntag, 17. Dezember 2017, 17 Uhr Kirchheim / Teck, Martinskirche (Teile I, III, VI)

Weihnachtsoratorium Rainer Johannes Homburg / LeitungAngelika Lenter / Sopran; Helene Schneidermann / Alt; Andreas Post / Tenor; Thomas Laske / BassStuttgarter Hymnus-ChorknabenTrompetenensemble Wolfgang Bauer

J.S. Bach: Weihnachtsoratorium BWV 248

Tickets: Stuttgarter Hymnus-Chorknaben Tel. 0711 / 259 40 40

Folgetermin:Dienstag, 26. Dezember 2017, 17 Uhr (Teile I-VI)Liederhalle Stuttgart, Beethoven-Saal

Samstag, 6. Januar 2018, 20 Uhr Liederhalle Stuttgart, Beethoven-Saal

Dreikönigskonzert: Nicht nur Idyllen Matthias Foremny / LeitungKolja Blacher / ViolineClemens Hagen / VioloncelloÖzgür Aydin / Klavier

L. van Beethoven: Tripelkonzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56R. Wagner: Siegfried IdyllW.A. Mozart: Symphonie Nr. 36 C-Dur KV 425 „Linzer“

Tickets: www.kulturgemeinschaft.de, Tel. 0711 / 22477-20

Folgetermin:Sonntag, 7. Januar 2018, 19.30 UhrBasel, Martinskirche

Montag, 24. Januar 2018, 19 UhrWeitere Vorstellungen: 26.1., 28.1., 6.2., 8.2., 10.2., 11.2.Stuttgart, Wilhelma-Theater

Opernproduktion mit der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst StuttgartBernhard Epstein / LeitungHendrik Müller / RegieMarc Weeger / Bühne, Kostüme

G. Donizetti: Viva La Mamma

Tickets: www.wilhelma-theater.de, Tel. 0711 / 954 884 95

Montag, 29. Januar 2018, 20 UhrLiederhalle Stuttgart, Beethoven-Saal

Ins Offene...Peter Ruzicka / LeitungAlbrecht Mayer / Oboe

P. Ruzicka: „...ins Offene“ Musik für 22 StreicherM. Ravel: Le tombeau de Couperin (Fassung für Oboe und Streicher)W.A. Mozart: Adagio für Englischhorn und Streicher KV 580aA. Schönberg: „Verklärte Nacht“ op. 4 für Streichorchester

Tickets: www.kulturgemeinschaft.de, Tel. 0711 / 22477-20

Donnerstag, 22. Februar 2018, 19.30 Uhr Liederhalle Stuttgart, Mozart-Saal

SKO-Sternstunden: Jazz meets KlassikMatthias Foremny / LeitungIsabelle van Keulen / Violine

W.A. Mozart: Konzert für Violine und Orchester Nr. 4 D-Dur KV 218J. Haydn: Symphonie Nr. 45 fis-Moll Hob. I:45 „Abschiedssymphonie“F. Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 2 (für Streichorchester bear-beitet von Peter Wolf)J. Loussier: Konzert für Violine, Schlagzeug und Streichorchester

Tickets: www.reservix.de, Tel. 01806 / 700 733

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